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Prof. Peter Zellmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) 2012 Die Zukunftsfallen ... Weltwirtschaftskrise, Überalterung, Freizeitgesellschaft, Wohlstandswende, Pensionskrise, Bildungsreform… Unsere Gesellschaft befindet sich im Umbruch. Die Verunsicherung ist groß – nicht zuletzt, weil unser Bild über die Zukunft von zahlreichen modernen Mythen, vollmundigen Prophezeiungen und einer Unzahl von Expertenmeinungen beeinflusst wird. Die Zukunftsgesellschaft … „Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man bauen.“ Antoine de Saint-Exupéry (1900 – 1944) Die Zukunft der Arbeit … Zeitenwende Diese schaffen mehr Unsicherheit als sie Orientierungshilfe sind. Sie daher zu relativieren und unaufgeregt auf den Boden der Tatsachen zu bringen, ist Ziel meiner Forschungsarbeit und Publikationen. Die Gestaltung der Zukunft ist dem Einzelnen und der Gesellschaft als Ganzes zumutbar.

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Die Zukunftsfallen ...

Weltwirtschaftskrise, Überalterung, Freizeitgesellschaft, Wohlstandswende, Pensionskrise, Bildungsreform…Unsere Gesellschaft befindet sich im Umbruch.

Die Verunsicherung ist groß – nicht zuletzt, weil unser Bild über die Zukunft von zahlreichen modernen Mythen, vollmundigen Prophezeiungen und einer Unzahl von Expertenmeinungen beeinflusst wird.

Die Zukunftsgesellschaft …

„Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man bauen.“ Antoine de Saint-Exupéry (1900 – 1944)

Die Zukunft der Arbeit …

Zeitenwende

Diese schaffen mehr Unsicherheit als sie Orientierungshilfe sind. Sie daher zu relativieren und unaufgeregt auf den Boden der Tatsachen zu bringen, ist Ziel meiner Forschungsarbeit und Publikationen.

Die Gestaltung der Zukunft ist dem Einzelnen und derGesellschaft als Ganzes zumutbar.

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Prof. Peter Zellmann IFT Institut für Freizeit- und Tourismusforschung

E-Mail: [email protected] http://www.freizeitforschung.at

Die Lehrerbildung in der Zeitenwende

ÖH Pädagogische Hochschule

31. Mai 2012Vortrag und Diskussion

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Ein Impuls zum Einstieg

Innovation ist die Bereitschaft zur Zerstörung von Denkgewohnheiten in sich selbst

Das Wissenschaftsverständnis im 21. Jahrhundert:„Es könnte alles auch ganz anders sein…“

Leserbrief

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•Endlich!

•Endlich den Urlaub flexibel einteilen zu können und nicht mehr in den teuren Hauptsaisonen auf Urlaub gehen zu müssen!

•Endlich einzelne Urlaubstage nach freier Wahl mit meiner Frau wahrnehmen zu können!

•Endlich nur mehr eine 40-Wochenstunden-Normalarbeitszeit mitzuerleben und kein Korrigieren bis Mitternacht, kein Vorbereiten an Wochenenden etc.!

•Endlich vom Zeitausgleich für die angefallenen Überstunden zu profitieren!

•Endlich nicht mehr von starren Arbeitszeiten eingeschränkt zu sein und eine Gleitzeitregelung zu genießen!

•Endlich acht bis zehn m² Büroflächen statt 0,25 bis 0,5 m² als Arbeitsstätte zu erleben!

•Endlich von gratis zur Verfügung gestellten Arbeitsutensilien im Haushaltsbudget profitieren!

•Endlich klimatisierte Büros vorzufinden!

•Endlich Träume wahr werden zu lassen!“Quelle: Leserbrief von Mag. Werner Meier-Ruzicka in „Die Presse“, 9.5.2012

Zeitenwende

„Zur Diskussion über Lehrerferien und -dienstrecht.

Als in der Wirtschaft tätiger WU-Absolvent und Ehemann einer AHS-Professorin freue ich mich schon auf gleiches Recht für alle und nur mehr fünf Wochen Urlaub:

Es könnte alles auch ganz anders sein…

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Der gesellschaftliche Wandel

Die Zeitenwende: Vom Leben zum Erleben

Leben um zu arbeiten?Arbeiten um zu leben?

vom Prinzip der Lebenserhaltung…

…zum Prinzip der Lebensgestaltung

Das Ende des Industriezeitalters ist in den Herzen der „Macher“ noch nicht angekommen !

