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GEGEN DIE ALBANISCHE NATION UND DAS ALBANISCHE VOLK Die zutiefst rückschrittliche Rolle des reaktlo- Klerus im Laufe der Geschichte Alba- brachte die Religion und ihre Institutio~ nen in Opposition zu den Lebensinteressen des albanischen Volkes. .. naren niens MANCHE KREISE DES WESTENS SIND SEHR DA>RUEBERBEUNRUHIGT, DASS ES IN ALBANIEN HEUTE KEINE GEISTLICHE, KELNE RELIGION UNli>REUGIOESE ANSTALTEN MEHR GIBT. DIESE TATSACHE, - EI~ES DER B'EZEICHNENDSTEN EREIGNISSE UNSERER NATIONALEN GESCHICHTE UND EIN GLA>ENZENDERSIEG UNSERES VOLKES AUF DEM WEG ZUM FORTSCHRITT - WIRD 1M WESTEN ALS EINE ERSCHEINUNG DER ••TRAGOEDIE••UNSERES VOLKES GEDEUTET, NAHEZU ALS EIN VORZEICHEN DER APOKALYPSE. DIE VERTRETER DER IMPERIALISTI- SCHEN BOURGEOISIE, DIE LANGE ZEIT GEWOHNT WAREN IM TRUEBEN DER RELIGIONEN UND DES ,KLERUSZU FISCHEN UND SO DEM L~D SCHWERE WUN- DEN ZUFUEGTEN, SCHREIEN SICH HEUTE DIE KEHLE HEISER UND BEHAUPTEN, in unserem Land sei die Gedanken- und sonst hätte die Nation daran, wie an einer Gewissensfreiheit mit Füssen getreten, seien schweren Krankheit gelitten und wäre nie die demokratischen Rechte des Volkes vollständig Herr ihrer Geschicke gewer- verletzt werden. Es ist allerdings für uns den. Diese kühne .operation nahm das kein Geheimnis, welche Demokratie und Volk in der Phase der Vertiefung der so- Freiheit die Kräfte der Reaktion meinen. zialistischen Revolution, unter der Leitung Uns ist auch klar, dass der Umsturz der al- seiner marxistisch-leninistischen . Partei ten Welt an diesem neuralgisohen Punkt selbst ver. Die fortschrittlichqesinnten des Erdballs ein für die Reaktion schwe- Kräfte unseres Landes träumten schon rer und nichtwiedergutzumachender Schlag lange davon, sich von den schmarotzer- war und ist. Geschichtlich betrachtet, wa- haften Bluteqeln und dem betäubenden ren Klerus und Reliqion ein Stützpfeiler der Opium der Religion zu befreien. Die Epo- reaktionären Cesellschaftsordnunq, eine ehe des siegreichen Sozialismus kennte Hauptstütze für das Vergehen der irnpe- einen solchen Anachronismus. ein solches rialistischen Mächte geg,en Albanien. Sie mittelalterlich-kapitalistisches Ueberbleib- waren ein Fremdkörper, ein Geschwür am sel, das zum Hinderma für jede Entwick- Körper der sozialistischen Nation, das lung wur-de, nicht dulden. duroheine gründliche Operation ausge- In der Periode der grossen sozialisti- merzt und beseitigt werden musste, denn sehen Umgestaltungen, als alles umgewan- delt wurde, anqefanqen von den vökono- miseh-qesellschaftlichen bis hin zu den ideologischen Verhältnissen, war es völlig unmöglich Institutionen oder Ideoloqien zu bewahren, die der ·alten Cesellschaftscrd- nunq angehörten. VIRON KOKA - Aelterer wissenschaftli- cher Mitarbeiter des Instituts für Geschi- chte bei der Akademie der Wissenschaften der VRA. von VIRON KOKA Eine derartige revolutionäre Umwälzung richtete sich nicht nur gegen die Religien und ihre Institutionen, sondern gegen die von der alten Gesellschaftserdnung geerb- ten Verhältnisse und Verstellungen über- haupt. Albanien brauchte die kaprtalistisch-revi- -sionistischen Muster der Koexistenz von Religion und -bürqerlicher- bzw. pseudo- sozialistischer -Zivilisation- edel' Pseudo- humanisrnus nicht. Die kapitalistischen und, . revisienistischen. Länder werden selan~...J von wirklicher Zivilisation und wirklichem Humanismus entfernt s-ein, selange sie sich mit einer dunklen, finsteren, rückschrittli- chen und volksfeindlichen Kraft abfinden, wie es die Reliqion und der reaktionäre Klerus sind. Das sozialistische Albanien hatte jedoch . noch einen weiteren Grund, sich vom reaktionären Klerus und dessen Institu- tionen eu befreien. Dieser Grund war, dass der reaktionäre Klerus, besonders der ka- tholische, ein geschwerener Feind der so- zialistischen- Ordnung und der Volksmacht War und fortwährend intensiv gegen diese vorging. Die reaktionären Geistli- chen, besonders die kathclischen. waren wütend über den Sieg der Revolution und die Erfelge des sozialistischen Aufbaus. Sie wurden daher zu einer wilden oppo- sitionellen Kraft und sagten der neuen Gesellschaftserdnung den Kampf an. Ka- thelische Geistliche beteiligten sich aktiv an der Organisierung ven Kornplotten und Sa-

