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Funktionsprüfung des NarkosegerätesMedGV - MPG:
Inkrafttreten des MPG seit 04.01.1995
MedGV - Strafvorschriften nur für Hersteller und Betreiber
MPG - Strafvorschriften und Ordnungswidrigkeiten die den Anwenderbetreffen
Geld und Freiheitsstrafen bis zu 1-5 Jahre Ordnungswidrigkeiten bis zu 50 000€
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des NarkosegerätesSeit 01.04.1995 gibt es nur noch Medizinprodukte – auch medizinisch-technische Geräte !
Nichtaktive MP – Scheren, Pinzetten, Schwerkraftinfusionen ..
Aktive MP - MP`s mit elektrischen oder Druckluftantrie b – Leuchten / OP-Tische
weitere Unterscheidung - Vorhandensein von Messfunktionen
Nichtaktiv – manuelle Blutdruckmessung
Aktiv – automatische Blutdruckmessung, Spritzenpumpen, Narkose- und Beatmungsgeräte
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Anwendungsverbot bei Mängeln nach§§§§ 22 Abs. 1 Satz 2 MPG
Generelles Anwendungsverbot von medizinisch-technischen Geräten die mit einemPatienten, Anwender oder Dritte gefährdenden Mangel behaftet sind !
Regelung betrifft nicht den „außer-gesetzlichen Notstand“ Patient in akuterLebensgefahr
Betriebs und Anwendungsverbot folgt sofort bei sicherheitsrelevanten Mängeln
Abgestürzte Geräte erst nach STK wieder in Betrieb – Gefahr nicht erkennbarerSchäden
Bei Missachtung des Anwendungsverbots mit Gefährdung derSicherheit und Gesundheit nach§§§§ 43 Abs. 1 Geldstrafe bis 180 Tagessätzen / in besonders schwerenFreiheitsstrafe 1-5 Jahre.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Für die tägliche Routine hat das Anwendungsverbot beiGerätemängeln und die damit verbundene Strafandrohung erheblichBedeutung.
Dem Gerätecheck muss erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet und die Durchführung zumindest sporadisch durch die verantwortlichenVorgesetzten überwacht werden!
Das Anwendungsverbot bedeutet aber auch, dass der Betreiberdurch geeignete und gezielte Instandhaltungsmaßnahmen und Neubeschaffungen den Gerätepark in anwendungsfähigem Zustandhalten muss.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Gebot und Gewähr für eine sachgerechte Handhabung nach §§§§22 Abs. 1 Satz 3
Neben den notwendigen theoretischen Grundlagen des Fachgebiets umfaßt die Forderung nach der Gewähr für die sichere Handhabung insbesondere die gerätespezifischen KenntnisseHierzu zählt die Kenntniss aller Bedienelemente und der dazugehörigen Funktionen.
Es reicht nicht zu wissen, wo der Knopf zum Ausschalten ist.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Die Prüfung der Funktionsfähigkeitund des ordnungsgemäßen Gerätezustandsvor Anwendung wird in § 2 Abs. 5MPBetreibV(Medizinproduktebetreiberverordnung)verbindlich vorgeschrieben.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
An dietechnische Kommission der DGAI erging derAuftrag, eine sicher ausreichende, zugleichaber im Routinebetrieb praktikable Funktionsprüfungzu erarbeiten, deren Durchführunganhand einer Checkliste zu den obligatenAnwenderaufgaben gehört.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Prüfung des ordnungsgemäßenZustands und der Funktionsfähigkeitdes Narkosegerätesnach Checkliste vor geplantemBetrieb (Gerätecheck A)Dies gilt gleichermaßen für den werktäglichenRoutinebetrieb als auch für jedengeplanten Betrieb während der Bereitschaftsdienstzeiten.
