Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.2 Februar

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  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.2 Februar

    1/28

    B

    ERLIN

    IM

    FEBRUAR

    1935

    NR

    2

    5.

    J

    AHRGANG

    ZEITSCHRIFT FR DAS GESAMTE

    GEBIET

    DES GAS UND LUFTSCHUTZES DER ZIV LBEVLKERUNG

    MITTEILUNGSBL lT MTLICHER N CHRICHTEN

    Vlkerrechtliche Luftkriegsregeln und

    einzelstaatliche Luftschutznormen

    Assessor Dr. jur.

    Georg

    H e r r m a n

    n , Knigsberg

    (Pr.)

    Dcr

    Bcgriff dcs

    Luft

    s c

    h u t

    z

    es

    ist aufs

    engste

    verknpft mit dem

    des

    Luft

    k r i e g e s.

    Wie wir

    uns

    in

    rein

    technischer

    Hinsicht von

    den

    wendigkeiten des

    Luftschutzes

    keine

    richtige V o r

    s t ~ l I u n g

    machen

    knnen, wenn wir

    nicht wissen,

    ,IC

    die

    Kampfform der Zukunft

    ,

    der Luft

    k r i e

    g,

    a s

    typische Verkrperung der Luftgefahr

    ~ e h e n wird, so

    vermgen wir

    uns auch

    in r e e h t

    lte.he.r

    Beziehung

    kein Urteil etwa ber

    die Z \ \ e e k

    ralgkeit

    oder Zuhissigkeit einzelstaatlicher

    " uft s e h u t z

    normen

    zu bilden, wenn

    wir nicht

    uber

    etwaige vlkerrechtliche Bestimmungen

    k

    r

    rt unterrichtet

    sind.

    Im

    folgenden soll

    daher

    Urz

    die

    Fragc

    errtert

    werden,

    0 b

    es in

    t e r

    n a t i o n a l gl t i l e , v l k e r r e c h t l i c h

    e

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    i cCh e Re

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    d c n L u f t

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    .r leg gib

    t , d i e e t w a

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    s i ch a I l e i n

    bin ,g e n g e n

    d e n

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    h u t

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    d e r

    Z i v i I

    d c v o l k e r u n g

    v e r b r g e n u n d

    d a m i t

    ~ n

    h e u t e

    a l l e n t h a l b e n

    g e p f l e g t e n

    c l n ze l s t a a t l i e h

    e n

    L u f t s c h u t z u n d

    ? e b s ~ e n

    r e c h t l i c h e

    N o r m i e r u n g e n e r

    u r

    I

    g

    0

    11

    k

    11

    n

    t

    e n.

    Da dem Luftfahrzeug fr kriegerische K a m p f

    ~ a n d l u n g e n

    groe Bedeutung zukommen

    wrde,

    at man alsbald nach seiner Erfindung

    erkannt.

    So

    ha,ben

    bereits

    im

    Jahre 1794,

    also

    kaum

    10

    Jahre

    nach dem Aufstieg des ersten Ballons, die Fn1ll '

    b

    sen

    in der chlacht

    von Fleurus

    Fesselballonc

    z t ; im

    Jahre 1812

    versuchte man, die

    f r a n

    Zosisehen Truppen

    in

    Ruland mittels eines

    Bergeladcnen Ballons zu zerschmcttern; bei der

    elagerung von Venedig

    (1849)

    benutzten die

    ? ~ t e r r e i e h e r - a ll

    erdings

    mit zweifelhaftem

    O ~ -

    200

    kleine Ballons; schlielich floh im

    a

    ;e 1870

    bei

    der

    Belagerung

    von Paris der O r ~

    ~ a n l s a t o r

    der nationalen

    Verteidigunl ,

    Gambetta

    ,

    n einem Ballon. .

    Auch

    im

    20. Jahrhundert spielte das L u f t f a h r

    ~ e u ~ bereits vor dem

    Weltkriege

    (1911 /12

    im

    ~ a l t e n . i s e h ~ t r k i s e h e n Krieg,

    1912/

    13 in

    den

    D ~ n k n e g e n

    ei

    ne

    Rolle

    1

    ) . Zur

    Waffe der dritten

    Imension"

    entwickelt

    e sich

    aber

    das

    Luftfahp

    zeug

    ers

    t

    whrend

    des

    vVe

    ltkrieges,

    und

    erst

    seit

    dieser Zeit kann man

    auch

    von L

    u f t k r i e g"

    i m

    en g

    e

    r en

    S i n n e, das ist im

    Sinne der

    Verwendung

    von

    Luftfahrzeugen

    zu

    Angriffen

    auf die

    im Hinterland, vielfach

    weit auerhalb

    des

    Operationsgobietes

    ge l

    egenen und

    mit anderen

    Mitteln nicht ebenso

    wirksam erreichbaren

    f e i n d ~

    lichen Ziele 2),

    sprechen. D i e se

    Art des

    L u f t ~

    krieges, dio ihrer atur

    nach eine

    unmittelbare

    Gefahr

    fr die

    Zivilbevlkerung der

    k r i e g f h r e n ~

    elen

    Staaten bedeutet, und gegen

    ,

    deren

    u s w r

    kungen sich

    die einzelstaatlichen L u f t s c h u t z m a ~

    nahmen

    richten,

    mu hier

    besonders

    interessieren,

    wenn auch

    des entwicklungsgeschichtlichen Intep

    esses

    halber

    die

    Anfnge

    des

    Luftkrieges

    in

    der

    oben aufgezeigten

    Art und die Versuche seiner

    rechtlichen

    1 ormierung mit

    zu

    errtern

    sein

    werden.

    Vorweggenommen sei dabei die Festste llung,

    da es eine eigene L u f t k r i e g s ~ O r d n u n g ,

    etwa

    wie die bekannte Haager Landkriegsordnung ,

    nicht gibt,

    wenn

    man auch auf versehie,denen

    ternationalcn

    Konferenzen sich mit

    der

    r e e h t

    lichen Regelung des Luftkrioges

    (zunchst

    im

    weiteren, pter auch im engeren Sinne) b e s e h f ~

    tigt hat und verschiedentlich

    Erklrungen

    zu

    dieser Fra le

    zustande

    gekommen sind.

    Hier

    ist zunchst dio Petersburger eclaration

    v

    o 29.

    N ovember

    / 11.

    ezember 1868 zu e r w h ~

    nen, die von

    den

    Teilnehmern

    an

    ,

    der auf

    russische

    Ein l

    adung

    zusammengetretenen

    Comm

    ission

    iitairo internationale

    er

    l

    assen wurde

    und in

    deren

    Prambel

    es

    unter anderem

    heit,

    da

    .,d i e

    N o t

    ,

    1) di e bei F a u c h i I I e , Tr aite de

    Dr

    oit Int erna t ional Public, Tome

    IJ

    : Gu err e et Neutralitc. Paris 1921.

    S . 599 H. : l e rn er P o h I , Luft kri egsr

    ech

    t. 192 4.

    S.

    5

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    2

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    , Bd. I , S. 8-18. - Die G

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    uhrun gcn vo n Ha n s I i n n

    .

    int

    ernati on al e n d l u n d er

    Ga

    s -

    und

    .Luftkriegs lr

    age

    ,

    K n 11' f e r - H m pe , Der zlvli e Luftsc hut

    z,

    Em Sa mmelwe rk lr

    a ll e F ra gen des Luft sc hutzes (Bedin 1934), S. 39 H., hinge wi es en .

    Dort

    auch

    , S .

    42-46

    ,

    eine von Wall

    her

    Ec

    k h a r d

    cso

    rgte

    b

    e r

    si cbtliche Tabelle b er Ga

    sk r

    iegs- und Luftkri egs ve rb ot g e ,

    Beri cht e,

    Abk

    ommens ent wrfe

    und

    Ve rt rge ). Vgl.

    le rn er R i t t a " , n er G

    ,s

    -

    und

    Luftkri eg

    und

    der Lultsc

    hutz

    im

    int ern a

    tional

    en Rec

    ht.

    m " S

    dd

    e

    utsch

    e Mona ts helt e "

    (Luftschutz

    -

    Son

    dernumm er mi ein em Ge le

    itwort

    von Hugo G r i m m c , Prs. des

    Rei chsillftschut zbund es), November

    S.

