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Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie;
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
1. Auflage 2012
© 2012 by Verlag: Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft Service GmbH,
Gießen
Printed in Germany
ISBN 978-3-86345-129-5
Verlag: DVG Service GmbH
Friedrichstraße 17
35392 Gießen
0641/24466
www.dvg.net
Tierärztliche Hochschule Hannover
Untersuchungen der Federstruktur von Entenvögeln nach Kontamination mit verschiedenen Ölqualitäten und Reinigung ("Waschung") zur Beurteilung möglicher Gefiederschädigungen im Hinblick auf die
Etablierung einer Triage
INAUGURAL–DISSERTATION zur Erlangung des Grades eines
DOKTORS DER VETERINÄRMEDIZIN - Doctor medicinae veterinariae-
(Dr. med. vet.)
vorgelegt von Sandra Schicke
Erfurt
Hannover 2012
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. M. Fehr
Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel
1. Gutachterin(nen)/Gutachter: Prof. Dr. M. Fehr
2. Gutachterin(nen)/Gutachter: Prof. Dr. W. Meyer
Tag der mündlichen Prüfung: 15.11.2012
1. Einleitung 1
2. Literaturübersicht 3
2.1. Aufbau und Funktion der Vogelfeder 3
2.1.1. Anatomische Grundlagen 3
2.1.2. Die Funktion der Bürzeldrüse 6
2.1.3. Wasserabweisende Eigenschaften des Gefieders 7
2.1.4. Ursachen für eine mangelnde Wasserfestigkeit des Gefieders 9
2.2. Ölkontamination bei Seevögeln 11
2.2.1. Formen akuter und chronischer Öleinträge in die Weltmeere 11
2.2.2. Monitoring und Spülsaumfunde 11
2.2.3. Entstehung und Zusammensetzung von Rohöl und Rohölderivaten 12
2.2.4. Das Verhalten von Öl auf der Meeresoberfläche 14
2.2.5. Innere Schäden verölter Seevögel 18
2.2.6. Gefiederschäden verölter Seevögel 22
2.2.7. Einflussfaktoren auf die Folgen einer Verölung 23
2.2.8. Langzeiteffekte 25
2.2.9. Toxikologische Effekte 26
2.3. Rehabilitation verölter Seevögel 27
2.3.1. Einfangen und Erstversorgung 28
2.3.2. Aufnahme und klinische Untersuchung 28
2.3.3. Reinigung 30
2.3.4. Wiederauswilderung 34
3. Material und Methoden 37
3.1. Verwendete Materialien und Messapparaturen 37
3.2. Versuchsgruppen 38
3.3. Probenentnahme und Probenaufbereitung 42
3.4. Kontamination der Federn 44
3.5. Waschen der Federn 45
3.6. Subjektive Evaluierung 46
3.7. Federfunktionstests 47
3.7.1. Penetrationsdruckmessung 47
3.7.2. Wasserabsorption 51
3.8. Lichtmikroskopie 51
3.8.1. Mikroskopische Untersuchung 51
3.8.2. Mikroskopische Auswertung 51
3.9. Statistische Methoden 52
4. Ergebnisse 53
4.1. Wasserfestigkeit der Federn 53
4.1.1. Penetrationsdruckmessung 53
4.1.2. Wasserabsorption 57
4.2. Lichtmikroskopische Untersuchungen 61
4.2.1. Strahlenverklebungsindex 61
4.2.2. Anzahl der Strahlenbrüche 66
4.2.3. Ölrückstände 71
4.3. Subjektive Evaluierung 76
5. Diskussion 81
5.1. Beeinflussende Faktoren 82
5.1.1. Probanden 82
5.1.2. Verölung 82
5.1.3. Verwitterung 82
5.1.4. Waschung 83
5.2. Versuchsergebnisse 83
5.2.1. Penetrationsdruckmessung 83
5.2.2. Wasserabsorption 85
5.2.3. Strahlenverklebungsindex 87
5.2.4. Anzahl der Strahlenbrüche 88
5.2.5. Ölrückstände 90
5.2.6. Subjektive Evaluierung 91
5.2.7. Einfluss der Ölqualität 92
5.2.8. Einfluss der Kontaminationsdauer 94
5.2.9. Einfluss einer zusätzlichen Sandkontamination 95
5.2.10. Einfluss der Tierart 95
5.2.11. Einfluss der Reinigung 97
5.3. Schlussfolgerung 98
6. Zusammenfassung 101
7. Summary 105
8. Literaturverzeichnis 109
9. Anhang 133
10. Tabellenverzeichnis 137
11. Abbildungsverzeichnis 139
Verzeichnis häufig verwendeter Abkürzungen
A Fläche
Abb Abbildung
Beh Behandlung
Bft Beaufort
bzw beziehungsweise
cP Viskosität
CPP Critical Penetration Pressure/Kritischer Penetrationsdruck
d Durchmesser
E Eiderente (Somateria mollissima)
F Kraft
g Gramm
g Erdbeschleunigung
Gr Gruppe
GS/MS Gas chromatography/mass spectrometry
h Höhe
HFO Heavy Fuel Oil (Schweröl, Bunker C Öl)
IFAW International Found for Animal Wildlife
K Kontrolle
Kap Kapitel
l Liter
m Masse
mg Milligramm
N/m² Newton pro Quadratmeter
n Gruppengröße
ρ Dichte Wasser
Pa Pascal
PAH Polyzyklische Kohlenwasserstoffe
Psi Pound-force per square inch
Mbar Millibar
NSO Stickstoff-Schwefel-Sauerstoff
No Number
UV Ultraviolett
r Radius
S Stockente (Anas platyrhynchos)
SLCO Saudi Light Crude Oil
SBCO Santa Barbara Channel Oil
PBCO Prudhoe Bay Crude Oil
T Temperatur
Tab Tabelle
W Watt
µm Mikrometer
°dH Grad Deutscher Härte
°C Grad Celsius
Einleitung
1
1. Einleitung
Seit Beginn des letzten Jahrhunderts werden die Weltmeere zunehmend durch Öl
verschmutzt. Zu den vielen marinen Organismen, die von den Auswirkungen
betroffen sind, gehören vor allem verölt aufgefundene Seevögel. Versuche, die Tiere
durch Waschen des Gefieders zu rehabilitieren, werden seit langem kontrovers
diskutiert (CLARK und KENNEDY, 1968; RSPCA, 1981; DEUTSCHER
TIERSCHUTZBUND, 1991). Auf Bundes- und Landesebene konnte bisher keine
Einigung über die Vorgehensweise bei Ölhavarien erreicht werden. Während
Dänemark und Schleswig-Holstein verölte Seevögel abschießen lassen und jegliche
Rettungseinsätze ablehnen, werden die Tiere in Niedersachsen, Norwegen, den
USA und anderen Ländern aufwendig rehabilitiert (MAZET et al., 2002). Die
Erfolgsraten solcher Einsätze schwanken erheblich und liegen zwischen 0% und
80% (MORANT et al., 1981; FLEET und REINEKING, 2000). Auch Angaben über die
Überlebensrate nach erfolgreicher Wiederauswilderung sind sehr unterschiedlich und
reichen von <1% (SHARP, 1996) bis 75% (CROXALL, 1977). Um auszuschließen,
dass Tiere mit einer schlechten Prognose den Rehabilitationsprozess durchlaufen,
wird in den Pflegestationen im Sinne einer Triage selektiert. Nur die Vögel, von
denen zu erwarten ist, dass sie nach maximal 4 bis 6 Wochen wieder
wildbahntauglich sind, werden behandelt (ANDERSON, 1999; IFAW, 2002;
KUMMERFELD et al., 2009). Neben Organschäden durch aufgenommenes Öl ist
hier vor allem der Verlust der wasserabweisenden Funktion des Gefieders
limitierend. Ungeklärt ist, inwiefern die Ölqualität die Ausprägung der inneren und
äußeren Schäden beeinflusst (FRY, 1985; KHAN, 1991).
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu prüfen, in welchem Ausmaß verölte
Federn von Stockenten (Anas platyrhynchos) und Eiderenten (Somateria
mollissima), als Vertreter zweier von Ölverschmutzungen häufig betroffenen Arten, in
Abhängigkeit verschiedener Ölqualitäten, der Kontaminationsdauer sowie der
Reinigung („Waschung“) in ihrer Struktur und Funktion geschädigt werden. Weiterhin
soll untersucht werden, ob die Ergebnisse einen Beitrag zur Entwicklung einer
Einleitung
2
standardisierten Triage im Rahmen der Ölvogelrehabilitation leisten können. Zu
diesem Zweck werden Brustfedern mit Leichten Rohöl, Mittelschwerem Rohöl,
Marinediesel oder Schweröl (HFO) kontaminiert und nach anschließender Reinigung
Struktur und Funktion der Federn miteinander verglichen. Mikroskopische
Untersuchungen an Federn verölter Trauerenten zeigten, dass sich neben dem Öl
selbst auch feine Sandkörnchen zwischen den Federästen festgesetzt hatten
(KUMMERFELD et al., 2009). Diese könnten zu einer zusätzlichen mechanischen
Schädigung der Federstruktur beitragen. In diesem Zusammenhang sollen einzelne
Federn neben der Verölung zusätzlich mit Sand kontaminiert werden.
Neben lichtmikroskopischen Untersuchungen dienen die Wasserabsorption nach 24-
stündigem Wasserkontakt sowie die Messung des Kritischen Penetrationsdruckes
als Parameter für das Wasserabweisungsvermögen der Federn.
Literaturübersicht
3
2. Literaturübersicht
2.1. Aufbau und Funktion der Vogelfeder
2.1.1. Anatomische Grundlagen
Federn bestehen zu 90% aus Protein. Den Hauptanteil nimmt dabei das ß-Keratin
ein. Aber auch stickstoffhaltigen Elementen sowie geringen Mengen an
Schwermetallen, im Besonderen Quecksilber (BRUSH, 1978) sind vorhanden.
Eine gewöhnliche Körperkonturfeder kann in den Federkiel (Scapus) und die
Federfahne (Vexillum) unterteilt werden und ist als Deckfeder oder Flugfeder
ausgebildet (VOLLMERHAUS und SINNOWATZ, 1992). Der sichtbare, aus der Haut
ragende Anteil des Federkiels wird als Federschaft (Rhachis) bezeichnet. Der in der
Haut sitzende Federkielbereich wird Federspule (Calamus) genannt
(VOLLMERHAUS und SINNOWATZ, 1992; HUMMEL, 2000). Der unterer Nabel
(Umbilicus proximalis) ist als kreisrunde Öffnung an der Spulenspitze sichtbar. Durch
diese Öffnung dringt die Lederhaut des Follikels als Lederhautpapille in die Spule vor
(HUMMEL, 2000). Der obere Nabel (Umbilicus distalis) markiert den Übergang
zwischen Schaft und Spule. Hier entspringt die Nebenfeder, auch Afterfeder oder
Hypopenna genannt (NICKEL et al., 1992; VOLLMERHAUS und SINNOWATZ,
1992; HUMMEL, 2000). Die Deckfedern (Tectrices, Kleingefieder) der
Körperoberfläche sind kleiner und zarter gebaut als die Flugfedern und
dachziegelartig angeordnet.
Die Federfahne der Konturfedern setzt sich aus Federästen (Rami, Barbae) und
Federstrahlen (Radii, Barbulae) zusammen. Die Strahlen des proximalen
Fahnenanteiles, der Pars plumacea, sind, ähnlich der Dunenfedern, als einfache
Hornfäden ohne verzahnende Fortsätze ausgebildet und vermitteln Wärmeschutz
(SAWYER et al., 1986; NICKEL et al., 1992; KÖNIG und LIEBIG, 2001; HUMMEL,
2000; STETTENHEIM, 2000). In der distalen Konturfederfahne verhaken die
Literaturübersicht
4
Strahlen miteinander und vermitteln einen festen Verband, der als Pars pennaceae
bezeichnet wird (LUCAS und STETTENHEIM, 1972; NICKEL et al., 1992; HUMMEL,
2000).
Die Federäste (Rami) sind parallel zueinander in konstanten Abständen angeordnet
und entspringen in einem Winkel von 45° beidseitig am Schaft. An den einzelnen
Rami wiederholt sich der allgemeine Bauplan der Feder. Sie bestehen aus einer
zentralen Achse, von der beidseitig eine Vielzahl von Verzweigungen als Strahlen
(Radii) abgehen (SAWYER et al., 1986; LUCAS und STETTENHEIM, 1972;
STETTENHEIM, 2000). Seitlich sind die Äste abgeplattet und weisen an der
schmalen Seite eine verstärkte Crista dorsalis seu ventralis auf. Bei einigen
Wasservögeln ist die Crista ventralis zu einer Platte (Tegmen) modifiziert, deren
Endkante teilweise mit Zotten (Villi) ausgestattet ist. An der distalen Seite der
Federäste sind Grübchen sichtbar aus denen die distalen Federstrahlen entspringen.
Analog entlassen proximal liegende Grübchen die proximalen Strahlen. Beide
Strahlentypen entspringen in einem Winkel von 45° am Federast. Die Strahlen der
Pars pennaceae werden in die Basis, die eine bandförmige Platte bildet, sowie den
langen, peitschenförmigen Griffelfortsatz (Pennula) unterteilt. An der Basis ist eine
dorsale Krempe, der Arcus dorsalis, sowie ein ventraler Zahn (Dens ventralis)
ausgebildet. Der Arcus dorsalis ist in den proximalen, zur Federbasis zeigenden
Strahlen besonders prominent, während der Dens ventralis rudimentär vorhanden ist.
Die proximalen Strahlen werden auch als Bogenstrahlen bezeichnet, da sie an der
Spitze leicht gebogen sind. Bei den distalen Strahlen, die zur Federspitzte hin
ausgerichtet sind, ist die Basis deutlich kürzer und der Arcus dorsalis schwach
ausgebildet oder fehlend. Der ventrale Zahn ist deutlich sichtbar. Das Pennulum trägt
charakteristische Fortsätze in Form von 2-4 Häkchen (Hamuli, Barbicels). Die
gekrümmten Spitzen (Spiculum) dieser Fortsätze greifen in die Arcus dorsales der
Bogenstrahlen benachbarter Äste. Haken- und Bogenstrahlen überkreuzen sich
dabei im rechten Winkel. Der Dens ventralis sorgt für einen gleich bleibenden
Abstand zwischen den Ästen. Bei Belastung können die Häkchen am Arcus dorsalis
entlanggleiten, bis sie hinter dem Stilus dorsalis der Bogenstrahlen arretieren
(NICKEL et al., 1992). Damit wird ein starker Zusammenhalt der Federfahne, selbst
Literaturübersicht
5
bei hoher Belastung während des Fluges, gewährleistet. Bei den Schwungfedern und
Steuerfedern sind die verzahnenden Strukturen besonders gut ausgebildet. Das
Reißverschlusssystem ist so ausgerichtet, dass die Fahne bei großer
Druckeinwirkung nachgeben kann und so vor Verschleißerscheinungen geschützt ist.
Durch regelmäßige Gefiederpflege bringt der Vogel ausgehakte Strahlen zurück in
ihre Position (NICKEL et al., 1992; KÖNIG und LIEBIG, 2001; HUMMEL, 2000).
Abbildung 1: Aufbau einer Konturfeder (nach PRUM und DYCK, 2003)
Literaturübersicht
6
2.1.2. Die Funktion der Bürzeldrüse
Neben der Flugfähigkeit sind Thermoisolierung und Wasserfestigkeit wichtige
funktionelle Aufgaben der Federn. Sowohl die Bürzeldrüse, als auch die
Federstruktur wurden hinsichtlich ihrer Rolle bei der Wasserabweisung untersucht
(FABRICIUS, 1956; RIJKE, 1970, 1987; ELOWSON, 1984; STEPHENSON und
ANDREWS, 1996). Bereits PARIS (1913) zeigte anhand eines Versuchs mit Enten,
denen die Bürzeldrüse entfernt wurde, dass das Sekret keine primäre Bedeutung für
die Wasserfestigkeit hat. Ähnliche Versuche von ELDER (1954) und FABRICIUS
(1956) unterstützten diese Auffassung. RUTSCHKE (1960) entfettete das
Bauchgefieder lebender Schwimmvögel mit Ether und Alkohol. Nach
anschließendem Wasseraufenthalt über 30 Minuten wurde das Gefieder nicht
durchnässt. Bei einigen Enten wurde zusätzlich die Bürzeldrüse entfernt. In den
ersten vier Wochen nach Extirpation zeigte sich keinerlei Beeinträchtigung der
Wasserfestigkeit. Nach vier Wochen begannen die Tiere allerdings das Wasser zu
meiden und das Gefieder zeigte eine zunehmend raue Oberfläche. Erst nach
Abschluss der Mauser suchten die Enten das Schwimmbecken wieder auf. Nach
weiteren sechs Wochen erwies sich auch die Qualität der neuen Federgeneration als
mangelhaft und die Enten mieden erneut das Wasser. Im mikroskopischen Bild
zeigten sich keine Veränderungen. Andere Studien an Daunenfedern juveniler Enten
demonstrierten, dass diese, auch ohne Bürzeldrüsenöl, völlig wasserresistent sind
(BAKKEN et al., 2006). Aus den Ergebnissen der erwähnten Untersuchungen lässt
sich schlussfolgern, dass dem Bürzeldrüsensekret keine primäre Bedeutung in der
Wasserabweisung des Gefieders zu kommt. Dieser Aussage schließen sich weitere
Autoren an: MOILLIET, 1963; RIJKE, 1967; CLARK und GREGORY, 1971;
KENNEDY, 1972; MAHONNEY, 1984; STEPHANSON, 1997. Dem Bürzeldrüsenöl
wird vielmehr eine Hilfsfunktion bei der Gefiederpflege zugeschrieben, da es die
Federn glatt und flexibel hält und einen, die Wasserabweisung beeinträchtigenden,
Elastizitätsverlust der Federstrukturen verhindert. Zusätzlich wird durch die
Einfettung der Kontaktwinkel zwischen Wasser und Federoberfläche reduziert und
folglich die Wasserfestigkeit erhöht (ELDER, 1954; RIJKE, 1969; BAKKEN et al.,
2006; BORMASHENKO et al., 2007).
Literaturübersicht
7
2.1.3. Wasserabweisende Eigenschaften des Gefieders
Nach CASSIE und BAXTER (1944), RIJKE (1967, 1969), RUTSCHKE (1960) sowie
BORMASHENKO et al. (2007) entscheidet die Struktur des Gefieders über die
Wasserfestigkeit. Ferner wird dem Keratin der Federn eine angeborene
wasserabweisende Funktion zugeschrieben (STEPHANSON, 1997). Bei der Analyse
adulter Konturfedern fällt die, sich durch verzahnende Äste und Strahlen
auszeichnende, stabile Gitterstruktur auf (CASSIE und BAXTER, 1944; RIJKE, 1970;
GRÉMILLET et al., 2005). Bedingt durch seine Oberflächenspannung wird das
Wassers zurück gehalten und kann die Zwischenräume des Gefiedermantels nicht
durchdringen (ELOWSON, 1984). Die kritische Grenze der Oberflächenspannung
des Wassers liegt bei 38-50 mN/m (STEPHANSON und ANDREWS, 1996). Der
Druck der benötigt wird, um Wasser durch eine Körperfeder zu pressen, wird als
Kritischer Penetrationsdruck (CPP) bezeichnet (ELOWSON 1984, STEPHANSON,
1997; GRÉMILLET et al., 2005). Anhand mathematischer Formeln kann das
Gefieder von Wasservögeln einem Penetrationsdruck von 500-600 Pa standhalten
(RIJKE, 1970; BAKKEN et al., 2006). Dieser rechnerische Wert liegt deutlich unter
dem experimentell an Konturfedern von Enten ermitteltem Penetrationsdruck von
1500-2500 Pa (STEPHANSON und ANDREWS, 1996). GRÉMILLET et al. (2005)
dokumentierten bei Messungen an der Innenzone von Kormoranfeder sogar Werte
von 5000-6000 Pa.
Als Maß für das Wasserabweisungsvermögen wird in der Literatur häufig auch der
Winkel zwischen der Tangente der gebogenen Oberfläche eines Wassertropfens und
der Festkörperoberfläche am Kontaktpunkt angegeben (RIJKE, 1967, 1969; IMMINK,
2009). Dieser Winkel wird als Kontaktwinkel bezeichnet und kann rechnerisch aus
dem Abstand benachbarter Strahlen und dem Durchmesser der Geißeln ermittelt
werden (RUSCHKE, 1960; RIJKE 1968). RIJKE behauptete 1970 weiterhin, dass der
Radius der Äste wichtig für die wasserabweisenden Eigenschaften des Gefieders
sei. Seinem sogenannten Textil-Modell zur Folge wird das Verhalten eines
Wassertropfens auf der Federoberfläche durch den Index (r+d)/r bestimmt, wobei r
der Radius der Äste und d der halbe Achsenabstand benachbarter Äste ist. Hohe
Literaturübersicht
8
Werte aus diesem Verhältnis bedeuten, durch die Entstehung großer Kontaktwinkel,
eine verbesserte Wasserabweisung der Oberfläche. Als Folge werden die
Wassertropfen kugelförmiger und können von der Federoberfläche abperlen.
Ungenügende Wasserabweisung führt zum Abflachen der Tropfen und damit zum
Durchnässen. Laut ELOWSON (1984) finden sich in RIJKES Veröffentlichung
mathematische Ungleichheiten und das Textil-Modell ist auf die Federstruktur, die
viel komplexer und variabler ist als das ideale Bild einer porösen Oberfläche, nicht
übertragbar. Trotz dieser Tatsache wurde RIJKE in der ornithologischen Fachpresse
häufig zitiert (RUTSCHKE, 1960; STETTENHEIM, 1972; RHIJN, 1977).
Elektonenmikroskopische Untersuchungen von Entenfedern zeigten, dass die
Oberfläche der Strahlen und Äste durch Riefen und Ausstülpungen aufgeraut ist (LIU
et al., 2008). Aus der physikalischen Chemie ist bekannt, dass raue Oberflächen
große Kontaktwinkel aufweisen und damit hydrophoben Charakter haben. ADAM
(1956) bemerkte, dass es auf rauen Oberflächen zur Formation zusätzlicher Wasser-
Luft-Grenzflächen kommt, durch die das Wasserabweisungsvermögen erhöht wird
(Cassie-Baxter-Modell). Auch die Netzgitterstruktur selbst trägt zur Heterogenität der
Federoberfläche bei (CASSIE und BAXTER, 1944; MARTINES et al., 2005; IMMINK,
2009).
Veränderungen von Durchmesser und Abständen der Äste in Richtung Federspitze
führen zur Ausbildung eines Wasserdichtegradientens (CLARK, 1970;
STETTENHEIM, 1972). Da die Basis am wasserdichtesten ist, rollt ein
Wassertropfen Richtung Spitze ab. Alle Spezies zeigen Unterschiede in den
Strahlenabständen von Rückengefieder und Bauchgefieder (ELOWSON, 1984). Im
Vergleich zu Landvögeln sind die Federn von Wassergeflügel vielzähliger und dichter
angeordnet sowie muschelförmig gekrümmt. In ihren distalen Flächen überlappen
sich die Federfahnen großflächig (RUTSCHKE, 1960; CLARK, 1970; KENNEDY,
1972; ELOWSON, 1984). Viele dieser Merkmale sind in Seevögeln, die permanent
im Wasser leben, stärker ausgeprägt, als in solchen die sich teilweise an Land
aufhalten.
Literaturübersicht
9
Abbildung 2: Kontaktwinkelbildung zwischen der Wassertropfenoberfläche und der Festkörperoberfläche
2.1.4. Ursachen für eine mangelnde Wasserfestigkeit des Gefieders
Durch oberflächenaktive Substanzen wird die Oberflächenspannung des Wassers
reduziert (McKELVEY et al., 1980; STEPHANSON, 1997; BAKKEN et al., 2006). Als
Folge können die Wassertropfen durch die Maschen des Gitternetzes penetrieren.
Um dies zu demonstrieren, lies RUTSCHKE (1960) juvenile und adulte Stockenten in
Wasser schwimmen, dem Waschmittel (Pril ®) zugesetzt war. Es zeigte sich, dass
sowohl das Jugendgefieder als auch das Alterskleid, in Abhängigkeit von der
Waschmittelkonzentration, durchnässt wurden.
VAN RHIJN (1977) tauchte Gänsefedern verschiedener Körperregionen in klares
Wasser oder alternativ in eine Seifenlösung. Letztere führte zu einer deutlich höhere
Wasserabsorption, gemessen anhand der Gewichtszunahme der Federn vor und
nach dem Wasserkontakt. STEPHANSON und ANDREWS zeigten 1997, dass
bereits 20 mg Geschirrspülmittel pro Liter Wasser die Oberflächenspannung von 72
mN/m auf 45 mN/m herabsetzt.
Eine bereits nasse Feder ist bei erneuter Wasserexposition weniger resistent
(WARBURTON, 1963). STEPHANSON konnte 1997 nachweisen, dass nach initialer
Wasserpenetration der Druck, der notwendig ist, um die Federn bei erneutem
Wasserkontakt zu durchnässen, um 60 bis 65% reduziert ist.
Literaturübersicht
10
Nach STEPHANSON (1997) ist der Penetrationsdruck während der Mauser um 28%
reduziert, was zur Folge hat, dass die kritische Oberflächenspannung, bei deren
Unterschreiten das Gefieder durchnässt wird, von 58 mN/m auf 49 mN/m sinkt.
Auch eine ungeordnete oder zerstörte Feinstruktur der Federn, beispielsweise durch
mangelndes Bürzelsekret oder Ölrückstände, stören die wasserfesten Eigenschaften
des Gefieders (FABRICIUS, 1956; HARTUNG, 1967; LAMBERT et al., 1982;
BALSEIRO et al., 2005; BAKKEN et al., 2006). O´HARA und MORANDIN (2010)
untersuchten Federproben von Trottellummen und Krabbentaucher hinsichtlich einer
Schädigung durch geringste Mengen Rohöl. Dabei zeigte sich, dass bereits Ölfilme
von 0,1 µm Dicke zu einer signifikante Zerstörung der Strahlenstruktur führen, in
deren Folge Wasser die Strahlenzwischenräume durchdringt (HARTUNG, 1967;
LAMBERT et al., 1982) und die zwischen den Federn befindlichen Luftpolster, die
Auftrieb und Wärmeisolierung vermitteln, verdrängt (HOLMES und CRONSHAW,
1977; RUTSCHKE, 1960). Nach STEPHANSON (1997) bleibt unklar, wie schnell
diese Verdrängung der Lufteinschlüsse im Gefieder erfolgt und wie lange der Vogel
im kontaminierten Wasser schwimmen kann.
