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Der Freiheits- kämpfer Organ der Kämpfer für Österreichs Freiheit 63. Jahrgang – Nr. 41 – Mai 2014 Gedenken an Othmar Burian Gemeinsames Februargedenken Heinrich Maier – Ein Seelsorger im Widerstand Dollfuß- Gedenken Wie alljährlich versammeln wir uns auch heuer am Samstag, den 26. Juli 2014, 10h, am Hietzinger Friedhof zum Gedenken an die Ermordung von Bundes- kanzler Dr. Engelbert Dollfuß so wie der drei Offiziere Biedermann, Huth und Raschke. Wir treffen uns um 9:45 Uhr beim Eingang Maxingstraße, Autobusstation. Zu erreichen entweder von der Station Kennedybrücke der U4 und weiter mit Autobus 58B oder von der Schnellbahnstation Meidling mit Autobus 8A in Richtung ORF-Zentrum. Dr. Gerhard Kastelic, Prof. Hannes Schwantner, Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Dr. Michael Spindelegger (v.l.n.r.) am Wiener Zentralfriedhof.

Gedenken an Othmar Burian Heinrich Maier – Ein Seelsorger ......NATO1 gegen Russland) nicht mehr vollständig ausgeschlos-sen werden. Die russisch-euro-päischen Beziehungen sind

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Page 1: Gedenken an Othmar Burian Heinrich Maier – Ein Seelsorger ......NATO1 gegen Russland) nicht mehr vollständig ausgeschlos-sen werden. Die russisch-euro-päischen Beziehungen sind

DerFreiheits -kämpferOrgan der Kämpfer für

Österreichs Freiheit63. Jahrgang – Nr. 41 – Mai 2014

Gedenken an Othmar Burian

GemeinsamesFebruargedenken

Heinrich Maier – Ein Seelsorger im Widerstand

Dollfuß-Gedenken

Wie alljährlich versammelnwir uns auch heuer am

Samstag, den 26. Juli 2014, 10h,

am Hietzinger Friedhof

zum Gedenken an die Ermordung von Bundes-

kanzler Dr. Engelbert Dollfuß so wie der drei Offiziere Biedermann, Huth und

Raschke.

Wir treffen uns um 9:45 Uhrbeim Eingang Maxingstraße,Autobusstation. Zu erreichen

entweder von der Station Kennedybrücke der U4 und

weiter mit Autobus 58B oder von der Schnellbahnstation

Meidling mit Autobus 8A in Richtung ORF-Zentrum.

Dr. Gerhard Kastelic, Prof. Hannes Schwantner, Bundeskanzler Werner Faymann undVizekanzler Dr. Michael Spindelegger (v.l.n.r.) am Wiener Zentralfriedhof.

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Seite 2 Der Freiheitskämpfer

Heuer, 80 Jahre nachdiesen schrecklichenEreignissen, ist es ge-

lungen, wieder ein gemeinsa-mes Gedenken der österreichi-schen Bundesregierung zu ge-stalten. Als ich wegen einerMitwirkung unserer Organisa-tion angesprochen und gefragtwurde, ob wir bereit wären, aneiner solchen Veranstaltungmitzuwirken, habe ich sofortzugesagt. Gerade beim Geden-ken der Opfer der Ereignisseam und um den 12. Februar1934 haben viele getrauert undtrauern noch immer um die 128Toten auf Seite der Exekutive

und die 137 Toten auf Seitendes Schutzbundes. Eltern, Ehe-partnern, Kindern, Verwandten,Freunden und Parteigenossenist der Tod der Opfer dieschwerste Belastung. Nur se-kundär ist daher die Frage, aufwelcher Seite sie standen.

Die Gedenkfeier fand in äu-ßerst würdevollem Rahmenstatt, es gab keine Ansprachen,sondern nur die Kranzniederle-gung durch Bundeskanzler undVizekanzler sowie eine musi-kalische Umrahmung.

Ich bin der Meinung, dass80 Jahre nach diesen für Öster-reich so schrecklichen Ereig-

nissen über die Gräber der Op-fer beider Seiten die Handrei-chung ein wesentlicher Beitragist, um die Aufarbeitung dieserZeit nach objektiven Aspektendurchzuführen. Besonders des-halb auch, da im Februar diesesJahres in verschiedensten Me-dien nicht objektive und sehreinseitige Darstellungen durchsogenannte Historiker veröf-fentlicht worden waren. Auchder ORF hat in seinen Beiträ-gen nicht die erforderliche Ob-jektivität gezeigt, sondern sehreinseitig berichtet. Eines spä-ten Abends wurde ein alter Filmüber diese Ereignisse ausge-

strahlt und es war direkt ein Ge-nuss, die Objektivität dieses al-ten Films im Gegensatz zu denneuen Elaboraten zu sehen.

Wenn diese Ideen aus 1934bei den Spitzenpolitikern derbeiden großen Parteien nach1945 weiter bestanden hätten,wäre es nicht zum gemeinsa-men Aufbau unseres heutigenÖsterreich gekommen und mankann und muss festhalten, dassnicht zuletzt das Gesetz über dieRehabitilierung der Februar-opfer ein wesentlicher Schrittin eine gemeinsame Zukunftdarstellt.

GK

GemeinsamesFebruargedenkenAnfangs der zweiten Republik wurde des 12. Februars 1934 und der schrecklichen Er-eignisse zu dieser Zeit in zwei verschiedenen Veranstaltungen gedacht. Die bürgerlichkonservative Seite ging zu den Gedenkstätten der Opfer auf Seite der Exekutive undSozialdemokraten und Kommunisten gedachten ihrer Opfer bei ihrem eigenen Denk-mal. Nur einmal unter den Parteivorsitzenden Gorbach und Pittermann kam es zu ei-ner gemeinsamen Veranstaltung.Dr. Gerhard Kastelic

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Seite 3Der Freiheitskämpfer

In Folge der Krise in derUkraine kam es zu politi-schen Spannungen zwischen

der Europäischen Union, denVereinigten Staaten von Ame-rika und der Russischen Föde-ration. Diese Spannungen dürf-ten zu einer weiteren Militari-sierung Europas und Osteuro-pas führen.

Die WiedervereinigungDeutschlands im Oktober 1990war noch ein Ergebnis der Ko-operation von Ost und West. Die-se Kooperation nach dem 2.Weltkrieg scheint nun gefährdetund der Konfrontation gewichen,denn aktuell wird ein Keil zwi-schen 2 große Blöcke getrieben.

Nachdem die Bevölkerungder Autonomen Republik Krimam 16. März 2014 in einem Re-ferendum mit mehr als 96 Pro-zent Zustimmung für eine Ein-gliederung an die Russische Fö-deration votiert hatte und inKiew eine ungewählte Über-gangsregierung mit mehrerenrechtsradikalen Ministern durcheinen lange vorbereitetenPutsch an die Macht kam, be-gann sich ein Konflikt zwischenWest und Ost zu entfalten, des-sen Entwicklungen noch nichtabsehbar sind.

Für die Bevölkerung derUkraine scheint sich nichts ver-bessert zu haben und die politi-schen Widersprüche innerhalb derUkraine sind keineswegs gelöst.

Das Referendum auf derHalbinsel Krim war mehr der

friedlichere Weg bürgerlicherWillensbildung als der gewalt-same Putsch in Kiew, wo eineMission der EU-AußenministerFrankreichs, Polens undDeutschlands, die zu einer fried-lichen Entmachtung des ge-wählten Präsidenten der Ukrai-ne führen sollte, von rechtsradi-kalen Kräften sabotiert wurde.

