Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.5 Mai

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  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.5 Mai

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    NR. 55. J A H R G A N G

    B E R L I N ,IM MAI 1935

    ZEITSCHRIFT FR D S GES MTE GEBIET DES G S UND LUFTSCHUTZES DER Z V LBEVLKERUNG

    M I T T E I L U N G S B L T T M T L I C H E R N C H R I C H T E N

    as Rumungsproblemim zivilen LuftschutzVorspruch der Schriftleitung.

    Mit nachstehender Arbeit erffnen wir eine Artikel -reihe ber das R u m u n g s p r o b I e m im zivilenLuftschutz aus der Feder verschiedener Autoren. Dieberarbeitung dieser Serie haben wir einem bewhr -ten, auch unserem Leserkreise bekannten Fachmanne,Polizeioberst a. D. N a g e l in Mnchen, bertragen.

    ach Beendigung der Aufsatzreihe wird eine imzivilen Luftschutz fhrende Persnlichkeit ein ab-schlieendes Urteil geben.

    Einfhrung.Der an sich naheliegende Gedanke, die Z i v i l~

    bevlkerung der Grostdte dadurch zu schtzen,da sie bei Eintreten der Luftgefahr aus dem G e ~fahrenbereiche entfernt wird, ist heute noch um ;stritten. Seine Zweckmigkeit wir d aus mora\i ;sehen, wirtschaftlichen und sozia len Grnden a b~ge lehnt , seine Durchfhrbarkeit infolgc der en t .stehenden droen praktischen Schwierigkeitenbezweifelt. Berechtigt sind alle derartigen E i n ~wnde gedenber der F o r d e r u n ~der t o t a l e nRumung,"die deshalb nur fr kleinere Orte, die inder he der Kampfzone liegen, oder fr e i n z e l n ~

    stehende Fabriken und dergleichen in Betrachtkommen kann, im brigen aber nicht. Da dasWirtschaftsleben im Kriege so wenig wie mglichg,:strt werden darf, bleibt die erwerbsttige e ~v6lkcrun d an die Nhe ihrer Arbeitsstellen, diesclbst n i ~ h tverlegt werden knnen, gebunden 1);Masscnabwanderung kann zu Massenflucht undPanik werden; es ist daher notwendig, ihr mitallen Mitteln entgegenzutreten; s ie wrde dieSchwie ri gkeiten ins Untragbare steigern. KriegUnd besonders der Kriegsbeginn sind eine starkemoralische Belastung fr ,die Bevlkerung, died u ~ c hMasscnbewegungen nicht noch mehr v e r g.roert werden darf. Die Trennung von dem e ~Sitz bictet Gelegenheit fr Plnderungen durch:veifelhafte Elemente. Zur Durehfhrun derZ1vilen Luftschutzmanahmen mu Personal v o r ~h ~ n d e nsein, das auch der nichterwerbsttigen B e volkeru ng entnommen wird.

    b~ I l ediese Schwierigkeiten und ~ c h t e i l esind

    . CI T e i 1 r um u n g e n d. h. Vermlllderung derIn der Stadt befindlichen Personen, DienststellenUnd Sachen (vgl. .. Gasschutz und Luftschutz

    1932, S. 222 H.), nur in geringerem J'v\ae vorhan .den und knnen somit berwunden werden. Eskommen daher nur Teilrumungen und diese nurinsctweit in Frage, als sie sich wegen starker L u f t~gefhrdung als notwendig erweisen und durch an .der.o Luftschutzmanahmen, wie Bereitstellung ~ e eigneter Sch utzr um e, Gasschutzausrstung derBevlkerung u. ., nicht ersetzt wer ,den knnen .Trotzdem mssen die fr den Luftschutz einer

    Grostadt verantwortlichen Stellen auch fr denunerwnschten Fall einer Massenflucht b e r~legungen anstellen, wie eine solche eingedmmt,wohin der trom der Flchtlinge geleitet und wiefr Unterkunft und Verpflegung Sorge getragenwerden kann. Schlielich ergibt sich aus der F o r~derung, die Bevlkerungsdichte der groen Stdtezu v ,ermindern, die Notwendigkeit, vorbeugend eMaregeln auch dagegen zu treffen, ,ela ein~ a s s e n z u s t r o min die Stadt und ihre nchste ~gebung, z. B. durch Flchtlinge aus anderen e ~genelen, die gerumt werden mssen, erfolgt.

