25
Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass! Ethnopoly’13 in Bern Schlussbericht Januar 2014

Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

Fördert interkulturelles Verständnis und macht

Spass!

Ethnopoly’13 in Bern

Schlussbericht Januar 2014

Page 2: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

1

Inhaltsverzeichnis

Dank ............................................... ........................................................................................... 2

Das Berner Ethnopoly’13 – Auf einen Blick.......... ................................................................ 3

1 Durchgeführte Aktivitäten .......................... ............................................................................ 4

1.1 Ethnopoly-Spieltag .................................................................................................................... 4

1.2 Schulisches Begleitprogramm................................................................................................... 6

2 Zielerreichung..................................... ..................................................................................... 9

3 Schlussabrechnung .................................. ............................................................................ 17

4 Lessons Learnt ..................................... ................................................................................. 19

5 Berichterstattung in den Medien.................... ...................................................................... 24

Page 3: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

2

Dank

Das Ethnopoly’13 –Team dankt allen Partnern und Partnerinnen für die Unterstützung und das

grossartige Vertrauen!

Trägerschaft & Organisat ion

Ethnopoly’13 wurde unterstützt durch

Page 4: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

3

Das Berner Ethnopoly’13 – Auf einen Blick

Was ist Ethnopoly?

Ethnopoly ist ein interkulturelles Begegnungsspiel. Jugendliche sind in Gruppen selbständig

unterwegs und besuchen Migrantinnen und Migranten in deren Zuhause oder am Arbeitsplatz und

kommen mit ihnen ins Gespräch. So erhalten die Jugendlichen Einblick in verschiedene Ursachen von

Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz persönliche Lebenswelten einzelner

Migranten und Migrantinnen. Jeder „Postenbesuch“ wird mit Punkten, sogenannten „Ethnos“, belohnt.

Am Schluss des Spieltages wird die Gruppe mit den meisten Punkten zur Siegerin gekürt. Die

gesammelten Punkte werden nach dem Spieltag in Franken umgewandelt und mit dem erspielten

Geld können die Schülerinnen und Schüler ein eigenes Projekt im Themenbereich der interkulturellen

Verständigung durchführen.

Was ist das Ziel von Ethnopoly?

Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft und religiöser Zugehörigkeit begegnen sich im

Rahmen eines Spiels, das Spass macht. Durch positive persönliche Erlebnisse schwinden Ängste und

es entsteht interkulturelles Verständnis, das hilft, Vorurteile zu überwinden.

Was umfasste Ethnopoly’13 in Bern ?

• Der Spieltag am 1. November 2013, an dem 477 Jugendliche des 7.-9. Schuljahres aus 27

Klassen der Stadt und Region Bern teilgenommen haben. Sie konnten rund 102 Posten bei

Migrantinnen und Migranten Zuhause sowie bei Organisationen aus dem Migrationsbereich

besuchen.

• Ein schulisches Begleitprogramm mit je zwei Speziallektionen vor und nach dem Spieltag in

den teilnehmenden Klassen.

• Kleinstprojekte zum Thema interkulturelle Verständigung, welche die Schulklassen selbständig

mit dem am Spieltag erspielten Geld organisiert haben.

Wie viel hat die Durchführung von Ethnopoly’13 in B ern gekostet?

• Die Kosten betragen nur CHF 23’879 statt der budgetierten CHF 35'000 u.a. aufgrund

Einsparungen beim Rahmenprogramm, der Infrastruktur und der Evaluation.

Wer hat Ethnopoly’13 in Bern ermöglicht?

• Ein Projektteam von 16 Freiwilligen und 50 weiteren Helferinnen und Helfern am Spieltag

• Die 102 Migranten, Migrantinnen und Organisationen , die mit grossem zeitlichen Aufwand und

persönlichem Engagement die Posten gestalteten

• Der Verein Sport – The Bridge als Hauptträger

• Katamaran – Verein zur Integration der tamilisch sprechenden Gemeinschaft in der Schweiz, von

dem Idee und Konzept stammen

• Ein Unterstützungskomitee aus 6 Persönlichkeiten aus Stadt und Kanton Bern

• Zahlreiche Partner und Partnerinnen , die uns finanziell unterstützt haben

Page 5: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

4

1 Durchgeführte Aktivitäten

1.1 Ethnopoly-Spieltag

Am 1. November 2013 wurde in der Stadt Bern unter der Trägerschaft des Vereins Sport – The Bridge

zum fünften Mal Ethnopoly gespielt. Teilgenommen haben 477 Jugendliche aus 27 Schulklassen der

Stadt und Region Bern. Sie konnten rund 102 Posten bei Migrantinnen und Migranten Zuhause

sowie Organisationen aus dem Migrationsbereich besuchen.

Dieser Spieltag war wiederum ein Erfolg, wie die positiven Rückmeldungen von allen Beteiligten

(Jugendliche, Lehrpersonen, Posten, HelferInnen) zeigen. Dank der guten Vorbereitung durch ein

engagiertes Projektteam von 16 Freiwilligen und der Unterstützung durch rund 50 weitere Helferinnen

und Helfer am Spieltag, verlief dieser wie geplant und ohne Zwischenfälle. Ohne die finanzielle

Unterstützung von treuen und neuen Partnern und Partnerinnen wäre der Spieltag nicht denkbar

gewesen. Selbstverständlich waren auch die Erkenntnisse aus den Ethnopolyspielen der letzten Jahre

sehr hilfreich. Die vielen bestehenden Erfahrungswerte haben die Arbeit des Projektteams sehr

erleichtert.

Spielablauf und Spielregeln wurden analog der früheren Durchführungen organisiert. Ethnopoly’13 hat

jedoch folgende Neuerung eingeführt:

• Konzeptänderung: Vermehrt Teilnahme von Klassen auch von ausserhalb der Stadt Bern; aktivere

Suche nach neuen interessierten Schulen durch das Projektteam.

• Strukturänderung: Der Start am Morgen, d.h. die Besammlung auf dem Waisenhausplatz, fand

früher statt, damit die Informationsvermittlung ausgebaut werden konnte. Der erste

Nachmittagsposten konnten die Gruppen frei wählen und wurden nicht vorgegeben.

• Evaluation: Auch Feedbacks der Helfer und Helferinnen wurden eingefordert und ausgewertet..

a) Wie lief der Ethnopoly-Spieltag ab?

• Um 8 Uhr morgens sind die Jugendlichen auf dem Waisenhausplatz eingetroffen. Nachdem sich

die Vierergruppen, jeweils zwei Jugendliche aus zwei verschiedenen Klassen, gefunden hatten,

konnte der jeweilige Captain das Spielmaterial (Postenliste, Stadtplan, Infoblatt mit

Telefonnummern etc.) bei Ethnopoly-Mitarbeitenden abholen.

• Um 8.45 Uhr erfolgte der Spielstart. Gestartet wurde in zwei Staffeln mit einem Abstand von einer

Viertelstunde.

• Von 9 – 12 Uhr waren die Jugendlichen – ausgerüstet mit einer Tageskarte für den ÖV –

selbständig unterwegs. Ihre Route und die zu besuchenden Posten wählten sie selbst. Nach jedem

Postenbesuch mussten sich die Jugendlichen aber in unserer Telefonzentrale melden, damit ihnen

die gesammelten Punkte auf ihrem Konto gutgeschrieben werden konnten.

• Von 12 – 13 Uhr fand die Mittagspause statt. Die Jugendlichen nahmen ihr mitgebrachtes Picknick

in den Gruppen an einem zugeteilten Verpflegungsstandort ein, und wurden dort von Ethnopoly-

Helfern und -Helferinnen betreut.

• Von 13 – 16 Uhr wurde nochmals gespielt.

Page 6: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

5

• Um 16 Uhr mussten sich alle Gruppen wieder auf dem Waisenhausplatz einfinden. Die folgende

Siegerehrung der besten drei Gruppen wurde begleitet von einer Poetry-Slam-Einlage des Berners

Remo Zumstein.

b) Wer sind die Posten und was passiert dort?