Aufgrund der aktuellen Si-tuation in der Ukraine kann einemilitärische Auseinanderset-zung zwischen den großen Mi-litärblöcken (USA, EU undNATO1 gegen Russland) nichtmehr vollständig ausgeschlos-sen werden. Die russisch-euro-päischen Beziehungen sind aufeinem Tiefpunkt, der sogar zueinem europäisch-russischenKrieg führen könnte.

„Man sollte vielleicht frü-her bedenken, was das Ergeb-nis ist, wenn man im Vorhof ei-ner anderen Großmacht von au-ßen für politische Veränderun-gen sorgt“, sagte der Vor-standsvorsitzende der Deut-schen Post AG, Frank Appel, imZusammenhang mit den ak-tuellen Spannungen zwischenWest und Ost.2

Zur Entwicklung desWest-Ost-Konflikts nachder WiedervereinigungDeutschlands

Im Zuge der Verhandlungenüber die deutsche Wiederver-einigung sicherten westliche

Politiker(HelmutK o h l ,Hans-Dietrich Gen-scher, James Baker) Mi-chail Gorbatschow undEduard Schewardnadsezu, dass es eine Erweiterung derNATO infolge der deutschenWiedervereinigung nicht gebenwerde. Diese Zusagen der USAund Deutschlands an Russlandermöglichten erst die Wieder-vereinigung Deutschlands.Auch hat Russland die Mit-gliedschaft des wiederverein-ten Deutschland in der NATOtoleriert.

Im „Zwei-plus-Vier-Vertrag“(Vertrag über die abschließendeRegelung in Bezug auf Deutsch-land), der am 12. September1990 in Moskau unterzeichnetwurde, ist enthalten, dass dieNATO im Osten Deutschlandsnur dann Manöver durchführendarf, wenn diese die Sicher-heitsinteressen der Sowjetunionnicht beeinträchtigen.

Im Zuge der deutschenWiedervereinigung wurdenauch mehrere bilaterale Ab-kommen zwischen Bundes-kanzler Kohl und PräsidentGorbatschow abgeschlossen,wie zum Beispiel der „Vertragüber gute Nachbarschaft, Part-nerschaft und Zusammenarbeitzwischen der BundesrepublikDeutschland und der Unionder Sozialistischen Sowjetre-publiken“, der am 9. Novem-ber 1990 in Bonn unterzeich-net wurde. Diese Verträge soll-ten ein friedliches Nebenein-ander und eine gute Partner-schaft von Ost und West si-chern.

Nach der Auflösung desWarschauer Pakts wurde dieNATO nicht ebenso aufgelöst,vielmehr fand eine großange-legte NATO-Osterweiterungstatt: Polen, Tschechien, Un-garn, Bulgarien, Estland, Lett-land, Litauen, Rumänien, dieSlowakei, Slowenien, Albanienund Kroatien wurden zuNATO-Mitgliedstaaten – ent-gegen der Zusagen von HelmutKohl, Hans-Dietrich Genscherund James Baker (damaligerUS-Außenminister). Auch be-finden sich entgegen dieserVereinbarungen gegenwärtigzahlreiche Militärstützpunkteder Streitkräfte der VereinigtenStaaten auf dem Gebiet desehemaligen Einflussbereichsder Sowjetunion. 17 Militär-stützpunkte der USA befindensich in Albanien (1), Bulgarien(6), Kosovo (2), Polen (3), Ru-mänien (4) und Ungarn (1).3

Eine Verschiebung derMachtbalance zwischen Westund Ost ist Fakt und man steu-ert auf einen Konfrontations-kurs mit Russland zu. Die eu-ropäische Union und die NATOverfolgen eine stetige Ost-Er-weiterung. Auch wurden gegenRussland gerichtete Raketen-basen in Tschechien und Polengeschaffen. Womöglich wirddieser Raketenschild bald aufdas Gebiet der Ukraine vorge-

Kehrt der Krieg nach Europa zurück?Eine weniger publizierte Sicht zur politischen Krise in der Ukraine

Nach der Phase des „Kalten Krieges“, der von 1947 bis 1989 dauerte,und nach dem Zusammenbruch des Sowjetkommunismus gerät das Ver-hältnis der Westmächte und Russlands nun wieder in eine heißerePhase des West-Ost-Konflikts.

1 Nordatlantikpakt-Organisation (NATO)2 http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-putin-und-obama-sprechen-

ueber-noch-mehr-gespraeche-a-961408.html3 http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Milit%C3%A4rbasen_der_Vereinigt-

en_Staaten_im_Ausland#Albanien

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rückt – keine 500 Kilometer vonMoskau entfernt.

Zu den Vorgängen in derUkraine

Am 21. Februar 2014 wur-de in Kiew eine Vereinbarungüber die Beilegung der Krise inder Ukraine unterzeichnet. Die-se Vereinbarung der Außenmi-nister von Deutschland, Frank-reich und Polen – Frank-WalterSteinmeier, Laurent Fabius undRadoslaw Sikorski – mit demPräsidenten der Ukraine, Vik-tor Janukowitsch, sollte dieStaatskrise in der Ukraine, diedurch Ausschreitungen in Kiewentstand, beenden. Diese Ver-einbarung, die einen Gewalt-verzicht, vorgezogene Präsi-dentenwahlen und eine Verfas-sungsänderung beinhaltete,wurde gebrochen – unter ande-rem von rechtsradikalen undrusslandfeindlichen Kräften inKiew. Bei dortigen Ausschrei-tungen wurden im Februar rund100 Menschen getötet. Dabeikamen auch Scharfschützenzum Einsatz, deren Herkunftnach wie vor ungeklärt ist. DerZentralrats-Präsident der Judenin Deutschland, Dieter Grau-mann, sagte in diesem Zu-sammenhang:

„Dass die rechtsradikaleund traditionell antisemitischeSwoboda-Partei nun auch Teilder Übergangsregierung ist,verstärkt unsere Sorge nur nochmehr“.4

Auf der anderen Seite beriefsich das Parlament der Krimnach der Abhaltung des Refe-rendums auf ein Kosovo-Gut-achten des Internationalen Ge-richtshofs vom 22. Juli 2010,wonach eine einseitige Unab-hängigkeitserklärung nicht ge-gen das Völkerrecht verstößt.Das Selbstbestimmungsrechtund die Souveränität der Bür-

ger der Krim können insofernnicht zur Disposition stehen.

Zum Verhalten derWestmächte

Die NATO strebt eine Zu-sammenarbeit mit der Ukrainean. Damit würde die NATO di-rekt an die Grenze Russlandsvorrücken.

In den USA gibt es Bestre-bungen, zusätzliche Armeeein-heiten nach Europa zu entsen-den, auch dürfte es zu einer Auf-stockung der Nato-Truppen in

Osteuropa kommen. Das alleswürde zu einer beunruhigendenMilitarisierung Europas führen.

Die Europäische Union unddie USA haben bereits Wirt-schaftssanktionen gegen Russ-land verhängt. Diese Sanktio-nen, die nur die Bürger auf bei-den Seiten treffen, sind ebensoein Schritt dazu, einen Konfliktmit Russland heraufzube-schwören.

