Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

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  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

    1/28

    a ku

    MiHeilungsblatt atntlimer Nachrimten

    NR.I0

    BERLIN

    IM OKTOBER 1933

    3.

    JAHRGANG

    Die russisch-japanische Spannung

    1

    fm fernen

    Osten

    entwickelt sich augenschein,

    lieh unaufhaltbar ein Konflikt zwischen den

    den Mchten

    Ruland

    und Japan,

    der von der

    Weltffentlichkeit zunchst

    wenig

    beachtet

    w o r

    den ist. Erst die

    sehr

    offenherzige uerung des

    japanischen

    Delegierten Ni t ob e auf dem

    pazifischen Kongre in Kanada im August d. J.,

    der

    das Gespenst eines Krieges stlich des

    B a i k a l ~

    sees als u n ve r m e i d ba r

    2

    ) an die Wand malte,

    hat

    Idie Welt aufhorchen lassen. Der

    a u p t

    reibungspunkt zwischen den beiden Mchten

    liegt wohl darin,

    da

    Japan die Grundlage einer

    beiderseitigen

    Verstndigung und s c h w e i

    den Duldung in der Form, da die Mandschurei

    fr Japan, die Mongolei fr Ruland bestimmt

    sei, pltzlich beiseite geschoben

    hat

    und nunmehr

    auch fr die Mongolei Interesse zeigt. Aus

    dieser

    politischen Spannu ng heraus

    sehen wir

    jetzt

    trische

    und zivile Vorbereitungen

    auf

    einen

    Krieg mit modernen

    Waffen

    emporwachsen;

    Lu f t

    man

    ve r und Lu f t ,s

    eh

    u tz b u n

    gen folgen in

    beiden

    Lndern schlagartig

    einander.

    Ru I an d bt an

    den

    verschiedensten P u n k

    ten seines groen Reiches, konzentriert aber

    gleichzeitig eine starke Luftflotte, s c h t z u n g s

    1. Der Luftschutz Leningrads

    Von

    J.

    A

    Vidal

    Bei uns ist

    in

    bezug auf ,die UdSSR. die l a n d ~

    lufige Meinung vel1breit.et,

    da

    die l1ussische

    Technik, trotz des Fnfjahresplans,

    immer

    noch

    als rckstndig zu bezeichnen sei. Obgleich dieses

    Urteil fr einige wenige Gebiete a u f r e c h t z u e r h a l ~

    ten ist, so gilt es doch nicht fr den technischen

    Fort,schritt bei den E l d ~ und Fliegertruppen. Hier

    hat die diktatorische Regierung mit aller S o r g

    falt und mit dem Einsatz gr ter Enel lgie die

    notweIlldig.en Schlsse betreffs Modernisierung

    der Armee in ,die Tat

    umgesetzt

    und ist natrlich

    auch in der Einfhrung von Luftschutzwaffen

    aller

    Art

    nicht

    mig

    geb li

    eben.

    Der Hang russischer Techniker zu theoretischen

    Spekulationen hat wohl

    auch

    in

    der

    wichtigen

    Frage der AJbwehr feindlicher Luftstreitkrfte

    eine bedeuteIllde Rolle gespielt , denn ehe die

    "Gese ll

    schaft

    zur Frderung

    von Aviatik

    und

    Chemie"

    (Os'Soaviachim) gegrndet wUl1de,

    hatte

    man in

    den

    rot.en

    Winkeln" der

    Arbeiterklubs die

    weise 3800 Maschinen aller

    Kategorien,

    am Amur

    und

    lngs

    der Eisenbahnlinie

    im Raume vom

    Baikalsee bis Wla

    'diwostok. Nahezu in

    jed

    er

    Woche

    werden

    in

    der

    G e

    gend nrdlich

    B l a g o

    wcschtschensk am Amur, wo sich

    auch

    die

    groen Instandsetzungswerksttten

    befinden,

    Luftschutzbungen abgehalten.

    Die Waffen

    der

    aktiven Verteidigung in

    der

    Luft und

    auf

    der

    Erde

    sind neuester Konstruktion;

    neue Typen

    von A u f k l r u n g s ~ , J a g d und Transportflugzeug en

    wie

    auch

    automatische Flaks amerikanischer o n

    struktion

    werden

    stndig

    erprobt. Aufbauend

    nicht

    zum wenigsten

    auf die im

    Fernen

    Osten

    gesamme

    lt

    en

    neuen Erfahrungen, haben die

    Russen ihre letzten

    Luftmanver und

    L u f t s c h u t z

    bungen im Innern des Landes sowie an

    der

    Westfront

    umgestaltet. Letzteres

    tritt

    besonders

    hervor bei der am 18. August d. J. stattge

    habten

    L u f t s c hu t z b u n in L e n i n g rad . Zum

    besseren Verstndnis

    der

    Entwicklung mge

    doch zunchst einmal

    der Bericht

    eines b e s o n

    deren

    Kenners

    des

    russischen Luftschutzes,

    der

    Au gen z

    eu

    ,g e

    der

    Leningrader Luftschutzbung

    im Jahre 1931 war, folgen, da das bisher darber

    in

    der Presse erschienene Material lckenhaft

    und ungenau ist.

    heftigsten Diskussionen

    ber

    die Luftwaffen

    und

    deren Abwehr gepflogen.

    Diese

    "unterirdische"

    Strmung

    drngte in

    die

    ffentlichkeit,

    und

    der

    "Rat

    fr

    Arbeit und Verteidigung" (STO) hielt

    es fr angebracht,

    zuerst

    einmal eine privat

    gezogene Gesellsch,aft, die "Aviachirn , ins L ben

    zu rufen, welche

    durch

    besondere, periodisch

    scheineIlIde Schriften alle kriegstechnischen

    gen des Luftschutzes

    und

    ,

    der

    Luftgefahr sowie

    ihrer Abwehr in einer

    dem

    Laien verstndlichen

    Sprache beleuchtete. Nachdem

    das

    Interesse fr

    Luftfahrt

    und Kriegschemie wachgerufen war,

    en

    t

    stand

    aus

    der

    "Privatinitiative"

    die

    O s s o

    aviachtm", welche nunmehr Hand in

    Hand

    mit

    I

    Unter

    Zugrund

    elegung

    von i

    g en b e r i c h t e n

    fr

    Gasschutz

    und

    Lufts

    c

    hutz ". Abdruck,

    bersetzung

    w

    je

    a

    uch Entn

    ahm e von

    Ein

    ze lheite"

    nur

    mit ausdrcklicher Genehmi gung der Schriftl eitung ge

    s

    tallel. Cop

    yright by "V erlag Gassc

    hutz und Luftschutz

    G. m. b. H. ...

    Llerlin 1933.

    2) Neuerdings hat N i t o b e in ,der japanischen Press e d.iese scha rfe

    Form se in e r uerung

    die

    \

    on der

    W e

    lt presse

    verbr e itet wurd e

    dementiert. D.

    Schrift .

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    dem Gcner,alstab (Hauptstab) und den M i l i t r ~

    behl1den arbeitet.

    L e n i n g r a d welches ,gem einem u s ~

    spruch Peters

    1.

    das Fenster nach

    Europa

    ist,

    liegt

    herausfordernd

    den

    Finnen

    und

    -den

    Esten

    vor ,

    der Nase,

    da die diesbezglichen

    Grenzen

    Rulands

    in

    allernchster Nhe

    von der

    zweiten

    Metropole

    der UdSSR. verl

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    ihm gefoI dert wird,

    erhlt

    er das Ausbildungs

    zeugnis

    und

    in sein

    Arbeitsbuch den entsprechen

    ,

    den Vermerk.

    Mit

    dem Einsatz

    der

    Heulsirenen

    (die Bller

    schsse

    aus

    der

    Peter-Paul-Festung

    wurden nur

    im

    Zentrum der

    Stadt

    selbst gehrt,

    im

    Weich

    bilde Leningrads gingen sie im

    Geheul der

    Dampfpfei

    ,fen

    der Fabriken unter)

    erfolgten die

    Unterbindung der Stromzufuhr

    (auch das elek

    trische

    Licht

    ging

    nach

    fnfmaligem Aufflackern'

    von

    je

    5

    Sekunden

    DMler aus)

    und

    die Stillcgung

    der Antriebsmaschinen (Slektromotorcn, Walzen

    zugmaschinen

    usw.).

    Die mit Dampf arbeitenden

    Schmieden bliesen ihren

    Dampfvorrat ab. Die

    Technische Nothilfe und

    die W

    erksfeuerwehr

    (in

    Antilostanzgen)

    setzten

    an vorher bestimmten

    Stellen

    Nebeltpfe

    aus; Militrflieger

    begannen

    in

    der Luft

    wichtige

    Objekte,

    wie Bahnhfe,

    Kraft

    zentralen, Material- und Lebensmitteldepots

    usw., zu verneheln.

    Die

    Wetterwarten,

    die

    ,auch

    militarisiert

    sind,

    meldeten

    gnsUge

    Luftstrmun

    gen bzw.

    Depression. Zum groen Teil waren

    dic

    VeI nebelungsversuche erfolgreich.

    In

    diese

    Nebel

    schwaden warfen nach

    einiger

    Zeit (etwa

    15

    Mi

    nuten nach dem

    Fliegeralarm)

    feindliche

    Flic,

    ger markierte Brandbomben

    ab.

    In weiteren

    fnf

    Minuten

    erfolgte

    der Gasangriff mit unschd

    ,

    lichen Reiz,

    und Stinkg

    ,

    asen sowie mit Rauch

    ,

    feuerwerkskrpern.

    Die

    ,diszipHnierte

    und gut

    ,gedrj-Jlte

    Ar be i

    t e r,

    s

    eh

    a f t

    kam

    allen Befehlen prompt

    nach

    und

    ging unvel sehrt aus '

    der Hlle

    des

    Luft

    ,

    angriffes

    hervor .

    Gieer, Stahlwerksarbeiter und

    Schmiede, welche

    mit Feuer

    und

    glhendem

    Eisen

    umzugehen

    verstehen,

    waren bald Herr der durch

    die

    fiktiven Thermitbomben

    gelegten

    Brnde

    gc

    worden

    .

    Sand

    '

    und

    Tiegel,

    ja

    sogar Giepfannen,

    tatcn

    ein briges, um

    den Glutmassen der

    Thcr

    mitbomben

    den

    Garaus

    zu machen.

    Die

    Dach

    ,

    sthle

    aus

    Holz waren imprgniert und

    daher

    nur

    angekohlt .

    Kleine

    Feuerherde

    erstickten

    unter der Wirkung von Trocken,

    oder

    Schaum,

    lschern (Type

    Bogatyr) oder

    unter

    dem

    Wass

    er,

    strahl

    der Feuerwehr. TatschHch entstand

    aber

    der

    Eindruok,

    da der Brandschutz der

    ,groen

    Wel ksanlagen, die eine Flche

    von

    ber

    5

    qkm

    ein,

    nehmen, gegen

    Thermit,

    und Phosphorbomben

    durchaus

    ungengend sei

    .

    Was

    die

    schweren Brisanzbomben anbetrifft,

    so wUl de

    angenommen,

    da

    solche nur in ,den

    seltensten

    FUen

    ihr

    Ziel

    getroffen

    haben

    drf

    ,

    ten, weil die ei,

    genen

    Jagdstaffeln

    dem Luftangrei,

    fcr einen planvoUen

    Einsatz vereitelt htten.

    Im

    Gegensatz

    hierzu

    setzte man

    (nicht ganz logisch)

    vo raus,

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    (Zusammenste,

    berfahrenweruen,

    Q u e t s e h u n

    gen bei

    Massenstrmen

    aus Kino und

    Theater,

    Tod im Operationssaal usw.) zur Folge gehabt

    htte.

    Die

    Nachtbung

    wurde befohlen,

    um die

    r

    beitersehaft an

    Nachtbomberbesuche

    zu g e w h

    nen und die

    zweite Schicht

    der

    Belegschaft

    einer

    Kontrolle zu

    unterziehen.