Die Posten lassen sich in drei Gruppen aufteilen. Die umfangreichste Gruppe von Posten gestalteten

Migrantinnen und Migranten, die als Privatpersonen teilnahmen und die Jugendlichen Zuhause oder

am Arbeitsplatz willkommen hiessen. Sie ermöglichten den Schülerinnen und Schülern einen Einblick

in ihre persönlichen Lebenswelten. Verfügten die Migrantinnen und Migranten nicht über einen

Wohnraum in der Stadt Bern, stellte Ethnopoly ihnen Räumlichkeiten zur Verfügung. Die

Privatpersonen, die dieses Jahr einen Posten gestalteten, zogen aus 45 verschiedenen Ländern in

die Schweiz, u.a. aus Bolivien, Syrien, Äthiopien, Türkei, Eritrea, Peru, Deutschland, Sri Lanka, Israel,

Frankreich, Somalia, Ruanda, Nigeria, Indien, Mexiko, Italien, Russland, Irak, Guinea, USA. Die

Privatposten wurden beispielsweise wie folgt gestaltet:

• Ein Mann aus Madagaskar brachte den Jugendlichen anhand von Bildern, Musik und

traditionellen Speisen sein Heimatland näher.

• Eine Schwedin , die in der Schweiz aufgewachsen ist, erzählte über ihre Verbundenheit mit

Schweden und über die schwedischen Traditionen, die sie auch hier in der Schweiz zelebriert.

• Ein Kolumbianer , der eine kleine Kaffeebar betreibt, berichtete den Jugendlichen über die

Verhältnisse in der Kaffeeproduktion in Kolumbien, über die Bauern, von denen er seinen

Kaffee abkauft und versuchte damit ein positives und anderes Bild von Kolumbien zu

vermitteln.

• Eine junge Frau, die mit ihren Eltern aus Mazedonien in die Schweiz migriert war, schilderte

an ihrem Arbeitsplatz im Bundesamt für Migration den Jugendlichen anhand von Karten und

Bildern die Migrationsgründe ihrer Familie und illustrierte dadurch den Jugendlichen die

Vielfältigkeit Mazedoniens.

Die zweite Gruppe von Posten wurde von Vereinen, Begegnungsorten und Organisationen, die im

Migrationsbereich tätig sind, angeboten. Als Beispiele können folgende Posten genannt werden:

• Amnesty International schickte die Jugendlichen unter dem Motto "Flucht ist keine

Ferienreise" auf eine imaginierte Fluchtreise und zeigte ihnen damit die einzelnen Stationen,

welche Menschen auf der Flucht durchlaufen müssen, und die dabei zu treffenden

Entscheidungen.

• Die Kirchliche Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen präsentierte den Jugendlichen eine

Fluchtgeschichte, erläuterte den Flüchtlingsbegriff und fragte nach der Einschätzung der

Jugendlichen, ob im vorliegenden Fall Asyl gewährt wird oder nicht.

• Das Forum für die Integration der Migrantinnen und Migr anten (FIMM) zeigte den

Jugendlichen den Film "der Schwarzfahrer". Ihr Ziel war es, die Jugendlichen auf Vorurteile

aufmerksam zu machen und diese abzubauen.

Page 7: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

6

Eine letzte Gruppe von Posten bildeten Ethnopoly-Quartierstände , die von Helferinnen und Helfern

des Ethnopoly-Teams betreut wurden. Die Jugendlichen mussten dort auf spielerische Weise

konkrete Fragestellungen beantworten, indem sie unter anderem Passantinnen und Passanten

befragten und diese somit interaktiv ins Spiel einbezogen.

c) Was machen die vielen Helferinnen und Helfer am Spieltag?

• Auf- und Abbau der Infrastruktur: Je 10 Leute haben am frühen Morgen und nach Spielschluss

auf dem Waisenhausplatz und an den Quartierposten Zelte und andere Infrastruktur auf- bzw.

abgebaut.

• Start und Ziel auf dem Waisenhausplatz : 10 Personen haben morgens ab 8 Uhr die

Jugendlichen in Empfang genommen und ihnen geholfen, ihre Gruppen zu finden. Dem Captain

jeder Vierergruppe wurde das Material überreicht und über Lautsprecher wurde nochmals auf die

wichtigsten Spielregeln aufmerksam gemacht. Bei Spielschluss am Nachmittag musste kontrolliert

werden, ob alle Jugendlichen zurückgekommen sind.

• Postenbesuche : Mit vorbereiteten Listen ausgerüstet haben 9 Personen alle neuen Posten

besucht, die zum ersten Mal bei Ethnopoly mitmachten. Ziel war es, uns persönlich zu bedanken

und, wo nötig, Unterstützung anzubieten. Diese Aufgabe ist wichtig und wird von den Posten sehr

geschätzt.

• Telefonzentrale : 12 Personen nahmen die Anrufe der Jugendlichen entgegen, die diese nach

jedem Postenbesuch machen mussten, um ihre Ethnos zu sichern. Gleichzeitig überprüften sie,

wie regelmässig sich die ihnen zugeteilten Gruppen meldeten und nahmen Kontakt auf, wenn eine

Gruppe sich länger nicht mehr meldete. Aufgrund von Rückmeldungen der Posten nahmen sie

überdies Einfluss auf das Spiel, indem sie Posten mit einem Joker (zusätzliche Ethnos) versahen,

die bisher wenig besucht wurden.

• Betreuung der Ethnopolystände : An allen 8 Ethnopolyständen waren je zwei Personen vor Ort,

um den Schülern und Schülerinnen Ethnopoly-Aufgaben zu stellen, ihnen falls nötig

weiterzuhelfen, sowie Passanten und Passantinnen auf Ethnopoly aufmerksam zu machen und

über das Spiel Auskunft zu geben.

• Verpflegungsstandorte : Über Mittag waren je zwei Leute an einem der 8 Verpflegungsstandorte

dafür zuständig zu überprüfen, ob alle Jugendlichen eintreffen und sie während ihrer Mittagspause

zu betreuen. Wichtig ist, dass die Schüler und Schülerinnen die vorgegebene Mittagszeit

einhalten, da auch die Posten eine Mittagspause brauchen.

• Fototeam : Zwei Personen waren den ganzen Tag mit Fotokameras unterwegs, um das

Geschehen zu dokumentieren.

• Öffentlichkeits- und Medienarbeit : Auf dem Waisenhausplatz haben zwei Personen einen

Infostand betreut, wo Passantinnen und Passanten und Medienschaffenden Auskunft erteilt wurde

sowie digitale Medienarbeiten erledigt werden konnten.

Page 8: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

7

1.2 Schulisches Begleitprogramm

Als Ergänzung zum Spieltag wurde den Lehrpersonen der beteiligten Schulklassen ein

Begleitprogramm in Form von vollständig vorbereiteten Lektionspräparationen inkl. Materialien

angeboten, welche eine Vertiefung der Themen von Ethnopoly während zwei Lektionen vor und zwei

Lektionen nach dem Spieltag ermöglichten.

a) Vorbereitungsprogramm

Das Vorbereitungsprogramm hatte zum Ziel, die Schülerinnen und Schüler für die Themen rund um

Migration zu sensibilisieren, neugierig zu machen und sie zum Nachdenken anzuregen. Zudem

lernten die Schülerinnen und Schüler wichtige Begriffe in diesem Zusammenhang kennen.

• Zum Einstieg wurden die Schülerinnen und Schülern mit Begriffen, Zahlen und Fakten zum Thema

Migration konfrontiert. Anschliessend haben sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken

gemacht, wo sie selber in ihrem Alltag schon mit der Thematik von Fremd-Sein und Ausgrenzung

Erfahrungen gemacht haben.

