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FruitSecurity Hagelnetztechnik DeutschMit oder ohne Netzvorhang Bezeichnend für ein System mit Netzvorhang ist, dass die Plakette nicht ganz an der Rand des Netzes gesetzt wird sondern

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HAGELSCHUTZ Kontra Risiko

WWiirrttsscchhaaffttlliicchhee VVoorrtteeiillee dduurrcchh HHaaggeellsscchhuuttzz iimm OObbssttbbaauu::

� Schutz der Investition (Bäume, ...) � Sicherung der Ernte

VVoorrtteeiillee ffüürr ddeenn OObbssttbbaauueerr

� Vermeidung von dauerhaften Schäden an den Kulturpflanzen � Verringerung der Alternanzgefahr nach Hagelschäden � Verringerung von Sonnenschäden � Gleichmäßigere Farbe = einheitliches Erscheinungsbild der Ware � Weniger Windeinfluss auf die Kultur = geringerer Windschaden � Optimierter, gezielter Pflanzenschutz möglich � Erhöhte Stabilität des Gerüstes durch Querverspannung � Schutz gegen Feuerbrandinfektionen durch Holzverletzung � Schutz gegen Vögel � Schutz gegen Insekten wie z.B. Maikäfer und Maiszünsler � Unabhängigkeit von Versicherungen

VVoorrtteeiillee ffüürr ddeenn LLaaggeerrbbeettrriieebb � Kontinuierliche Auslastung des Lagerbetriebes � Senkung der Fixkosten pro Kilo Lagerware � Kontinuierliche Belieferung des Marktes mit bester

Qualität � Sicherung der Marktanteile im Verkauf � Ausbau der Marktanteile in Hageljahren

NNaacchhtteeiillee eeiinneerr HHaaggeellsscchhuuttzzaannllaaggee � Kostenintensiv � Höherer Arbeitsaufwand � Beeinträchtigung der Belichtung

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PLANUNG

Folgende grundlegende Dinge gehören vor der Erstellung der Anlage unbedingt berücksichtigt:

RReeiihheennrriicchhttuunngg Wichtige Faktoren, die bei der Wahl der Reihenrichtung berücksichtigt werden sollten:

� Bei Hanglage, Reihe in Fallrichtung oder in Schichtenlinie � Sonneneinstrahlung, Schattenbildung � Kulturhöhe im Einklang der Reihenrichtung

RReeiihheennwweeiittee Abhängig von Obstkultur und Schnitttechnik zu wählen. Außerdem müssen die gewünschte zu erreichende Baumhöhe und auch die vorhandenen Maschinen berücksichtigt werden.

AAnnllaaggeennhhööhhee Wieder müssen Obstkultur, Schnitttechnik, Baumhöhe und die vorhandenen Maschinen berücksichtigt werden. Es ist dabei zwischen Anlagenhöhe und Säulenhöhe zu unterscheiden, da die Säulen in die Erde gegeben werden und sich dadurch die effektive Säulenhöhe verringert.

AAnnkkeerraabbssttäännddee//VVoorrggeehhwweennddee Unbedingt die benötigten Ankerabstände bei der Planung miteinbeziehen. Die Ankerabstände sind abhängig von der Säulenhöhe, wobei als Richtwert mit mindestens 2m stirnseitig (in Flucht zum Reihenverlauf) und mit mindestens 1,5m randseitig gerechnet werden muss. Es ist wichtig zuerst den Anker im Einklang mit dem benötigten Vorgehwende zu positionieren und danach erst die Stirnsäulen zu stellen. So erspart man sich gefährliche Kompromisse beim Ankerabstand bzw. Vorgehwende. QQuueerrlliinniieenn iimm WWiinnkkeell vvoonn 9900°° zzuurr RReeiihheennrriicchhttuunngg ooddeerr aannggeelleehhnntt aann AAnnllaaggeennffoorrmm Grundsätzlich sollte, wenn die Möglichkeit besteht, ein Winkel von 90° bevorzugt werden.