Klaus Bastek
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Für Geräte die in selten genutzten Funktionsbereichenbereitstehen und nicht routinemäßig eingesetztwerden. Es ist sicherzustellen, dass dieseNarkosegeräte zumindest einmal wöchentlichanhand der Checkliste entsprechend den Anforderungendes Gerätechecks A überprüftwerden.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Kann an ausgebildetes und am jeweiligen Gerät eingewiesenesnicht-ärztliches Fachpersonaldelegiert werden.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Die technische Kommission fordert den GerätecheckA anhand der Checkliste auch nachjeder Aufbereitung zu Ende des Routine-Programmes, nach Aufrüstung des Gerätes imAnschluss an die regelmäßig durchzuführendenAufbereitungsroutinen und nach technischenInstandhaltungsmaßnahmen (Inspektion,Wartung und Reparatur) durchzuführen.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Prüfung auf ordnungsgemäßenZustand und Funktionsfähigkeitdes Narkosegerätes beimPatientenwechsel im laufendenProgramm (Gerätecheck W)
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Bei Patientenwechsel im laufenden Betriebkann durch den morgendlichen GerätecheckA vor Arbeitsaufnahme und durch den unge -störten klinischen Betrieb während der vorausgegangenenNarkosen von einer kontinuierlichüberprüften, korrekten Funktion desGerätes ausgegangen werden.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Handlungsempfehlungen für den korrektenAbschluss einer Narkose im laufenden
Betrieb
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Nach Abschluss einer jeden Narkose solltedarauf geachtet werden, dass das Narkosegerätin einen Zustand gebracht wird, der demGerätezustand zu Beginn der vorausgegangenenNarkose entspricht
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes– Ventile an der Gasdosieranlage und Verdampferschliesen;– die Bedienung aller Geräte derart beenden, dasspatientenspezifische Einstellungen gelöschtwerden und alle Geräte in der kliniks- bzw.abteilungsspezifischen Standardeinstellung bereitstehen;oder ggfls. das Gerät in denFunktionsmodus „Manuell/Spontan“ stellenund das Druckbegrenzungsventil (APL-Ventil)öffnen
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
– Sichtprüfung des korrekten Anschlusses derSchläuche des Atemsystems und der Handbeatmung;– gegebenenfalls Wasserkondensat aus Atemschläuchen und Wasserfallen entleeren;– korrekte und ordentliche Ablage des Schlauchsystemsund der Monitorkabel am Narkosegerät;– Sichtprüfung der Verdampferfüllung und desZustandes des Atemkalkes;Entleeren, ggfls. Reinigen der Sekretabsaugung.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Diese Maßnahmen können an ausgebildetesund an den Geräten eingewiesenes nicht-ärztlichesAssistenzpersonal delegiert werden, dieAufgabenzuweisung bedarf der Abteilungs oderkliniksinternen Festlegung.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Handlungsempfehlungen für den korrektenBeginn einer Narkose im laufenden
Betrieb:
Klaus Bastek
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Die Sichtprüfung auf ordnungsgemäßen Zustanddes Gerätes vor Durchführung der imProgramm folgenden Narkose ist nicht-delegierbareAufgabe des Anästhesisten.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Zu diesemZeitpunkt sollen, so erforderlich, patientenindividuelleVeränderungen der kliniks bzw.abteilungsspezifischen Standardeinstellungenvorgenommen werden.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Auch die Durchführung der folgenden Prüfschrittezu Beginn einer jeden Narkose gehörtzu den genuinen Aufgaben des Anästhesistenund ist nicht delegierbar
Klaus Bastek
– Überprüfung der Dichtigkeit des Atemsystems;– Überprüfung der korrekten Funktion von Ein und
Ausatemventil und der Handbeatmung;– Überprüfung der Funktion der Gasdosiereinrichtung;– Überprüfung der Funktion des APL-Ventiles;Funktionsprüfung des Ventilatormoduls;Überprüfung der Einstellungen des Ventilatormoduls.
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Vor Einschalten der maschinellenBeatmung ist der Patient zuerst immermanuell zu beatmen.
Es werden dann in schnellerFolge folgende Handgriffe ausgeführt
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes– Einstellung der Gasflusse an derGasdosiereinrichtung:entspr. Überprüfung der Gasdosierung;– Einstellung der Narkosemittelkonzentration amNarkosemittelverdampfer: entspr. Sichtprüfungdes Verdampfers;– Durchführung der manuellen Beatmung: entspr.Überprüfung des korrekten Sitzes derSchlauchanschlüsse, der Dichtigkeit des Atemsystems,der korrekten Funktion des Ein- undAusatem- sowie des APL-Ventils und Überprüfungder Einstellung eines ausreichendenFrischgasflows
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Wann immer die manuelle Beatmung nichtmöglich ist, ist die Verbindung zwischen Patientund Narkosegerät wieder zu trennen undder Patient mit dem obligatorisch vorzuhaltendenseparaten Handbeatmungsbeutel zubeatmen. Nach Sicherung der Beatmung desPatienten kann der Gerätefehler in Ruhe gesucht werden.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Immer wenn auf die maschinelle Beatmungumgeschaltet wird, muss sofort die korrekteFunktion des Ventilatormoduls überprüft unddessen Einstellung an den Patienten angepasst werden.