• In Gruppen wurde ein Plakat erstellt, auf welchem die Schülerinnen und Schüler ihr Vorwissen zu

den Themen Migration, Heimat, Fremdsein, Rassismus oder Anderssein festhielten.

• In der anschliessenden Powerpoint-Präsentation zu diesen Themen wurden sowohl Bilder gezeigt,

als auch die wichtigen Begriffe wie beispielsweise Migration, Rassismus, Vorurteile, Asyl erklärt.

Zudem gab es auf einigen Folien verschiedene konkrete Beispiele, um die Begriffe besser zu

erklären und zu verdeutlichen: Was heisst fremd sein?

• Zum Schluss des Vorbereitungsprogramms haben die Schülerinnen und Schüler Texte mit

Rollenspielen erhalten, bei welchen der Schluss offen war. Die Schülerinnen und Schüler mussten

die Szenen spielen und einen möglichen Schluss erfinden. Anschliessend wurde über die

verschiedenen Situationen diskutiert.

• Der letzte Lektionsteil widmete sich der konkreten Vorbereitung auf den Spieltag. Die Schülerinnen

und Schüler wurden über den Ablauf des Spiels aufgeklärt, ihnen wurden die Spielregeln erklärt,

Stadtplan-Lesen wurde geübt usw.

b) Nachbereitungsprogramm

Im Nachbereitungsprogramm ging es darum, sich nochmals mit dem Spieltag auseinander zu setzen

und die gemachten Erfahrungen auszutauschen.

• Als Einstieg wurden zuerst nochmals die Poster mit dem Vorwissen zum Thema aus dem

Vorbereitungsprogramm angeschaut. Das Ziel dieser Übung war, dass die Schülerinnen und

Schüler ihr früheres Wissen mit den Erfahrungen, die sie am Spieltag gemacht hatten, verbinden.

Die Meinungen zum Thema wurden erweitert, ergänzt und ev. verändert.

• In einer weiteren Phase des Nachbereitungsprogramms ging es dann darum, die am Spieltag

erarbeiteten Kleinstprojekte auszuarbeiten und gemeinsam mit der Klasse sich für ein Projekt zu

entscheiden, dieses zu konkretisieren und ein Konzept zu erstellen.

Page 9: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

8

• Am Ende des Nachbereitungsprogramms haben dann sowohl die Lehrpersonen als auch die

Schülerinnen und Schüler einen Fragebogen zur Evaluation des Spieltags sowie des Vor- und

Nachbereitungsprogramms ausgefüllt.

Diese Wiederholung und Reflexion sollte der Nachhaltigkeit dienen und das Erlebte nochmals

festigen.

Page 10: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

9

2 Zielerreichung

Ziel 1: Teilnehmende

Quantitative Zielaspekte Qualitative Zielaspekte

400 bis 500 Jugendliche der 7.-9. Klasse aus der Stadt Bern und Umgebung nehmen an einem interkulturellen Postenlauf in der Stadt Bern teil.

• Die Jugendlichen haben Spass. • Die Jugendlichen setzen sich mit Fragen des

interkulturellen Zusammenlebens auseinander.

Mit acht teilnehmenden Schulen, 27 Klassen und rund 477 Schülern und Schülerinnen aus der Stadt

und Umgebung von Bern wurde dieses quantitative Ziel erreicht.

Viele Lehrerinnen und Lehrer, die im Jahr 2011 beim letzten Ethnopoly mit ihren Schulklassen

teilgenommen haben, halfen nach der Kontaktaufnahme durch das neue Ethnopolyteam aktiv bei der

Suche nach weiteren Schulklassen mit. Es hat sich als sehr lohnend herausgestellt, mit einzelnen

Schulen einen intensiven Kontakt aufzubauen. Über das Schneeballprinzip ergab sich so die

Teilnahme weiterer Klassen, denen Ethnopoly von Lehrpersonen und Schulleitungen aktiv empfohlen

wurde.

Auch diese Jahr hatten die Jugendlichen Spass an Ethnopoly, wie die folgenden Antworten der

Schülerinnen und Schüler zeigen.

46%35%

57%

30%

47% 49%

34%

30%

39%

50%

32% 33%

10%

21%6%

16%6%

7%

5%12%

7%20%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Alle Jungs Mädchen 7. Klasse 8. Klasse 9. Klasse

Ethnopoly'13 hat mir Spass gemacht.

stimmt überhaupt nicht

stimmt eher nicht

weder noch

stimmt eher

stimmt voll und ganz

Wie intensiv sich die Jugendlichen mit Fragen des interkulturellen Zusammenlebens beschäftigen, ist

schwierig zu messen. Jedoch gaben alle Lehrpersonen an, dass sie das Vor- und Nachbereitungs-

programm mit ihren Klassen zumindest teilweise durchgeführt hatten. Die Schülerinnen und Schüler

waren also sensibilisiert auf das Thema.

Page 11: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

10

Folgende Aussagen zeigen, was die Schülerinnen und Schüler am Spieltag für sich lernen konnten.

Was hast Du bei den Posten gelernt/erfahren/erlebt?

„ In Bulgarien ist Kopfnicken Nein und Kopfschütteln ja.“

„ Dass es viele verschiedene, interessante Kulturen gibt. Uns wurde die Reise der Flüchtlinge vorgestellt.“

„Es gibt viele verschiedene Kulturen, doch nicht jede wird gleich respektiert. Alle Menschen, die wir getroffen haben, sind mit guten Gründen in die Schweiz gekommen.“

„Ich habe neue Kulturen kennen gelernt, neue Sprachen und Schriftarten. Wir haben viele Geschichten von Menschen gehört, die von ihren Heimatländern geflüchtet sind.“

„Dass es viele Menschen sehr schwer haben und vieles auf sich nehmen, um ein besseres Leben zu haben.“

„Dass ich jede Kultur respektieren muss und dass jeder Mensch eine Vorgeschichte hat.“

„Sie haben ihr Leben erzählt, das war geil.“

„Diese Leute haben zum Teil schon schwere Dinge hinter sich.“

„Ich habe gesehen, dass viele Menschen mit wenig Geld auskommen müssen.“

„Dass das Kopftuch nicht Pflicht ist.“

„Ich habe erfahren, dass ein Mann aus Eritrea in die Schweiz gekommen ist, weil das Militär dort viel zu streng war.“

„Dass es in der Schweiz immer noch Menschenhandel gibt und dass verschiedene Organisationen dagegen etwas machen.“

Page 12: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

11

Ziel 2: Posten

Quantitative Zielaspekte Qualitative Zielaspekte

70 bis 90 Menschen und Organisationen unterschiedlicher kultureller Herkunft und religiöser Zugehörigkeiten öffnen ihre Türen für die Jugendlichen (sog. Posten).

Die Menschen an den Posten

• fühlen sich in der Vorbereitung gut betreut • erleben den Spieltag für sich selbst als

positive Erfahrung • sind mit der Besucherfrequenz am Spieltag

mehrheitlich zufrieden.

Das quantitative Ziel wurde übertroffen. Da sehr viele Jugendliche teilnahmen, mussten etwas mehr

Posten gesucht werden, um einen günstigen Spielfluss zu erzielen, d.h. die Wartezeiten bei Posten

möglichst gering halten zu können. Dem Team gelang es, eine Rekordzahl von 102 Posten aus 45

verschiedenen Herkunftsländern zu organisieren.

Die ausgewogene geographische Verteilung der Posten ist für den Spielfluss wichtiger, als die Anzahl.

In so genannten Brennpunkten – bspw. das Länggass-Quartier mit 24 Posten – kam es trotz der

unzählig vorhandenen Posten zu Wartezeiten für die Jugendlichen, weil viele Gruppen dieses Quartier

anstrebten. Einzelne Posten, die alleine abseits in einem Quartier lagen, wurden dagegen kaum

besucht.