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SYSTEMWAHL

Nach der Festlegung der grundlegenden Anlageneckpunkte kann man zur Systemwahl übergehen, wobei man zwischen folgenden Grundsystemen unterscheiden kann:

QQuueerrssttaabbiilliissiieerruunngg üübbeerr ddeemm NNeettzz Bezeichnend für dieses System ist die Fixierung der zur Querstabilisierung verwendeten Drähte oder Seile am höchsten Punkt der Säule (Firstfixierung). Vorteile die sich dadurch ergeben sind:

� Bessere Stabilisierung durch Fixierung am höchsten Punkt � Bessere Stabilisierung durch Fixierung von Längs- und Querstabilisierung auf dem selben Punkt (Gitterrosteffekt ) � Größere Arbeitsfreiheit und –Sicherheit unter dem Netz � Netzschonend, da keine Berührungspunkte mit Drähten oder Seilen außer im Firstbereich � Geringere Streuschäden im Vergleich zu anderen Systemen

Als Beispiel für die Querstabilisierung über dem Netz kann das Wieselsystem oder früher auch Flachnetzsystem genannt werden. QQuueerrssttaabbiilliissiieerruunngg uunntteerr ddeemm NNeettzz Bezeichnend für dieses System ist die Fixierung der zur Querstabilisierung verwendeten Seile unter dem Netz. Vorteile die sich dadurch ergeben sind:

� Ca. 5% kostengünstiger als Systeme mit Querstabilisierung über dem Netz

Als Beispiel für die Querstabilisierung unter dem Netz kann das Capanninasystem genannt werden.

Nachteile: Querseil limitiert den modernen Maschineneinsatz z.B. Erntebühnen, Querstromspritzen usw.

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OOhhnnee QQuueerrssttaabbiilliissiieerruunngg Vorteile die sich dadurch ergeben sind:

� Ca. 15% kostengünstiger als Systeme mit Querstabilisierung über dem Netz Nachteile die sich dadurch ergeben sind:

� Großes Risiko, dass das System beschädigt wird, etwa bei Unwettern und bei starkem Fruchtbehang

� Säulen müssen sehr tief in den Boden gegeben werden, was nicht bei jedem Boden möglich ist

� Kurze Lebensdauer Als Beispiel für die Querstabilisierung unter dem Netz können Bungy- bzw. Elastiksysteme genannt werden, die vor allem in Frankreich und Spanien zum Einsatz kommen.

SSääuulleenn aauuss SSppaannnnbbeettoonn Bei den Spannbetonsäulen liegt der Hauptvorteil in der konstanten Qualität und Langlebigkeit. Wobei es aber auch bei verschiedenen Produzenten große Qualitätsunterschiede gibt. Außerdem kann jede gewünschte Länge in relativ kurzer Zeit produziert werden. Als Nachteil muss das höhere Gewicht und die kleinere Elastizität gegenüber Holzsäulen genannt werden. SSääuulleenn aauuss HHoollzz Die Hauptvorteile der Holzsäulen sind das niedrige Gewicht, dass die Säule einfach bearbeitet werden kann und dass sie zusätzlich im Vergleich zur Spannbetonsäule elastischer ist. Als Nachteile zu nennen sind die großen Unterschiede in der Holzqualität und Standards in der Imprägnierung (unberechenbare Lebensdauer).