Die deutsche (!) Bundes-kanzlerin Merkel drohte als eineder ersten Politiker Wirt-schaftssanktionen gegen Russ-land zu verhängen und Russ-land aus dem Zusammenschlussder größten Industrienationender Welt (G8) auszuschließen.Hat es vergleichbare Sanktio-

nen gegen den völkerrechts-widrigen Irak-Feldzug der USAmit über einer Million Todes-opfern gegeben?

Neue Trennlinien zwischenWest und Ost sind also am Ent-stehen. Gerade Deutschlandsollte sich, auch aufgrund sei-ner Vergangenheit, nicht zu ag-gressiv gegen Russland wenden.

Es ist kein Ausdruck vonpolitischer Klugheit, wenn eindeutscher (!) Bundesfinanzmi-nister, Wolfgang Schäuble(CDU), den russischen Präsi-denten mit Adolf Hitler ver-

gleicht (auch wenn dies zu de-mentieren versucht wurde).

„Wir halten solche Artpseudohistorischer Exkurse desdeutschen Ministers für eineProvokation“, hieß es in einerMitteilung des Außenministe-riums in Moskau. „Seine Ver-gleiche sind eine grobe Mani-pulation historischer Fakten.“5

Plumper als der VersuchSchäubles, Moskau zu isolie-ren, kann diplomatisch wohlnichts ausfallen – oder willSchäuble einen Krieg gegenRussland (und seine Verbün-deten wie z.B. China) provo-zieren?

Dass die Zukunft des euro-päischen Friedensprojekts einKrieg gegen Russland sein

könnte, ist keine Utopie mehr.Unter anderen warnte der EU-Parlamentspräsident MartinSchulz vor einem solchen Krieg:

„All diejenigen, die ge-glaubt haben, Krieg oderKriegsgefahr wären kein The-ma mehr, sehen sich eines Bes-seren belehrt“.6

Die Eskalation der Ukrai-ne-Krise hat in Deutschlandeine Diskussion über dieWiedereinführung der Wehr-pflicht ausgelöst.

Jean-Claude Juncker, derehemalige MinisterpräsidentLuxemburgs und Spitzenkan-didat der Europäischen Volks-partei (EVP) bei der Europa-wahl, forderte angesichts derUkraine-Krise den Aufbau ei-ner europäischen Armee:

„Wir könnten eine gemein-same europäische Armeemittelfristig gut gebrauchen,weil sie helfen würde, Sicher-heits- und Außenpolitik zu ge-stalten und die VerantwortungEuropas in der Welt wahrzu-nehmen.“ 7

Lösungswege

Wirtschaftsminister Rein-hold Mitterlehner (ÖVP) bei-spielsweise „plädierte für eine„vernünftige Lösung am Ver-handlungsweg“. Diese bein-halte, dass „auch die russischenArgumente“ bezüglich des Vor-gehens Moskaus in der Ukrai-ne gehört werden müssten. ImDialog mit Russland müsse manauch die „Machtergreifung inKiew aufarbeiten“. Immerhinseien dabei Vereinbarungen„nicht eingehalten“ worden,meinte Mitterlehner in Bezugauf ein Ende Februar zwischendem später geflüchteten ukrai-nischen Präsidenten Viktor Ja-nukowitsch, der Opposition undEU-Vermittlern geschlossenesAbkommen, das am Tag daraufbereits hinfällig wurde“.8

Österreich wäre eine mög-liche Drehscheibe für Vermitt-lung und Deeskalation.

MH

4 http://www.derwesten.de/politik/rechtsradikale-in-der-ukrainischen-regierung-aimp-id9120236.html5 http://www.faz.net/aktuell/politik/russland-kritisiert-schaeubles-hitler-vergleich-12878587.html6 http://www.spiegel.de/politik/ausland/krim-krise-schulz-warnt-vor-kriegsgefahr-in-europa-a-959930.html7 http://www.welt.de/politik/ausland/article126079008/Juncker-fordert-Aufbau-einer-europaeischen-Armee.html

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D as Leben Othmar Buri-ans war ein sehr be-wegter Weg mit vielen

Höhen und Tiefen und das Spie-gelbild des 20. Jahrhunderts. Erwurde am 26. April 1925 alsSohn des Rittmeisters Karl Bu-rian in Wien geboren und nachAbsolvierung der Volks- undHauptschule trat er als Lehrlingin eine Eisen- und Stahlfirma ein.Am 12.2.1943 legte er die Kauf-mannsgehilfenprüfung ab undwurde am 17. des gleichen Mo-nats zum Arbeitsdienst eingezo-gen. Über seine Aktionen als Ju-gendlicher gegen das NS-Regi-me ist an anderer Stelle zu lesen(siehe Gedächtnisprotokoll).

Bei der Verhaftung seinesVaters am 13.Oktober 1938 warer es selbst, der den Beamtender Gestapo die Wohnungstüröffnete und somit wissentlichden Leidensweg seines Vaters,der schließlich am 13. März1944 im Wiener Landesgerichthingerichtet worden war, be-gleitete. Seiner Mutter, dieebenfalls durch das Schicksalihres Mannes schwer getroffenwar, stand er immer beispielhaftzur Seite.

Nach Dienst in der Wehr-macht mit schrecklichen Er-lebnissen in Prag und russi-scher Kriegsgefangenschaft bis2.11.1947 arbeitete er in ver-schiedenen Unternehmungenbis er 1952 bei der Landes-forstinspektion Niederöster-reich Arbeit gefunden hatte. Er

war mit der Betreuung von Spe-zialfahrzeugen, Sprengarbeitenund schließlich als Verwalterim Ferienhaus Erlaufsee ein-gesetzt. Seine Tätigkeit in derLandesregierung beendete er1983 als Fachoberinspektor.

In der „ÖVP Kameradschaftder politisch Verfolgten“ war erseit 1993 Vorstandsmitglied imLandesverband Wien und fun-gierte seit 27. Oktober 1999 biszu seinem Ableben als Kassierim Landesverband Wien. Seit27.10.1999 war er auch Kassierim Kuratorium unserer Organi-sation.

Wer Othmar Burian gekannthatte, schätzte an ihm sicher im-mer seine integre Position undhat sich über seine zurückhal-tende aber doch humorvolleHaltung sehr gefreut. Besonders

zu betonen ist seine bescheide-ne Art und oft hab ich mit ihmüber seine Kochkünste und einfachen aber guten Speisenausführlich diskutiert. SeinInteresse galt besonders derZwischenkriegszeit, nicht zu-letzt um die Leistungen und dasLeben seines Vaters aufzuar-beiten. Geschichte war sein Ste-ckenpferd und da war er sehrbelesen und spezialisiert.

In seinem letzten Lebens-jahr hat er immer ganz ent-scheidend darum gerungen,wieder auf die Beine zu kom-men. Er lag schon im Juli imSterben und hat sich wieder zu-rückgekämpft. Es war schön,dass er bis zum Schluss in sei-nem geliebten Belvedere woh-nen konnte. Er ist viel zu Fußgegangen und hat sogar am Be-ginn seiner Pensionierung dasSeniorensportabzeichen ge-macht.

Lieber Othmar, wir werdenDich nicht vergessen.

GK

Gedenken an Othmar BurianWir haben einen guten Kameraden und Freund verloren.Othmar Burian ist am 7. November 2013 von uns ge-gangen und seine Urne wurde am 14. Dezember 2013in Anwesenheit von Vertretern unserer Organisation amNeustifter Friedhof beigesetzt.

Othmar Burian, geb. 26.4.1925, Sohndes Hauptmann Karl Burian;

Mein Vater wurde am 13. Oktober1938 verhaftet und am 13. März 1944 hin-gerichtet.

