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Fragen für die mündliche Prüfung 1) periodische Augenentzündung vs. Konjunktivitis Equine rezidivierende Uveitis = periodische Augenentzündung = Mondblindheit wiederkehrende Entzündung des Auges, Inzidenz 6-9%, in einem Drittel der Fälle sind beide Augen betroffen Ursache: Leptospiren, aufgenommen über Futter o Wasser, Erregerreservoir Mäuse, Ratten, Auswanderung der Bakterien vom Blut ins Auge (Kammerwasser) -> Immunreaktion/Entzündung/autoimmune Komponente mgl. Symptome im Entzündungsschub: - meist geschwollenes Auge - zugekniffenes Auge (Blepherospasmus) - verengte Pupille (Miosis) - Lichtemfindlichkeit - starker Tränenfluss (Epiphora) – pathognomonisch! - ciliäre Injektionen - Schmerzen - häufig trübes Auge (Hornhaut-Ödem, Gefäßeinsprossungen) - begleitende Bindehautentzündung - bei lange bestehender Krankheit verkleinertes Auge mit Nickhautvorfall (DD Nickhautvorfall Dehydrierung, Abmagerung, Horner-Syndrom, Enophtalmus wg Schmerz/Spasmus des M. retractor bulbi z.B. bei Tetanus, Erblindung anderer Ätiologie) sichtbare Folge außerhalb des Schubes: Verwachsungen zw. Iris und Linse, dadurch Pupille ungleich, verzerrt, ausgefranst, Irisfetzen auf der Linsenoberfläche, Glaskörpertrübungen, nie: Ulcus auf Hornhaut Diagnostische Absicherung: Punktat von Kammerwasser, Nachweis von Antikörpern gegen Leptospiren Prognose unbehandelt: Netzhautablösung (manchmal auch Glaukom), Erblindung schulmedizinische Behandlung: sofort Atropintropfen zur Pupillenerweiterung und Cortison zur Dämpfung der Immunreaktion, operative Virektomie (Ersatz der Glaskörperflüssigkeit, Rezidivfreiheit 95%) naturheilkundliche Therapie im akuten Schub: Aderlass, Blutegel hinter den Ohren (Nachteil Juckreiz), Gegensensibilisierung nach Theurer (=0,3ml Blut plus 0,7ml Serumaktivator, potenziert C, Injektion i.c. oder s.c.: C4, C3, C2, C1 mit jeweils 1 Tag Pause) Phytotherapie: Fructus Hippokastani, Radix Liquiritie, Gemme Populi, Fructus Petroselini, Extr. Aloe sicc., Folia Petasitides (pulverisiert, 3x tgl.), Cortex saliscis Homöopathie: Belladonna und konstitutionelle Behandlung Akupunktur: 3E1, M45 oder G1, G40, H9, H7 Konjunktivitis I.R. im Sommer bei Pferden mit Weidegang Ursachen: Fliegen u.a. Insekten, Fremdkörper (z.B. nach Wälzen auf der Weide), Zugluft/Wind, Staub, Allergie, eitrige Form: Bakterien begleitet bei bestimmten Nervenlähmungen (siehe dort) Symptome: (keine Verengung der Pupille!) - stark gerötete und geschwollene Bindehaut (Chimosis) - Verdickung der Augenlider, halb geschlossenes Auge - Tränenfluss gelblich wässrig bis eitrig, sammelt sich im Augenwinkel, kann Lider verkleben - Lichtemfindlichkeit - Juckreiz Sabrina Wagner, Stand Juli 2009

Fragen für die mündliche Prüfung - Tierheilpraxis Sachsen · −Bronchospasmolytika − Sekretolytika hier eher sinnlos, da Sekret dünn vorsichtige Belastung, frühestens 2 Wochen

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Page 1: Fragen für die mündliche Prüfung - Tierheilpraxis Sachsen · −Bronchospasmolytika − Sekretolytika hier eher sinnlos, da Sekret dünn vorsichtige Belastung, frühestens 2 Wochen

Fragen für die mündliche Prüfung1) periodische Augenentzündung vs. Konjunktivitis

Equine rezidivierende Uveitis = periodische Augenentzündung = Mondblindheit

wiederkehrende Entzündung des Auges, Inzidenz 6-9%, in einem Drittel der Fälle sind beide Augen betroffen

Ursache: Leptospiren, aufgenommen über Futter o Wasser, Erregerreservoir Mäuse, Ratten, Auswanderung der Bakterien vom Blut ins Auge (Kammerwasser) -> Immunreaktion/Entzündung/autoimmune Komponente mgl.

Symptome im Entzündungsschub:− meist geschwollenes Auge− zugekniffenes Auge (Blepherospasmus)− verengte Pupille (Miosis)− Lichtemfindlichkeit− starker Tränenfluss (Epiphora) – pathognomonisch!− ciliäre Injektionen− Schmerzen− häufig trübes Auge (Hornhaut-Ödem, Gefäßeinsprossungen)− begleitende Bindehautentzündung− bei lange bestehender Krankheit verkleinertes Auge mit Nickhautvorfall (DD Nickhautvorfall

Dehydrierung, Abmagerung, Horner-Syndrom, Enophtalmus wg Schmerz/Spasmus des M. retractor bulbi z.B. bei Tetanus, Erblindung anderer Ätiologie)

sichtbare Folge außerhalb des Schubes: Verwachsungen zw. Iris und Linse, dadurch Pupille ungleich, verzerrt, ausgefranst, Irisfetzen auf der Linsenoberfläche, Glaskörpertrübungen, nie: Ulcus auf Hornhaut

Diagnostische Absicherung: Punktat von Kammerwasser, Nachweis von Antikörpern gegen Leptospiren

Prognose unbehandelt: Netzhautablösung (manchmal auch Glaukom), Erblindung

schulmedizinische Behandlung: sofort Atropintropfen zur Pupillenerweiterung und Cortison zur Dämpfung der Immunreaktion, operative Virektomie (Ersatz der Glaskörperflüssigkeit, Rezidivfreiheit 95%)

naturheilkundliche Therapie im akuten Schub: Aderlass, Blutegel hinter den Ohren (Nachteil Juckreiz), Gegensensibilisierung nach Theurer (=0,3ml Blut plus 0,7ml Serumaktivator, potenziert C, Injektion i.c. oder s.c.: C4, C3, C2, C1 mit jeweils 1 Tag Pause)Phytotherapie: Fructus Hippokastani, Radix Liquiritie, Gemme Populi, Fructus Petroselini, Extr. Aloe sicc., Folia Petasitides (pulverisiert, 3x tgl.), Cortex saliscisHomöopathie: Belladonna und konstitutionelle BehandlungAkupunktur: 3E1, M45 oder G1, G40, H9, H7

Konjunktivitis

I.R. im Sommer bei Pferden mit Weidegang

Ursachen: Fliegen u.a. Insekten, Fremdkörper (z.B. nach Wälzen auf der Weide), Zugluft/Wind, Staub, Allergie, eitrige Form: Bakterienbegleitet bei bestimmten Nervenlähmungen (siehe dort)

Symptome: (keine Verengung der Pupille!)− stark gerötete und geschwollene Bindehaut (Chimosis)− Verdickung der Augenlider, halb geschlossenes Auge− Tränenfluss gelblich wässrig bis eitrig, sammelt sich im Augenwinkel, kann Lider verkleben− Lichtemfindlichkeit− Juckreiz

Sabrina Wagner, Stand Juli 2009

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Komplikation: Fliegeneier o.ä. im Tränennasenkanal, dann Spülung TNK erforderlich

Prophylaxe: dicht schließende Augenmaske

Therapie: Falls nur Begleitsymptom z.B. einer fiebrigen Infektion, dann Grunderkrankung behandeln!Spülung der Augen mit Kochsalzlösung, klingt dann i.R. nach 2-3 Tagen abKamillentee ungeeignet (Schwebteilchen), ggf. Kamillenextrakt z.B. Kamillosan, aber Gefahr der Austrockung des Auges

Augentrost (Euphrasia), Salbe beim Pferd einfacher als Tropfen

Homöopathie:akut (D4): Aconitum, Belladonna, Apis, Allium cepa, Argentum nitricum, Arsenicum album, Arnicachronisch (bis D200): Sulfur, Pulsatilla, Graphites, Mercurius solubilis, Rhus tox., Arnica, Petroleum u.a.