Auch diese Maßnahmen gehören zuden genuinen Aufgaben des Anästhesistenund sind nicht delegierbar.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Wann immer diemaschinelle Beatmung gestört oder nichtmöglich ist, ist auf die vorher geprüfte manuelleBeatmung des Patienten zurückzuwechselnund erst nach der Sicherung der Beatmungin Ruhe der Gerätefehler zu analysieren.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Funktionsprüfung der Geräteim Notfall (Gerätecheck N)
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Wird entsprechend den vorab dargestelltenEmpfehlungen die Funktion der Narkosegerätenach Gerätecheck A überprüft, sokann davon ausgegangen werden, dass jedesNarkosegerät in ordnungsgemäßem, funktionsfähigemZustand im jeweiligen Funktionsbereichbereitgestellt wurde.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Dennoch istnicht auszuschließen, dass zwischenzeitlichunsachgemäß am Gerät manipuliert wurdeoder einzelne technische Funktionen ausgefallensind.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Bei unmittelbarer drohender vitalerGefährdung eines Patienten stehen zweiFunktionen eines Narkosegerätes ganz imVordergrund:
die gesicherte Zufuhr von Sauerstoffund die sichere Möglichkeit der Beatmung.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des NarkosegerätesAm Narkosegerät ist derBeatmungsmodus „Manuell / Spontan“ zuwählen, und das APL-Ventil auf einen Wertvon 40-50 mbar einzustellen. Der Handbeatmungsbeutelwird in die Hand genommenund das Y-Stück verschlossen. Bei manuellerKompression muss sich ein Überdruck imAtemsystem einstellen, bei Öffnung des YStücksmuss deutlich spürbar an dessen Öffnungein Gasstrom austreten: Notüberprüfungeiner Beatmungsmöglichkeit überdas Narkosegerät.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Weiteres Vorgehen bei notfallmäßiger Anwendungeines Narkosegerätes:Erst jetzt kann der Patient an das Narkosegerätangeschlossen werden, wobei die manuelleBeatmung beibehalten werden soll.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Lässt sich der Patientnach Anschluss an das Atemsystem nicht suffizientmanuell beatmen, so ist – ohne Zeitverzugdurch etwaige Fehlersuche – die Patientenverbindungwieder zu trennen und mitdem separaten Handbeatmungsbeutel zu ventilieren.Die Fehlersuche am Narkosegerätmuss dann einer zweiten Person übertragenwerden.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Ist die adäquate Versorgung des Patienten mit Sauerstoff gesichert, so erfolgt der Anschluss an das Patientenmonitoring.
Erst danach wird nach Einstellung der gewünschten Beatmungsparameterdas Ventilatormodul eingeschaltet.
Klaus Bastek
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Zu diesem Zeitpunkt ist die Funktionder Geräteüberwachungssysteme zuüberprüfen: Messung der Sauerstoff- undKohlendioxidkonzentration mit aktiviertenund korrekt eingestellten Alarmgrenzen unddes Atemwegsdruckes mit korrekt ange-passtem Diskonnektions- und Stenosealarm.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Ergeben sich Zweifel an der korrektenFunktion des Ventilatormoduls, so ist, wiederumohne Zeitverzug durch etwaige Fehlersuche,auf den vorab überprüften manuellenBeatmungsmodus zurück zu wechseln.Nach Sicherstellung ausreichender Sauerstoffversorgungund suffizienter Ventilationkann die Aufmerksamkeit der weiteren Patientenversorgunggewidmet werden.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Wurde das Narkosegerät mit unbefülltemAtemkalkbehälter betriebsbereit bereitgestelltund lässt die Dringlichkeit derInbetriebnahme eine Atemkalkbefüllungnicht zu, so ist mit einem Frischgasfluss vonzumindest 4-6 L/min zu arbeiten, bis dieBefüllung erfolgen kann.