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  • GEGEN DIE ALBANISCHENATION

    UNDDAS

    ALBANISCHE VOLK

    Die zutiefst rückschrittliche Rolle des reaktlo-Klerus im Laufe der Geschichte Alba-brachte die Religion und ihre Institutio~

    nen in Opposition zu den Lebensinteressendes albanischen Volkes.

    ..narenniens

    MANCHE KREISE DES WESTENS SIND SEHR DA>RUEBERBEUNRUHIGT, DASSES IN ALBANIEN HEUTE KEINE GEISTLICHE, KELNE RELIGION UNli>REUGIOESEANSTALTEN MEHR GIBT. DIESE TATSACHE, - EI~ES DER B'EZEICHNENDSTENEREIGNISSE UNSERER NATIONALEN GESCHICHTE UND EIN GLA>ENZENDERSIEGUNSERES VOLKES AUF DEM WEG ZUM FORTSCHRITT - WIRD 1M WESTEN ALSEINE ERSCHEINUNG DER ••TRAGOEDIE•• UNSERES VOLKES GEDEUTET, NAHEZUALS EIN VORZEICHEN DER APOKALYPSE. DIE VERTRETER DER IMPERIALISTI-SCHEN BOURGEOISIE, DIE LANGE ZEIT GEWOHNT WAREN IM TRUEBEN DERRELIGIONEN UND DES ,KLERUSZU FISCHEN UND SO DEM L~D SCHWERE WUN-DEN ZUFUEGTEN, SCHREIEN SICH HEUTE DIE KEHLE HEISER UND BEHAUPTEN,in unserem Land sei die Gedanken- und sonst hätte die Nation daran, wie an einerGewissensfreiheit mit Füssen getreten, seien schweren Krankheit gelitten und wäre niedie demokratischen Rechte des Volkes vollständig Herr ihrer Geschicke gewer-verletzt werden. Es ist allerdings für uns den. Diese kühne .operation nahm daskein Geheimnis, welche Demokratie und Volk in der Phase der Vertiefung der so-Freiheit die Kräfte der Reaktion meinen. zialistischen Revolution, unter der LeitungUns ist auch klar, dass der Umsturz der al- seiner marxistisch-leninistischen . Parteiten Welt an diesem neuralgisohen Punkt selbst ver. Die fortschrittlichqesinntendes Erdballs ein für die Reaktion schwe- Kräfte unseres Landes träumten schonrer und nichtwiedergutzumachender Schlag lange davon, sich von den schmarotzer-war und ist. Geschichtlich betrachtet, wa- haften Bluteqeln und dem betäubendenren Klerus und Reliqion ein Stützpfeiler der Opium der Religion zu befreien. Die Epo-reaktionären Cesellschaftsordnunq, eine ehe des siegreichen Sozialismus kennteHauptstütze für das Vergehen der irnpe- einen solchen Anachronismus. ein solchesrialistischen Mächte geg,en Albanien. Sie mittelalterlich-kapitalistisches Ueberbleib-waren ein Fremdkörper, ein Geschwür am sel, das zum Hinderma für jede Entwick-Körper der sozialistischen Nation, das lung wur-de, nicht dulden.duroheine gründliche Operation ausge- In der Periode der grossen sozialisti-merzt und beseitigt werden musste, denn sehen Umgestaltungen, als alles umgewan-

