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4. Auf Physiologic nnd Pathologic beziigliche. 157 yon B dutch Neigen der Apparatur in A fiber. Man schwenkt die Apparatur 2 min leieht um, l~Bt 15 rain stehen, liest dann in der Biirette das verdringte Fliissig- keitsvolumen ab und entnimrat das zugehSrige Gewicht einer Stickstofftabelle. !mg N2 entspricht 4,893 mg IIXH. Die Methode eignet sich anch fiir die Unter- suehung biologischer Flfissigkeiten. H. SPE~LIC~. Fiir die chemische Wertbestimmung yon Penicillin schligt H. VOGT 1 ein jodo- metrisches und ein photometrisches Verfahren vor. -- Jodometrische Bestimmung. Naeh Versuchen des Verf. vollzieht sich mit ]3romat-Bromid in saurer L6sung bei Zimmertemperatur eine direkte Anlagerung yon Brom, die zu befriedigenden analyti- sehen Ergebnissen ffihrt. Man versetzt 2--5 ml einer Penieillinl6sung (enthaltend 2--3 mg Penieillin-G-Natrium) mit 3 ml einer 16~oigen Schwefelsaure, ferner mit 10 ml 0,01 n KBrOz-LSsung und 0,5 g KBr. l~ach 30 rain langem Stehen bei Zimmertemperatur, vor direktem Licht geschfitzt, wird nach Zugabe yon Kalium- jodid das ausgesehiedene Jod durch ThiosulfatlSsung titriert. I ml 0,01 n KBrO3- LSsung entspricht 0,4455 rag Penicillin-G-Natrium. Das Verfahren ist aber nur bei frischen PenicillinlSsungen brauchbar, wenn auch in Kontrollansatzen bis zu 10 Tagen der Abfall nur gering ist. -- Photometrische Bestimmung. Man miBt die Extinktion eines Kupferkomplexsalzes in einem Ka]iumchloridsalzs~urepuffer nach CLARX und L~BS yon p~ 1,5. Die Farbintensit/~t nimmt bis zu 8 Std st~ndig zu. Zur Erreichung vergleiehbarer Resultate nehmen die Verfi deshalb die Ablesung nach genau 30 rain vor. Man erhalt unter diesen Bedingungen zwisehen 4 und 20 mg Penicillin eine lineare Eiehkurve, es k6nnen noeh Differenzen yon 0,6 sag festgestellt werden. Zur Ausf/ihrung wird die PenicillinlSsung mit 4 ml n-X~lilauge 20 rain bei Zimmertemperatur belassen, dann mit n-Salzsaure neutralisiert. Man versetzt mit 5 ml PufferlSsung, verdiinnt mit Wasser auf 19 ml, ffigt noch 0,4 ml KupferlSsung (14,7 g CuSO 4 , 5H~O -k 13,5 g l~aC1 -t- 71,8 g Wasser)zu und fiillt auf 20 ml auf. Die Ablesung erfolgt mit Filter S 72 (PcLF~C]t-Photometer). -- Mit Hilfe dieser Methode kann das Absinken des Penicillingehaltes in wgBriger LSsung gut verfolgt werden, wobei die jodometrisehe und photometrisehe 1V[ethode sehr /ihn- liche Resul~ate ergeben. Da die Farbreaktion nieht eintritt, wenn Penicillin mit S/~ure behandelt wird, sondern nur, wenn es mit Alkali behandelt wird, beruht die Farbentwicldung wahrscheinlich auf der Bildung eines Knpferkomplexsalzes mit der Penioflloins/iure. Es wird auch gezeigt, dab andere Spaltprodukte mit Kupfer- salz keine Extinktionssteigerung geben. Aber aueh mit reinem Methylpenieilloat ist die Extinktion viel geringer als nach dem Penicillingeha]t zu erwarten w/~re. K. HIss~gG. 4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliche Methoden. Literatur. HANS BODE End HAss LUDWIG: Chemisches Praktikum flit Mediziner, IX, 139 Seiten mit 3 Abbildungen. 9., neu bearbeitete Auflage. Springer-Verlag Berlin, GSttingen, Heidelberg 1953. Preis DM 6,90. Das Bueh vermitteit in dem knappcn, zur Verfiigung stehenden Rahmen eine erstaunliche F/ille yon Tatsachen. Zun/ichst werden in eigenen Versuehen grund- legende Begriffe wie S/~ure, Base, Salze, Dissoziation usw. erarbeitet, dann folgt eine kurze Einfiihrung in die qualitative und quantitative Analyse. SchlieBlich wird ein Uberbliek fiber wiehtige organische Verbindungen mit Hilfe eigener Ver- suche vermittelt. Infolge des sorgfiltig durehdaehten Aufbaus und der auf die speziellen Bedfirfnisse des l~ediziners zugeschnittenen Auswahl des Stoffes wird das Buch sich aueh welter bei der Ausbildung der Studierenden bew/~hren, zumal flit die 9. Auflage sein Inhalt in allen Teilen erneut fiberarbeitet wurde. A. GEJd~ING. i Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 286, 369--379 (1953). Univ. Kiel.