    Im groen

    ganzen

    lief

    auch dieser

    nchtliche Fliegeralarm bei den

    Werksangehrigen

    ,

    durchaus

    in

    den

    erwarteten

    disziplinierten

    Grenzen,

    dagegen unordentlich bei

    elen Massen der

    ihren

    V

    ergngungen

    n a e h g e h e n

    den Bevlkerung.

    Die

    A b

    s

    p r

    run g ganzer Huserblocks, die

    als verschttet oder gasvergiftet galten, war tr

    die G P U ~ und Miliztruppenteile (teilweise

    ritten,

    Pferde mit Gasmaske),

    die ja

    darin

    reichende

    bung besitzen,

    ein Kinderspiel.

    Die

    Unterbringung der "Verletzten und

    O b d a c h

    losen" lie jedoch

    schon

    sehr viel

    mehr

    zu

    w n

    sehen brig.

    Die

    Verletzten wurden

    auf r a n k e n

    tragen, zum Teil ohne

    Masken und

    ohne r p e r

    schutz,

    durch die Straen zum Krankenhaus

    tragen.

    Ersatzlicht

    fehlte

    in

    den

    Rettungsstellen,

    desgleichen

    Arztpersonal, da

    der

    Dienst beendet

    war. I-Her

    klappte

    es durchaus nicht

    Die

    bereits

    zu

    Bett

    Gegangenen

    bequemten

    sich nicht dazu,

    in die Keller zu steigen.

    Zusammenfassend

    kann

    gesagt

    werden,

    da die

    Lufta:bwehrmanahmen

    seitens des Militrs an

    Vollstndigkeit nichts zu wnschen briglieen,

    da aber

    der passive

    Luftschutz

    durch

    die t e i l

    weise Desinteressiertheit der

    Bevlkerung

    in

    vielen Phasen zu

    Wasser

    geworden war.

    Man

    rechnet aber doch an hchs ter Stelle damit, da

    im Ernstfalle

    niemand

    sein Leben leiehtsinni,g in

    Gefahr

    bringen wird,

    und

    da bei '

    einer

    d u r e h

    efehenden

    Ausrstung

    mit Gasmasken (damals

    ~ v r e n

    es 6

    %,

    heute

    sind

    es schon ber

    80

    %

    der

    Bevlkerung ) die aufgedeckten Mngel

    von selbst verschwinden werden. Ob dieser

    Optimismus bei

    der

    Indolenz

    der

    Russen b e r e e h

    tigt ist, bleibt

    abzuwarten

    .

    Ein Generalappell mit nachfolgender Kritik

    fand in

    bezug auf

    die

    Mitglieder

    der

    Ossoaviaehim

    nur in

    den

    groen Werken statt. Die Ttigkeit

    auf der

    Strae

    wurde nicht gewertet. Die Presse

    war von

    vornherein

    einseitig eingestellt und bep

    nahm letzten Endes nur einen gut disponierten

    Reklamefeldzug fr die Bestrebungen der O s s o

    aviaehim. Diese Organisation, die ihre Spinnfden

    bis in die entlegensten Drfer (aus denen ja spter

    das Militr und die Arbeiterschaft ausgehoben

    wird) ausbreitet, hat unleugbare Verdienste um

    die populre Aufklrung der Massen ber das

    Flu

    gwesen

    und die Chemie. Die zunehmende

    dustrialisierung erklrt auch, warum weite Kreise

    einem

    technischen

    Taumel

    verfallen.

    Der

    Ehrgeiz

    mancher Arbeiter (sowohl der Faust als auch der

    Stirn)

    drstet nach realen

    Kenntnissen

    (als

    Sprungbrett zu hheren

    Ste

    llungen), und

    so

    kommt

    es, da auch die Chemie in ihrem

    anschaulichen

    Teil, eier von Forme ln frei ist, weiteste

    V e r b r e i

    tung

    findet. Der Arbeiterschutz

    (oehrana

    truda),

    welcher 'die Wohlfahrt der Arbeiter in n l u s t r i

    an

    l

    agen

    gegen schd liche Gase a ller Art zu pflegen

    hat,

    ist aus diesem Grunde die

    Zelle

    fr

    den

    a s

    schutz und damit fr die

    O s s o a v i a c h i m ~ O r g a n i

    sation gewesen.

    Bild I

    m

    Hauptquartier

    des Kommandeurs der Kwanto-Lullabwehr in der Militrakademie In Tokio whrend der Japanischen LuJtmanver .

    I , Re

    ihe

    (von links

    nach

    r

    ec hts);

    Colonel

    Higuchi,

    G enera lleutnant Ha

    ashi, Man

    ve

    rehcf Gene

    ralmajo

    r

    Otani, Generalleutnant

    Isa.

    phot. AtlaDtic.

    48

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    An

    vorstehender

    Schilderung interessieren

    vor

    allem einige

    bereits

    vor zwei Jahren richtig e r ~

    kannte Einzelheiten im

    Luftschutz und Gasschutz

    der Leningrader Bevlkerung

    , wobei allerdings

    einschrnkend

    angenommen wel den

    mu, da

    die

    theoretischen

    Erkenntnisse mit den praktischen

    Verwirklichungen damals

    wohl noch weni ,ger

    bereinstimmten, als

    dies

    aus

    dem vorstehenden

    Bericht

    hervorgeht. Was

    nun die

    oben erwhnte

    letzte Luftschutzbung in Leningrad

    am 18.

    August

    d .

    1

    betrifft

    ,

    so schlo

    sie

    sich

    unmittelbar

    an

    den von

    der Ossoaviachim

    am

    17.

    August im

    samten

    Lande veranstalteten

    T

    a g

    des

    Lu f t

    sc hu t z e s an.

    Der

    Ossoaviachim, die sich heute:

    zu einem typischen

    Wehrverband

    mit rund 12

    lionen

    Mitgliedern

    entwickelt hat. gebhrt die

    n

    erkennung, da sie sich um .das

    Zustandekommen

    und ,den Erfolg der diesjhrigen Leningrader

    Luftschutzbung

    im hohen Mae verdient g e ~

    macht hat. Die Anlage

    der

    Gesamtbung war

    wiederum so

    gehalten,

    da

    starke

    Fliegerverbnde

    die

    Stadt

    von der Seeseite

    her

    angriffen.

    Der

    Hafen von Leningrad war von

    der

    Luftabwehr

    knstlich

    vernebelt

    worden

    3

    . Der Obungsverlauf

    zeigte

    erhebliche

    Fortschritte gegenber den

    frheren

    Veranstaltungen.

    Demzufolge war auch

    Woroschilow von dem

    Verlauf

    im

    hchsten

    Mae

    befrie,digt;

    ein reicher Ordenssegen

    er,

    go

    sich

    auf

    Flieger, Flugzeugkonstrukteure, Fhrer, O r g a n i

    satoren

    und

    rzte im

    Luftschutz .

    Von

    1

    a pan wissen wir, da es sich zunchst

    von diesen russischen Rstungen angriffsweise

    wenig

    bedroht

    fhlt. 1200 km

    betrgt

    die Luftlinie

    vom sdlichen Zipfel der

    Kstenprovinz

    bis nach

    Tokio;

    das

    meist strmische japanische Meer

    liegt

    dazwischen;

    und

    schlielich ist .der natrliche G e ~

    birgsschutz

    Tokios durch

    Einbau von

    Flaks

    d e r ~

    art verstrkt

    worden,

    da ein Angriff der

    r u s ~

    sischen

    Luftflotte zunchst

    berhaupt

    nicht in

    Frage kommt. Infolgedessen mssen auch die

    nachstehend beschriebenen ,dreitgLgen u f t ~

    manver um die wichtigste Kernstelle des j a p a ~

    nischen Reiches, die Kwantoebene rings um die

    Hauptstadt Tokio, vor allem

    unter

    dem G e s i c h t s

    punkt

    einer Luftschutzpropaganda und Erziehung

    eier japanischen Bevlkerung gewertet werden.

    2 Die groen japanischen Luftmanver vom 9 bis 11 August 1933

    Von

    Dr.

    erber t Rosinski

    Ober

    Verlauf und

    Ergebnis der japanischen

    Luftmanver, ber die

    Gasschutz

    und L u f t

    schutz

    bereits

    im

    Augustheft auf

    S.

    213 kurz

    rich

    tete,

    liegen nunmehr genauerc Angaben

    dcr

    japanischen Presse vor. Eine Zusammcnfassung

    eiieser Mcldungen ergibt etwa folgendes Bilei:

    Die

    groen

    japanischen

    Luftmanver,

    ,die im

    Anschlu an

    die

    ,diesjhrige

    Obung

    der j a p a n i

    schen Flotte nach mehrmonatiger Vorbereitung

    und

    mit einem Kostenaufwand von 2 Millionen

    Yen durchgefhrt

    wurden, umfaten

    mit

    einem

    Gesamtradius

    von

    rund

    150

    km

    den

    vollstndigen

    sdlichen Teil ,der Hauptebene von Japan rings

    um Tokio.

    Die Leitung ,der Luftabwehr,

    e i n s c h l i e

    lich ,des zivilen

    Luftschutzes

    der Hauptstadt, lag

    in

    den

    Hnden des

    Kommandeurs

    ,

    der w a n t o

    luftabwehr, Genera

    ll

    eutnant a y a s h i , der sein

    Hauptquartier in ,

    der

    Militrakademie ,

    genommen

    hatte

    (vgl. Abb.

    1 . Fr die

    Durchfhrung

    der

    b

    wehr

    standen ihm

    neben

    der

    Marinestation von

    Yokosuka und der vierten

    Flugschwadron rund

    15000 Mann Truppen zur Verfgung. Die

    O b u n

    gen, die

    vor

    allem

    der Erprobung des

    zivilen

    L u f t

    schutzes der Hauptsta

    ,

    dt

    dienen sollten,

    begannen

    am

    9.

    August

    mit 5 groen Angriffswellen, die

    sich in

    Abstnden

    von

    meist

    2 bis 3 Stunden ber

    den

    ganzen Tag erstreckten. Die erste von ihnen,

    von 9 bis

    10

    Uhr morgens, erfolgte durch ein k o m

    biniertes

    Geschwader von Tagbombern, A u f

    k l r u n g s

    und

    Kampfflugzeugen. Wie bereits

    meldet, traten

    nebe

    n

    25

    Fl

    aks 30

    F l i e g e r a b w e h r

    maschinengewehre in

    Ttigkeit

    mit dem

    Ergebnis.

    da ,die

    angreifenden

    Flugzeuge

    smtlich

    ( ) als

    abgeschossen angenommen

    wurden.

    Von besonderer Bedeutung waren am e r s te n

    Obungstage

    zwei

    Nachtangriffe,

    die

    von

    8

    bis

    9

    und 10 bis 11 Uhr

    angesetzt

    wurden.

    Obwohl

    die

    Bevlkerung seit Wochen Instruktionen ber

    ihr

    Verhalten bei Nachtangriffen erhalten hatte, er .

    wies sich am ersten Abend die Verdunkelung

    nich t annhernd

    so

    vollkommen durchgefhrt.

    wie angestrebt war. Mitglieder der

    patriotischen

    ..Vereinigung .

    junger

    Mnner durchzogen die

    Straen, um die

    Lichtkontrolle

    durchzufhren;

    amtliche Autos mit roten Lichtern und laut t n e n ~

    uen Hupen

    durcheilten

    ,die Stadt,

    boten jedoch

    ebenso

    gute Ziele fr

    den

    Luftangreifer wie die

    Stadtbahnzge.

    Ein groer Teil der Bevlkerung

    erfolgte den Nachtangriff im Freien, besonders

    im Uenopark, der mit Besuchern dichtgedrngt

    war. Auch

    sonst stauten

    sich die Massen an

    sehiedenen Stellen .der Stadt, so um die fnf

    Stationen mit Radiolautsprechern, durch die der

    Rundfunk

    den

    bungsverlauf und die Ereignisse

    in anderen Stadtvierteln bekanntgab.