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AAuusswwaahhll vvoonn NNeettzzttyypp uunndd --ffaarrbbee Das Netz besteht aus verwobenen Polyethylenfäden mit einer Stärke von Ø0,28-0,32mm. Die Qualität und die Stärke des Fadens sind entscheidend für die Lebensdauer der kompletten Anlage. Der Faden kann in verschieden Farben produziert werden, wobei sich die Farben schwarz und kristall (wirkt weiß) in der Praxis durchgesetzt haben, wobei noch die gemeinsame Verwebung beider Farben, die dann optisch ein Grau ergeben, zu nennen ist. Grundsätzlich hat man den Vorteil bei den aus Kristallfäden gewebten Netzen, dass diese mehr Licht durchlassen, was vor allem für die roten Apfelsorten ein Vorteil bezüglich der Ausfärbung sein kann. Als Nachteil ist die deutlich kürzere Lebensdauer durch geringere UV-Stabilität der Fäden und der fehlende Schutz gegen Sonnenbrand an den Früchten zu nennen. Es ist auch auf die Webung der Hagelnetze zu achten. Wichtig sind eine kleine Maschenweite, damit die Früchte auch vor kleinen Hagelkörnern geschützt sind sowie eine kompakte Webung, damit sich die einzelnen Fäden nicht zu leicht verschieben und dadurch Löcher entstehen können. Ein weiterer Punkt ist die Breite der Rand- bzw. Mittelverstärkungen, wo es bei den Hagelnetzen große Unterschiede gibt. Die Randverstärkung ist wichtig für die Plakettensetzung und eine eventuelle Möglichkeit einen Netzvorhang zu machen. Die Mittelverstärkung ist wichtig für die Firstdraht und Firstkappenmontage. Eine Fixierung außerhalb der Verstärkung ist nicht zu empfehlen. AAuusswwaahhll PPllaakkeetttteennttyypp Als Plakette wird der Verbindungsteil zwischen den Netzhälften in der Traufe bezeichnet. Es wird je eine Plakette in den Rand des Hagelnetzes montiert. Diese beiden Plaketten können dann durch ein Verschlusssystem verbunden werden. Hergestellt wird die Plakette ausschließlich aus Kunststoff. Kriterium bei der Plakettenwahl ist in erster Linie, dass die Plakette die optimale Netzleistung umsetzen kann, dass heißt Netzfadenleistung und Sollbruchstelle der Plakette müssen möglichst nahe beisammen liegen, nur so kann optimaler Hagelschutz auch bei extremen Hagel erreicht werden. wie schnell sich die Plaketten öffnen und schließen lassen, da sich dieser Vorgang jährlich wiederholt. Weitere Kriterien sind die Dauer für die Erstmontage, Möglichkeit der De- und Neumontage, die Lebensdauer, und natürlich der Preis. Eine andere Form der Fixierung der beiden Netzhälften sind Bungy- bzw. Elastiksysteme. Die Verbindung erfolgt dabei nicht direkt über Plaketten sondern zwischen den Plaketten befindet sich ein elastisches Gummiseil.

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MMiitt ooddeerr oohhnnee NNeettzzvvoorrhhaanngg Bezeichnend für ein System mit Netzvorhang ist, dass die Plakette nicht ganz an der Rand des Netzes gesetzt wird sondern ca. 5-15cm vom Rand entfernt. Es muss dazu die Randverstärkung dementsprechend breiter gewebt sein. Gemacht wird dieser Netzvorhang da trotz bestehender Hagelnetzsysteme, durch z.B. starken Wind, beim Hagelfall Schäden an den Früchten auftreten können. Man spricht hier von Streuschäden. Dieser so genannte Netzvorhang hängt dann in der Traufe und bremst die Hagelkörner, die dann mit einer wesentlich kleineren Wahrscheinlichkeit die Früchte erreichen.

SStteeiilleerr//FFllaacchheerr GGiieebbeell Vorteil eines steilen Giebels ist in erster Linie die erleichterte Hagelentleerung = kleineres Risiko für Schäden an Früchten, Pflanzen und Hagelnetzsystem, ebenfalls sind die Netzverschlüsse (Plaketten) und die Firstfixierung mit zunehmender Steilheit des Giebels weniger belastet. Wobei im Gegensatz zu einer flachen Giebelwahl mehr Netz benötigt wird. Ein weiterer Vorteil eines steilen Giebels ist die Möglichkeit der Bedienung der Plaketten direkt vom Boden.