    delt wurde, anqefanqen von den vökono-miseh-qesellschaftlichen bis hin zu denideologischen Verhältnissen, war es völligunmöglich Institutionen oder Ideoloqien zubewahren, die der ·alten Cesellschaftscrd-nunq angehörten.

    VIRON KOKA - Aelterer wissenschaftli-cher Mitarbeiter des Instituts für Geschi-chte bei der Akademie der Wissenschaftender VRA.

    von VIRON KOKA

    Eine derartige revolutionäre Umwälzungrichtete sich nicht nur gegen die Religienund ihre Institutionen, sondern gegen dievon der alten Gesellschaftserdnung geerb-ten Verhältnisse und Verstellungen über-haupt.

    Albanien brauchte die kaprtalistisch-revi--sionistischen Muster der Koexistenz vonReligion und -bürqerlicher- bzw. pseudo-sozialistischer -Zivilisation- edel' Pseudo-humanisrnus nicht. Die kapitalistischen und, .revisienistischen. Länder werden selan~...Jvon wirklicher Zivilisation und wirklichemHumanismus entfernt s-ein, selange sie sichmit einer dunklen, finsteren, rückschrittli-chen und volksfeindlichen Kraft abfinden,wie es die Reliqion und der reaktionäreKlerus sind.

    Das sozialistische Albanien hatte jedoch. noch einen weiteren Grund, sich vomreaktionären Klerus und dessen Institu-tionen eu befreien. Dieser Grund war, dassder reaktionäre Klerus, besonders der ka-tholische, ein geschwerener Feind der so-zialistischen- Ordnung und der VolksmachtWar und fortwährend intensiv gegendiese vorging. Die reaktionären Geistli-chen, besonders die kathclischen. warenwütend über den Sieg der Revolution unddie Erfelge des sozialistischen Aufbaus.Sie wurden daher zu einer wilden oppo-sitionellen Kraft und sagten der neuenGesellschaftserdnung den Kampf an. Ka-thelische Geistliche beteiligten sich aktiv ander Organisierung ven Kornplotten und Sa-

  • botageakten gegen die Volksrepublik Al-banien. Sie gaben Diversanten Unter-schlupf und unterstützten diese mit allenMitteln. Siemachten die Kirchen zu Waffen-lagern gegen die Volksmacht. Im Kampfgegen den reaktionären Klerus, die Reli-gion und ihre Institutionen, durfte dasVolk diese verhasste Tätigkeit auf keinenFall aus den Augen verlieren. DieserKamp der Volksmassen erfolgte jedoch

    iL~ allgemeinen nioht mit Gewalt, sondern~uptsächlich durch ideologische Mittel.' Er

    fand im Rahmen der ganzen stürmischenAktivität des Volkes für den sozialistischenAufbau statt. Das Volk. wollte so baldwie möglich seinen Wiilen durchsetzen,nämlich das Kapitel Religion in der na-tionalen Geschichte endlich schliessen. DieVolksmassen rührten einen offenen Dia-lo~ mit den Geis-tlichenund forderten sieauf, das Volk nicht mehr zu betrügen.Sie fordertendie Schliessung der religiösenInstitutionen und rieten den Geistlichen,vom Schmarotzertum abzulassen. Mil!:Ge-walt ging man nur gegen die Geistlichenver, die eine feindliche Tätigkeit entfalte-ten, da diese, wie jede andere dieser Artvom Gesetz verurteilt wird.