    Das amtliche Ergebnis des ersten

    Tages

    stellte

    fest , eia die Beobachtung befriedigend

    gearbeitet

    habe und auch in Einzelheiten ausreichend g e ~

    wesen

    sei, um dem

    Hauptquartier

    eine erfoIgreiche

    Abwehr zu ermglichen. Die W i t t e r u n g s v e r h l t

    1lisse seien fr den

    Angriff

    sehr gnstig gewesen,

    der

    Bombenabwurf

    aueror,dentlich erleichtert,

    ein Erfassen der Flugzeuge durch die Abwehr

    gegen in gleichem

    Mae

    erschwert.

    Der

    z w e i te bungstag

    brachte am

    V o r ~ und

    Nachmittag ,

    erneute

    Luftangriffe. Es folgten zwei

    Nachtangriffe,

    wobei

    von der Verteidi

    gung zum

    erstenmal

    Scheinwerfer

    in Anwendung gebracht

    wurden.

    achdem um 7,30

    Uhr der erste

    Angriff

    von

    Nor

    ,

    dosten erfolgt

    war, kam

    um

    11

    Uhr

    ein

    lweiter

    Angriff in

    etwa

    500 m Hhe von Westen.

    Whrend

    die erste Angreiferwelle des

    zweiten

    Nachtangriffes abgewiesen wel den konnte,

    v e r ~

    mochte

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

    6/28

    Bild

    2

    Knstliche Vernebelung des kai

    se

    rlichen Palast

    es

    in

    TokIo

    w

    hrend der

    u l t s c h u t z b u n ~ n

    phot Atl a nt ie

    Bild 3 Japanische ReUun2smannschaiten unter der Ga maske

    berfhren

    Gaskranke in

    eine

    e l l u n ~ s s t e l

    phot Atlanti e

    25

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

    7/28

    15 Einheiten, die Abwehr

    und

    bel

    egtcn

    wichtige

    Gebude, wie

    den

    Hauptbahnhof und die

    Bank

    von Japan,

    mit Bomben.

    Hervorstechende

    e

    bude, so auch

    der

    kaiserliche Palast, konnten

    durch einen

    ebelschleier erfolgreich getarnt

    werden

    (vgl.

    Abb.

    2).

    Zahlreiche

    R e t t u n g s ~

    aktionen

    von

    Gasvergifteten

    (vgl.

    Abb. 3)

    sowie

    Rettungen

    aus

    Hochhusern

    wu

    rden

    ,

    durchgefhrt.

    Im

    Gegensatz

    zu ,

    den Tagangriffen

    wurde ein

    um

    9

    Uhr

    einsetzender achtangriff

    wegen

    guter

    Lichtkontrolle

    fr

    unwirksam

    e

    rklrt

    . Den

    sensationellen Abschlu des Ganzen

    bHdete eine

    kurz

    nach

    Mitternacht

    durch Rundfunk v c r b r e i

    tete Nachrich

    t,

    da

    ein feindliches

    F l u g z e u g ~

    mutterschiff mit 10

    Flugzeugen

    an Bord soeben

    durch japanische

    Torpedoboote bei Kap

    Inuboe

    versenkt worden

    sei; diese Annahme

    erweckte

    besonderes Aufsehen und

    Beifall in

    der B e v l ~

    kerung.

    Zusammenfassend erklrte

    sich

    G e n e r a l l e u t

    nant Hayashi vom

    bungsverlauf fr

    hochbefric.

    digt. Er fhrte aus: Im Ernstfalle wre durch die

    Luftangriffe

    nur

    geringer

    Schaden entstanden. B c ~

    sonders

    zu

    betonen

    sei

    das

    gute

    Z u s a m m e n ~

    arbeiten der

    Zivilbevlkerung

    und der Behrden

    mit den

    militrischen

    Stellen,

    die nicht

    weniger

    als 2000 Offiziere

    in den verschiedenen

    schnitten

    eingesetzt

    haben. Auch die Verdunkelung

    habe schlielich befriedigt. - Neben zahlreichen

    Qreren und

    kleineren Zwischenfllen

    hatte die

    bung leider

    jedoch auch einen groen Unglcks.

    fall zu verzeichnen, da

    am zweiten Tage

    ein von

    uniformierten, anscheinend

    nicht

    gengend

    aus

    gebildeten Zivilisten be

    dientes Luftabwehr.

    geschtz

    explodierte

    und 7

    Schwer.

    sowie 20

    Leichtverwundete bewirkte. Ferner

    war infolge

    des Umstandes, da

    sich

    whrend der

    Verdun-

    kelungsmanver

    ein Teil

    der

    Bevlkerung auf

    den Straen und nicht

    in

    ihren Husern befand,

    die

    Zahl

    von

    Einbrchen und Diebsthlen bemer-

    kenswert

    hoch.

    Ihrer

    ganzen

    Anlage

    nach bezweckte die

    Obung,

    neben einer Erprobung der

    militrischen

    Luftabwehr

    und

    des

    zivilen

    Luftschutzes der

    Be

    vlkerung

    ein militrisches Schauspiel

    nach Art

    der britischen tattoos

    zu .geben

    und ihr

    ein

    G e ~

    fhl der

    Sicherheit

    gegenber drohenden

    Luft

    angriffen einzuflen.

    Unter

    diesem Gesichts

    punkt

    erklrt sich vielleicht

    auch das

    fr die

    Er

    ,d

    abwehr

    auergewhnlich

    gnstig

    angenommene

    Resultat,

    das

    im

    Gegensatz zu den Ergebnissen

    anderer Luftmanver

    ,

    steht.

    Fr Sommer

    1934

    ist

    eine hnliche

    bung

    im

    Bereiche

    des

    Hauptindustriezentrums Japans um

    die Stdte 0 s a k a und K

    0

    b e unter starker

    Heranziehung von militrischen Krften

    aus

    den

    stlich und westlich

    davon

    gelegenen

    Bezirken

    vorgesehen.

    as Recht auf Luftschutz

    Dr.

    jur.

    Helmut vo

    :n

    rankenberg

    Die ,groe Regsa

    mkeit

    ,des Reichsluftschutzbun.

    des

    bringt

    endlich alle

    Volkskreise mit

    ,

    dem

    Ge.

    danken des

    Luftschutzes

    in

    Berhrung

    .

    Es tau.

    ohen

    dadurch organisatorische

    und

    juristisch

    e

    Fragen

    auf, ,die

    bisher kaum

    akut

    geworden

    waren. So hat

    die

    Polizei

    sich vielerorts

    ,

    dankens.

    werterwei

    ,se in ,den Dienst

    der Luftschutzpropa.

    ganda

    gestellt,

    indem sie Fragebogen

    des

    Bundes

    an

    ,die Hauswarte

    verteilte

    mit

    der

    Weisung, sie

    von

    allen

    Haushaltungen

    ausfllen zu lassen. Da

    erhob sich nun oft die Frage: Ist

    der Haushaltungs.

    vorstand

    zur

    Befolgung

    dieser

    We1sungen

    v e r ~

    pflichtet? Hat der

    Staat, hat die

    Gemein

    lde ein

    Recht zur

    Anordnung

    von Luftschutzma

    .

    nahmen?

    Hatanderersei

    ts .

    der einzelne einen

    n ~

    spl)uoh auf

    staatliche

    Hilfe bei ,

    den

    zu

    treffenden

    Vorkehl)ungen?

    Es ist

    bedauerLich,

    da

    eine

    juri

    '

    stische

    klU ssion

    ber

    ,

    den

    zu

    schaffenden Luftschutz bis

    .

    her kaum in

    Flu

    gekommen

    ist. Da wir

    heute

    eine .autoritre Staatsfhrung an Stelle

    des

    bis.

    heri,gen

    Durcheinanders schlecht verhohlener

    In

    teressenkmpfe haben,

    ktann fr

    m e m ~ m d e n

    ein

    Anla sein, ,die Ventilierung der zu schaffenden

    LuftschutZigesetze zu

    unterlassen

    .

    Im

    Gegenteil

    ist .der Wille

    des

    Staates rum

    Luftsohutz

    jetzt so

    eindeutig ausgesproohen

    1

    ,

    da

    es

    fr

    den

    J u r i s t e n eine Freude sein mte, ,an den Vor.

    al'lbeiten

    zur

    Igesetzlichen

    Formulierung

    ,

    der

    zu

    treffenden Manahmen

    mitzuwirken.

    Der Grund, warum die Jurisprudenz

    bisher

    so

    wenig

    zum Luftschutz

    Stellung

    nimmt,

    Hegt viel.

    leicht darin, da man

    unter

    j u r i s t i

    ehe

    m

    L u f t ,s c hu t

    Z

    biffier immer nur die Versuche

    ver

    ,standen hat, lediglich mit

    rechtlichen

    Mitteln

    -

    ohne

    praktisohe Manahmen -

    einen

    Sohutz

    der Zivilbevlkerung

    zu garantieren; das heit

    also: ,

    durch das

    V

    l

    k e r r e

    eh

    P).

    Die

    v1ker.

    l'echtlichen

    Mittel der Kriegsverhtung

    oder der

    Reglementierung oder schlielich der

    Abrstung,

    so g

    laubt

    e man,

    seien juristische

    Schutzmittel.

    Und

    je

    mehr

    alle ,diese Utopien in

    ihrer Aus.

    s i h t s l o s ~

    g k e i t erkannt werden,

    um

    so

    mehr

    wendet

    ,sich

    der

    Jurist

    von

    ,dem

    Luftkriegs.

    problem

    ab

    und

    berlt

    den

    Sohutz

    der

    Zivil

    bevlkerung

    ,

    dem Techniker und

    Militr.

    Er

    sollte

    jedoch

    wissen,

    da gerade

    so tief ein.

    schneidende Manahmen,

    wie sie der pl)aktische

    Luftschutz

    verlangt, unbedingt

    in

    eine

    straffe

    Rechrsform

    Igekleidet wel)den mssen.

    1. Vlkerrechtsgemeinschaft und Staat.

    Richtig

    ist

    freilich,

    da das

    V I

    ke

    r r e c h t

    als

    Luftschutzmittel

    grndlich versagt

    hat. Oder

    will

    heute noch

    jemand fr

    die Vlkerreohts-

    gemeinschaft

    oder auch nur fr

    den

    Vlkerbund

    ein

    Recht auf Luftschutz konstruieren , einen

    be

    gl'

    auhigten

    Anspl)uch ,also, gewisse militrische

    Manahmen

    der Nationen ,

    gegeneinander

    zu ver

    bieten? Es wre dann nur

    festzustellen,

    da

    es

    der

    Vlkerreohtsgemeinschaft nicht

    ,gelungen ist,

    sich ,die

    M a c

    h t ,

    anzueignen,die

    allein ein solches

    Schutzrecht prgen, zu sichern und ,damit erst

    zu legitimieren vermohte.

    Ohne

    irgendeine

    mit

    gengender Autoritt

    bekleidete

    Schutzinstanz -

    weder

    in Genf,

    noch im Haag

    -

    stehen

    sich

    die

    Vlker

    in

    Erwartung

    des

    Luftkrieges

    ,gegenber.

    Oder hat der

    Mensch an

    sich

    ein

    Recht

    auf

    Luftschutz,

    ein

    Recht gegenber

    der

    Welt , so

    1 Vergleiche insbesondere den

    Aufruf

    des Reichsministern der

    Luftfahrt vom

    29. April 1933.

    ' )

    Au

    ch

    das

    Internationale

    Komitee des

    Roten

    Kreuzes lud

    im

    De-

    zember

    93

    zu einer Lufts-chulzKonferenz ,,108 juristes

    eint

    me

    inte

    damit jedoch ausschl'elich

    die

    Vlkerrechtler (299. Circulaire

    des

    Comite

    In t

    erna

    tional

    de

    Ja C.R.

    vom 25. 9.