Für die Industrie bedeutet dieser Übergang kaum volkswirtschaftliche, wohl aber einschneidende innerbetriebliche Konsequenzen

Paradigmenwechsel

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Der Paradigmenwechsel im Detail:

Die Zeitenwende

Das Aufholen bisher zu wenig beachteter Werte:weiblich und männlichÖkologie und ÖkonomieEmotio (Herz) und Ratio (Hirn)Spaß und LeistungFreizeit und ArbeitFamilie und Beruf

auch: jung und alt

Das „Sowohl als auch“, die Harmonisierung, die Sehnsucht nach Lebensbalance („Work-Life“ Balance) dominieren

Lebenszeitbudget

Die „Ganzheitlichkeit“ der Lebensstile

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Lebenszeit 700.000 Stunden 100% davon

“Freizeit” 369.000 Stunden 53%

“Freizeit”

Schlaf 233.000 Stunden 33%

Schlaf

Beruf/Ausbildung 98.000 Stunden 14%

Beruf/ Ausbildung

ObligationszeitDie „neue“ Leistungszeit

„freie“ Zeit?

Lebenszeitbudget 2012

60% der „Freizeit“ verbringen wir in der Wohnung20% im direkten Wohnumfeld.

Mittelwert aus Lebenserwartung bei der Geburt bzw. der 60jährigen: ca. 80 Jahre

Auswirkungen

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• … haben Auswirkungen auf alle Bereiche der Gesellschaft und

• … werden in den dominierenden Zusammenhängen zu wenig beachtet

Die Grundlagen der Zeitenwende…

Freizeitorientierung der Lebensstile – der Umgang mit ZeitVom Lebensstandard zur Lebensqualität – der Umgang mit GeldKommunikationsdefizite – der Umgang mit den Medien

Das Fernsehen eroberte das sozialpolitische Vakuum der „Freizeit“Interaktion und Rückmeldung wurden allerdings verdrängt

Arme, Kranke, Alte aber auch Migranten werden durch diese Entwicklung besonders benachteiligt

Das Internet korrigiert, verstärkt und festigt die Entwicklung endgültig

Personenbezogene DL

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Die Dienstleistungsgesellschaft……ist die Grundlage der gesellschaftlichen

Entwicklung

Unterscheidung

Personenbezogene Dienstleistung Unternehmensbezogene Dienstleistung

Qualifizierung und Ausbildung müssen sich grundlegend ändernPersönlichkeitsmerkmale werden immer wichtiger

Kompetenzen der DL

Die Bedeutung von Zeit muss erkannt werden

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Das Wesen der personenbezogenen Dienstleistung

Für die Ausbildungen wird die Persönlichkeitsentwicklung wichtiger, getragen von Fähigkeiten und Kompetenzen wie:

• Umgang mit Emotionen• Empathie Verständnis für den Informationsbedarf (aus Sicht des Unkundigen…)• Selbstwert und Bereitschaft zu Extrovertiertheit• Respektvolle Umgangsformen, angemessenes Auftreten• Kommunikationskompetenz (Rhetorik, Körpersprache, Präsentation)• Konfliktmanagement• Selbstorganisation (Selbstkritik, Selbsterfahrung) ….

Die (neue) Dienstleistungsgesellschaft ist keine Dienstbotengesellschaft• in Zukunft ist mehr „high touch“ als „high tech“ gefragt

„Die Menschen kümmert nicht was wir wissen, solange sie wissen, dass wir uns um sie kümmern“

Teil2 Bildung und Ausbildung

• auch: persönliche „Informationskompetenz“

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Eine bessere Berichterstattung als die über das Bildungsvolksbegehren kann man sich eigentlich nicht vorstellen. Aus diesem Grund ist die Bilanz ernüchternd:

Repräsentativbefragung von 1.064 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2011, Angaben in ProzentGesamtschule

913Das Potenzial der Interessierten

Personen, die wenig oder nicht über das

Volksbegehren informiert waren bzw.