Akupunkturpunkte mit Augenbezug:mit Entzündung u. Tränenfluss Gb20Gerstenkörner, Hagelkörner M 2periodische Augenentzündung 3E1, M45Schmerzen im Auge Gb37, Gb41Lidschluss nicht mgl. M5Lichtscheu Le2

also z.B. Gb20, Le2 (und bei Schmerzen Gb37, 41)

DD: Keratitis = Erkrankung der Hornhaut mit Trübung, Ulcus mgl.

2) Ptosis

Ptosis = das Herabhängen eines oder beider oberen Augenlider

beim Pferd oft schwer erkennbar, Wimpernstellung links und rechts vergleichen

Ursachen: − Schädigung des Musculus levator palpebrae superiores (kurz Levator), angeboren oder traumatisch− Lähmung des N. oculomotorius (III. Hirnnerv), dann i.R. zusammen mit Schielen, Mydriasis− Horner-Syndrom bei Störung des Kopfsympathikus: Ptosis, Miosis, Enophtalmus (mit Vorfall des 3.

Augenlids)− Vergiftungen mit Neurotoxinen− Kachexie (Baufett)− Tetanus

Behandlung der Grunderkrankung

3) COPD vs Makrobronchitis

Makrobronchitis COPDAtemfrequenz <16 ev. >16

Atemtyp costo-abdominal abdominal, doppelschlägige Expiration

Atemquotient 1 : 1,2 1 : >1,2

Husten laut, bellend, bei Bewegung leise, unproduktiv, beim Fressen

Nasenausfluss serös, mukös bis muko-purulent ev. serös

Saisonalität nein ja

Leistungsminderung nein meistens

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Makrobronchitis COPDLungengrenze o.B. erweitert

Auskultation nicht eindeutig, Giemen mgl. Knistern, Krepitation oder Stille

Fieber mgl nie

Husten besser durch Spasmolytikum

nein oft

COPD = COB = RAOChronic Obstructive Pulmonary Disease = Chronisch Obstruktive Bronchitis = Recurrent Airway Obstruction

− Husten über mindestens 3 Monate in 2 aufeinanderfolgenden Jahren = chronisch − intercostale Muskulatur wölbt sich nach außen− After kommt bei Expiration raus− fortgeschritten: Lungenemphysem, Zertörung der Alveolen (vergrößertes Lungenfeld, überlauter Schall

bei Perkussion)− Dampfrinne durch starke Hypertrophie des M. rectus abdominis

Ursachen:1 liegt in den Bronchien ohne Muskelspangen, wo Muskeln die Funktion der Spangen übernehmen, nur

Teilchen < 1 µm erreichen die Lunge, Teilchen < 0,6 µm werden wieder ausgeatment => Staub und Pilzsporen sind die Ursache,

2 Reaktion Allergie vom Soforttyp über IgE (bei Pferd Soforttyp entspr. 1-12 h)=> Schwellung der Mukosa, Schleimsekreteion, Bronchospasmus (innerhalb von 6-8 h),

3 danach immer Bronchospasmus bei Kontakt mit Staub durch Hyperreagibilität der Mukosa,4 Ausatmung hat erhöhten Widerstand, Alveolen entleeren sich nur zum Teil (Einatmung ist aktive

Erweiterung der Bronchien, daher nur wenig behindert) => Alveolen blähen sich auf, platzen beim Husten, interstitielles Emphysem

5 Pleurozyten sterben durch Emphysem => kein Surfactant mehr (Aufgabe Surfactant: erhöht Elastizität der Alveole, trennt Sol- und Gelphase, damit Plaques nicht an Cilien kleben)

Surfactant = Surface Active Agent = Fettstoff zur Herabsetzung der Überflächenspannung in den Alveolen

Diagnostik:− Blutgasanalyse− Leukozyten aus Bronchialschleim (Eosinophilie)oder− Belastung-> Beruhigung innerhalb von 15-20 min, sonst pathologisch − Auskultation Krepitationen, Knistern

Therapie:Veränderung der Haltungsbedingungen, Belastung gering halten (Stallhygiene!!)Remedium cardinale das Bronchiolytikum Hedera folium (Efeublätter), dazu z.B. EukalyptusblätterWichtigste Ziele der COPD-Therapie sind: Bronchospasmolyse und Sekretolyse und EntzündungshemmungHomöopathie: konstitutionelle TherapieGegensensibilisierung (Theurer, Höveler, HOT, Immhäuser)Akupunktur: Shu/Mu Lunge oder L5 + L7

Makrobronchitis

Akut oder chronisch − Haupterreger sind Viren (Rhino-, Rheo-, Herpes-,Paramyxo-Viren)− sollte nach 1-2 Wochen abheilt sein− Bakterien -> Druse

Therapie: Stallhygiene, Inhalation, Phytotherapie:− Mucilaginosa (Eibisch, Malve, Leinsamen, Isländisch Moos), reduzieren den Hustenreiz− resistenzsteigernde Mittel (Melisse, Echinecea, Brennessel, Süßholz)

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− Bronchospasmolytika− Sekretolytika hier eher sinnlos, da Sekret dünn

vorsichtige Belastung, frühestens 2 Wochen nach Abklingen der Symptome

Allgemeines zur Phytotherapie der Atemwege:

a) Expektorantien bei dickem zähem Schleim

besonders für die subakute Makrobronchitis bei bakterieller Superinfektion nach vorangegangenem Virusinfekt

Wirkungsmechanismus: Reizung der sensorischen Magennerven, die reflektorisch via N.vagus die Sekretion anregen (neben Bronchialsekret auch Schweiß, Speichel, Darmsekrete) => 3x tgl. Gabe erforderlich,

Saponinhaltige Drogen:− Primelwurzel 15-20g (Primulae Radix)− Seifenkraut als Dekokt – Saponariae Radix− Süßholz als Dekokt – Radix Liquiritiae (Cave, keine Dauertherapie, Pseudoaldosteronismus)

Saponin-Drogen wirken synergistisch mit Ätherisch-Öldrogen

b) Bronchosedativa bei Atembeschwerden, bei allen Atemwegserkrankungen

wirken entzündungshemmend, leicht bronchiolytisch, desinfizieren die Bronchialschleimhaut, setzen den Atemwiderstand herab, wirken leicht antitussiv, sind sekretomotorisch wirksamHauptvertreter (Ätherisch-Öldrogen):− Thymian (Kraut)− Fenchel (Samen)− Anis (Samen)− Eukalyptus (Blätter)

c) Broncholytika bei Spasmen der Bronchien (COPD!)

− Ammi visnaga (Bischofskraut), hemmt Ca-Transport an glatter Muskulatur, allg. spasmolytisch (Cave bei Dauertherapie: zentralnervöse Wirkungen Unruhe, Schwindel etc., cumarinbedingte Phototoxizität)

− Hedera helix (Efeu), ausgeprägt bronchiospasmolytische Wirkung der Efeusaponine, erhöhte Surfactantproduktion

d) Mucilaginosa bei Reizung der oberen Atemwege (Abschirmdrogen)

örtlich reizlindernd durch Schleimbildung (Rachen, Kehldeckel), bei akuten Entzündungen mit gereizter Schleimhaut− Leinsamen− Eibisch (Blätter, Wurzel), kalter Aufguss− Malve (Blätter, Blüten), lauwarmer Aufguss

sowie e) Atemanaleptika zur Anregung des Atemzentrums (aber verschreibungspflichtig – Ephedra vulgaris)

4) Nasenausfluss (einseitig, beidseitig, Sekrete)

− Seröse, muköse, katarrhalische (=sero-mukös 50:50) Sekretestark eiweißhaltiges Exsudat intrazellulrer Flüssigkeit und Plasma, muköse Drüsenviral, allergisch, bis muko-purulent (dann opportunistische Bakterien, stinkt nicht)

− purulente SekreteEiter aus Bakterien und abgestorbenen Granulozyten, stinktbakteriell, bei Druse auch mit Blut (ggf. ohne Geruch)

− fibrinöse Sekrete (sehr selten beim Pferd)

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Fibrinogen aus Plasma gerinnt zu Firbin, bildet grau-gelblichen Belag

− haemorrhagische SekreteSekret enthält Blut aus geschädigten GefäßenZahneiter, Sinusitis, Bronchopneumonie, Nasentumoren, Trauma, Anstrengungbei generalisierten Blutungen Dicumarol-Intoxikation bedenken (Cumarol im Heu + Aspergillus)

− Futter im Sekret: Dysphagie, z.B. Gaumenspalte

einseitiger Nasenausfluss− muko-purulent: Fremkörper, Nasentrauma, Polypen, Sinusitis, Tumor, Zahnfachentzündung− haemorrhagisch: Sinusitis, Luftsackmykose, Ethmoid Hämatom, Ulzerative Rhinitis

Grundlage einer Sinusistis maxillaris ist oft eine Zahnfacherkrankung.