STEPHANSON (1997) machen darauf aufmerksam, dass es neben der Penetration
durch die Federfahne auch zu einer Wasserdurchdringung zwischen den Federn
kommen kann, die ebenfalls zu einer Verdrängung der isolierenden Luftpolster führt.
Ähnliches wurde auch von CLARK und GREGORY (1971) beschrieben. Leider gibt
es bisher keine Informationen über die physikalischen Dimensionen die zwischen
benachbarten Federn liegen. Die Variabilität dieses Faktors scheint bei Federn, die
direkten Kontakt zum Wasser haben und folglich durch das Eigengewicht der Tiere
komprimiert werden, gering zu sein.
Literaturübersicht
11
2.2. Ölkontamination bei Seevögeln
2.2.1. Formen akuter und chronischer Öleinträge in die Weltmeere
Jährlich gelangen schätzungsweise bis zu 16 Millionen Tonnen Rohöl und
Rohölderivate in die Weltmeere (REINEKING und VAUK, 1982). Allein in der
Nordsee beträgt der jährliche Öleintrag 86 000-210 000 Tonnen (NORTH SEA TASK
FORCE, 1993). Der Schiffverkehrsanteil liegt bei 45%, während 34% der Einträge
aus küstennahen Industriegebieten und Flusszuläufen stammen. Den Rest nehmen
sonstige Verschmutzungen, beispielsweise aus der Atmosphäre, ein (CLARK, 1992).
Auch wenn Havarien großer Tanker oder Bohrinseln die spektakulärsten und
medienwirksamsten Formen der Ölverschmutzung darstellen, liegt ihr Anteil am
Gesamtöleintrag bei lediglich 3,8% (REINEKING und VAUK, 1982). Der
hauptsächliche Eintrag stammt aus kleinen Unfällen oder illegalen Öleinleitungen aus
dem täglichen Schiff- und Ölplattformbetrieb. Auf einer stark befahrenen Seestraße,
wie beispielsweise der Nordsee, können solche subtilen Verschmutzungen in ihrer
Gesamtheit das Ausmaß großer Tankerunfälle erreichen (CAMPHUYSEN, 1989;
BURGER und FRY, 1993; WIESE und RYAN, 2003).
2.2.2. Monitoring und Spülsaumfunde
Im Gegensatz zu einer akuten Verschmutzung sind Herkunft und Quellen einer
chronischen Verschmutzung oft nicht nachweisbar. Seit Beginn der 60er Jahre
werden auf Helgoland und seit den 80er Jahren auf repräsentativen Abschnitten der
Nordseeküste Todfunde von Seevögeln erfasst, um das Ausmaß des jährlichen
Vogelsterbens und die chronische Ölverschmutzung beurteilen zu können (VAUK
und PIERSTORFF, 1973; REINEKING und VAUK, 1982; VAUK et al., 1987;
AVERBECK et al., 1992; FLEET et al., 1999). Durch Analyse von Ölproben, die aus
dem Gefieder isoliert werden, können Herkunft und Verursacher der Öleinträge
bestimmt werden. Eine Aussage über die exakte Zahl verölter Vögel ist jedoch nicht
möglich, da ein hoher Prozentsatz der kontaminierten Tiere die Küste nicht erreicht
(HOPE-JONES et al., 1970; REINEKING und VAUK, 1982; REINEKING, 1997;
Literaturübersicht
12
WIESE, 2002; WIESE und RYAN, 2003). Untersuchungen mit markierten Kadavern
zeigten, dass nur 10% bis 20% der Tierkörper an Land gespült werden (HLADY und
BURGER, 1993; HOPE-JONES et al., 1970; WIESE and JONES, 2001).
2.2.3. Entstehung und Zusammensetzung von Rohöl und Rohölderivaten
Erdöl entsteht durch die, über 1,5 Millionen Jahre dauernde und unter hohem Druck
und hohen Temperaturen stattfindende, bakterielle Zersetzung tierischen und
pflanzlichen Materials (VAN BERNEM und LÜBBE, 1997).
Rohöl besteht hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen, deren Anteil bis zu 98%
ausmachen kann (VAN BERNEM und LÜBBE, 1997). Dazu kommen Spuren von
Schwefel, Stickstoff, Sauerstoff, Vanadium und Nickel (CLARK, 1992). Der Anteil an
anorganischen Verbindungen ist sehr gering. Insgesamt setzt sich Erdöl aus 2000-
4000 Einzelkomponenten zusammen (REINEKING und VAUK, 1982). Bei den
Kohlenwasserstoffen unterscheidet man in geradkettige, verzweigte und zyklische
Formen. Alkane (CnH2n+2) stellen die einfachsten Kohlenwasserstoffe dar. Ihr Anteil
liegt bei 10-70% (RSU, 1980). In Rohölen finden sich hauptsächlich Alkane mit
maximal 40 Kohlenstoffatomen im Molekül. In Abhängigkeit ihrer Kettenlänge sind
Alkane flüssig (5<n<16) oder gasförmig (0<n<5). Letztere wirken bereits in geringen
Konzentrationen betäubend und führen höher konzentriert zu tödlichen Zellschäden
(VAN BERNEM und LÜBBE, 1997). Mit zunehmender Länge der Kohlenstoffkette
nimmt die Toxizität ab. Auch die biologische Abbaubarkeit wird durch die Größe und
Gestalt der Moleküle beeinflusst, weshalb verzweigte Verbindungen in der Umwelt
länger persistieren.
Zykloalkane (CnH2n) bilden Ringstrukturen und nehmen eine wichtige Gruppe
innerhalb der Erdöl-Kohlenwasserstoffe ein. Ihr Anteil im Rohöl beträgt 30 % bis 80%
(RSU, 1980). Im Vergleich zu geradkettigen Alkanen sind Zykloalkane schwerer
abbaubar und damit schädlicher für die marine Umwelt (ATLAS und BARTHA, 1973).
Polyzyklische Kohlenwasserstoffe (PAH) bestehen aus fusionierten zwei bis sechs
Ringstrukturen und gelten als Komponenten mit der größten Toxizität (ALBERS,
2006).
Literaturübersicht
13
Aromate (CnHn) bilden ebenfalls Ringe. Ihr Anteil im Rohöl beträgt 20% bis 30%,
selten höher (RSU, 1980). Bedingt durch die besondere Elektronenkonfiguration der
Ringe und der schlechten biologischen Abbaubarkeit sind Aromate die giftigsten
Kohlenwasserstoffe. Aromate mit einer geringen Molekülgröße, wie beispielsweise
Benzol, zeichnen sich durch einen niedrigen Siedepunkt aus und verdunsten
dadurch schnell. Großmolekulare Aromate sind hydrophob und verteilen sich nicht in
der Wassersäule (VAN BERNEM und LÜBBE, 1997). Die größte Gefahr für ein
Ökosystem sind die mittelgroßen aromatischen Verbindungen, wie Naphthalene und
Phenantrene. Diese sind wasserlöslich und verdunsten nur langsam, wodurch sie
lange in der Wassersäule erhalten bleiben.
Ungesättigte Kohlenwasserstoffe, die Alkene, sind im Rohöl nicht enthalten (VAN
BERNEM und LÜBBE, 1997), aber in den Rohölfolgeprodukten, wie Flugbenzin und
Automobilkraftstoff.
In Abhängigkeit von Herkunft, Entstehung und Lagerung variiert die
Zusammensetzung der Rohöle. Die verschiedenen Komponenten zeigen dabei
unterschiedliche physikalische Eigenschaften (TISSOT und WELTE, 1978). Der
Dampfdruck schwankt zwischen weniger als 1 mbar und 100 bar. Der Siedepunkt
liegt in Bereichen von -190 bis über 600°C. Die Fließgrenze reicht von -65°C bis
+65°C, die Viskosität von 0,6 bis 1000 cP (VAN BERNEM und LÜBBE, 1997). Diese
Eigenschaften beeinflussen den Ölcharakter und die Ausbreitung auf der
Wasseroberfläche.
In Raffinerien wird Rohölen in seine Folgeprodukte gespalten. Dabei werden
einzelne Kohlenwasserstoffe aufgrund ihres jeweiligen Siedebereiches in Fraktionen
separiert. Die Mineralölprodukte unterscheiden sich in ihren physikalisch-chemischen
Eigenschaften voneinander.
Mitteldestillate, wie Petroleum, Kerosin, Dieselöl und leichtes Heizöl weisen ein
spezifisches Gewicht von 0,825 bis 0,850 und eine Viskosität von 40 mPa*s auf. Sie
besitzen 10 bis 25 Kohlenstoffatome im Molekül und bestehen zu 30% aus Alkane,
Literaturübersicht
14
zu 45% aus Zykloalkane und zu 25% aus Aromaten. Die Dichte beträgt 0,78 g/cm³
bis 0,90 g/cm³. Der Siedepunkt liegt bei 180°C bis 350 °C.
Schmieröle dagegen weisen pro Molekül 20 bis 25 Kohlenstoffatome, eine Dichte
von 0,85 g/cm³ bis 0,99 g/cm³ und einen Siedepunkt von 350°C bis 550 °C auf. Im
Vergleich hat Rohöl eine Dichte von 0,80 g/cm³ bis 0,97 g/cm³.
Bunker C Öl und Schweröl No.6 sind die schwersten Destillierfraktionen und weisen
ein spezifisches Gewicht von 1.000 oder höher auf. Die Viskosität liegt bei 1000
mPa*s und die Fließgrenze bei 30°C. In der Zusammensetzung variieren v. a. C30+
Komponenten. Die beiden Ölprodukte bestehen etwa zu 15% aus geradkettigen
Alkanen, während Zykloalkane einen Anteil von 45% einnehmen. Den Rest bilden
Aromaten (25%) und NSO (15%). Beide Öle werden als Schiffstreibstoff verwendet
(KOONS, 1973).
Mit Hilfe der GC/MS ist es möglich, Einzelkomponenten im Ölgemisch zu bestimmen.
Durch das spezifische Isomerenmuster einzelner Verbindungen kann zwischen
Mineralölprodukten und Rohölen unterschieden werden. Letztere können durch die
spezifische Zusammensetzung eindeutig ihrer Herkunftsquelle zu geordnet werden
(DAHLMAN, 1984, 1985, 1987, 1994; AAS et al., 2000).
2.2.4. Das Verhalten von Öl auf der Meeresoberfläche
Allen Ölen und Ölgemischen ist die Eigenschaft gleich, dass sie eine geringere
Dichte als Wasser besitzen und sich folglich auf der Meeresoberfläche als Ölteppich
ausbreiten (REINEKING und VAUK, 1982), welcher eine Dicke von 0,1µm bis 0,1mm
erreicht (RSU, 1980). Die Ausbreitungsrate ist dabei abhängig von herrschenden
Wassertemperaturen und Wetterbedingungen sowie der Ölzusammensetzung.
Leichtöle breiten sich schneller aus und bilden dünne Ölfilme, die sich auf große
Flächen verteilen (CLARK, 1992). Öl, das aus schweren Komponenten besteht,
breitet sich nur langsam aus (REINEKING und VAUK, 1982). Die durchschnittliche
Ausbreitungsgeschwindigkeit beträgt 2-4% der Windgeschwindigkeit (GERLACH,
Literaturübersicht
15
1979). 300 Liter Öl in einer Filmstärke von 0,3 µm können auf dem Meer eine Fläche
von bis zu 1 km² einnehmen (REINEKING und VAUK, 1982).
Durch Wind, Strömungen und Tide wird der Ölteppich transportiert. Die Richtung
lässt sich mit Hilfe meteorologischer und hydrographischer Methoden ermitteln.
Exakte Vorhersagen sind aufgrund von Schwankungen der Windrichtung und
Windgeschwindigkeit sowie der Alterung des Öls schwer zu treffen (REINEKING und
VAUK, 1982).
Ausgetretenes Öl ist umweltbedingten Transformationsprozessen ausgesetzt, die
komplex und bisher nicht vollständig aufgeklärt sind und in Abhängigkeit von
klimatischen Bedingungen sowie der stofflichen Zusammensetzung stark variieren
können (BURWOOD und SPEERS, 1974; SCHEIER und GOMINGER, 1976;
LARSON et al., 1977; USFWS, 1978). Die einzelnen Bestandteile verdunsten,
emulgieren, gehen in Lösung oder unterliegen photooxidativen Prozessen. Diese
Verwitterung führt zum Verlust flüchtiger und wasserlöslicher Komponenten und zu
einer relativen Zunahme langkettiger Aliphate, polyzyklischer Aromate und
Asphaltanen.
Leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe, wie Alkane, verdunsten sehr schnell, noch
während der Ausbreitung des Öltepppichs (RSU, 1980). Einen positiven Einfluss auf
die Verdunstung haben hohe Temperaturen und kräftige Winde, die einen starken
Luftaustausch provozieren. Unter günstigen Bedingungen können bis zu 60% der
Ölmengen von der Wasseroberfläche verdunsten (VAN BERNEM und LÜBBE,
1997). Starker Wellengang fördert die Bildung von Emulsionen und wirkt sich
dadurch negativ auf die Verdunstungsrate aus (RSU, 1980). Niedermolekulare,
polare Komponenten gehen im Wasser in Lösung und sind deshalb besonders
toxisch (USFWS, 1978). Die meisten Bestandteile besitzen allerdings nur eine
geringe Polarität und sind schlecht wasserlöslich. Alkane weisen eine geringe
Wasserlöslichkeit und gleichzeitig eine hohe Verdunstungsrate auf, wodurch ihre
Konzentration in der Wassersäule gering bleibt (McAULIFFE, 1977). Aromate sind
als polare Verbindungen gut wasserlöslich, aber verdunsten aufgrund ihres niedrigen
Siedepunktes rasch, weshalb auch ihr Anteil im Wasser eher gering bleibt
Literaturübersicht
16
(REINEKING und VAUK, 1982). Allerdings wirken Aromate bereits in geringen
Mengen toxisch.
Höhermolekulare Stoffe bilden durch eine mechanische Vermischung mit dem
Meereswasser Emulsionen. Öl-in-Wasser-Emulsionen bestehen aus kleinsten
Öltropfen, die im Wasser verteilt sind, und werden auch als Dispersionen bezeichnet.
Dispergierte Kohlenwasserstoffe konnten bis zu einer Tiefe von 70 Metern
nachgewiesen werden (VAN BERNEM und LÜBBE, 1997). Voraussetzung für die
Bildung der Öl-in-Wasser-Emulsionen ist ein gegenüber der Wassermenge relativ
geringer Kohlenwasserstoffanteil sowie geringe Turbulenzen an der
Wasseroberfläche (CLARK, 1992). Bei starkem Wellengang und großen Ölmassen
entstehen vermehrt Wasser-in-Öl-Emulsionen, die sich aus feinen, im Öl verteilten
Wassertropfen zusammensetzen (CLARK, 1992). Der Wassergehalt dieser
Lösungen beträgt maximal 80% (RSU, 1980). Aufgrund ihrer dunkelbraunen Farbe
werden sie auch als „Mousse“ bezeichnet. Ihr Abbau erfolgt wegen der geringen
Angriffsfläche nur sehr langsam (CLARK, 1992). Wasser-in-Öl-Emulsionen können
mehrere Monate stabil bleiben (REINEKING und VAUK, 1982) und über lange
Strecken verdriftet werden. Durch Vermischung mit Sedimentpartikeln entstehen an
der Wasseroberfläche teerartige Produkte. Diese Teerklumpen, auch „tarballs“
genannt, weisen eine relativ kleine Oberfläche sowie einen hohen Gehalt an schwer
abbaubaren Verbindungen auf, wie z.B. Polyzyklischen Aromate. Ihre Halbwertzeit
liegt bei ein bis zwei Jahren. Das Gefährdungspotential ist relativ gering. Durch
Einlagerung von Schwebstoffen und biologischer Besiedlung steigt ihre Dichte an,
was zum Absinken auf den Meeresboden führt. Häufig werden diese Abbauprodukte
auch an Küsten gefunden (VAN BERNEM und LÜBBE, 1997).
Das spezifische Gewicht und die Viskosität des Öls steigen durch Verdunstung und
Lösungsvorgänge immer weiter an. Nach einigen Tagen können nur noch 50% der
ursprünglichen Komponenten vorliegen.
Chemische Veränderungen der Kohlenwasserstoffe finden auch durch
Oxidationsprozesse statt. Als Ergebnis entstehen wasserlösliche, polare Stoffe, wie
Fettsäuren, Alkohole, Aldehyde und Ketone (REINEKING und VAUK, 1982). Die
Literaturübersicht
17
Photooxidation durch Sonnenlicht wird ebenfalls durch die Ölzusammensetzung
bestimmt. No.2 Fuel Oil wird bekanntlich stark durch photooxidative Prozesse
verändert (SCHEIER und GOMINGER, 1976; LARSON et al., 1977). Folglich
entstehen vermehrt polare, wasserlösliche Stoffe. Im Gegensatz dazu wird Rohöl
kaum durch UV-Licht beeinflusst (SCHEIER und GOMINGER, 1976).
Der Abbau durch Algen, Bakterien und Pilze zählt zu den Langzeitprozessen
(DIPPNER, 1984). Einzelne Ölkomponenten werden dabei in wasserlösliche
Produkte umgewandelt. Das Wachstum der Mikroorganismen ist abhängig von
bestimmten Umweltbedingungen und wird durch den pH-Wert und die Temperatur
des Wassers sowie der Nährstoff- und Sauerstoffversorgung beeinflusst. Bei
Wassertemperaturen von 18°C läuft der Abbau vier mal schneller ab als bei 4°C
(REINEKING und VAUK, 1982). Die Ölmenge kann bei einer Wassertemperatur von
25°C wöchentlich um 50-80% reduziert werden (REINEKING und VAUK, 1982).
Auch die Ölzusammensetzung bestimmt die mikrobiologischen Prozesse. Leichte
und unverzweigte Komponenten werden besser abgebaut (VAN BERNEM und
LÜBBE, 1997). Zykloalkane und Aromate sind für Mikroorganismen toxisch, weshalb
der Abbau erst stattfinden kann, wenn diese verdunstet sind.
Beim Vergleich verschiedener Ölkatastrophen muss bedacht werden, dass die
Schätzungen der Vogelverluste sehr ungenau sind und lediglich auf Fundraten
lebender und toter Ölvögel an den Stränden basieren (REINEKING und VAUK,
1982). Ob die Tiere zum Zeitpunkt der Verölung bereits geschwächt oder tot waren
bleibt ungewiss. Außerdem werden die auf See verendeten Tiere nicht erfasst. Die
Zahl der Tiere, die im Falle einer Ölpest aufgefunden werden, ist abhängig von der
Intensität der Suche, der Entfernung des Ölteppichs zur Küste sowie von Wetter,
Wind und Wasserbewegungen.
Literaturübersicht
18
Tabelle 1: Geschätzte Anteile einzelner Abbauprozesse bei zwei Ölhavarien
Abbauprozesse Amoco Cadiz Exxon Valdez Dispersion 14% <1% Verdunstung 30% 20% Mikrobieller Abbau 5% 50% Sedimentation im Sublitoral 8% 13% Strandung 28% 2% Reinigungsmaßnahmen - 14% Quellen GUNDLACH et al. (1983) WOLFE et al. (1994)
2.2.5. Innere Schäden verölter Seevögel
HARTUNG demonstrierte 1963, 1964, 1965 und 1966, dass äußerlich verölte Enten
über das Putzen bis zu 7ml Öl pro Kilogramm Körpergewicht und Tag abschlucken.
Aasfresser, wie Adler, Krähen, Raben und Möwen, nehmen Öl auch durch
kontaminierte Kadaver auf (BURGER und GOCHFELD, 2002).
Die klinischen und pathologischen Befunde verölter Vögel sind vielfältig und variieren
in Abhängigkeit der Vogelspezies, der Ölqualität sowie der Menge an Öl, die
aufgenommen wurde (HARTUNG, 1963; HARTUNG und HUNT, 1966; GORMAN
und MILNE, 1971; CROXALL, 1977; HOLMES et al., 1978; MILLER et al., 1978a,b;
REINEKING und VAUK, 1982; LEIGHTON, 1986, 1993; FRY and LOWENSTINE,
1985; KHAN und RYAN, 1991; NEWMAN et al., 2000).
Im Magen-Darm-Trakt zeigen sich Entzündungen, Hämorrhagien und Nekrosen der
Schleimhäute, in deren Folge sich Resorptionsstörungen und Diarrhoe einstellen
(MILLER et al., 1978a,b; CROCKER et al., 1974, 1975; CROXALL, 1977; BUTLER
und LUKASIEWICZ, 1979; ROCKE, 2001; BURGER und GOCHFELD, 2002).
Naphthalene sowie raffinierte Öle oder Schwerölresten, die reich an
geringmolekularen Kohlenwasserstoffen sind, weisen stark irritierende Effekte auf die
Darmmukosa auf (HARTUNG und HUNT, 1966, CROCKER et al., 1974, 1975;
LANGENBERG und DEIN, 1983).
Literaturübersicht
19
Die Leber reagiert auf eine Ölintoxikation mit hepatozelluläre Dissoziation (SZARO et
al., 1978a,b, 1981; PATTON und DIETER, 1980; GORSLINE und HOLMES, 1981;
GORSLINE und HOLMES, 1982; FRY und LOWENSTINE, 1985; STUBBLEFIELD et
al., 1995), Hämosiderose (FRY und LOWENSTINE, 1985) sowie Induktion des
Cytochrom P-450 Systems (PEAKALL et al., 1980; LEE und LEIGHTON, 1985;
ROCKE, 2001). Während die Schweröle no.2 und no.6 sowie andere raffinierte Öle
bei Stockenten zu hepatische Degenerationen und Leberverfettung führten
(HARTUNG und HUNT, 1966; SZARO et al., 1978b; LANGENBERG und DEIN,
1983) zeigte verwittertes PBCO, ein Rohöl, keine Effekte auf die Leberenzyme
juveniler Alken (LEIGHTON, 1993) oder Stockenten (RATTNER, 1981;
STUBBLEFIELD et al., 1995).
Renaler Entzündungen und Nekrosen führen zu Nierenfunktionsstörungen und
osmotischer Entgleisung (CROXALL, 1977; SZARO et al., 1978a; HOWARD et al.,
1979; FRY und LOWENSTINE, 1985; ROCKE, 2001; BURGER und GOCHFELD,
2002). Substanzen wie Blei, halogenierte Kohlenwasserstoffe und Arsen gelten als
besonders nephrotoxisch.
Neben den Nieren dienen bei vielen Wasservögeln die paarigen Nasendrüsen (Salz-
und Supraorbitaldrüse) als Ausscheidungsorgane. Die orale Aufnahme von Öl
schwächt die Salzdrüsenfunktion, so dass der Wasser- und Elektrolythaushalt nicht
aufrechterhalten werden kann (CROCKER et al., 1974, 1975; MILLER et al., 1978a;
BUTLER und LUKASIEWICZ, 1979; BURGER et al, 2002). Eine kompensatorische
Hypertrophie ist die Folge (PEAKALL et al., 1980, 1981, 1982, 1983).
Als weitere Sektionsbefunde wurden Pneumonie, Lungenödem und
Pankreashypoplasie gesichtet. (CROXALL, 1977; GORMAN und MILNE, 1971;
HARTUNG, 1963; HARTUNG und HUNT, 1966).
Lymphopenie, Leukopenie und Atrophie des lymphoepithelialen Gewebes konnte in
mehreren Studien mit ölkontaminierten Seevögeln nachgewiesen werden
(CROXALL, 1977; REINEKING und VAUK, 1982; LEIGHTON, 1993). Die Folge
dieser Immunsuppression ist eine reduzierte Resistenzlage gegenüber bakteriellen,
Literaturübersicht
20
mykotischen und parasitologischen Pathogenen (HOLMES et al., 1979; BRIGGS et
al., 1996; CARRASCO et al., 2001; FRIEND, 2001; GRABAREVIC et al., 1993;
ROCKE, 2001).
Nach PEAKALL et al. (1980, 1981) führt eine Einzeldosis verschiedener Rohöle
(SLC-76, PBCO je 1 ml) oder deren aromatischen Fraktionen in juvenilen
Heringsmöven und Trottellummen zu einem kurzfristigen Anstieg der
Plasmakonzentration von Glukokortikoiden und Thyroxin. Die aliphatischen
Fraktionen der oben genannten Öle sowie SLC-78 hatten dagegen keinen Einfluss
auf den Hormonspiegel. Im späteren Verlauf wurden reduzierte Konzentrationen von
Glukokortikoiden im Blut verölter Vögel beobachtet (RATTNER und EASTIN, 1980;
GORSLINE und HOLMES, 1981, 1982; HARVEY et al., 1981).
Wirken gleichzeitig mehrere Stressoren auf den Organismus ein, stellen sich
kumulative Effekte ein, die zu einer übersteigerten adrenalen Stimulation und
erhöhter Mortalität führen (HOLMES und CRONSHAW, 1977; HOLMES et al., 1979).
Die Ergebnisse erklären die erhöhte Mortalität verölter Vögel in den Wintermonaten
(LEVY, 1980).
Die nach oraler Ölapplikation häufig beobachtete Polyphagie wird durch den Anstieg
des Glukokortikoidspiegels (HOLMES und CRONSHAW, 1977), den
Funktionsstörungen von Magen-Darm-Trakt und Leber sowie dem erhöhten
Grundumsatz erklärt (CROCKER et al, 1974, 1975; HOLMES et al., 1978; MILLER et
al., 1978b; BUTLER und LUKASIEWICZ, 1979; PATTEE und FRANSON, 1982).
Trotz erhöhter Futteraufnahme verlieren sowohl äußerlich verölte Seevögel (KHAN
und RYAN, 1991) als auch solche, die das Öl experimentell per os erhielten,
kontinuierlich an Körpergewicht (PEAKALL et al., 1983; HOLMES, 1984; HOLMES et
al., 1978). Nach Untersuchungen von PATTEE und FRANSON (1982) ist der
Gewichtsverlust dosisabhängig.
Öle mit einem hohem Gehalt an polyzyklischen Kohlenwasserstoffen, wie SLCO,
SBCO, PBCO und Bunker C Öl führen durch oxidative Schädigung der Erythrozyten
zu einer hämolytischen Anämie in deren Folge sich Hämosiderin in Leber, Niere und
Literaturübersicht
21
anderen Organen ablagert (SMITH et al., 1972; LEIGHTON et al., 1983; LEIGHTON,
1986; FRY und ADDIEGO, 1987; JESSUP und LEIGHTON, 1996; YAMATO et al.,
1996; NEWMAN et al., 1999; BURGER und GOCHFELD, 2002).