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Klaus Bastek
Funktionsprüfung des Narkosegerätes
Klaus Bastek
Atemkalk: Hinweise zu korrektem Umgang und
fachgerechter Nutzung
Klaus Bastek
Atemkalk
Atemkalk ist ein Gemisch aus Alkali- undErdalkalihydroxiden, mit dem bei Anwendungder Rückatmungstechnik Kohlendioxid aus
der Ausatemluft entfernt wird.
Klaus Bastek
Atemkalk
Der in Deutschland gebrauchte Atemkalkenthalt 75-85% Kalziumhydroxid, etwa 1-4%Natriumhydroxid und 0-4% Kaliumhydroxid
sowie 14-18% Wasser.Kaliumhydroxid, Barium- sowie Natrium- und Kaliumhydroxid dienen als Beschleuniger der
Absorptionsreaktion.
Klaus Bastek
Atemkalk
Dem Atemkalk ist ein Farbindikator - inDeutschland Ethylviolett - zugemischt, der die
Erschöpfung des Kalkes mittels Farbum-schlag von weis nach blau-violett anzeigt.
Nach prolongiertem Gebrauch und starkererLicht- oder UV-Einstrahlung kann diese
Verfärbung völlig ausbleiben
Klaus Bastek
Atemkalk
Die einzig sichere Methode zur Überwachungeiner ausreichenden Kohlendioxidabsorption
ist die Messung der CO2-Konzentrationim Atemgas
Klaus Bastek
Atemkalk
Bei ungeöffneter Originalverpackung beträgtdie Haltbarkeit von Atemkalk 2-5 Jahre
Einmalabsorber 2 Jahre. Nach Öffnung innerhalb von 4 Wochen
verbrauchen.
Untersuchungen zur passiven Austrocknung liegen nur für den Dräger Atemkalk vor:
Klaus Bastek
Atemkalk
Demnach ist die Abnahme des Wassergehaltes in diesem Zeitraum unternormalenUmgebungbedingungen für Raumtemperaturund -feuchte unkritisch.
Klaus Bastek
AtemkalkAtemkalk soll in geschlossenem Behalter in sauberer und trockener Umgebung bei gleich-mäßiger Temperatur (> - 20° C, < 50° C)gelagert und vor direkter Sonneneinstrahlunggeschützt werden.
Verbrauchter, aber auch ungebrauchter Atemkalk kann als hausmüllartiger Gewerbe-abfall entsorgt werden.
Klaus Bastek
Atemkalk
Alle Inhalationsanasthetika können mit demAtemkalk unter Absorption und Degradation reagieren, wobei diese Reaktionen durchabnehmenden Feuchtegehalt des Kalkesbegünstigt werden
Klaus Bastek
Risiken, die aus prolongierterNutzung von Atemkalk resultieren:- Erschöpfung der Absorptionskapazitat desAtemkalkes.- Erschöpfung und Abblassen des Farbindikatorsbei intensiver Lichteinstrahlung.- Austrocknung des Atemkalkes, dadurch zunehmendeGefahr der Absorption und/oder der chemischenReaktion der Inhalationsanasthetikamit dem Kalk.- Besiedelung des Atemsystems und damit auchder Absorberbehalter - nicht aber des Atemkalkesselbst - mit Keimen, auch Feuchtkeimenwie Pseudomonas.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
- Zwingend sofort, wenn die Erschöpfung desAtemkalkes zu erkennen ist:- Die inspiratorische CO2-Konzentrationerreicht 1% (7 mmHg),- der Farbumschlag des Indikators erreichtmaximal 2/3 der Füllhöhe des Absorbers.- Bei täglich eingesetzten Narkosegeräten nachfestem Zeitschema, auch dann, wenn es noch keinAnzeichen für die Erschöpfung des Atemkalkesgibt. Ein regelmäßiger Wechsel zumindest imWochenabstand ist zu fordern.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
- Erscheint bei nicht täglich eingesetzten Gerätenein wöchentlicher Wechsel der Absorberfüllungunsinnig, so sollte der Absorber nach Gebrauchaus dem Atemsytem herausgenommen und mitpassenden luftundurchlässigen Kappen verschlossen werden.Ein routinemäßiger Wechsel,zumindest im Monatsabstand ist dennoch nachHerstellerangaben obligat.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
- Im Vergleich zur Hochflussnarkose (Frischgasfluss etwa 4.0 l/min)nimmt bei konsequenterDurchführung von Niedrigflussnarkosen (Frischgasfluss: 0.5 l/min)die Kohlendioxidbelastungdes Atemkalkes um etwa den Faktor 4 zu
Klaus Bastek
Wird mit Doppel- oder Jumbo-Absorberngearbeitet, so ist mit der Atemkalkfüllungvon 1,5 bis 2 kg in der Regel im Routinebetrieb auch bei Niedrigflussnarkoseneine suffiziente Kohlendioxidabsorptionüber einen Zeitraum von sieben Tagensicher gewährleistet.