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Kostengegenüberstellung im Vergleich der Systeme Rot = Wieselsystem Gesamtkosten ca. 100% 18.000€ Blau = Capanninasystem Gesamtkosten ca. 95% 17.100€ Gelb = Bungy-/Elastiksystem Gesamtkosten ca. 85% 15.300€

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ERSTELLUNG

Nach abgeschlossener Planung und Systemwahl kann man mit der Errichtung der Hagelschutzanlage beginnen, wobei als erster Schritt, wenn nicht schon vorher erfolgt, das exakte ausmessen und markieren der Säulen und der Ankerpunkte in der Anlage erfolgen muss. Danach wird in folgender Reihenfolge vorgegangen:

1. Ausmessen der Anlage

22.. AAuuffsstteelllleenn ddeerr SSääuulleenn

33.. SSeettzzeenn ddeerr VVeerraannkkeerruunngg

44.. SSääuulleennffiixxiieerruunngg

55.. DDrraahhtt//SSeeiillffiixxiieerruunngg

66.. NNeettzzmmoonnttaaggee uunndd --ffiixxiieerruunngg

77.. SSeettzzeenn ddeerr NNeettzzppllaakkeetttteenn

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AUSMESSEN DER ANLAGE

1. Festlegen der Reihenrichtung. 2. An der Seite mit der längsten Randreihe muss die benötigte Fahrgassenbreite

zwischen Zaun und Randanker ermittelt werden. 3. Nach 1,5-1,7m wird der erste Baum bzw. die erste Reihe markiert. 4. Bei der ersten durchgehenden Querreihe wird der rechte Winkel ausgemessen. 5. Ausgehend von diesem Punkt wird bei der ersten Baumreihe der gewünschte

Säulenabstand, und bei der Querreihe der Reihenabstand markiert. 6. Bei der letzten durchgehenden Querreihe wird ebenfalls der rechte Winkel

ausgemessen, und die Reihenabstände markiert. (Bei längeren Anlagen ist es sinnvoll bei jeder zehnten Querreihe den rechten Winkel zu messen und die Reihenabstände zu markieren.

7. Mittels eines Maßbandes bzw. eines markierten Drahtes werden die Säulenpositionen in der Flucht der Reihenrichtung markiert.

Beim Ausmessen der Anlage sollte das

Ausstecken mit Bambusstäben oder ähnlichem zur Markierung der Säulenpositionen erfolgen. Es ist sehr wichtig, dass alle Säulen auf derselben Seite der Markierungsstäbe gestellt werden, da sonst keine Gerade zu Stande kommt.

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AUFSTELLEN DER SÄULEN

Nachdem bei der Planung die gewünschte Anlagenhöhe und der Säulentyp gewählt wurden, kann man die Säulenlänge ermitteln. Säulenlänge ist die Summe der Länge, die in die Erde gegeben werden soll und der Anlagenhöhe. Dabei ist die Länge, die in die Erde gegeben werden soll, abhängig vom Bodenprofil und der Säulendimension. Als Richtwert kann eine Tiefe von 0,5m genannt werden. Mindestsäulendimensionen bei Stirn- und Randsäulen:

Bei Betonsäulen 9x9,5 mit mindestens 6x3 Spanndrähten Bei Holzsäulen 11-13cm Mitteldurchmesser Mindestsäulendimensionen bei Innensäulen:

Bei Betonsäulen 7x7 mit mindestens 4x3 Spanndrähten Bei Holzsäulen 9-11cm Mitteldurchmesser

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Die Arbeitsschritte in Reihenfolge:

Markierung der Länge, die in die Erde gegeben werden soll, auf den Säulen � Ausbringen der Säulen in der Anlage � Stellen der Säulen auf den vorher ausgesteckten Punkten

Das Stellen kann durch drücken mit einem Bagger bzw. einer ähnlichen Vorrichtung direkt in die Erde erfolgen. Bei sehr kompakten Böden muss ein Loch mit einem Lochwerkzeug vorgedrückt werden oder es muss ein Loch ausgestochen werden. Wichtig ist beim Drücken mit dem Bagger, dass sowohl in Reihenrichtung, als auch in Richtung der Querstabilisierung eingeschaut wird, damit die Säulen in einer Flucht gestellt werden. Kleine Abweichungen bis ca. 10cm auf der Säulenspitze können später bei der Säulenfixierung noch ausgeglichen werden.