    Soweit bekannt, sind bis jetzt in den F r e m d~staaten noch wenige oder keine u m u n g s v o r b e~rcitungen im zivilen Luftschutz getroffen worden .Dies drfte seinen Grund darin haben, da berdas gesamte Rumungsproblcm , seine c h w i e r i g keiten und ihre berwindung noch nir ends g e~ngende Klarheit herrscht. Es ist daher b e a b s i e h~tigt, diese w i c h t i ~ eFrage in einer Reih e von u f~stzen ausfhrlich zu besprechen .

    Die Antwort auf die Frage, um welche P e rs o n o n k r c i s e und Z a h 1 e n es sich bei d e r artigen Teilrumungen handelt, scheint besond e rsschwierig zu sein; sie soll daher, ohne auf E i n z e l~heiten einzugehen, g leich an ,dieser Stelle v o r w e g genommen werden. 1 ach An icht des f r a n z s i~sehen Generals D u c h c

    n e2 ) wird

    esniemals

    gelingen, in einer Grostadt gengend Z u f l u c h ~ s~rume fr die Gesamtheit der Bewohner berelbzustellen; es msse daher das Abschieben vonzwei Dritteln der Bevlkerung in ,die Umgebungvorgesehen werden . Jn Italien rechnet General

    l Ygl. dnrncr auch Winslon Chur chill in seiner Rede im Unlcrhawoam 28. 11. 1934 L,Gasschulz und L 'Jltschulz , Aprilhelt 1935 , S. 109) .D. S c h r i l t l t ~

    ) La Franc. Milit . ir e . Nr . 14894.

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    A. G. S a v e P), da etwa 4% Millionen Men.sehen aus den Grostdten bei Fliegergefahr aufdie 26 Millionen Landbevlkerunj: Ital iens verteiltwerden mten und knnten. Diese Rumungs.zahlen scheinen nach den Einschrnkungen, denenTeilrumungen unterliegen, reichlich hoch ge.gri Hen zu sein.

    Welche Gegenden so stark gefhrdet sind, dasie ganz oder teilweise gerumt werden mssen,bestimmt die rtliche Luftschutzleitung. Die da.se lb st wohnenden Personen werden, soweit fr siekeine gengenden Schutzrume vorhanden sind,in die Vororte und die nhere Umgebung (Vor.ortv ,erkehr) zu v e r t e i 1e n sein; zurck bleibennur Brandwachen bzw. Hausfeuerwehr. Handelt essich um verkehrsreiche Gegenden, so werden diemeisten verfgbaren Schutzrume fr das Ge.schftspersonal und sich vorbergehend aufhai.tende Personen bentigt. Die Verteilungsma.nahmen mssen auch die Personen bercksich.tigen, die durch Luftangriffe obdachlos werden.

    Zur f r e i w i l l i g e n A b w a n d e ru ng inentfernte r gelegene kleinere Orte, Bder, Sommer.

    frischen und dgl. werden veranlat: nichterwerbs .ttige Mnner und Frauen, z . B Rentner und Pen.sionrc, Frauen mit kleinen Kindern, Kranke usw.

    Planmig knnen in landwirtschaftliche Be .triebe, Jugendherbergen, Erholungsheime, Sana :toricn usw. a b t r a n s p 0 r t i e r t werden: Kinderin schulpflichtigem bis zum militrtauglichenAlter. Die Schulen mssen fr die ersten Wocheneines Krieges auch aus anderen Grnden ge.schlossen werden. Arbeitsunfhige, arbeitsscheue,asoziale und zweifelhafte Elemente sind auszu.weisen bzw . in freien Arbeitsstellen anderer Orteunterzubringen oder zu verwahren.

    Personen, die fr ,den Sicherheits. und Hilfs.dienst im Luftschutz vorgesehen sind, knnen,falls ntig, an der "Verteilung", nicht aber an der.,Abwanderung" teilnehmen. Notfalls knnten sie

    ihro Bereitschaftsrume auch aus entfernter ge:legenen Stadtgegenden erreichen.