Volksbegehren generell für nicht sinnvoll erachten

Die Mehrheit war kaum über das Bildungsvolksbegehren informiert

22 %

77 %

Befürworter Gegner

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72 %

28 %

Repräsentativbefragung von 1.064 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2011, Angaben in ProzentDetailinformationen

Informierte Personen (wissen, was „Gesamtschule“ bedeutet)

Uninformierte Personen(wissen wenig bis gar nichts über den Begriff)

„Bei dieser Schulform geht es um eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen, so wie das in der Volksschule für die 6- bis 10-Jährigen der Fall ist.“

Nach einer groben, ersten Information und relativer Aufteilung der Unentschlossenen:

25 %

75 %

Die Idee ist grundsätzlich nicht gut

Die Idee ist grundsätzlich gut bzw. kommt auf die konkrete Organisation des Schultyps an

Informationsstand zum Thema „Gesamtschule“:

Mehr als zwei Drittel können sich wenig unter dem Begriff „Gesamtschule“ vorstellen

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52

20

14

15

„Unabhängig von jeder parteipolitischen Einstellung wird der Begriff Gesamtschule inhaltlich dahingehend genauer beschrieben, dass damit keine Gleichmacherei oder Senkung des Leistungsniveaus, sondern im Gegenteil ein besser als bisher differenzierendes Schulsystem gemeint ist: Schlechteren SchülerInnen wird geholfen, begabte SchülerInnen werden gefördert. Der Name der Schule und damit der Schulstandort sind nicht mehr so wichtig wie derzeit.“

Von je 100 Befragten beurteilen die Gesamtschule auf Grundlage folgender detaillierteren Definition:

Repräsentativbefragung von 1.064 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2011, Angaben in ProzentDeutschland Österreich

Einem solchen Schultyp könnte ich etwas abgewinnen, wenn er so wie

beschrieben umgesetzt wird

Ein solcher Schultyp ist in jedem Falle besser als das bisherige System, egal,

wie er umgesetzt wird

Eine so grundlegende Veränderung des Schulsystems lehne ich ab

Ich kann es nicht sagen

Mehr als zwei Drittel befürworten die Gesamtschule

72 %

61 % der jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) könnten einem solchen Schultyp etwas abgewinnen, wenn er so wie beschrieben umgesetzt wird (Ø 52%)

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20 %

80 %

73 %

27 %

„Haben Sie gewusst, dass Österreich und Deutschland die einzigen zwei Länder in Europa sind, in denen es die gemeinsame Schule für 10- bis 14-Jährige noch nicht gibt?“:

Repräsentativbefragung von 1.064 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2011, Angaben in ProzentEndergebnis Gesamtschule

Habe ich gewusst

Gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen:Europa und Österreich/Deutschland im Vergleich

War mir nicht bekannt

Personen mit Angabe „War mir nicht bekannt“:

„Könnte das Ihre Meinung zur Gesamtschule in Zukunft beeinflussen oder ändert das an Ihrer Meinung nichts?“ (mit relativer Aufteilung der Unentschlossenen):

Das könnte meine Meinung in Zukunft beeinflussen

Ändert an meiner Meinung nichts

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Repräsentativbefragung von 1.064 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2011, Angaben in ProzentGanztagsschule

Personen, die eine grundlegende Veränderung des Schulsystems ablehnen

Personen, die eine Gesamtschule in jedem Fall bzw. in der dargestellten Form befürworten 82 %

18 %

• Schulstandort (Lebensraum Schule)

• Differenzierung

Begriffsklarheit als Entscheidungsgrundlage:

Nach einer detaillierten Fachinformation und relativer Aufteilung der Unentschlossenen:

„Unabhängig von jeder parteipolitischen Einstellung wird der Begriff Gesamtschule inhaltlich dahingehend genauer beschrieben, dass damit keine Gleichmacherei oder Senkung des Leistungsniveaus, sondern im Gegenteil ein besser als bisher differenzierendes Schulsystem gemeint ist: Schlechteren SchülerInnen wird geholfen, begabte SchülerInnen werden gefördert. Der Name der Schule und damit der Schulstandort sind nicht mehr so wichtig wie derzeit.“

Nach Detailinformation steigt die Zustimmung zur Gesamtschule

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62 %

38 %

Repräsentativbefragung von 1.064 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2011, Angaben in ProzentDemobreaks

Informierte Personen (wissen, was „Ganztagsschule“ bedeutet)

Uninformierte Personen(wissen wenig bis gar nichts über den Begriff)

Unter dem Begriff „Ganztagsschule“ können sich vier von zehn Personen etwas vorstellen

Informationsstand zum Thema „Ganztagsschule“:

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50

29

57

29

51

35

Von je 100 Befragten aus einer bestimmten Bevölkerungsgruppen kennen den Begriff „Ganztagsschule“ und wissen genau, was er bedeutet:

Repräsentativbefragung von 1.064 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2011, Angaben in ProzentDetailinformation

Der Begriff „Ganztagsschule“ ist mir bekannt, ich weiß genau, was er bedeutet

Junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre)