Aufgrund der sehr hohen Zahl von teilnehmenden Schülerinnen und Schüler war es für die

Telefonzentrale schwierig, das Spiel so zu steuern, dass alle Posten mehr oder weniger ausgelastet

waren. Eine handvoll Posten war denn so auch enttäuscht, dass sie kaum besucht wurden, obwohl sie

ein attraktives Thema und viel Aufwand für die Vorbereitung geleistet haben.

Dieses Jahr waren pro Person im Postenteam durchschnittlich 17 Posten zu betreuen. Das stellt ein

Missverhältnis dar. Es war demzufolge, weil das Ethnopolyteam relativ klein war, kaum möglich, alle

Posten inhaltlich gut vorzubereiten. Einige Posten fühlten sich denn auch nicht ausreichend betreut.

Der Informations- und Austauschanlass im Vorfeld wurde von zahlreichen Posten besucht, die denn

auch sehr gut vorbereitet waren. Aus zeitlichen Gründen war es nicht möglich, einen weiteren

Informationsanlass durchzuführen.

Jedem Posten wurde eine Ansprechsperson zugeteilt (in der Regel diejenige Person, die den Posten

auch akquiriert hatte). Damit sollte gewährleistet werden, dass man auf die jeweiligen Bedürfnisse und

Fragen der Posten eingehen konnte. Aber auch dazu hatten die Freiwilligen im Postenteam in den

Wochen vor dem Spieltag kaum mehr genügend Zeit. Die Möglichkeit der Posten, über die

Telefonzentrale Hilfe anzufordern oder auf Mängel hinzuweisen (zu viele/zu wenige Besucherinnen

und Besucher), wurde aber geschätzt.

Insgesamt gab es somit von der organisatorischen Seite bestimmte Mängel im Zusammenhang mit

der Vorbereitung und Betreuung der Posten. Das angestrebte Betreuungsverhältnis und somit auch

die Qualitätssicherung konnte nicht vollständig erreicht werden.

Dennoch fielen die meisten Rückmeldungen der Posten positiv aus und Ethnopoly wurde mehrheitlich

als bereichernde Erfahrung bezeichnet. Der Austausch mit den Schülerinnen und Schülern hat den

Posten sehr gefallen, auch wenn es ihnen z.T. schwer gefallen ist, die Schüchternheit der

Jugendlichen zu überwinden. Zahlreiche Posten haben zum Schluss des Spieltages die Möglichkeit

Page 13: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

12

wahrgenommen, beim Schlusspunkt auf dem Waisenhausplatz und insbesondere beim

anschliessenden Apéro teilzunehmen und das Ethnopolyteam besser kennen zu lernen. Die

Möglichkeit sich über die Erlebnisse des Tages auszutauschen, wurde von vielen Posten gerne

genutzt und hat ihnen das Gefühl vermittelt, an einem „grossen Ganzen“ beteiligt zu sein.

Wie die Migranten und Migrantinnen und Organisation en den Spieltag erlebten:

"Das war eine sehr gute Idee, das muss weiter gehen.“

„Das Programm war sehr gut. Ich wünsche das gleiche Programm für Erwachsene.“

„Die 2 Gruppen, die bei mir waren, waren sehr schüchtern!“

„Tolle Idee und tolles Konzept, aber die Posten sind nicht allzu leicht zum finden, sollten besser ausgeschildert sein.“

„Bitte mehrere Termine für den Infoabend!“

„Interessierte BesucherInnen mit interessanten Fragen wie: Was ist Migration, wie kann man sich integrieren lernen etc.“

„Wir möchten gerne wieder mitmachen, werden aber das Programm mit Asylsuchenden gestalten, was denn auch eher ins Ethnopoly passt. Um 9.00 Uhr kamen gleich zwei Teams zu je fünf Personen plus ein Lehrer zusammen, was mein vorgesehenes Programm verunmöglichte (...). Im Beisein vom Lehrer waren die SchülerInnen etwas gehemmt.“

„Das Telefon war oft besetzt und dadurch hat es hier aufgrund des Andrangs oft „Stau“ gegeben.“

„Es war sehr gut organisiert und hat Spass gemacht! DANKE euch!“

Page 14: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

13

Ziel 3: Ethnopolystände

Quantitative Zielaspekte Qualitative Zielaspekte

An 4 bis 6 Ethnopolyständen, welche sich an zentralen Plätzen in der Stadt Bern befinden, lösen die Jugendlichen interaktive Aufgaben.

• Dabei treten die Jugendlichen in Kontakt mit den Passanten und Passantinnen, welche dadurch auf Ethnopoly aufmerksam gemacht werden.

• Bei den Ethnopolyständen kommt das Projektteam in Kontakt mit den Schülerinnen und Schüler

• Die Aufgaben fördern die Gruppendynamik innerhalb der Spielgruppen.

Auch dieses quantitative Ziel wurde übertroffen, weil aufgrund der hohen Anzahl teilnehmender

Klassen mehr Ethnopolystände geschaffen wurden. An acht zentralen Standorten in der Stadt Bern

befanden sich Ethnopolystände (Waisenhausplatz, Grosse Schanze, Viktoriaplatz, Helvetiaplatz,

Hirschengraben, Eigerplatz, Thunplatz und Loryplatz). An diesen Posten haben die Schülerinnen und

Schüler einen zufällig ausgewählten Auftrag erhalten. Darunter waren Wissensfragen, Rollenspiele

und interaktive Aufträge, bei denen Passanten und Passantinnen miteinbezogen werden mussten.

Den interessierten Passanten und Passantinnen wurde an den Ethnopolyständen eine Broschüre

abgegeben, die über Ethnopoly und unsere Ziele informiert. Erste Priorität hatten aber die

Schülerinnen und Schüler. An den meisten Ständen blieb darum nicht mehr viel Zeit, die Passanten

und Passantinnen zu informieren.

Die Schülerinnen und Schüler schätzten die Ethnopolystände, wie die folgende Auswertung zeigt.

36% 38% 17% 6% 3%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Die Aufträge an den Ethnopolyständen waren eine gut e Abwechslung zu den Posten.

stimmt voll und ganz stimmt eher weder noch stimmt eher nicht stimmt überhaupt nicht

Page 15: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

14

Ziel 4: Begleitprogramm

Quantitative Zielaspekte Qualitative Zielaspekte

Alle beteiligten Schulklassen nehmen an unserem Begleitprogramm mit Vor- und Nachbereitung teil.

Die Jugendlichen

• werden sich ihrer eigenen Vorurteile bewusst. • tauschen darüber aus, mit welchen Vorurteilen

sie selbst konfrontiert sind. • reflektieren die am Spieltag gemachten

Erfahrungen. • werden dazu angeregt, selbst aktiv zu werden

und sich gegen Rassismus einzusetzen.

Gemäss unserem Informationsstand haben alle Lehrpersonen das Vor- und Nachbereitungsprogramm

zumindest teilweise durchgeführt. Die Rückmeldung zum Begleitprogramm war sowohl von den

Jugendlichen als auch von den Lehrpersonen positiv.

Wie sich die Konzepte der Jugendlichen zu den im Begleitprogramm behandelten Themen konkret

verändert haben, ist schwierig zu messen. Wir werten es aber positiv, dass über 50 % der

Schüler/innen angeben, dass sich durch das Begleitprogramm ihr Wissen erweitert und ihre Haltung

verändert haben.

11% 46% 26% 10% 6%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Das Vor- und Nachbereitungsprogramm hat mich nachden klich gestimmt und mein Wissen und meine Haltung erweiter t bzw.

verändert. stimmt voll und ganz stimmt eher weder noch stimmt eher nicht stimmt überhaupt nicht

9 von 27 Klassen setzten dieses Jahr ein Kleinstprojekt um. Es wurden nicht so viele Projekte

umgesetzt wie vor zwei Jahren. Das mag daran liegen, dass bei Ethnopoly’13 weniger für die

Kleinstprojekte budgetiert wurde bzw. dass mehr Klassen mitgemacht haben als in anderen Jahren.