    67 Ir.

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.2 Februar

    2/28

    w e n d i g k e i t e n d es K r ieg es

    h a l t m a .

    e h e n

    m s s e n

    vor d en F o r d e r u n g e n

    d e r

    H u

    m a n

    i t t",

    und da

    ,das e in z i g e

    r l c h t m i g e Z i e I , ,d a s s

    i ch

    d i e S t a a

    t e n w h r e n ,d

    des

    K r i e g e s s e t z e n d r .

    fon , d i e S c h w c h u n g d e r m i l it r i .

    sc h c n K r f ted es F ci nd e s sei

    3

    ) .

    Diese

    allgemeinen Bogriffe

    der Humanitt

    und der Be.

    schrnkung

    der Kriegsziele

    auf

    die

    militrischen

    Krfte

    des

    Feindes

    bilden

    den

    Ausgangspunk t der

    spteren Kriegsrechtsarbeiten.

    So l

    ehnte

    sich die

    Brsse/er Landkriegsord11ung vo

    27.

    August 1874 ),

    die in ihrem 12 a ",die Anwendung von Gift und

    vergHteten Waffen

    als v,

    erboten

    nahelegte, aus.

    drcklieh

    an

    die

    Petersburger

    Deklaration an, und

    die auf ,

    den

    Luftkriog bezglichen, von der

    I Haager Friedenskonferenz 1899 -

    auer der

    he.

    reits erwhnten Landkriegsol'dnung - beschlosse.

    nen 2 El'k lrunden" beginnen ebenfa

    ll

    s

    mit

    dem

    feierlichen H i n w ~ i s auf

    den

    Gedanken, ,

    der

    in der

    Deklaration

    von St. Petersburg vom 29. Novem.

    ber /ll. Dezember 1868 Ausdruck gefunden hat .

    Oie 1. Erklrung

    besagt:

    Die vertragschlieenden

    Mchte

    sind

    dahin

    ber

    eingekommen, da das Werfen

    von

    Geschossen und

    Sprengstoffen aus Luftschiffen oder auf

    anderen

    hn

    lichen neuen Wegen fr die

    Dauer

    von fnf

    Jahren

    verboten

    ist"

    . .

    .

    . .

    Die lI.

    Erk lrung" lautet:

    Die vert

    ragschlieenden

    Mchte unterwerfen

    sich

    gegen sei tig

    dem Verbote,

    solche

    Geschosse

    zu ver

    wenden,

    deren

    einziger

    Zweck

    ist,

    erst

    ick

    ende

    oder

    giftige

    Gase

    zu

    verbreiten

    5

    )

    Whrend

    man

    al

    so

    auf dieser I.

    Haager Frie.

    denskonferenz bereits

    eine aus

    60 Artikeln be.

    stehende

    La n d kriegsordnung aufstellte, blieb es

    fr

    den

    Lu f t krieg bei

    den gena

    nnten zwei Er.

    klrungen, deren

    Bedeutung

    nicht sonderlich

    gro

    war: Die ers

    te davon

    ga

    lt vor

    ,

    erst nur

    5

    Jahre,

    und

    ihr,e sptere Erneuerung war

    mehr

    oder min.

    der wirkungslos, weil die meiste n Gromchte

    sich an

    dieser Erneuerung nicht

    beteiligten . Die

    zwei te Erklrung betr.

    das

    Gasverbot hat ihre

    ers te groe

    praktische Feuerprobe nicht

    bestan.

    den:

    Im

    Weltkriege galt sie nicht, weil

    sie

    von

    der

    Trkei ruicht ratifiziert worden war und

    nach

    ihrem Text "

    mit

    dem Augenblick aufhrte, ve r.

    bindlieh zu sein, wo

    in

    ,einem Kriege zwischen

    Vertragsrnchten eine

    Nichtvertragsmacht sich

    einer der Kriegsparteien anschHet"

    So blieb whrend ,des

    Weltkrieges

    nur ,die Frage,

    ob und inwieweit die Bestimmungen ber den

    Landkrieg (und

    g e g e b e n e n f a ~ l s

    .ber

    den

    S ~ e k r i e g

    die fehlende alLgemeinverbmdhche Besmmmung

    ber

    den

    Luftkrieg e rsetzen knnten. Hierbei ~ a m

    zunchst die in der Landkriegsordnung

    (Praam.

    bel) aufgestellte allgemeine Richtlinie in

    Betracht:

    ..

    So lange, bis ein

    vollstndigeres

    Kri.egsgesetzbuch

    festgestellt

    werden

    kann.:

    halten

    ~ I e

    hohe

    .n

    ver

    tragschlieenden

    Teile

    f u ~ zweckmalg,

    da 111

    den

    Fllen die in

    den von

    Ihnen

    angenommenen

    Be

    s t i m m ~ n g e n nicht vorgesehen

    sind, die Bevlk

    erun

    gen

    und Kriegfhrenden

    u n t

    erd

    e m S c

    h u t

    z e

    u n d

    den h e r r s c h e n d e n G ru

    nd

    s t z e n

    des V l k e r r e c h t s b l e i b e n , wie

    r-ie s i ch

    aus

    den

    u n t e r g e s i t t e t e n S t a a t e n gel -

    t e n d e n G e b r u c h e n , aus den G e s e t z e n

    d e r

    M e n s c h l i c h k e i t

    u n d

    a u s

    den

    F o r -

    d e r u n g e n des ffe n t l i c h e n

    G e w i s s e n s

    h e r

    aus g e

    b i

    1 d e t h ab e n."

    Demnach wren fr den Luftkrieg in Ermange.

    lung eigener Vorschriften di'e Regeln ber den

    Land- und Seekrieg entsprechend anzuwenden.

    SpeZ'ieli ,der auf

    15

    der Br.sseler Landk riegs.

    deklaration zurckgehende

    Arttkel 25

    der Haager

    3

    Landkriegsol'dnung in der Fassung der 1I Haager

    Friedenskonferenz von

    1907 kommt

    hier in

    Betracht:

    ..Es ist untersagt, u n

    v e r

    t

    e i d

    i g t e

    Stdte,

    Drfer, Wohnsttten oder Gebude,

    mi t w e 1-

    ehe

    n

    M it t e l

    n

    es

    aue h se i ,

    anzugreifen oder

    zu beschieenO)."

    Diese Bestimmung

    kann

    zu Zweifeln fhren:

    Es

    ist unklar, wann eine

    Stadt

    als

    unverteidigt

    gilt.

    Wil'd die Eigenscha ft des Verteidigtseins schon

    mit dem

    Vorhandensein

    einiger

    militrisch

    wich.

    tiger An l

    agen erworben? Die Staatenpraxis be.

    jaht dies

    (und

    lt

    folglich die Beschieung mit

    allen

    Mitteln

    zu),

    wenn

    der

    Platz

    sich

    unmittelbar

    im OperationSigebiet befindet').

    Auch mit Art. 2 des eunten l-Iaager (1907)

    Albkommens

    betr.

    die Beschieung durch

    S e e ~

    streitkrfte

    in Kriegszeiten"8) (Zulssigkeit der

    Beschieung von militrischen Werken. Militr

    oder

    Marinean

    lagen,

    iederlagen

    von Waffen

    oder

    von

    Kriegsmaterial,

    Werksttten

    und Ein

    richtungen, ,die fr die

    e d r f n ~ s s e des

    feind

    lichen Heeres oder

    der

    feindlichen Flotte nutzbar

    gemacht werden knnen, auch in u n ve r t

    c i-

    d g

    te

    n

    Hfen, Stdten,

    Drfern oder

    sonstigen

    Ansiedelungen)

    hat

    man im Weltkrieg die Zuls.

    sigke

    it

    des Luftbombardements

    unverteidi,gt

    er

    Stdte

    zu b

    egrnden

    versuchtO).