Am 13. Oktober 1938 um 19:30 Uhrklopfte es an der Wohnungstür in Wien8. Wickenburggasse 16, wo wir damalswohnten und da wir Gäste erwarteten, öff-

nete ich und es schoben sich 10 Mann vonder Gestapo in die Wohnung, die von19:30 Uhr bis 23.30 Uhr die Wohnungdurchsuchten.

Die Mutter wurde verhaftet und mit-genommen, da mein Vater schon außer-halb verhaftet wurde. Uns, ich und mei-ne Schwester, da wir 13 und 14 Jahrealt waren, hörte ich sagen, werden ins

Altreich verschickt. Es kam aber nichtdazu.

7 Gestapoleute blieben in der Woh-nung, einen Monat lang Tag und Nacht.Ich und meine Schwester Trude bliebenin der Wohnung und wurden tags undnachts verhört. Fragen, hinterlistige wie:Du bist Briefmarkensammler, von wo hastdu Marken bekommen usw.

Heikle Fragen, die ich nicht wusste,wie ich sie beantworten sollte, um nie-manden zu gefährden, flüchtete ichmich ins Heulen, um krampfhaft nach-zudenken wie ich sie beantworten kön-ne. Nach einem Monat zogen sie ab, ei-ner ließ sogar die Pistole am Tisch lie-gen, der dann atemlos zurück kam, umsie zu holen.

Wir bringen das Gedächtnisprotokoll von Herrn Othmar Burian in seiner Originalfassung

Widerstandsgruppe Burian jun. im I. Bezirk

Othmar BURIAN, Wien I. Jordangasse 7, Sohn des Hauptmann Karl BurianTrude BURIAN, Wien I. Jordangasse 7, Tochter des Hauptmann Karl BurianWolfgang ???, Wien I. Ertelgasse 4, Vater oberster Luftschutzwart von WienWalter FRIMMEL, Wien I. Kohlmarkt 7??? WENZL, Wien I. Bognergasse 7, Vater Akad. Maler, Stiefmutter NS Frauenschaftsführerin

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Die Mutter wurde aus der Haft ent-lassen. Sie litt an Verfolgungswahn undsah sich dauernd verfolgt.

Wir wechselten die Wohnung und zo-gen mit einer Tante in die Jordangasse 7in den I. Bezirk. Die Wohnung war unterihren Namen, da man ja nicht wusste, obsie uns die Wohnung nicht wegnehmenwürden.

Im I. Bezirk gehörte ich zur Pfarre St.Peter wo ich meinen Freundeskreis neuaufbaute. Dort lernte ich Wolfgang, undseinen Freundeskreis kennen, die alle indas akademische Gymnasium am Be-ethovenplatz 1 gingen.

So begann unsere Tätigkeit im I. Be-zirk.

Am Dachboden des Gymnasiums warnoch eine Krukenkreuzfahne, die Wolf-gang sich um den Körper wickelte undso aus der Schule heraus brachte. EinesNachts kletterten wir auf die Vermäh-lungssäule am Hohen Markt und hisstendiese. Die Feuerwehr holte sie dann her-unter.

Eine andere Aktion war das Malenvon Krukenkreuzen in der Nacht. In derNacht verabredeten wir uns um 12 Uhrin der Ertelgasse, wo Wolfgang wohnte.Er wartete schon. Jetzt habe ich Glückgehabt, sagte er, gerade ist mein Brudernach Hause gekommen und hat michnicht gesehen, der hätte mich erschlagen.Sein Bruder war ein Illegaler. Bei Wolf-gang waren sechs oder mehr Geschwis-ter und ein jeder hatte eine andere Ge-sinnung. Sein Vater war der höchste vomLuftschutz in Wien.

Wir begaben uns am Beethovenplatzvor die Schule und malten zwei großeKruckenkreuze auf die Straße und einesauf das Schultor. Meine Schwester Tru-de stand Schmiere. Nach den Aussagenvon Wolfgang musste der Schulwart diesin der Früh entfernen. Von dieser Aktionwusste meine Mutter nichts, da wir unsin der Nacht davon schlichen.

Ich hatte einen Gummitypensetzkas-ten, wo ich auf gummiere, weiße RollenTexte druckte. „Herr mach uns frei vonder Nazityranei“ oder „Unser Motto Kai-ser Otto“.

Einen Teil gab ich Wolfgang, der inder Schule sowie in das Klo des Direktorskletterte und ihm auf den Klodeckel ei-nige Zettel „Herr mach uns frei von der

Nazityranei“ klebte. Eine Stunde späterwar die Gestapo in der Schule. Es wur-den klassenweise Leibesvisitationendurchgeführt. Wolfgang, der noch Zettelhatte, konnte, bis er drann kam, noch die-se verschwinden lassen.

Andere Zettel klebten wir im I. Be-zirk auf Auslagenscheiben ect. Vielleichtwar es günstig, dass wir die Aktionen inunmittelbarer Nähe des Wohnortes undder Gestapo machten und so die Gesta-po wenig Verdacht auf uns hatte.

Als ich einmal am Graben wartete,beobachtete mich ein Herr, der dann aufmich zukam und mich über die Vorfälleausfragte, ob ich nicht von den Dingenim Bezirk wüsste, was ich verneinte.Nach dem Aussehen könnte es der Spit-zel Materna gewesen sein, der schon mei-nen Vater verraten hatte. Ebenso betä-tigten wir uns als Fassandenkletterer aufdie Oper bis nach oben, um zu erkunden,welche Aktionen wir dort treffen kön-nen.

Diese kleinen Aktionen waren im Be-reich unserer Möglichkeiten, außerdemwar die Gestapo andauernd auf Trab ge-halten, wenn man dieses auch heute be-lächeln möge, so standen wir doch miteinem Fuß im Grab.

Wenn man den Verlauf der Wider-standsgruppe Landgraf besieht, die fürdiese Delikte 6 – 8 Jahre und Todesstra-fe bekam, so kann man ermessen, wie esuns ergangen wäre, wo ich sowieso schonbelastet war.

Anfangs 1943 wurden wir zum Mili-tär eingezogen. Ich verweigerte den Of-fizierslehrgang und wurde sofort an dieFront nach Russland abgestellt. Die An-deren gingen an die Westfront und sindalle gefallen. Man muss sich die damali-ge Lage vor Augen führen. Man wurdeja vom Hausmeister bespitzelt.

Ich musste in der Berufsschule eineZugehörigkeit zur HJ vorlegen oder dieEntlassung in Kauf nehmen. So wech-selten wir ständig in den Bezirken dieHJ, um dies zu bekommen und trotzdemnirgends fix zu sein. Die HJ Dienste wur-den am Sonntag angesetzt, wenn Mes-se war, dass keiner hingehen konnte; umnoch vor der Kirche Lieder zu singen unddie Messe zu stören. Ich war auch vielbei den Schotten, wo dann Pater WilhelmSekira Ostmarkverbot bekommen hatte,

weil er angeblich die Leute vom HJDienst abhielt. Beim Luftschutznacht-dienst im Polizeirevier in der Stallburg-gasse 4 traf ich einen Schulkollegen ausder Volksschulzeit vom Kath. Schulver-ein am Judenplatz. Name nicht mehr be-kannt, sein Vater war Oberst der alten Ar-mee, der gab mir den Tipp, gehe in dieWilhelmskaserne zur Reit- und Fahr-ausbildung, das vom SA Reitersturm3/91 durchgeführt wird und du hast dortRuhe, da dort nicht politisiert wird. Eswurde zwar geworben, bei Volljährigkeitbeizutreten.