Therapie Sinusitis maxillarisAkupunktur Di20, WärmePhytotherapie Eukalyptus, Thymian, Primelwurzel

beidseitiger Nasenausfluss:Atemwege ab Pharynx (Bronchitis, Kehlkopfentzündung)

allgemein: Infektionen der oberen Atemwege bleiben in der Häufigkeit gleich und sind häufige Ursachen für langwierige Krankheitsprozesse

5) Kreuzverschlag vs Tying-up

Formen der equinen Rabdomyolyse− bewegungsbedingte (SER und RER) bzw.− metabolisch bedingte (PSSM = Polysaccharide Storage Myopathy)Auflösung der quergetreiften Muskelfasern

mögliche Ursachen der bewegungsbedingten ER:− Stress− homonelle Störungen− Störungen des Elektrolythaushaltes− Mangel an Vitamin E/Selen− Hypothyreose− schwere Azidosen

SER = Kreuzverschlag = Sporadic Exertional Rhabdomyolysis− schwere akute Form der ER− bei Bewegung − Urin aufgrund Myoglobinurie rötlich-braun bis schwarz− Oligurie – pathognomonisch!

insbesondere an kalten feuchten Tagen bei gut bemuskelten PferdenSymptome: Muskelhartspann Lenden-, Kruppen-, Gliedmaßenmuskulatur, Schwitzen, Unruhe, Tachypnoe, Tachykardie, Ängstlichkeit, erhöhte Körpertemperatur, Bewegung unwillig(DD Tetanus, Hypokalzämie, Hufrehe, Pleuritis)Entsheung: Glykogenspeicher voll -> Stoffwechsel führt zu Milchsäure -> Hartspann -> Blutmangel -> mehr Milchsäure... -> Koagulation der Muskulatur -> Muskelabbau mit Freisetzung von Myoglobin -> Myoglobin verstopft Glomeruli in Niere

RER = Tying up = Recurrent Exertional Rabdomyolysis− milde Form der ER− nach Bewegung − keine Verfärbung der Urins

häufig bei Rennpferden, erregbaren Pferden

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Symptome: Steifheit, Inappetenz, Bewegung unwillig, ev. erhöhte Temperatur

Therapie SER/RER:− Wärme− bei SER sofortige Ruhigstellung, Tierarzt, eventuell drastische Diuretika (z.B. Wacholder)− Phytotherapie mit Gingko, Herba Escholtzia canadensis, Bischofskraut = Ammi visnaga, Weidenrinde =

Cortex salicis, Brennessel = Urtica urens, Steinklee = Herba meliloti (Steigerung der Sauerstoffversorgung, gefäßstützend, Lösen der Gefäßspasmen, Analgesie, Diurese, Lymphokinese)

− Phytotherapie der RER bei nervösen Pferden durch Stressadaptiva, z.B. Taigawurzel, Rosenwurz− Homöopathie zB. kombinationstherapie Aesculus, Bellis perennis, Acidum sacrolacticum− Vitmamin E/Selen-Zufuhr− O3, HOT

PSSM: Störung des Polsacchridstoffewechsels, Umstellung auf Fetternährung bis 500 ml pro Tag, eher ruhige ausgegliche Pferde

6) Hufrehe

Hufrehe = diffuse aseptische Entzündung der Huflederhaut(diffus septisch: Hufphlegmone)

Formen:− alimentäre− Geburtsrehe durch Nachgeburtverhalten− metabolische (bei metabolischem Syndrom, Morbus Cushing)− Marschrehe (Gewaltmärsche)− Belastung (Mikrotraumata der Huflederhaut, Entlastung der kontralateralen Gliedmaße)− Arzneimittel (Cortison, Antibiotika)− kaltes Trinken in erhitztem Zustand (+15 h)

Entstehung der alimentären Rehe:Verursacher: Fructane (Kohlenhydrat)1 Fructane gelangen unverdaut in den Blinddarm2 begünstigen die Vermehrung von gram+-Bakterien3 gram+-Bakterien bilden Milchsäure (Laktobacillus spec., Streptococcus bovi)4 Milchsäure tötet gram- -Bakterien => Endotoxinfreisetzung (zzgl. Exotoxin B von Streptococcus bovi)5 Endo- und Exotoxine im Blut schädigen Endothel der Kapillaren der Huflederhaut6 Austritt von Plasma in interstitielles Gewebe wegen Schwerkraft besonders hier7 => Ischämie der Huflederhaut (Plasma im Gewebe => Druck verhindert Durchblutung)8 refelktorischer Vasospasmus durch Schmerz verstärkt Ischämie

Symptome:Pulsation, Rehestellung, Fußung auf den Ballen, starke Schmerzen

Soforttherapie:Kühlen! (senkt den Stoffwechsel)weicher Boden (vermeidet Hufbeinrotation) – Hufbeinrotation sichtbar nach 10 Tagen (40% der Fälle!)kein Futter, ggf. Abführmittel zum Ausscheiden der Toxine/Fructane aus dem Colondie beste Lage ist Liegen!

NaturheilkundeAderlass (verdünnt Blut, setzt Corticoide frei), HOTBlutegel pro Huf 6-8Phytotherapie: Gingko als Remedium cardinale, dazu beispielsweise Steinklee (Herba meliloti, lymphokinetisch), Bischofskraut (Ammi visnaga, spasmolytisch), Weidenrinde (Cortex salicis, analgetisch), Teufelskralle (Radix Harpagophytum, entzündungshemmend)Homöopathie: Hypericum

Weidemanagement:Fructane erhöht bei viel Energiezufuhr und wenig Pflanzenwachstum, da Speicherkohlenhydrat, also z.B. bei

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kaltem sonnigen Wetter, nach Nachtfrost, bei Trockenheit

Huflederhaut, Bestandteile:− bindegewebiger Anteil aus faserknorpeliger Ansatzbereich des Hufbeinträgers und parallelfaserigem

Bindegewebe der Wandlederhaut (Chorion)− epidermaler Anteil aus vitalen sekundären und verhornten primären Blättchen der Wandepidermis

7) Hufabszess

circumscripte septische Erkrankung der Huflederhaut(circumstript aseptisch: Steingalle)

Ursache Eindringen von Fremdkörpern, insbesondere in weiße Linie

Symptome: − i.R. einseitig− durch Hufzange punktuelle Schmerzreaktion auslösbar− deutliche Pulsation der Mittelfußarterie

Förderung der Abszessreifung durch Sauerkrautumschlag, WärmeAuffinden mittels Hufzange, Eröffnung von unten (wenn möglich), sonst Austritt durch Fistelbildung zum Kronrand

8) metabolisches Syndrom, Cushing

metabolisches Syndrom (Prä-Cushing)bekannt vom Menschen, dort 'tödliches Quartettt':Insulinresistenz, Bluthochdruck, Fettstoffewechselstörungen, Übergewicht (=> Diabetes II, Herzinfarkt)

beim Pferd:− überwiegend adipöse Tiere mit Fettablagerungen an typischen Körperstellen (Mähnenkamm, Euter,

Vorhaut, Kruppe, Schweifwurzel, Rippen)− Konditionsmangel, Bewegungsunlust− Muskelatrophie− schleichende Rehe, häufige Reheschübe (flacher Huf, verbreiterte weiße Linie)− Zyklusstörungen und schlechte Konzeptionsrate bei Stuten− häufige Infekte− Polydipsie, Polyurie− Lethargie− vermehrter Appetit− günstiges Alter: 9-18 Jahre

physiologische Grundlage: Zellen nehmen weniger Glucose auf wegen Insulinresistenz, mögliche Erklärungen:− verminderte Anzahl von Insulinrezeptoren auf den betroffenen Zellen− Mangel an Spurenelementen, die für die Insulinbindung erforderlich sind (z.B. Mangan)− Hormon Resistin hemmt Insulin und fördert die Speicherung von Fett in FettzellenFolge: erhöhte Insulinspiegel und weitere steigende Insulinresistenz insbes. bei Muskelzellen

DD Morbus Cushing− Teddybärbehaarung− erhöhte Cortisonspiegel im Blut− Senkrücken, HängebauchUrsachen: vermehrte Cortisol-Produktion durch Hypophysenadenom (ACTH-Erhöhung => Cortisolausschüttung erhöht) oder durch Tumor in NebennierenrindeCortisol hemmt das Insulin => Insulinresistenz => setigender Insulinspiegel durch Feedback-Mechnismus => weiter steigende Insulinresistenz etc.