    Neuerdings

    hat

    man sogar behauptePO), d as

    R o ch t , a

    ll

    e

    Mittel- au c

    h d as

    u n e i n -

    g e s c h r n k t e

    L u f t b o m b a r d e m e n t -

    zur V e r n i c h t u n g d e r

    m a t e r i e l l e n

    u n d m o r a l i s c h e n K r f t e d es G e g .

    n e r s

    an z uw e n d e n , e r g e b e

    s i ch

    au s

    cl 0 m (u r s

    p r

    n g I i ch a l s Sc

    h u t

    z r e

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    g e d a c

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    e n)

    k r i e

    g s r e h t l ~ h e n

    Grund.

    s a t z ,

    d i

    e

    K a m p f m a n a h m e n

    n u r auf

    K

    0

    m

    b a t

    t a n t e

    n

    z u e r s t r

    eck

    e n. Bei

    Bercksichtigung der

    heutigen Kriegstechnik

    seien

    als Kombattanten

    nicht

    nur

    diejenigen

    zu t r a c h

    ten, die an den

    Kampfhandlungen

    direkt

    teilneh.

    men,

    sondern

    ebe

    nso

    diejenigen,

    die in der

    H e i

    m a

    t

    die notwendigen

    Kampfmittel

    herste

    ll

    en. An

    dieser

    Herstellung

    nhmen

    a 11 e A n g eh r i

    gon

    -

    mit Ausnahme

    der

    Kranken

    und Verwun

    deten

    -

    auf

    eine mehr

    oder weniger

    intensive

    Art, wenn

    auch nur "moralisch" teil, al l e

    S t a a t s b r g e r se i e n

    d a h e r

    In

    d i e s e m

    w e i t e s t e n S i n n e a l s K o m b a t t a n t e n

    z u b e t r

    ach

    t e n

    l1

    .

    Jedoch schon

    die

    Notwendigkeit der Heranzie.

    hung

    an

    al

    o ,g

    e r

    Bestimmungen

    anderer

    R

    ec

    hts

    .

    ol'dnungen spricht fr ,die Ungewiheit, die auf

    dem

    fraglichen Gehiet

    herrscht, und

    die dadurch

    noch

    gesteigert

    wird,

    da

    manchen

    Be.

    griffen

    eine

    Auslegung wi,

    derfhrt, nach

    der so ungefhr alles

    erlaubt is t

    ,

    was man

    fr

    zweckmig

    hlt.

    D as

    F e h l e n e i n e s s p e z i e l le n L u f t k r ie g s -

    r e c h t s

    h a t s o m i t n i c h t n u r e i n e n

    3)

    Vgl. Abdruck

    der

    Erklrung bei F lei. c h

    m a n

    n ,

    Vlker

    rechtsquellen. Halle 1905, S. 88 1.; lerner P 0 b I S

    a r t

    0 r 1 u s ,

    Moderne. V

    l

    kerrecht

    e l l e

    n s a m m l u n

    Munchen

    1922.

    S. 11.

    4) Abgedruckt bei S t r u p 1' ,

    Das

    Internatio.nole Landkriegsrecht,

    1919 im

    Anhang;

    lerner bei P o h I - S 0 r t o r 1 u s , S.

    18

    fI.

    5) 'Beide Erkl

    rungen .ind abgedruckt bei F lei. c h

    m o n

    n , Vl

    kerrecht.quellen,

    S.

    318;

    dort

    auch, S.

    305

    fI.,.

    da

    .

    .

    Abk

    .omr:>en,

    be'

    treffend d

    . .

    Geselze und Gebrauche des Londknegcs . d. I. d'e schon

    erwhn te L a n d k r i e ~ s o r d n u n g

    vo n 189 1; l

    erner

    bei P 0 h I S

    a r t

    0 -

    r i u s , S. 83 I.

    (Erklrungenl

    und S. 71 If. (LKO.).

    6)

    Abgedruckl bei L i s z t - F l e i sc h m o n

    n ,

    Vlkerrecht, 12.

    Auflage, 1925,

    S.

    588 Ir.; P 0 h 1 S 0

    r i o

    r i u " S.

    144

    If.

    1 Vgl. Sc h l e i c h

    Po

    r a.

    a,

    O.

    8) Abdruck bei L i . z t - F

    leI.

    c h m a n n , 12. Aull., S. 603 fr.;

    lerner Po

    h I S

    0 r I o

    r i u s a .

    a.

    O. S. 173.

    9)

    Sc h l e i e h e r o. o. O.

    10) u. 11) F c 1 i c e I t i ,

    11

    bombardamento oereo nel dirilto di guerra,

    in " Rivista

    Aerona

    uti

    ca

    1934. Nr.

    2.

    S . 243.

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.2 Februar

    3/28

    h o h e n

    G r a d v o n U n s i c h e r h c

    i t

    b e r

    d as S c h i c k s a l

    d e r

    Z i v i l b e v l k e r u n g

    Zur

    F o l g e ,

    s o n d e r n

    b e w i r k t

    s o g a r ,

    d a di ,es e f a k t i s c h

    im

    E r n s t f a l l

    m e h r

    o d e

    r m i n ,d e r v

    0

    gel f r e i i s t .

    Zwar

    gibt

    es

    cinen

    Lu f t k r i e g s r e c h t s

    e n t w u r f , ,

    der "in Anwend

    un g

    der

    auf

    der

    Kon .

    ferenz von

    Wash

    in

    gton (Febr

    uar 1922)

    gefaten

    Entschlieungen"

    im Haag

    von

    e

    in

    em besonderen

    Au

    sschu vom Dcz

    ,ember 1922 his Februar 1923

    ausgcarbeitet

    worden

    isP2). 0 i e

    se

    r

    i s t

    ab e r

    n i c h t

    g e l t e n d e s

    R e

    c h t ,

    s o n d e r n

    k a n n

    n u r a l s

    A u s

    l

    c g u n g s m a t e

    r i a l

    f r

    die

    a u f g e f h r t e n

    a n a l

    o g e n A n w e n d

    un .

    gen d e r

    L a n d k r i e g s o r d n u n g

    a n g e .

    Se

    h e n

    w er

    den . Immerhin

    kommt

    ihm, gera,de

    mit

    Rcksicht

    a

    uf

    seine

    auch

    fr

    den Schutz

    ,

    der

    Zivilbevlkerung bodeutsamen

    Bestimmungen und

    als

    voraussichtlichem Ausgangspunkt

    aller wci .

    teren,

    in

    ,

    der Richtung einer Kodifikation

    des

    Luft.

    kriogsrechtes

    lie'

    genden Arbeitcn, groe

    Bedeu.

    tung

    zu.

    Nach

    A rt.

    18

    dieses

    Entwurfes ist

    die

    Anwen.

    dung

    von

    \ Vu rL und Exp l

    osivgeschossen

    durch

    oder

    gegen

    ein

    Luftfahrzeug

    "nicht

    verbo

    t

    en",

    also erlaubt. Und zwar, nach der ausdrcklichen

    FeststelIung

    des Abs.

    H,

    fr

    a

    I I

    e

    Staaten, auch

    fur diejenigen, die

    der

    Petersburger Deklaration

    beigetreten

    s

    in

    d.

    Das "Te

    r r

    o r b o m b a r d e m e n t , das in

    ~ n e m Luftkriege nach menschlichem Ermessen

    emo ,

    groe

    Rolle spi,elen wrde - das is t ,das Luft.

    bombardement

    zu dem Zweck, die

    Zivilbevlke.

    rU

    g zu erschrecken

    oder

    das Privateigentum

    ohne militrischen Charak t

    er

    zu zerstren oder zu

    beschdigen ode r Nichtkombattan t en zu verlet.

    zen - , so

    II

    nach

    Art.

    22 veI'bo t

    en

    sein, ebenso

    (Art. 23) das

    Bombardement

    zu

    Zwecken

    ,

    der

    Er.

    langun g

    vo

    n R

    equisitionen

    in

    Natur

    oder

    Ge\.d.

    Die

    F ll e, in ,denen

    das Luftbombardement ep

    l ~ u b t

    sein so

    lI,

    sind im

    En

    tw

    urf

    aufgezhlt

    (Ar.

    tIkel 24). Es s t zulssig,

    wenn

    es e

    in

    em m i l i

    t r i s c h

    en O b j e k t , das ist, ein

    em

    "Objekt,

    ~ e ~ s e n ganze

    oder

    te ilweise

    Zerstrung fr den

    Kriegfhrenden

    e

    inen

    rein

    militrischen Vorteil

    bede

    ut

    et", gil t. D abei darf es sich (Abs. II)

    aus'

    e l i c h

    gegen Truppen, Festungswerke,

    mili.

    t ~ r t s c h e

    An

    la,gen

    oder

    Depots,

    Fabriken,

    ,die wich.

    ttge

    und wohlbekannte

    M ittelpunkte der

    Her

    .

    ste

    llung

    von Waffen

    , M

    unition und

    so nstigem

    Heeresgert bilden,

    und

    die Fr militrische

    Zwecke verwandten

    Verkehrslinien

    richt

    en.