Der Direktor des katholischen Schul-vereins war ein Illegaler, obwohl derSohn von Schuschnigg, der eine Klasseunter mir war, dort die Schule besuchteund der Vater öfters in der Schule war.Nach 1945 war er wieder Direktor? Ichfrage: Hätte ich mich aus der Berufs-schule herausschmeißen lassen sollen?Als ich das Lebensmittelgeschäft mei-ner Mutter übernehmen sollte, fehlte mirein halbes Jahr an Praxis. Die Kammerhatte nichts dagegen, aber die Gemein-de, ich musste ansuchen um Diespensund der schöne Satz steht im Gewerbe-schein: unter Nachsicht von der Erbrin-gung des Nachweises der Befähigung(Trottel). Wenn ich aus der Schule ent-lassen worden wäre, hätte ich nicht ein-mal das. Dank des Vaterlandes.

So könnte ich noch etliches anführen.Es sah so aus, als wenn man sich genie-ren müsste, sich für Österreich eingesetztzu haben.

Ich habe nichts gemein mit Ernst Fi-scher (aber es stimmt), der mit AdolfSchärf ein Gespräch führte, wo AdolfSchärf sagte …. man müsse sich hüten,den österreichischen Freiheitskämpfern,die aus den Gefängnissen und Konzen-trationslagern zurück kehrten, Privile-gien zu gewähren ….

Ernst Fischer: Die Freiheitskämpferhaben ihre Schuld getan, man dankt ih-nen für ihre freiwillige Mithilfe und ver-abschiedet sie durch die Hintertüre.

Wir haben gekämpft – die anderen ha-ben geerntet, das Blut und die Tränensieht keiner.

Wien, am 5.4.19891030 Wien, Prinz Eugenstraße 27

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Am 28. März 2014 nah-men in der Einsegnungshalleam Kommunalfriedhof inSalzburg Angehörige, Ver-wandte, Freunde und Kame-raden Abschied von unseremlangjährigen Mitglied undFunktionär. Die „ÖVP Ka-meradschaft der politisch Ver-folgten und Bekenner für Ös-terreich“ war durch die Lan-desobleute von Salzburg, Ti-rol und Vorarlberg vertreten.

Herrmann Prodinger wur-de am 10.11.1923 als 7. Kindvon Maria und Josef Prodingergeboren. Nach der Volks- undHauptschule erlernte er dasSattlerhandwerk. Schon vor1938 war er eifriges Mitglieddes Jungreichsbundes der ka-tholischen Jugend Österreichsund immer schon kompro-missloser Gegner des Natio-nalsozialismus. Wegen seinesablehnenden Verhaltens gegen-über dem System war er von1944 bis Mai 1945 im KZ La-ger Bögermoor-Pabenberg in-haftiert. In der Zentralverwal-tung der Salzburger Stadtwer-ke war er von 1955 bis 1984 alsAngestellter und auch als Be-triebsrat tätig. Von 1982 bis2013 war er Salzburger Lan-

desobmann der „ÖVP Kame-radschaft der politisch Ver-folgten und Bekenner für Ös-terreich“.

Für seine außerordentlichenLeistungen und für seine auf-rechte Gesinnung wurde ihmder Ehrenring der ÖVP Kame-radschaft der politische Ver-folgten und Bekenner für Ös-terreich verliehen.

Landesobmann MatthiasDenifl konnte bei der Verab-schiedung Hermann Prodingerfür alle seine Leistungen undden vorbildlichen Einsatz gro-ßen Dank aussprechen und ver-sichern, dass sein Name in un-serer Gesinnungsgemeinschaftimmer einen ehrenvollen Platzeinnehmen wird.

GK

Abschied von Hermann Prodinger

Die seit nunmehr zehnJahre agierende wissen-schaftliche Leiterin des Do-kumentationsarchivs desösterreichischen Wider-standes, Frau Hon.Prof.Univ. Doz. Dr. Brigitte Bai-ler, geht nach verdienstvol-ler Arbeit in den dauern-den Ruhestand, wird aberweiterhin dem Dokumen-tationsarchiv zur Verfü-gung stehen.

Aufgrund einer öffent-lichen Ausschreibung fürdie Neubesetzung dieserFunktion bewarben sich teil-weise sehr geeignete Perso-nen. Der Stiftungsrat desDÖW ersuchte eine Aus-wahlkommission mit fünfhöchst qualifizierten Fach-leuten einen ungewertetenDreiervorschlag zu erstel-len. Dieser erfolgte undnach einem Hearing mit dendrei vorgeschlagenen Per-sonen am 24. Februar 2014beschloss der Stiftungsratmehrstimmig Herrn Dr.Gerhard Baumgartner zumneuen wissenschaftlichenLeiter des DÖW zu bestel-len.

Herr Mag. Dr. phil. Ger-hard Baumgartner ist imJahr 1957 in Oberwart, Bur-genland geboren und stu-dierte Englisch, Geschichteund Uralistik an der Uni-versität Wien. Nach Tätig-keit beim ORF Burgenlandwegen seiner ungarischenSprachkenntnisse, einemProbejahr als Mittelschul-professor, arbeitete er inunterschiedlichsten Funk-tionen. Er war Lektor an der

Universität Wien, Direktordes Instituts für verglei-chende Bildung und Hoch-schulforschung und warProjektleiter in der österrei-chischen Historikerkom-mission. Von 2003 bis 2008fungierte er als Projektlei-ter „Namentliche Erfassungder im Nationalsozialismusermordeten österreichischenRoma und Sinti“, ist seit2010 FH-Lecturer, Univer-sity of Applied SciencesGraz sowie Faculty Mem-ber an der Donau Univer-sität Krems. Seine Vorträgeund Vorlesungen sowie sei-ne Bücher und eigenständi-gen Druckwerke sind in gro-ßer Anzahl vorhanden undbestätigen die Richtigkeitdes Bestellungsbeschlussesdurch den Stiftungsrat desDÖW.

Wir wünschen Herrn Dr.Gerhard Baumgartner in derverantwortungsvollen Tätig-keit als wissenschaftlicherLeiter des DÖW viel Erfolgund freuen uns auf eine ge-deihliche Zusammenarbeit.

GK

Neuer wissenschaftlicher Leiterim Dokumentationsarchiv

Mag. Dr. phil GerhardBaumgartner

Herrmann Prodinger †

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Märtyrerpriester wieJakob Gapp, OttoNeururer und Carl

Lampert, aber auch die Or-densschwester Maria RestitutaKafka, die im katholischenWiderstand gegen den Natio-nalsozialismus ihr Leben gege-ben haben, sind längst zur Ehreder Altäre erhoben worden. BeiHeinrich Maier ist das nicht derFall. Dabei ist sein Martyriumunzweifelhaft:

„Der Priester Maier hatbuchstäblich ‚seinen Kopf hin-gehalten‘ für sein Vaterland, fürseine Kirche“, wie es der da-malige Wiener Erzbischof HansHermann Kardinal Groër in sei-nem Nachwort zum 1995 er-schienenen Buch „Zeugnis derAuferstehung – Dokumente undBilder aus dem Leben des Pries-ters Heinrich Maier“ schreibt.Er war der letzte Priester, der1945 auf dem Boden des nochbesetzten Österreich von denNationalsozialisten hingerich-tet wurde. Die Würdigung sei-nes Martyriums für die Kirchesteht – noch – aus. Woran eswohl liegen mag? War er vongeringerer moralischer Qualitätals seine längst seliggespro-chenen westösterreichischenMitbrüder Gapp, Neururer oderPrälat Lampert? Oder mangeltes im bürgerlichen, großstädti-schen Milieu einfach der Ver-ehrung für einen vorbildlichenPriester?