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9) Podotrochlose (Hangbeinlahmheit!)

Bestandteile der Hufrolle:− Strahlbein− Bursa podotrochlearis− tiefe Beugesehne− Strahlbeinbänder

Ursachen der Podotrochlose− unnatürliche Gänge− Fundamentmangel− unnatürliche Körpergröße− Übergewicht− Bewegungsmangel− unsachgemäße Hufpflege− schlechte Zuchtselektion

Pathogenese:− übermäßige Zugbelastung an Band- und Sehnenansätze durch falsche Gliedmaßenstellung− schlechter Huf und Gewicht des Reiters− Mikrotraumen -> Thrombokinase und Durchblutungsstörungen durch arterielle Gefäßverschlüsse− Erkrankung und Zerstörung der Bursa podotrochlearis (z.B. Nageltritt)− uneffiziente Stoßdämpfung durch entspr. Strukturen (u.a. Strahlkissen, Hufknorpel)

Diagnostik− Anamnese insbes. intermittierende Lahmheit− Hangbeinlahmheit− positive Zangenprobe am Strahl− Beugeprobe− Vortraben auf hartem und weichem Boden− enge Wendungen (Wendeschmerz)− Oxspring-Röntgen− eventuell auch Zwanghuf vorhanden durch eingeschränkten Hufmechanismus

TherapieAderlass nach Phytotherapie: Cortex saclicis, Herba Solidaginis (Goldrute), Gingko, Teufelskralle, BrennesselBlutegelHOT, O3

orthopädischer Beschlag

10) Schale

Allgemein definiert als Knochenzubildungen an einem oder beiden Gelenken des KronbeinsTritt bei der Entstehung immer zusammen mit einer Arthritis (Wärme, Schwellung) auf.

hohe Schale: Exostosen Krongelenktiefe Schale: Exostosen Hufgelenk

periartikulär: betrifft Sehnen und Bänder, Gelenkkapsel, häufiger als hohe Schale, in geringgradiger Form oft symptomlos

intraartikulär: Exostosen im Gelenk, d.h. Gelenkfläche ist direkt betroffen

Stellungsfehler (bodeneng, bodenweit, steile Fessel) begünstigen die Entstehung von Schale.

Buttress foot: tiefe periartikuläre Schale, Verknöcherung am Processus extensorius des Hufbeins nach Zerrung der Strecksehne oder Fraktur es Proc. ext.

Bei Schale kann es zur Ankylosierung des betroffenen Gelenks kommen, dann schmerzfrei

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Phytotherapie: Cortex Salicis, Herba Solidaginis, Radix Harpagophyti, jedoch Phytotherapie ziemlich aussichtslos in fortgeschrittenem StadiumAderlassBlistern, intrac-cutane Injektionen von AmpuvaAkupunktur: Di1, Di4, 3E5, 3E15

11) Spat

Arthrose der straffen Gelenke des Sprunggelenks, Ot centrale/Ot II-IV u Ot II-IV/MTIII

Ursachen: Fehlstellung, Überbelastung, Fehlbelastung

Arthrose allg.1 Verletzung von Weichteilgeweben, Entzündung der Synovialis (Gelenkkapsel) u/o2 starker Druck auf Gelenkknorpel, Chondrozyten werden geschädigt3 Kollagenasen, Prostaglandine werden freigesetzt, 4 Verlust von Proteoglykanen im Gelenkknorpel4 Schaden am Knorpel, Auffaserung der Tangentialzone5 Knorpelabbau6 Exostosen entstehen

Diagnose− Lahmheit, flache Bogenführung, außen fußend− Beugeprobe: Spat stark provozierbar, läuft sich schnell ein (Knie: wenig provozierbar, läuft sich langsam

ein)− Shu-Punkte Leber/Niere B18/B23 (Knie: Magen B21)− Druckdolenz „Spatsehne“= medialer Endsehnenast des M. tibilialis cranialis (reibt an den Exostosen

zwischen Ot III und Mt III)

Therapie:Phytotherapie Cortex Salicis, Herba Solidaginis, Radix HarpagophytiAderlass, HOT, O3

12-15 Blutegel rund ums GelenkReduzierung der ArbeitAkupunktur: M41, B60 o B62, Gb39, N3 o N4, MP5 o MP6

Schulmedizin:operative Ankylosierung durch Knochenhautreizung, Durchtrennen der Spatsehne

12) OCD

Osteochondrosis dissecansbesonders bei jungen Pferden mit schnellem Wachstum

1 Ernährung des Knorpels via Synovia und besonders auch aus dem Knochen (Epiphyse)2 Knochen-Knorpsel-Diffusionsstrecke wird beim Wachstum zu lang3 => schlechte Ernährung des Knorpels4 Löcher im Knorpel in der Gelenkfläche5 Reibung/Bewegung führt zu Faltenbildung im Knorpel6 Abriss von Knorpelstücken = OCD

13) Fesseltragapparat

eine federnd bremsende Einrichtung auf der palmaren Seite des Fesselgelenks, passive Fixation!, Bestandteile:− proximal: Musculus interosseus

U: Lig. carpi radiatum und proximal am McIII und Griffelbeinköpfchen, A: Sesambeine− axial: Gleichbeine mit Ligamentum palmare

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verbindet die Sesambeine und bildet das Scutum palmare für die tiefe Beugesehne− distal: gerades Sesambeinband (Lig. sesamoideum rectum), 2 schiefe Sesambeinbänder (Lgg.

sesamoidea obliqua) , Unterstützungsäste des M. interosseus medius zur gemeinsamen Strecksehne

Sesambeine oder Gleichbeine: dienen der Vergrößerung der Gelenkfläche in Hyperextension, stützen Röhrbein in der Stützbeinphase

Erkrankungen des M. interosseus sind druckdolent bei aufgestelltem Bein

14) Griffelbeinfraktur

tastbare Strukturen: Griffelbeine (Mc II und IV, Mt II und IV), jeweils mit Köpfchen (oben) und Knöpfchen (unten)

Ursachen: Überblastung, Trauma, häufiger bei Trabern (dann medial)oberer Teil muss verbleiben, da Teil der Gelenkfläche des Karpus/Tarsusloses unteres Ende wird vom M. interosseus abduziert, wird i.R. entfernt.

gedeckte/offene Fraktur

problematisch: Kallusbildung, Friktion M. interosseus

15) Patellarmechanismus, Spannsägenkonstruktion

PatellarmechanismusKniescheibe 3 Bänder:− Lig. patellae mediale (schwächeres Halteband innen)− Lig. patellae intermedium (Endsehne des M. quadriceps, Insertion proximal der Tuberositas tibiae mit

Patella als Sesambein))− Lig. patellae laterale (stärkeres Halteband außen)

Schlaufe zw. Lig. patellae intermedium und Lig. patellae mediale wird über den medialen Rollkamm (Tuberculum trochleae ossis femoris) gehängt.Einleitung: M. quadriceps femoris, unterstützt von Mm. sartorius, gracilis, semimembranosusLösen: M. quadriceps femoris, unterstützt vom kranialen Ast des M. biceps femoris