    Nac

    h

    Abs.

    IH drfen Std te,

    Drf

    er, Siedlun.

    gen,

    Gebude, die

    sich

    nicht in unmitt

    elb

    arer

    Nac

    hbarschaft des

    Operationsgebietes

    der

    Land

    s

    tr

    eitkr

    fte

    befinden, g

    ru n

    d s t z

    I

    i ch b e r

    hau p t n

    i ch

    t born b

    a r d ie

    r t

    w e r den.

    :,\uch

    die Bombardierung

    militrischer

    Objekte"

    Im Sinne des Abs.

    n (v,gl.

    oben) mu

    unt

    er

    bleiben,

    Wenn sie

    nur

    ohne Schonung

    der Zivilbevlkerung

    er

    fo

    lgen

    knnte

    .

    Zu

    l

    ss

    ig ist sie

    nur in unmitt

    e

    lbar

    er

    Nhe des

    ~ p r a t i o n s und

    auch

    dann nur

    ,

    wenn

    die

    eg

    rndet

    e

    Vermutung dafr best

    e

    ht

    ,

    da "d

    ie

    militrische Konzentration

    ge

    n gend wichtig is t

    ,

    Um

    das

    Bombardement

    zu r

    ec

    htf

    e

    rtig

    e

    n"

    ,

    wobei

    der. durch sie der Zivi lbevlk eru ng drohenden

    Gefahr Rechnung zu tra gen is t (Abs. IV) .

    Art. 5 legt dem Kommandanten eines Bomben.

    ~ u g z e u g e s

    eine Sorghitspflicht

    bez

    glich

    der

    chonung von

    Kulturgeb

    ud

    en, Spitlern

    und

    an.

    deren Sammelsttten

    von

    Krank

    en

    und

    Verletzten

    auf.

    Soweit

    der

    I-

    hager Entwurf

    1922/23 einer

    Luft

    '

    angen der Nation ein jeder

    an

    seiner Stelle un-

    bedingt sein

    Handeln

    und Denken so

    einrichten.

    als ob v o n i hm a l l e in das 'Wohl und 'Wehe des

    ganzen Volkes

    abhinge,

    e1enn

    nur

    0

    lt

    sich die

    Gesamtaufgabe in befriedigender

    '/eise

    lsen.

    Werkluftschutzplne

    und allgemeine Betrachtungen.

    Sehr

    viele Wcrkluftschutzleiter

    verlassen

    sich

    bei A.usar?eitung ihrer

    Luftschutzplne

    weitgehend

    auf

    eine

    langere

    V o r

    w ar

    n u n

    g oder zumindest

    a ~ f eit;e ~ e c h t z o i t i g e H a u p t w ar n u n

    g. Oft

    WIrd InJt emer Frist von

    zehn

    Minuten oder

    mehr

    z w i s c ~ e n Hauptwarnung und Angriff

    gerechnet.

    Es Sind

    demen

    tsprechend hufig recht zeit.

    raubende i\

    l anahmen in den Werkluftschutz-

    P ~ n e n

    vorgesehen,

    wie

    z.

    B. Stillegung

    von

    Kessel

    ause rn , Sammeln

    der

    zerstreuten Gefolgschaft

    zum Abmarsch in

    Sammelschutzrume

    oder

    be

    n a c h b ~ r t e

    Wlder usw.

    Dagegen

    ist fr den Fall,

    da ein Fliegerangriff 0 h ne W a r n u n g ein

    setzt, nur unzureichend Vorsorge getroffen. Im

    Ernstfa

    ll wird

    nun aber der

    unangemeldete An

    gri sehr oft vorkommen, denn ,

    der

    beste Be

    obachtungs.,

    Warn.

    und

    Meldedienst

    kann

    ver

    sagen,

    besonders

    wenn

    Wolkendecken

    einen un

    bichtbaren Anflug

    crleiehtern oder

    durch pionage

    d ~ w . Kriegslist eine

    Irrefhrun

    g des Beobachtungs-

    lenstes

    (z. B. Verwechslung mit eigenen Flug

    zeugen) gel ingt. Gerade hinsichtlich der Zu

    kunftsmglichkeiten fr einen

    unbemerkten An

    flug hinter

    Wolken

    hat

    ,das le tzte franzsische

    Luftmanver seh r lehrreiche

    Ergeb

    nissc gezcitigt

    2

    ) .

    S

    F.erner wird viel zu wenig beachtet. da durch

    telgerung

    der F lug g e s c h w i n d i g k e i t die

    Z ~ > n e der

    ,durch jeden

    Anflug auf

    irgendein

    Ziel

    mitbedrohten

    Geb iete

    vergrcrt

    ist. D as er-

    scheint besonders deshalb wichtig, weil die tech

    nische Entwicklung

    auch

    bei

    den

    Bombenflug

    zeugen, die

    bisher

    mit

    ihrer

    Geschwindigkeit zu

    r ~ k g e b l

    i e b c n

    sind, zu immer

    greren

    Schnellig

    keiten fuhrt, ,denn groe Flughho und

    schneller

    An-

    und

    Abflug

    werden

    fr

    den

    Bomber immer

    das. beste Mittel sein, um seine Aufgabe

    ohne

    Be

    helhgung durch Kampfflieger

    erfllen

    zu

    knnen.

    Schon

    heute weDden im Ausland B

    0

    m b e n -

    f

    l ug z e u g c

    von

    300

    km

    /Std. und

    mehr Ge.

    schwindigkcit

    gebaut.

    Bei

    Manahmen,

    die,

    wie

    der

    \Verkluftschutz,

    auf lange Sicht

    abcrestellt sind

    ist es falsch, sich auf geringere A n f ~ g g e s c h w i n ;

    digkeiten

    verlasscn

    zu wollen und diese den Werk

    luftschutzplnen zugrunde zu legen. Es ist

    sogar

    ratsam, mit noch hheren

    Geschwindigkeiten

    fr

    die Zukunft zu rechnen (Hhen flugzeug).

    Eine '

    Warnung

    10 Minuten vor

    einem

    mglichen

    .

    ngriff verlangt bei

    dieser Sachlage blinden Alarm

    fr sehr viele

    \Verke,

    die wohl

    bedroht,

    tatsch

    lich

    aber

    nicht angegriffen, zum grten

    Teil nicht

    einmal

    berflogen

    werden. Das bedeutet aber

    einen erheblichen Produktionsausfall. Im Kriegs

    falle sind aber die

    AufreehterhaItung

    der

    Pro

    duktion und

    die

    beste Ausnutzung

    aller

    Produk

    tionssttten und

    Arbeitskrfte

    Lebensfragen fr

    die

    Nation.

    Demnach mssen alle

    Manahmen

    vermieden

    werden, ,die eine lngere B e t r i e b s u n t

    e r-

    b

    re

    c h u n g bei j e d e r Fliegerbedrohung not

    wendig

    zur Folge

    haben.

    Das gilt

    ganz

    besonders

    fr solche 'Werke,

    die

    nach ihrer geographischen

    Lage (Grenzgebiet

    im

    weiteren, dem heutigen

    Aktionsradius und den

    Fluggesehwindigkeiten

    an

    gepaten

    Sinne

    und in der

    he wichtiger

    An

    fluglinien)

    mit

    hufigen

    Alarmierungen

    rechnen

    mssen, wie dies bei

    den

    meisten Bergwerken in

    Deutschland der

    Fall ist.

    Schutz der bertagebelegschaften, der Tages:laske als auch von

    jedem

    einzelnen ihrer Teile (Ge

    sIchtstei l. Filterbchse,

    Aufbewahrungsbehlter

    usw.).

