16
FRAUENGESUNDHEIT Nr.3/Dezember 2011 HANDELN STATT WARTEN Reese Witherspoon engagiert sich im Kampf gegen den Brustkrebs. Schlafstörungen Dauernder Schlafman- gel hat schwere Folgen Inkontinenz Wer Hilfe sucht hat Heilungschancen Kinderwunsch Natürlich schwanger mit Hyaluronsäure Herzgesundheit Frauen haben eigene Symptome FÜR MEHR GESUNDHEIT 5 TIPPS FOTO: AVON-FOUNDATION

FÜR MEH R R HANDELN ST ATT WARTEN - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/9453.pdf · Jennifer Pott Layout & D esign: Sebastian Bensch Text: ... mal kommt eine Patientin

  • Upload
    halien

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

FRAUENGESUNDHEIT

Nr.3/Dezember 2011

FRAUENGESUNDHEIT

HANDELN STATT WARTEN

Reese Witherspoon engagiert sich im Kampf gegen den Brustkrebs.

Schlafstörungen Dauernder Schlafman-gel hat schwere Folgen

Inkontinenz Wer Hilfe sucht hat Heilungschancen

Kinderwunsch Natürlich schwanger

mit Hyaluronsäure

Herzgesundheit Frauen haben eigene

Symptome

FÜR MEHR GESUNDHEIT

FÜR MEHR MEHR R

5TIPPS

FOTO: AVON-FOUNDATION

2 · DEZEMBER 2011 EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

VORWORT

Den Weg gemeinsam gehen

Auch wenn die Wissenschaft schon heute atemberaubende Fort-schritte verzeichnen kann: Die Zukunft der Frauenheilkunde braucht die Mithilfe der Frauen.

Gesundheit in allen Abschnitten des Lebens, das ist ein Wunsch, der für die meisten Men-schen leider bis heute nicht in Erfül-

lung geht. Aber mit unseren modernen Möglichkeiten, Krankheiten zu ver-meiden und zu behandeln, kommen wir dem alten Menschheitstraum oft schon sehr nahe. Wer hätte vor 20 Jah-ren gedacht, dass Brustkrebs für viele Frauen eine heilbare Krankheit wer-den könnte? Dass es möglich ist, Früh-geburten oft mit einfachen Mitteln zu verhindern? Dass es möglich sein könnte, in der Geburtsmedizin höchs-te Sicherheit zu gewährleisten und trotzdem eine weitgehend familiäre At-mosphäre für die werdende Mutter zu scha�en? Dass es eines Tages eine Imp-fung gegen Gebärmutterkrebs geben würde? Dass man Blasenschwäche und Gebärmuttersenkung nicht als schick-salhaft hinnehmen muss? Wer hätte die Erfolge der Kinderwunschmedizin vorhersagen können? Wer die erstaun-lichen Einblicke, die uns bildgebende Verfahren in den menschlichen Körper gestatten, bis hinein in die Herzkam-mern des ungeborenen Kindes?

Atemberaubende Fortschritte Die Frauenheilkunde ist ein Fach, das in vielen Bereichen ständig

atemberaubende Fortschritte macht und sich ständig weiterentwickelt. Al-lerdings ist die Wegstrecke, die vor uns liegt, nicht kürzer geworden. Wir möch-ten, dass noch mehr Patientinnen mit Krebserkrankungen, mit Beckenboden-schwäche, mit Endometriose und ande-ren gynäkologischen Erkrankungen ge-heilt werden, dass immer weniger Schwangerschaften in einer Frühge-burt enden, dass Kinderwunschpaaren noch besser geholfen werden kann.

Engagement von Wissenschaft-lern und Patienten

Aus diesem Grund möchte ich als Präsident der Deutschen Gesell-

schaft für Gynäkologie und Geburtshil-fe heute eine Bitte aussprechen. Fort-schritt in der Medizin ist nicht durch Ho�en und Wünschen möglich, son-dern nur durch Forschung und Er-kenntnis. Aber Forschung braucht nicht nur Ärztinnen und Ärzte, sondern sie braucht auch Ihre Zustimmung und Ih-re Mitwirkung als Frau, als Patientin. Meine Bitte an Sie: Nicht immer bleibt Ihnen Ihre Gesundheit das ganze Leben lang erhalten. Manchmal müssen Sie

sich ärztlicher Hilfe anvertrauen, und vielleicht werden Sie in dieser Situation um einen Beitrag gebeten, der über Ihre persönliche Genesung hinausgeht. Das kann der Fall sein, wenn Sie zum Bei-spiel gefragt werden, ob Sie bereit wä-ren, an einer klinischen Untersuchung teilzunehmen. Information, Beratung und Vertrauen

Schenken Sie der modernen, durch Gesetze, Vorschriften und Ethik-

kommissionen streng kontrollierten klinischen Forschung Ihr Vertrauen. Informieren Sie sich ausführlich, spre-chen Sie mit Ihrem Partner, mit Freun-dinnen und Angehörigen darüber, neh-men Sie Kontakt zu den großen Selbst-hilfeorganisationen auf, bevor Sie sich entscheiden und Ihre Teilnahme viel-leicht absagen.

Die Frauenheilkunde von morgen müs-sen wir uns heute erarbeiten. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam gehen.

„Wer hät-te vor 20 Jahren gedacht, dass Brust-krebs für viele Frauen eine heilba-re Krank-heit werden könnte?“ Prof. Dr. med. Klaus Friese ist Direktor der Universitäts-Frauenklinik Mün-chen sowie Präsi-dent der Deutschen Gesellschaft für Gy-näkologie und Ge-burtshilfe DGGG

Frühgeburten vermeiden S. 131. Eine einfache Selbstkontrolle bietet Schutz.

Herzgesundheit S. 142. Geschlechterunterschiede bei kardiovaskulären Erkrankungen

We make our readers succeed!

WIR EMPFEHLEN

„Lassen Sie sich nicht aus Angst entmutigen. Die Erkrankung ist gut behandelbar!”

Prof. Dr. med Nadia Harbeckleitet das Brustzentrum der Universität München an den Frauenkliniken Grosshadern und Maist-rasse-Innenstadt.

Intimpfl ege auf neuem Niveau

Natürlich gepflegt und sanft geschütztDeumavan®-Intimpfl ege unterstützt die natürlichen Hautfunk-tionen. Es bildet eine wasserfreie Schutzschicht analog der na-türlichen Fettung und verhindert dadurch mögliche Infektionen. Auch Beschwerden werden effektiv gelindert. So fühlen Sie sich wohl und sicher in Ihrer Haut!

Deumavan®-Intimpfl egeprodukte werden aus hochwertigen und gut verträglichen Inhaltsstoffen entwickelt. Sie sind frei von Zusätzen, wie etwa Konservierungsstoffen und Stabilisatoren. Das Kosmetikum Deumavan® ist ausschließlich in der Apotheke erhältlich.

Weitere Informationen fi nden Sie unter www.deumavan.com oder schreiben Sie uns unter [email protected].

ANZEIGE

Das Ziel von Mediaplanet ist, unseren Lesern qualitativ hochwertige redaktionelle Inhalte zu liefern und sie zum Handeln zu motivieren. Dadurch bieten wir unseren Inserenten eine Plattform, um Kunden zu pflegen und neue zu gewinnen. leserservice@mediaplanet. com

FRAUENGESUNDHEIT, DRITTE AUSGABE,DEZEMBER 2011

Verantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe

Business Development: Kristina SchlüterEditorial Manager: Jennifer PottLayout & Design: Sebastian BenschText: Miriam Rauh, Frau Dr. Ursula Marschall, Prof. Dr. Dr. h. c. Heinz Kölbl, Univ.-Prof. Dr. med. Prof. Dr. h. c. U.B. HoymeProf. Dr. med. Ralf Tunn, Gabriele Grünebaum, Lektorat: Claudia Nichterlein

Managing Director & V.i.S.d.P.: Christian ZülligMediaplanet Verlag Deutschland GmbH Münzstraße 15, 10178 Berlin Neuer Wall 80, 20354Hamburg Königsallee 14, 40212 Düsseldorfwww.mediaplanet.comVertriebspartner: DIE WELT, am 19.12.2011 Print: Märkische Verlags- und Druck-Gesell-schaft mbH Potsdam

Anke HeuserTel: +49 (0)30 887 11 29 32 Fax: +49 (0)30 887 11 29 37 E-Mail: anke.heuser@mediaplanet. com

SEITE 04

Diese vier Werte sollten Sie kennen und regelmäßig überprüfen lassen – für Ihre Herzgesundheit!• Blutdruck: ideal bei 120/80 mm Hg

• Blutzucker: nüchtern unter 100 mg/dl, 2 h nach dem Essen unter 140 mg/dl

• Cholesterin: bei gesunden Menschen Gesamtcholesterin unter 240 mg/dl, „schlechtes“ LDL-Cholesterin maximal 160 mg/dl

• Body-Mass-Index: ab 25 spricht man von Übergewicht, der Wert sollte deshalb ideal zwischen 20 und 25 liegen, berechnet sich folgendermaßen:

Körpergewicht in kg(Körpergröße in m)2

Sollte einer dieser Werte bei Ihnen über den genannten Richtwerten liegen, sollten Sie etwas daran ändern! Über gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung haben Sie viel selbst in der Hand – bereits kleine Veränderungen können ein Schritt in Richtung Herzgesundheit sein. Und wie so häufig gilt: Je früher man damit anfängt, umso besser ist es! Weitere Informationen auf www.hoeraufdeinherz.com.

HELFEN SIE MIT:

250.000 Euro für die Forschung Um die Forschung rund um die Herzgesundheit von Frauen nachhaltig zu unter-stützen, spendet Coca-Cola light im Rahmen seines Engagements bei der Initiati-ve bis zu 250.000 Euro für ein Forschungsprojekt zum Thema Frauenherzgesund-heit. Weitere Informationen auf www.coke-light.de.

Initiative „Hör auf dein Herz“ macht sich für die Frauenherzgesundheit starkHerz-Kreislauferkrankungen sind auch bei Frauen die häufigste Todesursa-che1 – das Bewusstsein dafür ist jedoch vergleichsweise gering. So wusste dies laut einer aktuellen repräsentativen Forsa-Umfrage2 nur knapp jede dritte deutsche Frau. Mit dem Ziel, die Aufmerksamkeit für die Herzgesundheit von Frauen zu erhöhen und über Präventionsmaßnahmen von Herz-Kreislaufer-krankungen aufzuklären, wurde die bundesweite Initiative „Hör auf dein Herz“ gegründet. Getragen wird sie von Prof. Dr. Regitz-Zagrosek, der Deutschen Gesellschaft für geschlechtsspezifische Medizin e. V. (DGesGM) und Coca-Cola light.

Moderne Frauen müssen heutzutage oftmals den Spagat zwischen Karriere, Familie und Partnerschaft meistern – im Alltag ist das kei-

ne leichte Herausforderung. Schnell bleibt die eigene Gesundheit auf der Strecke, was nicht ohne Folgen bleibt. „Gerade bei jüngeren Frauen wird eine zunehmende Häufigkeit von Herz-Kreislauferkrankun-gen beobachtet. Zum einen ist dies auf Stress, zum an-deren auf den steigenden Anteil jüngerer Raucherin-nen und Übergewicht bei Frauen zurückzuführen“, weiß Regitz-Zagrosek (Bild links). Besonders bedeut-sam in diesem Zusammenhang: Einige Risikofakto-ren für Herz-Kreislauferkrankungen, wie beispielsweise Rauchen und Diabetes, fallen bei Frauen schwerer ins Gewicht als bei Männern.

Geschlechtsspezifische Aspekte beachten„Viele Risikofaktoren sind jedoch beeinflussbar – man kann also mit Sport und gesunder Ernährung selbst einiges dafür tun, dass es gar nicht erst zu ei-ner Erkrankung kommt. Mit „Hör auf dein Herz“ möch-ten wir hier einiges bewegen“, betont die Expertin. Die Initiative richtet sich jedoch nicht nur an die brei-te Öffentlichkeit, sondern gleichermaßen an die Ärz-teschaft: „Auch in der Forschung und Praxis ist es wichtig, geschlechtsspezifische Unterschiede zu berücksichtigen“, sagt Dr. Natascha Hess (Bild rechts), stellvertretende Vorsitzende der DGesGM. „Gerade am Beispiel von Herz-Kreislauferkrankungen lässt sich sehr gut verdeutlichen, dass beispielsweise Männer und Frauen bei derselben Erkrankung unterschiedliche Symptome aufweisen können oder verschieden auf Medikamente reagieren, weshalb eine geschlechtsspezifische Betrach-tung nötig ist“, ergänzt die Kardiologin. „Als führendes Getränkeunternehmen ist es für uns selbstverständlich, gesell-schaftlichen Einsatz zu zeigen und einen aktiven und gesunden Lebensstil zu för-dern. Wir möchten mit unserem Engagement für die Initiative „Hör auf dein Herz“ in Deutschland an die Erfolge des Coke light-Partnerschaftsprojekts „The Heart Truth“ aus den USA anknüpfen und auf das wichtige Thema Frauenherzgesund-heit aufmerksam machen“, beschreibt Hendrik Steckhan, Geschäftsführer der Coca-Cola GmbH, das Engagement des Unternehmens.