Ruheständler (65+)

Personen mit Matura bzw. Universitätsabschluss

Ältere, niedrig Gebildete und Wenig-Verdiener können mit dem Begriff „Ganztagsschule“ weniger

anfangen

Personen mit Pflichtschulabschluss

Personen mit einem HH-Netto-Einkommen über 3.000 Euro

Personen mit einem HH-Netto-Einkommen unter 1.500 Euro

Ø 38%

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37 %

63 %

Repräsentativbefragung von 1.064 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2011, Angaben in ProzentEndergebnis Schultypen

Schule der Zukunft

„Die Ganztagsschule war ursprünglich ein pädagogisch klar definierter Begriff: Unterricht und Freizeit prägen gleichermaßen den Schulalltag. Dieser Schulalltag dauert für Schüler und Lehrer bis etwa 16 Uhr. Dann ist die Schule erledigt, Hausübungen für zu Hause gibt es im Regelfall nicht mehr. Das Üben, Wiederholen und Anwenden wird in der Schule erledigt. Die Lehrer haben einen Ganztagsberuf wie alle anderen auch. Diese Schulform ist besonders in allen skandinavischen Ländern die Normschule.“

Diese Schule soll freiwillig sein

„Wenn Ihnen nun Erziehungsfachleute erklären, dass die Ganztagsschule im pädagogischen Sinn nur dann funktionieren kann, wenn sie für alle PflichtschülerInnen gilt, weil sonst die Unterschiede zwischen „Freiwilligen“ und „Verpflichteten“ ein wirklich einheitliches Schulsystem nicht zulassen. Was würde dann auf Sie zutreffen?“

Frage an die Befürworter der Freiwilligkeit:

Nach einer ersten Information und relativer Aufteilung der Unentschlossenen:

Nach einer detaillierten Fachinformation:

38 %Ich könnte mir vorstellen meine Meinung zu ändern

Es ergibt sich eine grundsätzliche (teilweise vorbehaltliche) Zustimmung zur Ganztagsschule im engeren (eigentlichen) Sinn von 76 %

Ist die Ganztagsschule die Schule der Zukunft?

(= 13 % der Gesamtbevölkerung)

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82 %

Repräsentativbefragung von 1.064 Personen ab 15 Jahren in Österreich 2011, Angaben in ProzentLeitlinien der Bildung

Zustimmung zur GESAMTSCHULE nach detaillierter Information und relativer Aufteilung der Unentschlossenen:

Zustimmung zur GANZTAGSSCHULE nach detaillierter Information und relativer Aufteilung der Unentschlossenen:

Informiert man die Befragten zumindest grob über die wissenschaftlich argumentierten Voraussetzungen erhöht sich die Zustimmung zu den beiden Schultypen auf rund 80 %

Die Zustimmung zu Gesamtschule und Ganztagsschule ist überraschend groß

Personen, die eine Gesamtschule in jedem Fall bzw. mit entsprechenden

Differenzierungsmethoden befürworten

76 %

Personen, die grundsätzlich (durchaus vorbehaltlich) eine Ganztagsschule im engeren (eigentlichen) Sinn befürworten

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Bildungszeiten verteilen sich künftig über das ganze Leben.

Neue Kompetenzen werden gänzlich neue Bildungskonzepteprägen (müssen).

Lebenslange Bildung als Erfolgsfaktor

Medienkompetenz

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Es steht uns ein Jahrzehnt des „neuen Lernens“ bevor.

Der Erziehung zur Medienkompetenz muss in den nächsten Jahren die ganze Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Herausforderung Medienkompetenz

Zukunftsaspekte

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Didaktische Leitlinien:

Emanzipation

Partizipation

Drei abschließende Zukunftsaspekte

Schluss

Organisatorische Vorgaben:

Subsidiarität und Autonomie

Vom Genehmigungs- zum Berichtsverfahren

Der Mensch im Mittelpunkt:

Lebensraum Schule

LehrerInnen werden zu Moderatoren von Prozessen

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Prof. Peter Zellmann IFT Institut für Freizeit- und Tourismusforschung

E-Mail: [email protected] http://www.freizeitforschung.at

Die Lehrerbildung in der Zeitwende…

…ohne Bildung ist alles nichts, das gilt besonders für die Zukunft

Haben Sie noch Fragen, Widersprüche, Ergänzungen? Bleiben wir im Gespräch:

Danke für die Aufmerksamkeit!

ÖH Pädagogische Hochschule

31. Mai 2012Vortrag und Diskussion