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Freitag, 14. Februar 2014 Th urga u & Ostschweiz...Ressort: tz-tg Erscheinungstag: 14. 2. 2014 MPS- Planfarben: cmyk Freitag, 14. Februar 2014 Th urga u & Ostschweiz 29 w w w .tagbla

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  • Publikation: tbtg Pagina: 29 Ist-Farben: cmyk0Ressort: tz-tg Erscheinungstag: 14. 2. 2014 MPS-Planfarben: cmyk

    Freitag, 14. Februar 2014

    Thurgau&Ostschweiz 29

    www.tagblatt.ch

    Bild: pd/Gemeinde Affeltrangen

    Dieses Loch hat ein Biber in die Böschung der Lauche bei Affel-trangen gegraben. Der Schaden ist inzwischen behoben.

    Ideen für gesunden ThurgauViele Brennpunkte sind im Thurgauer Gesundheitswesen auszumachen. Verschiedene Personen befassensich mit der Frage, wie die Gesundheitsversorgung verbessert werden kann. Erste Angebote kristallisieren sich heraus.SEBASTIAN KELLER

    FRAUENFELD. Hausärztemangel,Depressionen, Medikamente:Das Gesundheitswesen ist viel-fältiger als die Disziplinen anden Olympischen Spielen. DemRegierungsrat liegt die Gesund-heit der Thurgauerinnen undThurgauer am Herzen. Um dieVorsorge und Versorgung im Ge-sundheitswesen zu optimieren,hat er «Brennpunkte GesundheitThurgau» initiiert. Bei diesemProjekt arbeiten Vertreter desGesundheitswesens mit, abernicht nur. Auch die Wirtschaftund die Politik sind involviert.Projektleiter Felix Helg sagte ges-tern an einer Veranstaltung: «Esist eine gute Energie drin.»

    Zukunftsträchtige Idee

    Nach einer Tagung im 2013wurden drei Teilprojekte fest-gelegt. Diese haben einen unter-schiedlichen Reifegrad. Eine Re-sonanzgruppe hat am gestrigen

    Anlass die drei Projekte reflek-tiert. Ein Projektteam befasstsich mit einem online verfüg-baren Medikamentenplan. DieIdee: Mit diesem E-Mediplan –so der Name des Projekts – sollfür die Spitex, den Arzt und alleanderen Beteiligten sofort er-sichtlich sein, welche Medika-mente ein Patient braucht. Heu-te lasse die Situation, so heisst esim Projektbeschrieb, oft zu wün-schen übrig. Die beim Projekt In-volvierten sind sich einig: DemE-Mediplan gehört die Zukunft.

    Wenngleich es offene Fragengibt. Etwa: Wem soll die Platt-form gehören? Wie soll sie finan-ziert werden? Für die Finanzie-rung besteht die Idee, einen«Zehner oder Fünfer» auf denMedikamentenpreis zu schlagen– analog der vorgezogenen Recy-clinggebühr bei elektronischenGeräten. Auch andere Ideenstehen im Raum. Als Hürde fürdieses Projekt, sagte Olivier Kap-peler, neuer Kantonsarzt: «Wiebringen wir es auf die nationaleEbene?» Die Beteiligten wollen

    das Projekt weiterverfolgen. Wei-tere Resultate sollen – wie beiden anderen Projekten auch – imNovember präsentiert werden.

    Kompass für Personalchefs

    Weiter fortgeschritten ist einProjekt, das Hilfe beim Umgangmit psychisch belasteten Men-schen in Schule und Betriebbieten will. Eine Art Kompass fürPersonalverantwortlichen undSchulleiter ist im Aufbau. «Einer-seits wollen wir Fakten zusam-mentragen», sagte Roger Garten-

    mann, der gestern die Zwischen-resultate präsentierte. In einemKurs sollen Personalchefs lernen,wie sie eine Depression beieinem Mitarbeiter frühzeitigerkennen. «Es geht auch darum,Hemmschwellen abzubauen»,sagte Gartenmann, «oder ganzeinfach: das Gespräch zu su-chen.» Dazu findet voraussicht-lich im Mai ein Pilotkurs statt.