Heinrich Maier wurde am16. Februar 1908 im nieder-österreichischen Groß-Wei-kersdorf als Sohn des k.k.Staatsbahn-Beamten Heinrich

Maier und seiner Frau Katha-rina, geborene Giugno, ver-heiratet. Der ursprüngliche Fa-milienname der Mutter ver-weist in die italienischspra-chigen Provinzen der altenDonaumonarchie, was wohlauch das südländisch wirken-de Aussehen erklärt, das unsauf den überlieferten Porträt-bildern des Kaplans Maier ent-gegentritt.

1908 war das Jahr, in demman sich landauf, landab zwi-schen Feldkirch und dem Kar-patenbogen, zwischen Schle-sien und der Bucht von Cattaroanschickte, das 60. Thronjubi-läum von Kaiser Franz Josephzu feiern.

Eisenbahnerfamilien kamenviel herum in der alten Monar-chie, und so verwundert esnicht, dass Heinrich Maier sei-ne Schulbildung zunächst am

Gymnasium in St. Pölten, an-schließend an jenem in Leobenabsolvierte. Gleich nach derMatura trat Heinrich Maier am9. Oktober 1926 ins WienerPriesterseminar ein. WenigeWochen später, am 22. Novem-ber, wurde er bei der WienerCV-Verbindung KöStV Nibe-lungia recipiert, wo er den Cou-leurnamen Wolf annahm. Nachseinen ersten beiden Studien-

jahren an der theologischen Fa-kultät der Universität Wienwechselte er an die PäpstlicheUniversität Gregoriana in Rom,an der er zum Doktor der Philo-sophie promovierte. 1930 kehr-te er nach Wien zurück, um hiersein Theologiestudium fortzu-setzen, das er mit einer Disser-tation zum Thema: „Der Kampfum den richtigen Kirchenbegriffim Spätmittelalter. Dargestelltan Hand von Marsilius von Pa-duas: ‚Defensor Pacis‘ und Tor-quemadas ‚Summa de Eccle-sia‘„ abschloss – ein in jenenTagen nicht unbrisantes Thema,geht es dabei doch um nichtmehr und nicht weniger als dasVerhältnis von Kirche undStaatsgewalt.

Am 24. Juli 1932 wurdeHeinrich Maier im Wiener Ste-phansdom von WeihbischofFranz Kamprath zum Priestergeweiht. Im gleichen Jahr wur-de er Kaplan in Schwarzau amSteinfeld. Zwei Jahre späterwurde er nach Mödling versetzt,wo er nach dem Tod des dorti-gen Pfarrers sogar einige Mo-nate die Pfarre provisorisch lei-tete. Mit September 1935 wur-de Maier als Kaplan nach Gerst-hof im 18. Wiener Gemeinde-bezirk versetzt.

Neben seinen priesterlichenAufgaben unterrichtete Hein-rich Maier Religion – in Möd-ling an der örtlichen Technisch-Gewerblichen Bundeslehran-stalt und in Wien am Real-gymnasium des Albertus-Mag-nus-Schulwerkes der Marien-brüder.

Im Dezember 1939 wurdeer zum Rektor der Kapelle „ZurAllerheiligsten Dreifaltigkeit“in der Gersthofer Straße bestellt.

Seite 8 Der Freiheitskämpfer

Ralf Siebenbürger

Heinrich Maier – Ein Seelsorger im WiderstandZahlreiche Priester und Ordensangehörige haben sichwährend der Zeit der Besetzung Österreichs durch dasnationalsozialistische Deutschland im Widerstand her-vorgetan. Gar nicht wenige von ihnen haben für ihre ös-terreichische Heimat und den katholischen Glauben dasMartyrium erlitten. Der Gersthofer Kaplan DDr. HeinrichMaier nimmt jedoch unter ihnen eine Sonderstellung ein.

Maier Heinrich 1936

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Diese Barockkapelle, heute imVolksmund als „Johann-Nepo-muk-Kapelle“ bekannt, war vonder Gersthofer Pfarrerhebungdurch Kaiser Joseph II. im Jahr1783 bis zur Übertragung derPfarrrechte auf die neue Kircheauf dem Bischof-Faber-Platz imJahr 1899 Gersthofer Pfarrkir-che gewesen. Sein Amt als Kir-chenrektor ersparte Maier dieEinberufung in die deutscheWehrmacht.

Mit der Aufhebung der kon-fessionellen Schulen durch dienationalsozialistischen Macht-haber endete Heinrich MaiersLehrtätigkeit. Er nutzte die ge-wonnene Freizeit, um einerseitsseinem Theologiestudium denletzten Schliff zu verleihen undam 15. Juli 1942 zum Doktorder Theologie zu promovierenund andererseits in einem Netz-werk von Widerstandsgruppenmitzuarbeiten, das Kontaktezum amerikanischen Geheim-dienst OSS unterhielt.

Bald ging Kaplan Maierdaran, zusammen mit dem ausSüdtirol stammenden Forstin-genieur Walter Caldonazzi unddem aus Nordtirol stammen-den Generaldirektor der Sem-perit-AG, Dr. Franz JosefMessner, eine eigene Wider-

standsgruppe zu gründen: die„Gruppe Maier-Messner-Cal-donazzi“.

Vor allem Messner kam inder Gruppe eine Schlüsselrol-le zu: Als Generaldirektor derkriegswichtigen Semperit-Werke kam er viel im Deut-schen Reich herum und hatteZutritt auch zu so diskretenEinrichtungen wie dem Buna-Werk in Auschwitz-Birkenauoder dem Raketen-Testgelän-de in Peenemünde. Als Inha-ber eines brasilianischen Rei-sepasses – Messner war 1925nach Brasilien ausgewandert,war ab 1928 brasilianischerKonsul und Handelsdelegier-ter in Wien und kam 1936 alsSanierer in die angeschlage-nen Semperit-Werke – konn-te er auch relativ problemlosins Ausland reisen. Seine re-gelmäßigen Aufenthalte in derSchweiz nutzte er zur Kon-taktaufnahme mit dem ameri-kanischen GeheimdienstchefAllen Dulles, der in seinenAufzeichnungen von einem„seltsamen Agenten-Trio“, ge-führt von einem Priester,spricht. Die Amerikaner er-fuhren auf diese Weise wichti-ge Daten über die deutscheRüstungsproduktion. Anfang

1944 flog Messner nach Istan-bul, wo der örtliche Semperit-Vertreter in Diensten des ame-rikanischen Geheimdienstesstand. Dieser informierteMessner, dass der amerikani-sche Geheimdienst für dieGruppe Maier-Messner-Cal-donazzi 100.000 Reichsmarkbereitgestellt habe, die in Bu-dapest abzuholen seien.