    Diese Beschreibung mu, was die

    innere

    Anordnung

    der Filterbc

    hse anbetrifft, sowohl fr den mechani

    schen

    Teil

    als

    auch

    fr

    den chemischen Teil

    voll

    stndig detailliert

    sein

    und genaue Angaben aller Cha

    r ~ k t e r i s t i k e n enthalten, welche erforderlich

    sind,

    um

    dIe

    verschiedenen chemischen Produkte oder

    filtrieren

    d ~ n Substanzen, aus

    denen

    die Fllung der Filter

    buchse

    besteht,

    zu bestimmen,

    ferner genaue Angabe

    d ~ r

    Leistungsgarantie, und

    zwar durch

    Vergleiche be

    glmmter Konzentrationen

    von

    verschiedenen

    giftigen

    . asen.

    und

    schlielich

    auch Angabe

    des

    Zeitraumes

    ,

    IOn

    welchem

    diese

    Wirksamkeit

    aufrechterhalten

    bleibt.

    le

    Angabe

    der

    Garantie

    fr die

    Wirksamkeit

    wird

    d u r ~ h Prfung mit

    Phosgen,

    Chlorpikrin und Arsinen

    ,

    tYPIschen Vertretern der giftigen

    Gruppen,

    gegen

    w ~ l c h e die

    Filterbchsen

    eine Schutzleistung aufweisen

    mussen,

    bestimmt. Die

    in

    dieser

    Beschreibung gelie-

    . 4 Unter ..Gasmasken ist

    die Gesamtheit

    des aus der Beschreibung

    in der Anlage Nr 1 G c s a ~ l c n zu verstehen

    fcrten

    Angaben wcrdcn

    auf

    Ccsuch

    des He

    rs t

    ellers

    streng geheim gehalten;

    b)

    drei Ausfertigungen der

    G e b

    r au

    c h

    s an

    w

    e i-

    s u n g

    fr

    M a s k e n ,

    und zwar

    einer Gebrauchsan

    weisung, die von

    dem Fabrikanten

    in

    Verbindung mit

    der gep

    lanten Maske

    cmpfohlen wird.

    Da jedem

    ,\la skc

    nexcmplar

    eine

    Gebrauchsanweisung (die uerst

    bersichtlich

    aufgemacht und mglichst mit

    ins

    Auge

    fallenden

    und berzeugenden Abbildungen versehen

    sein soll) beigelegt

    werden

    soll,

    mu

    sie

    vorgelegt

    wcrden.

    Diese

    Gebrauchsanweisung

    mu

    auch

    die

    Zeit

    der Garantie angeben, die

    der

    Unternehmer glaubt,

    dem

    Fabrikat

    zugestehen

    zu

    knnen

    ,

    sowie

    die

    beste

    Aufbewahrungsart;

    c)

    drei

    kompletten Ex e m p I

    a re

    n des 0 b j e

    k

    te s, fr

    welches die Lizenz

    beantragt wird, und

    weiterhin

    f n

    f E x

    e m

    pi a re

    n

    de r T e

    i

    l rn

    i t

    c h e m i s c

    h e r F l l

    u n

    g, welche

    sich

    erschpfen.

    Eine

    komplette

    Serie des eingereichten Materials

    wird

    alsdann

    dem Unternehmen,

    in

    erforderlicher

    \Veise ge

    stempelt

    und etikettiert,

    zurckgegeben,

    und

    eine

    gleiche Serie

    wird

    beim Centro Chimico

    Militare

    als

    Referenzmuster aufbewahrt;

    d)

    einer Aufzhlung von

    einem

    oder mehreren Na

    m e

    11 oder A b

    k r

    z u g

    S Z e ie

    h e

    n.

    wie

    Typ

    und

    Herstellungsfabrik,

    die die

    Maske

    oder Teile der

    Maske

    kennzeichnen, und die auf

    jedem Exemplar

    der Maske

    selbst (zum mindesten

    auf

    einer

    Seite des

    Gesichts

    teils

    und auf

    der

    Filterbchse)

    oder

    auf

    einem

    Teile

    derselben angebracht werden

    mssen,

    indem

    gleich

    zeitig

    Angaben ber die

    Art

    der Anbringung dieser

    Kennzeichen, die in

    jedem

    Fall

    gut

    leserlich

    und

    un

    verlschbar

    sein mssen,

    gemacht werden;

    e) einer

    Quittung ber

    erfolgte

    Zahlung der

    amt

    lichen Konzessionsgebhr von

    500

    Lire

    (Artikel

    3).

    Artikel

    3.

    Die Herstellung

    eines

    jeden Maskentyps

    fr

    den

    Verkauf oder

    die

    Zession ist an

    die

    Ausstellung einer

    Lizenz

    und

    an die

    Vorauszahlung einer amtlichen Kon

    zessionsgebhr von

    500 (fnfhundert)

    Lire fr jede

    Lizenz gebunden.

    Der

    Betrag

    der vorerwhnten

    Gebhr

    mu von

    der

    die

    Lizenz

    nachsuchenden Gesellschaft mittels einer

    auf

    den

    Namen ausgestellten Zahlkarte zugunsten

    des

    UFficio deI

    Registro (Registeramtes) der rtlichen Ge

    richtsbarkeit,

    in

    deren

    Bereich diese

    Gesellschaft ihren

    Sitz

    hat, eingezahlt werden.

    Artikel

    4.

    Im

    Besitz

    des Gesuches und der entsprechenden

    Unterlagen

    sowie

    der Muster und der Informationen,

    die

    das eigentliche Gesuch vervollstndigen,

    besttigt

    das Centro Chimico Militare

    dem

    Bittsteller den Emp

    fang

    und ersucht

    ihn gegebenenfalls um

    weitere

    Er

    klrungen.

    Kapitel H. E i n t r a g u n g und

    P r f u n g e n .

    ArtikelS.

    Die Gesellschaft

    ist

    verpflichtet,

    in

    augenflliger und

    unverlschbarer

    Weise auf denjenigen Maskenteilen,

    fr welche es bei der Lizenz

    vorgeschrieben ist

    an-

    zubringen: '

    a)

    Datum der Herstellung;

    b)

    Wirkungsdauer des

    Filters bei

    den

    im Anhang

    Nr.

    6

    angegebenen hchsten Konzentrationen'

    c)

    Zeitpunkt

    des

    Ablaufes der

    garantierten

    Wirk

    samkeit,

    falls die

    Gesellschaft

    glaubt,

    da

    eine

    solche Garantie mit

    Gewiheit

    nur fr eine be

    stimmte,

    beschrnkte Zeit und

    unter Berck

    sichtigung

    bestimmter

    Bedingungen

    zugesichert

    werden

    kann.

    Artikel

    6

    Die

    allgemeinen

    und

    technischen Prfungen des

    ein

    gereichten

    Materials erstrecken

    sich auf:

    a) die allgemeinen

    Charakteristiken

    des

    Materials

    im

    Vergleich zu

    den

    allgemeinen

    Mindestforderungen

    die

    sie

    nach dem unanfechtbaren Urteil (siehe darber' An

    hnge Nr. 1 und

    6)

    erfllen

    mssen. Bei

    jeder Art

    von Material, das fr den Gasschutz bestimmt

    ist,

    werdeI?- ~ t u r g e m d.ie Mindestleistungen verlangt. die

    von bIllIgstem MaterIal , das zum

    Schutze von

    krze-

    45

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.2 Februar

    18/28

    ster

    Dauer

    bestimmt

    ist,

    erwartet werden

    knnen, wo

    bei

    der Grundsatz der Frderung jeder

    berechtigten

    Initiative

    gewahrt

    wird.

    b) die Feststellung

    der bereinstimmung

    zwischen

    den von

    der

    Gesellschaft

    in

    der

    Beschreibung des Ma

    terials

    und

    in

    der

    Gebrauchsanwei

    ung (welche dem

    Material selbst

    beiliegen mu,

    wenn

    es zum

    Verkauf

    an

    die ffentlichkeit

    gebracht

    wird [Artikel 2 bJ) an

    gege

    benen Charakteristiken und

    denjenigen, die die

    eingereichten

    Muster

    tatschlich aufweisen.

    Artikel 7.

    Alle

    zur Prfung

    des

    eingesandten Materials und

    zur

    Erteilung

    der

    Lizenz notwendigen technischen Pro

    ben sind

    bei

    dem Centro

    Chimico Militare zu bean

    tragen, das gehalten ist, diese in

    der

    schnellstmg

    lichen

    Zeit

    vorzunehmen und

    zu

    Ende

    zu fhren .

    Diese

    Prfungen

    sollen

    nicht

    lnger als 30

    Tage

    (Ar

    tikel 19)

    unter

    Bercksichtigung

    der

    Besonderheiten

    .

    die

    der

    Fall erfordern wird , dauern.