Deshalb war die Gewinnsumme der einzelnen Klassen weniger hoch. Der finanzielle Anreiz, ein

Projekt umzusetzen, war daher um ein Vielfaches kleiner.

Die Klassen setzen/setzten folgende Aktivitäten um:

• Internationales Kochen: Die Klasse kochte gemeinsam Rezepte aus allen Ländern, aus

welchen die SchülerInnen der Klasse ursprünglich kommen.

• Bienvenue chez les Welsch: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich im Rahmen eines

Sprachaustausches mit einer Schule aus dem Unterwallis (Orsières) mit Vorurteilen

gegenüber den Romands auseinander. Dabei soll den Romands die Stadt Bern gezeigt,

Berner Traditionen vorgestellt und Kulinarisches selbst gemacht werden. Durch das

gegenseitige Kennenlernen sollen auch Sprachbarrieren abgebaut werden.

Page 16: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

15

Ziel 5: Lessons learnt

Quantitative Zielaspekte Qualitative Zielaspekte

Weiterentwicklung und Verbesserung des Ethnopoly-Konzepts

Wir orientieren uns in der Vorbereitung an den Lessons Learnt der bisherigen Projektdurchführungen und formulieren nach Abschluss einer Evaluation selber solche.

Da im Projektteam nur wenige Personen mitarbeiteten, die bei früheren Ethnopoly-Spielen dabei

waren, konnte nur bedingt auf einen Erfahrungsschatz zurückgegriffen werden. Durch enormes

Engagement des Teams gelang es aber überwiegend problemlos, einzelne Wissenslücken zu

überwinden. Zudem standen dem Team drei Personen von früheren Ethnopoly-Spielen als enge

AnsprechpartnerInnen zur Verfügung. So konnten auch die letzten Erfahrungslücken problemlos

geschlossen werden. Die Zusammenarbeit und der Austausch mit Ethnopoly Schweiz fand noch kaum

statt, würde vom Team aber für eine nächste Durchführung sehr geschätzt werden.

Die Lessons Learnt aus dem Ethnopoly’11 waren für die Planung und Durchführung wertvoll, so dass

auch für das nächste Ethnopolyteam Lessons Learnt festgehalten werden. Die Evaluation wurde

rasch angegangen. So fanden in den einzelnen Ressorts wenige Tage nach dem Spieltag erste

Feedback- und Reflexionsrunden statt, die dann zu ausformulierten Texten führten. Diese

Vorgehensweise erwies sich als äusserst sinnvoll, um möglichst alle Eindrücke und

Verbesserungsvorschläge festhalten zu können.

Zur Verbesserung von Ethnopoly wurden dieses Jahr auch die Helfer und Helferinnen angehalten, ein

kritisches Feedback mit Anregungen zu verfassen. Für eine Weiterentwicklung des Konzeptes wäre

es toll, wenn mit den Posten nach dem Spieltag Feedbackrunden eingerichtet werden können, da die

Posten als zentrales Element des Spieltages, diesen intensiv erleben und vieles beobachten können.

Eindrücke vom Spieltag und Rückmeldungen der Helfer und Helferinnen

„Es gab vereinzelte Posten, die beinahe keinen Besuch bekommen haben (...), das ist sehr schade. Vielleicht könnte man den Schülergruppen mehr Posten fix vorschreiben.“

„Für mich war es eine tolle Erfahrung, Ethnopoly als Helferin zu erleben. Ich finde, dass alles sehr professionell und reibungslos abgelaufen ist. Eine kleine Anmerkung habe ich: Fragen und Antworten der Ordner an den Ethnopolyständen aktualisieren.“

„Was man vielleicht verbessern könnte: Es wäre sinnvoll, mehr Wert auf die Qualität der Posten statt auf die Quantität der Posten zu legen!“

„Ich finde, es ist eine Überlegung wert, die Kontrollen der Schülergruppen direkt am Posten durch das Ethnopolyteam zu machen oder evt. gäbe es eine elektronische Lösung? So könnte gewährleistet werden, dass die Jugendlichen mitmachen.“

„Das Konzept, Jugendliche in Kontakt mit Migranten zu bringen, den Austausch zu fördern, die "Fremdenangst" zu vermindern, finde ich super, grosses Kompliment an euch alle die es organisiert und ermöglicht haben!“

„Für das nächste Mal hätte ich noch den Vorschlag, dass Klassen aus weiter entfernten Schulen einbezogen werden könnten. Denn ich hatte den Eindruck, dass die meisten teilnehmenden Schüler/innen selber ausländischen Hintergrund haben. In abgelegeneren Schulen ist dies aber nicht der Fall. (...) Es ist bestimmt schwieriger, Schulen vom Lande für das Projekt zu begeistern, aber ich glaube, es wäre eine Überlegung wert.“

Page 17: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

16

„Ich fand die Organisation tiptop. Ich habe nur gefunden, man könnte die Quartierposten ein bisschen attraktiver gestalten. Beispielsweise ein grosses "Ethonopoly-Banner", um vorne ans Zelt zu hängen und grössere Plakate. Die Leute wären nämlich schon interessiert, haben sich aber nicht so richtig in die Nähe gewagt (...). Zudem wäre es cool gewesen, die Flyer auch in Englisch und ev. Französisch zu haben.“

„Meine Tipps für die Telefonzentrale: ein Mehrfachstecker mit Verlängerungskabel auf dem Tisch wäre gut für den Fall, dass der Akku leer ist. Für die Zuweisung und die Übersicht ist es hilfreich, wenn es eine einfach auszurechnende Verbindung zwischen den Nummern der Telefonagenten mit denjenigen der Gruppen, für die sie zuständig sind, gibt (Bsp. Agent Nr. 2 ist zuständig für die Gruppe 21-30 oder so).“

„Es hat Spass gemacht, danke euch für eure unzähligen Arbeitsstunden!“

Page 18: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

17

3 Schlussabrechnung

Projektergebnis

Konto

Saldo, CHF

Budget, CHF

Abweichung, CHF

Abweichung, %

Total Beiträge 26'292.00 35'000.00 -8'708.00 -24.88%

Total Aufwand Spieltag 23'878.87 35'000.00 -11'121.13 -31.77%

Überschuss Ethnopoly Spieltag 2'413.13 0.00 2'413.13

Aufwand und Ertrag im Detail

AUFWAND

Konto Saldo,

CHF Budget,

CHF Abweichung,

CHF Abweichung,

%

Büromaterial und Druckkosten 492.50 900.00 -407.50 -45.28% Porti 187.50 700.00 -512.50 -73.21% Kommunikation und Dokumentation 290.00 500.00 -210.00 -42.00% Spesen Projektteam 1'255.15 1'000.00 255.15 25.52% Evaluationskosten 450.00 2'400.00 -1'950.00 -81.25%

Total Overhead 2'675.15 5'500.0 -2'824.85 -51.36%

Infrastruktur (Bühne, Zelt, Raummiete etc.) 7'183.17 9'000.00 -1'816.83 -20.19%

Tageskarten Bernmobil 3'478.00 3'340.00 138.00 4.13%

Stadtpläne 3'792.00 3'500.00 292.00 8.34%

Aufwand HelferInnen 2'327.15 4'000.00 -1'672.85 -41.82%

Erkennungszeichen Schüler 777.60 778.00 -0.40 -0.05%

Aufwand Schlussakt 450.00 1'500.00 -1'050.00 -70.00%

Aufwand Posten 1'201.65 3'000.00 -1'798.35 -59.95%

Sonstiger Aufwand 793.50 582.00 211.50 0.00%

Total Ethnopoly Spieltag 20'003.07 25'700.00 -5'696.93 -22.17%

Beitrag für Kleinstprojekte 1'100.00 2'500.00 -1'400.00 -56.00%

Material 100.65 300.00 -199.35 -66.45%

Evaluationsaufwand Begleitprogramm 0.00 1'000.00 -1'000.00 -100.00%

Total Begleitprogramm 1'200.65 3'800.00 -2'599.35 -68.40%

Total Aufwand Ethnopoly'13 23'878.87 35'000.00 -11'121.13 -31.77%

ERTRÄGE

Konto

Saldo, CHF

Budget, CHF

Abweichung, CHF

Abweichung, %

Total Unterstützungsbeiträge Spieltag 22'000.00 30'800.00 -8'800.00 -28.57%

Total Naturalbeiträge 4'292.00 4'200.00 92.00

Total Beiträge 26'292.00 35'000.00 -8'708.00 -24.88%

Page 19: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

18

Kommentar zu den Aufwänden

Obwohl die budgetierten Einnahmen nicht generiert werden konnten, schliesst Ethnopoly’13

insgesamt mit einem Überschuss von CHF 2'413 ab.