    Durch Erhebungen und Listenfhrung wird sicheinigermaen feststellen lassen, wievie\ Personenbei Aufruf des Luftschutzes freiwillig aus derStadt auswandern, planmig abtransportiert oderin die nhere Umgebung verteilt werden mssen.Es lt sich auch vorher festlegen, welches Ma.terial, welche Vorrte, welche Kunstgegenstndein sicherere Orte berfhrt werden mssen. Zwarwerden ,die Zahlen ungenau sein und sich tglichndern, jedoch ist dies nicht so wichtig, wie es zunchst den Anschein hat. Fr derartige Vorberei:tungen gengt cs bereits, einen u n g e f h r e nZahlenanhalt zu haben. r g ~ i n z u n g e nlassen siebim Ernstfall unschwer bewirken, wenn nur dieProbleme selbst grundstzlich gelst sind und einnicht zu knapp bemessener Grundstock an Vo r bereitungen vorhanden ist. Das ist um so leichterdurchzufhren, als es sich bei dieser Art von Luft .schutzmanahmen nicht um kostspielige Beschaf :fungen, sondern um rein 0 r g an i s a t o r i s e h eArbeiten und, soweit Materia lb eschaffung tat schlich notwendig ist, nur um ,die Feststellung,welcho Mglichke 'iten hierfr bestehen, handelt.Jo kleiner die Anzahl der Personen, die durch die

    u f t g ~ f a h rzum Verlassen ihrer Wohnungen ge ntigt werden, je zweckmiger und eingehenderdio Vorbereitungen fr die Rumung getroffensind, desto geringer werden die Schwierigkeitenund NachteUe, die j ede derartige Manahme mitsich bringt.

    Das Rumungsproblem ist in der Geschichtedes Krieges an sic h nichts Neues; die ErfahrungeI?'die hier gemac ht wurden, la ssen sich ohne wet teres auch auf die R u m un g im zivi len Luftschutzbertragen. Die Untersuchung, welche Rolle das

    Rumungsproblem in der Kriegsgeschichte bishergesp ielt hat, soll daher an die Spitzo der Aufst:r. egestell t werden.

    Fr. Nagel.

    1 as RumunJ sproblem in der KrieJ sJ eschichtePolizei oberst a . D N a g e l , Mnchen

    Die nicht am Kampf teHnehmenden Einwohner,die N i c h t k o m b a t t a n t e n , waren zu allenZeiten bei kriegerischen Verwicklungen in einermilichen Lage. Sie muten ,das eigene wie dasfeindliche Heer ernhren und unterbringen, warenBeschrnkungen ihrer persnlichen Fre ,iheit, Be:lstj.gungen aller Art bis z schwersten Sch ,dcnan Gut und Leben ausgesetzt, ohne sich dagegenwehren zu knnen. Die Kriege wurden frhergegenber der Bevlkerung noch viel hrter ge:fhrt als heute; der Vernichtunj: sgedanke er :streckte ,sich hufij: nicht nur auf die bewaffneteMach t des feindlichen Landes, sondern auch aufdessen Bewohner. Di ese suchten daher, soweit esirgend ging und die Sorge um den Besitz dieAngst vor den Drangsalen durch Freund undFe ind nicht berwog, dem Zusammentreffen mitden Heeren auszuweichen. Sie flohen, um nur ihrLeben und ein Weni ges ihrer Habe zu retten. Wodies nicht mglich war, liefen sie Gefahr, mi :handelt, gettet, in die G efangenschaft oder in dieSklaverei fortgefhrt zu werden .

    So flchteten sich die Einwohner Roms 390 vehr. vor den eindringenden Galliern nach eaere:nur di,e wehrfhige 'Bevlkerung blieb auf demKapitol zurck. Im Jahre 149 v ehr. li e sich der

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    rmische Feldherr Scipio von den Karthagern alleSchiffe und Waffen aus lief ern und ve r langte, alsdies geschehen war, da die Stadt vollkommengerumt und zwei Meilen vom Meer entfernt wie lungen bis Zll den nchsten Brandabschnitten au s .brennen , wenn die Gefahr nicht in den ersten An .fng en beseitigt wer ,den kann.

    Pr die Einrichtung d e r Warenliuscr im Hi n .blick auf Angriffe aus der Luft ergibt diese Saclvlage . da Sieherh c itsvorkehrungel1, die ohne Ei n .greifen menschlicher Hilfskrfte und ohne Was .servcrsorgung wirk e n al so l\\anahmen der Un.terteilung, an Bedeutung gewinnen und geradezuausschlaggebend fr elen Endl:rfolg " 'erde n , wiih.rend alle anderen Sicherungen dagegen zurck.treten oder bedeutungslos werden. Die ge,genwr.bg gltige Polizeiverordnung ber den Bau unddio Einrichtung von Waren . und Gesehftshu.~ e r nvom 8. 12. 1931" geht von den VerhltnissenIm Frieden und von der Annahme ,des r e e h t z e i t i~gen Eintroffens gengender Lschkrfte aus. IhreVorschriften, insbesondere dic fr die Untertei .

    ph ot. a n ~ bc ckBil d 2.