    Artikel 8.

    Das Centro

    Chimico Militare

    ist nicht

    gehalten, den

    interessierten

    Gesellschaften die Ergebnisse

    der

    ein

    zelnen

    Prfungen

    und

    sein

    Urteil ber

    die

    Prfungen

    selbst mitzuteilen,

    aber

    im Falle

    der

    Ablehnung

    der

    Bewilligung

    der erbetenen

    Lizenz

    wird

    es den Gesell

    schaften die

    Grnde

    hierzu

    bekanntgeben

    . Dieses Ur

    teil ist

    unanfechtbar

    .

    Artikel 9.

    Die Gesellschaft,

    der

    fr ein bestimmtes Material

    die Lizenz

    nicht erteilt

    ist, kann

    unter

    Bercksichti

    gung

    der Grnde

    , die

    zur Zurckweisung gefhrt

    haben.

    ei

    n neues

    Gesuch

    hinsichtlich desselben Ma

    terialll, das

    aber

    entsprechend

    gendert

    ist, einreichen.

    Kapitel

    IIr.

    K 0

    n t ro l l e n d es Ve r kau

    f

    s.

    Artikel 10.

    Das Kriegsministerium,

    Centro

    Chimico Militare, be

    hlt

    sich im Sinne des

    Artikels

    5 in den Fllen. die

    es fr

    angebracht

    hlt. vor, zu

    kontrollieren:

    a)

    da

    fr das zum

    Verkauf

    gebrachte Material

    vor

    her vom Fabrikanten

    die Lizenz, wie in

    Kapitel

    1,

    beschafft

    wurde;

    b)

    da

    das

    mit regulrer

    Lizenz zum

    Verkauf

    ge

    brachte Material

    demjenigen entspricht, fr wel

    ches diese Lizenz

    erteilt

    wurde

    .

    Artikel

    11.

    Um

    eine solche Kontrolle zu ermglichen, sind die

    Geschfte. die

    Schutzgerte

    gegen chemische Kampf

    stoffe verkaufen, verpflichtet, an einem

    gut sichtbaren

    Ort

    und

    in augenflliger Art ein child

    (Mae 25

    X

    50

    Zentimeter)

    anzubringen

    mit

    der

    Aufschrift: ..

    Verkauf

    von Gasmasken

    fr den

    Gebrauch der

    Zivilbevlke

    rung.

    Artikel

    12.

    Diese

    Kontrollen

    we

    rden

    den

    Vollzugsbeamten

    ber

    tragen, die die Ermchtigung zum

    Zutritt nicht nur

    in

    Fabrikunternehmen, sondern

    auch zu all den

    rt

    lichkeiten haben, die fr den

    Verkauf

    von Gasschutz

    material

    verwendet werden. und zur

    Entnahme

    von

    Mustergerten schreiten

    und

    alle

    achforschungen vor

    nehmen

    knnen, die sie fr

    erforderlich erachten.

    Die

    vorerwhnten

    Feststellungen knnen auch von

    rtlichen zivilen Behrden

    durchgefhrt

    werden. so

    fern

    Verdacht

    auf

    ichtbeachtung oder

    Unregelmig

    keiten bezglich

    der Einhaltung der

    im vorliegenden

    Regleme

    nt enthaltenen

    Richtlinien vorliegt.

    Artikel

    13.

    Ergibt die Kontrolle,

    da

    fr das zum

    Verkauf

    an

    gesetzte

    Material

    nicht

    die

    entsprechende

    Lizenz aus

    gestellt

    wurde (Artikel

    10

    a). so

    wird

    der

    Wiederver

    kufer

    aufgefordert, den

    Verkauf

    einzustellen,

    und hat

    die Beschlagnahme des zum

    Teil

    oder

    insgesamt

    noch

    verfgbaren Materials

    zu gewrtigen,

    und zwar

    erfolgt

    die Konfiszierung in

    der

    in

    Artikel

    15 ff

    . angegebenen

    Art

    und

    Weise.

    Artikel

    14.

    Fr

    die Prfung,

    ob

    das

    mit entsprechender

    Lizenz

    zum

    Verkauf gebrachte

    Material in

    der

    Tat

    dem

    ent-

    6

    spricht. fr das die eigentliche Lizenz ausgestellt

    wurde

    (Artikel

    10 b),

    entnehmen

    die

    mit der Prfung

    beauf

    tragten Beamten

    ein

    Exemplar von jedem Teil des

    Materials,

    mit dem

    sie die

    Prfung

    vornehmen

    wollen,

    und

    stellen die

    Proben

    in

    krzester Zeit dem

    Centro

    Chimico

    Militare

    fr die technisc

    hen Prfungen

    auf

    Leistungsfhigkeit zu.

    Die Entnahme

    erfolgt

    ohne

    Bezahlung fr den ent

    nommenen

    Gegenstand, indem dem Wiederverkufer

    eine

    Erklrung ..

    Entnahme

    zwecks

    Kontrolle

    ausge

    stellt wird (Anlage

    Nr. 4).

    gezeichnet von demjenigen,

    der

    die

    Entnahme

    durchfhrt.

    und

    von dem lnhaber

    des

    Ladens, in

    dem

    die Einziehung

    erfolgt

    ist. Ein

    zweites

    Exemplar

    dieser Erklrung

    wird von

    dem

    Centro

    Chimico Militare

    einbehalten

    und zu den

    Akten

    gelegt.

    Artikel

    15.

    Der

    Ausgang

    der Kontrollen gem Artikel

    13 und'

    1,

    wird

    in

    einem

    ..Feststellungsprotokoll (An

    la

    ge

    Nr. 5)

    niedergelegt und

    in zwei

    Exemplaren

    fr

    jed

    en

    strafbar befundenen

    Wiederverkufer

    ausgefertigt. In

    dem

    Protokoll

    wird ausgefhrt:

    1. ob

    der Hersteller

    oder

    Wiederverkufer der

    Mas-

    ken eine bertretung

    oder

    eventuell ein

    Delikt

    begangen

    hat;

    2. ob

    das kontrollierte Material beschlagnahmt

    wer

    den mu;

    3.

    ob das

    Material insgesamt

    oder

    teilweise

    (mit

    genauer Angabe)

    eingezogen

    werden

    mu

    .

    Ein

    Exemplar

    des

    erwhnten

    ,.Feststellungsproto

    kolles mu an den

    Prfekten der

    Provinz, in dessen

    Gebiet

    die

    bertretungen

    festgestellt

    wurden. gesandt

    werden,

    whrend

    das

    andere

    Exe

    mplar

    vom

    Centro

    Chimico Militare

    einbehalten

    wird.

    Artikel

    16.

    Wenn Gesetzesbertretungen

    in flagranti

    erfat

    we

    r-

    den.

    wird das ..

    Feststellungsprotokoll an

    Ort und

    Stelle

    ausgefertigt und unmittelbar

    an das Bro des

    Prfekten

    der Provinz

    geschickt,

    welcher

    die Einstellung des Ver

    kaufes

    verfgen

    und,

    wo erforderlich, den

    Schuldigen

    dem

    Gericht

    anzeigen

    kann mit

    dem Verlangen,

    da

    auch die Beschlagnahme oder Einziehung des Materials

    angeordnet werde

    .

    Artikel

    17

    .

    Wenn

    die

    bertretungen

    nicht in flagranti, sondern

    erst durch die im

    Laboratorium

    des Centro Chimico

    Militare

    durchgefhrten Versuche

    offenbar werden,

    wird

    ein

    Exemplar

    des .. e ~ t s t e l l u n g s p r o t o k o l l s an den

    Prfekten derjenigen Provinz

    geschickt, in

    der

    die Fest

    stellung erfolgt ist,

    und

    diese

    Behrde wird dann

    fr

    die

    weiteren Manahmen

    sorgen.

    Artikel

    18.

    Wenn

    die

    bertretungen nicht

    den

    Charakter

    eines

    Vergehens

    tragen, so

    mu der

    chuldige an das zu

    stndige

    Ufficio deI

    Registro vor

    der

    Erffnung

    der

    Verhandlung

    eine Summe,

    entsprechend dem

    dritten

    Teil

    des

    Hchstsatzes der vom Gesetz vo rgeschriebenen

    Strafe, bezahlen

    und auerdem

    die Kosten des Ver

    fa

    hrens

    tragen.