    Die Abschaffung der Reliqion und ihrerInstitutionen war also das logische Ergeb-nis nicht nur des Wirkens der objektiven

    ~Gesetzmässigkeiten der sozialistischenOrdnung und der zunehmenden histori-schen Schaffenskraft des Volkes, sondernauch der Entwicklung der albanischen

    nationalen Geschichte im allgemei-nel].

    Die albanische Geschichte keimt einegresse Anzahl von Fällen negativer undschädlicher Tätigkeit des reaktionären Kle-rus gegen das Volk und die Nation, sowievorn Kampf der Volksrnassen und ihrerVertreter gegen diese reaktionäre Tätig-keit. Als die albanische Nation entstandund grosse Anstrengungen für ihre Kon-solidierung, für die Festigung des nationa-len Bewusstseins und die Stärkung derSelbständigkeit des ersten albanischenStaates gemacht wurden, wellten die Ver-treter der Religion die Teilung des Landesin drei Religionen verankern und auf dieseWeise den fremden Mächten eine guteMöglichkeit schaffen, die albanische Na-tion schon im Keime zu vernichten, Dabeispielte besonders der mohammedanischeKlerus eine sehrnegative Rolle. Dieser war .mit den osmanischen Besatzern aufs engsteverbunden und bekämpfte wütend alleswas albanisch war; .seine Vertreter woll-ten auch die Namen Albanien und Alba-ner nicht hören. Dieser fanatis-ierte Kleruswar eine Vorhut der obtomanisierendenPolitik und begleitete eifrig jede Strafexpe-dition geg-en das albanische Volk und dienationale Bewegung. Um das nationale Be-wusstseinzu vergHten, überzog der mo-hammedanische Klerus das ganze Landmit Schulen in türkischer Sprache, auchdann, als die besten Kräfte unseres Landesgrosse Anstrengungen machten, eine al-banische Schrift und ein albanisches Alpha-bet einzuführen. Man organisierte einewilde Kampagne gegen die Patrioten unddie .Pioniere der albanischen Schrift und

    ,Schule, ihr Werk bezeichnete man als«Werk des Teufels. und bestand dar-auf. diss die Albaner nur' türkisch lernenund nur das arabische Alphabet gebrau-chen sollten.

    Die Intrigen des Schehul-Islam und sei-ner Nachbeter musste das Land sehr teuerbezahlen. Die Felgen dieser Intrigen spür-te man auch nach der Proklamation dernationalen Unabhängigkeit.

    Auch der christlich-orthodoxe, reaktio-näre Klerus kam dem mohammedanischenKlerus zu Hilfe. Im Schatten des Kreuzesentfaltete dieser eine wütende na-tional-feindliche Tätigkeit zugunstendes Patriar-chats von Istanbul und der sogenannten-Megallidea». Dieser Klerus, der typischmittelalterliche und obskurantistischeMerkmale aufwies, verfolgte die albani-schen Patrioten und überhaupt alle fort-schrittlichen Kräfte im Lande schonungslos.Verhasste Gestalten, wie Despot Jakowunddessen Kumpane brachten dem Volk gro-sse Leiden, Damals arbeitete der griechisch-

    orthodoxe Klerus mit den Besatzern zusam-men und stand den griechischen Chauvi-nisten bei, als, sie beispiellose Greueltatengegen das Volk in den südalbanischenRegionen verübten .. Zugunsten der osmanischen Besatzer

    und der Imperialisten wirkte ebenfalls diekatholische Kirche. Vor allem versuchtesie den Kampf für die nationale Befreiunqzu sabotieren, den Volksaufstand zuschwächen und durch die imperialistischeExpansion und die. Stärkung des eigenenEinflusses, den Boden für die zukünftigeVernichtung der Natoin vorzubereiten ..Schon damals waren die kaehclischen Geist-lichen in Albanien beim Volke unbe-liebt. Die albanischen Patrioten nanntensie «schwarze Raben••r da sie nur Unheilstifteten und jede Aussicht auf Entwicklungund Fortschritt der Nation zu versperrensuchten.