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SETZEN DER VERANKERUNG

Auswahl des passenden Ankers zum jeweiligen Bodentyp z.B.

� Steinige Hartschotterböden =

Schlaganker

� Kompakte Mischböden =

Schraubanker mit Teller

Ø25cm

� Normale Böden = Schraubanker

mit Teller Ø30cm

� Sandböden = Rambo Schlaganker bzw. Schraubanker mit

Teller Ø40cm

� Torfböden = Schraubanker mit Teller Ø50cm bzw. Ø60cm

Bei der Ankersetzung muss darauf geachtet werden, dass Säulenkopf, Säulenfuß und der Anker in einer Linie in Zugrichtung des Seils bzw. Drahtes sind. Ankerabstand zu Säulenfuß sollte 2m, mindestens jedoch 1,5m betragen. Alle kleineren Abstände sind Kompromisslösungen mit einem gewissen Gefahrenpotenzial.

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SÄULEN-; DRAHT- UND SEILFIXIERUNG AM BEISPIEL EINES WIESEL-SYSTEMS

Ankerseilmontage:

Seiltyp 7x7 mit Stahleinlage ∅ 8mm feinlitzig EN123 85-4 VZ. Das Ankerseil wird max. 25cm unter dem Säulenkopf um die Säule geschlungen, wobei ankerseitig eine Schlaufe gebildet wird. Auf der Rückseite kreuzen sich das kurze und das lange Seilende. Diese werden unter der Schlaufe (ca. 30cm) mit zwei Seilklemmen verschraubt, das längere Seilende wird zum Anker durch die Ankerschlaufe geführt, mit zwei Seilspannklemmen und einem Flaschenzug gespannt und mit zwei Seilklemmen fixiert. Die Stirnsäulenneigung beträgt 60-80cm von Säulenkopf zu Säulenfuß und die Randsäulenneigung beträgt 30-40cm von Säulenkopf zu Säulenfuß.

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Firstdrahtmontage: Der Firstdraht wird so ausgelegt, dass in jeder zweiten Reihe zwei Drähte liegen, beide mit einem Übermaß links und rechts (Entfernung Säulenkopf – Anker + 1,5m). Mit der Arbeitsbühne wird in die Reihen, wo die zwei Drähte liegen, hineingefahren. Die Drähte laufen auf die Bühne. Bei jeder Säulenreihe wird gestoppt, links und rechts wird der Firstfix am Säulenkopf montiert, der Firstdraht in die Längsrille des Firstfix eingelegt und so leicht fixiert, dass er noch gleiten kann ⇒ für die Endspannung.

Querdrahtmontage, wenn Firstdrähte bereits auf Säulen montiert:

Dieser wird entweder stirnseitig mit dem selben Übermaß wie beim Firstdraht ausgelegt, auf den Firstdraht gehoben und mittels Bühne links und rechts am Rand fahrend von 2 Personen eingezogen und geschleudert oder er wird quer zu den Reihen eingeworfen, wobei am Drahtende ein Gewicht (ca. 1kg) montiert wird. Der Werfer muss dabei unter dem Gerüstdraht durchschlüpfen.

Querdrahtmontage, wenn Firstdrähte noch nicht auf Säulen montiert:

Wenn noch keine Bäume stehen und noch keine Gerüstdrähte montiert sind, werden die Querdrähte über den Firstdrähten am Boden ausgelegt und dann mit den Firstdrähten automatisch mit angehoben.