    Die Zahlung

    lsc

    ht

    die

    Verfehlun

    g aus.

    Artikel 19.

    Der A u ~ g a n g d ~ r technischen Prfungen. die das

    Centro Chlmlco

    Mlhtare

    selbst mit den

    von

    den Kon

    trollbeamten

    eingezogenen

    Mustern durchfhrt

    wird in

    j ~ d e m

    Falle. also auch.

    wenn

    die E r g e b n i s s ~ gnstig

    sl 1

    d

    .

    dem Inhaber

    des

    Wiederverkaufsgeschftes, wo

    die

    fortnahme

    des

    kontrollierten Materials

    erfolgte.

    innerhalb einer

    Hchstfrist

    von

    20 Tagen nach

    dem

    Datum der erwhnten

    Einziehung

    mitgeteilt.

    Artikel 20.

    Das

    technische Urteil, das vom

    Centro

    Chimico Mili

    tare auch

    bezglich des

    Obengesagten

    gefllt wird, ist

    unanfechtbar

    .

    Kapitel IV. V o r s c h r i f t e n f r d ie

    na

    c h

    d e m

    u s l a n d e b e s t i m m t e n o d e r aus dem

    us

    I a n d e

    k o m

    m end e n M a t e r i a 1 i e n.

    Artikel

    21.

    Zum

    Zwecke

    genauester

    Anwendung der

    Richtlinien

    des Gesetzes Nr. 551 vom 23. Mai 1932

    und der

    vor-

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.2 Februar

    19/28

    liegenden Ausfhrungsbestimmungen

    wird

    das Kriegs

    ministerium, Centro Chimico Militare, ermchtigt, seine

    berwachung auf die

    Herstellung

    von

    Gasschutzmate

    rialien, die

    zur Ausfuhr

    bestimmt sind, -

    welcher

    Art

    sie

    auch

    seien -

    auszudehnen

    .

    Zu diesem

    Zweck

    sind die Unternehmungen, die sich

    mit der HersteIlung von Gasschutzmaterial, das

    zur

    Ausfuhr bestimmt ist, beschftigen, gehalten, dieses

    dem

    vorerwhnten Ministerium anzuzeigen und alle An

    gaben und

    Unterlagen

    zu liefern, die das Ministerium

    selbst fr

    erforderlich

    hlt.

    Artikel 22.

    Gasmasken

    oder

    Maskenteile, die

    vom

    Auslande unter

    Beachtung der

    geltenden Zollbestimmungen

    eingefhrt

    werden, drfen ohne vorherige

    Lizenz

    gem den nach

    Artikel

    2 des

    Gesetzes und den vorliegenden Ausfh

    rungsbestimmungen erforderlichen Bedingungen nicht

    zum Verkauf gebracht werden .

    Das Gesuch um Erteilung einer solchen Lizenz wird

    vom Importeur eingereicht, der sich nach

    den

    Bestim

    mungen und der in diesem

    Reglement

    vorgeschriebenen

    Art und Weise, die

    fr HersteIler von Masken

    ma

    gebend sind Kapitel

    I), zu

    richten

    hat.

    Artikel 23 .

    Gasmasken

    auslndischer Herkunft, die zum Verkauf

    zugelassen sind, mssen durch gut

    sichtbare Zeichen

    und Marken

    so

    gekennzeichnet

    sein, wie dies

    von

    der

    Behrde, welche die Lizenz erteilt,

    vorgeschrieben is t

    .

    Artikel 24.

    Die

    ber

    treter

    unterliegen

    den

    vom Gesetz

    fr

    bertretungen der Richtlinien, weIche die

    Herstellung

    und

    den

    Verkauf

    von

    inlndischem

    Material

    regeln,

    angedrohten

    Bestimmungen.

    Gesehen, im Auftrag

    Seiner Majestt

    des Knigs :

    Der

    Kriegsminister :

    Gazzera.

    A nhnge.

    Anhang Nr. I

    Beschaffenheit einer Gasmaske und

    Richtlinien fr ihren technischen

    Aufbau.

    Unter

    einer Gasmaske

    versteht

    man

    aIlgemein eine

    Einheit, die gebildet wird aus:

    a) Gesichtsteil,

    b) Fil terbchse.

    Die

    Masken

    fr die Zivilbevlkerung mssen weit

    gehend

    folgenden Grunderfordernissen

    entsprechen:

    a) G e s ich t s t eil .

    Der Gesichtsteil wird hergestellt

    aus

    voIlkommen gasdichtem

    Material,

    das widerstands

    fhig gegen

    Suren und Alkalien

    ist. Es

    mu

    die Cha

    rakteristiken, die einer guten Qualitt des Materials,

    aus

    dem

    es hergesteIlt wird, eigen sind, und

    derartige

    mechanische Eigenschaften besitzen,

    da

    es

    den

    prak

    tischen

    Erfordernissen

    des

    Gebrauches

    und

    auch

    den

    Anforderungen

    bezglich guter

    Haltbarkeit

    fr einen

    Zeitraum von

    wenigstens

    drei

    Jahren

    entspricht,

    und

    Zwar

    ohne besondere Vorsichtsmanahmen oder

    kost

    spielige und komplizierte Anordnungen.

    Man mu den Gesichtsteil so schnell und bequem

    anlegen knnen, da Atmungsorgane und

    Augen sofort

    von der

    ueren Umgebung

    abgeschlossen werden.

    Er

    mu

    am

    Gesicht oder

    am

    Kopf fr den

    ganzen

    Zeitraum

    der

    Verwendung

    der Maske

    gut anschlieen,

    ohne,

    auch

    bei

    lngerem Gebrauch, Strungen

    zu ver

    ursachen. welch

    letztere

    durch Druck oder Reizwirkun

    gen des Materials auf die Haut - auch wenn sich diese

    in

    starker

    Schweiabsonderung befindet - hervorge

    rufen

    werden

    knnen.

    Der

    Gesichtsteil mu whrend

    der Anwendung

    eine

    so

    gute

    oder

    zumindest

    annehmbare Sicht

    gestatten.

    da

    eine

    ungehinderte

    Bewegungsmglichkeit

    der

    Per

    son, die die Maske trgt, auch bei ungengendem Lichte

    gewh rl

    eistet

    ist.

    b) F i I t e rb c h s e. Diese mu aus Ma terialien her

    gestellt sein, welche die mechanischen und chemischen

    Garantien

    bieten, die fr ihre

    praktische

    Verwendung

    erForderlich sind, und mu gegen chemische Kampf

    stoffe Gase.

    Dmpfe,

    Schwebstoffe)

    Schutz bieten

    .

    Die Filterbchse

    mu

    an den Gesichtsteil

    entweder

    direkt

    mittels Schraubgewinde oder mittels

    eines bieg

    samen Schlauches angeschlossen werden knnen.

    Das

    Schraubgewinde, welches die Filterbchse

    mit

    dem

    Gesichtsteil

    verbindet, mu dem normalisierten

    Typ, von

    welchem sich in

    der Anlage Anlage

    Nr. 2)

    eine

    Zeichnung

    befindet,

    derart entsprechen,

    da

    jede

    Art von Filtern

    an

    jede

    Art von Gesichtsteilen,

    welcher

    Ma terialtyp es auch sei, angeschlossen

    werden

    kann .

    Auch das gleiche Material auslndischer Herkunft

    mit Schraubgewindeanschlu

    mu

    denselben Schraub

    g

    ewindetyp

    haben.

    Die Filterbchsen der Masken,

    Gegenstand

    des vor

    stehenden Reglements, mssen

    zur Erleichterung der

    Kontrolle

    und zum eigenen Vorteil

    der Zivilbevlke

    rung,

    fr deren Schutz

    sie

    bestimmt

    sind,

    uerlich mit

    gelber Chrom-) Farbe lackiert werden, und zwar halt

    bar und unverlschbar. Filterbchsen, die vorwiegend

    oder ausschlielich fr ein

    bestimmtes

    Gas, auch

    wenn

    es als chemischer Kampfstoff angesehen wird, verwendet

    werden,

    mssen eine andere

    Frbung

    haben.