    Hausärztemangel bekämpfen

    Ein weiteres Projekt hat diekantonale Grundversorgungzum Inhalt. «Wir sammeln nochIdeen», sagte Ulrike Borst. DasZiel ist aber klar: «Wir wolleneine hochstehende Grundver-sorgung.» Die Gruppe stellt sichdie Frage, wie dem Hausärzte-mangel entgegengewirkt werdenkann. Auch mit der Nachwuchs-förderung in der Pflege befasstsich das Team. «Wir schauenauch über den Tellerrad», sagteBorst. Gute Ideen seien von allenSeiten willkommen.

    Brennpunkt Kantonale Gesundheitsversorgung verbessernDas Ziel des Projektes «Brenn-punkte Gesundheit Thurgau» istdie Gesundheitsversorgung imKanton sicherzustellen und zuverbessern. Projektleiter FelixHelg, Leiter eines Beratungs-unternehmens, sagt: «Die Be-

    völkerung soll einen konkretenNutzen haben.» Nach einerTagung im Sommer 2013 mit rundhundert Exponenten aus demGesundheitswesen haben Grup-pen drei Projekte vorangetriebenund verfeinert. Im November 2014

    sollen die Resultate an einerTagung vorgestellt werden. DerRegierungsrat des KantonsThurgau hat den gesamten Pro-zess angeregt. Die Gesamtpro-jektleitung liegt bei der Ärzte-gesellschaft Thurgau. (seb.)

    Bild: Reto Martin

    Roger Gartenmann (rechts) präsentiert den Teilnehmenden, welche Angebote im Umgang mit psychisch überbelasteten Menschen in Schule und Betrieb geschaffen werden könnten.

    PHTG-Schulrat:Hans Munzwird PräsidentKREUZLINGEN. Der Regierungsraternennt Hans Munz per 1. Junizum neuen Präsidenten desSchulrates der PädagogischenHochschule Thurgau (PHTG) inKreuzlingen. Munz folgt auf Al-fred Müller, der nach über zwölfJahren auf Ende Mai zurücktritt.Gemäss Tertiär-Bildungsgesetzernennt der Regierungsrat denSchulrat der PHTG und be-stimmt dessen Vorsitz.

    Zivile und militärische Laufbahn

    Seit 2000 ist Munz Mitgliedder FDP-Fraktion des GrossenRates. Auf den 31. Mai hat er sei-nen Rücktritt erklärt. Bis zur Auf-hebung des Kindergärtnerin-nenseminars Amriswil 2005arbeitete er in dessen Aufsichts-kommission mit, seit 2009 enga-giert er sich im Beirat der Kan-tonsschule Romanshorn. Der58jährige Jurist ist seit Anfang2011 als selbständiger Anwalt ineiner Kanzlei in Amriswil tätig.Zuvor präsidierte er, neben sei-ner nebenamtlichen Anwaltstä-tigkeit, während 20 Jahren dasBezirksgericht Bischofszell, biszu dessen Aufhebung infolge derBezirksreorganisation. Seine mi-litärische Laufbahn schloss er alsStellvertreter des Regiments-kommandanten ab, heute arbei-tet er als Ersatzrichter beim Mili-tärkassationsgericht.

    Vater von drei Töchtern

    Hans Munz wuchs in Amriswilauf, hat die Kantonsschule Frau-enfeld besucht, an der Universi-tät Bern das Studium der Rechteabsolviert und danach promo-viert. Er ist verheiratet und hatdrei erwachsene Töchter. (red.)

    Bild: pd

    Hans MunzDer Amriswiler präsidiert abdem 1. Juni den PHTG-Schulrat.

    Bild: pd

    Paul KochSVP-Kantonsrat, Oberneunforn

    Ermatingen darfSecurity anstellenFRAUENFELD. Der Regierungsrathat die Gemeinde Ermatingenermächtigt, privaten Sicherheits-kräften polizeiliche Kom-petenzen und Aufgaben zuübertragen. Diese betreffen dieÜberwachung des ruhenden undfahrenden Verkehrs, die Bestra-fung von Übertretungen im Ver-kehr, die Überwachung der öf-fentlichen Ordnung und Sicher-heit sowie die Durchführung vonPersonenkontrollen. Der Einsatzerfolgt unbewaffnet. (red.)