Randreihen Netzmontage und Querdraht spannen: Die Netzbahn wird stirnseitig bei der Mittelverstärkung des Hagelnetzes flach gefaltet und durch den Gewindebolzen der Stirnkappe gedrückt, darauf kommt eine PVC-Scheibe, eine flache Metallscheibe, eine gekröpfte Metallscheibe, hier wird der Querdraht eingelegt, noch eine flache Metallscheibe, eine M 10 Mutter, mit dieser werden mittels festschrauben Firstdraht, Hagelnetz und Querdraht fixiert. Bei den Randsäulen ist der Aufbau derselbe, nur wird hier das Hagelnetz unmittelbar nach der Klemmbeilage vom Querdrahtende durchstoßen. Das Drahtende wird zum und durch den Anker geführt, mittels Flaschenzug gespannt und mittels zwei Seilklemmen fixiert.

Firstdrahtspannen: Die Enden des Firstdrahtes werden durch die Ankerschlaufen durchgeführt und mit zwei Seilspannklemmen und einem

Flaschenzug richtig am First gespannt, wobei es vorteilhaft ist, mit einem zweiten Flaschenzug die Stirnsäulen gegenüber dem

Firstdraht in Position zu halten bzw. zu bringen.

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NETZMONTAGE UND –FIXIERUNG, SETZEN DER NETZPLAKETTEN AM BEISPIEL EINES

WIESEL-SYSTEMS

Hagelnetzmontage: Das Hagelnetz der Innenbahnen wird wie der Firstdraht jede zweite Reihe, zwei Bahnen am Boden, ausgelegt bzw. ausgezogen. Mit der Arbeitsbühne wird hier aber in jene Reihen gefahren, in welchen kein Netz liegt. Nun wird das Hagelnetz von der Arbeitsbühne aus, links und rechts über den Firstdraht gezogen und bei jeder Säule händisch mit Gefühl verspannt. Beim Montieren des Firstfix werden Firstdraht und der vorgespannte Querdraht an einem Punkt schraubfixiert. Netzfirstfixierung:

a) Nadeln: Mind. alle 1,5m wird eine Firstnadel gesetzt, wobei mit diesen gebogenen Nadeln knapp unter dem Firstdraht beide Netzhälften durchstoßen werden. Die Nadeln werden ca. 3cm weiter geschoben, gedreht. Von der anderen Seite werden wieder beide Netze durchstoßen, nochmals ca. 3cm durchstoßen und nochmals dasselbe – fertig.

b) Annähen der Netze am Firstdraht: Mittels einer Spezialnähmaschine mit Rädern werden die linke und rechte Netzhälfte ca. 1,5cm unter den Firstdraht miteinander vernäht.

c) Mit dieser Nähmaschine werden auch Netzbahnen beim Rollenende miteinander vernäht. Zudem können bei den Randbahnen Netzstreifen in den gewünschten Breiten in der Anlage angenäht werden. Der Saum der beiden Netzhälften wird gassenmittig im rechten Winkel zum Firstdraht, Richtung Stirnseil gezogen und um dieses umgeschlagen und mit je einer Nadel fixiert. Nun wird eine Plakette ca. 30cm vom Stirnseil innenseitig montiert. Jetzt werden die Netze stirnseilmittig am Bahnende beginnend hingerollt und über ein am Stirnseil aufgeschobenes Schlauchstück im rechten Winkel zum Firstdraht angeknüpft. Wenn beide Bahnen geknüpft sind, wird eine zweite Plakette direkt neben den Säulenköpfen montiert.

Plakettensetzung:

In einem Abstand von 1,5-2,0m werden die Plaketten angebracht, wobei ganz besonders darauf zu achten ist, dass in der Reihe Weibchen und Männchen immer auf der gleichen Seite sind. Weiters ist darauf zu achten, dass links und rechts von jeder Rand- und Innensäule ein Plakettenabstand von mind. 60cm eingehalten wird.

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BETRIEB UND WARTUNG

Nach Fertigstellung der Anlage muss im Betrieb auch die Wartung erfolgen wobei zwischen periodischer Wartung und Wartung nach speziellen Ereignissen zu unterscheiden ist.