    1931)

    .

    25

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

    8/28

    wie man

    von

    einem

    "Reoht wm

    Leiben spricht?

    Solche

    naturrechtlichen

    Formulierungen

    verfangen

    wohl heute

    am

    allerweniJg:;ten.

    Es

    ,gibt -

    juristisch

    gesehen

    -

    nicht

    "den

    Menschen

    und "die

    Welt"; es

    gibt

    nur

    "Staaten

    und "Staatsange.

    hrige . Und es erhebt sich die Frage:

    Da

    ein

    objektivcs internationales LuHschutzrecht

    Tl icht

    besteht,

    wie

    ist

    es mit dem subjcktiven Recht der

    Staaten

    gegeneinander?

    2.

    Staat

    und

    Staat.

    In Wahrheit ist

    selbstverstndlich

    jedes

    sub

    .

    jektive Recht,

    jeder

    reohtlich

    fundicrte

    Anspruch

    nur

    denkbar in einem objektiven Rechtszustande.

    Fehlt

    es aIso an einem

    objektiven Kriegsrecht

    (und der

    Luftkrieg

    droht ja, jedes

    Reglement

    zu

    zertrmmern),

    so

    kann

    sich

    auch

    .

    der subjektive

    Luftschutzansprucheines

    Staates

    gegen

    einen an

    .

    deren auf keine

    gltigen Regeln

    sttzen.

    Es en t.

    scheidet

    tatschlich

    die reine

    Macht.

    Sie allein

    bestimmt die

    Gre der

    Luftrstungen.

    Und sie

    allein - Tl icht irgendein wirkliches

    Recht

    -

    ver

    .

    bietet

    in der Form von "Friedensvcrtrgen" den

    Verlierern

    des

    Weltkrieges die aktive Verteidi

    .

    gung, spricht

    ihnen

    also

    dieses Recht auf Luft

    .

    schutz

    ab ). Sogar ,die

    Luftfreiheit

    im Fri eden, das

    Recht

    also, unser

    Gebiet mit

    allen

    Mitteln

    gegen

    unbefugtes berfliegen

    zu

    schtzen, ist uns prak

    .

    tisch durch

    das Verbot

    einer

    fliegenden

    Luft

    .

    polizei genommen, wie die

    Meldungen von

    Flug.

    blattabwrfen am

    23. Juni d.

    J. gezeigt

    haben

    4

    .

    Es

    ist

    fr

    Deutschland

    lediglich Sache

    der

    Politik

    - vielle

    icht mit den Mitteln juristischer

    Dialek ,

    tik, vielleicht

    ohne

    sie -, sich

    das Recht auf

    aktiven Luftschutz

    zu

    crtrotzen. Und wenn man

    h i

    e r von

    einem

    "unveruerlichen" Reehtc

    D e u t s

    chI an CI

    s

    sprechen

    will, von einem

    natrlichen

    Rechte,

    das mit

    uns

    geboren

    ist, -

    in .diesem Sinne soll ein ,solches ewiges Lebens,

    recht

    gelten.

    3.

    Staat

    und Einz

    el

    ner.

    Da

    jeder Staat seinen

    Bngern ,gegenber ein

    Recht auf Luftschutzmanahmen hat,

    el1gibt sich

    deutlich, wenn wir statt

    ,

    der vlkerrechtlichen

    Seite

    die

    staats. und

    verwaltungsreohtliche be

    :

    trachten.

    Denn

    hier

    kommt im

    staatlichen

    Grund.

    gesetz stets zum

    Ausdruok, da

    ,

    der Staat

    als

    Trger

    des

    gesellschaftlichen

    Gesamtinteresses

    diejen1gen

    Manahmen treffen darf,

    die

    zur

    Er.

    haltung

    seiner

    selbst und

    des

    \Voh

    les

    seiner

    Un

    ,

    tertanen erforderlich

    sind.

    Die alte

    deutsche

    Reichsverfassung vom 16. April

    1871 ,drckt das

    in ihrem Vorspruch sehr

    .

    gut mit

    ,

    den Worten

    aus:

    "Die Bundesfrsten

    schlieen

    einen ew

    igen

    Bund

    zum Schutze des

    Bundesgebietes ...

    so.

    wie

    zur

    Pflege ,der Wohlfahrt ,des deutschen Vol,

    kes.

    Eine

    hnlich

    formulierte Grundlage

    fr

    den

    Luftschutzanspruch

    des

    Staates

    gegenber seinen

    Brgern finden

    wir in

    der

    Weimarer

    Verfassung

    nicht;

    der

    Vorspruch spricht

    hier

    nur von dem

    "Willen" des

    Volkes,

    "sein

    Reioh

    in

    Freiheit

    und

    Gerechtigkeit

    zu

    erneuern

    und zu feshlgen .

    Da

    jedoch diese

    "Erneuerung"

    keinc

    Neugrundung

    war, so

    wurde

    in Wahrheit die Rechtsgrundlage

    des

    Bundesgesetzes

    von

    1871

    bernommen:

    Schutz

    des

    Landes und Volkes bleibt Recht

    des

    Staates

    5

    .

    Die

    einzelnen

    Bestimmungen der Weimarer

    Verfassung

    -

    Rechte

    des

    Staates

    gegenber dem

    einzelnen,

    seiner Wohnung,

    Familie,

    Eigentum

    usw. - sind,

    soweit gerade

    diese Artikel b

    er.

    haupt noch

    Rechtskraft besitzen, zu

    a\l.g

    ,emein

    und ZiU sehr

    auf die

    Freiheit

    ,

    des

    Indivil

    duums

    ge.

    richtet, als

    da

    sioh ,aus ihnen

    etwas Pos

    itives fr

    5

    das Rccht

    des

    Staates auf Luftschutz entnehmen

    liee.

    Deutlicher

    als im Staatsrecht

    findet

    sich

    eine solche rechtliche

    Grundlage

    im

    Verwaltungs

    .

    recht. Hier, insbesondere bei der

    Abgrenzung der

    Rechte

    der Polizei, kommt das Prinzip ,des

    staat

    ,

    lichen Eingriffs in ,die private Rechts'Sphre

    klarer

    zum

    Ausdruck. Der

    klassische,

    jedem

    Juristen

    be

    '

    kannte

    Artikel ,,101II /17 des

    Preuischcn

    AUge.

    meinen

    Landreohts

    von 1794 besagt:

    "Die

    ntigen

    Anstalten zur Erhaltung der

    ffent

    lichen

    Ruhe

    , Sicherheit und

    Ordnung und

    zur Abwen

    dung

    der

    dem Publiko

    oder einzelnen

    Mitgliedern

    des

    selben bevorstehenden Gefahren zu treffen, ist das

    Amt der Polizei. ( 10 ,

    Teil

    TI,

    Titel

    17.)

    Diescr preuische

    Satz ist

    kraft

    gesetzlicher Be.

    stimmung

    oder ,

    gewohnheitsrechtlicher bung

    in

    das Landesrecht

    aller

    deutsch

    en Staaten aufge'

    nommcn

    wOl'dcn ). Er begrndet daher unzwei ,

    deutig das Recht ,des Staates zu Luftschutzma,

    nahmen

    . Denn da die Luftkriegsgefahren dem

    Publikum

    tatschlich "bcvorstehen",

    bedarf wohl

    heute

    kaum

    eines Beweises. Abzugrenzen

    wre

    lediglich, wieweit der jetzige Zustand einer

    latenten Luftgefahr den Staat bereits

    zum

    Vop

    gehen

    berechtigt,

    und wicweit andererseits erst

    ein

    akuter

    Luftangriff

    bestimmte Manahmen zu

    treffen

    gestattet. Wenn jedoch in dem eingangs

    erwhnten Falle die Polizei Fragebogen fr den

    Reichsluftschutzlbund durch den Haushaltun.gs.

    vorstand ausfllen lt, so ist eine derartigc vor '

    bereitende Manahme -ohne

    weiteres

    mit dem

    obigen Grundsatz des Allgemeinen Landrechts zu

    decken.

    Eine

    anderc

    Frage ist es,

    ob

    ,

    der

    einzelne

    nun

    auch

    verpflichtet

    ist, sich

    aktiv

    an

    den damit

    eingeleiteten Luftsohutzarbeiten

    zu beteiligen

    7

    .

    Da eine 'Solchc

    Verpflichtung

    gegenber dem

    Staate

    mo

    ra

    I i s c

    hund

    - es ,

    geht

    ja

    um

    die

    Selbsterhaltung

    jodes

    einzelnen - auch

    v e r

    .

    nun

    f t gern besteht,

    erscheint selbstver

    .

    stndlich

    .

    Der nationale Staat

    ,

    der den

    pazifi,

    stischen Inglauben berwunden

    und

    der den Ge

    .

    meinnutz

    statt mgennutz

    zum Prinzip erhoben

    hat,

    kann j.edoch

    auch

    ein

    ge

    se t z I

    i ch

    e s

    Recht auf Luftsohutzdienste

    fr sich

    kon

    ,

    stituieren. Das

    erwarten

    wir von

    dem

    Luftschutz

    '

    gesetz.

    4, Ei

    nzelner

    und

    Staat.

    Ja, wir fOl'dern es kraft

    unseres

    Rechte'S, des

    Reohtes aller

    Volksgenossen

    auf

    LuHschutz

    . Denn

    nun

    zeigt

    sich bereits

    das

    ent'Scheidende

    Merkm

    ,al

    allen

    Luftschutzrechtes

    : was der Staat foooern

    darf, das

    gerade verlangen wir

    selb'St als

    Zwangs

    .

    Versailler Vertrag Art. 169 und 198. Der

    "passiv

    e Luftschut

    z."

    wird im

    Pariser Luftverkehrsabkomm

    en vo m 22. 5. 1926, Z,ff. V b fur

    erlaubt

    erklrt.

    4) Ob rue Verwirklichung der unumschrnkten Lufthoheit oder -

    im Gegenteil -

    die

    Ql1gemeine

    n n u n ~ des

    fr eien

    berflugrechls

    vorzuziehen

    s.ei,

    untersucht eingeh e

    nd

    e

    in

    Aufsatz des

    r

    sidenten

    des Reichsamls fr l u g s i h r u n ~ Dr. Wege rdt in der "D eutschen

    JuristenZeitung vom

    15

    . 7. 1933, S. 929.

    5) Ebenso F.

    Poetzsch

    "K ommentar zur Rcichsv erfassung , Berlin

    1921, S . 28:

    "Der

    Be

    stand

    des Reiches und se

    ine Fortdau

    er

    wird

    vorausgesetzt. ,

    8) In Preuen selbst ist

    seit

    dem I tO.

    1931

    das Pr eu. Pol.Verw.

    Ge

    . v. 1. 6.

    tQ31

    in

    Kraft, dessen

    14,

    I

    gleichfalls besagt

    :

    "Die

    Po

    lizeibeh

    rden haben

    im Rahmen der

    geltenden Gesetze

    di e nach

    pflichtm igem

    Ermessen

    nO 'Ncndig en Manahmen zu treffen, um von

    der

    Allgem e

    inheit

    oder

    dem ein

    ze

    lnen

    Gefahren

    abzuwenden, durch

    die

    die ffentliche Sicherheit und Ruh

    e be

    droht wird."

    (PreuO. Ge'

    se t ze ssammlung 1931 , S. 77 .)

    7)

    Fr den Ernstfall ist hier der in der Lultschulz-Lileratur be

    r e

    its zitierte sog

    . "L iebe

    sparagraph

    zu erwhnen, 360, Ziff.

    10

    des

    Strafges

    etzbu chs, wonach jeder straff lqig ist, der "bei Un

    glcksfllen oder gem ein er C'efahr od er Not von der

    Polizeibeh

    rde

    o d ~ deren Stellvertret

    er zur Hilfe auf g

    efordert, keine

    Folge

    'eistet,

    obgleich er der Aufforde.rung ohne erhebliche eigene Gefahr gengen

    1 nnte".