Dies ist darauf zurückzuführen, dass die effektiven Aufwände über CHF 11‘000 unter dem Budget

liegen. Das Budget wurde auf der Basis der Endabrechnung von Ethnopoly'11 erstellt. Viele konkrete

Entscheide, die kostenrelevant waren, sind erst im Projektverlauf gefällt worden. In fast allen Fällen

haben diese konzeptionellen Anpassungen zu Minder- und nicht zu Mehrkosten geführt.

Die Overheadkosten fielen deutlich geringer aus als erwartet, da wir teilweise gratis

Büroräumlichkeiten nutzen konnten, wo uns Drucker und Büromaterial zur freien Verfügung standen.

Für die Evaluation fielen aufgrund freiwilligen Engagements und elektronischer Fragebogen weniger

Kosten an. Die Spesen für das Projektteam nahmen insofern zu, als dass das Abschlussessen als

Dank für die unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden neu unter diesem Posten und nicht unter dem

Posten „Aufwand HelferInnen“ aufgeführt wird.

In der Kontengruppe Ethnopoly Spiel gab es bei den meisten Posten grössere Abweichungen. Diese

Abweichungen resultieren, wie bereits erwähnt, daraus, dass konkrete Entscheide erst nach dem

Erstellen des Budgets getroffen werden. Die Minderausgaben von 22% sind aber vor allem darauf

zurückzuführen, dass für den Schlussakt eine kostengünstige Lösung gefunden werden und das

Material für die Posten günstiger erworben werden konnte.

In der Kontengruppe Begleitprogramm sind aufgrund der Büroinfrastruktur, die uns zur Verfügung

gestellt wurde, weitaus weniger Druck- und Materialkosten entstanden. Da weniger Schulklassen ein

Kleinstprojekt planten, ist der hierfür geplante Betrag nicht ausgeschöpft worden. Der Aufwand für die

Evaluation fiel weg, da die Fragebögen den Klassen in elektronischer Form zugestellt werden und

somit die Druckkosten gespart werden konnten.

Page 20: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

19

4 Lessons Learnt

a) Projektorganisation, -ablauf

• Organisation : Das Ethnopoly-Team bestand aus verschiedenen Ressorts (Infrastruktur/Spieltag,

Kommunikation/Fundraising, Posten, Schulen). In jedem Ressort waren zwischen drei und sieben

Personen tätig. Für die regelmässig stattfindenden Koordinationssitzungen nahm jeweils eine

Vertretung pro Ressort teil. So konnten die Koordinationssitzungen in einem überschaubaren

Rahmen gemacht und die Dauer konnte gut kontrolliert werden.

• Unabhängigkeit der einzelnen Ressorts: Die einzelnen Ressorts haben sehr unabhängig

voneinander gearbeitet, wussten aber immer dank der OK-Sitzungen genau über den Stand der

anderen Ressorts Bescheid. Dies war sehr positiv, da man dadurch die Arbeitslast gut aufteilen

konnte. Das Projektteam hat festgehalten, dass es wünschenswert wäre, wenn eine oder zwei

Personen die Gesamtleitung übernehmen würden und in dieser Funktion die Koordination und die

Sicherstellung der Zielerreichung verantworten würden. Denn es ist wichtig, dass es eine oder zwei

Personen hat, die den Überblick über das Gesamtprojekt haben und die Koordination sicherstellen.

Zudem gibt es Dinge, die nicht klar einem Ressort zugeordnet werden können oder solche die in

verschieden Ressorts passen. Um sicherzustellen, dass keine Organisationsschritte vergessen

gehen und nichts doppelt gemacht wird, ist es sinnvoll, dass eine Person die Gesamtkoordination

des Projektes übernimmt und in den OK-Sitzungen die Überschneidungen diskutiert.

• Nach dem Spieltag: Evaluation rasch angehen, es lohnt sich qualitativ und auch vom zeitlichen

Aufwand her.

b) Spieltag

• Aufbau Infrastruktur Waisenhausplatz: Der Aufbau des grösseren Zeltes und insbesondere der

Bühne ist zeitintensiv. Zwingend genügend Zeit einplanen, damit es den Helferinnen und Helfer vor

Ankunft der Schülerinnen und Schüler noch für ein kurzes Kaffee reicht. Wichtig wäre es, eine

Nummer der verantwortlichen Person von Top-Events zu haben, damit man sie erreichen kann.

Aufgrund von verspäteter Ankunft wurde der Aufbau etwas stressig. Ganztags sollten zwei

Personen auf dem Waisenhausplatz als Trouble-Shooter/Spielleitung anwesend sein, weil eine

Person alleine sonst je nach Verlauf des Spieltags nie zur Ruhe kommt.

• Dezentrales Mittagessen: Für die Schülerinnen und Schülerist ist es toll, wenn sie am Nachmittag

gleich wieder in der Nähe der Posten sind. Eine genaue Instruktion ist wichtig, weil sonst die

Gruppen die Reisezeit hin zum Verpflegungsposten kaum einteilen. Dezentrales Essen bewährt

sich, weil die Gruppen für den Nachmittag bereits gut auf dem Spielfeld verteilt sind. Es ist sinnvoll,

die Verpflegungsposten, die sich bewährt haben (zentral, günstig/gratis, viel Platz) sofort zu

organisieren, sobald das Spieldatum bekannt ist. Die restlichen Verpflegungsposten können dann

zu einem späteren Zeitpunkt, sobald die Standorte der Posten bekannt sind, kurzfristig noch

gebucht werden (es gibt viele Möglichkeiten in der ganzen Stadt). Gute Absprache mit dem

Postenteam für die Auswahl der Standorte der Verpflegungsposten ist sehr wichtig, unbedingt auf

einer Karte schon eine Woche vor dem Spiel die Posten visualisieren, damit abseits stehende

Posten/Verpflegungsposten noch geändert werden können. Sehr wichtig ist, dass alle betreuenden

Personen der Verpflegungsposten ein Ethnopoly-Handy erhalten und erreichbar sind

(Informationsaustausch über Gruppen, Miete etc.).

Page 21: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

20

• Erklärung zum Umgang mit den Listen: Trotz Instruktion in der Klasse wäre es auf jeden Fall

hilfreich, wenn am Spieltag vor dem Start nochmals kurz erläutert wird, wie mit den vielen Listen

und der Karte umgegangen wird („Auf der Postenliste kann ich schauen, welcher Posten mich

interessiert. Wenn ich bereits irgendwo bin, kann ich auf der Karte sehen, welche Posten noch in

der Nähe sind. Anhand der Postennummer suche ich dann wiederum auf der Postenliste die

genaue Adresse raus, welche ich dann mit dem Stadtplan auffinden soll“ – so einfach?). Evt. wäre

es gut, wenn die Lehrpersonen in der letzten Stunde vor dem Spiel nochmals den Ablauf erklären.

Es wäre auch sinnvoll, wenn jemand vom Ethnopoly Team bei den Schulen vorbeigeht und die

Schüler und Schülerinnen kurz auf das Spiel vorbereitet. Zu Beginn des Spieltages sind die

Jugendlichen ziemlich aufgeregt und es ist schwierig, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.