Verschiedene Studien demonstrierten, dass die chronische Applikation von Rohölen
(SLCO, Kuwait Öl) bei Enten zu ovariellen Funktionsstörungen, verminderter
Eischalenqualität sowie reduziertem Brut- und Schlupferfolg führen (HOLMES et al.,
1978; VANGILDER und PETERLE, 1980; COON und DIETER, 1981; HARVEY et al.,
1981; CAVANAUGH und HOLMES, 1982; PEAKALL et al., 1983; ALBERS, 1983;
BUTLER et al., 1988). Die Kontamination des Geleges durch ölverschmutzte
Brutvögel resultiert in Entwicklungsstörungen und einer erhöhten
Embryonalsterblichkeit (KING und LEFEVER, 1979; REINEKING und VAUK, 1982).
Eine exakte Bewertung der Sektionsergebnisse ist aufgrund der Vielzahl von
Einflussfaktoren, wie der chemischen Zusammensetzung des Öls sowie der
Kondition der Tiere zum Zeitpunkt der Verölung, schwierig. Traumata, Stress,
Infektionskrankheiten und Parasiten sind unabhängig von der Ölexposition und
können bereits vor der Kontamination bzw. in deren Folge entstehen. Ferner ist
unklar, welche Stoffe im Ölgemisch mit welchen pathologischen Veränderungen in
Zusammenhang gebracht werden können, da viele toxische Komponenten bisher
nicht identifiziert wurden und die Komposition verschiedener Öle stark variiert. Die
wenigen Studien, die sich bisher mit den akuten und chronischen Effekten einer
Ölintoxikation auf den aviären Organismus beschäftigt haben, sind bedingt durch die
Verwendung verschiedener Vogelarten und Altersklassen sowie variablen
Dosisregimen in ihren Ergebnissen häufig nicht vergleichbar (CLARK, 1978). Auch
ist zu bedenken, dass die meisten Studien im Labor unter optimalen Bedingungen
abliefen. In ihrer natürlichen Umwelt sind die Tiere häufig widrigen Bedingungen
ausgesetzt und damit empfänglicher für die toxischen Effekte der Verölung (GOUDIE
und ANKNEY, 1986).
Literaturübersicht
22
2.2.6. Gefiederschäden verölter Seevögel
Dringt Wasser in das verölte Gefieder ein, werden die zwischen den Federn
liegenden isolierenden Luftpolster verdrängt (JENSSEN und EKKER, 1990). Das
Resultat der Durchnässung ist eine Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit. BAKKEN et al.
(2006) zeigten in Versuchen mit juvenilen Stockenten (Anas platyrhynchos), dass die
Wärmeleitfähigkeit nach Verölung mit einem leichtem Mineralöl von 14,3 ± 1,38 W/m²
auf 193 ± 25 W/m² anstieg. Die Folgen der erhöhten Wärmeverluste sind
Hypothermie und ein kompensatorisch um bis zu 450% erhöhter Grundumsatzes
(HARTUNG, 1967; McEWAN und KOELINK, 1973; LAMBERT et al., 1982;
JENSSEN et al., 1985; JENSSEN und EKKER, 1988, 1989, 1990; BURGER und
GOCHFELD, 2002, BANTA et al., 2004). HARTUNG (1967) beobachtete, dass eine
Trauerente (900kg KG), die mit 20g Öl kontaminiert wurde, zur Aufrechterhaltung
ihres Wärmehaushaltes bei einer Umgebungstemperatur von +15°C, die Menge an
Energie aufbringen muss, die ein unveröltes Tier bei einer Temperatur von -10°C
benötigen würde. BAKKEN et al. (2006) verölten das Gefieder juveniler Stockenten
(Anas platyrhynchos) mit Sojaöl oder leichtem Mineralöl und ließ die Tiere für eine
Stunde in 5°C kaltem Wasser schwimmen. Gegenüber der Kontrollgruppe zeigten
die verölten Tiere einen signifikanten Abfall der Körpertemperatur von 40°C auf 30°C.
Aufgrund der enormen Wärmeleitfähigkeit des Wassers ist der Wärmeverlust verölter
Vögel im Wasser viel höher als bei gleichen Temperaturverhältnissen an Land.
Folglich sind die Effekte einer Gefiederverölung auf Thermoregulation und
Energiehaushalt bei Tauchvögeln größer als bei semiaquatischen bzw. terrestrischen
Vogelarten (ERASMUS et al., 1981; JENSSEN et al., 1985; JENSSEN und EKKER,
1988, 1990).
Ölkontaminierte Vögel versuchen den erhöhten Grundumsatz durch eine gesteigerte
Futteraufnahme zu kompensieren (JENSSEN und EKKER, 1990). Selbst ein
moderat kontaminierter Vogel muss bei einer Außentemperatur von 15°C die
doppelte Menge an Nahrung aufnehmen, um seinen Wärmehaushalt konstant zu
halten (HARTUNG, 1967). Gleichzeitig führt der Verlust der Federstruktur zu einer
Beeinträchtigung der Schwimm- und Flugfähigkeit, was den Jagderfolg drastisch
Literaturübersicht
23
vermindert (HOLMES und CRONSHAW, 1977; HAWKES, 1961; HUNT, 1961;
HOLMES, 1984). Folglich stellt sich 48 bis 72 Stunden nach der Verölung ein
Energiedefizit ein, das nach dem Abbau von Muskulatur und Fettgewebe schließlich
zum Verenden der Tiere führt (CROXALL, 1977). Verschlechtern sich die
Wetterbedingungen beschleunigt sich dieser Prozess (HARTUNG, 1967).
Der Verlust der gefiedereigenen Luftpolster führt, neben erhöhten Wärmeverlusten,
auch zu einem verminderten Auftrieb (REINEKING und VAUK, 1982; KHAN und
RYAN, 1991). In Kombination mit dem durch die Gefiederdurchnässung erhöhten
Körpergewicht drohen die Tiere zu ertrinken. HOLMES et al. (1978) berichten, dass
Stockenten (Anas platyrhynchos), deren Brustgefieder geringgradig mit Bunker C Öl
kontaminiert wurde, eine Gewichtszunahme um 7-18% zeigten. Nach REINEKING
und VAUK (1982) zeigt eine mittelgradig verölte Stockente (Anas platyrhynchos) von
2,5 kg eine Gewichtszunahme von 25%. JENSSEN und EKKER (1990) merkten an,
dass Rückschlüsse aus Laborstudien nicht unbedingt auf Feldkonditionen übertragen
werden können.
2.2.7. Einflussfaktoren auf die Folgen einer Verölung
Dosisabhängige Auswirkungen einer externen Verölung auf den aviären
Grundumsatz wurden bereits durch HARTUNG (1967) entdeckt. Mit 5 g, 10 g oder 20
g Motorenöl kontaminierte Dunkelenten (Anas rubripes) zeigten außerhalb des
Wassers, bei einer Umgebungstemperatur von 0°C, einen Anstieg des
Grundumsatzes um 35%, 57% oder 87%. Bei -10°C zeigte eine mit 15 g Schweröl
verunreinigte und trocken gehaltene Ente einen 100%-igen Anstieg der
Stoffwechselrate. Daraus wird deutlich, dass sich die Effekte bei sinkenden
Umgebungstemperaturen verstärken. LAMBERT et al. (1982) dagegen ermittelten
bei einer an Land gehaltene Stockenten (Anas platyrhynchos), die mit 12g PBCO
verölt wurden, dass nach einer Stunde bei -12°C Lufttemperatur der Grundumsatz
um 8% und nach 14 Stunden um 12% anstieg. Ein Unterschied zwischen den beiden
Ölqualitäten konnte nicht ausgemacht werden.
Literaturübersicht
24
Nach Untersuchungen von JENSSEN und EKKER (1990) mit verölten Eiderenten
(Somateria mollissima) existiert ein klarer Zusammenhang zwischen der
Rohölmenge, der Kontaminationsdauer und dem Anstieg der Wärmeproduktion.
Geringe Mengen an Rohöl (Schwimmbecken mit 10-15 ml Öl pro 25 l Wasser)
scheinen in den ersten Stunden nach der Verölung keinen Effekt auf die
Thermoisolierung zu haben. Im Unterschied führten 35-50 ml pro 25 l Wasser zu
einem sofortigen Anstieg der Wärmeproduktion, die im Zeitverlauf immer weiter
zunahm und sich schließlich auf 200-250% der Basalrate einpegelte. Die
Körpertemperatur konnte ab 70 ml pro 25 l Wasser nicht mehr aufrechtgehalten
werden, da die Kapazität von 25 W/kg (JENSSEN und EKKER, 1988) überschritten
wurde. Auffallend war ferner eine positive Korrelation zur Zeitachse. Ursächlich dafür
ist eine, durch das Putzen bedingte, Verteilung des Öls in tiefere Gefiederschichten
sowie die, mit der Zeit zunehmende, Bindung von Wasser und Öl an die Federn.
Damit scheinen Langzeiteffekte eine größere Auswirkung auf die Thermoisolierung
zu haben als kurz- und mittelfristige Effekte. Dieser sogenannte Second-Day-Effect
konnte bereits in einer anderen Studie festgestellt werden (JENSSEN und EKKER,
1991a).
Untersuchungen von McEWAN und KOELINK (1973) zeigten, dass Stockenten, die
mit 200 ml Bounday Lake Rohöl in Kontakt kamen, nach einer Stunde 13%, nach 2
Stunden 58% und nach vier Stunden 74% der Ölmenge absorbiert hatten. Die Dicke
des Ölfilms und die Aktivität des Vogels haben deutliche Auswirkungen auf die
Ölmenge, die vom Gefieder aufgenommen wird (O´HARA und MORANDIN, 2010).
Aus anderen Studien ist bekannt, dass bereits 10 ml Öl zu einer signifikanten
Beeinträchtigung der Thermoregulierung bei Seevögeln führen können (HARTUNG,
1967). Werden die Ergebnisse dieser Studie auf Feldbedingungen übertragen,
müsste ein Vogel einen Ölfilm von 0.1 µm Dicke (entspricht 0,1 ml Öl pro m²) auf
einer Fläche von 100 m² durchqueren, um 10 ml Öl zu absorbieren, vorausgesetzt
die gesamte Ölmenge wird vom Gefieder aufgenommen. LAMBERT et al. (1982)
beobachteten, dass bei Stockenten, die in einem 50x52x30 cm großen Pool
schwammen, in dem sich ein Ölteppich von 50 µm Dicke befand, innerhalb weniger
Minuten nahezu die gesamte Ölmenge vom Gefieder absorbiert wurde.
Literaturübersicht
25
Grundlegende Studien über den Einfluss verschiedener Ölqualitäten auf das Ausmaß
der Gefiederschäden wurden bisher nicht durchgeführt. Nach HARTUNG (1967)
sind die externen Effekte typisch für alle Öle und unabhängig von deren
Zusammensetzung. FRY und LOWENSTINE (1985) verölten Aleutenalken
(Ptychoramphus aleuticus) mit verwittertem Santa Barbara Channel Öl an
Brustgefieder und Flügeln. Der durch die Verwitterung bedingte Anstieg der
Viskosität bewirkte, dass das Öl nach Applikation nicht in das Gefieder eindrang.
Dadurch blieben die Federn trocken und Auftrieb sowie Wärmeisolierung wurden
nicht beeinträchtigt.
JENSSEN und EKKER (1991) deckten auf, dass die Effekte einer Gefiederverölung
auf die Wärmeproduktion bei Eiderenten (Somateria mollissima) größer als bei
Stockenten (Anas platyrhynchos) sind. Daraus wurde vermutet, dass die
Gefiederkontamination zwischen verschiedenen Arten durch speziesabhängige
Unterschiede in der Gefiederstruktur variieren kann. Eiderenten verfügen über ein
besonders aufgelockertes, luftgefülltes Gefieder, dass eine gute Isolierung bietet
(JENSSEN, 1989). Eventuell kollabiert dieses Gefieder leichter als das eher
kompaktere Gefieder der Stockente.
2.2.8. Langzeiteffekte
Die langfristigen Folgen einer Verölung wurden bisher kaum erforscht, stellen aber
eine ernstzunehmende Bedrohung dar (FRY und LOWENSTINE, 1985).
Beschriebene Effekte, wie Reproduktionsstörungen und Genmutationen, lassen auf
eine additive Mortalität schließen, die sich über mehrere Generationen erstreckt und
nicht quantifizierbar ist (CLARK, 1984; BURGER und GOCHFELD, 2002; GOLET
und SEISER, 2002).
1998, neun Jahre nach dem Unfall der Exxon Valdez vor der Küste Alaskas, konnten
SEISER et al. (2000) signifikant erhöhte Leberwerte in Blutproben adulter
Taubenteisten (Cepphus columba) nachweisen, die in ehemals verölten Gebieten
eingefangen wurden, während Artgenossen aus unverölten Regionen keine
Veränderungen im Blutbild zeigten.
Literaturübersicht
26
2.2.9. Toxikologische Effekte
Diverse dosisabhängige Ölstudien wurden in der Vergangenheit durchgeführt.
Aufgrund der Vielzahl von Einzelfaktoren, die auf die toxischen Effekte einwirken, wie
Spezies, Alter und Zusammensetzung des Öls, variieren die Ergebnisse beträchtlich
und sind oft nicht vergleichbar (CLARK, 1984; LEIGHTON, 1993). Ferner mangelt es
an Daten über die generelle Toxikologie einzelner Verbindungen im Ölgemisch, da
bisher nur etwa 40 der über 1000 verschiedenen Kohlenwasserstoffe hinsichtlich
ihrer Toxikologie getestet wurden (CLARK, 1984; FRY und LOWENSTINE, 1985).
Erdölfraktionen, die reich an Polyzyklischen Kohlenwasserstoffen (PAH) sind, gelten
als hochtoxisch (REINEKING und VAUK, 1982; JESSUP und LEIGHTON, 1996; FRY
und LOWENSTINE, 1985; ROCKE, 2001; BURGER und GOCHFELD, 2002).
Verwitterte Öle weisen einen relativ hohen Gehalt dieser lipophilen Substanzen auf
(BURGER und GOCHFELD, 2002). Die genauen Wirkungsmechanismen im aviären
Organismus sind nicht bekannt. In Säugetieren führen Polyzyklische
Kohlenwasserstoffe zu Funktionsstörungen von Zellmembranen und
Enzymsystemen sowie einer dysregulierten Genexpression (NEFF, 1995).
Auch wasserlösliche Komponenten, wie kurzkettige Kohlenwasserstoffe und Aromate
sowie Schwermetalle, weisen eine hohe Toxizität auf (KUHNHOLD, 1971; LEE et al.,
1972).
Verschiedene Studien zeigten, dass die toxischen Effekte von Rohölen auf Vögel
eher gering sind (HUNT, 1961; HARTUNG und HUNT, 1966; SZARO et al., 1978b;
PATTON und DIETER, 1980; FLEMING et al., 1982). Raffinierte Öle, wie Benzin
oder Bunker C Öl, verursachen dagegen im Falle einer Kontamination hohe Verluste
(HOLMES et al., 1978). Aufgrund der variablen Komposition verschiedener Öle kann
keine allgemeingültige Aussage getroffen werden.
Literaturübersicht
27
2.3. Rehabilitation verölter Seevögel
Unter dem Begriff „Rehabilitation“ ist laut dem IBRRC die Reinigung, medizinische
Versorgung und Freilassung gesunder Vögel zu verstehen (ANDERSON et al., 1999;
IBRRC, 1985).
Vergangene Studien zeigten, dass die Überlebensrate gereinigter Ölvögel umso
höher ist, je kürzer die Tiere in Gefangenschaft verweilten (CLARK und CROXALL,
1972). Oberstes Ziel ist deshalb, die aufgenommenen Tiere möglichst schnell wieder
in die freie Natur zu entlassen. Ferner ist der Rehabilitationserfolg abhängig von der
Zeit, die zwischen dem Ölaustritt und dem Einfangen der Tiere vergeht. Je später die
Tiere die Rettungsstationen erreichen, umso stärker leiden sie an Hypothermie,
Exsikkose und Mangelernährung. Tiere, die bereits vor dem Ölkontakt eine schlechte
Kondition aufwiesen, zeigen eine geringe Überlebensrate (RUSSEL et al., 2003).
Außerdem haben die Art des ausgetretenen Öls, herrschende Umweltbedingungen,
geographische Gegebenheiten sowie der Ablauf der Rehabilitation Einfluss auf den
Erfolg des Einsatzes. Seit den ersten Rehabilitationsversuchen wurden die Methoden
in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt und verbessert. Die Tiere werden heute
meist schneller eingefangen und erreichen die Stationen dadurch in besserer
Kondition. Auch im Waschprozess zeigt sich eine zunehmende Effizienz.
Der Prozess der Rehabilitation verölter Seevögel vollzieht sich in sechs Etappen:
I. Suche und Einfangen
II. Erstversorgung und Transport
III. Aufnahme und klinische Untersuchung
IV. Reinigung
V. Vorbereitung auf die Freilassung
VI. Freilassung
Literaturübersicht
28
2.3.1. Einfangen und Erstversorgung
Das Einfangen verölter Vögel wird durch das natürlich Rückzugsverhalten der Tiere
erschwert (BRYNDZA et al., 1991). Vögel, die kurz nach der Verölung geborgen
werden können, haben unabhängig vom Verölungsgrad die besten
Überlebenschancen. Eine Erstversorgung vor Ort in Form von Wärmezufuhr oder
Kühlung sowie Kreislaufstabilisierung wird bei Bedarf durchgeführt.
2.3.2. Aufnahme und klinische Untersuchung
(nach IBRRC 1985; NEWMAN und TSENG, 2000; PRO BIRD, 2004; MASSEY,
2006)
Die Aufnahme eines jeden Vogels wird durch ein Foto, eine Ölprobe, einen kurzen
Krankheitsbericht sowie eine Kennzeichnung dokumentiert. Initial werden eine
Allgemeinuntersuchung und eine Blutuntersuchung durchgeführt. Vögel die klinisch
gesund erscheinen, aber unter Anämie, Hypoproteinämie und Abmagerung leiden
werden euthanasiert.
Diese Aufnahmeuntersuchung, bei der neben den klinisch auffälligen Befunden auch
Verölungsgrad, Spezies und Alter des Tieres festgehalten werden, dient dazu, eine
erste Einschätzung über Zustand und Prognose eines jeden einzelnen Individuums
treffen zu können. Es werden vier Kategorien verölter Vögel unterschieden
(REINEKING und VAUK, 1982): Vögel der ersten Kategorie werden häufig
übersehen, da die Kontamination kaum sichtbar ist. Eine Selbstreinigung des
Gefieders ist möglich. Bei mittelgradig verölten Tieren der Kategorie zwei ist maximal
die Hälfte der Körperoberfläche mit Öl bedeckt. Eine leichte Behinderung beim
Fliegen und Tauchen tritt auf. Diese Tiere leiden in Abhängigkeit von Spezies,
Jahreszeit und Öltyp mehr oder weniger unter den Folgen der Verölung. Vögel, die
sich auch unter natürlichen Bedingungen teilweise an Land aufhalten, wie Möwen
oder Kormorane, können unter Umständen diesen Zustand überleben, in dem sie
das Wasser eine Weile meiden und ihr Gefieder pflegen. Dagegen haben pelagische
Arten, wie Alken oder Meeresenten, keine Überlebenschancen. Die Körperoberfläche
Literaturübersicht
29
von Vögeln der Kategorie drei ist zu über 50% kontaminiert. Die Tiere leiden unter
der gestörten Gefiederfunktion, können aber anfänglich noch frei atmen, schwimmen
und sich aktiv über Wasser halten. Auffällig ist der gesteigerte Putztrieb. Nach kurzer
Zeit stellen sich Hypothermie, Auszerrung und Abmagerung ein. Erreichen die Tiere
das Land, sind sie bereits geschwächt und müssen zunächst einige Tage stabilisiert
werden, bevor das Gefieder gereinigt werden kann. Bei sehr stark verölten Tieren
der Kategorie vier ist der gesamte Körper verölt und der Vogel ist sofort nach dem
Ölkontakt immobilisiert, eine Artbestimmung ist erschwert; diese Vögel ertrinken
meist sehr schnell. Die wenigen, die an Land gespült werden, sind in der gleichen
physischen Kondition, wie sie es zum Zeitpunkt der Verölung waren. Für die
Rehabilitation ist hier hauptsächlich das Entfernen der Ölmassen von Bedeutung.
Um die begrenzten Kapazitäten der Station auf die Vielzahl anfallender Ölvögel
aufzuteilen, werden die Tiere in Behandlungskategorien eingestuft. Dieses Verfahren
ist auch unter dem Begriff „Triage“ bekannt. Tiere, die keine Überlebenschancen
haben oder so schwer verletzt sind, dass eine vollständige Wiederherstellung
unmöglich erscheint, werden sofort tierschutzgerecht euthanasiert.
Nach initialer Behandlung werden die Tiere in Käfigen untergebracht. Pelagische
Vögel, wie der Eistaucher und Alken, sind unter nicht aquatischen Bedingungen sehr
stressanfällig und prädisponiert für Pododermatitis und Brustbeinnekrosen.
Gegenüber anderen Arten werden sie bevorzugt behandelt.
Um Sekundärschäden entgegen zu wirken, werden sogenannte Netzbodenkäfige
verwendet, die das Körpergewicht großflächig verteilen und weitere
Gefiederverschmutzungen durch Fäzes vermeiden (RUSSEL et al., 2003).
Vor der Entölung wird jeder Vogel für mindestens zwei Tage stabilisiert. In dieser Zeit
sollen die Tiere an Gewicht zunehmen, selbstständig fressen sowie Mindestwerte für
Hämatokrit (30%) und Totalprotein (2,5 g/dl) erreichen; alle 48 Stunden wird eine
Blutuntersuchung durchgeführt.
Literaturübersicht
30
2.3.3. Reinigung
(Nach IBRRC 1985; NEWMAN und TSENG, 2000; PRO BIRD, 2004; MASSEY,
2006)
Die ölverschmutzten Vögel werden in Waschwannen mit einen 1-2%igen
Detergenzienlösung gesäubert. Neben einer konstanten Wassertemperatur von 39-
41°C wird auf eine Wasserhärte von 2-3°dH geachtet. Als Waschmittel hat sich
herkömmliches, geruchsneutrales Geschirrspülmittel (Dawn® oder Fairy Ultra®) am
besten bewährt und wird in Internationalen Organisationen seit den 80er Jahren
eingesetzt (RUSSEL et al., 2003). Pro Vogel werden mindestens zwei Personen
benötigt. Der Vogel wird mit Ausnahme von Kopf und Hals komplett unter Wasser
getaucht. Durch kleine kreisende Bewegungen wird das Gefieder der dorsalen
Körperhälfte gereinigt. Verunreinigungen am Schnabel oder den Augen werden mit
Hilfe einer weichen Zahnbürste entfernt. Es folgen die Flügel, die dorsal beginnend
gewaschen werden, die Flanken und als letztes der Bauchbereich. Sobald das
Wasser in der Wanne verschmutzt erscheint, wird der Vogel in eine neue Wanne mit
klarem Wasser gesetzt. Es können bis zu 20 Bäder erforderlich sein, bis das
gesamte Öl entfernt ist. Am Ende des Reinigungsprozesses muss das Wasser
sauber erscheinen. Teerhaltige, stark verwitterte Öle sind mittels der herkömmlichen
Methode nur schwer zu entfernen. Bei einigen Organisationen werden die Federn vor
der eigentlichen Waschung deshalb mit Rapsöl, Paraffin oder Methyloleat
vorbehandelt. Die Effektivität dieser Präkonditionierung basiert auf Beobachtungen
und Erfahrungsberichten und ist in ihrer Anwendung nicht quantifiziert oder
wissenschaftlich belegt worden.
Nach dem Waschen wird das Gefieder gespült, um Detergenzienreste vollständig zu
entfernen und die durch die Verölung und Waschung zerstörte Federstruktur wieder
herzustellen (BERKNER, 1977). Das Einhalten der Wasserhärte ist in diesem Schritt
besonders wichtig. Weiches Wasser ist wenig effektiv und verlängert den
Spülprozess unnötig. Hartes Wasser führt zur Bildung von Kalziumkarbonatkristallen,
welche die Federstruktur schädigen (CLUMPER, 1990). Ferner ist ein Wasserdruck
von 40-60 psi (entspricht 3-4 bar) erforderlich (DUNNE und MILLER, 2007). Die
Literaturübersicht
31
Federn werden so lange gespült bis das Wasser oberflächlich abperlt. Das Waschen
eines Vogels dauert im Normalfall 20-45 Minuten.
Anschließend werden die Tiere in saubere Käfige gesetzt, um zu trocknen.
Warmluftföne oder Wärmelampen erleichtern den Vorgang. Sofort nach dem
Reinigungsprozess ist das Gefieder noch nicht vollständig wasserabweisend und die
Verzahnung der Bogen- und Hakenstrahlen sowie die Anordnung der Feder
zueinander müssen durch ausgiebiges Putzen erst wieder hergestellt werden.
Idealerweise werden die Tiere, sobald sie getrocknet sind, in Schwimmbecken
untergebracht. Das Wasser in den Pools sollte weich sein. Die anfänglichen
Innenpools sind mit Vorsprüngen ausgestattet, um den Tieren die Möglichkeit zu
geben, das Wasser jederzeit zu verlassen. Erscheint das Gefieder wasserfest,
werden die Wasseraufenthaltszeiten schrittweise erhöht und die Tiere schließlich in
Außenpools verbracht, die sie über 48 Stunden nicht verlassen können.
Wassermeidendes Verhalten, übertriebener Putztrieb, exzessives Flügelschlagen
oder gar sichtbares Einsinken im Wasser sind Zeichen für eine gestörte
Wasserabweisung. Eventuell muss der Waschvorgang ein weiteres Mal durchgeführt
werden. Nach MAZET et al. (2002) erhöht wiederholtes Waschen die Mortalität.
Mögliche Ursachen für eine reduzierte Wasserfestigkeit sind im Gefieder verbliebene
Öl- oder Detergenzienreste, beschädigte Federn, nässende Hautwunden sowie eine
Wiederverölung durch unsaubere Schwimmbecken oder ölhaltige Fäzes (DEIN und
FRINCK, 1986; MILLER und WELTE 1999; ALONSO-ALVAREZ und MUNILLA,
2007). Nach JENSSEN und EKKER (1991b) reagieren bereits rehabilitierte Vögel
sehr empfindlich auf eine Rekontamination und zeigen bei erneuter Verunreinigung
eine signifikant höhere Wärmeproduktion.