PPeerriiooddiisscchhee ooddeerr jjaahhrreesszzeeiittlliicchhee WWaarrttuunnggssaarrbbeeiitteenn Zu den periodischen Wartungsarbeiten gehören in erster Linie:

� Das Öffnen und Winterlagern der Netze. Zu beachten ist, dass man diese Arbeiten vor dem ersten Schnee abgeschlossen hat. Gleichzeitig soll die Winterlagerung auch nicht zu früh erfolgen um einen eventuellen Hagelschaden auf den Früchten zu vermeiden.

� Das Schließen der Netze. Hier ist in erster Linie die Entscheidung zu treffen, ob das Schließen vor oder nach der Blüte erfolgen soll.

WWaarrttuunnggssaarrbbeeiitteenn nnaacchh eeiinneemm ssppeezziieelllleenn EErreeiiggnniiss Hier sind in erster Linie Wetterereignisse wie Hagel, Schnee, Stürme und starker Regen relevant. Wobei folgende Punkte zu kontrollieren und gegebenenfalls zu warten sind:

� Drähte entspannt oder gerissen? � Anker aus Boden gekommen? � Säulen in Boden versunken, wobei in erster Linie Gefahr für die Anlage besteht, wenn eine Ankersäule eingesunken ist. � Probleme bei Netzfixierung am First oder bei den Plaketten in der Traufe? � Netzbeschädigung?

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WIRTSCHAFTLICHKEIT

Als grundlegender Faktor für die Entscheidung, ob ein Hagelnetzsystem erstellt werden soll, muss die wirtschaftliche Betrachtung herangezogen werden. Diese Betrachtung wollen wir anhand zweier Szenarien, einmal mit und einmal ohne Hagelversicherung darstellen.

EErrsstteess SSzzeennaarriiuumm 11hhaa Annahmen:

� Hagelhäufigkeit alle zwei Jahre mit 80%iger Fruchtbeschädigung � Produktion 60.000kg/ha � Verkaufspreis Klasse3 = 0,20€/kg, Verkaufspreis Klasse1+2 = Ø0,70€/kg � � Jährliche Produktionskosten 14.000€/ha � Jährliche Errichtungs- und Wartungskosten für Hagelnetzsystem 1000€/ha Ø Jahresgewinn mit Hagelnetz: Jahresproduktion 57.000kg Klasse1+2. Jahresproduktion 3.000kg Klasse3 durch 5% Streuschaden. 57.000kg x 0,50€/kg + 3.000kg x 0,20€ = 29.100€ - 14.000€ Produktionskosten -1.000€ Errichtungs- und Wartungskosten für Hagelnetzsystem ergibt ein Endjahresergebnis von 14.100€ Gewinn per ha.

Ø Jahresgewinn ohne Hagelnetz: Produzierte Ware: Jahr mit Hagel: 48.000kg Klasse3 + 12.000kg Klasse1+2 Jahr ohne Hagel: 60.000kg Klasse1+2 Entspricht einer Ø Jahresproduktion 24.000kg Klasse3 und 36.000kg Klasse1+2 24.000kg x 0,20€/kg + 36.000kg x 0,50€/kg = 22.800€ - 14.000€ Produktionskosten ergibt ein Endjahresergebnis von 8.800€ Gewinn per ha.

Differenz = 5.300€ per Hektar und Jahr

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ZZwweeiitteess SSzzeennaarriiuumm 11hhaa

Annahmen: � Hagelhäufigkeit alle fünf Jahre mit 80%iger Fruchtbeschädigung � Produktion 50.000kg/ha � Verkaufspreis Klasse3 = 0,10€/kg, Verkaufspreis Klasse1+2 = Ø0,30€/kg � Jährliche Produktionskosten 12.000€/ha � Jährliche Errichtungs- und Wartungskosten für Hagelnetzsystem 1.000€/ha Ø Jahresgewinn mit Hagelnetz: Jahresproduktion 47.500kg Klasse1+2. Jahresproduktion 2.500kg Klasse3 durch 5% Streuschaden. 47.500kg x 0,30€/kg + 2.500kg x 0,10€/kg = 14.500€ - 12.000€ Produktionskosten -1.000€ Errichtungs- und Wartungskosten für Hagelnetzsystem ergibt ein Endjahresergebnis von 1.500€ Gewinn per ha.