• Handys in der Telefonzentrale : Es empfiehlt sich, bei den in der Telefonzentrale verwendeten

Handys die Combox gleich zu Beginn auszuschalten, weil im Verlauf des Spiels kaum Zeit bleibt,

diese abzuhören.

• HelferInnensuche für Spieltag : Es empfiehlt sich, früh mit der HelferInnensuche zu starten.

Wichtig ist, dass die Mitglieder des Projektteams ihre persönlichen Kontakte mobilisieren. Wenn im

Projektteam selber die Leute auch als Posten engagiert sind oder am Spieltag abwesend sind,

fallen plötzlich sehr viele Personen weg. Unmittelbar vor dem Spieltag sagen sicher noch

Helferinnen und Helfer ab. Die HelferInnensuche via Plattformen wie Kampajobs.ch ist zwar nicht

sehr ergiebig, bringt aber sehr engagierte Helfer und Helferinnen, meist jedoch nicht aus der Stadt

selber, sodass der Koordinationsaufwand wiederum steigt.

• Anmeldeformular Helfer und Helferinnen : Die Möglichkeit sich als Helfer und Helferinnen für die

Tage vor dem Spieltag anzumelden wurde von uns nicht in Anspruch genommen. Die

Vorbereitungstage sind erfahrungsgemäss etwas chaotisch und das ganze Projektteam arbeitet

auf Hochtouren. Noch freiwillige Helfer und Helferinnen zu instruieren und ihnen Arbeit zu suchen,

erschien uns eher als Mehraufwand. Um die Helfer und Helferinnen einzuteilen wäre es hilfreich

und würde Missverständnisse verhindern, wenn sie „und“ oder „entweder/oder“ Morgen und

Nachmittag ankreuzen können. Damit man den Helfer und Helferinnen nach dem Spieltag eine

Dankeskarte und ein kleines Geschenk schicken kann, wäre es zudem praktisch, sie würden

bereits beim Anmeldeformular ihre Adresse angeben.

• Infrastruktur Waisenhausplatz : Attraktive Stellwände sind wichtiger Anziehungspunkt sowie mit

Helfer und Helferinnen besetzte Infostände, die interessierten Passanten und Passantinnen gerne

Auskunft geben und Zeit haben, um mit Ihnen zu diskutieren (ein wichtiger Teil der

Öffentlichkeitsarbeit). Bewährt hat sich auch die Medienzentrale mit PC und Internetanschluss.

Wetterabhängig müssen genügend Zelte vorhanden sein. Es ist sinnvoll, wenn ein Zelt allein für

die Helfer und Helferinnen (Vorräte, Taschen aufbewahren, Schreibtisch, Ersatzmaterial etc.)

reserviert ist. Grosse Zelt- und Tischbeschriftungen wie „Ethnopoly“, „Info“, „Medien“ etc., die an

jedem Spieltag wieder neu gestaltet und gedruckt werden müssen, sollten an einem zentralen Ort

gelagert werden und für Ethnopoly-Spieltage in allen Städten zugänglich sein.

• Standorte Ethnopolystände : Die Wahl der Quartierposten sollte gut mit dem Postenteam

abgesprochen werden. Sonst kann es passieren, dass ein Quartierposten kaum besucht wird, da

keine Posten in der Nähe sind. Allgemein sollten die Quartierposten bunt und ansprechend

gestaltet werden, damit die Aufmerksamkeit der Passanten und Passantinnen geweckt wird. Es

wäre zudem hilfreich das Infomaterial (Broschüre) auch in Englisch und Französisch zu drucken

und zu verteilen.

Page 22: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

21

• Telefonzentrale : In der Telefonzentrale kann sehr gut mit Papier und Bleistift gearbeitet werden.

Ein elektronisches Datensystem ist nicht nötig. Unbedingt eine zusätzliche Person einplanen, die

keiner Telefonnummer zugeteilt ist und mit Lehrerpersonen/Eltern/Ethnopoly-Helfern telefonieren

kann und Informationen über Posten/Spielgruppen etc. gezielt weiterleiten kann. Allgemein waren

10 Gruppen pro Helfer und Helferin eher am oberen Limit. Wichtig ist, noch vor dem Start die

Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam zu machen, dass sie eine „persönliche Nummer“ in

der Telefonzentrale haben. Damit kann vermieden werden, dass die Leitung der Telefonzentrale

am Anfang des Spiels mit Anrufen überhäuft wird.

• Zeit zum Mittagessen : Da die Jugendlichen meist früher als pünktlich beim Mittagessen eintreffen

(es gibt Strafpunkte, wenn sie zu spät sind), reichen die eingeplanten 30 Minuten.

• Schlusspunkt auf dem Waisenhausplatz : Poetry-Slam als Schlussakt war nicht ideal, da man

aufmerksam zuhören muss und die Jugendlichen aber eher müde sind. Ein kleines Konzert oder

eine andere Art von Perfomance wäre passender. Die Schüler und Schülerinnen kommen nach

einem ganzen Spieltag zurück auf den Waisenhausplatz, treffen sich wieder und wollen sich

austauschen. Die professionelle Moderation war top, Interaktion mit den Schülerinnen und Schüler

ist sehr wichtig. Evt. wäre ratsam, wenn die Lehrpersonen mit den Schülerinnen und Schüler den

Schlussakt zusammen besuchen. Es besteht sonst die Gefahr, dass sich Schülerinnen und

Schüler zurückziehen und den Schlussakt nicht mehr mitbekommen.

• Apéro mit den Helfernnen und Helfer / Posten: Alle Anwesenden haben es sehr geschätzt, sich

kennen zu lernen, kurz zu verschnaufen und die Eindrücke des Tages gemeinsam auszutauschen,

bevor es ans Aufräumen ging. Das Apéro darf ruhig sehr festlich sein mit Wein und verschiedenen

Häppchen. Eine gezielte Dankesansprache und Eröffnung des Apéros durch die OK-Leitung wäre

gut, weil es eine tolle Gelegenheit zum Danken darstellt.

• Allgemein : Es empfiehlt sich, Ethnopoly früher im Jahr und nicht erst im November durchzuführen.

c) Posten

• Alle Posten sollten am Spieltag von SchülerInnengru ppen besucht werden: Einige Posten,

die sich für den Spieltag den halben/ganzen Tag Zeit genommen hatten, wurden von keiner

Gruppe besucht. Dies muss beim nächsten Ethnopoly dringend verhindert werden. Die Adresse

des jeweiligen Postens sollte gleich bei der definitiven Zusage genau beachtet werden, um

abgelegenere Posten eine Räumlichkeit im Stadtzentrum zu organisieren. Ob ein Posten abseits

von anderen Posten liegt bzw. kein anderer Posten mit denselben öffentlichen Verkehrsmitteln

erreichbar ist, kann jedoch erst kurz vor dem Spieltag ersichtlich werden. Deshalb ist es am

Spieltag selber wichtig, dass in der Telefonzentrale genügend Telefonagenten und

Telefonagentinnen zur Verfügung stehen und so die SchülerInnengruppen gut betreuen und

steuern können.

• Auf die Zusammensetzung des Postenteams besser acht en: Das Postenteam setzte sich

dieses Jahr aus Personen zusammen, die alle in Bern studierten, jedoch nicht all zu gut in Bern

vernetzt sind. Da das Resultat der Postensuche, vor allem nach Privatpersonen mit

Migrationshintergrund, stark von persönlichen Kontakten abhängt, ist es sinnvoll bei der nächsten

Ethnopoly Durchführung darauf zu achten, dass sich im Postenteam auch Personen befinden, die

in Bern gut vernetzt sind. Weiter könnte einiger Arbeitsaufwand reduziert werden, wenn es eine

Person im Postenteam hat, die sich im IT-Bereich (v.a. mit Excel) gut auskennt (die Postenliste ist

in Excel-Format, aus welcher die für den Spieltag benötigten Listen erstellt werden können).