Für die chemische Wertbestimmung von Penicillin

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Page 1: Für die chemische Wertbestimmung von Penicillin

4. Auf Physiologic nnd Pathologic beziigliche. 157

yon B dutch Neigen der Apparatur in A fiber. Man schwenkt die Apparatur 2 min leieht um, l~Bt 15 rain stehen, liest dann in der Biirette das verdringte Fliissig- keitsvolumen ab und entnimrat das zugehSrige Gewicht einer Stickstofftabelle. ! m g N2 entspricht 4,893 mg IIXH. Die Methode eignet sich anch fiir die Unter- suehung biologischer Flfissigkeiten. H. SPE~LIC~.

Fiir die chemische Wertbestimmung yon Penicillin schligt H. VOGT 1 ein jodo- metrisches und ein photometrisches Verfahren vor. - - Jodometrische Bestimmung. Naeh Versuchen des Verf. vollzieht sich mit ]3romat-Bromid in saurer L6sung bei Zimmertemperatur eine direkte Anlagerung yon Brom, die zu befriedigenden analyti- sehen Ergebnissen ffihrt. Man versetzt 2--5 ml einer Penieillinl6sung (enthaltend 2--3 mg Penieillin-G-Natrium) mit 3 ml einer 16~oigen Schwefelsaure, ferner mit 10 ml 0,01 n KBrOz-LSsung und 0,5 g KBr. l~ach 30 rain langem Stehen bei Zimmertemperatur, vor direktem Licht geschfitzt, wird nach Zugabe yon Kalium- jodid das ausgesehiedene Jod durch ThiosulfatlSsung titriert. I ml 0,01 n KBrO3- LSsung entspricht 0,4455 rag Penicillin-G-Natrium. Das Verfahren ist aber nur bei frischen PenicillinlSsungen brauchbar, wenn auch in Kontrollansatzen bis zu 10 Tagen der Abfall nur gering ist. - - Photometrische Bestimmung. Man miBt die Extinktion eines Kupferkomplexsalzes in einem Ka]iumchloridsalzs~urepuffer nach CLARX und L~BS yon p~ 1,5. Die Farbintensit/~t nimmt bis zu 8 Std st~ndig zu. Zur Erreichung vergleiehbarer Resultate nehmen die Verfi deshalb die Ablesung nach genau 30 rain vor. Man erhalt unter diesen Bedingungen zwisehen 4 und 20 mg Penicillin eine lineare Eiehkurve, es k6nnen noeh Differenzen yon 0,6 sag festgestellt werden. Zur Ausf/ihrung wird die PenicillinlSsung mit 4 ml n-X~lilauge 20 rain bei Zimmertemperatur belassen, dann mit n-Salzsaure neutralisiert. Man versetzt mit 5 ml PufferlSsung, verdiinnt mit Wasser auf 19 ml, ffigt noch 0,4 ml KupferlSsung (14,7 g CuSO 4 , 5H~O -k 13,5 g l~aC1 -t- 71,8 g Wasser)zu und fiillt auf 20 ml auf. Die Ablesung erfolgt mit Filter S 72 (PcLF~C]t-Photometer). - - Mit Hilfe dieser Methode kann das Absinken des Penicillingehaltes in wgBriger LSsung gut verfolgt werden, wobei die jodometrisehe und photometrisehe 1V[ethode sehr /ihn- liche Resul~ate ergeben. Da die Farbreaktion nieht eintritt, wenn Penicillin mit S/~ure behandelt wird, sondern nur, wenn es mit Alkali behandelt wird, beruht die Farbentwicldung wahrscheinlich auf der Bildung eines Knpferkomplexsalzes mit der Penioflloins/iure. Es wird auch gezeigt, dab andere Spaltprodukte mit Kupfer- salz keine Extinktionssteigerung geben. Aber aueh mit reinem Methylpenieilloat ist die Extinktion viel geringer als nach dem Penicillingeha]t zu erwarten w/~re.

K. HIss~gG.

4. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z i i g l i c h e M e t h o d e n .

Literatur. HANS BODE End HAss LUDWIG: Chemisches Praktikum flit Mediziner, IX, 139 Seiten mit 3 Abbildungen. 9., neu bearbeitete Auflage. Springer-Verlag Berlin, GSttingen, Heidelberg 1953. Preis DM 6,90.

Das Bueh vermitteit in dem knappcn, zur Verfiigung stehenden Rahmen eine erstaunliche F/ille yon Tatsachen. Zun/ichst werden in eigenen Versuehen grund- legende Begriffe wie S/~ure, Base, Salze, Dissoziation usw. erarbeitet, dann folgt eine kurze Einfiihrung in die qualitative und quantitative Analyse. SchlieBlich wird ein Uberbliek fiber wiehtige organische Verbindungen mit Hilfe eigener Ver- suche vermittelt. Infolge des sorgfiltig durehdaehten Aufbaus und der auf die speziellen Bedfirfnisse des l~ediziners zugeschnittenen Auswahl des Stoffes wird das Buch sich aueh welter bei der Ausbildung der Studierenden bew/~hren, zumal flit die 9. Auflage sein Inhalt in allen Teilen erneut fiberarbeitet wurde. A. GEJd~ING.

i Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 286, 369--379 (1953). Univ. Kiel.