    (Vgl. Dr.

    Pusch

    Der

    Aufbau

    des

    Reltungs- und Krank

    en'

    befrderung.w

    esons in

    "Gass

    chutz und

    Luftschutz",

    Dez.

    31,

    S. 106 .)

    - Wann

    die

    erhebliche eigene Gef a

    hr"

    zu

    verneinen

    i ~ t , bleibt

    allerdings

    T a l r a ~ e

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

    9/28

    manahme. Staatlicher und privater L u f t s e h u t

    anspl 'ueh decken sich,

    und

    es

    ist

    nur eine Frage

    der Zw

    eckm

    igkei t, ob der Staat hier oder da

    einmal s t

    rke

    r ode r schwcher in das

    Privatl"ben

    eingreifen

    darf

    und soll. Im Prinzip gibt es da

    keine Int eressengegenstze. A lles, was jemand

    se in eigen nennt,

    mu

    er g,egen die Luftgefahr

    schtzen und

    sch

    tzen lassen,

    im

    staa tli chen und

    im

    e ~ g e n e Interesse . Und so ,gesehen,

    verliert

    auch die alt e

    juri

    sti sche S

    tr

    e

    itfr

    age

    nach

    dem

    "Sch

    adensersatz"

    im

    Luftkrieg viel von ihrer

    Schwierigkeit. Gewi soll der einzelne fr den

    Schaden, den er im Luftkriege erleidet, e n

    schd igt we rden; er

    hat

    ein Recht auf Luftschutz.

    Aber jeder wird lern en mssen, da der Staat

    selb

    st

    ja das grte Interesse daran hat, das

    g e ~

    samte personelle

    und

    materielle Volksgut zu e r ~

    halten;

    da

    er jedoch ers t durch einen gut funb

    tionierenden Selbstsch

    ut

    z des Volkes in die Lage

    ve rse tzt

    wird,

    se iner eigenen Sc

    hu t

    zpflicht a c h ~

    zukommen, b erhaupt den Luftkrieg ZlU b

    stehen

    und damit auch

    die et

    wa

    ents tandenen

    Schden ta tschlich zu

    ersetze

    n. Es

    bahnt

    sich

    al

    so

    hi

    er um

    des Lufts

    c

    hut

    zes willen

    und

    du r

    ch

    die geistige Schulung, die der

    Luftschutz

    bringt ,

    ein

    wirkliches

    gemeinntziges Denken an, ,das die

    alten

    Fo

    rm en des "Rec

    ht

    gegen Recht" b

    windet.

    5.

    Nachbar

    und Nachbar.

    So is t es im Verhltnis von Staat und z e l ~

    pel 'son, es i

    st

    aber das gleiche auch in der h b

    lichen Beziehung der Ein zelpersonen un ter .sICh.

    Auch gegeneinander haben die einzelnen V o l k s ~

    genossen jeder fr sich ein R

    echt aruf

    Luftsc

    hut

    z.

    Sowohl

    aus

    den

    allgemeinen

    gra

    ph

    en

    des Privab u

    nd

    Hentlichen RechtJs8) wie

    aus zahl reichen

    anderen Besmmungen

    ,des

    gerliehen,

    A r

    e i t s ~ und

    Strafrec

    hts ist ,dieses

    Schut

    zrecht

    o

    hn

    e

    Schwierigkeit

    ab

    zuleiten

    9

    .

    Vid

    wichtiger ist aber

    hi

    er

    die

    Erkenntni

    s: Es

    darf

    gar

    nicht erst

    dahin komm

    e n,

    da

    der eine sein L u f t

    sc

    hutzreeht

    gegen den

    anderen

    streitig ,ge ltend

    macht,

    da

    er mit indivi,duellen S c h u t z f o r d e r u n ~

    gen seinem Nachbar gegenbertritt. D

    enn

    o b ~

    gleich

    sich

    .

    aueh hier

    ,die

    Interessen

    l

    etzten Endes

    decken - denn die Schdigung des einen V o l k s ~

    genossen bede utet gerade im Kriege

    eine

    S c h ~

    Jigung der Gesamtheit und damit

    jedes

    anderen

    Volksgenossen -,

    so

    kann der Staat doch

    nicht

    auf diese Erkenntnis jedes einzelnen

    warten.

    Er

    mu auch

    das

    genossenschaftliche Prinzip, auf

    dem sich die Schicksalsgemeinschaft der H a u s b e ~

    wohner und Nachb

    arn

    aufbauen

    soll, durch seine

    staatliche Autoritt l

    ega

    lisieren. Bei m S t a a t e

    r u h t t a t s c h l i c h ,d as S c h w e r ,g e w i c h t

    l e s L u f t s c h u t z es , nicht e tw a bei einer

    vaten

    bereinkunft einzelner, so notwendig es

    a

    uch

    is

    t,

    da

    die

    Mitarbeit

    ,

    des

    SelbstJsehutzes

    dem

    Staate

    auf

    dem

    von ihm vorgezeig ten

    Wege

    folgt. D e r S t a a t i s t d es ha i

    bau eh

    j u r i s t i s c h zu m T r g e r d es L u f t

    sc

    h u t

    zes

    zu m a c h e n ; die

    F r e i w

    i l l i

    k e i t , so e r w n s c h t s i e h e u t e i s t ,

    k a n n n i c h t

    d i e G r u n d

    l a ,ge d e r r g

    ni

    s a t i o n bl e i b en Aus der Staatsfremdheit

    und Staatsmdigkeit vergangener Jahre sind wir

    erwacht. Erkennen wir nun in

    der

    neu zu

    s e h a f

    feDiden

    Gemeinschaft

    die Ve rwirklichung dessen,

    was die Luftsc

    hut

    zbewegung seit ihrem Bestehen

    anstrebte: das Wiederaufleben d

    er

    ur alt r m a n i ~

    sehen Rechtsges

    talt

    ei nes

    Volkes

    in Waffen

    uftbild und uftschutz

    Dr.

    Walther

    G

    n t he r I

    Direktor

    des Film- und Bildamtes

    der Stadt

    Berlin

    Bei

    der

    Einfhrung

    in

    das Verstndnis fr die

    Luftgefahr hat man neben de r praktischen n

    schauung auch Lichtbild und Film

    nicht

    b e r

    sehen. Allerdings hat man

    sich in

    der H a u p t

    s

    ac

    he auf Photographien,

    Plakate

    und graphische

    Darstellungen beschrnkt, die man auf das L i e h t

    bild

    bertrag

    en hatte. Man hat Darstellungen von

    Fliegerbomben, Luftabwehr,

    F l u g z ~ u g e n

    ~ o m b ~ n

    wirkungen u. .

    benutzt,

    um zu zeIgen, wie es e m ~

    mal

    gewesen

    is t und wie es se in wird. Bei der B

    qu e

    mliehkeit

    zu der wir neigen,

    ist

    mit dieser Art

    der D a r s t l l ~ n zwar schon viel e

    rr

    eicht , aber

    nicht

    die Sicherung gegeben, da nun der B

    schauer auch die Nutzanwendung auf sich selber,

    auf

    seine W o h n und

    Arbeitssttte zieht . D as

    liegt zum grten

    Teile

    daran,

    da

    uns das Sehen

    von

    oben nicht

    liegt,

    da

    wir uns nicht leicht

    stellen knnen, wie denn uns ere H

    eimat

    vo n oben

    auss ieht ,

    da

    wir die Voraussetzungen, unt er denen

    der Flieger sieht, einfach

    nicht

    gen ge

    nd

    kenn en.

    Das Luftbild wre

    das

    einzige Mittel, diese

    Din

    gc

    auszugleichen.

    Allerdings

    fe

    hlt hi

    erzu

    das a l l g e ~

    mein betriebene L u f t b i I die

    sen

    , da s in

    jeden Luftschutzkursus hineingehrt

    e,

    das in

    Luftschutzschul en und ~ s e m i n a r e n in L e h r e r k u r

    sen,

    Wi

    ederholungslehrgngen u. . zu pflegen

    wre und nicht nur Verstndnis

    dafr

    zu sc

    haff

    en

    htte, wie die W elt von

    oben

    aussie

    ht,

    sondern

    auch dafr, wie man sich in 'bezug auf L u f t b

    achtung

    im

    Luftschutz einzurichten hat; denn

    zum gut en Teil

    mu

    Luftschutz A

    bw

    ehr gegen

    Sich t

    von

    ob

    en

    sein. Der einzelne Mensch

    wei

    wegen mangelnder

    Erfahrung

    viel zu wenig

    von

    dem, was alles von

    ob

    en gesehen wird. Bisher

    ist

    die einzige Stelle, die

    mit

    dem Luftbildlesen sich

    rege lmig abgibt,

    di

    e Schule; d. h . diejenigen

    Lehranstalten, die sich

    mit

    dem Lichtbild e f a s ~

    se

    n, haben

    auf

    Grund der Werbearbeit der

    sigen Bildste

    ll

    e des Ministeriums fr Wirtschaft

    und

    Arbeit

    (DrAng.

    Ewa

    ld) sich auch

    mit

    dem

    Luftbild befat,w e

    il

    es in seiner Anschaulichkeit

    zu r Einfhrung in das

    Kartenbild

    und zu r Weekung

    des

    Verstndnisses fr die Karte besonders g e ~

    eignet ist. Di e Beschftigun g mit dieser Art

    des

    Bildes beschrnk t sich also noch immer auf

    v e r ~

    hltnismig wenige Generationen, ist nicht

    mal den militrisch Ausgebildeten allgemein

    tr aut und gehrt bes timmt noch lngst nicht zur

    allgemeinen Bildung,

    am

    wenigsten in V e r b i n

    dung mit dem Luftschut z. .

    Als bedeut end stes

    Hemmriis

    darf nicht v e r g e s ~

    sen

    werd

    en,

    da

    LiJftbilder' nic

    ht

    vo

    n

    Amateuren

    hergestellt werden knnen. Entweder machen

    konzessioniert e Unternehmen oder

    milit

    rische

    oder polizeilic

    he

    Di e

    nstst

    ell en so lche Aufnahmen.

    8) BGB. 228, 904; StGB. 54,

    A Ich erwhne

    n

    ur

    ' BGB .

    1061

    (Unt

    erhalts

    pfli cht); BGB.

    61g 1.,

    544, GewO. 120 a 5 c h u t ~ vor

    leiblich

    en

    Gelahr

    en); StGB. 230,

    222 (I ah r l. K r p e r v e r l e t z u n ~

    und

    T

    t

    ung), 309, 367, Zifl. 6 (Iahrl.

    r a n d ~ l i l t u n 330 (Bauvorschrillenl. 324, 326 (Wasser verw ahru ng).

    116

    m m l u n n l . 315 I

    (Bahnsch

    ut

    z), 327

    I (Quarant

    ne), 367

    Zifl. 1 (G'ebu deschutz).

    5

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

    10/28

    Das Gebrauchsluftbild, wie es

    z.

    Z. im

    U n t e r

    richt

    verwendet wird, hat nun freilich,

    wenigstens

    im Sinne

    der hier beabsichtigt

    en

    Betrachtung,

    e

    inen

    erheblichen Fehler;

    das

    ist seinc Kleinheit

    oder, anders

    ausgedrckt, seine Besc

    hr

    nkung

    auf

    verhltn

    ismig wenig

    Obj

    ekte.

    Das

    h

    ngt

    natrlich mit

    der Lichtbildgre 8 X 10 cm

    z u ~

    sa

    mmen.

    Der Wert dieser

    Bildart wrde

    sehr

    trchtlich

    erhht werden knnen, wenn

    s

    tzlich auch

    Zusammen

    stellungen

    ber

    grerc

    Gebiete

    gemach t wr.den.