ANZEIGE

Spendenaktion auf

coke-light.de

startet heute

Eine Initiative von

Eine Initiative von

4 · DEZEMBER 2011 EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

INSPIRATIONINSPIRATIONFrage: Wie ist die Prognose bei fortgeschrittenem Brustkrebs?Antwort: Eine metastasierende Diagnose ist einschneidend, aber es gibt gute Fortschritte. Heute können Patientinnen in spezialisierten, interdisziplinären Brustzentren sehr gut betreut werden und auch sehr lange leben.

FORTGESCHRITTENER BRUSTKREBS IST HEUTE GUT BEHANDELBAR!

AN SPE- ZIALISIERTE

ZENTREN WENDEN

1TIPP

Eine metastasierende Diagnose ist einschneidend, aber es gibt gute Fortschritte. Heute können Patientinnen in spezialisierten, interdisziplinären

ZIALISIERTEZENTREN WENDEN

Eine metastasierende Diagnose ist einschneidend, aber es gibt gute AN SPE-ZIALISIERTE

1TIPP

Frau Professor Dr. Harbeck, ■■

wann wird eine Brustkrebser-krankung als fortgeschritten bezeichnet?

! Wenn der Brustkrebs nicht nur auf die Brust beschränkt

ist, sondern gestreut (metastasiert) hat oder lokal fortgeschritten, das heißt, weit über die Brust hinaus ausgedehnt ist. Häufig sind dann z.B. Lymphknoten befallen und die Erkrankung ist nicht mehr durch eine einfache Operation behebbar.

Was sind in diesem Fall die ■■

größten Probleme?

! Das größte Problem ist, dass man die Erkrankung in der

Regel nicht mehr ganz aus dem Körper bekommt. Die Therapie ist eine chronische: Auf die Patientin kommen verschiedene Therapie-schritte zu. Man kann die Tumorer-

krankung meist nicht heilen, aber sehr wohl behandeln und die Pati-entin kann mit der Erkrankung auch noch viele Jahre leben.

Wie ist zu erkennen, ob und ■■

wo sich Metastasen gebildet haben?

! Metastasen werden meist bei einer routinemäßigen, jährli-

chen Bildgebung entdeckt, manch-mal kommt eine Patientin auch mit Beschwerden. Sobald der Ver-dacht besteht, muss der gesamte Körper untersucht und möglichst viel abgeklärt werden.

Welche Therapiemöglichkei-■■

ten gibt es?

! Wir haben heute eine ganze Reihe von Möglichkeiten wie

z.B. Antihormontherapien, anti-HER2-Therapie (Antikörper, kleines Molekül), Chemotherapie, oder auch eine Kombination aus Anti-hormontherapie und anti-HER2-Therapie – jeweils abhängig von der Biologie des Tumors: Ist er hor-monempfindlich oder hat er den Wachstumsfaktor HER2? Wenn möglich nimmt man ein Stück-chen Gewebe von der Metastase, um ganz sicher zu sein, dass man die Erkrankung, die man jetzt vor sich hat, behandelt.

Gibt es neue Therapien in ■■

naher Zukunft?

! Ja, wir arbeiten stark daran, zielgerichtete Therapien ge-

gen spezielle Eigenschaften des Tu-mors zu entwickeln. Es gibt eine Reihe von vielversprechenden neu-

en Antikörpertherapien, für die bald Studienergebnisse erwartet werden. Seit diesem Jahr gibt es auch eine neu zugelassene Chemo-therapie, die Verbesserungen im Vergleich zur Standardtherapie zeigt. Auch bei den zielgerichteten Therapien gibt es weitere Neuerun-gen. Die Therapien werden heute immer besser und die Lebenser-wartung der Patienten steigt - bei sehr guter Lebensqualität.

Wie sind die Perspektiven ■■

speziell bei HER2-positiven metastasierten Patientinnen?

! Die Aussichten bei HER2 posi-tiver Erkrankung werden im-

mer besser, vor allem da derzeit die Zulassung einiger sehr vielverspre-chender neuer Medikamente ge-prüft wird. Auf dem diesjährigen großen amerikanischen Brust-krebskongress in San Antonio wird eine Studie vorgestellt werden, die zeigt, dass die Wirksamkeit des bis-herigen Standards (Chemotherapie mit dem Antikörper Trastuzumab) durch die Hinzunahme eines wei-teren Antikörpers gegen HER2 (Per-tuzumab) noch gesteigert werden kann. Auch weitere neue zielge-richtete Medikamente gegen HER2 stehen uns in Deutschland derzeit schon in Studien zur Verfügung. Insgesamt hat also die HER2-posi-tive metastasierte Erkrankung durch die Vielfalt zielgerichteter biologischer Therapiemöglichkei-ten viel von ihrem Schrecken verlo-ren und es besteht die berechtigte Ho�nung, diese Erkrankung wie eine chronische Erkrankung bald dauerhaft therapieren zu können.

Welche Hilfestellung kann ■■

Patientinnen mit einer fortge-schrittenen Brustkrebserkran-kung gegeben werden?

! Wir achten gerade in unseren zertifizierten Brustzentren

darauf, dass die Frauen eine opti-male medizinische Betreuung er-halten. Wir ziehen auch Palliativ-mediziner hinzu, die sich um die Symptomlinderung kümmern. Da-rüber hinaus bieten wir Sprech-stunden mit Betro�enen an, in de-nen all die Fragen o�en gestellt

werden können, die sich eine Frau vielleicht in der Sprechstunde mit ihrem Arzt nicht zu fragen traut. Wir begleiten auch durch ein spezi-ell geschultes Team, sowohl in der Klinik als auch zu Hause, wenn der Tod einer Patientin absehbar ist.

Haben Sie einen Rat für Be-■■

troffene?

! Der erste Rat ist: lassen Sie sich nicht aus Angst entmuti-

gen. Die Erkrankung ist gut behan-delbar! Es ist wichtig, sich ein gutes Zentrum mit guten Behandlungs-möglichkeiten und einem Angebot darüber hinaus auszusuchen. Auch wichtig ist: Heute gibt es im Rah-men von Studien die Möglichkeit, einzelne Medikamente schon vor der Zulassung zu erhalten. In eini-gen Fällen kann das deutlich le-bensverlängernd sein. Beraten Sie sich hier mit ihrem Arzt.

INTERVIEWMÜNCHEN

MIRIAM RAUH

[email protected]

Roche in der OnkologieInnovationen für den Kampf gegen KrebsWir von Roche setzen uns mit Leidenschaft für Fortschritte in der onkologischen Therapie ein. Im Mittelpunkt unserer Forschungsaktivitäten steht die Reali-sierung der Personalisierten Medizin: neue maßgeschneiderte Medikamen-te anzubieten, die zielgerichtet an biologischen Eigenschaften von Tu-moren und spezifischen molekularen Signalwegen der Krebszellen ansetzen. Unsere jahrzehntelange Erfahrung und unsere innovativen Forschungstechnologien sowie die enge Verzahnung von Diagnos-tik und Therapie bei Roche sind die Basis hierfür. Es ist unser Ziel, Krebspatienten zu ermöglichen, bei guter Lebensqualität deut-lich länger zu leben und langfristig ihren Krebs zu besiegen.

Roche ist der weltweit führende Anbieter von Krebsmedikamenten.

Entwickelt wurden unter anderem bedeu-tende Medikamente gegen Brust-, Darm-, Lungen-, Bauchspeicheldrüsen- und Magenkrebs, das Non-Hodgkin-Lymphom,

Leukämie sowie das Nierenzellkarzinom und bösartigen Hautkrebs. Zu unserem Onkologie Portfolio gehören neuartige Medikamente, die eine hoch spezifische, zielgerichtete („targeted“) Therapie ermöglichen. Hinzu kommen Therapeutika zur Behandlung von belastenden Begleit-erscheinungen der Krebserkrankung sowie der Nebenwirkungen der Krebstherapie.

Insgesamt sind in Deutschland ca. 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Pharma und Diagnostik. an den drei Hauptstandorten Grenzach-Wyhlen, Mannheim und Penzberg für Roche

tätig, die überwiegende Mehrheit davon in der Forschung und Produktion.

Prof.Dr. med Nadia Harbeckleitet das Brust-zentrum der Uni-versität München an den Frauenklini-ken Grosshadern und Maistrasse-In-nenstadt.

DEZEMBER 2011 · 5EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

INSPIRATIONINSPIRATION

AbtastenFrauen sollten ihre Brust und die umliegenden Lymphkno-

ten einmal monatlich selbst abtas-ten. Stellen Sie dabei einen Knoten, einen Größenunterschied der Brust oder eine andere Au�ällig-keit fest, sollten Sie sich umgehend bei Ihrem Gynäkologen vorstellen.

Gesetzliche Früherkennung

Zur gesetzlichen Früherken-nung beim Arzt gehört der-

zeit in Deutschland eine Tastun-tersuchung der Brust, einmal jähr-lich für Frauen von 30 bis 70 Jah-ren, sowie auch eine Untersuchung auf Veränderungen am Gebärmut-terhals. Ihr Gynäkologe wird Fra-gen zu Beschwerden und Verände-rungen stellen und die medizini-sche Vorgeschichte abklären. Bit-ten Sie Ihren Arzt, Ihnen die nöti-gen Schritte für eine Selbstunter-suchung der Brust zu erklären.

MammografieAlle zwei Jahre können Frau-en im Alter zwischen 50 und

69 in einer zertifizierten Untersu-chungseinrichtung an einer Rönt-gen-Reihenuntersuchung, dem Mammografie-Screening, teilneh-men. Hierzu muss kein Termin vereinbart werden; Frauen der ent-sprechenden Altersgruppe erhal-ten automatisch eine Einladung.

TIPPS

SORGEN SIE VOR!

AbtastenFrauen sollten ihre Brust und die umliegenden Lymphkno-

ten einmal monatlich selbst abtas-ten. Stellen Sie dabei einen Knoten,

THINK PINK

ANJA OREG

[email protected]

THINK PINK

Mit ca 55.000 Neuerkrankungen und 17.000 Todesfällen pro Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebser-krankung bei Frauen in Deutsch-land. Wenn die Erkrankung recht-zeitig erkannt wird, bestehen mitt-

lerweile gute Heilungschancen, Aufklärungsarbeit und Vorsor-ge zur Früherkennung haben aus diesem Grund eine besonders gro-ße Bedeutung. Dies erkannte auch ein Kosmetikunternehmen und beschloss, neben verschönern-den Produkten auch Informatio-nen und Au©lärung an die Frau zu bringen.

Das Unternehmen Avon z.B. en-gagiert sich seit 1992 gegen Brust-krebs. Die eigens gegründete „Foundation for Women“, deren Ehrenvorsitzende die Schauspiele-rin Reese Witherspoon ist, konnte bislang eine Summe von über 700 Millionen Dollar Spendengeldern einnehmen. Mit diesem Geld sol-len, insbesondere in Ländern mit medizinisch unterversorgter Be-völkerung, Maßnahmen zur Früh-erkennung von Brustkrebs finan-ziert und auch der Zugang zu einer Behandlung verbessert werden.

Weiterbildungsstipendien für ÄrzteIm Oktober präsentierte Reese Wi-

therspoon auf der o¬ziellen Ab-schlussveranstaltung des interna-tionalen Brustkrebs-Kongresses 2011 vor rund 150 Teilnehmern aus 57 Nationen ein neues länderüber-greifende Stipendien-Programm, das Weiterbildungsaufenthalte in führenden US-amerikanischen Brustkrebszentren für ausländi-sche Fachärzte und Spezialisten or-ganisiert und finanziert. „Als Eh-renvorsitzende der Initiative weiß ich aus erster Hand, wie wichtig die Fortschritte für die Brustkrebs-Forschung und auch die Patienten-

versorgung sind, die wir mit den Spenden ermöglichen,“ so Wither-spoon. Ab 2012 wird das Programm vier -bis achtwöchige Stipendien mit intensiven Schulungen in Be-reichen wie Operation, Radiologie, Onkologie, klinische Tests und Pa-thologie für bis zu 50 herausragen-de Ärzte ermöglichen. Teilnehmen-de Partneruniversitäten sind u.a. die Columbia Universität in New York, die Johns Hopkins Universi-tät und die Universität von Kalifor-nien San Francisco.

Dem Krebs davonlaufenAuch in Deutschland hat das Unter-nehmen Brustkrebs den Kampf an-gesagt. Bei den seit 2005 unter die-sem Motto organisierten Frauen-läufen in München und Berlin z.B. zeigten fast 100.000 Läuferinnen ihre Solidarität mit von Brustkrebs betro�enen Frauen, das Startgeld floss in einen Spendenfonds. 2 Mil-lionen Euro konnten so allein in Deutschland verschiedenen Brust-krebsinitiativen zugute kommen.