Patellafixation: habituell oder permanentEffekt: gestrecktes „steifes“ Knie- und Sprunggelenk, Zehengelenke in PlantarflexionDiagnose habituelle Patellafixation:schneller Wechsel zwischen rückwärts und vorwärtsDD: idiopathischer Hahnentritt

Therapie operativ erst ab 7 Jahre (Wallach): Durchtrennung des medialen Kniescheibenbandes (Häufig Knochenauffaserungen und – risse and der Patella, Frakturen distal an der Patella => Lahmheiten)

NaturheilkundeBlutegel über mediales Band Seitengänge trainierenAkupunktur der „Knieaugen“

Spannsägenkonstruktionbesagt, dass Knie- und Sprunggelenk immer gleichzeitig und in gleichem Maße bewegt werden, bewirkt durch 2 sehnige Strukturen, die die Tibia einschließen:− cranial: M. fibularis tertius, rein sehniger Muskel− caudal: M. flexor digitalis superficialis, fast rein sehniger Muskel Beide entspringen am Os femoris und inserieren am Tarsus oder Metatarsus

Ruptur des M.fibularis:durch zu starke Streckbewegungen, z.B. als Abwehrbewegung, im Zwangsstand:

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Srpunggelenk kann bei gebeugtem Kniegelenk gestreckt werden

16) Schlundverstopfung vs Magenüberladung

Schlundverstopfung:1) Obstruktion des Ösophagus durch Fremdkörper − Ursache i.R. Fütterungsfehler (kleine Äpfel, Möhren, trockene Zuckerrübenschnitzel)− Symptome: frisst nicht, unruhig, gestreckte Kopf-Hals-Haltung, Regurgitieren (Nüstern kontrollieren), ev.

sichtbare Schwellung− Gefahr: Aspiration von Futter! => Pneumonie− Therapie: Massage i.R. Richtung Magen, je nach Fremdkörper auch oralwärts/endoskopische Entnahme2) spastische Kolik mit Rückperistaltik

DD: Tollwut

Magenüberladung:sehr schmerzhaft, hochgradige Kolikzeichen, erhöhte Herz-/Atemfrequenz− Ursachen: zuviel, zu schlecht verdauliches oder zu stark quellendes Futter oder Ileus− Therapie: Entleerung über Magenschlundsonde− Komplikation: Magenruptur

Tierarzt rufen! bis Ankunft Cholocyntis, Spasmopril, Nux vomica mgl.

Was ist Regurgitation?Rückfluss abgeschluckter Nahrung

Was ist Dysphagie:Schluckstörung Nahrung war nicht im Ösophagus− offener Gaumen− Nervenlähmungen z.B. durch Festhalten der Zunge

17) Kolik-Formen

„Kolik“ = Abdominalschmerz

Ursachen: Fütterungsfehler, Infektionen, Bewegungsmangel...

Klinische Zeichen (bekannt), Atmung und Herzkreislaufsystem kontrollieren - insbesondere bei Verdacht auf Darmverschluss

Kolikformen:Schmerzformen− diskontinuierliche kurzzeitige Anfälle: Krampfkolik− diskontinuierliche mittellange Anfälle: Obstipation, Meteorismus, Obturation− kontinuierliche Anfälle: Strangulation, Dislokation, thrombotisch-embolische (Strongylus vulgaris-Larven)oder Klassifizierung nach Ursachen:− spastisch− Gaskolik− Obstipation− Obturation durch Fremdkörper − Strangulation− Invagination intestini (Einschieben eines Darmteiles in den anderen)− Enteritis− thrombotisch-embolisch (i.R. Fieber 39 C)− paralytischer Ileus− spastischer Ileus (fehlende Einspritzgeräusche am Caecum)− Caecum-Koli (oft chronisch, Futteranschoppung i.d. Basis caeci, Sandkolik)− Verwurmung

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Therapie: Tierarzt (Magensonde, rektale Untersuchung zwingend erforderlich), ggf. Klinikbis TA-Ankunft Cholocyntis, Spasmopril, Nux vomica mgl.Durchfall: Akupunktur Ma25 mit Ma36

18) Infektionen

Tollwut− Erreger Rabdovirus− Inkubationszeit 10-365 Tage− Infektion Biss, Speichel− Symptome: Verhaltensabnormitäten, Bewegungsstörungen, Krämpfe, Lähmungen, Speichelfluss,

Kiefersperre, gelegentlich rasende Wut− Prognose 100% Mortalität− Anzeigepflicht− Diagnose klinisch, histologisch (Gehirn)− IMPFUNG

Bornavgl. Artikel Online-Zeitungcharakteristisch: Kopftiefhaltung, ist nicht sehr infektiös, wird auch als slow virus disease bezeichnettödliche Meningo-Enzephalitis durch ImmunkomplexeMeldepflicht

Herpes− Erreger EHV1 und EHV4− EHV1 Rhinopneumonitis, Abort− EHV4 Cauda equina-Syndrom− Tröpfcheninfektion− Inkubationszeit 3-10 Tage− Therapie: Immunstimulierung (?)− IMPFUNG

Borreliose− Erreger: Borrelia burgdorferi (Spirochaeten, unvollst. Zellwand u. zellwandlose Erscheinungsformen,

intra- und extra-zellulär vorkommend)− Überträger: Zecken (ca. 48h nach Beginn des Saugaktes)− Affinität insbes. zu Haut, Gelenken, ZNS, Dura mater, kollagene Fasern− Symptome unspezifisch, Fieberschübe, Lethargie, Lymphadenpathien, wechselnde Lahnheiten, kardiale

Symptome, Uveitis− Therapie: Katalyt (??), Antibiotika− Diagnose: Serologie + Klinik (schwierige Diagnose, daher kombinieren)− Prognose: fraglich

Tetanus− Erreger: Clostridium tetani (anaerob, gram-positiv)− Infektion über Wunde (Bodenbakterium)− Inkubationszeit 1-2 Wochen− Symptome: gesteigerte Erregbarkeit, Unruhe, Nervosität, Verhaltensänderungen, Stimmänderungen,

Versteifung der Muskulatur, tonische Krämpfe insbes. bei Lärm und Licht, Vorfall des dritten Augenlids durch Krampf des M. retractor bulbi (oft erstes sichtbares Zeichen)

− Symptome durch Toxin Tetanospasmin, blockiert Synapsen im Rückenmark => keine Hemmung der motorischen Fasern mehr

− Therapie: Wundreinigung. Penicillin, passive Immunisierung− Prognose schlecht, Pferd ist sehr empfindlich gegen Tetanospasmin− IMPFUNG

Druse− Erreger Streptococcus equi, vorwiegend bei Pferden bis 5 Jahre− hoch ansteckend (Kontakt, Futtergeschirre, Tränkeeimer, Tränkwasser etc., Tröpfcheninfektion)− Inkubationszeit 3-7 Tage

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− Symptome: Mattigkeit bis 40 C Fieber, seröse -> eitrige Rhinitis, Pharyngitis bei getreckter Kopfhaltung, Lymphknotenschwellung in Kopfgegend, Abszessbildung in Lymphknoten, Abzedierung in Luftsack möglich, Husten, Pneumonie, Septikämie mit Gelenks- und Organentzündungen als Komplikation

− Therapie: Isolierung, Ruhe, Förderung der Abszessreifung durch Wärme (heiße Kartoffelumschläge), Abszessspaltung, Thymian-Aquasole zur Inhalation (unbedingt Dispergens z.B. von Spinnrad verwenden)

− Prognose unter heutigen Haltungsbedingungen i.R. gut

Reinfektion: Infektion mit dem gleichen Erreger nach überstandener Infektionskrankheit<=> Superinfektion

19) Ataxien

Ataxie = fehlende Koordination des Bewegungsablaufes

cerebellare Ataxie: Hastige oder verlangsamte Bewegungen, Gleichgewichtsstörungen bei verbundenen Augen, selten beim Pferd (Bornasche Krankheit!)

spinale Ataxie (erworben o. angeboren)i.R. Bewegungsstörungen der Nachhand, problematisch: enge Wendungen (Überkreuzen der Gliedmaßen, ruckartiges Vorführen und Absetzen der Gliedmaßen), Rückwärtstreten, abruptes Halten, oft deutliches Schwanken o. Einknicken in den Hintergliedmaßen, Halsbiegung verschlechert,