Die Effektivität des Reinigungsmittels entscheidet über den Erfolg der Rehabilitation.
Schmutzstoffe müssen bei physiologischen Temperaturen leicht zu entfernen sein.
Die verwendeten Substanzen dürfen keine schädigenden Nebenwirkungen für
Mensch und Tier aufweisen und sollen billig und einfach zu lagern sein (RIJKE,
1987). In den 50er und 60er Jahren wurde eine Vielzahl von Reinigungsmitteln, wie
Mascara-Entferner, Butter, Schmalz, Rhizinusöl, Sägemehl, Speisestärke oder
Literaturübersicht
32
Kreide mit sehr variabler Erfolgsquote eingesetzt (BERKNER, 1977). Synthetische
Lösungsmittel, wie Cleanosol, Elastol oder Shell Solvent 70, wurden in den 70er
Jahren verwendet. Diese Substanzen lösten das Öl sehr effektiv heraus, wiesen aber
gleichzeitig eine hohe Toxizität auf (BERKNER, 1977). In früheren Studien galt es
lange Zeit als erwiesen, dass das bei der Reinigung ebenfalls entfernte
Bürzeldrüsensekret für die mangelnde Wasserfestigkeit verantwortlich ist (CLARK
und KENNEDY, 1968). Die Verwendung synthetischer Federwachse (Pircellin) sowie
kombinierte Reinigungs- und Fettungsmittel (Larodan 127) wurde mehrfach
diskutiert, praktische Erfolge waren allerdings nicht zu verzeichnen (DE JAGER und
BELTERMAN, 1970; LARSSON und ODHAM, 1970; STANTON, 1970; CLARK und
CROXALL, 1972; NAVIAUX und PITTMAN, 1973; BERKNER, 1977; JENSSEN und
EKKER, 1989). Nach heutigem Kenntnisstand ist das Drüsensekret für die
Wasserdichte nicht essentiell und kann im Anschluss an die Reinigung auf
natürlichem Weg regeneriert werden (TEGTMEIER und MILLER, 2007).
Die „Elf Bird Washing Machine“ wurde durch das CHENE - Oiled Rehabilitation
Centre in Frankreich entwickelt. Laut Berichten sollte der Waschvorgang auf 7
Minuten pro Vogel reduziert werden (HILL, 1999). Einsatz fand diese Methode der
Gefiederreinigung nach dem Unglück der Pallas (1999, Deutschland) sowie nach der
Havarie der Erika (2000, Frankreich). Zweifel an der Effektivität und Sicherheit
blieben bestehen, weshalb heute wieder per Hand gewaschen wird.
Einige Studien untersuchten den Einsatz der Magnetteilchen-Technologie (COOKE,
1997). Mit Ausnahme stark teerhaltiger, verwitterter Öle wurde dieser Methode ein
hohes Wirkungspotential von annähernd 100% zugeschrieben (ORBELL und NGEH,
2004; DAO und MAHER, 2006).
Um eine wissenschaftlich fundierte Basis zu schaffen wurden in England die
Research Unit on the Rehabilitation of Oiled Seabirds und in den USA das
International Bird Rescue and Research Center (IBRRC) sowie das Tri-State Bird
Rescue and Research Inc. (TSBRR) gegründet (CLARK and CROXALL, 1972;
FRINK und CROZER-JONES, 1990). Diese Organisationen entwickelten
standardisierte Rehabilitationsmaßnahmen mit dem Ziel, erfolgreiche und
Literaturübersicht
33
kostengünstige Reinigungsmethoden zu entwickeln und durch lange Aufenthalte
bedingte Sekundärschäden zu reduzieren (CLARK und KENNEDY, 1968; RUROS,
1972; RSPCA, 1981; TSBRR, 1987, 1990; WHITE, 1990; BRYNDZA et al., 1991;
BRYZDA et al, 1995).
TEGTMEIER und MILLER (2007) verölten Stockentenfedern und verglichen den
Reinigungserfolg in Abhängigkeit von der Ölqualität, der Kontaminationsdauer und
der Art der Vorbehandlung. Rohöl und Speiseöl konnte in allen Versuchen leicht und
ohne Vorbehandlung beseitigt werden. Die Autoren betonten aber, dass die
Ergebnisse nicht auf alle Rohöle und Speiseöle übertragbar sein müssen. Teeröl ließ
sich kaum aus den Federn entfernen. Sowohl Rohöl als auch Teeröl zeigten eine
negative Korrelation zwischen dem Wascherfolg und der Kontaminationsdauer (60
Minuten vs. 21 Tage).
Oberste Priorität bei der Rehabilitation ist es, die wasserabweisenden Eigenschaften
des Gefieders zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen (REINEKING und
VAUK, 1982). Dafür müssen die Federn frei von jeglichen Kontaminanten und
Reinigungsmitteln sein (DEIN und FRINCK, 1986; MILLER und WELTE, 1999).
Studien der RUROS (1972) zeigten, dass Rapsöl und andere Waschdetergenzien
von den Federn adsorbiert werden. Die resultierenden hydrophilen Oberflächen
bleiben auch nach dem Spülen bestehen (CLARK und CROXALL, 1972; RUSSEL et
al., 2003).
Neben der Verölung wird die Gefiederfunktion auch durch den Waschvorgang selbst
geschädigt (CLARK, 1970; ALDRICH, 1970; CLARK und GREGORY, 1971). Bisher
wurde keine Reinigungsmethode gefunden, die dieses Problem verhindert. Unklar
ist, in welchem Ausmaß das Gefieder während des Waschprozesses beeinträchtigt
wird (CLARK und GREGORY, 1971). Auch die durch Verölung induzierten
Selbstreinigungsversuche oder das Handling während der Rehabilitation führen zu
einer Zerstörung der Gefiederanordnung.
Literaturübersicht
34
Abbildung 3 : Reinigung eines verölten Vogels
Solange die Federstruktur nach der Reinigung nicht vollkommen zerstört ist, kann
der Vogel diese durch ausgiebiges Putzen wieder herstellen. Bei irreversiblem
Strukturverlust wird das Gefieder erst nach der nächsten Mauser wieder wasserfest
(BERKNER, 1977; CLARK und GREGORY 1971; CLARK und CROXALL, 1972;
NAVIAUX und PITTMAN, 1973). KERLEY et al. (1985) schlugen eine künstlich
induzierte Mauser vor, um das geschädigte Gefieder zu ersetzen. Da der
Federwechsel mit zusätzlichem Stress verbunden ist, erwies sich dieser Ansatz als
nicht praktikabel. Hinzu kommt, dass die Mauser bei den meisten Vögeln nur einmal
jährlich stattfindet. Folglich müssten die Tiere mehrere Monate in Gefangenschaft
gehalten werden, was das Risiko für Sekundärerkrankungen erhöht (REINEKING
und VAUK, 1982).
2.3.4. Wiederauswilderung
Vor der Freilassung muss jeder rehabilitierte Vogel folgende Kriterien erfüllen:
artgemäßes Verhalten, eine maximal 10%-ige Abweichung vom Normalgewicht,
Literaturübersicht
35
wasserfestes Gefieder, physiologische Blutwerte (Hämatokrit, Totalprotein) sowie
klinische Normalbefunde bei der Abschlussuntersuchung. Alle Vögel werden beringt,
um den langfristigen Erfolg der Rehabilitation überprüfen zu können (PRO BIRD,
2004).
Über die Fähigkeit rehabilitierter Vögel, in ihrem natürlichen Habitat zu überleben,
liegen bisher wenige Untersuchungen vor. Vor allem fehlt der Einfluss
unterschiedlicher Rehabilitationsmethoden sowie Langzeitstudien (SHARP, 1996;
DUNNE und MILLER, 2007). Aus vergangenen Studien weiß man, dass von
rehabilitierten, wieder freigelassenen Vögeln nur etwa 1%, selten bis 22%, langfristig
überleben (ANDERSON et al., 1996; SHARP, 1996; CAMPHUYSEN et al., 1997;
WERNHAM et al., 1997). Meist sterben die Vögel kurz nach der Freilassung oder
werden moribund wiedergefunden. Andere bleiben verschollen (FLEET und
REINEKING, 2000). SHARP (1996) zeigte, dass die Überlebensrate verölter und
rehabilitierter Trottellummen im Vergleich zu ihren unverölten Artgenossen bis zu 100
mal geringer ist. Nach der Freilassung liegt die mittlere Überlebenszeit zwischen vier
und elf Tagen. Markierte, rehabilitierte Trottellummen zeigen eine Wiederfundrate
von 1-4% (SHARP, 1996; WERNHAM et al., 1997). Ähnliche Ergebnisse liegen von
Braunen Pelikanen vor (ANDERSON et al., 1996). Letztere weisen ein Jahr nach
Freilassung eine Überlebensrate von 0,33% der jährlichen Überlebensrate
natürlicher Populationen auf (SHARP, 1996). Ferner kehren die meisten Vögel nicht
in ihre Brutkolonien zurück oder zeigen ein gestörtes Brutverhalten (ANDERSON et
al., 1996).
In seinen Untersuchungen wertete SHARP (1996) Daten von 1969 bis 1994 aus und
stellte fest, dass auch die Einführung moderner Rehabilitationsmethoden in den 90er
Jahren zu keiner Verbesserung der Erfolgsraten führten.
MAZET et al. (2002) beobachteten Möwen (Larus occidentalis), die 1997 vor der
kalifornischen Küste stark verölt aufgefunden, rehabilitiert und wieder freigelassen
wurden, über einen Zeitraum von 183 Tagen. Gegenüber unverölten Tieren konnte
keine reduzierte Überlebensrate festgestellt werden. Auch aus anderen
Literaturübersicht
36
Untersuchungen ist bekannt, dass Möwen, wie auch Enten und Schwäne,
erfolgreicher zu rehabilitieren sind (DUNNE und MILLER, 2007).
Der Mehrzahl der Studien zur Folge kann durch Rettungsmaßnahmen verölter
Seevögel kein Betrag zur Populationserhaltung erbracht werden. Verschiedene
Autoren fordern deshalb, Kosten und Nutzen solcher Einsätze kritisch zu hinterfragen
(SHARP, 1996). Ferner warnen einige Fachleute vor der Übertragung neuer
Krankheiten auf natürliche Bestände (MASSEY, 2006).
Bei Pinguinen verschiedener Arten liegen allgemein höhere Erfolgsraten vor
(MORANT et al., 1981; UNDERHILL et al., 1997, 1999, 2000; WHITTINGTON,
1999). GRUNSKY (1995) zeigte, dass von 150 Brillenpinguinen, die in Südafrika
verölt und rehabilitiert wurden, 68% wieder ausgewildert werden konnten. Davon
kehrten 87% in ihre Herkunftskolonie zurück, wo sie normal mauserten und sich
teilweise auch reproduzierten. Ähnliche Ergebnisse lieferten FROST et al. (1976), die
die Rehabilitation südafrikanischer Brillenpinguinen in den Jahren 1968 bis 1974
dokumentierten. Durchschnittlich 1,8% dieser Vögel wurden in den ersten Monaten
nach der Rehabilitation tot aufgefunden. Im Unterschied dazu lag die Wiederfundrate
nicht rehabilitierter Kontrolltiere bei unter 1%. Die Mortalität verölter und rehabilitierter
Pinguine scheint damit nur geringgradig erhöht zu sein. Gegenüber anderen
Seevögeln gelten Pinguine als robust und wenig stressanfällig. Als flugunfähige
Vögel können sie im Falle einer Kontamination schnell eingefangen werden. Ferner
wird die spezielle Morphologie der Pinguinfeder als Ursache für die hohen
Rehabilitationserfolge diskutiert. Die Hakenstrahlen und Bogenstrahlen der
schuppenähnlichen Federn bilden durch ihren stark vereinfacht Bauplan keine stabile
Gitterstruktur. Dafür ist der Raum zwischen den lateral verbreiteten und eng
stehenden Federäste reduziert, so dass die Strahlen nach oben und unten
ausweichen und sich mit ihren Geißeln in benachbarte Federn verankern. Als Folge
werden die Federn eng zusammengehalten und sind untereinander kaum
verschiebbar (RUTSCHKE, 1965). Durch diese Gefiedersteifheit sind Pinguine
gegenüber externen Ölschäden möglicherweise resistenter als andere Wasservögel.
Material und Methoden
37
3. Material und Methoden
Die Studie wurde in der Tierärztlichen Hochschule Hannover in der Klinik für
Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel, im Bereich Histologie und Embryologie des
Anatomischen Institutes sowie im Institut für Pharmakologie durchgeführt.
3.1. Verwendete Materialien und Messapparaturen
Als Proben wurden Brustfedern adulter Stockenten und Eiderenten, als Vertreter
zweier häufig verölt aufgefundenen Vogelspezies, ausgewählt. Die Stockentenfedern
stammten von Patienten der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel der
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, die dort verstarben oder aufgrund
schwerer Verletzungen und Erkrankungen euthanasiert wurden. Ferner wurden
einige Federn über die Seehundstation Norden Norddeich beziehungsweise
IMARES/Texel bezogen. Die Eiderentenfedern stammten von einem im Zoo am
Meer/Bremerhaven gehaltenen und dort verendeten Tier sowie von über die
Universität Kiel bezogenen Kadavern.
Bei dem verwendeten Erdölen und Erdölderivaten handelt es sich um Leichtes
Rohöl, Mittelschweres Rohöl, Schweröl (HFO, Bunker C) sowie Marinediesel, die von
der Shell Global Solutions GmbH in Hamburg zur Verfügung gestellt wurden.
Leichtes Rohöl und Marinediesel weisen eine geringe Viskosität auf und sind bei
Raumtemperatur flüssig, während Mittelschweres Rohöl und Schweröl viskös und
zähflüssig erscheinen. Charakteristische Eigenschaften der einzelnen Ölqualitäten
sind in Kapitel 2.2.3 aufgeführt.
Die kontaminierten Federn wurden in gefiltertem Nordseewasser gelagert, das durch
die Seehundstation Norden, Norddeich bezogen wurde. Die Filterung erfolgte dabei
mittels eines auf Quarzsandschichten basierenden Grobfilters sowie eines
Eiweißabschäumers.
Material und Methoden
38
Bei den Sandversuchen kam vom Strand Norden, Norddeich stammender Sand zum
Einsatz.
Für die Waschungen wurden Nitril-Chemiehandschuhe (Ultranitril 492, Bannenberg
GmbH) verwendet.
Die Untersuchungen der Federstruktur wurden mit Hilfe eines
Durchlichtroutinemikroskopes (Zeiss Axioskop) des Anatomischen Instituts der
Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführt.
Die Federgewichte wurden mit Hilfe einer Präzisionswaage des Instituts für
Pharmakologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover bestimmt.
Für die Penetrationsdruckmessung wurde ein eigens konstruiertes Messgerät
verwendet (siehe Abb. 6 und Kap. 3.7.1).
3.2. Versuchsgruppen
Für die Versuche wurden insgesamt 60 Federn von Stockenten und 60 Federn von
Eiderenten verwendet. Pro Versuchsgruppe wurden fünf Federn der entsprechenden
Tierart untersucht. In Abhängigkeit von der Behandlungsart erfolgte pro Tierart eine
Aufteilung in 3 Gruppen (A-C):
Behandlungsgruppe A: 1 Tag verölt, ohne Sand + Waschung
Behandlungsgruppe B: 14 Tage verölt, ohne Sand + Waschung
Behandlungsgruppe C: 1 Tag verölt + Sand + Waschung
Innerhalb einer Gruppe wurden jeweils fünf Federn mit einem von vier verschiedenen
Ölqualitäten kontaminiert (Gruppen 1-4):
Ölgruppe 1: Leichtes Rohöl
Ölgruppe 2: Mittelschweres Rohöl
Material und Methoden
39
Ölgruppe 3: Marinediesel
Ölgruppe 4: Schweröl (HFO, Bunker C)
Als Kontrolle wurden unverölte, gewaschene Stockentenfedern und Eiderentenfedern
lichtmikroskopisch untersucht, die 1 Tag bzw. 14 Tage in Meereswasser gelagert
wurden sowie unverölte, ungewaschene, nicht in Wasser gelagerte Federn (Gruppen
KA, KB, K0):
Kontrolle A: 1 Tag in Meereswasser gelagert, ohne Öl, Waschung
Kontrolle B: 14 Tag in Meereswasser gelagert, ohne Öl, Waschung
Kontrolle 0: Nullkontrolle, ohne Lagerung, ohne Öl, ohne Waschung
Tabelle 2: Gruppeneinteilung Versuch
(jeweils für Stockentenfedern und Eiderentenfedern)
Behandlungsgruppen
Ölgruppen A B C 0
1 1A 1B 1C ******
2 2A 2B 2C ******
3 3A 3B 3C ******
4 4A 4B 4C ******
Kontrolle KA KB ***** K0
Gr. A: 1 Tag verölt, gewaschen, Gr. B: 14 Tage verölt, gewaschen, Gr. C: 1 Tag verölt + Sand, gewaschen, Gr. 0: Nullkontrolle (Unverölt und ungewaschen); Öl 1: Leichtes RÖ; Öl 2: Mittelschweres RÖ; Öl 3: Marinediesel; Öl 4: Schweröl (HFO) n=5
Material und Methoden
40
Abbildung 4: weibliche Eiderente
Abbildung 5: männliche Eiderente im Prachtkleid
Material und Methoden
41
Abbildung 6: weibliche Stockente
Abbildung 7: männliche Stockente im Prachtkleid
Material und Methoden
42
3.3. Probenentnahme und Probenaufbereitung
Die Federn wurden per Hand entnommen und vom Daunenanteil separiert. Um die
Reproduzierbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, erfolgte die Entnahme der
Federn stets ventral im Bereich der Pektoralismuskulatur. Alle Federn zeigten
keinerlei Anzeichen von Verschmutzung, mechanischer Schädigung oder Verölung.
Vor Beginn der Studie wurden alle Federn lichtmikroskopisch hinsichtlich ihrer
Tauglichkeit beurteilt. Da die Federn von verendeten Tieren stammten, fand eine
Gefiederpflege über längere Zeit nicht statt. Ferner verursachten Entnahme und
Transport eine mehr oder weniger starke Schädigung der Federstruktur. Alle Federn
zeigten Strukturverluste in peripheren Fahnenanteilen. Deshalb beschränkten sich
die Untersuchungen auf den schaftnahen Bereich, der weniger sensibel auf
mechanische Einflüsse reagiert. Nur Federn, die in diesem Bereich keine
großflächigen Schädigungen aufwiesen, wurden für die Studie verwendet. Zusätzlich
wurde bei alle verwendeten Federn vor der Verölung der Strahlenverklebungsindex
nach O´HARA und MORANDIN (2010) bestimmt, um eine vergleichbare Grundlage
zu schaffen. Zu diesem Zweck wurden die Strahlen in sechs Gesichtsfeldern der
10 000-fachen Vergrößerung ausgezählt und die Anzahl verklebter Strahlen
quantifiziert. Unverklebte Strahlen bekamen den Wert eins zugeteilt, zwei
miteinander verklebte Strahlen erhielten den Wert zwei usw. Anschließend wurde die
Gesamtzahl der ausgezählten Strahlen durch die Zahl der notierten Einzelwerte
dividiert. Je mehr sich dieser ermittelte Index der Zahl eins nähert, desto intakter ist
die Federstruktur. Die Tabelle 3 zeigt die Gruppenmittelwerte und die
Standardabweichung des Strahlenverklebungsindex aus der Vorselektion.
Zusätzlich wurden die Federn in der 2 500-fachen Vergrößerung betrachtet, um
einen Gesamtüberblick der Fahne zu erhalten. Aufnahmen in der 20 000-fachen
Vergrößerung dienten dazu, Einzelstrukturen der Feder darzustellen.
Die Federn wurden bis zur weiteren Behandlung einzeln in Petrischalen aufbewahrt.
Material und Methoden
43
Tabelle 3: Messung des Strahlenverklebungsindex in der Vorselektion
(Mittelwert und Standardabweichung, n = 5)
Beh. A Beh. B Beh. C Beh. 0
Öl- gruppe
Eider-ente
Stock-ente
Eider- ente
Stock-ente
Eider- ente
Stock-ente
Eider- ente
Stock-ente
1 1,10 ± 0,02
1,06 ± 0,02
1,03 ± 0,01
1,02 ± 0,00
1,04 ± 0,01
1,02 ± 0,01
2 1,06 ± 0,01
1,05 ± 0,01
1,03 ± 0,01
1,01 ± 0,00
1,04 ± 0,00
1,02 ± 0,01
3 1,07 ± 0,02
1,04 ± 0,01
1,04 ± 0,01
1,02 ± 0,01
1,05 ± 0,01
1,02 ± 0,01
4 1,04 ± 0,01
1,03 ± 0,01
1,06 ± 0,02
1,01 ± 0,00
1,04 ± 0,01
1,02 ± 0,01
Kontrolle 1,02 ± 0,01
1,02 ± 0,01
1,02 ± 0,01
1,02 ± 0,01 1,02 ±
0,01 1,02 ± 0,01
Gr. A: 1 Tag verölt, gewaschen, Gr. B: 14 Tage verölt, gewaschen, Gr. C: 1 Tag verölt + Sand, gewaschen, Gr. 0: Nullkontrolle (unverölt und ungewaschen); Öl 1: Leichtes RÖ; Öl 2: Mittelschweres RÖ; Öl 3: Marinediesel; Öl 4: Schweröl (HFO)
Material und Methoden
44
3.4. Kontamination der Federn
Die Federn wurden durch einmaliges vollständiges Eintauchen in das jeweilige
Ölgemisch kontaminiert und anschließend in offenen Glasgefäßen mit Meereswasser
(100 ml pro Feder) im Außenbereich gelagert. Dabei wurde jedes Öl in 2
verschiedenen Zeitintervallen (1 Tag, 14 Tage) getestet. Weiterhin wurde überprüft,
ob Sand im Gefieder die Wirkung des Öls auf die Gefiederstruktur durch eine
zusätzliche mechanische Schädigung potenzieren kann. Dazu wurden die Federn
sofort nach der Verölung jeweils eine Minute pro Seite in Sand hin und her bewegt
und anschließend wie oben beschrieben gelagert, gewaschen und gespült.
Abbildung 8: Lagerung der verölten Federn
Material und Methoden
45
3.5. Waschen der Federn
Nach Ablauf der Kontaminationsdauer werden die Federn nach den
Rehabilitationsrichtlinien der IFAW (2002) sowie dem Protokoll von TEGTMEIER und
MILLER (2007) gewaschen, gespült und getrocknet. Vor jeder Behandlung wurde die
Wasserqualität überprüft. Die Wasserhärte wurde mittels des AQUA® Marine
Multitestkit aus der Aquaristik bestimmt und lag stets bei 2°dH. Für die pH-Wert-
Messung wurden Indikatorstreifen (AQUA® Marine Multitestkit) eingesetzt, welche
einen pH-Wert von 7,2 anzeigten. Beide Werte stimmten mit den Angaben des
Wasserlabors der Stadt Hannover überein. Die Wassertemperatur wurde mit Hilfe
des Thermometers detektiert und lag bei allen Reinigungs- und Spülprozessen bei
39-40°C.
Die Reinigung erfolgte in einer 2%igen Geschirrspüllösung (250 ml Wasser + 5 ml
Fairy Ultra). Als Detergenz wurde Fairy Ultra® gewählt. Jede einzelne Feder wurde
vollständig in die Waschlösung eingetaucht und im ersten Schritt für eine Minuten vor
und zurück bewegt. Anschließend wurde alle fünf Sekunden 10 mal mit Daumen und
Zeigefinger beidseitig von proximal nach distal über die Federoberfläche gestrichen.
Während der Fünf-Sekunden-Intervalle wurde die Feder wie zuvor beschrieben in
der Waschlösung vor und zurück bewegt. Nach einer Minute wurde abschließend der
erste Schritt wiederholt.
Der Waschvorgang wurde in einer neuen Waschlösung der gleichen Konzentration
wiederholt. Abschließend wurden die Federn für 20 Minuten bewegungslos in einer
sauberen 2%igen Fairy-Ultra-Lösung belassen.
Nach der Reinigung wurde jede Feder unter hohem Wasserdruck (40-60 psi bzw. 3-4
bar) 60 Sekunden pro Seite gespült. Dazu wurde ein vom IFAW zur Verfügung
gestellter Brausekopf (Spa 2000) verwendet. Der Wasserdruck wurde mittels eines
Manometers überprüft.
Material und Methoden
46
3.6. Subjektive Evaluierung
Sofort nach der Spülbehandlung wurde jede Feder anhand des folgenden
Bewertungsscores kategorisiert:
1 = exzellent:
Die Feder erscheint vollkommen sauber und trocken. Es sind keinerlei Verklebungen
der Federfahne sichtbar.
2 = gut:
Die Feder erscheint zum größten Teil sauber und trocken. Lediglich kleine Bereiche
erscheinen verklebt.
3 = ausreichend:
Während des Spülens erscheint die Feder sauber und trocken, wird aber
anschließend schnell wieder nass und formlos.
4 = mangelhaft:
Die Feder lässt sich nicht gut spülen und erscheint in ihrer Gesamtheit nass und
formlos.
Material und Methoden
47
3.7. Federfunktionstests
3.7.1. Penetrationsdruckmessung
Der Penetrationsdruck wurde über einen Hydrostatic-Head-Test ermittelt. Dieses
Verfahren stammt aus der Textilindustrie und wird für Wasserdichtigkeitsprüfungen
eingesetzt (DIN EN 20811, 1992; SAVILLE, 1999). Die Messapparatur bestand aus
einem Messzylinder und zwei 20 cm großen Platten aus Hartplastik. Beide Platten
waren identisch mit jeweils einer zentralen, kreisrunden Öffnung von 11 mm
Durchmesser sowie vier peripheren Schraublöchern versehen. Für die
Testdurchführung wurde die Feder zwischen den übereinander liegenden und fest
verschraubten Platten so eingespannt, dass der mittlere, schaftnahe Fahnenbereich
innerhalb der Öffnungen lag. Der Messzylinder, der über der zentralen Öffnung auf
einer der Platten befestigt war, wurde mit Leitungswasser gefüllt und auf der
Federfahne eine Wassersäule errichtet. Gemessen wurde die Höhe der Wassersäule
(in cm) bei der das Wasser durch die Federfahne penetrierte. Da unter natürlichen
Bedingungen die Außenseite des Gefieders durch die dorsalen Federfahnen gebildet
wird, wurden diese auch im Versuch dem Wasser ausgesetzt. Pro Feder wurden
zwei Messungen durchgeführt und die erhaltenen Werte gemittelt. Um ein
ausreichendes Trocknen zu gewährleisten, erfolgten beide Messungen im Abstand
von mindestens 24 Stunden.