    Driltes Oberg ho mit Lichthof und zerstrten g ueisernen Sttzen.

    lung, gengen daher unt e r dieser Voraussetzung,nicht aber fr den Fall des Luftkri ,eges. Zur Ab.wehr der Luftgefahr mssen somit die Betriebe

    selbst dio erforderlichen Manahmen, und seiensie auch behelfsmiger Art, treffen .Soweit die amtlichen Vorschriften fr den Luft.

    schutz von Bedeutun[ sind, seien sie hier auf.gefhrt: .

    A. U n t e r t i l u n g.I hori z ontal

    a) Alle Geschosse sind feuerbestndig von.einander abzutrennen. Die Zwischendecken ms.sen also aus Eisenbeton oder in einer hnlichenBauart hergestellt sein.

    b) Lichthfe, die die offene Verbindung zwi.

    sehen mehreren Geschossen herstellen, lassen sichin Warenhusern nicht vermeiden. Die Nutz.fliieho der auf diese Weise offen zusammenhn :genden Geschosse wird aber auf 5000 m 2 bei Ein.bau von Feuerlschbrausen auf 15000111" begrenzt.Die brig en Teile der einzelnen Geschosse ms.sen von der um den Lichthof herumliegenden Ab .teilung feuerbest iindig abgeschlos se n sein.

    c) Alle Verbindungen zwischen den einzelnenGeschossen, wie Treppen, Fahrschchte fr Auf.zge usw., sowe it sie nicht in der Abteilung desLichthofes Hegen, sind feuerbestndig ggen elieeinzelnen Stockwerke abzutrennen.

    d) Damit ein Feuer sich nicht durch die Schau .fenster an der Auenfront von einem Geschoauf das andere au&breiten kann, mssen die Sehawfenster der versehie ,denen Stockwerke durch 1 mbreite , feuerbestndige Schutzstreifen voneinandergetrennt sein. Gehen Schaufenster durch zwei Ge.schosse hindurch, so mssen sie wenigstens gegeneines dieser Geschosso feuerbestiindig abgetrenntsein.

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    Il vertikal

    a) Geschosse, deren Flche grer als 2500 m2ist, sind in Abstnden von hchstens 50 m, diebei Einbau von Feuerlschbrausen auf 150 m er.hht werden knnen, durch Brandmauern zuunterteilen. Offnungen in diesen Brandmauernfr den Verkehr drfen hchstens die Abmessun .gen 2,50X2,50 m haben und sind durch feuer.bestndige Verschlsse zu sichern.

    b) Di e einzelnen Brandab schnitte sind weiterzu unterteilen durch Fe-uerschrzen, die in 1 m~ r e i t ean den Geschodecken derart anzubringensmd, da Unterabschnitte nicht ber 1000 m2 e n t ~stehen (Kannvorschrift).

    c) Lagerrume und Werksttten sind durchfeuerbestndig ,e Wnde in Brandabschnitte bis zu800 m2, Kellerrume bis zu 500 m2 Gre zu unter.teilen.

    B. S 0 n s t i g e F eu e r s c h u t z m n a hm e n.

    a) Alle Bauteile, die zur Standsicherheit undTragfhigkeit erf or d er lich si nd, mssen feuerbe.stndig sein.

    b) Di e Warenhuser drfen nur an Straen lie.gen, die den Einsatz von gre ren Feuerwehr.krften nicht behindern und eine ausreichendeLsch w asserversor gun g haben.

    c) Di e Geschftsrume mssen gengend mitWandf euerh hn en und Han d feuerlsc hern au s .gerst et sein.

    ,d) Whrend der Betriebstunden mu eineHausfeuerwehr anwesend sein, deren Strke sichnach der Gre der Belegschaft des Warenhausesrichtet.

    Mit den nach diesen Bestimmungen eingerich.teten Warenhusern hat also die Abw ehr gef: enLuftangriffe zu rechnen. Fr den Schutz der Ge.bud o gegen die Wirkungen von Br an d bomb ensind nun folgende Punkte besonders zu berchsichtigen:

    1. die Unte rt eilung bei Einbau von Feuerlsch .br ausen,

    2. die ob e rsten Stockwerke,3. die Lichthfe,4. die Abt ren n ung von der Nachbarschaft.1. In Warenhusern ohne den Schutz von Feuer .

    l s ch b ra u s en oder Sprinkleranlagen ist die Greder Brandabschnitte mit 50X5 0 m = 2500 m2 be.grenzt. ~ i t .di,ese r u s d e h n u n ~eine r b t e i l u n ~und damIt emer Brandstelle wIrd man sich ab .finden mssen , wenn auch ,die Bekmpfun g einesBrand es in dieser Gre nicht mehr einfach ist.Die Lsc harb eiten beim Warenhause Tietz miteiner Grundflche von 50X40 m = 2000 m2 habendies in augenflliger Weise gezeigt.