Klaus Bastek
2. Alle Maßnahmen sind zu ergreifen, einakzidentelles Austrocknen des Atemkalkessicher zu verhindernGeräte in den Phasen des Nichtgebrauchesnicht durch konstanten Gasstrom trocknen - oderes muss vor dem Trocknungsprozess der Absorberaus dem Atemsystem herausgenommen werden.- Geräte in den Phasen des Nichtgebrauchesnicht durch Einschalten des Ventilators trockenfahren- oder es muss vor dem Trocknungsprozessder Absorber aus dem Atemsystem herausgenommenwerden.
Klaus Bastek
- Bei sehr selten, nicht routinemäßig genutztenNarkosegeräten den Absorberkanister unbefülltlassen und den Atemkalk im ungeöffnetenOriginalgebinde neben dem Gerät zur Befüllungdes Absorbers bereitstellen- In Phasen des Nichtgebrauches von Narkosegerätensollten die Stecker aus den Anschlussdosender zentralen Gasversorgung herausgenommen,und die Gasschläuche über dem Gerät abgelegtwerden.
Klaus Bastek
Für dieses Vorgehen sprechen -neben dem Schutz vor unbeabsichtigtem Gasstromdurch das Gerät - auch folgende weitereArgumente:- Verminderung der Raumkontamination mitLachgas aus undichten Anschlussdosen derzentralen Gasversorgung,- Verminderung von Kosten, die durch Leckageverluste entstehen,- Verminderung der Gefahr akzidentellerSchlauchrupturen.
Klaus Bastek
Anders als bei der malignen Hyperthermie trittbei der chemischen Umsetzung der Inhalationsanasthetikamit trockenem Atemkalk keinegleichzeitige, rasche und deutliche Erhöhung der exspiratorischen CO2-Konzentrationauf.
Klaus Bastek
Gegenargumente:Keine sofortiger Notfalleinsatz des Narkosegerätes mit Atemkalk möglich –Schockraum !!!( Hi-Flow - 6l Frischgasflow)Erhöhte Belastung der Membran in der Lachgassperre durch wechselnde Druckverhältnisse –Damit erhöhte Bruchgefahr –Sulla –Ersatzteilproblem.Wir benutzen kein LachgasAkzidenteller Schlauchrupturen ??!!26 Jahre Anästhesie keine gesehen oder von Kollegen gehört
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
Es stehen aktuell zwei differenteArten von Absorbentien zur Verfügung:kaliumhydroxidfreier Natriumkalk: Drägersorb800 plus‚ und Drägersorb Free®(Draeger), Sodasorb® (Grace), Sofnolime®(Molecular Products) und Spherasorb®(Intersurgical),
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
Kalziumhydroxidkalk,welcher keine Alklimetallhydroxide enthält: Amsorb® und Amsorb Plus® (ArmstrongMedical), LoFloSorb® (Intersurgical) undSuperia® (Molecular Products)
Klaus Bastek
Frischer Atemkalk mitnormalem Wassergehalt
Es bleibt festzustellen, dass auch der heuteauschließlich verfügbare kaliumhydroxidfreieNatriumkalk bei normalem Wassergehaltnoch mit Sevofluran unter Bildung vonCompound A reagiert.