Material und Methoden
48
Abbildung 9: Schematische Darstellung der Penetrationsdruckmessung (nach GORE und ALLEN, 1980)
Material und Methoden
49
Abbildung 10: Verwendete Apparatur zur Messung des Penetrationsdrucks
Material und Methoden
50
Die Masse m einer Wassersäule lässt sich aus der folgenden Formel berechnen:
m = A · h · ρ
A = Fläche
h = Höhe
ρ = Dichte Wasser = 1 000 kg/m³
Der Druck p wird mit folgender Formel definiert:
p = AF
= A
gm ⋅
F = Kraft
A = Fläche
m = Masse
g = Erdbeschleunigung = 9,8066 m/s²
Daraus ergibt sich:
p = h · ρ · g
Nach dieser Formel beträgt der Druck pro Meter Wassersäule 9 806,6 Pa.
Material und Methoden
51
3.7.2. Wasserabsorption
Um den Grad der Wasserabsorption beurteilen zu können, wurden die
Federgewichte in trockenem Zustand sowie nach 24-stündigem Wasserkontakt
bestimmt. Zu diesem Zweck wurde jede gewaschene Feder in mit Leitungswasser
gefüllten verschließbaren Glasflaschen (30 ml Volumen) gelagert. Die
Gewichtsbestimmung erfolgte unmittelbar nach Entnahme aus dem Wasser. Anhand
der gemessenen Werte wurde die prozentuale Gewichtszunahme errechnet.
3.8. Lichtmikroskopie
3.8.1. Mikroskopische Untersuchung
Die lichtmikroskopischen Untersuchungen erfolgten mit Hilfe eines
Photomikroskopes mit digitaler Kamera am Anatomischen Institut der Tierärztlichen
Hochschule Hannover. Während der Analyse wurden die Federn zwischen zwei
Objektgläsern fixiert. Die Untersuchung beschränkte sich auf den schaftnahen
Bereich der mittleren Federfahne.
3.8.2. Mikroskopische Auswertung
Die Dokumentation der mikroskopischen Untersuchungsergebnisse erfolgte unter
Verwendung der digitalen Kamera (Olympus DP70). Die Aufnahmen wurden unter
Verwendung der vom Hersteller mitgelieferten Software (DP-Soft Olympus) auf einen
Standardrechner übertragen und bearbeitet.
Analog zur Probenaufbereitung wurden die Federn in der 2 500-fachen, 10 000-
fachen und 20 000-fachen Vergrößerung betrachtet. Die Aufnahmen beschränkten
sich auf den schaftnahen mittleren Bereich der Feder. Anhand der Bilder der 10 000-
fachen Vergrößerung wurde der bereits erwähnte Strahlenverklebungsindex sowie
die Anzahl der Strahlenbrüche bestimmt und als gemittelter Wert aus sechs
Gesichtsfeldern angegeben. Ferner wurden vorhandene Ölrückstände mit Hilfe des
folgenden Bewertungsscores quantifiziert:
Material und Methoden
52
0 = keine Rückstände
1 = einzelne Ölflecken
2 = vermehrtes Auftreten einzelner Ölflecken
3 = großflächig ausgebreitete Ölrückstände an einzelnen Fahnenregionen
4 = großflächig ausgebreitete Ölrückstände, die über die gesamte Fahne verteilt sind
3.9. Statistische Methoden
Bei der Beschreibung der Messwerte wurden der arithmetische Mittelwert sowie die
Standardabweichung angegeben. Für die statistischen Untersuchungen der
Parameter Penetrationsdruck, Wasseraufnahme, Strahlenverklebungsindex sowie
Anzahl der Federbrüche wurden zweifaktorielle Varianzanalysen getrennt nach
Behandlungsgruppe und Ölgruppe durchgeführt. Die Signifikanzgrenze des p-Wertes
lag bei 0,05. Mit Hilfe des Chi-Quadrat-Homogenitätstests wurden die Ergebnisse der
der beiden Bewertungsscores (subjektiven Evaluierung, Ölrückstände) analysiert.
Für die statistische Berechnung wurde das Computerprogramm SAS (Version 9.2)
verwendet.
Ergebnisse
53
4. Ergebnisse
Bei den zweifaktoriellen Varianzanalysen wurden die Messwerte von
Eiderentenfedern und Stockentenfedern einer Behandlungs- bzw. Ölgruppe
zusammengefasst untersucht. Im folgenden Abschnitt beziehen sich die
Gruppenmittelwerte deshalb, soweit nicht anders erwähnt, auf beide Tierarten.
4.1. Wasserfestigkeit der Federn
Die Wasserfestigkeit der verölten und gewaschenen Federn sowie der
Kontrollgruppen wurde durch die Penetrationsdruckmessung und die
Gewichtszunahme nach 24-stündigem Wasserkontakt getestet.
4.1.1. Penetrationsdruckmessung
Die Eiderentenfedern erreichten im Gruppenmittel Werte von 22,09 ± 2,44 cm
Wassersäule (x±S), was einem Druck von 2166,28 ± 239,28 N/m² entspricht. Federn
von Stockenten zeigten einen Gruppenmittelwert von 26,02 ± 2,12 cm Wassersäule
bzw. 2551,68 ± 207,9 N/m². Bei der Behandlung A (eintägige Verölung ohne Sand)
und der Behandlung C (eintägige Verölung plus Sand) ergaben sich zwischen den
einzelnen Ölgruppen beider Tierarten keine signifikanten Unterschiede. Die
Stockenten- und Eiderentenfedern der Versuchsgruppe 2B (Mittelschweres RÖ)
wiesen signifikant höhere Werte gegenüber den Gruppen 1B (p = 0,0003), 3B (p =
0,01) und 4B (p = 0,007) sowie gegenüber der Kontrollgruppe KB (p = 0,0004) auf.
Unabhängig von der Behandlung zeigten die Eiderentenfedern in allen drei
Behandlungsgruppen gegenüber den Stockentenfedern signifikant geringere
Messwerte (p = 0,0001), was sich auch innerhalb der Kontrollgruppen (KA, KB, K0)
widerspiegelte (p = 0,01). Die Behandlungen selbst unterschieden sich in den
Messergebnissen der Ölgruppe 2 voneinander (p = 0,005). Federn der Behandlung
2B wiesen signifikant höhere Messdaten auf als solche der Behandlungsgruppen 2C
Ergebnisse
54
(p = 0,03) und 2A (p = 0,001). Für die Kontrollgruppen ergaben sich zwischen KA
und K0 statistisch relevante Unterschiede (p = 0,003). Die Kontrollgruppe A lag in
den Messwerten signifikant über denen der Nullkontrolle. Tabelle 4 und Abbildung
7 verdeutlichen die Ergebnisse.
Ergebnisse
55
Tabelle 4: Ergebnisse der Penetrationsdruckmessung in cm Wassersäule
(Mittelwert = x; Standardabweichung = S; Gruppengröße = n)
Behandlungsgruppen
Behandlung A Behandlung B Behandlung C Behandlung 0
x ± S
n = 5
Öl-gruppen
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Öl 1 24,20 ± 1,50
27,30 ± 2,54
17,60 ± 5,01
25,90 ± 1,36
23,50 ± 2,95
27,10 ± 4,6 - -
Öl 2 20,80 ± 3,17
25,10 ± 3,12
26,70 ± 3,54
29,50 ± 1,97
21,50 ± 2,39
28,10 ± 2,52 - -
Öl 3 22,20 ± 4,04
30,10 ± 1,69
22,50 ± 2,39
25,40 ± 4,25
22,30 ± 2,06
25,40 ± 3,72 - -
Öl 4 23,30 ± 4,55
23,30 ± 3,49
21,30 ± 3,22
25,90 ± 2,91
24,30 ± 1,78
25,80 ± 3,17 - -
Kontrolle 23,90 ± 3,97
25,90 ± 2,99
20,30 ± 3,26
23,50 ± 2,10 - - 17,00 ±
2,12 22,00 ±
4,59
Gr. A: 1 Tag verölt, gewaschen, Gr. B: 14 Tage verölt, gewaschen, Gr. C: 1 Tag verölt + Sand, gewaschen, Gr. 0: Nullkontrolle (unverölt und ungewaschen); Öl 1: Leichtes RÖ; Öl 2: Mittelschweres RÖ; Öl 3: Marinediesel; Öl 4: Schweröl (HFO)
Ergebnisse
56
0,00
5,00
10,0
0
15,0
0
20,0
0
25,0
0
30,0
0
35,0
0
AE
AS
BE
BS
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CS
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Höhe der Wassersäule in cm
Beh
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gew
asch
en).
Ergebnisse
57
4.1.2. Wasserabsorption
Die Werte der Versuchsgruppe 3A lagen signifikant unter denen der Gruppen 4A (p =
0,02) und 1A (p = 0,01). Auch die Kontrollgruppe KA wies im Vergleich zur Gruppe
3A deutlich höhere Werte auf (p = 0,01). Innerhalb der Behandlungsgruppen B und C
fielen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Ölgruppen sowie gegenüber
den Kontrollgruppen auf. Die Eiderentenfedern der Behandlungen A und B zeigten
gegenüber den Stockentenfedern eine signifikant höhere Wasserabsorption (beide p
= 0,02). Bei der Behandlung C konnten derartige Differenzen nicht beobachtet
werden.
Bei der zweifaktoriellen Varianzanalyse zeigte innerhalb der Ölgruppe 3 die
Behandlung A signifikant geringere Mittelwerte als die Behandlung C (p = 0,01),
wobei dieser Unterschied im Falle der Stockentenfedern zu vernachlässigen ist. In
der Ölgruppe 4 dagegen unterschieden sich Eiderentenfedern der Behandlungen A
und B (p = 0,04) sowie Stockentenfedern der Behandlungen B und C (p = 0,003)
voneinander. Die Federn der Behandlung B zeigten gegenüber den Federn der
beiden anderen Versuchsgruppen signifikant geringere Werte. Bei den Ölgruppen 1
und 2 sowie den Kontrollgruppen KA, KB und K0 konnten keine signifikanten
Varianzen zwischen den verschiedenen Behandlungen aufgeführt werden. Die
Wasserabsorption der Eiderentenfedern lag bei den Ölgruppen 1 (p=0,008), 3 (p =
0,0003) und 4 (p = 0,03) über der der Stockentenfedern. Innerhalb der Ölgruppe 2
zeigten dagegen die Stockentenfedern eine signifikant erhöhte Wasserabsorption (p
= 0,03). In den Gesamtgruppenmittelwerten unterschied sich die prozentuale
Gewichtszunahme der Eiderentenfedern (69,89 ± 19,85%) nicht von der der
Stockentenfedern (71,29 ± 25,40%). Zwischen den Kontrollgruppen KA, KB und K0
ergaben sich keine artspezifischen Signifikanzen.
Die Ergebnisse werden in der Tabellen 5 und der Tabelle 6 wiedergegeben und sind
grafisch in der Abbildung 8 zusammengefasst.
Ergebnisse
58
Tabelle 5: Ergebnisse der Messung der Wasserabsorption; Gewichtszunahme in mg
(Mittelwert = x; Standardabweichung = S; Gruppengröße = n)
Behandlungsgruppen
Behandlung A Behandlung B Behandlung C Behandlung 0
x ± S
n = 5
Ölgruppen
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Öl 1 7,16 ± 2,51
4,60 ± 1,67
7,00 ± 5,33
2,72 ± 0,35
6,74 ± 3,02
3,56 ± 0,90 - -
Öl 2 3,28 ± 0,64
6,16 ± 1,89
4,88 ± 1,42
4,84 ± 0,72
4,34 ± 1,90
6,22 ± 2,62 - -
Öl 3 4,04 ± 1,85
2,12 ± 0,86
5,28 ± 2,41
2,72 ± 1,08
8,82 ± 3,16
2,96 ± 1,64 - -
Öl 4 7,90 ± 1,82
3,48 ± 0,65
5,08 ± 1,40
3,24 ± 0,97
5,26 ± 1,42
7,60 ± 1,63 - -
Kontrolle 7,10 ± 4,99
4,92 ± 1,31
3,40 ± 2,28
3,66 ± 1,89 - - 5,68 ±
2,26 6,20 ± 2,87
Gr. A: 1 Tag verölt, gewaschen, Gr. B: 14 Tage verölt, gewaschen, Gr. C: 1 Tag verölt + Sand, gewaschen, Gr. 0: Nullkontrolle (unverölt und ungewaschen); Öl 1: Leichtes RÖ; Öl 2: Mittelschweres RÖ; Öl 3: Marinediesel; Öl 4: Schweröl (HFO)
Ergebnisse
59
Tabelle 6: Ergebnisse der Messung der Wasserabsorption; Gewichtszunahme in %
(Mittelwert = x; Standardabweichung = S; Gruppengröße = n)
Behandlungsgruppen
Behandlung A Behandlung B Behandlung C Behandlung 0
x ± S
n = 5
Ölgruppen
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Öl 1 95,68 ± 29,85
55,58 ± 22,36
80,68 ± 60,85
98,24 ± 30,09
62,82 ± 24,84
59,07 ± 7,84 - -
Öl 2 52,98 ± 9,63
83,36 ± 31,88
62,00 ± 17,42
66,84 ± 9,38
37,12 ± 8,43
111,06 ± 44,54 - -
Öl 3 55,20 ± 43,88
39,74 ± 15,53
76,58 ± 32,20
39,48 ± 14,84
108,04 ± 49,04
45,80 ± 21,31 - -
Öl 4 102,02 ± 12,44
77,24 ± 27,15
59,06 ± 17,24
46,90 ± 6,64
58,36 ± 14,31
111,40 ± 19,12 - -
Kontrolle 80,44 ± 52,67
77,42 ± 14,23
46,58 ± 35,26
48,88 ± 28,46 - - 70,79 ±
23,08 108,32 ±
41,38
Gr. A: 1 Tag verölt, gewaschen, Gr. B: 14 Tage verölt, gewaschen, Gr. C: 1 Tag verölt + Sand, gewaschen, Gr. 0: Nullkontrolle (unverölt und ungewaschen); Öl 1: Leichtes RÖ; Öl 2: Mittelschweres RÖ; Öl 3: Marinediesel; Öl 4: Schweröl (HFO)
Ergebnisse
60
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Ergebnisse
61
4.2. Lichtmikroskopische Untersuchungen
Für die Auswertung der mikroskopischen Untersuchungen dienten der
Strahlenverklebungsindex sowie die Anzahl der Strahlenbrüche pro Gesichtsfeld als
Parameter.
4.2.1. Strahlenverklebungsindex
Die Federn der Versuchsgruppe 3A wiesen gegenüber den Gruppen 1A (p = 0,02),
4A (p = 0,01) sowie der Kontrolle A (p = 0,01) signifikant höhere Werte auf. Auch bei
der Behandlungsgruppe B zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den
einzelnen Ölen. Die Gruppe 1B lag in den Mittelwerten deutlich unter den Gruppen
2B (p = 0,05), 3B (p = 0,02) und 4B (p = 0,02), wobei sich der Unterschied sowohl in
der Behandlungsgruppe A, als auch in der Behandlungsgruppe B auf die
Eiderentenfedern beschränkte. Die genannten Ölqualitäten hoben sich nach der
Langzeitkontamination ferner durch erhöhte Werte von der Kontrollgruppe B ab. Bei
den Ergebnissen der Behandlungsgruppe C konnten keine statistisch relevanten
Abweichungen beobachtet werden. In allen Versuchsgruppen zeigten die
Eiderentenfedern höhere Werte als die Stockentenfedern (p = 0,0001). Die Zunahme
der Strahlenverklebungen nach der Verölung lag für die Eiderentenfedern bei 0,07 ±
0,03 (entspricht 7,04 ± 2,53%) und für die Stockentenfedern bei 0,02 ± 0,01
(entspricht 2,05 ± 1,41%). Innerhalb der Kontrollgruppen zeigten die
Eiderentenfedern eine Indexzunahme von 0,06 ± 0,00 (entspricht 5,88 ± 0,00%) und
die Stockentenfedern eine Indexzunahme von 0,04 ± 0,01 (entspricht 3,59 ±1 ,22%).
Ein signifikanter Unterschied zwischen den Behandlungen konnte nur in den
Kontrollgruppen ausgemacht werden. Die Kontrollgruppe B zeigte im Vergleich zur
Kontrollgruppe 0 höhere Indexwerte (p = 0,02), wobei sich dieser Unterschied nur bei
den Stockentenfedern bemerkbar machte. Die Ergebnisse werden in der Tabelle 7
gezeigt und durch die Abbildung 11 verdeutlicht.
Ergebnisse
62
Abbildung 13: Eiderentenfeder mit Strahlenverklebungen
Ergebnisse
63
Abbildung 14: Stockentenfeder mit Strahlenverklebungen
Ergebnisse
64
Tabelle 7: Ergebnisse der Messung des Strahlenverklebungsindex
(Mittelwert = x; Standardabweichung = S; Gruppengröße = n)
Behandlungsgruppen
Behandlung A Behandlung B Behandlung C Behandlung 0
x ± S
n = 5
Öl-gruppen
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Öl 1 1,11 ± 0,03
1,05 ± 0,01
1,09 ± 0,03
1,05 ± 0,01
1,12 ± 0,01
1,04 ± 0,02 - -
Öl 2 1,13 ± 0,02
1,05 ± 0,01
1,12 ± 0,02
1,06 ± 0,02
1,11 ± 0,03
1,05 ± 0,01 - -
Öl 3 1,14 ± 0,02
1,06 ± 0,02
1,15 ± 0,01
1,04 ± 0,01
1,12 ± 0,03
1,04 ± 0,01 - -
Öl 4 1,09 ± 0,03
1,05 ± 0,01
1,15 ± 0,03
1,04 ± 0,01
1,15 ± 0,03
1,04 ± 0,01 - -
Kontrolle 1,08 ± 0,01
1,06 ± 0,01
1,08 ± 0,02
1,07 ± 0,01 - - 1,08 ±
0,01 1,04 ± 0,00
Gr. A: 1 Tag verölt, gewaschen, Gr. B: 14 Tage verölt, gewaschen, Gr. C: 1 Tag verölt + Sand, gewaschen, Gr. 0: Nullkontrolle (unverölt und ungewaschen); Öl 1: Leichtes RÖ; Öl 2: Mittelschweres RÖ; Öl 3: Marinediesel; Öl 4: Schweröl (HFO)
Ergebnisse
65
Ab
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Ergebnisse
66
4.2.2. Anzahl der Strahlenbrüche
Die Kontrollgruppe der Behandlung B zeigte gegenüber den Gruppen 2B (p = 0,001)
und 3B (p = 0,02) signifikant geringere Werte. Die Werte der Gruppe 2B lagen im
Falle der Eiderente signifikant über denen der Gruppen 1B (p = 0,01) und 4B (p =
0,002). In der Behandlungsgruppe A weist die Gruppe 1A gegenüber den Gruppen
2A (p = 0,01), 3A (p = 0,04) sowie KA (p = 0,01) eine signifikant hohe Anzahl an
Strahlenbrüchen auf, wobei auch hier vor allem der hohe Mittelwerte der
Eiderentenfedern von Bedeutung sind. Die Behandlung C zeigte keinen statistisch
relevanten Einfluss der Ölqualitäten. Auch innerhalb der Behandlungsgruppe B (p =
0,002) sowie den beiden Ölgruppen 2 (p = 0,02) und 3 (p = 0,01) zeigten die
Eiderentenfedern im Vergleich zu den Stockentenfedern deutlich mehr
Strahlenbrüche pro Feder.
Federn der Versuchsgruppe 2B unterschieden sich durch signifikant hohe Werte von
den Gruppen 2A (p = 0,005) und 2C (p = 0,005). Ferner hoben sich Federn der
Gruppe 3B durch eine signifikant hohe Anzahl an Strahlenbrüchen pro Gesichtsfeld
von Federn der Gruppen 3A (p = 0,004) und 3C (p = 0,004) ab, wobei sich die
Unterschiede in beiden Ölgruppen vor allem bei den Eiderentenfedern abzeichneten.
Die Ölgruppen 1 und 4 sowie die Kontrollgruppen (KA, KB, K0) wiesen keine
relevanten Abweichungen zwischen den einzelnen Behandlungen auf.
Die Tabelle 8 zeigt die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichungen (S)
des Parameters Strahlenbrüche pro Gesichtsfeld. Abbildung 14 ergänzt die
Ergebnisse.
Ergebnisse
67
Abbildung 16: Gewaschene Eiderentenfeder mit Strahlenbrüchen
Ergebnisse
68
Abbildung 17: Gewaschene Stockentenfeder mit Verlust einzelner Strahlen
Ergebnisse
69
Tabelle 8: Ergebnisse der Messung der Strahlenbrüche
(Mittelwert = x; Standardabweichung = S; Gruppengröße = n)
Behandlungsgruppen
Behandlung A Behandlung B Behandlung C Behandlung 0
x ± S
n = 5
Öl-gruppen
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Öl 1 1,37 ± 1,39
0,27 ± 0,23
0,37 ± 0,44
0,43 ± 0,36
0,13 ± 0,19
0,23 ± 0,25 - -
Öl 2 0,20 ± 0,19
0,10 ± 0,08
3,09 ± 2,32
0,20 ± 0,19
0,17 ± 0,18
0,13 ± 0,12 - -
Öl 3 0,30 ± 0,37
0,27 ± 0,25
1,93 ± 1,08
0,17 ± 0,18
0,03 ± 0,07
0,07 ± 0,08 - -
Öl 4 0,30 ± 0,37
0,37 ± 0,45
0,10 ± 0,20
0,37 ± 0,36
0,03 ± 0,07
0,40 ± 0,56 - -
Kontrolle 0,13 ± 0,12
0,07 ± 0,13
0,10 ± 0,13
0,00 ± 0,00 - - 0,07 ±
0,08 0,03 ± 0,07
Gr. A: 1 Tag verölt, gewaschen, Gr. B: 14 Tage verölt, gewaschen, Gr. C: 1 Tag verölt + Sand, gewaschen, Gr. 0: Nullkontrolle (unverölt und ungewaschen); Öl 1: Leichtes RÖ; Öl 2: Mittelschweres RÖ; Öl 3: Marinediesel; Öl 4: Schweröl (HFO)
Ergebnisse
70
-1,00
0,00
1,00
2,00
3,00
4,00
5,00
6,00
AE AS BE BS CE CS 0E 0S
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Behandlungsgruppen
Strahlenbrüche pro Gesichtsfeld
Leichtes RÖ Mittelschweres RÖ Marinediesel Schweröl (HFO) Kontrolle
Abbildung 18: Ergebnisse der Messung der Strahlenbrüche (Gr. AE: Eiderente 1 Tag verölt und gewaschen; Gr. AS: Stockente 1 Tag verölt und gewaschen; Gr. BE: Eiderente 14 Tage verölt und gewaschen; Gr. BS: Stockente 14 Tage verölt und gewaschen, Gr. CE: Eiderente 1 Tag verölt plus Sand, gewaschen; Gr. CS: Stockente 1 Tag verölt plus Sand, gewaschen; Gr. 0E: Nullkontrolle Eiderente unverölt, ungewaschen; Gr. 0S: Nullkontrolle Stockente unverölt, ungewaschen).
Ergebnisse
71
4.2.3. Ölrückstände
Die Ölgruppen 1, 2 und 3 waren nach der Reinigung frei von sichtbaren
Rückständen. Das Öl konnte hier in allen Behandlungsgruppen ausgewaschen
werden. Federn, die mit Schweröl kontaminiert waren, zeigten dagegen
mikroskopisch sichtbare Ölreste von gering- bis mittelgradigem Ausmaß. Der
Reinigungserfolg war dabei unabhängig von der Behandlungsart. Auch die Tierart
hatte keinen Einfluss.
Tabelle 9 zeigt die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichungen (S) des
Parameters Ölrückstände gereinigter Federn. Die Ergebnisse werden durch die
Abbildung 17 ergänzt.
Ergebnisse
72
Abbildung 19: Stockentenfeder mit Ölrückständen
Ergebnisse
73
Abbildung 20: Eiderentenfeder mit Ölrückständen
Ergebnisse
74
Tabelle 9: Ölrückstände
(Mittelwert = x; Standardabweichung = S; Gruppengröße = n)
Behandlungsgruppen
Behandlung A Behandlung B Behandlung C Behandlung 0
x ± S
n = 5
Öl-gruppen
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Öl 1 0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00 - -
Öl 2 0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00 - -
Öl 3 0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00
0,00 ± 0,00 - -
Öl 4 1,00 ± 0,63
1,40 ± 0,49
0,80 ± 0,40
2,20 ± 0,75
0,80 ± 0,40
0,80 ± 0,75 - -
Kontrolle - - - - - - - -
Gr. A: 1 Tag verölt, gewaschen, Gr. B: 14 Tage verölt, gewaschen, Gr. C: 1 Tag verölt + Sand, gewaschen, Gr. 0: Nullkontrolle (unverölt und ungewaschen); Öl 1: Leichtes RÖ; Öl 2: Mittelschweres RÖ; Öl 3: Marinediesel; Öl 4: Schweröl (HFO)
Ergebnisse
75
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1,50
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1 T
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Ergebnisse
76
4.3. Subjektive Evaluierung
Insgesamt wurden 70,67% aller Federn mit Score Eins bewertet und 29,33% mit
Score Zwei. In keiner Versuchsgruppe wurden die Bewertungen drei oder vier
vergeben. Federn der Kontrollgruppen KA, KB, K0 wurden zu 100% mit sehr gut
bewertet und hoben sich damit signifikant von den restlichen Versuchsgruppen ab.
Die Behandlungsgruppen A und C wurden zu 84% bzw. 75% mit sehr gut bewertet
und lagen damit beide über der Behandlung B, die zu 48% sehr gute Ergebnisse
erreichte. Der Anteil der Score-1-Bewertungen lag innerhalb der Ölgruppen mit
73,33% (Ölgruppe 1), 53,33% (Ölgruppe 2), 60% (Ölgruppe 3) und 66,67%
(Ölgruppe 4) auf ähnlich hohem Niveau. Zwischen den beiden Tierarten konnte kein
signifikanter Unterschied aufgeführt werden.
Die Tabelle 10 zeigt die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichungen (S)
der subjektiven Evaluierung. Abbildung 19 ergänzt die Ergebnisse.