Kosmetik ist ein Thema, das die meisten Frauen in-teressiert. Was liegt da nä-her, als weiblichen Kunden über den gleichen Kanal wie Lippenstift, Parfüm und Puder auch eine wichtige Botschaft zu vermitteln?

MIRIAM RAUH

[email protected]

Mit Kosmetik gegen Brustkrebs?

REESE WITHERSPOONDie Schauspielerin und Mutter engagiert sich im Kampf gegen den Brustkrebs.FOTO: AVON-FOUNDATION

6 · DEZEMBER 2011 EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

NEWS

Das deutsche Fraunho-fer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Leipzig hat im August eine Studie zur Untersuchung einer neuen Zelltherapie gegen Eierstockkrebs ge-startet.

Bei der Studie geht es um die Prü-fung eines neuen Therapiever-fahrens, das von dem australi-schen Unternehmen Prima Bio-Med Ltd. entwickelt wurde. Erste Ergebnisse aus vorangegangenen Studien seien vielversprechend verlaufen. Im Rahmen der Unter-suchung sollen künstliche Prote-ine in Blutzellen eingeschleust werden, die dafür sorgen, dass das Immunsystem den Kampf gegen die Krebszellen aufnimmt. Etwa 800 Patientinnen aus ganz Deutschland nehmen an der Un-tersuchung teil.

Körpereigene AbwehrDas zu prüfende, neue Therapie-verfahren CvacTM basiert auf einer Veränderung der körper-eigenen Immunzellen. Diese haben für die Therapie eine be-sondere Bedeutung, da Tumor-zellen bislang auf verschiedene Weise der Immunabwehr ent-gehen. Im Rahmen des neuen Therapieverfahrens sollen spe-zialisierte Immunzellen der Pa-tientin so modifiziert werden, dass sie die Tumorzellen erken-nen und verschiedene Abwehr-mechanismen aktivieren kön-nen. Die sogenannten Dendriti-schen Zellen werden dazu auf ein bestimmtes Protein geprägt, das ausschließlich auf den Tumor-zellen vorkommt. So soll das Im-munsystem in die Lage versetzt werden, gezielt die Tumorzellen anzugreifen, ohne dabei gesun-de Zellen zu schädigen. Bei Erfolg verspricht diese Behandlungs-form geringere Rückfallquoten und wäre zudem deutlich scho-nender als bisherige Therapien, wie z.B. Chemotherapie und Be-strahlung.

Das Fraunhofer Institut IZI über-nimmt im Rahmen der Studie die Aufgabe der Herstellung der klinischen Prüfpräparate sowie auch deren Qualitätskontrolle. Das Projekt wird mit 4,1 Millio-nen Euro durch die Sächsische Au³aubank gefördert.

MIRIAM RAUH

[email protected]

70 Prozent der Menschen infi-zieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem Humanen Papillom Virus (HPV). Weltweit ist das Zervixkar-zinom (Gebärmutterhalskrebs) der zweithäufigste bösartige Tumor bei Frauen. Über die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs ist mittler-weile viel bekannt: zwei der Huma-nen Papillomviren, die so genann-ten Hoch-Risiko-Typen HPV 16 und 18, konnten als Hauptverursacher der bösartigen Zellveränderungen identifiziert werden.

Wirksame VorsorgeUm Zellveränderungen, bzw. die Entstehung einer Krebserkran-kung möglichst früh zu entde-cken, sollten Frauen ab dem 20. Le-bensjahr Vorsorgetermine unbe-dingt regelmäßig wahrnehmen, bei der bereits Krebsvorstufen gut erkennbar sind. Bei korrekter Durchführung und Inanspruch-nahme der Vorsorge können 80 bis 90 Prozent der au�älligen Ge-webeveränderungen erkannt und wirksam behandelt werden. Ge-gen die gefährlichsten Virentypen wird auch seit 2006 eine Impfung von der Ständigen Imp©ommissi-on des Robert-Koch-Institut (STI-KO) empfohlen, insbesondere für Mädchen im Alter von 12-17 Jah-ren, noch vor Aufnahme des Ge-

schlechtsverkehrs. Diese bereitet die körpereigene Abwehr darauf vor, gegen die humanen Papillom-viren vorzugehen und so Gebär-mutterhalskrebs als Folgeerkran-kung zu vermeiden. Darüber hin-aus bieten Kondome einen zusätz-lichen Schutz.

Weitere RisikenAls verstärkende Ursache für die Entstehung von Gebärmutterhals-krebs sind heute eine Reihe wei-terer Faktoren bekannt. So gilt z.B. Rauchen (auch Passivrauchen) als Begleitfaktor; um ganze 60 Prozent ist das Risiko HPV infizierter Rau-cherinnen gegenüber Nichtrauche-rinnen erhöht, ein Zervixkarzinom zu entwickeln. Auch weitere geni-tale Infektionen, wie z.B. Chlamy-dien oder Herpex simplex begüns-tigen die Entstehung eines HPV-be-dingten Tumors.

Beschwerden abklärenWenn sich ein Zervixkarzinom gebil-det hat, spüren das betro�ene Frau-en oft nicht. Erste Anzeichen können Beschwerden ähneln, die bei einer einfachen Entzündung entstehen. Da jedoch auch Infektionen länger-fristig zu ernsten Gesundheitspro-blemen führen können, sollten Frau-en bei anhaltenden, unspezifischen Symptomen in jedem Fall ihren Arzt aufsuchen. So gehören z.B. Schmier-blutungen nach dem Geschlechtsver-kehr, Zwischenblutungen außerhalb der Menstruation oder Blutungen nach den Wechseljahren, einseitig geschwollene Beine als Hinweis auf einen Lymphstau, Schmerzen bei Stuhlgang und/oder beim Urinieren, vaginaler Ausfluss, sowie Schmerzen im Becken- oder Kreuzbereich zu den Beschwerden, die medizinisch abge-klärt werden sollten.

Verschiedene TherapienJe nach Ausprägung des Tumors wird dieser in der Regel operativ oder mit Hilfe von Radiochemothe-rapie behandelt; dies betri�t neben der Gebärmutter oft auch Lymph-knoten und Eierstöcke. Moderne Operationsmethoden wie die soge-nannte Schlüssellochchirurgie er-möglichen heute verhältnismäßig schonende Eingri�e, ohne Bauch-schnitt. Unter Umständen kann in frühen Stadien auch eine einfache Gebärmutterentfernung oder eine Konisation ausreichend sein; letzt-genannte ist in manchen Fällen ambulant durchführbar.

Wirksam vorsorgen!

VORSORGE SCHÜTZT. Je früher Zell-veränderungen erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen. FOTO: SHUTTERSTOCK.DE

Frage:■■ Wie kann man sich vor Gebärmutterhalskrebs schützen?

Antwort:■■ Die jährlichen gy-näkologischen Vorsorgeunter-suchungen sollten regelmäßig wahrgenommen werden. Auch eine HPV-Impfung kann schüt-zen.

MIRIAM RAUH

[email protected]

FAKTEN

Gebärmutterhalskrebs■■ (Zervix-karzinom) ist in Europa nach Brust-krebs die zweithäufigste krebsbe-dingte Todesursache bei Frauen zwi-schen 15 und 44 Jahren.

Pro Jahr werden in Deutschland ■■ ca. 7.000 neue Fälle von Gebärmut-terhalskrebs diagnostiziert. Europa-weit sterben jeden Tag ca. 40 Frauen an Gebärmutterhalskrebs.

Als Auslöser■■ für Gebärmutter-halskrebs gilt ein bestimmtes Virus (Papillomvirus), das in der Regel se-xuell übertragen wird. Ca. 70 Prozent aller Frauen und Männer kommen im Laufe ihres Lebens mit diesem Virus in Kontakt.

Ein Zervixkarzinom ■■ entwickelt sich oft über viele Jahre. Nach heu-tigem Wissen geht man davon aus, dass betroffene Frauen dem Papil-lomvirus im Alter zwischen 16 und 25 Jahren ausgesetzt waren.

Eine Impfung kann Schutz■■ vor den beiden häufigsten krebsauslö-senden Virustypen HPV 16 und 18 bieten; von der Impfkommission des Robert-Koch-Institut wird diese in Deutschland für Mädchen zwischen zwölf und 17 Jahren empfohlen.

! Weitere Informationen finden Sie unter:

www.krebsinformationsdienst.de

Gebärmutterhalskrebs

FRÜH AN VORSORGE

DENKEN

APLANET

FRÜH AN VOVOV RSORGE

2TIPP

Bei Endometriose handelt es sich um eine chronische, gutartige Er-krankung. Der Krankheitsverlauf ist individuell verschieden und auch die möglichen Symptome sind vielfältig; dies erschwert die richtige Zuordnung für den behan-delnden Arzt oft sehr. Eine Reihe von Frauen hat keine oder kaum Be-schwerden, die Mehrzahl leidet je-doch an Schmerzen bei der Entlee-rung der Blase oder bei Stuhlgang, starken Periodenschmerzen, tief im Bauchraum liegenden Schmer-

zen beim Geschlechtsverkehr oder auch an ungewollter Kinderlosig-keit, für die Endometriose eine der häufigsten Ursachen ist.

Betroffene warten oft lange Obwohl die Krankheit großen Ein-fluss auf die Minderung der Lebens-qualität von betro�enen Frauen hat, wird sie bis heute vielfach zu wenig beachtet. Weder durch Ultraschall noch durch Bluttests kann Endo-metriose derzeit diagnostiziert wer-den, lediglich eine Bauchspiegelung gibt sicheren Aufschluss. Bis zur Stel-lung der richtigen Diagnose vergeht oft sehr viel Zeit. Zwischen sechs bis acht Jahren müssen betro�ene Frau-en im Durchschnitt warten, bis die Erkrankung erkannt und richtig be-handelt werden kann. Besonders lan-ge dauert die Diagnosestellung oft bei den Patientinnen, die „nur“ von star-ken Schmerzen betro�en sind und keine weiteren Symptome haben.

Fremdes GewebeBei einer Endometriose setzen sich der Gebärmutterschleimhaut (En-dometrium) ähnliche Gewebebe-standteile an verschiedenen Stel-len im Unterleib fest, wie z.B. an Blase, Darm, Bauchfell, Eierstöcken oder Eileitern; seltener können auch Organe außerhalb des Bauch-raumes, wie z.B. die Lunge, befallen sein. In einigen Fällen wachsen En-dometriose-Herde regelrecht in an-dere Organe ein, was sich teilweise durch massive Blutungen bemerk-bar macht. Auch wenn die genaue Ursache für die Entstehung von Endometriose noch immer nicht geklärt ist, weiß man heute, dass sich die Gebärmutterschleimhaut von betro�enen Frauen von der ge-sunder Frauen unterscheidet. Das fremde Gewebe löst an den befal-lenen Stellen eine lokale Reizung und einen Entzündungsvorgang aus, in dessen Folge oft ausgepräg-

te Schmerzen entstehen. Auch eine Schädigung der betro�enen Orga-ne ist möglich. Insgesamt werden die Eigenschaften von Endometri-ose mit denen von Tumorerkran-kungen verglichen.

Hoffnung auf neue TherapienIn vielen Fällen tritt die Krankheit auch nach einer Operation oder ei-ner Hormonbehandlung immer wieder auf. Ein Forschungsteam um Professor Dr. med. Ludwig Kie-sel, Direktor der Klinik und Polikli-nik für Frauenheilkunde und Ge-burtshilfe am Universitätsklini-kum Münster untersucht derzeit die Bedeutung resistenter Stamm-zellen, die das erneute Wachstum wieder anschieben. Auf Basis der Ergebnisse erho�en sich die For-scher neue Möglichkeiten für eine erfolgreiche, medikamentöse The-rapie.

Endometriose: Ein verbreitetes Leiden

ANJA OREG

[email protected]

Auch wenn sie weit verbrei-tet ist: Endometriose ist ei-ne Krankheit, die Ärzten und Wissenschaftlern noch im-mer Rätsel aufgibt. Sie be-trifft sieben bis 15 Prozent der Frauen im geschlechts-reifen Alter, über 30.000 Frauen pro Jahr erkranken in Deutschland neu.

FORSCHUNG

Eierstock- krebs: Neue Immun- therapie in Sicht?