Ursache i.R. im Bereich 3.-6. Halswirbel, Kompression des Wirbelkanals/Rückenmarks bzw. austretender spinaler Fasern

cervikale vertebrale Instabilität: CVIMalformation der Wirbel (passen nicht) => zeitweise Kompression von Nerven durch Gleiten der Wirbel bei Bewegung des Halses und dadurch Traumatisierung des Rückenmarks

cervikale statische Stenose: CSSStörung der Wachstumsfugen im Wirbel beim jungen Pferd (traumatisch) => Deformation, kann zu Kompression des Rückenmarks führen (bis 1cm unsymptomatisch)fleckförmiges Schwitzen gibt Hinweis auf komprimierten Nervjunge Pferde i.R. C1-C34jährige Pferde i.R. C4-C6

Therapie: geringe Chancen bei frischem Trauma (Prednisolon)in späterem Zustand eventuell leichte Besserung durch:Akupunktur: Gb20 + Di4 + 3E5Homöopathie: Natrium sulfuricum

Bandscheibenvorfall organisch erklärt (bei Pferd extrem selten)faserknorperlige Verbindung zwischen den Wirbelkörpern bestehend aus− äußerem Anulus fibrosus (kollagenöse Bindegewebsfasern)− innerem Nucleus pulposus (zellarmes, gallertartiges Gewebe mit hohem Wassergehalt)Ernährung per Diffusion ohne eigene GefäßeBandscheibenvorfall: Die Flüssigkeit des Nucleus pulposus tritt durch den Anulus fibrosus aus, Schmerzen durch Kompression des SpinalnervsBandscheiben Pferd: Im Vergleich zum Menschen relativ klein. Im Brustbereich ist kein Nucleus pulposus vorhanden, d.h. ein Bandscheibenvorfall ist in diesem Bereich nicht möglich.

Cauda equina Schädigung der Nerven im Wirbelkanal jenseits des Rückenmarks, insbesondere Nn. coccygei, N. ischiadicus, N. pudendus

Symptome:− Mastdarmprobleme, Kotabsatzstörungen− Miktionsstörungen / Inkontinenz /Cystitis− Schweif hängt (verklebter Schweif bei Stuten -> /Rosse)

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− Parästhesie Schweif (Schweifscheuern)− abgeschwächte Reflexe (z.B. Analreflex)

Allgemeine Symptome bei Rückenerkrankungen:JA: − Hypersensibilität bei Palpation− Steifheit, verringerter Raumgriff in der Bewegung− beim Rückwärtstreten unbeholfen, schleichend− schlägt mit dem Schweif− Muskelanspannung bei wenig Bewegung, AusschlagNein:− Lahmheit

20) Nervenlähmungen

Lähmung N. facialisVII. GehirnnervUrsachen: Traumata, Tumoren, Vergiftungen

N. facialis innerviert die Angesichtsmuskeln, bestehend aus dem eigentlichen Nervus facialis (motorisch) und dem N. intermedius (sensorisch, parasympathisch)N. facialis teilt sich auf dem M. masseter in zwei oft durch die Haut sichtbare Äste, die die mimische Muskulatur versorgen

periphere Facialislähmung: Schädigung liegt am Kopf bis in Höhe des Nervenumschlags um den Unterkieferast, Ursachen Trauma, Schlag, Narkoselagerung etc.zentrale Facialislähmung liegt weiter zentral, Ursachen EHV-Infektion, Encephalitis, Otitis media, Neoplasien

herabgesetzter Lidschlagreflex, Asymmetrie des Gesichts (Nüstern zur gesunden Seite gezogen), inspiratorische Geräusche bei forcierter Atmung durch fehlende Weitstellung der Nüstern, Futteransammlung in gelähmter Backentasche, bei zentraler Facialislähmung hängendes Ohr, bei Beteiligung des N. intermedius außerdem Ausfall Tränendrüse/Kopfschpeicheldrüsen (exkl Ohrspeicheldrüse) => Keratitis, Ulcus corneae

Therapie: Blutegel auf die LäsionAkupunkturTENS und Massage / Erhalt der MuskelnAuge feucht halten

Lähmung N. recurrens

gehört zum Nervus vagus (X. Gehirnnerv)links -> einseitige Lähmung Stimmbahn wird bei forcierter Atmung nicht zur Seite des Kehlkopfes gezogen (IHL)OP: Fixierung des Aryknorpels

Lähmungen der Rückenmarksnerven

Lähmung des N. radialisFunktionsausfall der Strecker Ellenbogen, Karpal-, ZehengelenkeUrsachen: Raumen durch Schläge, Tritte, Quetschungen, auch als Folge von NarkosenSymptome: Erkrankte Extremität erscheint länger als die gesunde, Ellenbogen hängt tief, Karpalgelenk in geringer und Zehengelenke in starker Beugehaltung, „Kusshandstellung“

Lähmung des N. fibularisFunktionsausfall der Beuger des Sprunggelenks und der Strecker der Zehengelenke, Pferd steht auf dem Fesselkopf, Vorwärtsbewegung halbkreisförmig

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Lähmung des N. suprascapularisAtrophie der Schulterblattmuskulatur, Abblatten bei Stütze auf die Gliedmaße (erkennbar am besten von vorn im Schritt)

Lähmung des Plexus brachialisDer Plexus brachialis wird gebildet aus 6., 7., 8. Cervikal und den ersten 3 Thorakalnervenperiphere / zentrale Lähnung – Schädigung außerhalb / innerhalb des WirbelkanalsUrsachen: Zertrümmerunge o Frakturen des Schulterblatts, große Blutergüsse, Gewalteinwirkung von vorn, Neoplasien, Tumoren, Abszesseganze Gliedmaße schlaff, schleifend auf Fessel-, Krongelenk, fehlende Hautsensibilit von Krone bis weit über Ellenbogen, Ellenbogen scheint bei passiver Bewegung abnorm beweglichTherapie schulmedizinisch Vitamin B1, B6, B12, Vitamin E, Selen, ggf. CorticoideTherapie naturheilkundlich: Vitamin E, Selen, passive Bewegung der Extremitäten zur Minderung von Muskelatrophie, homöopathisch mgl., Zelltherapie (gleiches Gewebe oder Nerven oder Muskelgewebe, Firma Wala), ReintoxineAkupunktur!

21) Trigeminus-Neuralgie

N. trigeminus ist der V. Gerhirnnerv, er besteht aus 3 Ästen (N. ophtalmicus, N. maxillaris, N. mandibularis)enthält sensible und motorische (nur N. mandibularis) Fasern sowie parasympathische Faserninnerviert das gesamte Gesicht vor allem sensibel

N. infraorbitalis tritt aus über das Formen infraorbitale (gehört zu N. maxillaris), siehe Wissdorf S. 95Auffinden des Foramen infraorbitale durch Dreifinger-Griff (Mittelfinger Inc. nasoincisiva, Daumen rostrales Ende Crista facialis, Zeigefinger deutet auf Formane infraorbitalis)

Headshaking: Es wird eine Trigeminus-Neuralgie als wahrscheinlichste Ursache angesehen, bes. N. infraorbitalis (innerviert Nasenrücken, Nasentrompete, Schneidezähe, Eckzähne, Prämolaren), Lichtscheu N. ophtalmicus (tritt aus in Orbita)NV1 durchläuft Luftsack – Luftsackmykose als Ursache mgl.DD Headshaking aufgrund von Bursitis subligamentosa, Insertionsdesmopathie Ligamentum nuchae, Arthrose des Nackens

Therapie Akupunkturz.B. M 2 bei Lichtscheu, Gb20, LG16, B12, Dü3, M40oder T-Neuralgie M 3, M4, M5, M7, Di20, M44, M45, Di3, Lu7Homöopathie bei Bursitiden: Apis, Acidum benzoicum