Ergebnisse
77
Abbildung 22: Stockentenfeder nach Verölung und Waschung
Ergebnisse
78
Tabelle 10: Ergebnisse der subjektiven Evaluierung; Anteil der Score-1-Bewertungen in %
(Mittelwert = x; Standardabweichung = S; Gruppengröße = n)
Behandlungsgruppen
Behandlung A Behandlung B Behandlung C Behandlung 0
x ± S
n = 5
Ölgruppen
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Eider-ente
Stock-ente
Öl 1 100 100 0 40 100 100 - -
Öl 2 80 80 0 0 80 100 - -
Öl 3 60 100 80 40 60 60 - -
Öl 4 60 80 100 20 100 60 - -
Kontrolle 100 100 100 100 - - 100 100
Gr. A: 1 Tag verölt, gewaschen, Gr. B: 14 Tage verölt, gewaschen, Gr. C: 1 Tag verölt + Sand, gewaschen, Gr. 0: Nullkontrolle (unverölt und ungewaschen); Öl 1: Leichtes RÖ; Öl 2: Mittelschweres RÖ; Öl 3: Marinediesel; Öl 4: Schweröl (HFO)
Ergebnisse
79
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80
Diskussion
81
5. Diskussion
In der vorliegenden Arbeit wurden Federn von Eiderenten und Stockenten mit vier
verschiedenen Ölqualitäten (Leichtes RÖ, Mittelschweres RÖ, Marinediesel,
Schweröl/HFO) kontaminiert und nach eintägiger bzw. vierzehntägiger Lagerung
gewaschen. Anschließend wurde untersucht, inwiefern die Kontaminationsart, die
Kontaminationsdauer sowie die Reinigung Struktur und Wasserfestigkeit der Federn
beeinflussen. Als Parameter dienten neben lichtmikroskopischen Untersuchungen
die Wasserabsorption nach 24-stündigem Wasserkontakt sowie die Messung des
Wasserpenetrationsdruckes. Parallel wurde geprüft, ob die Kombination aus Öl und
Sand zu weiteren mechanischen Gefiederschäden führt.
Der Einfluss der Ölqualität auf die Gefiederschäden verölter Vögel konnte
wissenschaftlich bisher nicht belegt werden. Um einen ersten Überblick zu schaffen,
wurden vier Öle ausgewählt, die im alltäglichen Schiff- und Ölplattformbetrieb häufig
anzutreffen sind. Die Frage nach dem Einfluss der Kontaminationsdauer ergab sich,
da Wildvögel meist nicht sofort nach dem Ölkontakt gefangen und gereinigt werden
können. Ferner verändern verwitterte Öle ihre chemischen Eigenschaften (siehe
Kap. 2.2.5). JENSSEN und EKKER (1991) dokumentierten Unterschiede in der
Wärmeproduktion verölter Eiderenten (Somateria mollissima) und Stockenten (Anas
platyrhynchos) und vermuteten deshalb eine Abhängigkeit der externen
Verölungseffekte von der Tierart. Um dies zu überprüfen, wurden die
Untersuchungen dieser Arbeit parallel an Federn von Stockenten und Eiderenten
durchgeführt.
Im Folgenden werden die Ergebnisse der eigenen Untersuchungen ausgewertet und
dahingehend diskutiert, ob die gewonnenen Erkenntnisse einen Beitrag zur
Etablierung einer Triage im Rahmen der Ölvogelrehabilitation leisten können.
Diskussion
82
5.1. Beeinflussende Faktoren
5.1.1. Probanden
Als Versuchsmaterial dienten Brustfedern verstorbener oder jagdlich erlegter
Eiderenten und Stockenten. Eine mechanische Schädigung durch Lagerung und
Transport konnte nicht gänzlich verhindert werden, weshalb die Federn im Vorfeld
mikroskopisch untersucht und selektiert wurden. Da alle Federn periphere
Strukturschäden aufwiesen, beschränkten sich die mikroskopischen Untersuchungen
und die Penetrationsdruckmessung auf den schaftnahen Fahnenbereich. Für die
Beurteilung der Wasserabsorption wurden die Federn als Ganzes verwendet. Der
Einfluss einer eventuellen Vorschädigung bestimmter Federbereiche muss deshalb
hier Berücksichtigung finden. Da es sich um Wildfänge handelt, fehlen außerdem
Angaben über den Zeitpunkt der letzten Mauser. Aus Studien von STEPHANSON
(1997) ist bekannt, dass der Kritische Penetrationsdruck während der Mauser um bis
zu 28% reduziert sein kann.
5.1.2. Verölung
Der in vitro Verölung einzelner Federn steht die Kontamination des gesamten
Tierkörpers unter natürlichen Bedingungen gegenüber. JENSSEN und EKKER
zeigten 1988, dass das Öl durch intensives Putzen gleichmäßig im Gefieder verteilt
wird. Inwiefern lipophile Einzelkomponenten durch diesen Vorgang in die poröse
Federstruktur einmassiert werden können, ist wissenschaftlich bisher nicht
untersucht wurden.
5.1.3. Verwitterung
Durch eine Lagerung der verölten Federn in Meerwasser unter Einfluss von
Sonnenlicht sollten die Verwitterungsprozesse simuliert werden. Ein komplexes
ökologisches System konnte unter Laborbedingungen allerdings nicht nachgestellt
werden. Aus Felduntersuchungen ist bekannt, dass klimatische Faktoren, wie
Temperatur, Sonnenstunden pro Tag und Windgeschwindigkeit, Einfluss auf die
Diskussion
83
Ölverwitterung haben (SCHEIER und GOMINGER, 1976; LARSON et al., 1977). Die
experimentelle Verölung wurde in der Zeit vom 03.09.2010 bis 04.10.2010
durchgeführt. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes betrug die
durchschnittliche Tagestemperatur 13,4°C, bei insgesamt 122,6 Sonnenstunden.
Die Tagesmittelwerte der Windstärke lagen bei 2,4 Bft.
5.1.4. Waschung
Im Unterschied zur herkömmlichen Rehabilitation verölter Vögel, bei der der
Tierkörper als Ganzes gewaschen wird, wurden die Federn im vorliegenden in vitro
Versuch einzeln behandelt. Auch wenn bei der Waschdauer, der Wassertemperatur
und den verwendeten Detergenzien Protokolle erfahrener Organisationen als
Orientierung dienten, könnten Unterschiede in der Waschtechnik die Integrität der
Federstruktur beeinflusst haben. Hinzu kommt, dass die durch die Verölung und
Waschung zerstörte Federstruktur mittels intensiver Gefiederpflege wiederhergestellt
werden kann. Der IFAW (2009) berichtete, dass gereinigte Tiere, die einen
verminderten Putztrieb zeigen, mehr Zeit benötigen, um ihre ursprüngliche
Wasserfestigkeit wieder zu erlangen.
Als mögliche Fehlerquellen im Ablauf der Waschung müssen Schwankungen der
Wasserqualität, wie pH-Wert, Temperatur und Wasserhärte berücksichtigt werden.
5.2. Versuchsergebnisse
5.2.1. Penetrationsdruckmessung
Der Kritische Penetrationsdruck (CPP) wird als der Wasserdruck definiert, der
notwendig ist, damit Wasser durch die Federfahne penetrieren kann. In der Literatur
wird er als Maß für das Wasserabweisungsvermögen einer Feder angegeben. Der
Wert sollte allerdings nicht als absolute Größe, sondern als Index angesehen
werden, der eine Vergleichbarkeit erlaubt.
Diskussion
84
Die verölten und gewaschenen Federn von Eiderenten und Stockenten
unterschieden sich in den Ergebnissen der Penetrationsdruckmessung nicht von den
unverölten und gewaschenen Federn der Kontrollgruppen A und B. Die
Versuchsgruppe 2B zeigte gegenüber der Kontrollgruppe B sogar signifikant erhöhte
Werte. Mit Ausnahme der Gruppe 2B, die gegenüber den Gruppen 1B, 3B und 4B
deutlich erhöhte Werte aufwies, konnte zwischen den verschiedenen Ölqualitäten
keine signifikanten Unterschiede nachgewiesen werden. Da sich die Gruppen 1B, 3B
und 4B allerdings nicht von der Kontrollgruppe B unterschieden, ist die oben
erwähnte Signifikanz der Gruppe 2B zu vernachlässigen. Demzufolge hatte die
Verölung selbst keinen Einfluss auf die Ergebnisse. Auch die Langzeitkontamination
hatte keine negativen Auswirkungen auf die Messwerte. Im Falle des Mittelschweren
Rohöls zeigten Federn nach 14-tägiger Kontaminationsdauer gegenüber einer
kurzzeitigen Kontamination sogar signifikant bessere Ergebnisse. Die kombinierte
Kontamination von Öl und Sand führte zu keiner Beeinträchtigung der Federfunktion.
Beim Vergleich der einzelnen Kontrollgruppen fällt auf, dass die gewaschene,
unverölte Gruppe KA gegenüber der ungewaschenen und unverölten Nullkontrolle
K0 signifikant erhöhte Werte aufwies. Damit hatte die manuell-mechanische
Reinigung der Federn offenbar keinen negativen Effekt auf deren Wasserfestigkeit.
Die speziesabhängige Signifikanz der Ergebnisse spiegelte sich auch in den
Kontrollgruppen wider und scheint unabhängig von der Behandlung zu sein. Beim
Gesamtvergleich erreichten die Eiderentenfedern Werte von 2166,28 ± 239,28 N/m²
(entspricht 22,09 ± 2,44 cm Wassersäule) und Stockentenfedern Werte von 2551,68
± 2,12 N/m² (entspricht 26,02 ± 2,12 cm Wassersäule). STEPHENSON und
ANDREWS (1996) führten Penetrationsdruckmessungen an sauberen Brustfedern
verschiedener Spezies durch und erhielten ähnliche Ergebnisse: Kleine Bergente
(Aythya affins) = 1690±128 N/m², Riesentafelente (Aythya valisineria) = 2199 ± 173
N/m², Kanadagans (Branda canadensis minima) = 2096 ± 115 N/m². Sowohl die
Höhe des CPP als auch die speziesabhängigen Unterschiede stimmen mit den
eigenen Ergebnissen überein. Angaben über Messungen an Federn von Stockenten
und Eiderenten fehlen in der Literatur. GRÉMILLET et al. (2005) zeigte, dass die
Innenzone von Kormoranfedern (Phalacrocorax carbo) einem Wasserdruck von 6067
Diskussion
85
N/m² standhalten kann, während die Außenzone sofort durchnässt wird. Diese duale
Federstruktur dient dem Kormoran als Anpassung an das Jagen im Flachwasser.
Während durch die wasserdurchlässige Außenzone der Auftrieb vermindert wird,
verhindert die Innenzone ein völliges Durchnässen des Gefieders. Unklar ist,
inwiefern der CPP an die Lebensweise anderer Spezies angepasst ist. Eiderenten
zählen zu den Tauchvögeln, während Stockenten Schwimmvögel sind. Der geringe
CPP der Eiderenten könnte, ähnlich wie beim Kormoran, zu einer Verminderung des
Auftriebs beim Tauchen beitragen.
Untersuchungen über den Einfluss einer Verölung auf den Kritischen
Penetrationsdruck konnten in der Literatur nicht gefunden werden. In der
vorliegenden Studie zeigte sich trotz mechanischer Schäden einzelner
Federstrukturen, wie Strahlenverklebungen und Strahlenbrüchen, kein plausibler
Unterschied zwischen verölten und nicht verölten Federn. Tierartspezifische
Unterschiede der Messergebnisse konnten, wie bereits bei STEPHENSON (1997),
zwar eindeutig erfasst werden, trotzdem bleibt unklar, ob diese Methode als Indikator
für eine gestörte Federfunktion sensibel genug ist.
STEPHANSON (1997) betonte, dass neben dem CPP auch andere Faktoren, wie
beispielsweise die Wasserqualität und die Mauser, die Gefiederdurchnässung
bestimmen. Hinzu kommt, dass die wirkliche Wasserfestigkeit nicht von einer
einzelnen Feder, sondern dem Gefieder als Gesamteinheit bestimmt wird.
Tauchvögel beispielsweise zeichnen sich durch stark überlappende Konturfedern
aus. Somit haben unter natürlichen Bedingungen nur einzelne Federareale direkten
Wasserkontakt.
5.2.2. Wasserabsorption
In der Behandlungsgruppe A zeigten die Federn, die mit Marinediesel behandelt
wurden (Gruppe 3A), eine signifikant geringere Wasserabsorption als Federn, die mit
Schweröl (Gruppe 4A) oder Leichtöl (Gruppe 1A) behandelt wurden. Allerdings
konnte dieser Unterschied auch gegenüber der unverölten, gewaschenen
Kontrollgruppe A beobachtet werden. Die erhöhte Wasseraufnahme der Gruppen 4A
Diskussion
86
und 1A relativiert sich damit. In den Behandlungsgruppen B und C fiel kein statistisch
relevanter Unterschied zwischen den verschiedenen Ölqualitäten auf. Hinsichtlich
der Behandlungsart ergab sich kein eindeutiger Zusammenhang. Die Gruppe 3C
zeigte gegenüber der Gruppe 3A eine signifikant erhöhte Wasserabsorption. Ferner
wiesen die Gruppen 4A und 4C gegenüber der Gruppe 4B erhöhte Werte auf. Da die
kombinierte Öl- und Sandkontamination in den Ölgruppen Marinediesel und
Schweröl sich nicht einheitlich gegenüber den Behandlungsgruppen A und B
darstellte und eine Zunahme der Wasseraufnahme, in den anderen Ölgruppen nicht
beobachtet werden konnte, scheint ihr Einfluss vernachlässigbar zu sein.
Mit Ausnahme der Kontrollgruppen ergab sich in allen Gruppenmittelwerten ein
signifikanter Unterschied zwischen Stockentenfedern und Eiderentenfedern. Letztere
zeigten, die Ölgruppe 2 ausgenommen, nach der Verölung eine signifikant höhere
Wasseraufnahme. Innerhalb der Ölgruppe 2 wiesen die Stockentenfedern gegenüber
den Eiderentenfedern signifikant erhöhte Werte auf. In den Gesamtmittelwerten
unterschieden sich die beiden Tierarten mit einer Gewichtszunahme von 69,89 ±
19,85% (x±S) im Falle der Eiderentenfedern bzw. 71,29 ± 25,40% (x±S) bei den
Stockentenfedern nicht voneinander. Die tierartlichen Unterschiede der einzelnen
Versuchsgruppen sind damit zu vernachlässigen.
Zwischen den drei Kontrollgruppen KA, KB und K0 bestand keine Signifikanz. Die
Reinigung selbst hatte demnach keinen Einfluss auf die Ergebnisse.
VAN RHIJN untersuchte 1977 die Wasserabsorption einzelner Federn von Gänsen
und Möwen und beobachtete, dass diese durch die Wassertemperatur, die
Bewegung der Feder unter Wasser sowie durch die Dauer des Wasserkontaktes
beeinflusst wird. Auch MAHONEY (1984) erkannte, dass die Wasserabsorption eine
zeitabhängige Funktion ist. In der vorliegenden Arbeit wurden die Federn bei
Raumtemperatur über 24 Stunden bewegungslos im Wasser gelagert. Andere
Lagerungsbedingungen könnten zu abweichenden Ergebnissen führen. Nach VAN
RHIJN (1977) existiert ferner ein Zusammenhang zwischen der Wasserabsorption
und der Federgröße. Kleine Federn besitzen eine verhältnismäßig große Oberfläche
und absorbieren dadurch pro Gramm Federgewicht mehr Wasser als große Federn.
Diskussion
87
Im Unterschied zur Einzelfeder im Versuch ist die zweiseitige Benetzung im
dachziegelartig angeordneten Federkleid allerdings minimal (VAN RHIJN, 1977). In
der Studie von VAN RHIJN (1977) betrug die prozentuale Gewichtszunahme einer
Einzelfeder nach fünfminütigem Wasserkontakt 25-800%. Verwendet wurden
Deckfedern von Schneegänsen (Anser caerulescens) und Heringsmöwen (Larus
fuscus). Im eigenen Versuch schwankte die Massenzunahme zwischen 6,50% und
200%. Auffällig ist die große Schwankungsbreite der Messergebnisse beider
Untersuchungen. Die Verwendung einzelner Federn verstorbener Tiere macht die
Ergebnisse allerdings nur begrenzt auf Feldbedingungen übertragbar. RIBAK et al.
(2005) demonstrierten an Kormorankadavern, die für 4 Minuten in Wasser getaucht
wurden, eine Massenzunahme um 5,8% ± 2,2%. Die Werte lagen um das Vierfache
über denen lebender Tiere. Anzunehmen ist, dass das Gefieder toter Tiere durch
fehlende Pflege an Wasserfestigkeit verliert (GRÉMILLET et al., 1995). MAHONEY
(1984) zeigte, dass lebende Kormorane mit schlechtem Gefiederzustand dreimal
mehr Wasser absorbieren, als solche mit gut erhaltenem Gefieder. Außerdem sind
lebende Vögel fähig, der Wasserpenetration durch Ptilomotion entgegen zu wirken.
5.2.3. Strahlenverklebungsindex
Grundlage für die Bestimmung des Strahlenverklebungsindex waren die
Untersuchungen von O`HARA und MORANDIN (2010), in denen frisch verölte
Stockentenfedern mikroskopiert wurden. In der vorliegenden Arbeit beschränkte sich
die Untersuchung auf saubere Federn, die vor der Verölung bzw. nach der
Waschung zur Auswertung kamen. In der Selektion vor Versuchsbeginn wurden nur
Federn ausgewählt, deren Strahlenverklebungsindex unter 1,15 lag. Nach der
Behandlung zeigten alle Behandlungsgruppen, mit Ausnahme der Stockentenfedern
der Gruppen 1A und 2A, eine geringgradige Zunahme der Strahlenverklebungen. Die
Gruppe 3A wies gegenüber den Gruppen 1A, 4A sowie der Kontrollgruppe A
signifikant höhere Werte auf. In der Behandlungsgruppe B fiel die Ölgruppe 1
gegenüber den Gruppen 2B, 3B und 4B durch signifikant geringere Werte auf, wobei
dieses Phänomen sowohl in der Behandlungsgruppe A als auch in der
Behandlungsgruppe B nur bei den Eiderentenfedern zu beobachten war. Signifikante
Diskussion
88
Unterschiede in der Behandlungsgruppe C konnten nicht abgeleitet werden. Die
Ergebnisse sprechen deshalb gegen einen statistisch relevanten Einfluss der
Ölqualität auf den Strahlenverklebungsindex. Auch zwischen den verschiedenen
Behandlungen zeigte sich kein signifikanter Unterschied. Statistisch auffallend waren
die Ergebnisse der Eiderentenfedern (6,81 ± 2,31%), die in allen Versuchsgruppen
über denen der Stockentenfedern (2,36 ± 1,51%) lagen. Exklusive der
Kontrollgruppen lag die prozentuale Indexzunahme im Falle der Eiderentenfedern bei
7,04 ± 2,53% (x±S), während Stockentenfedern eine Indexzunahme von 2,05 ±
1,41% (x±S) zeigten. Innerhalb der Kontrollgruppen KA, KB und K0 konnte die
tierartliche Divergenz zwar auch beobachtet werden, zeigte hier aber eine
geringgradigere Ausprägung (Indexzunahme der Eiderentenfedern = 5,88 ± 0,00%,
Indexzunahme der Stockentenfedern = 3,59 ± 1,22%). Auffallend ist, dass
Stockentenfedern, die verölt und gewaschen wurden, gegenüber den unverölten
Kontrollfedern eine geringgradigere Zunahme an Strahlenverklebungen aufwiesen.
Eiderentenfedern scheinen damit, im Vergleich zu Stockentenfedern, empfänglicher
für Strukturverluste durch eine Verölung zu sein. Zu bedenken ist allerdings, dass
Strahlenverklebungen, im Unterschied zu irreversiblen Strukturverlusten, wie
Strahlenbrüchen, durch ausgiebiges Putzen repariert werden können und nicht
zwangsläufig zu einer langfristigen Beeinträchtigung der Wasserfestigkeit führen
müssen.
Der, im Falle der Stockentenfedern, erhöhte Index der gewaschenen Kontrollgruppe
KB gegenüber der ungewaschenen Nullkontrolle K0 könnte auf eine Abhängigkeit
der Strahlenverklebungen von der Reinigung hinweisen, wobei bei den
Eiderentenfedern derartige Signifikanzen nicht beobachtet werden konnten.
Gegenargument ist ferner der fehlende Unterschied zwischen den Gruppen K0 und
KA. Der Einfluss der Reinigung auf die Strukturschäden ist damit nicht eindeutig
belegbar.
5.2.4. Anzahl der Strahlenbrüche
Vor Versuchsbeginn wurden alle Federn auf Strukturschäden untersucht. Federn mit
bereits vorhandenen Strahlenbrüchen im schaftnahen Fahnenbereich wurden
Diskussion
89
aussortiert. Nach der Behandlung konnten, mit Ausnahme der Stockentenfedern der
Kontrollgruppe B, in allen Versuchsgruppen vereinzelte Strahlenbrüche gesehen
werden. Dabei zeigten Eiderentenfedern der Gruppen 2B und 3B gegenüber den
Versuchsgruppen 2A und 2C bzw. 3A und 3C deutlich erhöhte Werte. In der
Behandlungsgruppe A hebten sich Eiderentenfedern der Ölgruppe 1 durch hohe
Indexwerte von Federn der Ölgruppen 2 und 3 sowie der Kontrolle A ab. Eine
Korrelation zwischen der Ölqualität und der Anzahl der Strahlenbrüche war in der
Behandlungsgruppe C nicht ersichtlich. Auch der Einfluss der Kontaminationsdauer
war in den anderen Versuchsgruppen nicht reproduzierbar. Die kombinierte
Kontamination von Öl und Sand führte zu keiner Zunahme der Strahlenschäden.
Zwischen den gewaschenen und ungewaschenen Kontrollgruppen ergab sich kein
signifikanter Unterschied. Daraus kann geschlossen werden, dass die Reinigung
selbst offenbar keinen Einfluss auf die Strukturschäden hatte. Die Stockentenfedern
zeigten mit Gruppenmittelwerten zwischen 0,00 und 0,43 Strahlenbrüchen pro
Gesichtsfeld eine vernachlässigbar geringe Schädigung (Gesamtmittelwert = 0,21 ±
0,14). Auch bei den Eiderentenfedern lagen die Mittelwerte der meisten
Versuchsgruppen deutlich unter einem Strahlenbruch pro Gesichtsfeld und zeigten in
der Gesamtheit einen Mittelwert von 0,55±0,86. Die Ausnahme stellen hier die
bereits erwähnten Gruppen 2B, 3B und 1A dar, die eine signifikante Zunahme der
Strahlenschäden offenbarten. Im Falle des Mittelschweren Rohöls und Marinediesels
könnte ein möglicher Einfluss der Kontaminationsdauer diskutiert werden, der bei
den Stockentenfedern allerdings nicht reproduzierbar ist. Ein allgemeiner Einfluss der
Ölqualität oder Behandlungsdauer ist deshalb nicht abzuleiten. Die erhöhte
mechanische Schädigung der Eiderentenfedern in den genannten Versuchsgruppen
lässt allerdings eine, im Vergleich zu den Stockentenfedern, verminderte Toleranz
gegenüber der Behandlung vermuten. Da die Strahlenschäden der Eiderentenfedern
in keinem plausiblen Zusammenhang mit der Ölqualität oder der
Kontaminationsdauer stehen, könnten Abweichungen in der Waschtechnik Ursache
für die genannten Ausreißer sein. Auch wenn jede Feder nach dem gleichen
Versuchsplan gewaschen wurde, können bei einem manuellen Verfahren
unbemerkte Variationen in der Durchführung nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Diskussion
90
Eine allgemeingültige Aussage kann aus den vorliegenden Ergebnissen nicht
getroffen werden und bedarf weiterer Untersuchungen.
In der Literatur beschränken sich die Angaben über mikroskopisch nachweisbare
Gefiederschäden verölter Federn auf die Verklebungen einzelner Strahlen (O`HARA
und MORANDIN, 2010). Über irreversible Schäden einzelner Strukturen wurde in
vorangegangenen Studien nur gemutmaßt. Unklar ist, inwiefern einzelne
Strahlenschäden die Wasserabweisung des gesamten Gefieders beeinträchtigen.
Die Anzahl der Strahlenbrüche stand in keinem Zusammenhang mit den
Ergebnissen der Federfunktionstests. Die Versuchsgruppe 2B, die signifikant hohe
Strahlenschäden aufwies, zeigte in der Penetrationsdruckmessung sogar auffallend
hohe Werte, was für eine sehr gute Wasserresistenz spricht. Berücksichtigt werden
sollte, dass sowohl die mikroskopischen Untersuchungen als auch die Messungen
des Penetrationsdruckes nicht an der gesamten Feder statt fanden, sondern sich auf
den schaftnahen Bereich der distalen Fahne beschränkten. Eine zwischen den
einzelnen Untersuchungen geringgradige Verschiebung dieses definierten Bereiches
könnte eine Erklärung für die genannten Abweichungen zwischen den mechanischen
Federschäden und der Penetrationsdruckmessung sein. Unklar ist, inwiefern
vorhandene Strahlenschäden eine langfristige Wirkung auf die Wasserfestigkeit der
Einzelfedern bzw. des gesamten Gefieders haben.
5.2.5. Ölrückstände
Leichtes Rohöl, Mittelschweres Rohöl sowie Marinerdiesel konnte durch Reinigung
mit Fairy-Ultra®-Spüllösung vollständig aus den Federn entfernt werden. Schweröl
dagegen bildete in allen drei Behandlungsgruppen mikroskopisch sichtbare
Rückstände. Diese waren, unabhängig von der Kontaminationsdauer oder Tierart, in
gering- bis mittelgradigem Ausmaß auf die Federfahne verteilt. Bereits TEGTMEIER
und MILLER (2007) zeigten, dass stark visköse Öle, wie Teeröl, nicht vollständig aus
Vogelfedern zu entfernen sind. Die beschriebenen Rückstände der eigenen Studie
waren nur teilweise makroskopisch zu erkennen. Das volle Ausmaß zeigte sich erst
bei der lichtmikroskopischen Untersuchung. Folglich könnten subtile
Restverschmutzungen unter Feldbedingungen leicht übersehen werden. Ungeklärt
Diskussion
91
bleibt die Bedeutung solcher Rückstände für die Wasserfestigkeit des Gefieders.
Auch wenn in der vorliegenden Arbeit kein Einfluss einer Restkontamination auf die
Federfunktion nachweisbar war, sind weitere Untersuchungen, vor allem hinsichtlich
der Wirkung auf das Gesamtgefieder notwendig, da sich Aspekte für die Triage
ergeben könnten. Ferner ist bisher ungewiss inwiefern Ölrückstände unter
natürlichen Bedingungen durch ausgiebige Gefiederpflege beseitigt werden können.