NEWSSchmerz lass nach! Zusammenhänge verstehen und erfolgreich behandeln

DEZEMBER 2011 · 7EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

Schmerzen hat jeder schon ■■erlebt, zum Beispiel in Form von Gelenkschmerzen nach einer Überlastung des Knies, morgendlichen Kopfschmer-zen nach einem feuchtfröhli-chen Fest oder Regelschmer-zen, von denen viele Frauen Monat für Monat betroffen sind. Doch was ist, wenn der Schmerz nicht mehr aufhört? Akuter Schmerz hat meist eine Ur-sache, die klar einem auslösen-den Ereignis zugeordnet und eben-so gezielt behandelt werden kann. Mit Hilfe von Tabletten, kalten Um-schlägen oder ein paar Tagen Ruhe ist der Spuk bald wieder vorbei. Doch fünf bis acht Millionen Menschen in Deutschland kennen Schmerz in seiner chronischen Form. Diese Schmerzen können Wochen, Mona-

te oder Jahre anhalten, manchmal sogar bis zum Lebensende. Chroni-scher Schmerz ist ein ständiger Be-gleiter – vom Aufstehen am Mor-gen bis zum Zubettgehen am Abend – und er verselbständigt sich. Be-sonders häufig von chronischen Schmerzen betro�en sind Frauen.Akute Schmerzen sind ein Warn-signal des Körpers. Ihr plötzli-ches Auftreten warnt uns vor Überbelastung, zum Beispiel bei Kopfschmerzen, oder kündigt den Beginn der Monatsblutung durch krampfartige Unterbauch-beschwerden an. Chronische Schmerzen haben diese Warn-funktion verloren, sie sind nicht mehr Symptome einer unange-nehmen Sinnesempfindung, son-dern eine eigenständige Krank-heit, die auch einen eigenen Na-men hat: die Schmerzkrankheit.

SchmerzwahrnehmungSchmerz ist ein Vorgang auf meh-reren Ebenen. Am Anfang steht ei-ne Reaktion der Schmerzrezepto-ren, dann folgt die Weiterleitung der Reize ans Gehirn wo entschie-den wird, wie sich das Empfundene

anfühlt und was es bedeutet. Das Gehirn bewertet, wie wichtig der Schmerz im Augenblick ist. Gegebe-nenfalls wird die Aufmerksamkeit von der momentanen Tätigkeit ab- und auf den Schmerz hingelenkt.

Stress als Schmerzverstärker„Ich halte es nicht mehr aus. Mein Bauch tut mir unerträglich weh“. So oder ähnlich klagen viele Frau-en mit chronischen Unterbauch-schmerzen. Belastungen – egal ob private oder berufliche – beein-flussen Hormone und Botensto�e, so dass die Schmerzen oft deutlich stärker wahrgenommen werden, Körper und Seele rebellieren.

Spezielle Behandlung von chronischen SchmerzenLange Zeit wurden Menschen auf-gefordert, die Zähne zusammen zu beißen, mit Sätzen wie „Stell dich nicht so an. Du musst auch mal was aushalten“. Auch wenn Schmerzen zum Leben dazu gehören weiß man heute, dass ein zu langes Ertra-gen des Schmerzes ohne Behand-lung die Bildung eines Schmerz-

gedächtnisses fördern und damit chronischen Schmerzen den Weg bereiten kann. Anders als akuter Schmerz, wie zum Beispiel bei ei-ner Schnittverletzung, müssen chronische Schmerzen umfassend behandelt werden. Diese umfas-sende bzw. multimodale Behand-lung zeichnet sich dadurch aus, dass verschiedene Therapieformen gleichzeitig eingesetzt werden. Be-sonders dabei ist, dass Schmerzme-diziner, Physio- und Psychothera-

peuten im Team arbeiten. Auch die Betro�enen selbst sind aktiv in die Behandlung eingebunden. Bewe-gung, Entspannung und auch psy-chologische Strategien tragen dazu bei, das Schmerzgedächtnis zu ver-ändern und mit dem Schmerz bes-ser umgehen zu können.

FRAU DR. URSULA MARSCHALL

[email protected]

TAPFER BLEIBEN? Besser nicht. Ohne Behandlung kann Schmerz chronisch werden. FOTO: SHUTTERSTOCK.DE

Frau Dr. MarschallLeiterin Kompe-tenzzentrum Medizin einer Krankenkasse

ANZEIGE

Erstklassiger Service, starkes Gesundheitsnetzwerk, mehr Leistung – ein Leben lang. Dafür steht unsere BARMER GEK.

Setzen Sie deshalb jetzt auf Sicherheit und Innovation. Wählen Sie einen Gesundheits-partner, der Ihnen immer verlässlich zur Seite steht. Kommen Sie zur BARMER GEK!

Sie wollen mehr erfahren?

0800 45 40 100 Informieren Sie sich jetzt bei unserem kostenfreien Interessententelefon.

www.barmer-gek.de

BARMER GEK – der Partner fürs ganze Leben!

Anz_Partner fuers ganze Leben_255x183,5_4c 1 13.12.11 11:09

8 · DEZEMBER 2011 EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

NEWS

Aktuelle Schätzungen gehen da-■■von aus, dass jede fünfte Frau und jeder zehnte Mann an Inkonti-nenz erkrankt ist. Aber nur 30 Pro-zent von ihnen thematisieren das Problem. Viele gehen erst zum Arzt wenn es richtig schlimm wird. Sie vertrauen sich noch nicht einmal ihrem Partner an, geraten so in ei-ne Isolation und sind ganz allein mit ihren Ängsten.

Zahlreiche TherapiemöglichkeitenEin erfahrener Arzt kann Ausmaß, Anlass und Begleitumstände des unkontrollierten Harnverlustes richtig einordnen und auf Grund-lage von speziellen Diagnosever-fahren wie Messungen des Bla-sendrucks eine geeignete Therapie festlegen. Dabei steht den Medizi-nern mit verschiedenen konserva-tiven Behandlungsmöglichkeiten wie Medikamenten und Kranken-gymnastik und unterschiedlichen Operationsmethoden eine Viel-zahl an Therapieoptionen zur Ver-

fügung. Allein im Bereich der Phy-siotherapie gibt es diverse Mög-lichkeiten, den Beckenboden zu trainieren. Neben der klassischen Beckenbodengymnastik können Vibrationssysteme wie Power Pla-te und Galileo die Spannung des Be-ckenbodens verbessern. Auch eine Magnetstuhlbehandlung, bei der ein Magnetfeld für eine tiefe Sti-mulation der Beckenbodenmus-keln sorgt, kann Abhilfe scha�en – und das absolut schmerzfrei. Nicht zu vergessen das Biofeedback Trai-ning: es hilft dem Körper, die rich-tigen Muskelgruppen zu aktivieren und ist besonders für das Heimtrai-ning geeignet. Auch medikamentös kann man bei Inkontinenz große Erfolge erzielen, zum Beispiel mit

Medikamenten, die hemmend auf die Harnblase wirken.

Doch sogar wenn all diese Möglich-keiten erfolglos ausgeschöpft wur-den, gibt es noch Handlungsspiel-raum: Inzwischen stehen über 300 verschiedene operative Verfah-ren zur Verfügung. Wichtig ist ei-ne genau auf den Patienten abge-stimmte Therapiemöglichkeit zu finden – Voraussetzung dafür ist ei-ne sorgfältige Diagnose. Ob nun ein „Blasenschrittmacher“ eingesetzt wird, Netzbandschlingen verwen-det werden, die die Harnröhre stüt-zen, oder das aus der Schönheits-chirurgie bekannte Botulinum To-xin A (Botox) in die Blase injiziert wird: es gibt eine so breite Palette an Behandlungsmethoden, dass es sich allemal lohnt, die Scheu zu überwinden und einen Facharzt zu konsultieren.

Hilfe für BetroffeneDurch die Vielzahl unterschiedli-cher Therapieformen, die sich in

den vergangenen Jahren heraus-gebildet hat, ist Inkontinenz al-so in den meisten Fällen heil- oder zumindest linderbar – die Betrof-fenen müssen nur von dieser Hil-fe wissen. Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft bemüht sich aus die-sem Grund seit über zwanzig Jah-ren, die Volkskrankheit Inkonti-nenz aus ihrem Schattendasein zu befreien, um die Lebensquali-tät möglichst vieler Menschen mit Kontinenz-Problemen zu verbes-sern. Mehr Informationen befin-den sich auf der Website der Deut-schen Kontinenz Gesellschaft.

Frage: Welche Möglichkeiten gibt es bei Kontinenzproblemen?Antwort: Es gibt heute eine Vielzahl an Therapien mit sehr gu-ten Chancen auf Linderung oder sogar Heilung. Betro�ene soll-ten ihr Leiden ansprechen!

INKONTINENZ – WER DARÜBER SPRICHT,HAT GUTE HEILUNGSCHANCEN!

PROF. DR. DR. H. C. HEINZ KÖLBL

[email protected]

Prof. Dr. Dr. h. c. Heinz KölblDirektor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe,Universitätsmedi-zin der Johannes Gutenberg-Univer-sität in Mainz.

JEDE FÜNFTE FRAUist von Inkontinenz betrof-fen. In vielen Fällen ist das Leiden heilbar.FOTO: SHUTTERSTOCK.DE

HELFEN LASSENHELFEN LASSENLASSENLA

3TIPP

Ob Sie selbst betro�en sind, können Sie mit unseren Fragen prüfen:

FRAUENSACHE

CHECK

-Wie häufig müssen Sie zur Toilette?-Verlieren Sie ungewollt Urin?-Wie viel Urin verlieren Sie?-Wie stark bestimmt Ihre Blase Ihr tägliches Leben?

NEWS

Hilfe für den Beckenboden

Ist der Beckenboden ge-schwächt, beeinträchtigt

dies die Kontinenz. Gezieltes Training unter Anleitung von Physiotherapeuten kann hier Abhilfe scha�en. Wichtig: Trai-nieren Sie auch zu Hause weiter!

Trinken Sie!Zwei Liter täglich sollten es sein. Neben weiteren ge-

sundheitlichen Auswirkungen kann zu wenig Flüssigkeit das Inkontinenzproblem verstärken. Wird ein Toilettengang lange hi-nausgezögert, wächst die Gefahr einer Bakterieninfektion. Kon-zentrierter Urin verstärkt zudem das Gefühl unangenehmen Harndrangs.

Druck verringernAuch Übergewicht, z.B. nach einer Schwangerschaft, be-

günstigt eine Inkontinenz. Eine Gewichtsreduzierung kann Ab-hilfe scha�en. Zur Linderung von Kontinenzbeschwerden kann auch die Behandlung einer chronischen Verstopfung oder eines chronischen Hustens füh-ren. FOTO: SHUTTERSTOCK.DE

TIPPS: SO STÄRKEN SIE IHRE BLASE

DEZEMBER 2011 · 9EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

Behandlung der Überaktiven Blase

Medikamente befreien bei Überaktiver BlaseFür die medikamentöse Behandlung stehen moderne Substanzen zur Behandlung der Überaktiven Blase zur Verfügung. Im Gegen-satz zu älteren Präparaten, die zu Begleiter-scheinungen wie Mundtrockenheit, Augen-fl immern, Konzentrationsstörungen und Herzrasen führen können, beinhalten neue Arzneimittel Wirkstoffe, die sehr gezielt auf die Blase einwirken.

Weniger unerwünschte Nebenwir-kungen schonen das GedächtnisEin weiterer großer Vorteil dieser modernen Substanzen ist, dass sie sich nicht störend auf die Gedächtnisleistung der Patienten auswir-ken. Denn viele der herkömmlichen Präpa-rate können das Kurzzeitgedächtnis beein-trächtigen und die Vergesslichkeit fördern, was gerade von älteren Patienten im Alltag

Aktiv gegen Überaktive BlaseEinige kleine Änderungen im alltäglichen Verhalten und ein leichtes körperliches Trainingsprogramm können oftmals zu ei-nem deutlichen Rückgang der Beschwerden beitragen. Wirksame Maßnahmen sind das Führen eines Miktionstagebuches, darauf aufbauendes Blasentraining sowie Becken-bodentraining.

als belastend und unangenehm empfunden wird. Dank der gezielten Wirkung der moder-nen Mittel auf die Blase kann man diese unerwünschten Nebenwirkungen heute vergessen.

Gute Verträglichkeit durch gezielte WirkungDie speziell auf die Blase einwirkenden Sub-stanzen verhindern das krankhaft häufi ge und starke Zusammenziehen der Blasen-muskulatur. Übermä ßiger Harndrang und un-gewollter Urinverlust treten dadurch selten oder gar nicht mehr auf. Die Blase wird ent-spannt und nicht mehr unnötig gereizt. Die Patienten fühlen sich befreit und freuen sich über ihre wiedergewonnene Lebensqualität.

www.blasengesundheit.de

11003 Anz Red 255x123 RZ.indd 1 18.11.2011 13:15:17 Uhr

ANJA OREG

[email protected]

ANZEIGE

Sind ein Harnwegsinfekt bzw. ei-ne Harnblasenentleerungsstörung als Ursache ausgeschlossen, bieten verschiedene Medikamente aus der Gruppe der Anticholinergika gute Therapiemöglichkeiten. Diese Wirksto�e unterbrechen die Ner-venreize, die zu einer Kontraktion der glatten Muskulatur und zur Se-kretionsteigerung der Drüsen füh-ren und wirken entspannend auf die Blasenfunktion. Da die meisten Subtypen dieser Wirksto�e jedoch

auch Nebenwirkungen wie Mund-trockenheit, Akkomodationsstö-rungen, Gedächtnisstörungen und Herzrhythmusstörungen haben können, sind sie nicht für jeden Pa-tienten gleichermaßen geeignet.