Page 23: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

22

• Bei der Anzahl der teilnehmenden Schülerinnen und S chüler die Anzahl der

Postenteammitglieder berücksichtigen: Bei Ethnopoly`13 setzte sich das Kernteam 478

teilnehmende Schülerinnen und Schüler als Ziel. Dies führte dazu, dass um die 70 Posten benötigt

wurden. Um den Schülerinnen und Schülern morgens und nachmittags 70 Posten zur Verfügung

zu stellen, kamen schlussendlich 102 Personen zusammen, die einen Posten gestalteten (viele

Personen konnten nur am Vormittag/Nachmittag einen Posten gestalten, wodurch sich die

benötigten Personen jeweils erhöhten). Mit sechs Mitgliedern im Postenteam ergab dies 17 zu

betreuende Personen pro Postenteammitglied. Die Mitglieder des Postenteams konnten dadurch

die einzelnen Posten ihrem Ermessen nach zu wenig gut betreuen. Um eine ausreichende

Betreuung (genaue Erklärung der Spielregeln und des benötigten Materials) und die damit

verbundene Qualität der Posten zu gewährleisten, empfiehlt das diesjährige Postenteam pro

Postenteammitglied 10 Personen, die zu betreuen sind. Dies bedeutet, dass die Anzahl der

teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sich an der Anzahl der Postenteammitglieder orientieren

sollte.

• Den ersten Kontakt zu Privatpersonen telefonisch au fnehmen: Das Postenteam nutze zur

Kontaktaufnahmen zu möglichen interessierten Privatpersonen/Organisationen die zu Verfügung

gestandenen Mail-Adressen. Bei den Organisationen hat dies gut funktioniert. Bei Privatpersonen

kamen jedoch per Mail wenige Antworten zurück, und es wurde zu lange gewartet, bis per Telefon

nachgefragt wurde, ob Interesse vorhanden ist. Deshalb sollte bei Privatpersonen, wenn

vorhanden, direkt per Telefon angefragt werden, ob sie an einer Teilnahme an Ethnopoly

interessiert sind.

• Die Einladung für den Informationsanlass früher ver senden: Der Informationsanlass wurde,

insbesondere von den Privatpersonen, sehr geschätzt. Er fand 3 Wochen vor dem Spieltag statt,

was sich als ein guter Zeitpunkt erwies. Jedoch wurde die Einladung zu kurzfristig versendet,

wodurch es nicht allen Interessierten möglich war, teilzunehmen. Die Einladung sollte optimaler

Weise einen Monat vor dem Informationsanlass versendet werden.

• Feedback der Posten: Die Posten bilden am Spieltag einen Ort, an dem das Spiel und dessen

Funktionieren gut beobachtbar ist. Deshalb können die Posten einen wichtigen Beitrag zur

Evaluation des Spieltages leisten. Für eine nächste Durchführung wäre zu überdenken, wie diese

reichhaltigen Informationen der Posten effizienter genutzt werden könnten, bspw. durch einen

Rundentisch oder telefonische Rückfragen durch das Postenteam nach dem Spieltag.

d) Zusammenarbeit mit Schulen, Organisation im Schu lteam

• Vorbereitung Spieltag: Es wäre empfehlenswert die Listen (Spielzettel, Gruppeneinteilung,

Verpflegungsposten etc.), wenn möglich, einige Tage vor dem Spieltag zu erstellen, wenn die

SchülerInnenlisten bereits bestehen. Eventuell könnte bereits einige Monate zum Voraus die

Muster erstellt werden und das Excel-Programm geübt werden, so dass in den Wochen vor dem

Spieltag keine „Feuerwehrübungen“ durchgeführt werden müssen. Da Excel ein wichtiges

Arbeitsinstrument im Schulteam darstellt, wäre es toll, jemanden mit Excel-Kenntnissen ins Team

holen.

• Nachbereitung Spieltag: Das Erstellen der Ranglisten und die Betreuung der Kleinstprojekte

erfordert auch nach dem Spieltag noch einmal einen hohen Arbeitsaufwand. Unbedingt personelle

Ressourcen einplanen!

Page 24: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

23

• Einbindung der Schulen: Für die Lehrpersonen ist die Mitarbeit als Helfer und Helferinnen am

Spieltag gemäss Rückmeldungen sehr bereichernd und die beste Möglichkeit, das Ethnopoly-Spiel

wirklich zu erleben. Es sollte evt. schon bei der ersten Kontaktaufnahme mit den Schulen

hervorgehoben werden, dass eine aktive Mitarbeit am Spieltag sehr erwünscht ist. Betreffend

Fundraising wäre eine finanzielle Einbindung wünschenswert, Rückmeldungen der Stadt Bern

ergaben denn auch, dass Schulen normalerweise für die Teilnahme an ähnlichen Projekten einen

Unkostenbeitrag leisten.

• Spieltag: Einige Gruppen trennten sich bereits im Verlauf des Morgens, weil sie sich nicht

verstanden. So empfehlen wir, die Gruppeneinteilung zu überdenken. Eventuell können Gruppen

aus der gleichen Klasse oder der gleichen Schule zusammengestellt werden. Um die Schülerinnen

und Schüler minimal kontrollieren zu können und schwieriges Verhalten den Lehrpersonen

mitteilen zu können, muss unbedingt von jeder Lehrperson eine Telefonnummer vorhanden sein,

unter welcher die Person am Spieltag immer erreichbar ist. Zudem sollten die Schülerinnen und

Schüler wenn möglich, auch Handynummern angeben. • Schnittpunkt zw. Schülerinnen und Schülern und Ethn opoly - Telefonagenten: Im Vorfeld und

am Spieltag die Jugendlichen immer wieder dringend auf die individuelle Telefonagennummer

aufmerksam machen, so dass sie nicht ständig der Spielleitung anrufen. Die Unterscheidung

Spielleitung, Telefonagent, Telefonzentrale-Leitung ist äusserst wichtig, damit die Telefonate nach

den Postenbesuchen und die Anzahl erspielte Punkte korrekt eingetragen werden kann. • Kleinstprojekte: Dieses Jahr wurden wenige Kleinstprojekte umgesetzt. Es wäre toll, wenn in

Zusammenarbeit mit Lehrpersonen nach einer anderen Form der Vertiefung und Nachbearbeitung

gesucht werden könnte.

Page 25: Fördert interkulturelles Verständnis und macht Spass!€¦ · Schlussbericht Januar 2014 . 1 Inhaltsverzeichnis ... Migration, in Integrationsprozesse in der Schweiz und in ganz

24

5 Berichterstattung in den Medien

a) Bericht der Stiftung Gertrud Kurz

Bericht von Frau Kohli und Frau Chatterjee der Stiftung Gertrud Kurz, die am Ethnopoly an einer

Führung für Sponsoren und Unterstützungskomitee teilnahmen. Einsehbar unter:

http://www.gertrudkurz.ch/kurznachrichten/

b) Lokale Medien

Für den Spieltag wurden Journalisten und Journalistinnen von lokalen und nationalen Medien

eingeladen und mit einer Medienmappe bedient. Die lokalen Medien (Der Bund, Berner Zeitung)

haben über das Ethnopoly’11 ausführlich berichtet und deswegen am 1. November 2013 einen

anderen Schwerpunkt in der Berichterstattung gewählt. Ethnopoly’13 konnte bei dieser Ausgabe leider

nicht berücksichtigt werden.

c) Webauftritt

Neben der Medienarbeit wurde auch eine Web- und eine Facebookseite erstellt

(http://bern.ethnopoly.ch; https://www.facebook.com/ethnopolybern?ref=hl), welche miteinander

verlinkt wurden. Die Webseite diente vor allem dem Up- und Download von Informationsmaterialen,

während die Facebookseite von den Schülerinnen und Schülern Schülern (Fotos) genutzt wurde und

für die interne Vernetzung von Ethnopoly mit ähnlich ausgerichteten Institutionen nützlich war.