5.2.6. Subjektive Evaluierung
Knapp 70% der gereinigten Eiderentenfedern und Stockentenfedern wurden mit sehr
gut bewertet, etwa 30% erhielten die Note gut. Am schlechtesten schloss die
Behandlungsgruppe B ab, während die Gruppen A und C überwiegend sehr gute
Werte zeigten. Ein möglicher Einfluss der Behandlungsdauer ist hier, vor allem im
Falle des Mittelschweren Rohöls zu hinterfragen, welches nach 14-tägiger Verölung
ausschließlich mit „gut“ bewertet werden konnte. Innerhalb der Behandlungsgruppen
A oder C konnte zwischen den verschiedenen Ölqualitäten kein signifikanter
Unterschied ausgemacht werden. Bei den mit Schweröl kontaminierten Federn
offenbarte sich nach der Reinigung in beiden Tiergruppen kein Zusammenhang
zwischen der makroskopischen Bewertung und den Ölrückständen. Der signifikante
Unterschied der verölten Versuchsgruppen gegenüber den Kontrollgruppen lässt
einen Einfluss der Behandlung auf das makroskopische Erscheinungsbild der Federn
vermuten. Kritisch hinterfragt werden muss, inwiefern die subjektive Evaluierung
Rückschlüsse auf die Wasserfestigkeit der Federn zulässt.
TEGTMEIER und MILLER (2007) kontaminierten Brustfedern verstorbener
Schneegänse (Anser caerulescens) mit Rohöl (Escravos Crude) und führten nach
anschließender Reinigung eine ähnliche Evaluierung durch. Die Federn wurden
dabei zu 93,33% mit sehr gut bewertet. Einen Einfluss der Kontaminationsdauer (ein
Tag oder drei Wochen) konnten TEGTMEIER und MILLER (2007) nicht beobachten.
Auch gegenüber der Kontrollgruppe zeigte sich kein signifikanter Unterschied. In der
eigenen Arbeit lag der Anteil der sehr guten Bewertungen für Leichtes Rohöl bei
73,33% und für Mittelschweres Rohöl bei 53,33%. Die Ergebnisse lagen damit unter
denen von TEGTMEIER und MILLER (2007), wobei aber in beiden Untersuchungen
Diskussion
92
die Mehrzahl der Federn mit sehr gut bewertet wurden. Beim Vergleich der beiden
Studien muss der abweichende Versuchsablauf berücksichtigt werden. Auch wenn
das Waschen der Federn nach dem gleichen Prinzip durchgeführt wurde, gab es
Unterschiede in der Kontaminationsdauer sowie den Lagerungsbedingungen. Ferner
fehlen Angaben über die Qualität des von TEGTMEIER und MILLER (2007)
verwendeten Rohöls.
5.2.7. Einfluss der Ölqualität
Federn von Stockenten und Eiderenten, die mit Marinediesel (Ölgruppe 3)
kontaminiert wurden, zeigten nach eintägiger Behandlungsdauer gegenüber Federn,
die mit Leichtem Rohöl (Ölgruppe 1) behandelt wurden, signifikant hohe Werte im
Strahlenverklebungsindex. Trotz dieser deutlichen Strukturschäden zeigten Federn
der Ölgruppe 3 bei der Wasserabsorption gegenüber Federn der Ölgruppe 1
signifikant geringere Werte. Die Eiderentenfedern wiesen nach einer eintägigen
Kontamination mit Leichtem Rohöl eine signifikant hohe Anzahl von Strahlenbrüchen
auf, was sich speziell in dieser Gruppe allerdings nicht auf die Wasserfestigkeit
auswirkte. Nach 14-tägiger Behandlungsdauer mit Leichtem Rohöl offenbarten beide
Federgruppen gegenüber dem Mittelschweren Rohöl signifikant geringere
Ergebnisse bei der Penetrationsdruckmessung. Speziell Eiderentenfedern, die über
14 Tage mit Mittelschwerem Rohöl kontaminiert waren, zeigten trotz einer signifikant
hohen Anzahl an Strahlenbrüchen sehr gute Ergebnisse in der
Penetrationsdruckmessung. Weitere Signifikanzen konnten bei diesem Öl nicht
aufgezeigt werden. Die Ergebnisse der mikroskopischen Bewertung standen im Falle
des Mittelschweren Rohöls demnach in keinem Zusammenhang mit der
Wasserfestigkeit der Federn Neben den oben erwähnten Unterschieden des
Marinediesel gegenüber anderen Ölqualitäten zeigten Eiderentenfedern nach
zweiwöchiger Behandlung mit diesem Öl eine signifikant hohe Anzahl an
Strahlenbrüchen. Die Strukturschäden hatten allerdings keinen Einfluss auf die
Ergebnisse der Federfunktionstests. Das Schweröl fiel statistisch in einer gegenüber
Marinediesel signifikant erhöhten Wasserabsorption sowie einem reduzierten
Diskussion
93
Strahlenverklebungsindex auf, wobei dieses Phänomen nur nach der eintägigen
Behandlungsdauer zu finden war.
Zusammenfassend ließ sich kein eindeutiger Einfluss der Ölqualität auf die
Strukturschäden oder Wasserfestigkeit verölter und gewaschener Federn feststellen.
Die beschriebenen signifikanten Unterschiede beschränkten sich auf einzelne
Parameter und konnten in keinen Zusammenhang gebracht werden. Auch
gegenüber den Kontrollgruppen konnte kein plausibler Gesamtunterschied gefunden
werden. Eine Ausnahme stellt hier die subjektive Evaluierung dar, wobei auch bei
dieser, bis auf die schlechteren Ergebnisse des Mittelschweren Rohöls der
Behandlungsgruppe B, kein Unterschied zwischen den einzelnen Ölgruppen
vorhanden war. Inwiefern sich die vorliegenden Ergebnisse auf andere Ölqualitäten
übertragen lassen, ist nicht abschätzbar und muss in weiteren Studien untersucht
werden.
TEGTMEIER und MILLER (2007) zeigten, dass Teeröl selbst nach einer
Vorbehandlung der verölten Federn mit Elastol, Ethylenoleat oder Ethylenlaktat nicht
zu entfernen war, während Rohöl (Escravos Crude) problemlos ausgewaschen
werden konnte. Diese Aussage deckt sich mit den Ergebnissen der eigenen Studie.
Das ebenfalls hoch visköse Schweröl ließ sich in allen drei Behandlungsgruppen
nicht vollständig aus den Federn eliminieren. Leichtes und Mittelschweres Rohöl
dagegen konnten problemlos entfernt werden. In den eigenen Versuchen konnte
ferner beobachtet werden, dass Federn trotz äußerer Mängel, Ölrückständen oder
gar Strahlenbrüchen in den Wasserfunktionstests teilweise sehr gute Ergebnisse
zeigten. Eine mögliche methodische Ursache dafür könnte sein, dass die fraglichen
Federareale nicht im Druckfenster lagen. Inwiefern der mangelhafte Wascherfolg
hochvisköser Öle, wie Schweröl oder Teeröl, die Wasserfestigkeit des
Gesamtgefieders beeinflusst, bleibt hier ungeklärt und erfordert weitere
wissenschaftliche Untersuchungen. Ferner wird die Gefiederabsorption eines Öls
unter natürlichen Bedingungen durch viele Faktoren beeinflusst, wie z.B. der Dicke
des Ölfilms sowie der Aktivität des Vogels. Eine exakte Aussage über die
Diskussion
94
Auswirkungen bestimmter Ölqualitäten auf die Wasserfestigkeit der Seevögel ist
nach den eigenen Untersuchungen an Einzelfedern noch nicht möglich.
5.2.8. Einfluss der Kontaminationsdauer
Unterschiede zwischen der eintägigen und der vierzehntägigen Kontaminationsdauer
konnten nur vereinzelt ausgemacht werden. Federn, die über 14 Tage mit
Mittelschwerem Rohöl oder Marinediesel kontaminiert waren, zeigten gegenüber
Federn die nach eintägiger Verölung gereinigt wurden eine signifikant erhöhte Anzahl
an Strahlenbrüchen, wobei dieses Phänomen nur bei den Eiderentenfedern zu
beobachten war. Alle anderen Parameter blieben unbeeinflusst von der
Kontaminationsdauer. Demgegenüber erbrachten Stockentenfedern der Ölgruppen 2
(Mittelschweres Rohöl) und 4 (Schweröl) nach einer Langzeitkontamination
signifikant bessere Ergebnisse in der Wasserfestigkeit als nach einer kurzzeitiger
Verölung. Eiderentenfedern der erwähnten Gruppen zeigten nach
Langzeitkontamination mit Mittelschwerem Rohöl gegenüber der kurzzeitigen
Verölung auffallend hohe Werte in der Penetrationsdruckmessung bzw. nach
Langzeitkontamination mit Schweröl eine signifikant geringe Wasserabsorption. Zu
erwähnen ist allerdings, dass langzeitig verölte Federn bei der subjektiven
Evaluierung signifikant schlechter abschnitten. Die im Falle des Schweröls nach der
Reinigung vorhandenen Ölrückstände waren unabhängig von der
Kontaminationsdauer. Statistisch relevante Unterschiede im Wascherfolg im Bezug
zur Kontaminationsdauer waren nicht zu erkennen.
In den Versuchen von TEGTMEIER und MILLER (2007) konnte Rohöl (Escravos
Crude) ebenfalls mit sehr guten Ergebnissen ausgewaschen werden. Der Erfolg war
dabei unabhängig von der Kontaminationsdauer. Teeröl dagegen war, ähnlich dem
Schweröl in der eigenen Studie, nicht vollständig zu entfernen, wobei der
Reinigungserfolg, im Unterschied zur vorliegenden Arbeit, mit zunehmender
Kontaminationsdauer abnahm. Vergleichbare Studien anderer Autoren über
Funktionstests verölter und gereinigter Federn lagen zum Zeitpunkt dieser Arbeit
nicht vor.
Diskussion
95
5.2.9. Einfluss einer zusätzlichen Sandkontamination
Die vermutete Zunahme der Gefiederschäden durch Kontamination mit einem Öl-
Sand-Gemisch konnte nicht bestätigt werden. Bei der subjektiven Bewertung sowie
der mikroskopischen Auswertung stellten sich keine statistisch relevanten
Unterschiede gegenüber anderen Behandlungsgruppen dar. Im Falle der Ölgruppen
3 (Marine Diesel) und 4 (Schweröl) zeigten Federn nach Sandkontakt zwar eine
signifikant erhöhte Wasseraufnahme, allerdings lässt sich diese nur gegenüber
einzelnen Versuchsgruppen darstellen. Bei Marine Diesel beispielsweise zeigten sich
die erhöhten Werte lediglich gegenüber der Gruppe 3A, nicht aber gegenüber der
Gruppe 3B.
Dies ist die erste wissenschaftlich quantifizierte Untersuchung über mögliche
Auswirkungen von Sand auf die Strukturschäden verölter Federn. Da sich die
Versuche auf eine Sandqualität beschränkten, kann allerdings keine pauschale
Aussage getroffen werden. Die Effekte andere Sandarten könnten vom eigenen
Ergebnis abweichen. Ferner kann eine unter natürlichen Gegebenheiten
möglicherweise länger andauernde und bewegungsintensivere Aktivität lebender
Tiere sowie deren zusätzliches Körpergewicht das Ausmaß der Gefiederschäden
beeinflussen.
5.2.10. Einfluss der Tierart
Die Ergebnisse der Versuchsgruppen offenbarten unabhängig von der Verölung
signifikante Unterschiede zwischen den beiden Tierarten. Bis auf wenige Ausnahmen
wiesen Eiderentenfedern gegenüber Stockentenfedern höhere Werte bei der Anzahl
an Federbrüchen und dem Strahlenverklebungsindex sowie geringere Werte bei der
Penetrationsdruckmessung auf. Da die tierartlichen Unterschiede im Falle des CPP
auch in den Kontrollgruppen auffielen, ist zu hinterfragen, inwiefern diese Ausdruck
einer morphologisch-funktionellen Anpassung an die jeweilige Lebensweise sind.
Eiderenten sind Tauchvögel und verbringen den größten Teil der Zeit mit
Nahrungssuche auf dem offenen Meer, während Stockenten schwimmend nach
Nahrung suchen und häufiger an Land gehen, um dort auf dem Boden liegend zu
Diskussion
96
ruhen. Bereits STEPHENSON und ANDREWS (1996) konnten Unterschiede des
CPP zwischen verschiedenen Vogelspezies nachweisen (siehe Kap. 5.2.1).
Untersuchungen von YANG (2006) zeigten, dass die Rauigkeit der Federoberfläche
und damit die Dichte an Wasserberührungspunkte bei Schwimmvögeln größer als
bei tauchenden Vogelarten ist. Damit wiesen Tauchvögeln gegenüber
schwimmender Arten eine anscheinend geringere Wasserfestigkeit auf. Federn
terrestrischer Vogelarten zeigten die geringste Dichte an Wasserberührungspunkten
und unterschieden sich von Seevogelfedern durch eine geringere Anzahl von
Strahlen und Ästen. Die Bedeutung dieser speziesabhängigen Unterschiede konnte
wissenschaftlich bisher nicht eindeutig geklärt werden. Über Kormoranfedern ist
bekannt, dass durch die partielle Wasserdurchlässigkeit der äußeren Schicht das
Luftvolumen des Gefieders beim Tauchen minimiert wird. Der dadurch reduzierte
Auftrieb spart Energie und ermöglicht eine besondere Manövrierbarkeit unter
Wasser. Die innere wasserdichte Zone der Kormoranfeder verhindert gleichzeitig das
komplette Eindringen von Wasser. Damit sind Kormorane optimal an eine
semiaquatische Lebensweise und das Jagen in flachen Gewässern angepasst
(GRÉMILLET et al., 2005). Nach STEPHANSON et al. (1989) müssen Enten bis zu
95% ihrer mechanischen Arbeit beim Tauchen für die Überwindung des Auftriebes
investieren. Zu vermuten ist daher, dass tauchende Seevögel ähnlich den
Kormoranen durch eine Spezialisierung ihrer Federstruktur gefiedereigene
Luftpolster minimieren und damit den Auftrieb reduzieren können. Die Messungen
an Einzelfedern geben allerdings nur bedingt Auskunft über die wasserabweisenden
Eigenschaften des gesamten Gefieders. Bei Tauchvögeln überlappen sich die
Konturfedern großflächig und können durch Ptilomotion und ventrale Abflachung des
Schaftes eng an den Körper gedrückt werden. Bei der Kleinen Bergenten (Aythya
affinis) werden beim Abtauchen auf diese Weise 47% des ursprünglichen
Luftvolumens ausgepresst (STEPHANSON, 1995).
Auffallend bei den Eiderentenfedern war die, im Vergleich zu Stockentenfedern,
erhöhte Anzahl an Strahlenbrüchen einiger Versuchsgruppen (1A, 2B, 3B) sowie die
erhöhte Zunahme an Strahlenverklebungen. Beides lässt vermuten, dass das
Gefieder verschiedener Vogelarten eine Verunreinigung in unterschiedlichem Grad
Diskussion
97
toleriert. Bereits JENSSEN und EKKER (1989) beobachteten in Untersuchungen an
lebenden Tieren, dass Eiderenten nach einer Kontamination mit einem Öl-
Dispergatoren-Gemisch (SACO, Finasol) gegenüber Stockenten einen stärkeren
Anstieg der Stoffwechselrate zeigten. Angaben über das Ausmaß der
Gefiederschäden beider Tierarten wurden von den Autoren nicht gemacht. Auch die
hohen Rehabilitationserfolge der südafrikanischen Brillenpinguine werden mit einer
erhöhten Widerstandfähigkeit des Gefieders dieser Spezies in Zusammenhang
gebracht (siehe Kap. 2.3.4). Für eine allgemeingültige Aussage sind Untersuchungen
am gesamten Tierkörper notwendig.
5.2.11. Einfluss der Reinigung
Bei beiden Tierarten zeigte die unverölten und nach eintägiger Lagerung
gewaschener Kontrollgruppe KA gegenüber der unverölte und ungewaschene
Nullkontrolle K0 einen signifikant erhöhten Kritischen Penetrationsdruck. Im Falle der
Stockentenfedern zeigte die Gruppe K0 gegenüber der Kontrolle KB (unverölt, 14-
tägig gelagert, gewaschen) einen signifikant geringeren Strahlenverklebungsindex.
In allen anderen Parametern unterschieden sich die gewaschenen und
ungewaschenen Kontrollgruppen nicht voneinander. Die Reinigung scheint damit
keinen Einfluss auf die strukturellen oder funktionellen Gefiederschäden zu haben.
Die im Falle der Eiderentenfedern hohe Anzahl an Strahlenbrüchen einiger
Versuchsgruppen könnte allerdings auch auf Variationen bei der manuellen
Reinigung zurückzuführen sein.
Diskussion
98
5.3. Schlussfolgerung
In der vorliegenden Arbeit hatten die Ölqualität und die Kontaminationsdauer keinen
relevanten Einfluss auf die Wasserfestigkeit gereinigter Einzelfedern. Selbst visköse
Öle, wie Mittelschweres Rohöl oder Schweröl/HFO, führten zu keiner
Beeinträchtigung der Wasserfestigkeit des Gefieders. Bezüglich der Ölqualität ist
allerdings zu bedenken, dass die Ergebnisse nicht pauschal auf andere
Kontaminanten übertragbar sind.
Vereinzelt auftretende Strukturschäden hatten keinen Effekt auf die
wasserabweisenden Eigenschaften der Federn, wobei die Eiderentenfedern im
Vergleich zu den Stockentenfedern ein vermehrtes Auftreten von
Strahlenverklebungen und Strahlenbrüchen zeigten. Um zu klären, inwiefern den
Ergebnissen eine Bedeutung für die Triage zukommt, bedarf es Ganzkörperstudien,
die die Verölungseffekte auf das Gefieder als Gesamteinheit analysieren und eine
mögliche langfristige Wirkung der Strukturschäden auf die Wasserfestigkeit
untersuchen. Speziell im Fall der Eiderenten könnten subtile Abweichungen in der
Waschtechnik das Ausmaß der mechanischen Gefiederschäden verstärken, weshalb
die professionelle Durchführung der Reinigung hier besonders wichtig scheint.
Ferner können am lebenden Vogel die durch die Verölung induzierten
Selbstreinigungsversuche sowie das Handling der geborgenen Vögel zu einer
zusätzlichen Zerstörung der Gefiederstruktur führen (REINEKING und VAUK, 1982).
Der im Falle des Schweröls mangelnde Reinigungserfolg macht die Durchführung
einer Vorbehandlung notwendig. Mittel wie Paraffinöl oder Speiseöl werden bei
Rehabilitationseinsätzen häufig verwendet. Allerdings basiert die Effektivität dieser
Präkonditionierung hauptsächlich auf Beobachtungen und Erfahrungsberichten und
ist in ihrer Anwendung bisher nicht quantifiziert worden (GREGORY, 2006). In der
eigenen Studie konnten Leichtes Rohöl, Mittelschweres Rohöl sowie Marinediesel
auch ohne eine Vorbehandlung mit herkömmlichem Geschirrspülmittel (Fairy Ultra®)
entfernt werden. Die Reinigung selbst führte dabei zu keinen zusätzlichen
Federschäden.
Diskussion
99
Überraschend ist, dass die mikroskopisch sichtbaren Schwerölreste zu keiner
Beeinträchtigung der Federfunktion führten. Neben einer irreversibel zerstörten
Gefiederstruktur werden in der Literatur Öl- oder Reinigungsmittelreste als weitere
Hauptursachen für eine nach der Reinigung bestehende mangelhafte
Wasserfestigkeit vermutet (REINEKING und VAUK, 1982). Über den Einfluss von
Ausmaß und Charakter solcher Rückstände auf das Gesamtgefieder gibt es bisher
keine evidenten Angaben und damit Forschungsbedarf.
Die erwartete mechanische Schädigung durch eine kombinierte Öl-Sand-
Verschmutzung blieb bei der hier gewählten Sandqualität aus. Um eine allgemein
gültige Aussage über den möglichen Schmirgeleffekt treffen zu können, sind weitere
Untersuchungen mit verschiedenen, vor allem feineren, Sandqualitäten sowie
alternative Belastungssituationen des Gefieders unerlässlich.
Die in der vorliegenden Arbeit verwendeten Methoden zur Bewertung von
Strukturschäden und Funktionsverlusten einzelner Federn sind einfach
durchzuführen. Sie könnten bei Bedarf auch unter Feldbedingungen in der Praxis vor
Ort Anwendung finden. Die, die Wasserfestigkeit als Komplex erfassende Methode
einer Messung des Penetrationsdruckes, war zwar von ausgezeichneter Sensibilität,
um Feder von Eiderenten gegenüber Stockenten unterscheiden zu können, sie
konnte aber trotz gefundener mechanischer Schäden an der Feder keine plausiblen
Unterschiede in der Wasserfestigkeit nachweisen und ist damit allein als
aussagefähiges Werkzeug für die Triage nicht heranzuziehen. Für eine abgesicherte
Triage sind daher weitere Befunde, insbesondere am Gesamtgefieder, obligat.
100
Zusammenfassung
101
6. Zusammenfassung
Sandra Schicke
Untersuchungen der Federstruktur von Entenvögeln nach Kontamination mit
verschiedenen Ölqualitäten und Reinigung ("Waschung") zur Beurteilung
möglicher Gefiederschädigungen im Hinblick auf die Etablierung einer Triage
Brustfedern von Eiderenten (Somateria mollissima) und Stockenten (Anas
platyrhynchos) wurden über einen Zeitraum von 24 Stunden bzw. zwei Wochen
vergleichend mit vier verschiedenen Ölqualitäten (Leichtes Rohöl, Mittelschweres
Rohöl, Marinediesel, Schweröl/HFO) kontaminiert. Neben der Verölung erfolgte bei
einzelnen Federn eine zusätzliche Sandkontamination. Nach anschließender
Reinigung wurden die Federn mikroskopisch sowie mittels Messung des
Penetrationsdruckes und der Wasserabsorption nach 24-stündigem Wasserkontakt
auf mögliche Struktur- und Funktionsverluste untersucht.
Die Ergebnisse zeigten keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Ölqualität
und dem Ausmaß der Gefiederschäden. Sowohl bei der Penetrationsdruckmessung
als auch bei der Wasserabsorption ergaben sich keine statistisch relevanten
Unterschiede. Vereinzelte Strukturschäden traten in allen vier Ölgruppen auf,
besaßen jedoch keine plausiblen Signifikanzen.
Unterschiede zwischen der eintägigen und der vierzehntägigen Kontaminationsdauer
konnten nur vereinzelt beobachtet werden. Eiderentenfedern, die über 14 Tage mit
Mittelschwerem Rohöl oder Marinediesel kontaminiert waren, zeigten gegenüber
Federn, die nach eintägiger Verölung gereinigt wurden, eine signifikant erhöhte
Anzahl an Strahlenbrüchen, welche bei den Stockentenfedern der genannten
Versuchsgruppe nicht zu beobachten waren. Stockentenfedern wiesen nach einer
Langzeitkontamination mit Mittelschwerem Rohöl oder Schweröl gegenüber der
kurzzeitigen Verölung signifikant bessere Ergebnisse in der Wasserfestigkeit auf.
Zusammenfassung
102
Auch Eiderentenfedern zeigten nach 14-tägiger Verölung mit Mittelschwerem Rohöl
hohe Werte in der Penetrationsdruckmessung oder offenbarten im Falle des
Schweröls eine signifikant geringe Wasserabsorption. Bei der subjektiven
Evaluierung dagegen ergab sich für langzeitig verölte Federn beider Tierarten
gegenüber den anderen Behandlungsgruppen eine signifikant schlechtere
Bewertung. Eine konkrete Abhängigkeit der Ergebnisse von der
Kontaminationsdauer konnte nicht hergeleitet werden.
Statistisch relevante Unterschiede zwischen den beiden Tierarten traten unabhängig
von der Verölung sowohl bei den Federfunktionstests als auch bei der Analyse der
Federstruktur hervor. Während sich die beiden Spezies bezüglich der
Wasserabsorption, gemessen an der prozentualen Gewichtszunahme nach
Wasserkontakt, in den Gesamtmittelwerten nicht voneinander unterschieden
(Eiderente = 69,89 ± 19,85%, Stockente = 71,29 ± 25,40%), zeigten
Stockentenfedern (2551,68 ± 2,12 N/m²) gegenüber Eiderentenfedern (2166,28 ±
239,28 N/m²) signifikant hohe Werte bei der Penetrationsdruckmessung. Diese
speziesabhängige Signifikanz blieb unbeeinflusst von der Behandlungsart oder
Ölqualität und kann als morphologische Anpassung an verschiedene Lebensräume
interpretiert werden. Im Vergleich zu Stockentenfedern offenbarten Eiderentenfedern
nach der Behandlung in allen Versuchsgruppen eine erhöhte prozentuale Zunahme
der Strahlenverklebungen (Eiderentenfedern = 6,81 ± 2,31%, Stockentenfedern =
2,36 ± 1,51%), wobei der Unterschied zwischen den beiden Tierarten innerhalb der
Kontrollgruppen schwächer ausgeprägt war (Eiderentenfedern = 5,88 ± 0,00%,
Stockentenfedern = 3,59 ± 1,22%). Ferner unterschieden sich Eiderentenfedern mit
durchschnittlich 0,55 ± 0,86 Strahlenbrüchen pro Gesichtsfeld von Stockentenfedern,
die mit einem Gesamtgruppenmittelwert von 0,21 ± 0,14 Strahlenbrüchen pro
Gesichtsfeld eine vergleichbar geringe Schädigung aufwiesen. Eiderentenfedern
scheinen damit, im Vergleich zu Stockentenfedern, empfänglicher für
Strukturverluste nach Verölung und Reinigung zu sein. Auffallend bei beiden
Tierarten war die Divergenz zwischen den nachgewiesenen Strukturschäden und
einer anscheinend ungestörten Wasserfestigkeit der Einzelfedern.
Zusammenfassung
103
Der erwartete Schmirgeleffekt durch eine kombinierte Öl-Sand-Kontamination blieb
aus. Eine zusätzliche mechanische Schädigung der Federstruktur war nicht
nachweisbar. Im Falle der Ölgruppen 3 (Marine Diesel) und 4 (Schweröl) zeigten
Federn nach Sandkontakt zwar eine signifikant erhöhte Wasseraufnahme, allerdings
ließ sich diese nur gegenüber einzelnen Versuchsgruppen darstellen. Bei der
subjektiven Bewertung sowie der mikroskopischen Analyse stellten sich keine
statistisch relevanten Unterschiede gegenüber anderen Behandlungsgruppen dar.