    Im

    Krie

    ge bot

    die

    Luftbildaufnahme

    dem

    trachtcr hinre

    ichend

    Anschauungsstoff,

    um auf

    bestimmten

    Fronta

    bschnitten oder in r 0 k w r t i

    gen

    Gelndetei

    l

    en

    V e

    rnd

    e

    run

    gen festzustellen,

    daraus

    feind

    li

    che Manahmen zu erkennen

    und

    Gegenzge vorzubere

    it

    en.

    Fr

    die entscheide

    nd

    en

    Tnstanzen w

    urd

    en

    Zusammenstellungen v o r g e

    nommen

    ,

    um

    eine

    bersicht

    zu erm glichen

    und

    Z u

    sammen

    hnge

    erke

    nnen zu lassen. An diesen

    Zusammense

    tzun gen

    wurde

    e

    inwandfreies

    Lesen

    der LuftbHdaufnahmen mglich. Sie fehlen heu te,

    um

    Angriffsgefahren

    fr

    Stad

    tgebiete erk enn

    en

    zu lassen,

    um ber

    die

    Gefhrdung der

    einzeln

    en

    Stad tt

    eile sich richtig zu unte

    rricht

    en,

    um

    die

    Dichte der Ang riffsfolge abzuschtzen und

    b

    wehrmanahmen vor b

    ereiten

    zu knn en.

    Wesentlich

    f r .den Tageswert aller Bilder

    war

    die s t n d i g e

    Luftbildbeobachtun g,

    also die

    in

    mglichst

    kurzen

    Zeitabstnden

    wiederholte A u f

    nahme, weil allein aus

    ihrer

    A uf

    eina

    nd erfolge ein

    Bild der stndigen

    Vernderungen

    si

    ch

    ergab,

    von

    der

    Intensit t .der

    T a g e s ~ bzw

    .

    Nachtarbeit,

    schlielich von V erschiebun

    ge

    n, Ein.

    und

    Um .

    bauten, von den an

    diesen Vernderungen ttigen

    Kr

    ft en. Erst

    daraus wurde

    es mglich,

    Absichten

    zu e

    rk

    ennen

    oder

    die

    sc

    hon bek

    a

    nn t

    en

    Absichten

    bildlich zu belegen.

    Kenntnis der

    FehlerqueHen

    beim

    Lesen

    des

    Bil.

    des

    wurde

    se

    lbstverstndlich

    vorausgesetzt,

    zu.

    mal jeder Lesefehler zum falschen Schlu

    und zur

    Feh]'disposition

    fhren

    konnte.

    Die aus der

    i n ~

    ordnung

    vie lfarbiger

    Gegenstnde,

    Gelndestrei.

    fen u. .

    in

    die

    S c h w a r z ~ W e i S k a l a

    der

    Photo

    .

    graphie sich

    ergebenden Farbennderungen ms

    .

    sen als e

    rstes

    b

    eka

    nnt

    sein.

    Ebenso

    wichtig

    ist

    aber auch

    die Ke

    nntnis

    der

    Vernderungen

    , die,

    zumal bei

    wechselnder

    Bele

    uchtun

    g, die Gegen.

    st

    nde auf der

    Er.de

    anzunehmen

    scheinen.

    Das

    Zurechtfinden ber Gehften und

    W i r t

    c h a f t s

    ge

    buden, ber Hecken, halb

    im Bu

    schwerk v e r ~

    s tec

    kt

    en

    Wasserlufen, Lehm

    .

    und

    Kiesg ruben,

    tec

    hnisch

    en

    Anlagen,

    H usern

    und Schuppen

    will

    ebe

    nso

    gele

    rnt sein

    wie richtige D e

    utung von

    Holzstap

    eln ,

    Bschungen

    ,

    Brck

    en,

    Gelndestrei.

    fen und W egen

    unter verschiedenem

    Licht.

    Das

    gilt

    noch

    mehr,

    wenn

    es sich

    darum

    handelt, die

    ursprngliche Anlage durch

    die

    Schneed

    e

    cke hin.

    durch

    zu lesen.

    D as Luftbildlesen

    wird noch

    schwieriger,

    wenn

    es

    sich

    um

    fri edliche

    Hantierungen,

    um

    Vernde

    .

    rungen

    im

    Geologischen,

    in

    der

    Bewachsung

    u. .

    handelt.

    Die

    V erschiebung

    in

    allem

    Perspek.

    tivischen,

    das

    Fehlen

    von

    V ergleichsmglichkei .

    ten

    ruft

    zugleich die

    wund

    e

    rlichsten Irrtmer

    h

    erv

    or. '

    Der

    Vorschlag, mit

    Hilfe

    des Stereoskops

    oder

    auch der

    stereoskopischen

    Projektion solche

    Schwierigkeiten aufzulsen, ist nicht nur g e ~

    macht, sondern bei der militrischen Betrachtung

    wie auch bei der

    Stadtvermessung befolgt

    worden.

    54

    Das

    Lesenlernen

    knnte

    durch

    dieses Verfahren

    se

    hr

    beschleunigt

    werden.

    Bei a

    ll

    en fachlich

    Bet

    eiligten

    hat

    sich sehr

    bald

    eine

    Lesebung

    herausges tellt, die

    nicht

    schtzt

    werden

    .darf.

    Es ist

    sehr

    bald

    mglich ge.

    wesen, richtig zu

    deuten und auch noch

    bei

    Auf.

    nahmen

    aus

    sehr groer Hhe

    zu e

    rk

    ennen, was auf

    der

    anderen

    Se

    it

    e

    vorg

    in

    g, und

    bei auch nur einiger.

    ma

    en he

    ll

    em

    Wetter

    ist es gegl

    ckt,

    se

    lb

    st ein.

    zeine

    Mannschaften festzust

    ellen,

    nderungen

    in

    Hus

    ern , besondere

    GefahrsteIlen

    zu e

    rk

    ennen

    (weil vielfach die Zah l der

    Geschoeinschlge um

    so lche Stell en he

    rum

    sie

    hinr

    eiche

    nd

    crk

    en

    nb ar

    machte)

    und

    Erdaufwrfe,

    Anlage neuer Grben,

    Verlegung von

    Zu

    gangswegen

    u.

    . recht sc

    hn

    ell

    herauszufind en. Gerade im

    Tarnen

    von Grben

    ist so wenig geschehen,

    da uns

    ere flieger sich

    hinr

    eiche

    nd wundert

    en, wie wenig

    Rcksicht

    auf

    die

    Sichtbarkeit

    ge

    nomm

    en wurde. Es wird dabei

    imm

    cr

    wicder vergessen, da dann, wenn

    nicht

    Nebc

    l b er dem Landstrich liegt,

    F a r b e n n d e r u

    gen, dic aus der normalen

    Gesichtsh

    he

    nicht

    erk annt werdcn,

    vom

    Flugzeug so stark sichtbar

    sind,

    da gerade von

    diesen

    Erfahrungcn her

    cine besondere L u f t i I d f i

    e l

    als wichtig

    ep

    scheint. Naeh den Fortschritten, die inzwischcn

    mit

    den Infr

    aro

    t.A

    ufnahm

    en

    gemacht

    wo rd en

    sind,

    seitdem

    es mglich ist, auf viele

    Kilometer

    Entfern

    un g

    den Dunst unwirksam

    zu machen

    und

    noch aus

    rund

    7

    km Hhe den Ne

    bel

    p h o t o g r a

    phisch

    zu

    berwinden,

    is t

    das Luftbild

    ein e noch

    viel gef

    hrlicher

    e

    Waffe geworde

    n, weil

    nun

    auch

    R e

    N ebel.

    und Dunstschl

    eier

    nicht

    mehr

    sc

    htz

    en.

    Von

    beso

    nd

    e

    rem Int

    eresse ist es,

    da

    die

    Fremdstaaten weiter

    dazu

    ber

    gehen,

    auch

    knstlich

    e

    Vernebelung

    mit Infrarot.Photo

    g

    raphi

    e

    zu

    durchdringen.

    Die itali

    en

    ische

    Militrzeitschrift

    Forz

    e

    Armate

    be

    haupt

    et sogar,

    da

    sich das

    Problem

    der

    Entschleierung

    ,

    knstlicher

    Tarn

    .

    mittel

    seiner Voll

    e

    ndung nhert und

    U.

    S.

    A.

    knstliche

    Farben herzustellen

    sich bem

    ht,

    die

    gegen die

    Durchdrin

    g

    un

    g

    vo

    n

    infrarot

    en

    Strahlen

    Schutz

    gew

    hr

    en.

    Wenn vorgeschlagen

    worden

    ist, fr alle

    Tar.

    nun gsaufgaben

    an

    Werken u. . sich Rat

    bei

    einer

    Luftbildaufnahm

    e

    des betr.

    W e

    rkes

    zu holen,

    so

    ist das

    ein

    durchaus

    glcklicher und verstndlicher

    Hinweis. Wenn solche Aufnahmen

    unter

    versehie.

    densten Witterungsumstnden

    wiederholt wer.

    den, dann erst wir.d es deutlich

    werden,

    wie sehr

    die

    Tarnung

    zu b erlegen

    is t

    , zumal

    Wasser. und

    Abzugsgrben und

    auch einfache Re ttungsg

    rben

    im Dienste des

    Luftschutzes

    sehr deutlich s

    icht

    .

    bar

    sein

    wer.den. Nur soll man freilich nicht

    an

    .

    nehm en, da der

    Beobacht

    er zu untersche

    iden

    vermchte, ob ein gefhrdeter Graben dem

    An.

    griff

    od

    er der Ve rteidigung dient. W eil er das

    nicht unterscheiden kann,

    wir.d

    er das

    tun, was

    1918 selbstverstndlich geworden war:

    er wir,d

    den

    Graben, wenn nur die Mglichke

    it

    dazu

    be

    .

    steht,

    angreifen.

    Zur

    Schulung

    wre

    also aus .den

    Kriegserfah.

    rungen

    zu planvollem Gebrauch zu

    bern

    e

    hmen:

    1

    Zusammenstellung von greren bersichts.

    bildern,

    2.

    regelmige

    Wi

    ederholung des Beobachtens,

    also

    Wiederholung

    der Aufnahmen in

    nicht

    allzu

    weit auseinanderlieg

    e

    nden

    Zeiten.

    Je

    grer

    das Gebiet

    ist, das mit

    Hilfe des

    Luft

    .

    bildes regelmig durchforscht werden soll,

    desto wichtiger ist die Wi ederholungsaufnahme.

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

    11/28

    Dabei

    wre ein Wechsel zwischen F n i h j a h r s ~ und

    Sommeraufnahmen wegen

    der

    verschiedenen

    Feuchtigkeitsverteilung wichtig;

    auch

    auf m e h r

    fach wiederholte Winteraufnahmen wird man

    kaum verzichten knnen. Damit soll nicht gesagt

    sein, da etwa d r e i oder viermal in jedem Jahre

    solche Aufnahmen gemacht werden mssen; wohl

    aber wre, nachdem der

    Grund

    gelegt ist,

    eine

    jhrliche

    Wiederholung

    Voraussetzung fr p r a k

    tischen Gebrauch.

    Die erste Aufgabe wre, da

    die

    E i n z e l e r s e h e i

    nungen

    in Einzelbildern festgestellt und gelesen

    wrden, d. h. also eine Zusammenstellung aller

    Einzelau

    fnahmen

    geschieht,

    damit

    die

    v e r s c h i e

    denen Erscheinungen sorgfltig abgelesen werden

    knnen. Vielleicht

    wre

    es dabei

    noch

    sehr zwecb

    mig, dasselbe Gebiet in mindestens zwei

    schieden

    schr

    gen Aufnahmen festzulegen, damit

    Vergleich und Lesenlernen erleichtert wrden .

    Wie wichtig solche Planzusammenstellungen sind,

    wird jedem deutlich, der die grundlegenden

    Werke

    ber Luftbildverwendung ansieht, ganz gleich, ob

    es sich

    nun

    um

    die

    Verffentlichungen von Dr.