    Kanton will Laichgebietin Weiningen kaufenFRAUENFELD. Der Regierungsratwill eine 5350 Quadratmetergrosse Parzelle südlich der Kir-che Weiningen kaufen. Sie ist Teildes Naturschutzgebiets Riet, ei-nes Amphibienlaichgebiets vonnationaler Bedeutung, in dem inden letzten drei Jahren umfas-sende Aufwertungsmassnahmenumgesetzt wurden. Neu soll dasGebiet in den Vernetzungskorri-dor Thurabhang Warth einbezo-gen werden. (red.)

    Bund soll für alle Biberschäden zahlenUnterhöhlt ein Biber eine Strasse oder ein Bachbord, sollen Bund und Kanton den Schaden übernehmen – und nicht der Eigentümer.Mit einer Thurgauer Standesinitiative will Kantonsrat Paul Koch das eidgenössische Jagdgesetz ändern.CHRISTOF WIDMER

    FRAUENFELD. An der Lauche beiMärwil warnt ein Schild vorBiberschäden. Wer den Wiesen-streifen zwischen dem Bach undder Flurstrasse mit dem Traktorbefährt oder mit dem Pferd dar-überreitet, tut dies auf eigeneGefahr. Der Biber hat das Terrainunterhöhlt. «Gräbt er weiter, un-terhöhlt er auch die Flurstrasse»,sagt Christoph Fey, Gemeinde-schreiber von Affeltrangen.Dann werde es richtig teuer.

    Schon kleine Schäden teuer

    Fey hat Erfahrung mit Biber-schäden entlang der Lauche.Auch bei Affeltrangen hat einBiber ein Loch ins Bachbord ge-graben (Bild). Die Gemeindemusste das Bord stabilisierenund auffüllen. Allein dieser ver-hältnismässig kleine Schadenhat die Gemeinde laut Fey 3000bis 4000 Franken gekostet.

    Biberschäden an Infrastruktu-ren wie zum Beispiel Dämme,Böschungen oder Strassen sindein ungelöstes Problem. Die Re-paraturen muss nämlich der Ei-

    gentümer bezahlen – meist dieGemeinden (unsere Zeitung be-richtete). Dies im Gegensatz zuBiberschäden an landwirtschaft-lichen Kulturen oder an Bäu-

    men, die von Bund und Kantonbezahlt werden. Diesen Kosten-teiler fordert nun SVP-Kantons-rat Paul Koch (Oberneunforn)auch für Infrastrukturschäden.

    Vorstoss breit abgestützt

    Koch will mit einer ThurgauerStandesinitiative erreichen, dassder Bund sein Jagdgesetz ändert.Der Bund stelle den Biber unterSchutz. Darum müsse er sichauch an den Kosten für Infra-strukturschäden beteiligen, sagtKoch. Er hat im Grossen Rat eineMotion eingereicht, die den Re-gierungsrat zur Standesinitiativeverpflichten will. Die Chancen,dass es so weit kommt, stehengut: Über die Hälfte aller Mitglie-der des Grossen Rats hat dieMotion unterzeichnet.

    Koch will mit der Standes-initiative Druck machen. «Sonstgeht nichts.» Der Bundesrat hateine Motion der Freiburger Na-tionalrätin Valérie Piller Carrard

    mit demselben Ziel zur Ableh-nung empfohlen. Die Standes-initiative aus dem Biber-KantonThurgau soll die Problematik un-termauern, sagt Koch.

    Im Thurgau leben inzwischenschätzungsweise 500 Biber. Umdie zunehmenden Konflikte zwi-schen dem Nager und dem Men-schen zu lösen, hat der KantonEnde Jahr ein Biber-Konzept ver-abschiedet. Es lässt das Problemder Infrastrukturschäden aberoffen.

    Donnerstag, 15. August 2013Bund soll für alle Biberschäden zahlen Ermatingen darf Security anstellen Paul Koch SVP-Kantonsrat, OberneunfornHans Munz Der Amriswiler präsidiert ab dem 1. Juni den PHTG-Schulrat.PHTG-Schulrat: Hans Munz wird Präsident Roger Gartenmann (rechts) präsentiert den Teilnehmenden, welche Angebote im Umgang mit psychisch überbelasteten Menschen in Schule und Betrieb geschaffen werden könnten.Brennpunkt Kantonale Gesundheitsversorgung verbessernIdeen für gesunden ThurgauDieses Loch hat ein Biber in die Böschung der Lauche bei Affeltrangen gegraben. Der Schaden ist inzwischen behoben.www.tagblatt.ch