Ø Jahresgewinn ohne Hagelnetz: Produzierte Ware: Jahr mit Hagel: 40.000kg Klasse3 + 10.000kg Klasse1+2 4 Jahre ohne Hagel: 50.000kg Klasse1+2 Entspricht einer Ø Jahresproduktion 8.000kg Klasse3 und 42.000kg Klasse1+2 8.000kg x 0,10€/kg + 42.000kg x 0,30€/kg = 13.400€ - 12.000€ Produktionskosten ergibt ein Endjahresergebnis von 1.400€ Gewinn per ha.

DDiiffffeerreennzz == 110000€€ ppeerr HHeekkttaarr uunndd JJaahhrr

Wie schon aus diesen Szenarien ersichtlich ist, kann es beträchtliche Unterschiede bei der Wirtschaftlichkeit geben, wenn sich die Grundbedingungen ändern. Trotzdem kann allgemein davon ausgegangen werden, dass sich ein Hagelnetzsystem selbst zahlt.

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SSzzeennaarriiuumm mmiitt HHaaggeellvveerrssiicchheerruunngg 11hhaa Allgemein ist beim Vergleich Hagelversicherung zu Hagelnetz folgendes zu bemerken. Die Versicherungsbedingungen sind je nach Gebiet und Hagelhäufigkeit sehr unterschiedlich, wobei auch die Schadensfeststellung stark differieren kann. Daraus ergibt sich eine sehr unterschiedliche Vergleichssituation. Beispiele aktueller Versicherungsbedingungen: Steiermark 14-20% Prämie + 20% Selbstbehalt Südtirol 6-11% Prämie + 20% Selbstbehalt Slowakei 6% Prämie + 20% Selbstbehalt Annahmen:

� Versicherungsbedingungen Steiermark, Versicherungswert 40.000kg x 0,35€ = 14.000€ x 16% Prämie = 2.240€ � Produktion 40.000kg/ha � Verkaufspreis Klasse3 = 0,09€/kg, Verkaufspreis Klasse1+2 = Ø0,30€/kg � Jährliche Produktionskosten 10.000€/ha � Jährliche Errichtungs- und Wartungskosten für Hagelnetzsystem 800€/ha

Jahresgewinn mit Hagelnetz: Jahresproduktion 38.000kg Klasse1+2. Jahresproduktion 2.000kg Klasse3 durch 5% Streuschaden. 38.000kg x 0,30€/kg + 2.000kg x 0,09€/kg = 11.580€ - 10.000€ Produktionskosten -800€ Errichtungs- und Wartungskosten für Hagelnetzsystem ergibt ein Endjahresergebnis von 780€ Gewinn per ha.

Jahresgewinn mit Hagelversicherung bei 90%igem Schadensfall: Jahresproduktion 36.000kg Klasse3 + 4.000kg Klasse1+2 Versicherungsentschädigung: 14.000€ x 90% = 12.600€ - 2.800€ Selbstbehalt – 2.240€ Prämie = 7.560€ Ertrag Vekauf 36.000kg x 0,09€/kg + 4.000kg x 0,30€/kg = 4.440€ 4.440€ Ertrag Vekauf + 7.560€ Versicherungsentschädigung - 10.000€ Produktionskosten ergibt ein Endjahresergebnis von 2.000€ Gewinn per ha.

Jahresgewinn mit Hagelversicherung bei 60%igem Schadensfall: Jahresproduktion 24.000kg Klasse3 + 16.000kg Klasse1+2 Versicherungsentschädigung: 14.000€ x 60% = 8.400€ - 2.800€ Selbstbehalt – 2.240€ Prämie = 3.360€ Ertrag Vekauf 24.000kg x 0,09€/kg + 16.000kg x 0,30€/kg = 6.960€ 6.690€ Ertrag Vekauf + 3.360€ Versicherungsentschädigung - 10.000€ Produktionskosten ergibt ein Endjahresergebnis von 320€ Gewinn per ha.

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