    Erich Ewald, Karl H. Brunner oder Professor

    Kreutzburg handelt. Diese

    Werke

    geben, von be.

    stimmten Ideen her getragen, Ausschnitte aus

    mehr oder weniger groen Gebieten, knnen aber,

    schon aus rumlichen

    Grnden

    , nicht

    im

    e i g e n t

    lichen

    Sinne Lu

    f tb i I d t I n t e n sein. Sie er.

    mglichen

    eine

    berraschende Flle

    von E i n z e l

    beobachtungen, fhren in

    bestimmte Betraeh.

    tungsweisen aufs beste ein, setzen aber wieder

    voraus, ,da

    man lesen kann.

    Sie

    selber

    geben

    nicht die so

    notwendige

    Lu f t bi I d f i

    be l

    zur

    Einfhrung

    in die

    Signatur

    ,en, die notwendig wre,

    um

    als Vorbereitungs. und Verstndigungsmittel

    zu

    wirken. Die

    Flle

    der

    zu

    lesenden und

    zu

    deu.

    tenden Erscheinungen

    ist naturgem so gro,

    da die verhltnismig wenigen vereinbarten

    Zeichen, wie sie

    z

    B

    das

    Metischblatt v e r w e n

    det,

    hier nicht ausreichen

    knnten. Die Menge

    der

    mglichen Beobachtungen wchst

    naturgem

    mit

    der Weite des

    zu

    beobachtenden

    Gebietes und der

    Menge der darin

    vorkommenden Besonderheiten.

    Ob es sich

    nun um knstliche oder natrliche

    vVasserlufe

    und

    Wasserflchen handelt, um

    das

    Verhltnis des

    Wassers

    zur Landschaft,

    um

    Ver

    .

    nderungen im

    Flubett oder um

    dessen

    Ver

    .

    wachsung, um Einflsse

    in

    Seen

    und Teiche oder

    um Abflsse,

    um

    Verlandungen,

    Fluuferverschie

    .

    bungen in

    alten Urstromtlern

    (z.

    B

    Spree

    bei

    Erkner), um Vernderungen

    an

    den Ufern,

    um

    berschwemmungen mit Rckstnden und Land

    .

    schafts.

    und Wirtschaftsvernderungen:

    immer

    stehen wir vor Beobachtungsaufgaben,

    die allein

    der

    Luftbildplan

    in berraschender

    Genauigkeit

    und

    Menge

    gewhren kann.

    Solche

    S o n d e r b e o b a c h

    tungen, wie sie

    etwa Felder und Wiesen in der

    Art ihrer Bewachsung ber

    unterirdischen

    Wasser

    .

    lufen,

    ber

    verlassenen

    Siedlungen oder in n

    .

    derungen

    durch

    die

    Art des Wirtsehaftens e r m g

    lichen , sind ganz an dies

    Mittel

    geknpft. Die Ent.

    deckung der alten

    Opfersttte

    von

    Stonehenge

    aus dem Flugzeug

    kann

    in dieser Hinsicht den Weg

    weisen:

    Hier ist

    aus

    der dunkleren Farbe

    des

    Ge.

    treides, das ber den uralten Holzsetzungen

    wuchs, wegen der regelmigen Anordnung dieser

    Dunkelfelder

    auf irgendeine besondere Ursache

    geschlossen

    worden, die sich

    dann

    bei der Unter.

    suehung als die aus Holz gebauten Vorlufer der

    spteren Steinsetzung von Stonehenge

    erwiesen.

    Jedenfalls ist nicht

    nur

    der Tagesbeobachtung,

    sondern selbst der geschichtlichen Forschung noch

    die weite Aufgabe der Luftbildauswertung gestellt.

    Da,

    wo historische Kartenwerke

    und

    Plne nicht

    oder nur unvollkommen

    zur Verfgung ste

    hen, hat

    das Luftbild die Aufgabe, im Stadt.

    und

    Land.

    schaftsplan Historisches erarbeiten zu helfen.

    Friedliche

    Tagesaufgaben liegen offen zutage: F e s t ~

    stellung

    h y d r o und

    topographischer Verhltnisse,

    Vernderungen und

    nderungsgeschwindigkeit,

    um

    Verkehrs.

    und

    Nutzbauten,

    Siedlung,

    Fabrik

    .

    bau,

    berhaupt

    knftige Planung

    zu

    ermglichen,

    Einflu von Industriebauten auf die Umgebung,

    Verhltnis beider zueinander, Fhrung von

    B a h ~

    nen zur berwindung

    der

    in

    Grostdten

    beson.

    ders

    verbauten

    Entfernungen, Anlage von K l r

    becken, Erholungsparken, Flughfen, Friedhfen

    usw., Bercksichtigung von Sportanlagen, A u f ~

    gaben

    aus ,

    der

    Wochenendbewegung: All das lt

    sich aus dem Luftbildplan

    leichter herauslesen

    als

    aus der

    Karte

    und selbst leichter als

    etwa aus

    der

    Ortsbesichtigung. Wenn

    ber Kalibe

    rgbawGegen

    .

    den

    erst

    sich sogenannte Pingen zu zeigen

    ginnen, wenn Erdflle

    oder

    unterirdische Lager

    aller Art

    sich zeigen,

    dann

    wird

    das

    Luftbild

    oft

    genug

    frhe

    Nachricht

    geben knnen.

    Mit diesen Beobachtungsaufgaben

    hngt

    das

    Studium von Vergleichsbildern aus anderen e

    genden zusammen. Landes. und Stadtplanung

    werden ein anderes Gesicht erhalten, wenn S t d t e

    bilder aus Chikago, New York o. . zum Vergleich

    herangezogen werden und zeigen, wie die andere

    Gegend bei Gestaltung nach hnlichen G r u n d ~

    stzen aussehen

    mte,

    d. h. wenn hnlich ins

    weite Land hinein gebaut wrde. Braunkohleland .

    schaften aus ,

    der

    Niederlausitz

    oder

    aus dem

    Wei.

    e n f e l s

    Z e i t z A l t e n b u r g e r

    Revier, Erdllandschaf.

    ten aus den Vereinigten Staaten, stillgelegte Kali .

    bergwerke,

    Kalkbrennereien

    u. .

    werden,

    im

    Luft.

    bildplan

    rechtzeitig und grndlich

    ausgedeutet,

    ernsthaft

    genug warnen .

    Man mchte die nchste Aufgabe beinahe

    Lu

    f tb i I d f

    0

    r s c h u n g nennen:

    Wie

    sind die

    Sportpltze,

    Stadt. und

    Spielgelnde, Freibder,

    \\.- aldrIchen ber Berlin verteilt?

    Wie

    verhalten

    sie sich in Lage, Gre, Einteilung, E r r e i e h b a r

    keit zu ihren Stadtvierteln?

    Wie ist

    die

    Verkehrs

    .

    lage, beurteilt

    an

    allen blichen

    Verkehrsmitteln?

    Wie

    liegen die Schulen, die

    Volks., Hilfs. und

    hheren Fach.

    und Berufsschulen?

    Liegen sie

    auf

    Grund

    planmiger Verteilung

    an

    ihren Stellen

    oder

    hat

    der

    Zufall

    mitgewirkt? Andere

    Beispiele

    sind:

    Lage

    und

    Lauf

    von Verkehrswegen aller

    Art einschlielich

    elektrischer

    Straen. und Un

    .

    tergrundbahnen,

    Fusteigen, Richtwegen, a l d

    wegen, Schneisen, Pltzen

    (Zufallsanlagen an man

    ehen Straenschnittpunkten, Planbauten nach

    Zweck

    bestimmungen),

    Eisenbahnen

    und deren

    Fhrung

    (z. B.

    ob

    diese

    rein

    topographisch

    oder

    nach dem

    Gange

    der Verhandlungen mit den In.

    teressenten, die auch Gegner

    sein

    knnen, die

    sich den Fuhrverkehr nicht nehmen lassen wollen

    und deshalb die Bahn gar nicht oder mglichst

    weit weg wnschen, oder nach strategischen

    Plnen,

    die

    nicht nur

    fr

    Grenzgebiete, sondern

    auch fr tiefstes

    J

    nland (Kanonenbahn) Bahnen

    fordern, angelegt sind. Die Gruppierung der ver.

    schiedensten Verkehrsmittel um bestimmte

    Punkte

    und Gegenden, die Anlage der Licht. und K r a f t ~

    werke

    (Gas, Elektrizitt, Wasser), die Lage der

    Wasserwerke, Groleitungen oder Kanalisation,

    der Pumpstationen , der

    Lauf

    der

    Abwsser,

    die

    Verteilung von

    Brunnen,

    von

    Riesei.

    und

    Filter.

    flchen, die geg,enseitige Beeinflussung der ver.

    55

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

    12/28

    schiedenen

    Wasserfhrungen,

    der verschiedenen

    Verkehrsanlagen (Eisenbahn,

    U

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

    13/28

    einem Ideal, sprechen

    knnen.

    Bei denen aber, die

    der

    berzeugung sind,

    da

    das Ziel klar vor

    uns

    liegt, herrschen Bedenken vor, die sich in dem

    Worte uern es geht nicht .

    A d

    0

    I

    H i t

    I e r sagt aber weiter: Die Durch.

    '

    5300

    Bild 1.

    26

    herte, denn es

    wird

    nicht mglich sein, die bei

    einem

    durch

    Bombenwurf verursachten Gebude.

    einsturz wirklich

    auftretenden Krfte

    zu

    bestim.

    men bzw. zu messen.

    Um die Schutzraumd ecken gegen EinsturZ'gefahr

    zu sichern, ist erforderlich,

    da

    die vorhandenen

    Decken durch Holzkonstruktionen (Unterzge,

    Pfosten und Schwellen) derart verstrkt werden,

    da

    sie bei

    richtiger

    Anordnung e in M eh r

    fa

    ehe s

    ihrer normalen Tragfhigkeit

    erreichen.

    Fr

    die Dimensionierung der zur

    Deckenverstr.

    kung bentigten Hlzer ist nach Festlegung

    der

    Abstnde

    der

    Unterzge

    und

    Pfosten voneinander

    auch

    die Aufstellung

    einer

    s t a t i s c h en Be .

    r e c h

    nun

    g

    erforderlich. Das

    Schwierigste

    an

    der

    Durchfhrung einer solchen

    Be

    rechnung

    ist

    die

    richtige

    Annahme der

    Bel a s t u n g s wer t

    e

    Auf Grund mehrerer aufgestellter

    Berechnungen

    fand ich, da

    sich gut verwendbare

    Unter.

    sttzungskonstruktionen

    ergeben,

    wenn

    fr die

    Ke l l e r d e c k e nbe l a s t u ng e i n Be la

    s

    t un

    g s wer t e in g e s e t z t wi r d, w

    e ie he r

    de r

    Summe

    de r

    Dach

    . und

    S to ck

    we r k s d e c k e n b e l a s t u n g e n be r

    de r

    S c

    hu t

    z r au m ,d eck e e n t s p r i ch t.

    Die Brauchbarkeit -dieser Belastungsannahme

    soll im nachstehenden an z w e i B e

    re eh

    .

    nu

    n ,g

    sb

    c i s p ie I engezeigt werden .

    Bei

    s

    pie

    1

    1.

    Schutzraum

    in einem

    Ve r

    wal

    t un

    ,g s g e b u cl e neuerer Bauweise, massive

    Auenwnde, ,eiserne

    Sttzen

    und Unterzge,

    Kleinesehe Decken.

    Auf Grund

    der

    vorliegenden, von

    der

    Baufirma

    aufgeste llt

    en statischen

    Berechnung sind die Be.

    lastungswertc:

    Schieferdach

    (50

    0

    geneigt) =

    Oberer

    Dachboden

    Dachgescho

    1

    Obergescho

    150 kg pro m

    2

    Grdfl.

    250 kg pro m

    2

    Grdfl.

    500 kg pro m

    2

    Grdfl.