Der Vergleich zwischen gewaschenen und nicht gewaschenen Kontrollfedern
erbrachte keine signifikanten Unterschiede in Struktur oder Wasserfestigkeit, obwohl
das hochvisköse Schweröl nicht vollständig auszuwaschen war. Der
Reinigungserfolg konnte dagegen im Falle der beiden Rohöle sowie des
Marinediesels als sehr gut bewertet werden. Die nicht auswaschbaren
Schwerölrückstände waren unabhängig von der Kontaminationsdauer oder der
Tierart, sie hatten jedoch keinen messbaren Einfluss auf die Ergebnisse der
mikroskopischen Untersuchungen oder der Federfunktionstests.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass nach der Verölung und anschließenden
Reinigung von Einzelfedern grundsätzlich mit Schäden an den Federstrukturen und,
im Falle hochvisköser Öle, mit nicht auswaschbaren Ölresten zu rechnen ist. Vor
allem das im Falle der Eiderentenfedern erhöhte Ausmaß an Strukturschäden könnte
eine Bedeutung für die Prognose der Ölvogelrehabilitation haben. Weiterer
Forschungsbedarf besteht daher hinsichtlich der Wirkung dieser Strukturverluste und
Verschmutzungen auf die langfristige Wasserfestigkeit des Gesamtgefieders, da
durch die Untersuchungen an Einzelfedern nicht ausgeschlossen werden kann, dass
in der dreidimensionalen Architektur der Federn am Entenkörper doch ein Einfluss,
beispielsweise durch eine fehlende Verhakung der übereinander liegenden
Federschichten, besteht. Ferner ist die Wirkung anderer Öl- und Sandqualitäten zu
prüfen. Mit der hier eingesetzten Methode zur Penetrationsdruckmessung konnten
tierartspezifische Unterschiede der Messergebnisse an Einzelfedern zwar statistisch
gesichert erfasst werden, die Anwendbarkeit der Methode als Indikator für eine
Zusammenfassung
104
gestörte Federfunktion für gewaschene Enten im Sinne der Triage konnte allerdings
nicht bewiesen werden.
Summary
105
7. Summary
Sandra Schicke
Investigation of the feather structure of ducks following contamination with
different grades of oil and of cleaning for the judgement of possible plumage
damages to establish a triage
Breast feathers from Common Eiders (Somateria mollissima) and Mallards (Anas
platyrhynchos) were contaminated at two different time intervals (24 hours and two
weeks) comparatively with four different grades of oil (Light Crude Oil, Middle-Weight
Crude Oil, Marine Diesel Oil, Heavy Fuel Oil). Besides the oil contamination, a sand
contamination was performed in single feathers. After the cleaning process the
feathers were examined microscopically, additionally measurements of the Critical
Penetration Pressure and of the water absorption after water contact for 24 hours
were performed to analyse damages in structure and function.
The results showed no clear relation between the oil grade and the extent of feather
damage. Both, the Critical Penetration Pressure and the water absorption disclosed
no statistically relevant differences. Sporadically occurring damages in feather
structure were seen in all four oil groups but without any plausible significances.
Differences between the one-day exposure period and the 14-days exposure period
were observed only in isolated cases. In comparison to short-term contamination,
feathers of the Common Eider showed a significant increase of barbule breakings
following long-term contamination with Marine Diesel Oil or Middle-Weight Crude Oil,
which were not found in Mallard feathers contaminated with the same oil grades.
After long-term contamination with Middle-Weight Crude Oil or Heavy Fuel Oil
Mallard feathers had better results in water-repellancy compared to the one-day
Summary
106
exposure period. In the Middle-Weight Crude Oil group, feathers of the Common
Eider also revealed high levels of the CPP after long-term exposure as well as low
water absorption in case of the Heavy Fuel Oil. In contrast, the subjective evaluation
indicated worse results after long-term oiling seen in both species. A definite
correlation between results and exposure period could not be demonstrated.
In Common Eiders, the significant increase of barbule breakings following short-term
contamination with Light Crude Oil or long-term contamination with Marine Diesel Oil
or Middle-Weight Crude Oil had no effect on the water resistance of the feathers.
Feathers of Common Eiders which were contaminated with Middle-Weight Crude Oil
even showed better results in measurement of the Critical Penetration Pressure.
Function tests and the structure analysis showed significant differences between
Common Eiders and Mallards in both oil contaminated and non-oil contaminated
feathers. While both species did not differ in the results of the water absorption
measured by means of weight increase (Common Eider = 69.89 ± 19.85%, Mallard =
71.29 ± 25.40%) higher levels of the CPP were seen in Mallard feathers (2551.68 ±
2.12 N/m²) compared to feathers of the Common Eider (2166.28 ± 239.28 N/m²). This
species dependent significance was not influenced by the type of treatment or the
grade of oil, and can be interpreted as a structural adaption to different habitats.
Compared with Mallard feathers, in Common Eider feathers an added percental
increase of the barbule amalgamation index appeared (Common Eider = 6.81 ±
2.31%, Mallard = 2.36 ± 1.51%), whereas the difference between both species was
less incisive in the control groups (Common Eider = 5.88 ± 0.00%, Mallard = 3.59 ±
1.22%). Furthermore, in the quantity of barbule breaks, feathers of the Common
Eider (0.55 ± 0.86 barbule breaks per field of view) differed from the Mallard (0.21 ±
0.14 barbule breaks per field of view), which offered comparably less damage. Thus
it seems that feathers of the Common Eider are more susceptible to structure loss
after oiling and cleaning. Noticeable for both species of birds was the divergence
between detectable structure damages and an apparently undisturbed water
resistance of single feathers.
Summary
107
The results do not support the hypothesis of a sandpaper-effect caused by combined
oil and sand contamination; no further mechanical damage of the feather structure
could be demonstrated. Although feathers of oil groups 3 (Marine Diesel Oil) and 4
(Heavy Fuel Oil) showed an increase of water absorption, significant differences
towards other groups were seen only sporadically. In cases of the subjective
evaluation and microscopic analysis no statistically significant difference emerged
towards other test groups.
When compared, both cleaned and non-cleaned control feathers showed no
significant differences in structure or in water repellency although the highly viscous
Heavy Fuel Oil could not fully be washed out. To the contrary, the cleaning success
was excellent concerning the crude oils and the Marine Diesel Oil. Heavy Fuel Oil,
however, was not completely removable, whereby the exposure period length or the
bird species did not influence the extent of the residues of this oil type left in the
feathers. Furthermore, the residues had no effect on the results of the microscopic
observations or the functional tests of the feathers.
The results of this study show that after oil contamination and subsequent cleaning of
single feathers, damages in feather structure and in case of highly viscous oils not
removable residues must be expected. Especially the higher extent of structure
damages in the Common Eider feathers may be relevant for the prognosis of
successful rehabilitation of oil contaminated birds. Additional research is required to
analyse the effects of structure loss and oil residues to long-term water resistance of
the whole plumage, because a study of single feathers cannot rule out a possible
influence of the three-dimensional feather architecture formed in duck bodies, for
instance by the lack of barbule locking in overlapping feather layers. Furthermore, the
effects of different qualities of oil and sand must be reviewed. The method of Critical
Penetration Pressure measurement used in this study was able to identify statistically
valid differences between both species studied, but the applicability of the method in
triage procedures as an indicator of a deficient feather function in cleaned ducks
could not be proven.
108
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132
Anhang
133
9. Anhang
Tabelle 11: Versuchsergebnisse
(Eiderente = E, Stockente = S)
Federgewicht (mg)
Gewichts zunahme
Feder Ölgr. Behgr. Art trocken
Nach 24h H2O In % CPP Index
Anzahl Brüche
Subjekt. Evaluier-
ung Rück-stände
1 1 A E 7,50 18,20 142,70 23,00 1,15 0,17 1 0 2 1 A E 8,40 18,00 114,30 25,50 1,12 0,00 1 0 3 1 A E 6,70 12,60 88,10 26,00 1,07 0,67 1 0 4 1 A E 6,90 12,10 75,40 24,50 1,09 3,50 1 0 5 1 A E 7,60 12,00 57,90 22,00 1,11 2,50 1 0 6 2 A E 6,20 9,40 51,60 16,50 1,10 0,00 2 0 7 2 A E 5,90 8,70 47,50 24,50 1,10 0,00 1 0 8 2 A E 6,30 10,80 71,40 18,00 1,16 0,33 1 0 9 2 A E 6,30 9,50 50,80 21,00 1,14 0,17 1 0
10 2 A E 6,20 8,90 43,60 24,00 1,13 0,50 1 0 11 3 A E 9,60 12,90 34,40 25,50 1,13 0,00 1 0 12 3 A E 11,20 14,70 31,20 19,00 1,15 0,00 2 0 13 3 A E 5,20 12,60 142,30 18,50 1,16 0,33 1 0 14 3 A E 9,90 14,10 42,40 28,50 1,10 0,17 2 0 15 3 A E 7,00 8,80 25,70 19,50 1,15 1,00 1 0 16 4 A E 9,60 20,10 109,40 27,00 1,12 0,33 1 1 17 4 A E 6,30 12,00 90,50 18,50 1,04 0,17 1 2 18 4 A E 7,80 17,20 120,50 29,50 1,08 0,00 1 0 19 4 A E 6,10 12,40 103,30 18,00 1,11 1,00 2 1 20 4 A E 8,80 16,40 86,40 23,50 1,12 0,00 2 1 21 1 B E 9,50 27,10 185,30 18,50 1,05 0,50 2 0 22 1 B E 10,60 14,50 36,80 10,00 1,13 1,17 2 0 23 1 B E 9,10 12,70 39.60 22,00 1,08 0,17 2 0 24 1 B E 9,10 14,30 57,10 14,00 1,08 0,00 2 0 25 1 B E 10,80 15,50 43,50 23,50 1,12 0,00 2 0 26 2 B E 7,60 9,90 30,30 28,50 1,09 0,33 2 0 27 2 B E 8,00 14,60 82,50 31,00 1,13 1,00 2 0 28 2 B E 7,70 12,80 66,20 22,00 1,13 6,80 2 0 29 2 B E 8,10 13,00 60,50 23,00 1,13 4,17 2 0 30 2 B E 7,80 13,30 70,50 29,00 1,11 3,17 2 0 31 3 B E 7,30 11,60 58,90 22,00 1,14 0,67 1 0 32 3 B E 6,00 8,90 48,30 27,00 1,15 2,67 2 0 33 3 B E 7,00 16,40 134,30 22,50 1,16 0,67 1 0 34 3 B E 7,30 13,80 89,00 20,50 1,13 3,33 1 0
Anhang
134
35 3 B E 6,30 9,60 52,40 20,50 1,16 2,33 1 0 36 4 B E 7,50 14,10 88,00 27,00 1,12 0,00 1 1 37 4 B E 7,90 12,80 62,00 17,00 1,17 0,00 1 1 38 4 B E 9,60 15,20 58,30 21,00 1,11 0,00 1 0 39 4 B E 11,10 16,90 52,30 20,50 1,19 0,50 1 1 40 4 B E 7,20 9,70 34,70 21,00 1,14 0,00 1 1 41 1 C E 11,30 22,10 95,60 23,50 1,14 0,17 1 0 42 1 C E 13,10 22,80 74,10 26,00 1,12 0,00 1 0 43 1 C E 14,30 17,50 22,40 20,50 1,11 0,00 1 0 44 1 C E 8,20 14,10 72,00 20,00 1,11 0,00 1 0 45 1 C E 8,20 12,30 50,00 27,50 1,12 0,50 1 0 46 2 C E 10,70 13,60 27,10 18,00 1,16 0,50 1 0 47 2 C E 15,60 22,30 43,00 21,50 1,09 0,00 2 0 48 2 C E 13,60 20,20 48,50 21,00 1,09 0,17 1 0 49 2 C E 7,90 11,00 39,20 21,50 1,09 0,00 1 0 50 2 C E 8,70 11,10 27,80 25,50 1,14 0,17 1 0 51 3 C E 6,60 17,30 162,10 22,50 1,09 0,00 1 0 52 3 C E 9,90 14,30 44,40 24,00 1,17 0,00 1 0 53 3 C E 8,10 21,80 169,10 25,00 1,09 0,00 1 0 54 3 C E 9,80 17,80 81,60 20,50 1,16 0,17 2 0 55 3 C E 8,80 16,10 83,00 19,50 1,11 0,00 2 0 56 4 C E 9,30 13,50 45,20 26,00 1,14 0,00 1 1 57 4 C E 8,60 13,40 55,80 25,00 1,16 0,17 1 1 58 4 C E 8,80 12,60 43,20 21,50 1,09 0,00 1 1 59 4 C E 8,70 14,40 65,50 26,00 1,17 0,00 1 1 60 4 C E 9,50 17,30 82,10 23,00 1,19 0,00 1 0 61 1 A S 5,00 11,80 136,00 31,00 1,07 0,17 1 0 62 1 A S 4,70 9,00 91,50 29,00 1,05 0,00 1 0 63 1 A S 3,60 5,40 50,00 23,50 1,03 0,33 1 0 64 1 A S 4,60 10,30 123,90 26,50 1,04 0,17 1 0 65 1 A S 4,90 9,30 89,80 26,50 1,04 0,67 1 0 66 2 A S 5,80 12,90 122,41 30,00 1,04 0,00 2 0 67 2 A S 5,50 11,60 110,90 21,50 1,05 0,17 2 0 68 2 A S 5,30 14,50 52,80 26,50 1,06 0,17 1 0 69 2 A S 5,40 9,40 40,70 25,50 1,05 0,00 1 0 70 2 A S 5,00 9,40 90,00 22,00 1,04 0,17 1 0 71 3 A S 5,20 7,10 36,50 30,00 1,04 0,33 1 0 72 3 A S 5,60 8,20 46,40 30,50 1,10 0,67 1 0 73 3 A S 5,30 8,80 66,00 33,00 1,05 0,00 1 0 74 3 A S 4,60 5,60 21,70 28,00 1,06 0,33 1 0 75 3 A S 5,70 7,30 28,10 29,00 1,06 0,00 1 0 76 4 A S 5,20 8,50 63,50 26,00 1,05 0,00 1 2 77 4 A S 4,40 8,50 64,20 21,00 1,06 0,00 2 2 78 4 A S 5,30 8,70 127,30 26,00 1,05 0,83 1 1 79 4 A S 5,10 9,30 82,20 26,00 1,06 1,00 1 1 80 4 A S 4,90 7,30 49,00 17,50 1,04 0,00 1 1 81 1 B S 4,80 7,70 60,40 27,00 1,04 0,67 2 0 82 1 B S 4,80 7,60 58,30 25,00 1,07 0,00 1 0 83 1 B S 4,40 8,50 93,20 25,00 1,05 1,00 1 0
Anhang
135
84 1 B S 5,20 6,70 28,90 24,50 1,04 0,17 2 0 85 1 B S 6,20 8,50 37,10 28,00 1,04 0,33 2 0 86 2 B S 7,40 13,60 83,80 30,50 1,05 0,50 2 0 87 2 B S 7,50 11,70 56,00 30,50 1,04 0,00 2 0 88 2 B S 7,00 11,80 68,60 26,50 1,06 0,33 2 0 89 2 B S 7,40 12,10 63,50 28,00 1,09 0,00 2 0 90 2 B S 6,90 11,20 62,30 32,00 1,06 0,17 2 0 91 3 B S 6,00 8,40 40,00 23,00 1,03 0,50 2 0 92 3 B S 7,40 10,40 40,50 28,50 1,03 0,00 1 0 93 3 B S 6,70 7,50 11,90 26,50 1,04 0,00 2 0 94 3 B S 6,80 10,40 52,90 18,50 1,05 0,17 2 0 95 3 B S 7,30 11,10 52,10 30,50 1,03 0,17 1 0 96 4 B S 7,50 11,90 58,70 30,00 1,03 0,17 2 3 97 4 B S 8,30 11,90 43,30 24,00 1,04 0,50 2 2 98 4 B S 7,70 11,50 49,40 27,00 1,06 1,00 2 2 99 4 B S 4,00 5,60 40,00 21,50 1,03 0,00 1 1
100 4 B S 6,50 9,30 43,10 27,00 1,04 0,17 2 3 101 1 C S 6,60 10,50 59,10 23,50 1,07 0,67 1 0 102 1 C S 6,60 10,30 56,06 23,00 1,04 0,00 1 0 103 1 C S 4,70 7,20 53,20 30,50 1,02 0,33 1 0 104 1 C S 5,40 9,40 74,10 34,50 1,03 0,00 1 0 105 1 C S 5,10 7,80 52,90 24,00 1,05 0,17 1 0 106 2 C S 5,10 6,60 29,40 26,50 1,05 0,17 1 0 107 2 C S 7,10 16,30 129,60 24,50 1,06 0,00 1 0 108 2 C S 5,20 12,70 144,20 32,00 1,03 0,33 1 0 109 2 C S 4,80 12,10 152,10 28,50 1,05 0,17 1 0 110 2 C S 5,60 11,20 100,00 29,00 1,04 0,00 1 0 101 1 C S 6,60 10,50 59,10 23,50 1,07 0,67 1 0 102 1 C S 6,60 10,30 56,06 23,00 1,04 0,00 1 0 103 1 C S 4,70 7,20 53,20 30,50 1,02 0,33 1 0 104 1 C S 5,40 9,40 74,10 34,50 1,03 0,00 1 0 105 1 C S 5,10 7,80 52,90 24,00 1,05 0,17 1 0 106 2 C S 5,10 6,60 29,40 26,50 1,05 0,17 1 0 107 2 C S 7,10 16,30 129,60 24,50 1,06 0,00 1 0 108 2 C S 5,20 12,70 144,20 32,00 1,03 0,33 1 0 109 2 C S 4,80 12,10 152,10 28,50 1,05 0,17 1 0 110 2 C S 5,60 11,20 100,00 29,00 1,04 0,00 1 0 111 3 C S 6,20 7,00 12,90 27,00 1,05 0,17 1 0 112 3 C S 5,60 8,80 57,10 19,00 1,02 0,00 2 0 113 3 C S 6,60 8,50 28,80 27,00 1,03 0,00 2 0 114 3 C S 5,20 8,40 61,50 24,00 1,05 0,17 2 0 115 3 C S 8,30 14,00 68,70 30,00 1,03 0,00 2 0 116 4 C S 7,50 15,70 109,30 25,00 1,06 0,00 2 1 117 4 C S 8,20 15,00 82,90 22,00 1,06 0,33 2 2 118 4 C S 5,50 12,80 132,70 23,00 1,03 0,00 1 0 119 4 C S 5,40 10,80 100,00 29,50 1,03 1,50 1 1 120 4 C S 7,80 18,10 132,10 29,50 1,04 0,17 2 0 KE1 A E 9,30 14,80 59,10 28,50 1,09 0,33 1 KE2 A E 8,50 13,00 52,90 26,00 1,07 0,00 1
Anhang
136
KE3 A E 7,70 10,30 33,80 26,50 1,07 0,00 1 KE4 A E 8,30 14,40 73,80 20,50 1,09 0,17 1 KE5 A E 9,20 26,00 182,60 18,00 1,10 0,17 1 KE6 B E 6,20 12,50 101,60 17,50 1,07 0,00 1 KE7 B E 9,10 14,30 57,10 17,50 1,11 0,33 1 KE8 B E 9,10 10,00 9,90 23,50 1,05 0,00 1 KE9 B E 6,90 10,90 57,80 18,00 1,10 0,17 1
KE10 B E 9,20 9,80 6,50 25,00 1,08 0,00 1 KS1 A E 7,60 13,20 73,70 31,50 1,05 0,00 1 KS2 A E 5,60 10,00 78,60 25,00 1,06 0,00 1 KS3 A E 5,70 8,80 54,40 25,00 1,09 0,33 1 KS4 A E 5,50 10,00 81,80 22,50 1,07 0,00 1 KS5 A E 7,10 14,10 98,60 25,50 1,05 0,00 1 KS6 B S 8,20 11,50 40,20 27,00 1,08 0,00 1 KS7 B S 7,00 14,30 104,30 21,00 1,05 0,00 1 KS8 B S 7,30 9,60 31,50 23,00 1,08 0,00 1 KS9 B S 8,40 10,50 25,00 24,50 1,09 0,00 1
KS10 B S 7,60 10,90 43,40 22,00 1,07 0,00 1 KE11 D E 8,40 11,10 32,14 15,50 1,06 0,00 1 KE12 D E 9,70 18,10 86,60 14,50 1,10 0,00 1 KE13 D E 6,30 12,10 92,10 20,00 1,08 0,17 1 KE14 D E 6,40 10,00 56,30 16,00 1,08 0,17 1 KE15 D E 9,10 17,00 86,80 19,00 1,07 0,00 1 KS11 D S 4,20 9,10 116,70 13,50 1,04 0,00 1 KS12 D S 4,30 7,30 69,80 24,00 1,05 0,00 1 KS13 D S 7,20 11,10 54,20 25,50 1,04 0,00 1 KS14 D S 7,60 17,80 134,20 26,00 1,04 0,17 1 KS15 D S 5,40 14,40 166,70 21,00 1,04 0,00 1
Tabellenverzeichnis
137
10. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Geschätzte Anteile einzelner Abbauprozesse bei zwei Ölhavarien ........................ 18 Tabelle 2: Gruppeneinteilung Versuch .................................................................................... 39 Tabelle 3: Messung des Strahlenverklebungsindex in der Vorselektion ................................. 43 Tabelle 4: Ergebnisse der Penetrationsdruckmessung in cm Wassersäule .............................. 55 Tabelle 5: Ergebnisse der Messung der Wasserabsorption; Gewichtszunahme in mg ............ 58 Tabelle 6: Ergebnisse der Messung der Wasserabsorption; Gewichtszunahme in %.............. 59 Tabelle 7: Ergebnisse der Messung des Strahlenverklebungsindex......................................... 64 Tabelle 8: Ergebnisse der Messung der Strahlenbrüche .......................................................... 69 Tabelle 9: Ölrückstände ........................................................................................................... 74 Tabelle 10: Ergebnisse der subjektiven Evaluierung; Anteil der Score-1-Bewertungen......... 78 Tabelle 11: Versuchsergebnisse ............................................................................................. 133
138
Abbildungsverzeichnis
139
11. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Aufbau einer Konturfeder (nach PRUM und DYCK, 2003) ............................... 5 Abbildung 2: Kontaktwinkelbildung zwischen der Wassertropfenoberfläche und der
Festkörperoberfläche.......................................................................................................... 9 Abbildung 3: Reinigung eines verölten Vogels ....................................................................... 34 Abbildung 4: weibliche Eiderente............................................................................................ 40 Abbildung 5: männliche Eiderente im Prachtkleid .................................................................. 40 Abbildung 6: weibliche Stockente ........................................................................................... 41 Abbildung 7: männliche Stockente im Prachtkleid.................................................................. 41 Abbildung 8: Lagerung der verölten Federn ............................................................................ 44 Abbildung 9: Schematische Darstellung der Penetrationsdruckmessung (nach GORE und
ALLEN, 1980) ................................................................................................................. 48 Abbildung 10: Verwendete Apparatur zur Messung des Penetrationsdrucks.......................... 49 Abbildung 11: Ergebnisse der Penetrationsdruckmessung in cm Wassersäule ....................... 56 Abbildung 12: Wasserabsorption nach 24h; Gewichtszunahme in mg.................................... 60 Abbildung 13: Eiderentenfeder mit Strahlenverklebungen...................................................... 62 Abbildung 14: Stockentenfeder mit Strahlenverklebungen ..................................................... 63 Abbildung 15: Ergebnisse der Messung des Strahlenverklebungsindex ................................. 65 Abbildung 16: Gewaschene Eiderentenfeder mit Strahlenbrüchen ......................................... 67 Abbildung 17: Gewaschene Stockentenfeder mit Verlust einzelner Strahlen ......................... 68 Abbildung 18: Ergebnisse der Messung der Strahlenbrüche ................................................... 70 Abbildung 19: Stockentenfeder mit Ölrückständen ................................................................. 72 Abbildung 20: Eiderentenfeder mit Ölrückständen ................................................................. 73 Abbildung 21: Ölrückstände .................................................................................................... 75 Abbildung 22: Stockentenfeder nach Verölung und Waschung ............................................. 77 Abbildung 23: Ergebnisse der subjektiven Evaluierung; Score-1-Bewertungen..................... 79
Danksagung
Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Michael Fehr und Herrn Dr. Norbert
Kummerfeld für die Überlassung des Themas und die wissenschaftliche Betreuung
während der Anfertigung dieser Arbeit.
Herrn Prof. Dr. Ralph Brehm und den Mitarbeitern des Anatomischen Institutes der
Tierärztlichen Hochschule Hannover danke ich ganz herzlich für die Bereitstellung
eines Arbeitsplatzes zur Durchführung des experimentellen Teiles dieser Studie.
Für die Nutzung der Präzisionswaage bedanke ich mich bei Herrn Prof. Dr. Manfred
Kietzmann und dem Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der
Tierärztlichen Hochschule Hannover. Besonderer Dank gebührt dabei auch Herrn
Richard Baum für seine Hilfe bei der Konstruktion des
Penetrationsdruckmessgerätes.
Herrn Volker Leptien von der Shell Global Solutions GmbH Deutschland danke ich
für die Bereitstellung der Rohöle und Kraftstoffe.
Für die Bereitstellung der Entenfedern möchte ich mich bei Herrn Peter Lienau von
der Seehundstation in Norden-Norddeich, bei Frau Anja Cervencl von IMARES in
Texel sowie bei Frau Susanne Kühn vom Forschung- und Technologiezentrum
Westküste der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel bedanken.
Weiterhin danke ich Frau Dr. Elvira Freifrau von Schenck und dem IFAW für die
Leihgabe des Spa 2000 Brausekopfes.
Sascha und Tanja Regmann von der Organisation Project Blue Sea e.V. danke ich
für die freundliche fachliche Unterstützung und die geduldige Beantwortung meiner
Fragen zum Thema.
Für die statistische Beratung danke ich Herrn Dr. Martin Beyerbach.
Ein großes Dankeschön gilt Daniela Brohm und Paul Beckford für die Hilfe bei der
englischen Übersetzung sowie Frau Angelika Nachtigall für die Durchsicht der Arbeit.
Vielen lieben Dank auch meiner Mutter, Renate Schicke, für die gesamte mir
gewährte Unterstützung sowie allen Freunde, die mir während der Anfertigung dieser
Arbeit zur Seite standen.
Zu guter Letzt danke ich meinem Olaf für die stetige seelische Unterstützung, die
mich in den letzten vier Jahren immer wieder bestärkt und aufgebaut hat.