Entspannung für die Blase, schonend für Herz und GehirnModerne Anticholinergika, wie z.B. der Wirksto� Darifenacin, zeich-nen sich durch eine besonders se-lektive Bindung aus, was bedeutet, dass der Wirksto� überwiegend auf die für die Blasenkontraktion rele-vanten Rezeptoren der Harnbla-se (muskarinerge M3-Rezeptoren) wirkt und keinen oder geringen Einfluss auf Muskarin-Rezepto-ren anderer Organe hat. So konnte im Rahmen von Studien bewiesen werden, dass es unter M3-selekti-ven Substanzen nicht zu einer sig-nifikanten Beeinflussung des Kurz-zeitgedächtnisses bzw. der kogni-tiven Funktion kommt. Ebenfalls wurde in kontrollierten Studien demonstriert, dass unter selekti-ven M3-Antimuskarinika die Herz-frequenz nicht signifikant anstieg.

Gute VerträglichkeitModerne Anticholinergika sind im Allgemeinen gut verträglich. Mögli-che Nebenwirkungen sind z.B. Ver-stopfung, denn auch der Darm be-

sitzt vorwiegend M3-Rezeptoren und wird mit der Blase gleichermaßen ruhig gestellt. M3-selektive Anticho-linergika bieten somit hinsichtlich der Beeinträchtigung der Darmtätig-keit keine Vorteile. Dennoch ist die Abbruchrate für die Blasentherapie mit modernen Anticholinergika auf-grund von Verstopfung oder Mund-trockenheit in der Regel niedrig.

Weitere AlternativenDoch auch weitere Therapiemög-lichkeiten, die die Herz- und Gehirn-funktion nicht beeinflussen, stehen neben den genannten Wirksto�en gegen Dranginkontinenz zur Ver-fügung. So ist zum Beispiel der auch aus dem kosmetischen Bereich be-kannte Arzneisto� Botox seit we-nigen Wochen für die Behandlung von bestimmten Formen der Dran-ginkontinenz zugelassen. Das Botox wird direkt in die Harnblasenwand gespritzt, wo es zu einer zeitweiligen Blockade der präsynaptischen Ace-tylcholinausschüttung führt und so den Harndrang unterdrückt. Des weiteren besteht die Möglichkeit einer Schrittmachertherapie; die Wirksamkeit des Gerätes wird vor einer Implantation durch eine Tes-tung geprüft.

Therapie bei Drang- inkontinenz – gut für die Blase, Stress für Hirn und Herz?Ein unangenehmes Ge-fühl: Die Blase drückt und bereits auf dem Weg zur Toilette geht Urin verlo-ren, man schafft es einfach nicht rechtzeitig, ob nun am Tage oder nachts. Dies ist das typische Beschwerde-bild der Dranginkontinenz, einem Symptom der soge-nannten Reiz- bzw. überak-tiven Blase, die bevorzugt bei älteren Patienten und Patientinnen auftritt.

Prof. Dr. med. Ralf TunnChefarzt der Klinik für Urogynäkolo-gie und Koordina-tor des Deutschen Beckenbodenzen-trums am St. Hed-wig Krankenhaus Berlin.

PROF. DR. MED. RALF TUNN

[email protected]

10 · DEZEMBER 2011 EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

NEWS

Herr Prof. Dimpfl, schät-■■

zungsweise jede 2. Frau über 50 leidet an einer mehr oder weniger ausgeprägten Becken-bodensenkung. Wer ist beson-ders gefährdet?

! Im Prinzip jede Frau, die vaginal – also auf natürlichem Wege –

einmal oder sogar mehrfach entbun-den hat, aber zum Beispiel auch Frau-en, die stark übergewichtig sind oder eine Bindegewebsschwäche haben.

Wie kommt es zu einer Sen-■■

kung?

! Ein Netz aus Bindegewebe, Mus-keln und Bändern hält im weib-

lichen Beckenboden alle Organe, un-ter anderem also die Gebärmutter, die Scheide, Blase und Darm wie eine Hängematte. Wird diese Hängemat-te geschwächt, verliert sie ihre Halte-funktion mit der Folge, dass Organe absinken. Schlimmstenfalls gleiten sie soweit nach unten, dass sie durch die Scheide nach außen rutschen (Prolaps).

Wie kündigen sich derart ■■

gravierende Veränderungen an?

! Etliche Frauen haben das Ge-fühl, einen Druck im Unter-

bauch oder auch einen Fremdkörper in der Scheide zu haben. Sie haben vielfach auch di�use Kreuz- und Rü-ckenbeschwerden sowie Schmer-zen beim Sex, oft kommt es auch zu ungewolltem Urinverlust.

Viele Frauen schweigen ■■

aus Scham – solange sich die Beschwerden verheimlichen lassen.

! Ja, das stimmt leider – und das ist auch deshalb bedauerlich,

weil wir den Betro�enen in den meisten Fällen helfen können: Die Heilungschancen sind heute ausge-zeichnet.

Was gibt es für Behand-■■

lungsmöglichkeiten?

! Das hängt unter anderem vom Alter der Patientin und natürlich

auch von der Art der Senkung ab. In et-lichen Fällen reicht schon eine gezielte Beckenbodengymnastik, eventuell in Kombination mit einer hormonellen Therapie. Starke Senkungen können durch einen chirurgischen Eingriff, sprich eine Operation, behoben wer-den. Ein Patentrezept gibt es aber nicht. Die Behandlung einer Beckenboden-senkung muss individuell mit jeder Patientin besprochen und geplant wer-den und an die spezifische Lebenssitu-ation angepasst sein.

Welche chirurgischen Ein-■■

griffe sind erfolgverspre-chend?

! Das älteste Verfahren mit den längsten Erfahrungswerten

sind die vaginalen Operationen – in der Regel mit Entfernung der Gebär-mutter und Ra�ung der vorderen und hinteren Scheidenwand. Dieses Verfahren hat sich über viele Jahre

bewährt. In Fällen, wo sich nach ei-ner Behandlung der Beckenboden erneut senkt, wird vom Bauchraum her ein Netz auf die vordere und hin-tere Scheidenwand genäht und in der Kreuzbeinhöhle fixiert.

Diese Operationen werden ■■

heute vornehmlich minimal in-vasiv per Laparoskopie durch-geführt?

! Ja, und es gibt exzellente Lang-zeitergebnisse. Seit ein paar Jah-

ren gibt es noch eine weitere Metho-de, bei der ein Netz von der Scheide aus eingesetzt wird. Diese Methode er-höht zwar die Erfolgsrate des Eingrif-fes etwas, führte aber in der Vergan-genheit auch mehrfach zu relevanten Problemen und Komplikationen, so dass dieser Eingri� nur in besonderen Situationen bei Wiedererkrankungen und bei Patientinnen, bei denen ande-re Operationsverfahren nicht in Frage kommen, angewendet wird.

Abschließend: Was empfeh-■■

len Sie betroffenen Frauen?

! Sie sollten die körperlichen und auch seelischen Beein-

trächtigungen nicht tatenlos hin-nehmen, sondern sich Ihrem Frau-enarzt anvertrauen bzw. in ein Zen-trum gehen, das sich schwerpunkt-mäßig mit diesen Erkrankungen beschäftigt und sich dort konkret die Möglichkeit einer Behandlung erklären lassen. Wichtig ist, dass der behandelnde Arzt die verschie-denen Behandlungsmethoden be-herrscht. Dann hat die Patientin ei-ne hohe Chance, ihr Leben wieder beschwerdefrei genießen zu kön-nen.

Die Heilungschancen sind heute ausgezeichnet

Frage:■■ Wie kann Frauen mit einer Beckenbodensenkung geholfen werden?

Antwort:■■ In spezialisierten Zentren stehen vielfältige Be-handlungsmöglichkeiten zur Ver-fügung; richtig behandelt können Betroffene ihr Leben bald wieder beschwerdefrei genießen.

ANJA OREG

[email protected]

FAKTEN

Wenn die Gebärmutter tiefer ■■ in das kleine Becken eintritt als es ihrer natürlichen Beweglichkeit entspricht, spricht man von einer Gebärmutter-senkung.

Bei vielen Frauen senkt sich die ■■

Gebärmutter nach den Wechseljah-ren. Durch Belastungen bei Schwan-gerschaft und Geburt sowie durch schweres Tragen sind auch jüngere Frauen betroffen.

Viele Patientinnen verspüren■■ ein unangenehmes Druckgefühl nach unten und leiden an Harninkontinenz und/oder Verstopfung. Nicht immer

löst jedoch eine Gebärmutterabsen-kung Beschwerden aus.

Man beobachtet eine familiä-■■

re Häufung bei betroffenen Frauen. Auch chronische Bronchitis, schwa-ches Bindegewebe sowie starkes Übergewicht erhöhen das Risiko deutlich.

Gezieltes Beckenbodentraining■■ kann einer Beckenbodensenkung wirksam vorbeugen.

! Weitere Informationen finden Sie unter:

www.frauenaerzte-im-netz.de

Gebärmuttersenkung

TIPP

Gebärmutter-senkung

Um einer Gebärmutter-senkung vorzubeugen, wird Beckenbodentraining empfohlen.

Der Beckenboden kann durch Sport gestärkt werden, wie z.B. Joggen oder auch Gymnastik, zu Hause oder im Fitnesstudio. Sehr gezielt lässt sich die Beckenbo-denmuskulatur auch mit eigens entwickelten Übungen kräfti-gen, die vielerorts in speziellen Kursen gelehrt werden.

Wenn sich die Gebärmutter ab-gesenkt hat, lässt sich dies al-lein durch Training nicht mehr vollständig beheben. Betroffe-ne Frauen sollten dennoch in je-dem Fall regelmäßig weiter trai-nieren, da eine gestärkte Becken-muskulatur verhindern kann, dass sich die Gebärmutter noch weiter absenkt.

Neben operativen Therapien ste-hen in manchen Fällen auch al-ternative Methoden zur Behand-lung einer Gebärmutterabsen-kung zur Verfügung. Ein Pessar z.B. stützt die Scheide oder Ge-bärmutter und verhindert so, dass sich diese zu weit absenkt. Es besteht meist aus Kunststo� oder Silikon und ist ring- oder schalenförmig. Pessare sollten von einem Gynäkologen ange-passt und eingesetzt und nach 6 bis 8 Wochen ausgetauscht wer-den.

MIRIAM RAUH

[email protected]

Sie bestimmen Ihr Leben. Nicht Ihre Blase.

Verspüren Sie besonders starken Harndrang?

Müssen Sie mehr als 8mal täglich Wasser lassen?

Die Antwort ist einfach: Überaktive Blase ist behandelbar. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und erfahren Sie mehr unter: www.blase-ok.de

In Zusammenarbeit mit:

ANZEIGE

Prof. Dr. med. Thomas Dimpfl1. Vizepräsident DGGG, Pastpräsi-dent der AGUB der DGGG und Direktor der Frauenklinik im Klinikum Kassel.

NEWSDEZEMBER 2011 · 11EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

Niemand spricht gerne darüber, aber bis zu fünf Prozent aller Män-ner und Frauen sind betro�en: Die Rede ist von einem schwachen Darmverschluss oder, medizinisch ausgedrückt, analer Inkontinenz.

Verschiedene UrsachenAnale Inkontinenz kann viele Ursa-chen haben und betri�t bei weitem nicht nur Menschen über 65 Jahre, wobei die Rate für unwillkürlichen Stuhlverlust in dieser Altersgruppe auf ca. zehn Prozent ansteigt.

Es gibt verschieden stark ausge-prägte Schweregrade der Sympto-me. Nach dem international gülti-gen CCS Score unterscheidet man zwischen Inkontinenz für feuch-te Winde, flüssigen oder auch für festen Stuhl, sowie nach der Häu-

figkeit der Inkontinenzepisoden. Frauen sind dabei überdurch-schnittlich häufig von schwere-ren Ausprägungen betro�en. Dies hängt insbesondere mit möglichen Verletzungen der analen Muskula-tur während des Geburtsvorgangs zusammen und geht bei jeder zwei-ten Patientin mit einer gleichzeiti-gen Harninkontinenz einher.

Große psychische Belas-tungDie psychische Belastung von Be-tro�enen ist groß. Oft führt sie zu sozialer Isolation. Bei älteren Men-schen ist anale Inkontinenz darü-ber hinaus einer der Hauptbeweg-gründe, in ein Pflegeheim über-zusiedeln. Glücklicherweise kann Betro�enen mittlerweile gut ge-holfen werden. Es gibt eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten, mit denen die Symptome gelindert

oder sogar ganz beseitigt werden können. Da die Ursache analer In-kontinenz häufig in einer Schwä-chung der Muskelgruppen im Be-reich des Beckenbodens zu finden ist, ist ein gezieltes Training in vie-len Fällen von Erfolg gekrönt.