Leider war der Mitarbeiterder Amerikaner in Budapest einDoppelagent, der die GruppeMaier-Messner-Caldonazzi andie Deutschen verriet. Am 28.März 1944 wurde HeinrichMaier nach der Messe in der Sa-kristei der Gersthofer Pfarrkir-che verhaftet. Sinnigerweise fielauf diesen Tag in jenem Jahr derDienstag in der Passionswoche,an dem die Lesung von der Ge-fangennahme des ProphetenDaniel und seiner Gefangen-schaft in der Löwengrube han-delt. Nach brutalen Verhören inder Gestapo-Zentrale am Mor-zinplatz wurde er – übrigens zu-sammen mit Leopold Figl, Fe-lix Hurdes und Lois Weinber-ger – ins KonzentrationslagerMauthausen gebracht. Dortwurde er gefoltert, um seineMitstreiter namhaft zu machen.Doch trotz aller Folter verriet

Kaplan Heinrich Maier keineneinzigen Namen; die Schergender Gestapo waren auf eigeneRecherchen angewiesen, um derübrigen Mitglieder der GruppeMaier-Messner-Caldonazzihabhaft zu werden.

Am 27. und 28. Oktober1944 wurde Heinrich Maier undneun Mitgefangenen vor demVolksgerichtshof der Prozessgemacht. Neben Maier saßenDr. Theodor Legradi, AndreasHofer, Dipl.-Ing. Walter Cal-donazzi, Josef Wyhnal, Dipl.-Ing. Hermann Klepell – sein Va-ter war von 1919 bis 1934 Be-zirksvorsteher von Währing ge-wesen – , Dr. Wilhelm Ritsch,Dr. Karl Fulterer, Dr. Franz Jo-sef Messner und Dr. ClemensPausinger auf der Anklagebank.

In seinem Urteil sprach derVolksgerichtshof Maier, Hofer,Caldonazzi, Klepell, Ritsch,Messner und Pausinger desHochverrates schuldig. Ritschund Pausinger wurde die Her-stellung von Flugblättern vor-geworfen, Maier und Messnerder Kontakt zu ausländischenDiensten, Wyhnal die Be-schaffung von Mitteln, die An-gehörige der Wehrmacht undder Polizei dienstuntauglichmachen konnten, Hofer die An-

Seite 9Der Freiheitskämpfer

Osterlied (Gotteslob 826)1. Freu dich, erlöste Christenheit, freu dich und singe! Der Herr erstand in

Herrlichkeit, Halleluja! Singt fröhlich: Halleluja!

2. Drei Tage nur hielt ihn das Grab, freu dich und singe! Er warf des TodesFesseln ab, Halleluja! Singt fröhlich: Halleluja!

3. Die Wunden rot, jetzt o wie schön, freu dich und singe! Wie Sonn- undMondglanz anzusehn. Halleluja! Singt fröhlich Halleluja!

4. Die Seite, die geöffnet war, freu dich und singe. Zeigt sich als Him-melspforte dar. Halleluja! Singt fröhlich Halleluja!

5. O Christ, nun feste Hoffnung hab, freu dich und singe! Auch du wirstgehn aus deinem Grab. Halleluja! Singt fröhlich Halleluja!

6. Das Weizenkörnlein nicht verdirbt, freu dich und singe! Wiewohl es inder Erd stirbt. Halleluja! Singt fröhlich Halleluja!

7. So wirst zum Leben du erstehn, freu dich und singe! Und deinen Hei-land ewig sehn, Halleluja! Singt fröhlich Halleluja!

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wendung solcher Mittel, Cal-donazzi die Abgabe fieberer-zeugender Mittel an Soldaten,Wyhnal, Hofer, Klepell undRitsch die Fluchthilfe fürKriegsgefangene und Deser-teure und Legradi die Beihilfezum Hochverrat.

Maier, Hofer, Caldonazzi,Wyhnal, Klepell, Ritsch, Mess-ner und Pausinger wurden zumTode verurteilt, Legradi zu zehnJahren Zuchthaus.

Fulterer, der Ritsch seineSchreibmaschine zur Verfügunggestellt hatte, konnte die Mit-wisserschaft nicht nachgewie-sen werden, er wurde freige-sprochen.

In der Urteilsbegründungdes Volksgerichtshof heißt es:„Im Jahre 1942 glaubte der An-geklagte Maier, die Niederla-ge Deutschlands im gegenwär-tigen Kriege mit Sicherheit vor-aussehen zu können. … Maierwollte dem feindlichen Aus-lande dartun, dass jetzt in denehemals österreichischen Län-dern eine dem Nationalsozia-lismus feindliche Bewegungbestehe, mit der man im Be-

darfsfall rechnen könne. … Umden Angeklagten scharte sichalsbald eine Reihe von Leuten,die seinen politischen An-schauungen zustimmten undgleich ihm entschlossen waren,zur Wiedererrichtung einesselbständigen österreichischenStaates beizutragen. Diesersollte eine monarchistische Re-gierungsform erhalten und ne-ben den österreichischen Län-dern Bayern und Südtirol um-fassen.“

Dass Kaplan Heinrich Mai-er die Wiedererrichtung derHabsburgermonarchie anstreb-te, verwundert bei einem Sohneines k.k. Staatsbeamten und ei-nem Mitglied der KÖStV Ni-belungia, der einzigen in derZwischenkriegszeit kaisertreu-en ÖCV-Verbindung, deren „ho-her Schirmherr“ Otto von Ös-terreich war, nicht.

Am 22. November 1944wurde Heinrich Maier vomWiener „Grauen Haus“ wiederins Konzentrationslager Maut-hausen gebracht, wo er weitergefoltert wurde, in der Erwar-tung, so zu den Namen weiterer

Widerstandskämpfer zu kom-men. Wie Zeugen überliefern,waren die Folterknechte so „ori-ginell“, den katholischen Pries-ter nackt am Fensterkreuz zukreuzigen. Doch Kaplan Maierschwieg.

Im Jänner 1945 wurde Hein-rich Maier zusammen mit Le-opold Figl, Felix Hurdes undLois Weinberger wieder insWiener Landesgericht über-stellt. In den Wochen bis zu sei-ner Hinrichtung wurde er für dieEntschärfung von nicht explo-dierten Bomben und Spreng-körpern in verschiedenen Be-zirken Wiens eingesetzt.

Am 22. März 1945, demletzten Hinrichtungstag der na-tionalsozialistischen Unrechts-justiz in Wien, wurde KaplanDDr. Heinrich Maier durch dasFallbeil hingerichtet. Auf demGang zum Schafott ließ er sei-ne Mitgefangenen die Wortevernehmen: „Es lebe Christus,der König! Es lebe die Freiheit!Es lebe Österreich“

Mit Heinrich Maier wurdenHermann Klepell und JosefWyhnal enthauptet. Messner,

der in Mauthausen verbliebenwar, hätte das Ende des Natio-nalsozialismus beinahe erlebt:er wurde am 23. April 1945 inMauthausen vergast.

Die Körper Maiers, Klepellsund Wyhnals wurden zunächstauf dem Zentralfriedhof ver-scharrt, doch schon nach weni-gen Wochen von Getreuen aus-gegraben und auf dem Neustif-ter Friedhof würdig beigesetzt.

Neben einer Gedenktafel amPfarrhof erinnert an HeinrichMaier eine Straße im 18. Wie-ner Gemeindebezirk, die seinenNamen trägt. Sei er ein himm-lischer Fürsprecher für jene, dieheute im Kampf gegen eineneue antichristliche Gesellschaftstehen.

Zum Autor:Ralf Siebenbürger ist freierJournalist und seit vielen Jah-ren in verschiedenen Funktio-nen in katholischen und poli-tisch konservativen Kreisen en-gagiert. Der Autor war von1990 bis 1998 Pressesprecherdes ÖVP-Klub Wien.