    600 kg pro m

    2

    Gl'dfl.

    600 kg pro m

    2

    Grdfl.

    Obergescho

    1 Obergescho

    Erdgescho

    = 600 kg pro m

    2

    Grdfl.

    =

    1000

    kg

    pro

    m

    2

    Grdfl.

    3700 kg

    pro

    m

    2

    Grdf .

    Die Kellerdeoke

    ist

    eine sog. Kleinesehe Decke,

    welche einer8eits vom

    Gebudemauerwerk,

    an

    dererseits

    von eisernen Unterzgen getragen wird,

    wie aus Bild

    1

    ersichtlich.

    Fr

    die Untersttzung

    der

    Schutzraumdecke

    von 5,30 m X 5,74 m Flche

    kommen

    4

    Unterzge

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

    17/28

    200

    200

    \

    o

    o

    v.

    o

    o

    0-

    o

    ministeriellen Vorschriften

    nach e r ~

    folgter

    Gebudebegehung a n g e n o m ~

    men:

    Ziegeldach

    45

    geneigt)

    Dachboden

    Dachgescho

    2.

    Obergescho

    1 Obergescho

    Erdgescho

    = 200

    kg pro m

    2

    Grdf .

    =

    200 kg pro m

    2

    Grdf .

    =

    350 kg

    pro

    m

    2

    Grdf .

    = 450 kg pro m

    2

    Grdf .

    = 450 kg pro m

    2

    Grdf .

    =

    450 kg

    pro

    m

    2

    Grdf .

    2100 kg pro m

    2

    Grdf .

    l

    0

    Die Kellerdecke ist eine leicht

    w lb te Steindeoke,

    deren

    Grundri

    Bild 2 zeigt.

    Fr

    die

    Untersttzung

    der Decke

    25

    4800

    Bild 2.

    I

    I I

    ~ ~

    650

    mit je

    4 darunter stehenden Pfosten (Stiele) z

    ur

    Ausfhrung.

    Auf Grund nachstehender kurzer

    Berechnun

    g

    wre

    die Untersttzungskonstruktion zu d i m e n

    s ionieren:

    a) U n t erz u g.

    Unterzugssttzweite

    4 , ~ 0 = 1,60 m

    f

    ldb

    ' 5,25 1

    T

    Belastungs e . reIte

    = 3 =

    ,:> m

    Belastung = 3700 k m

    Grundfl.

    Dann Unterzugslast Q1 = 3700 X 1,6 X ],75

    =

    10360 kg

    Hierfr erforderliches

    Widerstandsmoment

    W

    = 10360 X 160 = ~ 2 7 5 3

    1

    8 X 100 cm

    Gew hlt: q ~ mit W x = 2253 cm"

    - -

    Drm

    b)

    P f o s t e n

    (Stiele).

    Knicklnge

    =

    3,0 m

    Sttzenlast P1 = 10 360

    +

    140 = 10500 kg

    = 10,5 t

    Hierfr

    erforderliches

    Trgheitsmoment:

    J1

    = 100

    X 10 ,5 X 3,0

    2

    =

    9450

    cm

    G

    hlt D ~ g t J

    9 7 2 0

    ewa . "

    ml

    min = cm

    .--..

    18 m

    ,c) S c h wei l e.

    Eine Berechnung dieses Bauteiles erbrigt

    sich; aus praktischen Grnden

    wird

    gewhlt:

    C J

    , ,

    Wcm

    Bei s

    pie

    I

    2.

    S c hu t z rau m i n

    e in

    e m

    W

    0

    h n hau s I t e r

    e r B

    a u

    a r t

    .

    Massive Auen.

    und

    Zwischenwnde, Keller.

    ,decke aus Stein, Stockwerksdecken aus Holz.

    Da

    keine

    Baugenehmigungsunterlagen zur

    Hand

    : ind, werclen die Belastungswerte auf

    Grund

    der

    des Schutzraumes

    von

    4,80 m Lnge

    und

    2,70 m Breite kommen 2 U n t e r

    zge

    mit

    je 3 darunterstehenden

    Pfosten

    (Stiele) zur Ausfhrung.

    Nachstehende Berechnung ergibt die

    fr die Untersttzungskonstruktion

    erforderliche

    n

    Holzstrken:

    a) U n t e r z u

    g.

    U

    . 4'2

    0

    = 2,20

    terzugssttzwelte = m

    BeJastungsfeJ.dbreite = 1,;0 0,60 = 1,35 m

    Belastung = 2100 k m

    Grundf .

    Dann

    Unterzugslast Q. = 2100 X 2,2 X 1,35

    = 6240 kg

    Hierfr

    erforderliches Widerstandsmoment:

    6240 x

    220

    3

    W 2

    = 8 x l

    ~ 1 7 2 c m

    0

    24

    Gcwhlt: "

    ,--

    cm mit W

    x

    =

    1728

    cm"

    ..... .

    18cm

    b)

    P f o s t e n

    (Stiele).

    Knicklnge = 2,10 m

    Sttzenlast P = 6250 100 = 6350 kg = 6,35 t

    Hierfr erforderliches Trgheitsmoment-:

    J2

    =

    100 X 6,35 X 2,10

    2

    = -

    2800 cm

    4

    O-T 1

    Gewhlt:

    : ;-- cm mit Jmin = 3200 cm

    4

    cm

    c) Sc

    h wei l e.

    Hierfr ist

    keine

    Berechnung erforderlich;

    n --

    )12

    vorteilhaft

    wird

    gewhlt: r ;-

    cm

    0 0gaben.

    In

    vie len F llen wird es mglich sein, bei der u s

    wa

    hl und der Beschaffung dieser Gegenstnde auf

    die Bedrfnisse des Luftschutzes

    Rcksicht

    zu

    nehmen, so .da ihre Verwendung und Anpassung

    fr Luftschutzzwecke keine Schwierigkeiten

    reitet. F r i e d e n s ~ und Luftschutzinteressen

    gegn

    en

    sich

    hi

    er

    hufi

    g,

    so

    z.

    B.

    bei

    der

    V e r m e h ~

    rung

    und dem Ausbau

    von

    Feuerlschgerten und '

    Lschmitteln. bei der Beschaffung von G a s s c h u

    gerten fr die Feuerwehr, fr die stdtischen r

    beitel' der Kanalisation und Straenreinigung, von

    Gerten fr letztere u.

    dg1.

    2

    ,

    Fr andere M a ~

    t

    er

    ialien, wie tec

    hni

    sch

    en

    Chl

    orka

    lk , li

    ee

    sich

    vie ll

    eicht auch noch

    eine

    hufigere Anwendung

    im Frieden als bisher finden, um mit

    dem

    V o r ~

    handensein

    grerer Bestnde rechnen

    zu knnen.

    Die

    S t a d t

    ve r

    wal

    t un

    g

    besitzt in ihr

    en s t d

    tischen Betrieben

    ( G a s ~ . E

    e k t r i z i t t

    W a s s e r ~

    werke. Kanalisation, Straenreinigung. Feuerwehr,

    sanitre und

    soziale Ei

    nrichtun

    gen,

    Grtnereien,

    Bauhfe)

    eine

    groe Anzahl

    von

    Werkzeugen,

    Gerten, Stoffen

    unu Fahrzeugen, die in den

    Dienst

    des zivilen Luftschutzes

    gestellt

    werden

    knnen;

    da diese

    Betriebe auch

    im Kriege weiter

    1

    Das im Fernsprecb - und

    Funkwesen

    fr den Luftschutz ben tigte

    Mat e ri ..1 ist

    der V o l l s t . i n d i

    wege n auf ge

    ruhrt

    : se

    in

    e Bereitstellung

    geh rt .

    jedo

    ch zu den

    Luft

    schutzmanahmen der Reichspost. D, V.

    2 SIehe Neubrandt: S t r a e n r e i n i g u n ~ und Luftschutz in Ga s

    schutz

    und Luftschutz ,

    Oktoberh

    e

    lt

    1932, und Ge

    rlach

    :

    Kanalisa

    tion.be tr iebe und

    Luftschutz

    , Dez emberhelt 1932. D,

    V.

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.10 Oktober

    19/28

    arbeiten

    mssen, kann jedoch nur

    mit

    einem Teil

    ues dort vorhandenen

    Materials gerechnet

    werden.

    Auch aus s

    ta

    a t i ch c n

    Ein

    r i ch t un gen

    kann Ma terial beiges teuert werden so aus e

    stnden der staa tlichen Polizei, der S t r a e n ~ und

    Flubaumter Hafenbehrden Forstmter und

    anderen. Di e

    Reichspost

    ist durch das g m d

    wesen

    unu

    durch andere L a n d e s v e r t e i d i g u n g s m a ~

    nahmen, die Reichsbahn ,

    durch

    ihren ,eigenen L u f t

    sc

    hutz

    so

    stark be

    an

    sp r

    ucht,

    da von

    ihn

    en

    fr

    Zwecke ,des sonstigen zivi len Luftsch

    ut

    zes wohl

    kaum e twas zu er

    warten

    sein wird. Sie kommen

    daher nur fr Rumungs fra gen

    greren

    Stils in

    Betrac

    ht. Viele Verbesserungen des F e r n s p r e c h ~

    wesens liegen im allgemeineil Interesse so jede

    Verdichtung des Fernsprechn etzes oder auch die

    Umwandlu ng von berirdischen Leitungen, die

    durch Sturm, Schnee und Reif ges

    trt

    werden

    nen, in unterirdische Kabel, d ie gegen W i t t

    g s ~

    einfl isse gesch

    t

    zt, aber auch der Z erstrung

    durch F liegerbomben in geringerem

    Mae

    f lese tzt sind.

    En

    dlich sind

    auch V e r e i n

    e

    u n d

    so n s t i g e

    F r i e den s

    0

    r g an i sa t ion e n im Bes

    it

    z von

    Material, das fr Zw ecke des zivilen Luftschutzes

    Verwendung finden

    kann

    und yon ihnen zur V e r

    fgung gestellt werden wird.

    Die Menge und A rt ,des im

    Frieden

    schon

    hand enen und be

    nu t

    zten

    Luftschutzmaterials wird

    durch Umfragen b ei

    den

    Behrden, Vereinen usw.

    festgestellt. Es reicht jedoch bei weitem nicht aus.

    Auch gi bt es Gerte die ausschlielich fr

    Zw

    ecke des Luftsch

    ut

    zes notwendig sind und hep

    ges tellt werden ohn e da fr sie in F r i e d e n s b e

    tr ieben eine Verwendungsmglichkeit bes teh t. Zu

    ersteren also der Anzahl nach

    unzur

    eichenden,

    gehren

    z.

    B.

    Feuerlschgerte

    und

    .

    mitt

    el, die

    Gasschutzmittel und ande re, zu letzteren gewisse

    Gerte und Einric

    htun

    gen fr ,den FlugmeJ.de. und

    Luftschutzwarndie

    nst

    , Vorrichtungen fr

    Ver

    .

    dunklungen und V ern ebelungen u. a.

    Da auf dieses

    Material

    aber

    ohne

    Gefhrdung

    des gesa

    mt

    en Luftschutzes der

    Zi

    vilb evlkerung

    nicht

    verzichtet werden kann

    lt

    sich seine al l

    m h l i c h e B e s c h a f f u n g s c h o n in

    F r i e

    den s z e i t e n in allen den Fllen nicht umgehen,

    in ,

    den

    en keine Sicherheit dafr bes

    teht

    , da bei

    Aufruf des Luftschutzes rasch genug gen gend

    groe Mengen beigebracht werden knnen.

    Der

    Ankauf

    des

    Materials

    allein gengt na

    tr

    .

    lieh nicht; es mu auch

    sachgem

    gelagert ,

    ver

    .

    waltet und pfleglich behandelt werden.

    Vielleicht

    ist

    gerade ,die jetzige Zeit besonders

    dazu angetan um

    hier

    Verbesserungen einz

    ufh