Erfolgreiche BehandlungsmethodeIm Rahmen von zwei aktuellen Studien wurde die neue „Drei-Zie-le-Behandlung (3T)“, eine Kombi-nation aus amplitudenmodulier-ter Mittelfrequenzstimulation mit Biofeedback gegen bisherige Be-handlungsformen geprüft. Da-bei konnte nachgewiesen werden, dass die Drei-Ziele-Behandlung Behandlungen mit alleinigem Bio-feedback oder niederfrequenter Elektrostimulation (LFS) überlegen ist. Insgesamt 238 Patienten mit ei-ner analen Inkontinenz ab Grad I

nahmen an den Studien teil. Nach drei bis neun Monaten mit täglich je zwei 20minütigen Trainingsin-tervallen wurden die Ergebnisse der Gruppen miteinander vergli-chen, wobei man neben einer Bes-serung der Symptome auch eine mögliche Veränderung in Bezug auf die Lebensqualität in die Aus-wertung einbezog. 52 Prozent der Patienten in den 3T Gruppen wur-den innerhalb des Untersuchungs-zeitraumes kontinent, doppelt so viele wie in der Gruppe mit allei-nigem Biofeedback. In der Gruppe mit niederfrequenter Elektrosti-mulation konnte kein Patient die-sen Erfolg erreichen. Bei den Pati-enten, die nach der 3T Behandlung therapiert worden waren, stieg zu-dem die Lebensqualität deutlich.

Drei-Ziele-Behandlung empfohlen„Aufgrund der vorhandenen Evi-denz empfehle ich, 3T anstelle von LFS in der klinischen Routine zu verwenden,“ so Thilo Schwand-ner, Mitglied des zuständigen For-schungsteams und Oberarzt der Uniklinik Gießen. Einer Elektro-stimulation der analen Muskula-tur können Patienten im Übrigen entspannt entgegensehen: Die Be-handlung ist völlig schmerzfrei.

Raus aus der Tabuzone!

Frage:■■ Wie kann Patienten mit analer Inkontinenz optimal geholfen werden?

Antwort:■■ Nach aktuellem Forschungsstand hat sich die Drei-Ziele-Behandlung (3T) als besonders effektiv bewiesen. In vielen Fällen führt sie sogar zur Heilung.

DARÜBER SPRECHEN

APLANET

DARDARD ÜBERSPRECHEN

4TIPP

FAKTEN

Bis zu fünf Prozent ■■ aller Men-schen leiden an analer Inkontinenz, in der Altersgruppe ab 65 Jahre sind so-gar bis zu zehn Prozent betroffen.

Bei analer Inkontinenz ■■ handelt es sich nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom ver-schiedener Ursachen.

In einer gebräuchlichen Eintei-■■

lung (nach Parks) unterscheidet man drei Ausprägungsgrade: Grad 1: Un-fähigkeit feuchte Winde zurückzuhal-ten, Grad 2: ungewollter Abgang flüs-sigen Stuhls, Grad 3: Unvermögen,

festen Stuhl zurückzuhalten.Von schweren Formen ■■ sind über-

durchschnittlich häufig Frauen be-troffen (Faktor 4:1). Dies hängt insbe-sondere mit möglichen Verletzungen der analen Muskulatur während des Geburtsvorgangs zusammen.

Jede zweite Frau,■■ die von ana-ler Inkontinenz betroffen ist, hat auch unter Harninkontinenz zu leiden.

! Mehr Informationen finden Sie unter:

www.inkontinenz-selbsthilfe.com

Anale Inkontinenz

DR. MED THILO SCHWANDNER

[email protected]

Muskuläre Schädigung:

Häufige Ursache einer Schä-digung der analen Muskula-

tur sind z.B. Dammrisse bei einer Entbindung, sowie auch altersbe-dingt nachlassende Gewebeelas-tizität des Beckenbodens. Auch ei-ne Kombination aus Darm- oder Gebärmuttervorfall sowie Fisteln, bzw. Fisteloperationen können zu einer Schädigung des analen Ringmuskel führen.

Neurogene Stuhlinkontinenz

Hier liegt die Ursache zu-meist im Gehirn, ausgelöst

durch einen Schlaganfall, Alters-demenz oder auch durch Tumo-re. Bei Kindern mit Multipler Sklerose oder einer Spina bifida liegen die Defekte im Rücken-mark oder in den peripheren Nerven.

Durchfall:Wird eine Durchfallerkran-kung chronisch, ist die

Wand des Enddarms evtl. so stark entzündet, dass sie den Stuhl nicht mehr halten kann.

Verstopfung:Auch eine Verstopfung kann zu Inkontinenz führen. Ge-

ringe Flüssigkeitsmengen führen zu einer Verdickung des Stuhls im Dickdarm. Empfindungsverlust

Wenn sie bei einem Darm-vorfall nach außen gestülpt

ist, verliert die Schleimhaut an Wahrnehmungsfähigkeit; eben-so kann dies durch eine Überdeh-nung der Nerven im Beckenbe-reich bei einer Geburt hervorge-rufen werden. Stuhl oder Winde können ungewollt abgehen.

URSACHEN ANALER INKONTINENZ

ANZEIGE

Dr. med Thilo SchwandnerOberarzt der Uni-klinik Gießen und Mitglied eines Teams zur Erfor-schung der Wirk-samkeit verschie-dener Therapien bei analer Inkon-tinenz.

12 · DEZEMBER 2011 EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

Wenn ein Paar kinderlos bleibt, ge-schieht dies bei weitem nicht immer aus freier Entscheidung. Bei 15 bis 20 Prozent aller Paare in Deutschland ist die Kinderlosigkeit ungewollt. Über Jahre hinweg ho�en sie Monat für Monat vergeblich auf eine Schwan-gerschaft auf natürlichem Wege. Die letzte Ho�nung für viele ist eine In-Vitro-Fertilisation (IVF), doch ist dies ein langwieriger Prozess mit zumeist mehreren Versuchen von denen die Krankenkassen in der Regel nur drei erstatten - unverheiratete Paare müs-sen die anfallenden Kosten sogar komplett selbst tragen.

Fruchtbarkeit erhöhenDoch bevor sie die Möglichkeit einer IVF ausschöpfen, können Paare selbst aktiv werden, um ihre Chancen auf ei-ne natürliche Schwangerschaft zu er-höhen. Viel Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und auch eine insgesamt gesunde Lebensführung leisten zum Beispiel einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Fruchtbarkeit. Zudem sollten Paare die fruchtbaren Tage der Frau genau kennen und diese im Blick behalten. Die Chancen auf ei-ne Schwangerschaft sind zur Zeit des

Eisprungs am höchsten, dieser fin-det etwa elf bis 15 Tage vor Beginn der Menstruation statt. Um diesen Termin mit Sicherheit zu bestim-men, helfen so genannte Ovulations-tests oder mit ein wenig Übung auch die Messung der morgendlichen Kör-pertemperatur, die gleich nach dem Aufstehen ermittelt werden sollte – zur Zeit des Eisprungs ist sie leicht er-höht.

Rolle der SpermienDarüber hinaus spielt auch die Be-weglichkeit der Spermien für den Er-folg eine Rolle. Untersuchungen ha-ben ergeben, dass diese mit Hilfe von Hyaluronsäure verbessert werden kann. Bei diesem auch aus dem kos-metischen Bereich bekannten Wirk-sto� handelt es sich um ein körperei-genes, langkettiges Zuckermolekül, das in vielen Geweben vorkommt, so

auch in der Umgebung der Eizelle. Es speichert Feuchtigkeit, dient als Ge-webs- und Zellschutz und fördert die Gewebeheilung.

Natürliche AusleseZum Zeitpunkt des Eisprungs ist die Eizelle von Hyaluronsäure um-geben. Da nur Spermien mit intak-tem Erbgut auf ihrer Oberfläche Re-zeptoren tragen, mit denen sie an die Hyaluronsäure binden können, testen Reproduktionsmediziner mit Hilfe des Wirksto�es vor einer künstlichen Befruchtung, ob Sper-mien gesundes Erbgut haben. Neu-eren Untersuchungen zufolge ha-ben die Spermazellen, die am besten an Hyaluronsäure binden, die beste DNA-Qualität. Auch der natürliche Befruchtungsvorgang macht sich diese Möglichkeit der Auslese zu-nutze. Hyaluronsäure verbessert so-wohl die Beweglichkeit als auch die Überlebensfähigkeit der Spermi-en; an Hyaluronsäure gebundene Spermien überleben länger in den Eileitern und haben somit größe-re Chancen, eine Eizelle zu befruch-ten. Dieses Wissen kann Paaren mit Kinderwunsch heute zugute kom-men: Mittlerweile stehen farb- und geruchsneutrale, hyaluronsäure-haltige Gels zur Verfügung, die an den fruchtbaren Tagen vor dem Ge-schlechtsverkehr angewendet, die Möglichkeiten einer Schwanger-schaft erhöhen sollen. Die Natur weiß einfach am besten, wie man ihr ein bisschen nachhelfen kann.

Hyaluronsäure: Natürlich schwanger

VIELE PAARE WÜNSCHEN SICH SEHNLICH EIN KIND. Mit Hyaluronsäure kann man die Chancen für eine Schwangerschaft auf natürlichem Weg erhöhen. FOTO: SHUTTERSTOCK.DE

Frage:■■ Welche Rolle spielt die Beweglichkeit der Spermien bei der Befruchtung?

Antwort:■■ Je beweglicher die Spermien und je länger sie in den Eileitern überleben, desto größer sind die Chancen auf ei-ne natürliche Schwangerschaft. Hyaluronsäure kann diese Ei-genschaften begünstigen.

ANJA OREG

[email protected]

NEWS

FAKTEN

In Deutschland wünschen sich ■■

12,8 Millionen Menschen zwischen 25 und 59 Jahren ein Kind, bzw. hatten einen Kinderwunsch.

Bei 1,4 Millionen Menschen■■ mit Kinderwunsch blieb dieser auch nach über einem Jahr unerfüllt.

Durchschnittlich kamen in ■■

Deutschland zwischen 1997 und 2006 jährlich 14.000 Babys weniger zur Welt als jeweils im Jahr davor.

Etwa 10.000 Babys in Deutsch-■■

land kamen im gleichen Zeitraum pro Jahr durch künstliche Befruchtung au-ßerhalb des Körpers (IVF) zur Welt.

2003 betrug der Anteil der IVF-■■

Kinder in Deutschland 2,6 Prozent, nach der Gesundheitsreform von 2004 fiel dieser Anteil auf durchschnittlich 1 Prozent zurück.

! Mehr Informationen finden Sie unter:

www.wunschkinder.net

Kinderwunsch

STUDIE

Mehr KinderDas Berlin-Institut für Be-völkerung geht in einer ge-meinsam mit dem Institut für Demoskopie Allens-bach erhobenen Studie der Frage nach, welche Aus-wirkungen die moderne Fortpflanzungsmedizin auf die demografische Krise in Deutschland haben kann.

Kinderlosen Paaren kann mit Prävention und moderner Me-dizin zunehmend geholfen und so die Geburtenrate in einem ge-wissen Umfang angehoben wer-den, insbesondere wenn Paare die Möglichkeiten der künstli-chen Befruchtung (IVF) in An-spruch nehmen. Der durch-schnittliche Anteil an Neuge-borenen, die durch IVF gezeugt wurden, betrug in Deutschland zwischen 2000 und 2005 1,65 Pro-zent, mit sinkender Tendenz. Dies wird unter anderem auf die Gesundheitsreform von 2004 zu-rückgeführt, nach der verheira-teten Paaren die Kosten einer IVF nur noch zu 50 Prozent und für maximal drei Behandlungen erstattetet wurden. In Dänemark hingegen lag dieser Anteil durch-schnittlich bei 3,96 Prozent; Krankenkassen tragen hier den Beitrag für kinderlose Paare voll.

Niveau DänemarksBerechnungen ergaben, dass be-reits ein gleich bleibender Anteil der IVF-Befruchtungen bis zum Jahr 2050 erkennbare Auswir-kungen auf die demografische Entwicklung Deutschlands hätte. Wesentlich wären diese, wenn der Anteil künstlicher Befruchtungen auf das Niveau Dänemarks anstie-ge und längerfristig bliebe.

IHR ZUVERLÄSSIGER PARTNER FÜR:FRAUENGESUNDHEIT, KINDERWUNSCH, VORSORGE

GEL MIT HYALURONSÄURE verbessert die Beweglichkeit der Spermien erhöht die Chance einer Schwangerschaft

ww

w.bell

amea

.de

ANZEIGE

NEWS

Obwohl bemerkenswerte Erfolge im Bereich der medizinischen Bewälti-gung erzielt werden konnten, führt aller Fortschritt nicht daran vorbei, dass Frühgeborene aufgrund ihrer Unreife bleibende Schädigungen erleiden können. Mit anderen Wor-ten: Der hohe Standard der Medizin lässt grundlegende Verbesserungen nur dann erwarten, wenn es gelingt, die Frühgeburtlichkeit selbst als Ri-sikofaktor zurückzudrängen.