    Bezglich

    der Filterbchsen fr in

    du s t r i e 11 e n

    Gebrauch

    oder

    fr irgendweIche

    an

    de r e

    Verwendung,

    die nicht zum Schutze der Zivilbevlkerung gegen die

    hauptschlichsten und bemerkenswertesten chemischen

    Kampfstoffe dienen, werden die Firmen aufgefordert,

    nicht gelbe Chrom-)

    Farben

    oder Farben, die sich der

    gelben derart

    nhern

    , da man Zweifel in der Fest

    steIlung haben

    knnte,

    zu

    verwenden.

    Zweck

    dieser

    Anordnung ist, in offensichtlicher und

    einprgsamer

    Weise

    zu sichern,

    da

    die gelbe Farbe ausschlielich

    Fr

    die

    Filter derjenigen Masken vorbehalten bleibt

    , die

    fr die Zivilbevlkerung im Falle von Angriffen mit

    chemischen Kampfstoffen bestimmt sind. Vorstehendes

    mu auch bei

    den

    Filterbchsen, die aus

    dem

    Auslande

    eingefhrt werden,

    beachtet werden .

    Den wichtigsten

    vorerwhnten Teilen,

    Gesichtsteil

    und

    Filterbchse,

    knnen

    evtI. noch nachfolgende weitere

    Teile hinzugefgt werden:

    c) bi e g

    sam

    er Sc h l au c h : Der biegsame Schlauch

    Verbindung

    zwischen Gesichtsteil und Filter) mu gas

    dicht sein und den Durchgang der Luft

    gestatten,

    auch

    wenn

    er so

    zusammengefaltet

    wird, da

    beide Enden

    aufeinanderliegen

    .

    Er mu

    einen

    Durchmesser lichte

    Weite)

    von

    ungefhr 25

    mm

    haben.

    d) V e n

    t i

    I s y s t e m. Die Maske darf auch mit

    einem

    Ventilsystem versehen

    sein

    Einatemventil

    und

    Ausa temventil).

    Das

    Ausatemventil mu

    in

    praktisch vollkommener

    Weise

    arbeiten,

    darf sich

    beim

    Gebrauch nicht defor

    mieren und

    mu

    eine bewhrte lange

    Haltbarkeit

    be

    sitzen. Das

    Ventils

    ystem

    mu leicht nachgesehen

    wer

    den

    knnen,

    und auch

    die

    Auswechslung der Ventile

    selbst mu leicht erfolgen knnen .

    Bemerkung.

    AIle vorerwhnten technischen Erfordernisse werden

    vom Centro Ch imico Militare

    durch

    technische Prfun

    gen festgestellt, wobei jeder Maskentyp und sein ver

    mutlicher

    Handelswert

    bercksichtigt werden

    .

    Anhang Nr. 2

    Normblatt fr Schraubgewinde.

    An

    hang

    Nr

    . 3. Muster fr Herstellungs- und Verkaufs

    lizenz

    .

    Anhang Nr. 4. Muster fr Beschlagnahme-Erklrung.

    Anhang Nr. 5.

    Muster fr Feststellungsprotokoll.

    Anhang

    Nr.

    6.

    Prfung fr die Feststellung der tech

    nischen Erfordernisse denen die Gasmasken fr die

    Ziv ilbevlkerung entsprechen mssen.

    1.

    Prfung

    des

    gasdichten

    Sitzes

    der Maske

    .

    Die Maske wird von einer

    Person angelegt,

    die

    zu

    nchst

    15 Minuten

    in

    einem

    Gasraum, in

    welchem

    eine Konzentration von

    10

    mg Chloracetophenon

    je m

    3

    Luft erzeugt ist, verbleiben mu. Unter diesen

    Bedingungen

    mu

    der

    Trger

    der

    Maske sprechen,

    laufen, zahlreiche

    krperliche

    und Kopfbewegungen

    ausfhren, ohne irgendein lstiges

    Gefhl

    an den

    Augen oder

    in der

    Kehle

    zu

    verspren.

    2.

    Prfung

    der

    Filterbchse

    a)

    Prfung der Stofestigkeit: Die

    Filterbchse, die

    man

    aus

    einer

    Hhe von 1 50 m,

    einmal

    in Lngs

    richtung und ein zweites Mal in Querrichtung, auf

    einen zementierten Boden fallen lt, darf keine

    7

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1935 Nr.2 Februar

    20/28

    ihrer mechanischen und

    Schutz

    bietend en Eigen

    schaften verlieren.

    b) Atemwiderstand : Bei einem st

    et

    igen LlIftstrom

    vo n 15- 30

    Litern

    in der Minute darf der Wider

    sta

    nd

    15- 25 mm Wassersule nic

    ht

    bersteigen.

    c) Schu tzw

    irkun

    g gegen Phosgen : Bei einem stetigen

    Luftstrom von 30 Litern in der Minute . en thal

    tend

    0,25 % seines Volumens

    an

    Phosgen, mu die

    Filterbchse eine SchlItzleistun gsdau

    er

    von min

    destens 20 Min uten haben .

    d) Schutzw irkung gegcn Chlorpikrin : Bci einem

    stet

    igen

    Luftstrom von

    20

    - 30

    Litern

    in d

    er

    Mi

    nute,

    en t

    haltend 0,5% seines Volumens an Chl

    or

    pikrindmpfen, mu die Filterbchse e in e Schu tz

    leistungsdauer von mindestens

    25

    Minuten

    hab

    en.

    e) Sc

    hu t

    zwirkung gegen Schwebstoff: Dic Fil ter

    bchse mu 20 Mi

    nu t

    en lang

    einen vo

    llk ommenen

    Sc

    hut

    z gegen eine Konzent ra tion

    vo

    n 20 mg Di

    phenylchlorarsin je m

    3

    Luft bieten

    .

    3. Prfungen des biegsamen Schlau ches:

    Er mu ei

    nen

    Durchmesser (lichte Weite)

    vo

    n un ge

    fhr 25 rnrn

    hab

    en und einem inneren

    berdruck von

    ungcfhr

    1.

    atrn. 2

    Meter

    W asse rsule) .

    Widerstand

    leisten knnen, ohne due

    rnd

    e Defor

    mI

    erun gen zu

    er leiden.

    4. Prfungen

    des

    Ventilsystems:

    a) Das Ei

    nat

    enwentil , das e in cm Luftstrorn von 15

    bis 30 Liter in der Minute

    un t

    erwo

    rfen

    wird, darf

    keinen

    hheren \ Vide rst

    and

    als 3- 4 mrn

    Wasser

    sule zeigen.

    b) Das Ausatemventil darf unter

    den

    gl

    eichen

    Be

    dingungen wie oben keinen hheren Widerstand

    als 4-7 mm 'vVassersule zeigen.

    c) Das Ausatemvent il

    darf whrend

    de s Ventil

    spieles

    keine

    Einatmungs - Rckstrme aufweisen.

    Die Prfungen fr die Feststellung

    der

    technischen

    [rfo

    rd

    ernisse

    werden

    nach den beim Ce

    nt r

    o Chirni co

    Milit

    are

    in

    Anwendung

    bcfind

    li

    chen Verfahren durch

    gefh rt.

    L i t c r a t u r :

    O[

    z z 0 A ttili o

    Dr.:

    GlIerra Chimi ca.

    Mailand 1931.

    *L u s t i g,

    s s a n d r o ,

    Prof.: Effetti dei Gas di

    Guerra. 2. Au f lage.

    Ma

    iland 1934.

    M 11 re r , A lbert o,

    Oberstleutnant

    der A rt ill erie : Le

    Sostanze agg ress ive.

    Turin

    1933.

    Pagn i e l l o . A., Prof.:

    L'Arma

    Chimica . 3 Bnde .

    Turin

    1927, 1928. 1929.

    S a r t 0 r

    i.

    M

    .

    Dr.: Chimica delle Sostanze aggres

    sive.

    Mailand

    19

    33.

    Ze i t s c h r i f t e n :

    Il

    Con

    tr o

    Aerco.

    Halbmonatsschrift.

    Mailand,

    seit

    1930. (Fortsetzu ng folgt.)

    Zur usbildung der Gassprer

    Dr. Nie 1sen Hamburg-Gro-Borstel

    Nachslehender Au s alz ddle

    als ein

    aus der praktischen

    Arb e it cnlstand l ner ers le r fr e in e b i l d u n ~ s v o

    sc hrill a nzu sp

    r