Seite 10 Der Freiheitskämpfer

Gedenkmesse zum Todestagder seligen Restituta

Am 30. März 2014 fand in der Klosterkapelle der „Fran-ziskanerinnen von der christlichen Liebe“ die Gedenkmesse an-lässlich des 71. Todestags der SeligenSchwester Maria Restituta statt. Ze-lebrant war Pater Josef Bürstlinger(OSFS). Die Gedenkmesse wurde vonWerner Pelinka (Orgel) und AlfredHertel (Oboe) musikalisch umrahmt.Die Generaloberin der „Franziskane-rinnen von der christlichen Liebe“, Sr.M. Hilda Daurer, lud nach Dankes-worten zur Agape in die Räumlich-keiten der „Restituta-Dokumentation“ im Hartmannspital, Nikolsdorfergasse 26–36, 1050 Wien (Öffnungszeiten: jeden 1. Dienstag des Monats (außer Juli und August) 14.00 bis 17.00 Uhr,Führungen: 15.30 Uhr). MHGedenkmesse in der Klosterkapelle der

„Franziskanerinnen von der christlichen Liebe“

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Seite 11Der Freiheitskämpfer

E ingangs begrüßte der Vor-sitzende der sozialdemo-kratischen Freiheits-

kämpfer Prof. Hannes Schwant-ner die erschienen Mitgliederder Opferverbände, Personal-vertreter der Österreichischen

Bundesbahnen und besondersSchülerinnen und Schüler derBerufsschule in der Längen-feldgasse.

In kurzen Worten schilder-te Univ.Prof. Dr. Ernst Berger,dessen Vater bis 1945 im KZ

Dachau eingesperrt war, die Si-tuation dieses Lagers.

Im Anschluss daran konn-te Dr. Gerhard Kastelic als Spre-cher der Arbeitsgemeinschaftder NS-Opferverbände be-sonders für die Schüler die Si-tuation bereits am Transportnach Dachau, bei dem die Op-fer Misshandlun-gen und Beleidi-gungen sonder-gleichen erleidenmussten, darstel-len. Er verwiesaber auch darauf,dass von Feindender Zeit vor 1938durch die gemein-samen Erlebnisseund Leiden die Ba-sis der Zusammen-arbeit nach 1945geschaffen wurdeund damit derGrundstein für un-sere heutige ge-meinsame HeimatÖsterreich gelegtworden war.

Bei der Gedenktafel in derAbfahrtshalle des Westbahn-hofes wurde sodann der Kranzder Arbeitsgemeinschaft nieder-gelegt und mit einem stillen Ver-weilen im Gedächtnis an dieOpfer endete diese Gedenk-stunde.

GK

Gedenken des ersten Dachautransportes

Osterevangelium zum Hochfest der Auferstehung des Herrn – Ostersonntag

Evangelium nach Johannes 20,1-9

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah,daß der Stein vom Grab weggenommen war.Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrnaus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab;sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als ersterans Grab.Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden,sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.Denn sie wußten noch nicht aus der Schrift, daß er von den Toten auferstehen mußte.

Wie jedes Jahr organisierte die Arbeitsgemeinschaft derNS Opferverbände eine Kranzmiederlegung im Geden-ken an den ersten Transport von 150 prominenten poli-tisch und rassisch verfolgten Häftlingen in das Konzen-trationslager Dachau am 1. April 1938.

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Die traditionelle Messfeierin der Michaelerkirche für alleOpfer des NS-Regimes undauch für die seither verstorbe-nen Kameradinnen und Kame-

raden fand heuer am 10. Märzstatt. Nach Begrüßung der Be-zirksvorsteherin Ursula Stenzelund der Parteispitzen der ÖVPWien Innere Stadt durch Dr.

Gerhard Kastelic zelebrierte Pa-ter Peter van Meijl die HeiligeMesse. Beim Gedenken in derTurmkapelle beim DachauerKreuz verwies Pater Peter aufdie historisch und künstlerischwertvollen Exponate in diesemGedenkraum.

Im Anschluss daran wurdedurch die ÖVP Wien InnereStadt am Albertinerplatz derhunderten Opfer des Bomben-angriffs auf den Philipphof gedacht. Nach Begrüßungdurch den BezirksparteiobmannMMag. Markus Figl sprachPriv-Doz. Ministerialrat Dr.Helmut Wohnout Worte desGedenkens.

GK

Seite 12 Der Freiheitskämpfer

Impressum:

Medieninhaber und Herausgeber:Kuratorium der ÖVP Kamerad schaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich, 1080 Wien, Laudongasse 16Tel: 01/406 11 44Fax: 01/401 43-350Schriftleitung: Mag. Dr. MichaelHöfler

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Druck: Druckerei Lischkar,Migazziplatz 4, 1120 Wien

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UrlaubssperreDas Sekretariat der Bundesleitung und der Landesleitung Wienist vom 1. Juli 2014 bis einschließlich 31. August 2014geschlossen. Dringende Anfragen bitte schriftlich oder telefo-nisch unter 01/4061144. Ein Journaldienst wird für die Weiter-leitung und Bearbeitung sorgen. Im September 2013 ist unserSekretariat Wien 8, Laudongasse 16, 1. Stock wieder jedenMittwoch von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

Offenlegung

Medieninhaber: ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Ös-terreich (Kuratorium) Vereinsgegenstand: Zweck des Vereines ist insbesondereauch die Pflege und Festigung der Kameradschaft aller, die für Österreichs Freiheitgekämpft oder im Kampf gegen den Nationalsozialismus Leid und Verfolgung er-litten haben, die Pflege der pietätvollen Erinnerung an Kameraden, die für Öster-reich ihr Leben hingegeben haben, sowie Kampf gegen jede Diktatur, Klassen- undRassenhass für Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und Menschenwürde undBekenntnis zu Österreichs Unabhängigkeit und seiner historischen Stellung inEuropa. Der Verein ist ein der ÖVP nahestehender Verband (§ 1 Abs. 3 der Statu-ten). Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder bei Behörden und anderen Orga-nisationen, nimmt Einfluss auf legistische und soziale Maßnahmen für die Opferdes NS-Regimes, unterstützt deren Ansprüche und informiert nachfolgende Ge-nerationen. Der Verein nominiert weiters gem. § 17 Abs. 2 des Opferfürsorgege-setzes (OFG) BGBl 185/1947, idgF Vertreter in die beim Bundesministerium fürsoziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz bestehende Opferfür-sorgekommission, seine Landesverbände gem. § 11 c) OFG Mitglieder in die beidem jeweiligen Amt der Landesregierung gebildete Rentenkommission. DemVorstand gehören an: Obmann KomR. Dr. Gerhard Kastelic, Obleute-Stv. Matthi-as Denifl und Christine Felzmann, Schriftführer RA Mag. Dr. Marcus Zimmerbau-er. Grundlegende Aufgabe der Zeitschrift ist neben dem Bericht über die Akti-vitäten des Vereines die Weitergabe von Information an die Öffentlichkeit und vorallem an die jüngere Generation über beweiskräftige Tatsachenberichte, sowie Bei-stellung von Akten, Dokumenten und sonstigen stichhaltigen Unterlagen, die ge-eignet sind, den großen Anteil Österreichs am Befreiungskampf Europas un-widerleglich zu erweisen.

Philipphof neben der Albertinaum 1900

Gedenken zum 12. März

Traditionelles Philipphof-Gedenken Messfeier Michaelerkirche