Hinweis für Infektion: gestörter pH-Wert Heute weiß man, dass eine Infek-tion in der Scheide einer schwange-ren Frau ein Risiko darstellt, das ei-ne Frühgeburt auslösen kann. Ein pH-Wert unter 4,5 kennzeichnet die Normalsituation und damit einen gesunden Säuregrad. Liegt der Wert darüber, so besteht eine Scheidenmi-lieustörung, wobei typische Bakte-

rienarten vorherrschen, die Wehen auslösende Sto�e produzieren und damit zu Fehl- und Frühgeburt füh-ren können. Mit Hilfe von Indikator-streifen kann der pH-Wert einfach ge-messen werden. Eine Infektion wird so rechtzeitig erkannt, ist adäquat be-handelbar und wird damit als wesent-licher Risikofaktor der Frühgeburt-lichkeit ausgeschaltet. Die Schwan-gere gerät nicht in die häufig mit

Wehenhemmung, Antibiotika und weiteren Maßnahmen nicht zu be-herrschende Frühgeburtsbedrohung - ganz abgesehen davon, dass auch die Häufigkeit eines vorzeitigen Blasen-sprungs als Vorbote der Frühgeburt nachhaltig reduziert werden kann.

Selbstkontrolle möglichEine wissenschaftliche Studie im Frei-staat Thüringen belegte im Jahr 2000 die Effizienz der regelmäßigen vagi-nalen pH-Bestimmung, wobei zwei Messungen pro Woche durch die Frau selbst vorgenommen wurden. Von zahlreichen an der Aktion teilneh-menden Schwangeren wurde dabei die hohe individuelle Wertigkeit der Selbstvorsorge als ausgesprochen posi-tiv und beruhigend hervorgehoben. Sie nahmen sich als aktives, selbst bestim-mendes Subjekt wahr, statt als Objekt medizinischer Betreuung durch den Arzt in dieser Lebensphase.

Reduktion der FrühgeburtenMit Hilfe der pH-Wert-Bestimmung und nachfolgender adäquater Be-handlung konnte die Frühgeburt-lichkeit vor Ende der 32. Schwanger-schaftswoche bei 16.276 untersuch-ten Schwangerschaften von 1,58 Prozent erfolgreich auf 0,99 Prozent gesenkt werden! In der Kategorie un-ter 1000 g wurden in Thüringen nur noch 0,38 Prozent der Kinder gebo-ren, verglichen mit 0,61 Prozent in der Kontrollgruppe. Dies ist ein ge-waltiger Fortschritt, wenn man be-denkt, dass weder vor noch nach die-ser Untersuchung ein derart nied-riger Wert in auch nur einem der deutschen Bundesländer jemals er-zielt werden konnte, und zugleich ist es ein Beleg für die E¬zienz der Strategie. Darüber hinaus kann der geringe finanzielle Aufwand für die Messhilfen, im Rahmen dieser von der Schwangeren selbst anzuwen-denden Primärprävention, neben der Verminderung der emotionalen Belastung zu erheblichen Einspa-rungen sowohl im rein medizini-schen als auch im gesellschaftlichen Bereich führen. Dieses Potential gilt gleichermaßen für alle Staaten, auch die der Dritten Welt, da es sich um ei-ne einfache, nicht invasive, kosten-günstige Strategie mit o�ensichtli-chem direkten Einspare�ekt han-delt, die grundsätzlich und überall geeignet ist, menschliches Leid zu mindern.

Selbstkontrolle schützt vor Frühgeburt

RUNDUM GESCHÜTZT: Mit einfacher Selbstkontrolle können Frauen selbst aktiv werden. FOTO: SHUTTERSTOCK.DE

Eine Schwangerschaft ist ■■keine Erkrankung, die Ent-bindung keine Operation. Trotzdem stellt die Frühge-burt seit Menschengeden-ken eine Gefahr dar, und in Deutschland kommt unver-ändert jedes 12. Neugebo-rene zu früh zur Welt.

UNIV.-PROF. DR. MED. PROF.

DR. H. C. U.B. HOYME

[email protected]

EINFACHESELBST-

KONTROLLE

EINFAINFAINF CHEACHEASELBST-

5TIPP

FAKTEN

Eine Schwangerschaft ■■ dauert in der Regel 40 Wochen. Kommt ein Kind vor Vollendung der 37. Woche zur Welt, spricht man von einer Früh-geburt.

Im Jahr 2009 ■■ kamen 6,2 Prozent aller Babys in Europa als Frühge-burt zur Welt. Ab der 22. Schwanger-schaftswoche gilt ein Kind als über-lebensfähig. Auch Kinder, die um die 23. Woche auf die Welt kommen, haben heute gute Chancen; mit je-der weiteren Woche steigen sie er-heblich.

Bei ca. 70 Prozent ■■ der Frühge-burten war eine vaginale Infektion die Ursache. Häufig wird dies erst spät erkannt, da sie in vielen Fällen an-fangs ohne Symptome verläuft.

Neben urogenitalen■■ Infekten kann auch beruflicher oder privater Stress vorzeitige Wehen auslösen. Schwangere Frauen sollten ganz be-sonders darauf achten, dass sie so viel wie möglich zur Ruhe kommen.

! Weitere Informationen finden Sie unter:

www.frauenaerzte-im-netz.de

Frühgeburt

BEWUSST VERZICHTEN

Alkohol in der Schwanger- schaft:0 Prozent Alkohol in der Schwangerschaft verhin-dert die fetale Alkoholschä-digung zu 100 Prozent

Allein in Deutschland werden jähr-lich mehr als 3.000 Kinder mit einer erkennbaren Alkoholschädigung geboren. Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ist die häufigs-te Ursache für angeborene körper-liche und geistige Behinderungen. Neben organischen Schäden - etwa Gehirnschäden, Herzfehlern oder Minderwuchs - kann Alkoholkon-sum der werdenden Mutter Intelli-genzminderung, Verhaltens-, Lern- und Schlafstörungen beim Kind verursachen. Trotzdem werden die Gefahren des Trinkens während der Schwangerschaft oft verharmlost. Dabei treten fetale Alkoholspekt-rum-Störungen (FASD) nicht nur bei Kindern von alkoholkranken Müt-tern auf. Auch beim gesellschaftlich akzeptierten „Gläschen in Ehren“ trinkt das Kind im Bauch der Mutter mit. Während für die Mutter Alko-hol ein Genussmittel sein mag, ist es für das ungeborene Kind ein Schad-sto�, den es nicht verträgt und den es kaum abbauen kann. In Abhängig-keit von Reifestadium und Alkohol-menge wirkt sich der Alkoholkon-sum der Schwangeren irreversibel schädigend auf das ungeborene Kind aus. Auch schon kleine Mengen Al-kohol können das Ungeborene schä-digen. Daher lautet der Rat von Prof. Jochen Dudenhausen, vom Vorstand der Stiftung für das behinderte Kind: „Trinken Sie keinen Schluck Alko-hol in der Schwangerschaft – es gibt kein gesundes Maß an Alkohol in der Schwangerschaft“.

GABRIELE GRÜNEBAUM

[email protected]

DEZEMBER 2011 · 13EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

pH-Wertsauer

normal

basisch

gestört4,0 4,4 4,7 5,0 5,5 5,8

www.vagiflor.de(1) Becker, B., Symposium Klinikum Großhadern (1998)Chiesi GmbH, Gasstr. 6, 22761 Hamburg, Tel: (040) 897 24 249, FAX (040) 897 24 149, www.chiesi.de

Eine gesunde Vaginalschleimhaut mit ihren Lactobazillen bietet einen erheblichen Schutz vor vaginalen undaufsteigenden Genital-Infektionen.

Ein vaginaler pH-Wert von mehr als 4,4 gilt als Zeichen einer Störung, hervorgerufen z.B. durch Infektionenoder auch einer Antibiotika-Therapie.

Wie eine Untersuchung mit Vagiflor® (Lactobazillen) zeigte, normalisieren die Vaginalzäpfchen den pH-Wert innerhalb von 2 bis 8 Tagen, so dass die Scheidenflora ihre natürliche Schutzfunktion wieder erlangt.1

Ein physiologisch saures Vaginalmilieu ist wichtig, um Frühgeburten zu verhindern. erhältlich nur in

Ihrer Apotheke

VAG_01-1_255x123_Anzeige Frauengesundheit (die Welt)2_Layout 1 02.05.11 14:58 Seite 1

Univ.-Prof. Dr. med. Prof. Dr. h. c. U.B. HoymeDirektor der Frau-enklinik im HELIOS Klinikum Erfurt

ANZEIGE

14 · DEZEMBER 2011 EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

EcoCare™ Comfort

Vaginal-pH-Wattestäbchen-Test

Die Selbstvorsorge zurVerringerung desFrühgeburtrisikos

www.ecocare-comfort.de

Foto

: Fot

olia

© G

ünte

r Men

zl

Jetzt mit den sanften EcoCare™ Wattestäbchen aus umwelt-freundlichen und biologisch abbaubaren Materialien(100% Baumwolle und 100% hygienisches Papier)

Merete Medical GmbH, D-14943 Luckenwalde

®

PROFESSIONELLER EINBLICKFrauen-Herz-Gesundheit und Geschlechterunterschiede

In meiner Arbeit als Kardiologin sind mir immer wieder neue Unterschie-de zwischen Frauen und Männern aufgefallen. Bei vielen Patientinnen blieben Fragen o�en, zum Verständ-nis der Beschwerden, zu den besten diagnostischen Maßnahmen, zur op-

timalen Therapie und zur Rolle der Hor-mone. Daher drängt sich die Frage nach Geschlechterunterschieden hier auf.

Geschlechterunterschiede bei RisikofaktorenDie wichtigsten beeinflußbaren Risiko-faktoren für kardiovaskuläre Erkrankun-gen sind Rauchen, Fehlernährung, Dia-betes, Bluthochdruck, Fettsto�wechsel-störungen, eine sitzende Lebensweise und psychischer Stress. Diese Risikofak-toren wirken sich zum Teil bei Männern und Frauen unterschiedlich aus. Ein ho-her Blutzucker (Diabetes mellitus) bringt für Frauen eine größere Gefährdung mit sich als für Männer. Rauchen wirkt sich vor allem bei Frauen mit Hormonstörun-gen fatal aus. Eine regelmäßige körper-liche Bewegung scheint bei Frauen ein noch stärkerer Schutzfaktor zu sein als bei Männern. Hormonstörungen spielen vor allem bei Frauen eine Rolle. Zyklus-unregelmäßigkeiten, das polyzystische Ovarialsyndrom, später Menarche, frühe Menopause bringen ein erhöhtes kardio-vaskuläres Risiko mit sich.

Herzinfarkt bei Frauen und MännernBei Herzinfarkt können die Beschwer-den der Frauen und Männer voneinan-der abweichen. Linksthorakaler Schmerz oder Druck scheint bei den Männern et-was häufiger aufzutreten; Atemnot, Übelkeit, Schmerzen in den Kiefern oder im Rücken werden häufiger von Frauen geschildert. Insgesamt scheinen Frau-

en mehr Symptome und ein vielfältige-res Bild zu schildern als Männer, was die Diagnosestellung bei ihnen erschweren kann. Vielleicht kommen deshalb Frau-en mit Herzinfarkt später in die Klinik als Männer. Es mag aber auch auf die Lebens-situation zurückzuführen sein: Frauen werden vom Infarkt im höheren Alter ge-tro�en, häufiger, wenn sie allein leben, so dass der Partner, der den Rettungswagen anrufen könnte, fehlt.

Auch Herzschwäche und Herzrhyth-musstörungen stellen sich bei Frauen und Männern oft unterschiedlich dar. Bei der Herzschwäche sind Frauen häufiger von Störungen der Dehnbarkeit des Her-zens betro�en, Männer von einer Störung der Pumpfunktion. Bei beiden treten die klassischen Symptome der Atemnot auf, aber die Behandlung sollte unterschied-lich sein. Auch bei Herzrhythmusstörun-gen unterscheiden sich Frauen und Män-ner. Bei beiden Geschlechtern sehr häufig ist Vorho·immern. Allerdings bedeutet Vorho·immern für Frauen ein größeres Schlaganfallrisiko als für die Männer. Das lebensbedrohliche Kammerflimmern tritt vor allem bei Männern im Zusam-menhang mit Durchblutungsstörungen des Herzens auf. Es ist hier sehr viel häu-figer als bei Frauen. Frauen zeigen häufi-ger Herzrhythmusstörungen bei einem scheinbar gesunden Herzen, bei ihnen ma-nifestieren sich einige erbliche Herzrhyth-musstörungen häufiger als bei Männern. Die Arzneimittelentwicklung im kardio-vaskulären Bereich stützt sich vor allem auf die junge männliche Maus. Männliche Mäuse im Alter von 8-12 Wochen sind die am häufigsten verwandten Versuchstiere. Sie haben keinen Zyklus und werden we-niger als die Weibchen zur Zucht benötigt. Dies mag dazu führen, dass Medikamen-te nicht primär für die Frauen entwickelt werden und dass Nebenwirkungen, die

Hormon- oder zyklusabhängig auftreten, nicht rechtzeitig erkannt werden. Es gibt gute Beispiele dafür, dass Medikamente, die bei einem Geschlecht sehr wohl wir-ken, beim anderen nicht, oder bei beiden anders dosiert werden müssten. Hinzu kommt, daß Frauen nur etwas 25% der Teil-nehmer in kardiovaskulären Arzneimit-telprüfungen stellen obwohl sie doch 40% der Patientinnen stellen. Herzerkrankun-gen in der Schwangerschaft sind noch un-zureichend aufgearbeitet. Ich habe kürz-lich die Erstellung der Leitlinien bei der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie und der deutschen Gesellschaft für Kardio-logie zu diesem Thema koordiniert. Es gibt viel zu wenig gute Studien und die Arznei-mitteltherapie ist äußerst schlecht unter-sucht. Wenig bekannt ist, dass Schwanger-schaftskomplikationen wie Hochdruck oder Diabetes dazu führen, dass im höhe-ren Alter bei den betro�enen Frauen das kardiovaskuläre Risiko ansteigt.