Doch selbst beiCompound-A-Belastungen bis 478 ppmh, wiesie im klinischen Alltag nur im Extremerreicht werden, wurden keinerlei Anzeicheneiner Nierenfunktionsstörung bei Patientengefunden.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
In völlig trockenem Zustand reagiert auchkaliumhydroxidfreier Natriumkalk stark mitallen Inhalationsanästhetika, vor allem abermit den rein fluorsubstituierten Kohlenwasserstoffenwie Sevofluran und Desfluran.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
Sevofluranreagiert in den ersten Minuten unter Destruktiondes Moleküls und Bildung hoher Konzentrationenvon Compound A sowie Methanol,Formaldehyd und weiterer noch nicht identifizierterReaktionsprodukte. Allerdings beträgtdie Menge an Compound A nur 10% derMenge, wie sie mit ausgetrocknetem kaliumhaltigemNatriumkalk gemessen wurde.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
Völligtrockener Natriumkalk reagiert mit Desfluran– in geringerem Maße auch mit Enfluran undIsofluran – unter klinisch relevanter Bildungvon Kohlenmonoxid. Wiederum nimmt dieseReaktion bei auch nur geringer Restfeuchtedrastisch ab.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
Eine Gefährdung durch die Reaktion vonInhalationsanästhetika mit erschöpftemAtemkalk ist bislang nirgendwo in derLiteratur beschrieben und konnte auf Nachfrageauch nicht von der Fa. AmstrongMedical belegt werden.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
In einer klinischenUntersuchung mit kaliumhydroxidhaltigemNatriumkalk, der über den Zeitraum einerWoche genutzt wurde, zeigte sich auch amsiebten Tag des Einsatzes kein Hinweis aufeine erhöhte Kohlenmonoxidbildung.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
ImTestcenter der Fa. Dräger Medical in Lübeckwurde bei Untersuchungen zur Absorptionskapazitätkeine erhöhte Compound-AKonzentrationenzum Zeitpunkt der Erschöpfungvon Natriumkalk beobachtet.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von AtemkalkEs
wurde allerdings nachgewiesen, dass bei routinemäßigemGebrauch von Atemkalk dieunteren, exspirationsseitigen Schichtentrockener als die oberen, inspirationsseitigensind. Bei Frischgasflows von 5-6 L/min undniedriger wird aber kein Austrocknungsgraderreicht, der zu erhöhter Reaktion des Absorbensmit den Inhalationsanästhetika führt.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
Eine Gefährdung von Patienten durch erhöhteReagibilität von zunehmend erschöpftemAtemkalk mit Inhalationsanästhetika istsomit nicht belegt.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
Kalksorten mit vermindertem Anteil an Alkalihydroxiden- vor allem ohne Kaliumhydroxidanteil- wie DrägersorbR‚ 800 PlusR, Soda LimeR‚und SpherasorbR‚ vermindern zwar die chemischeUmsetzung des Atemkalkes mit den Inhalationsanasthetikadie übrigen Risiken,die aus prolongierter Nutzung des Kalkes resultieren,bleiben dennoch unverändert bestehen
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
- Bei plötzlicher starker Erwärmung des Kalkes,verzögertem Anstieg der Narkosemittelkonzentrationim Atemsystem oder plötzlichem Farbumschlagdes Indikators (4, 19) ist der Absorbersofort aus dem System zu entfernen und gegeneinen frischbefüllten Absorber auszutauschen.
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
Kalziumhydroxidkalk und die alternativennicht-kaustischen Atemkalke reagieren nachaktuellem Erkenntnisstand nicht mit denInhalationsanästhetika, weder in frischemnoch in ausgetrocknetem Zustand. Ist derkorrekte Umgang mit dem Absorbens nichtsicher zu gewährleisten, wird daher derGebrauch dieser Absorbentien empfohlen.
Klaus Bastek
Was machen wir:In den Sälen :Wechsel des Kalks bereits bei geringen Farbumschlag ( zu früh – zu oft !) In den Sälen sind nur Primus mit CO2 Messung auch inspiratorisch !!Laut Dräger Betriebsanleitung sollte der Kalk bei sichtbaren Farbumschlag von mehr als 2/3 des Behälters oder bei einer inspiratorischen CO2-Konz. über 5 mmHg erfolgen .
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
Einleitungen:Routinemäßiger Wechsel 1 mal wöchentlich -(wahrscheinlich auch zu oft )
Alle Geräte mit CO2-Messung(Julian, Primus, Sulla mit Scio)
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
Externe OP`s:1 mal monatlich - Kalk verbleibt am Kreissystem ( Sulla ) Beatmungsschläuche sollen aber miteinander dichtgesetzt werden Beatmungsbeutel an oder über das Gerät legen.Dadurch ist das System geschlossen – keine Austrocknung
Klaus Bastek
Anleitung zu korrektemGebrauch von Atemkalk
Quellen:
Infos und Mitteilungen derDGAI
Klaus Bastek