    Vom Standpunkt e des Luft schut zes beden klicherscheint ,aber die Zulssigkeit von Brandab .schnitten in der Gre 150X 150 m = 22500 m2w e ~ ndie . Gebude d u ~ e hSprinkleranlagen ,ge;schutzt smd. Wenn dIe Geschftsgrundstckeauch selten bis zu einer Tief e von 150 m bebautsein werden , so stellt doch schon eine Brandstellevon 150 m Ausdehnung in einer Richtun g dieF e u e r ~ e ~ rim Frieden vor eine groe Au f gabe ,um wIevIel mehr e rst unter den schwierigen Ver .hltnissen eines Luftan griffs. Solche Brandstelle.nsind aber sehr wahrscheinlich, wenn die Wasser .versorgung fr die Brausen einmal versagt.

    Die Vorschriften fr Sprinkler .Anlagen for,dernhinsichtlich der Wasserv ersorgung e ine praktischunerschpfliche Wasserquelle - im allgemeinenist es die ffentlicheWasserleitung - und eine wei.

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    tere, nur fr das zu schtzende Gebude angelogteWasserversorgung, deren Wasservorra t beschrnktsein kann. Beide Anlagen sind bei LuftangriffenStrungen ausgesetz t. Die ffentliche Wasservcpsorgung wird durch Zerschlagen von Rohrleitun .gen und durch starke sonstige Beanspruchun genim Druck und in der Wasserlieferung u n z u r e i chend sein, vielleicht auch gnzlich ausfallen. DasLeitungssystem inner halb des geschtzten Gebudes mit seinen Wasserbehltern, Pumpenanlagenund sonstigen betriebswichtigen Teilen ist

    Be.schdigungen durch Troffer ausgesetzt, wodurchgerade die fr die Brandlschung notw endigenBrausen versagen knnen. Allo wichtigen Be.standteile der Anlage sind daher mehrfach undso geschtzt in dem Gebude einzubauen, dawenigstens leichte Treffer kein Ausse tzen der ge.samten Einrichtung herbeifhren knnen.

    Im m erhin haben die Erfah run gen aus demKr i ege, die Baurat K 0 h s a n t ) an lehrreichen Bei.spielen aus London und Nordfrankreich schilder t,gezeigt, da Gebude unt er dem Schutz vonFeuerlschbrausen Treffer von Spreng. undBrandbomben sehr gut berstanden. Die geschtz.ten Gebude verhinderten auerdem, da Brndein der ungeschtzten Nachbarschaft sich bergroo Flchen auch eng bebauter Stadtteile aus.br eit en konnten. Zahl und Gre der Bombenwaren aber nach heutigen Begriffen gering, unddie ffentliche Wasserversorgung blicb un gestrt,wenn auch die Feuerwehr ihre Krfte stark zepsplit t erte.

    Fr ausgedehnte Warenhuser mit Sprinklepschutz sind daher Ma nahmen vorzubereiten, umauch bei Versagen d er Wasserversorgung eine annhernd gleichwertige Unter teilung wie bei Be.trieben ohne Sprink lersc hu t z zu er reichen. Zudenken ist z. B. an das Auff hr en von Sandsack.mauern in den einzelnen Gesc hossen als Ersatzfr die fehlend n Brandmauern. Di e notwendigenDurch gangsffnungen knnten behelfsmig ge.sicher t werden.

    2. Bei Luftangriffen mit Brandbomben mu mitzahl r eichen Brnden im Dachstuhl und in denoberen Geschossen, je nach der Durchschlagskraftder Bomben, gerechnet werde n. ltere Wa ren.huser mit hlzernen Dachsthlen haben die be .kannten Gege nman ahm en zu tr effen, wie sieauch bei Dachgeschossen and erer Ge bude blichsin d . Da das Dachgescho auch nach den lterenVorschriften feuerbestndig und ohne jede Off.

    nu n g gegen die unteren Gesc hf tsrum e abge.trennt sein mute, so knnte bei einer gengen.den Haltbarkeit der Zw i schend eoke ein Dach