Prävention = VorbeugungVorbeugung durch gesunde Ernährung, Be-wegung und Rauchverzicht gehört zu den wichtigsten Vorbeugemaßnahmen. Weni-ger als fünf Prozent nutzen sie wirklich.

ZusammenfassungGeschlechterunterschiede bei Herz-Kreislauferkrankungen gehen alle an – die Gesunden, Patientinnen, ÄrztInnen, ForscherInnen, VersorgerInnen, Politi-kerInnen. Sie alle müssen zum beitragen Verständnis der Herz-Kreislauferkran-kungen bei Frauen beitragen – und ak-tiv werden. Bewußtseinsänderung steht an: Wissen daß Herzerkrankungen auch Frauen betre�en, und wie frau dem vor-beugen kann: Werte kennen (Blutdruck, Blutzucker, Blutfette, Taillenumfang) und loslegen – mit gesunder Ernährung und Bewegung. Und bei Beschwerden zum Arzt oder zur Ärztin!

„Ge-schlech-terunter-schiede bei Herz- Kreis-lauferkran-kungen gehen alle an – die Gesunden, Patientin-nen, ÄrztIn-nen, For-scherInnen, Versor-gerInnen, PolitikerIn-nen. Sie alle müssen aktiv wer-den.”Prof. Dr. Regitz- Zagrosek

DruckgefühlWährend viele Männer über starke Schmerzen klagen,

macht sich ein Herzinfarkt bei Frau-en oft über ein Enge- oder Druckge-fühl im Brustbereich bemerkbar. Frauen sollten diese Symptome un-bedingt medizinisch abklären lassen und dazu den Notruf verständigen, da ein Herzinfarkt ohne weitere Vor-ankündigung zu einem plötzlichen Herzstillstand führen kann.

Unspezifische Beschwerden

Neben klassischen Symptomen wie Schmerzen im Brustraum

oder auch ausstrahlende Schmerzen in Schulter und Arm kündigen bei Frauen oft unspezifische Symptome einen Herzinfarkt an. Wenn plötzli-che Übelkeit, Erbrechen, Oberbauch-beschwerden und/oder Kurzatmig-keit in ausgprägter Form auftreten, sollte unbedingt auch ein Herzin-farkt als mögliche Ursache in Be-tracht gezogen und umgehend medi-zinische Hilfe gesucht werden.

Körpereigener SchutzAuch in Bezug auf das typische Alter beim Auftreten von Herz-

infarkten bestehen Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Bis zu den Wechseljahren treten Herzin-farkte bei Frauen eher selten auf, mit abnehmener Hormonproduktion nimmt jedoch auch der körpereigene Schutz vor koronaren Herzerkran-kungen ab.

TIPPS

ANZEIGE

Wer hätte das gedacht: Seit 2002 sind auch bei Frauen in Deutschland Herzinfark-te und Schlaganfälle die füh-rende Todesursache. Im Ver-gleich zu Männern haben be-troffene Frauen jedoch oft an-dere Symptome.

NEWSDEZEMBER 2011 · 15EIN UNABHÄNGIGES PRODUKT VON MEDIAPLANET

Anstatt ihren Tag ausgeruht und gut gelaunt zu beginnen, wachen immer mehr Menschen morgens müde und genervt auf. Unruhezu-stände und Stress machen ihnen zunehmend zu scha�en, das natür-liche Gleichgewicht aus Anspan-nung und Entspannung ist aus der Balance. Dabei ist ausreichender Schlaf mehr als gesund. Unser Ge-hirn scha�t nachts Ordnung, Ge-lerntes und Erfahrenes wird am besten im Schlaf verarbeitet. Wer ausgeschlafen ist, fühlt sich geistig und körperlich fit, hat ein gestärktes Immunsystem, bessere Organ- und Körperfunktionen, ist seelisch aus-geglichener – und sieht besser aus.

Schlafmangel: schwerwie-gende FolgenSo zahlreich die positiven Auswir-kungen von Schlaf sind, so vielfältig und schwerwiegend sind die mögli-chen Folgen von Schlafmangel. Be-tro�ene sind übermüdet, gereizt und können sich schlecht konzentrieren, die Reaktionszeit ist deutlich erhöht und auch der gefürchtete Sekunden-schlaf kann eine Folge akuten Schlaf-mangels sein, die Unfallgefahr im Straßenverkehr und am Arbeitsplatz steigt. Sogar zu Sto�wechselerkran-

kungen kann Schlafmangel führen. Diese bilden sich nach Behebung der Schlafstörung zwar in vielen Fällen zurück, besteht der Schlafmangel je-doch über einen zu langen Zeitraum, können bleibende Schäden entste-hen.

Andauernder StressWachsende Anforderungen in Beruf und Familie, Zeitnot, Überforderung und existenzielle Ängste können ei-ne Daueranspannung und damit an-haltende Nervosität und Schlafman-gel zur Folge haben. Wer neben sei-nem Beruf auch noch Haushalt und

Familie unter einen Hut bekommen muss, kommt schwer zur Ruhe. Be-sonders Frauen sind häufig von dieser stark beanspruchenden Form des Mul-titasking betroffen. Zwar ist ein Leben ganz ohne jeden Stress nicht möglich, doch das Ausmaß der Belastung vari-iert und ob diese als „erträglich“ oder „unerträglich“ wahrgenommen wird, macht einen enormen Unterschied. Je mehr man das Gefühl hat, nicht mehr Herr der eigenen Lage und von äuße-ren Faktoren bestimmt zu sein, desto negativer wird Stress wahrgenommen und desto schwerer fällt es, mit den ne-gativen Stressreaktionen umzugehen.

Hilfe suchenObwohl sowohl die Leistungsfä-higkeit als auch die Lebensqualität von Betro�enen mit Schlafstörun-gen deutlich sinkt, unterschätzen viele ihren Krankheitswert. Spä-testens wenn sich Schlafmangel durch Erschöpfung, Unwohlsein, Motivationsprobleme, Ängste, Un-konzentriertheit, Gereiztheit oder nervöse Unruhe bemerkbar macht, bzw. durch erhöhten Blutdruck, Bauch- oder Kopfschmerzen, Rast-losigkeit oder Sodbrennen, soll-te die Notbremse gezogen und ein Arzt zu Rate gezogen werden. Die-ser kann gemeinsam mit dem Pa-tienten die Situation analysieren, Ursachen finden sowie Maßnah-men zur Stressbewältigung und Behandlungsmöglichkeiten auf-zeigen. So lassen sich Folgeerkran-kungen vermeiden und die Nacht wird endlich wieder gut.

Gute Nacht! Erholung für Körper und Geist

ERHOLSAMER SCHLAF IST BALSAM FÜR KÖRPER UND GEIST Wer ihn hat, tut Ge-sundheit, Konzentration und Aussehen etwas richtig gutes. FOTO: SHUTTERSTOCK.DE

Gut geschlafen? Rund ei-■■nem Drittel der Deutschen bereitet diese Frage Kopf-zerbrechen. Sie sind von Schlafstörungen betrof-fen, das heißt sie schla-fen schlecht ein oder nicht durch oder sie wachen mor-gens zu früh auf.

MIRIAM RAUH

[email protected]

FAKTEN

Man unterscheidet zwischen ■■

akuten Schlafstörungen (max. 4 Wo-chen), subakuten Schlafstörungen (mehr als 4 Wochen, weniger als 6 Monate) und chronischen Schlafstö-rungen (6 Monate und länger).

Jeder 3. Erwachsene■■ leidet gele-gentlich unter Ein- oder Durchschlaf-störungen; bei jedem 10. Erwachse-nen sind die Schlafstörungen chro-nisch.

Frauen und Männer ■■ sind bis zum 40. Lebensjahr etwa gleich häufig von Schlafstörungen betroffen, danach nimmt der Anteil der Frauen im Ver-

hältnis 3:2 deutlich zu. Dies wird u.a. mit der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren begründet.

Generell spielt zunehmendes ■■

Alter eine Rolle: 40 Prozent der über 65 jährigen klagen über unzureichen-den Schlaf.

Schichtarbeiter mit Nacht-■■

schichten sind besonders häufig von Schlafstörungen betroffen (50 Pro-zent).

! Weitere Informationen finden Sie unter:

www.schlafgestoert.de

Schlaf

NORWEGEN

Auf das Herz achtenEin alarmierendes Ergeb-nis: Norwegische For-scher haben in einer aktu-ellen Studie festgestellt, dass Ein- und Durch-schlafprobleme auch zu einer Schädigung des Her-zens mit erhöhtem Infarkt-risiko führen können.

Keine Frage, dauerhafte Ein-schlaf- und Durchschlafproble-me sind äußerst unangenehm und haben viele negative Konse-quenzen. Dass schlechter Schlaf darüber hinaus auch zu einer Schädigung des Herzens führen kann, ist das Ergebnis einer ak-tuellen Studie aus Trondheim in Norwegen, wo eine Gruppe For-scher um Dr. Lars Laugsand die Auswirkungen von Schlaf auf Herz und Gefäße untersuchte. Mehr als 50.000 Menschen be-teiligten sich an der Studie und wurden zu Beginn nach drei vor-ab definierten Anzeichen - Ein-schlafprobleme, Durchschlaf-probleme und wenig erholsamer Schlaf - befragt. Auch die Häu-figkeit der genannten Proble-me, sowie weitere Faktoren wie Depression und somatische Er-krankungen flossen in die Erhe-bung ein. Über einen Untersu-chungszeitraum von insgesamt elf Jahren wurden die Proban-den beobachtet und Daten ge-sammelt. Im Rahmen der Aus-wertung und Nachbeobachtung ergab sich ein um 45 Prozent er-höhtes Infarktrisiko für Betrof-fene mit Einschlafstörungen. Bei permanenten Durchschlafstö-rungen erhöhte sich dieses Risi-ko um 30 und bei wenig erholsa-mem Schlaf um 27 Prozent.

ANZEIGE

Neurexan® Tabletten, Zul.-Nr.: 16814.00.01. Anwendungs ge biete: Sie leiten sich von den homö opathischen Arzneimittel bildern ab. Dazu gehören: Schlafstörungen u. nervöse Unruhe zustände. Hin weis: Bei anhaltenden, unklaren o. neu auftretenden Be schwer den ist ein Arzt aufzusuchen, da es sich um Er kran k ungen handeln kann, die einer ärztlichen Abklärung bedürfen. Warn hinweis: Enthält Lactose. Packungsbeilage beach ten. Zu Ri si ken und Nebenwirkungen lesen Sie die Pa ckungs bei lage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apo the ker. Biologische Heil mittel Heel GmbH, Dr.- Reckeweg-Straße 2–4, 76532 Baden-Baden, www.neurexan.de

Entspannen am Tag. Schlafen in der Nacht.

Bringt das innere Gleichgewicht zurück

Tabletten, Zul.-Nr.: 16814.00.01. Anwendungs ge biete: Sie leiten sich von den homö opathischen Arzneimittel bildern ab. Dazu gehören: Schlafstörungen u. nervöse Unruhe zustände. Hin weis: Bei anhaltenden, unklaren o. neu auftretenden Be schwer den ist Zu Ri si ken und Nebenwirkungen lesen Sie die Pa ckungs bei lage und fragen Sie Ihren Arzt

Wirkt schnell und natürlich.

Den Krebs zu besiegen ist unser Ziel. Mit vereinten Kräften.

Wir von Roche Pharma arbeiten mit Leidenschaft an der Zukunft der Krebsmedizin, um den Patienten den Schrecken der Krankheit zu neh-men. Unsere jahrzehntelange Erfahrung und innovativen Forschungs-technologien sind die Basis für neue, richtungsweisende Therapien in der Onkologie. Symptome nicht nur behandeln, sondern langfristig Krebs besiegen: Das ist für uns kein Traum, es ist das Ziel.

www.roche-onkologie.de

ROONK_Imageanz_A4.indd 1 07.04.2009 11:21:33 Uhr

Unbenannt-1 1 02.05.2011 11:40:26