22) Luftsackmykose

Schädigung der Strukturen in der Plica neurovasculosa, oft einseitige Epistaxis, endosokopische UntersuchungArteria carotis interna/externa im LuftsackHirnnerven in der Plica neurovasculosa - Symptome bei Ausfall:− N. ophtalmicus des N. trigeminus (NV1) – Headshaking mit Lichtscheu− N. facialis (VII) – siehe dort− N. glossopharyngeus (IX) - Schluckstörungen− N. vagus (X) – Lähmung d. Kehlkopfmuskulatur, Aspirationspneumonie− N. accessorius (XI) – Halsschiefhaltung durch Muskellähmung− N. hypoglossis XII) – einseitige Zungenlähmung, Zunge hängt raus, Bissverletzungen− Chorda tympani− Ganglion cervicale craniale trunci sympathici – Horner Syndrom, einseitiges Schwitzen

Therapie: Änderung der Haltungsbedingungen (ggf. endoskopische Spülung des Luftsackes), Immunstimulierung

23) Ektoparasiten des Pferdes

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Läuse (Hämatopinis asini)Kommt vor, Übertragung durch Kontakt, stechend, Blut Haar schuppig, Juckreiz, Knötchenbildungbei starker Pediculose Leistungsbeeinträchtigung, bei Fohlen auch AnämieLäuse sind mit bloßem Auge sichtbar, braun mit schwarzen FleckenLebensdauer 45 Tage,adult ca. 3-6 Wochen nach Eiablage

Flöhe (Pulex irritans)Vorkommen bei Mensch, Hund, Katze, bei Pferd eher nicht

Haarlinge (Werneckiella equi)sichtbare Insekten (½ Läuse), Kauwerkzeuge, Epidermis, HaareEier knacken beim Zerquetschen (DD)sonst ähnlich Läusebefall, starker Juckreiz

Läuse und Haarline oft gleichzeitig (schlechte Pflege)Therapie: Schampoo mit Neemöl

Grasmilbe (Trombicula)Larve bildet Saugrohr, löst Gewebe auf (adulte Formen leben von Insekten)Milbe ist oft als rotes Pünktchen sichtbar, läuft wegJuckreiz, papulo-krustöse Veränderungen

Räude - Befall durch 3 Räudemilbenarten:

Sarcoptes equiausgehend vom Kopf auf den ganzen Körper ohne BeineKnötchen, Bläschen, Krusten, starker Juckreiz(Kopfräude bei Rind anzeigepflichtig)

Chorioptes equiin Fesselbeuge, Bläschen, Schorf, Krusten, schwielige Hautbelägeoft bakterielle Sekundärinfektionen

Psoroptes equibeginnt an Mähne und Schweif, verbreitet sich über den RumpfJuckreiz, Knötchen, Hyperkeratose, umschriebener Haarausfall, Haut ist trocken und pigmentiert

Therapie Milben local: Creme mit Schwefelblütealle Parasiten: ChrysanthemenPulver 300 g pro Pferd (3 Tage wirksam)

Sommerräudeallergische Reaktion (Sofort- und Spättyp) gegen den Speichel bestimmter Stechmückensaisonal (Beginn April, Höhepunkt Hochsommer, Herbst)Rassedisposition Islandpferdekeine typischen Effloreszenzen, starker Juckreiz besonders an Mähne und Schweif (auch Bauch, Inguinalregion mgl.)

Therapie:Windige Weiden, trockene Regionen, Ekzemer-Decke, Aufstallen 16-7 Uhr (Culicoides-Arten vermehren sich im Wasser, vertragen keine hohen Windgeschwindigkeiten, sind nachtaktiv)Repellentien (ätherische Öle), HeilerdeAkupunktur: anti-histamin B40, gegen Nässe MP6

24) Mauke

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Hautentzündung in der Fesselbeuge = MaukeHautentzündung in der Sprunggelenksbeuge = Raspe

Ekzematöse/erythematöse Maukenässend, wund, Hyperämie, Knötchenbildung, Wundsekreterythematös: Calor, Rubor, Dolor, Funktio lesabedenken: Sonnebrand in Fesselbeuge mgl.

Veruköse MaukeChronisch, Haut wird dick, rissig, schmerzhafteingeschränkte Bewegungsfähigkeit des Gelenks, warzenartige Erhebungen, Sklerose

Brandmaukegangränöse Hautveränderungen durch Fusobakterium necrophorum

unzeitgemäße Aufteilung, besser nach Ursachen:− Milben (insbes. Chorioptes)− Pilze− Bakterien− Sonnenbrand− Kontaktallergie (Schmutz als Hapten, zusammen mit anderen Komponenten zum Voll-Allergen)

Verlauf:akut: − Hyperämie, ev. Knötchen-/Bläschenbildung, Übergang in nässende Form− nässende schmierige Beläge, sekundär infiziert− trockene Beläge durch Vermischen mit SchmutzÜbergang in chronische Form häufig− verdeckte trockene Haut, herabgesetzte Elastizität, platzt leicht: Rhagaden− Blut, Sekret aus Rhagaden -> verklebt Fell (Igelfuß)− Haarausfall, veruköse Mauke

Therapie nach Ursache, u.a.:− sauber und trocken halten− Spülungen mit 3% H2O2

− Creme mit Schwefelblüte− Gegensensibilisierung bei Allergie− Grüner Lehm

25) Aderlass

9% rauslassen, 450 kg Pferd hat ca. 45LV. jugolaris

Wirkung:− blutverflüssigend, Ödem reduzierend durch Mobilisierung von interstitieller Flüssigkeit− Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes durch Verjüngung der Erythrocyten− entzündungshemmend durch Cortisonausschüttung

26) Aszites

Aszites = Bauchwassersuchtdurch Übertritt von Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in die Bauchhöhle

mögliche Ursachen:− Leberzirrhose (Austritt von Flüssigkeit aus der Vena porta) – dunkle Farbe des Urins− Niereninsuffizienz (Hochdruck)− Rechtsherzinsuffizienz (siehe unten)− Hungerbauch (Senkung des kolloidosmotischen Druckes des Blutes durch Albuminmangel)

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− Bauchfellentzündung− TumormetastasenKomplikation: spontane Peritonitis durch Auswandern von Darmbakterien

Diagnose: sichtbare Schwellung, Auslösen der „Welle“DD: weitere Symptome, Punktat

Therapie: − Behandlung der Grunderkrankung− Behandlung Ödeme allgemein: Aesculus hippocastanus, Melilotus officinalis, Equisetum arvense

(Diurese!)

27) Links-/Rechtsherzinsuffizienz

Herzinsuffizienz => Leistungsbeeinträchtigungzeigt sich besonders bei schwülwarmem Wetter

LinksherzinsuffizienzMitralklappeninsuffizienz (holosystolisches Herzgeräusch) oder andere Ursachen (z.B. Bluthochdruck, Verlust der arteriellen Elastizität im Alter, Arrhythmien mit Vorhofflimmern)Rückstau in den kleinen Kreislauf => Lungenödem:− schaumiges Geräusch i d Lunge bei Lungenödem− Atemnot− Husten besonders nachts− legt sich nicht auf die linke Seite

RechtsherzinsuffizienzTrikuspedalklappeninsuffizienzRückstau in den großen Kreislauf:− Aszites− postiver Venenpuls (Vena jugolaris)

28) Schock

1. Phase: Zentralisation− Ziel Blutdruckerhöhung− erstrangige Versorgung von Gehirn und Zentralorganen− Abschaltung der Peripherie und dadurch bedingte Stoffwechselstörung− beginnende Übersäuerung

2. Phase: Stoffwechselaktivierung− gesteigerte Hypoxie− metabolische Azidose− beginnende Membran- und Permeabilitätsstörungen− langsam fortschreitende Gefäßschädigung mit Gerinnungsneigung− Bluteindickung

3. Phase: irreversible Erschöpfungsphase− Selbstvergiftung der Endstrombahnen infolge Sauerstoffmangel− Weitstellung der Kapillaren− Bildung von Mikrothromben− anaerober Stoffwechsel (Milchsäurebildung)− unumkehrbare Schädigung der Gefäße und des umliegenden Gewebes

Therapie:Volumensubstitution! 0,9% NaCl oder besser Ringer-LaktatAdrenalin Akupunktur LG26 für Atmung, H9 für Herzkreislauf

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Gefahr: akute Niereninsuffizienz mit Anurie

29) mdl. Fragen aus Fragenkatalog (soweit nicht zuvor integriert)

Welche Symptome eiens Falles sind für den Homöopathen besonders interessant, weil sie sich direkt mit dem AMB vergleichen lassen:− Die Symptome des Kranken, die von der Krankheit provoziert wurden− Die Symptome des Kranken, die mit der Krankheit im schulmedizinischen Sinne nichts zu tun haben

Worauf ist EMND zurückzufühhren?Equine MotoNeuron Disease wird mit Vitamin E- und Selen-Mangel in Verbindung gebracht.

Die Einschnürung des circumscripten Bandes...ist Folge der Entzündung der Beugesehne in der Sehnenscheide.

Die Papillomatose des Pferdes ist...langwierig, aber gut zu behandeln. (z.B. Schöllkraut, abbinden)

Toxine von Clostridium botulinum entstehen in... mit Kadavern verschmutzten Silagen.

Ein Corpus luteum persistens führt zu...einem Ausbleiben der Rosse.

Welches sind die Symptome einer Endometritis 2. Grades? Rötung der Cervix uteri bei eitrigem Sekret.

Welches Symptom ist bei der chronischen Vaginitis bei Stuten zu beobachten? Rossesymptome

Welche Gefahr droht Neugeborenen, die nicht rechtzeitig Kolostralmilch erhalten? Infektionskrankheiten

Was ist eine Ranula? Speicheldrüsenzyste

Welche Keime finden sich vermehrt in der Magenschleimhaut bei Gastritis? Helicobacter pylori

Welche Folgen hat das Koppen? Maldigestion durch chronische Gastritis.

Ein Magengeschwür ist...gefährlich, es kann durchbrechen.

Ein chronischer Darmkatarrh äußert sich beim Pferd durch...schlechtes Haarkleid und Hufhorn.

Wo sitzen Gasterophiluslarven? Im Magen (Margo plicatus)

onkologisches Präparat: Thuja C30

Ein Melanom...fällt durch seine schwarze Farbe auf und ist bei älteren Schimmeln recht häufig.

Metastasen...können in fast jedem Organ auftreten.

Bei einer Autoimmunerkrankung bildet...der Körper Antikörper gegen eigenes Gewebe (z.B. periodische Augenentzündung), Ursachen sind zytotoxische Reaktionen /allergische Überreaktionen

Ein eosinophiles Granulom...ist häufig sehr schmerzhaft, Behandlung schulmedizinisch durch Immunsuppressiva. (Grafe: Histamin, ich: Eichenrinde)

Ein Equines Sarkoid...heilt manchmal spontan ab, ist häufig im Kopfbereich des Pferdes lokalisiert.

Kryptorchismus...kommt ein oder beidseitig vor und führt oft zur Entartung der Hoden.

Eine anaphylaktische Reaktion entsteht innerhalb von ... Minuten bis Stunden.

Sonnenbrand: Die Aufnahme bestimmter Pflanzen kann die Photosensiblität erhöhen (z.B. Buchweizen, Johanniskraut)

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Verbrennung:− leichte Fälle sofort mit Wasser kühlen− Epithelverluste mit alubeschichtetem Verbandsmaterial abdecken− bei großen Defekten Antibiose und Schmerztherapie

Osteodystrophia fibrosa führt zu ... Spontanfrakturen, diffusen Knochenschmerzen, eventuell zu Kieferschwellung, Ursache Ca:P < 2:1

Behüllte Viren ... können i.R. gut mit Alkohol inaktiviert werden.

Kehlkopfpfeifen... Ausfall des Nervus laryngeus recurrens (i.R. links) => Stimmritze kann bei forcierter Atmung nicht erweitert werden => inspiratorisches Geräusch

eher für Hund/Katze:

Was versteht man unter Spondylose? Brückenartige Exostosen im Bereich des Lig longitudinale vertebrale ventrale

Was steht bei beginnender Aujetzkyscher Krankheit im Vordergrund? Juckreiz

Bei Katzenleukose kommt es zu...Tumorbildungen

Ein häufiges Symptom von FIP ist...Polyserositis

Katzenschnupfen − ist hoch gefährlich, besonders für Welpen− führt häufig zu chronischen Folgeschäden− richten die Caliciviren auch im Rachenraum schwere Schäden an− Morbidität oft 100%− führt manchmal auch zu starkem Nasenbluten

Wie ist der Blutstatus bei einer Prostatazyste verändert? Gar nicht.

Welcher Befund weist auf eine Prostatitis hin: Prostata vergrößert, prall, schmerzhaft, Fieber.

Welches Symptom weist auf einen Präputialkatarrh beim Rüden hin? Lecken am Präputium

Erbrechen infolge Niereninsuffizienz ist... ein Hinweis auf das Endstadium der Erkrankung.

Warum magert ein Patient mit Niereninsuffizienz ab? Er verliert Wertstoffe über die Nieren.

In welchem Zeitraum tritt bei Hündinnen Pyometra auf? Worauf muss man achten? 3-8 Wochen nach der Läufigkeit. Vermehrter Durst.

Was macht Hodenverletzungen sehr gefährliche? Entzündungen können auf die Bauchhöhle übergreifen.

Welches Symptom weist beim Hund auf Gastritis hin? Frisst Gras.

Welche Hunde neigen besonders zu Torsio venriculi? Große Rassen

Worauf weisen Muskelfasern im Stuhl von Hunden hin? Pankreopathie

Eine Infektion durch FeLV...− zeichnet sich durch ein heterogenes Krankheitsbild aus− verläuft oft symptomlos− lässt sich sicher mit Antigentest diagnostizieren− Viren können spontan auch eliminiert werden, es kann transiente Virämie bestehen − viren können mit Harn, Kot, Speichek ausgeschieden werden

Ein Sticker-Tumor... ist ansteckend, tritt auch in der Maulhöhle auf.

Die Polyurie ...− kann extrarenale Ursachen haben− ist in der Regel von Polydipsie begleitet− kann durch Morbus Cushing verursacht werden

Struvitsteine..− lösen sich im sauren Milieu− entstehen auch, wenn der Harn zulange im Behältnis steht− haben im Mikroskop betrachtet Sargdeckelform

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Blasensteine...können die Harnblasenwand verändern, sind oft von Harngries begleitet

Bei Diabetes mellitus ist Glucose im Harn weil...bereits im Primärharn viel Glucose vorliegt und weil die Resportionskapazität für Glucose im Tubulus begrenzt ist

Mammatumoren...lassen sich durch Kastration in bestimmten Fällen sicher vermeiden

Die Therapie von CNI stützt sich auf...Rehydrierung und proteinarme Diät.

Die renale bedingte Azidose kann kompensiert werden durch...die Lunge.

Lactatio sine graviditate ist...fast als physiologisch zu betrachten, kann eine Mastitis nach sich ziehen.

Hodentumoren...können durchaus bösartig sind, sind nicht immer durch Palpation zu erkennen.

Prostatahypertrophie...kann zu Kotabsatzstörungen führen, lässt sich durch Kastration i.R. gut behandeln.

häufige Begleitsymptome der CNI: ulzerative Gastritis, urämische Stomatitis, Anorexie

Ursache für Demodikose ist...ein T-Lypmphozytendefekt / Diagnose Demodikose erfolgt durch... tiefes Hautgeschabsel unter Druck.

Bei Pilzbefall ist zur Sanierung des Bestandes zu beachten: Gleichzeitige Behandlung aller Tiere und Vektoren.

Malassezien sind.... fakultativ pathogen.

Die Diagnose Pemphigus vulgaris wird gestellt aufgrund von: positivem Nikolsky-Phänomen und histologischer Untersuchung von Hautbiospien

Die Therapie einer osmotisch bedingten Diarrrhoe besteht aus... Nulldiät.

Leishmaniose... wird durch Sandmücken übertragen Vorkommen nur in Süddeutschland), ist auch auf den Menschen übertragbar

Zwingerhusten... ist i.R. hochinfektiös und kann gut mit Immunstimulantien therapiert werden.

Parvovirose... ist eine relativ junge Hundeseuche. Parvoviren sind recht stabil und können i.R. mit Alkohol nicht inaktiviert werden.

Giardien ... sind auf dem Vormarsch und stellen besonders bei jungen Hunden eine Probleminfektion dar.

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