    Das Volk stellte den satanischen Plä-nen und Aktivitäten der GeistlichEmjedochseinen Kampf um nationale Einheit undBefreiunq entgegen. An der Seite der her-verragenden Patrioten standen in diesemKampf auch mehrere patriotische Gei-stli-che, so Papa Kristo Negovani, der derchauvinistischen und klerikalen Barbareizum Opfer fiel und sein Leben für. Alba-nien hingab.

    Nach der Unabhängigkeit Albaniens, ent-faltete ver allem die katholische Kircheeine sehr gefährliche und schädliche Tä-tigkeit gegen die albanische Nation und dasalbanische .volk. Sie war am gefährlichsten,weil sie am besten organisiert war undvon imperialistischen Kräften und Staa-ten finanziert und unterstützt wurde, wieösterreich-Ungarn, Italien, dem Vatikanusw. Im ersten Weltkrieg wurde das Landvon den österreichisch-ungarischen Trup-pen besetzt. Die katholische Kirche be-zeichnete die Besatzer als Retter der Na-tion. Gjergj Pishta schrieb damals: .Mitdem Einzug der österreichisch-ungarischenk.k. Truppen in Albanien wird nun auchfür das arme albanische Volk bald derTag der Freiheit anbrechen. Unter denStrahlen dieser Morgenröte der Freiheitwird dieses Volk das Glück haben seineBestrebungen zu verwirklichen », Nach derZerschlagung Österreich-Ungarns wurdeder katholische Klerus in Albanien vomitalienischen Faschismus gelenkT!:,Er über-nahm die Aufgabe, die nationalfeindlicheSpaltertätigkeit intensiver fortzusetzen unddie Bedingungen vorzubereiten für denfaschistischen Ueberfall und für die Ver-nichtung der Unabhängigkeit. Reaktienä-re katholische Geis-tliche, wie Gjergj Pi-shta, Dom Lazer Shantoja, Anton Harapi,Gasper Tha~i, Bernard Palaj, Pa! Doda

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    und andere sorgten dafür - wie sie selbsterklärten =. «Brücken zu schlagen», überdie das Land zur imperialistischen Knecht-schaft getrieben werden sollte.

    In Briefwechseln, sowie bei geheimen.Zusammenkünften mit italienischen faschi-stischen Regierungsvertretern, erklärtensie unverhohlen, ein freies und selbständi·ges Albanien sei etwas Absurdes, Unvor-stellbares. Sie setzten sich daher dafür ein,Albanien so bald wie möqhch unter ita-lienische Herrschaft zu bringen. Das woll-ten sie angeblich nur im Interesse der al-banischen Katholiken, die von den ande-ren Religionen und dem Zoqu-Reqime ver- .folgt wurden, sowie überhaupt zum Wohleder Entwicklung unseres Landes, Anfangder dreissiger .jahre traf sich Gjergj Fishtamit dem italienischen Minister in Alba-nien Koch. Er verlanqte, dass Italien Alba-nien besetzen solle; Dies bestätigte Kochselbst: •.Er sagte mir: Die HoffnungenderKatholiken stützen sich gegenwärtig aufItalien. Italien müsse wissen, dass Albanien

    aus eigenen Kräften nicht leben könne, daes nicht genug Vitalität besitze. Kein alba-nisches Regime könne sich halten, ohneeine fremde Stütze.... Die einzige Le-bensmöqlichkeit für Albanien ist, nachAnsicht von Pater Fishta, der scheinbarim Namen seines Ordens sprach, dass Al-banien unter das Mandat Italiens gestelltwird.»

    Die Hierarchie des katholischen Klerus,der aktivste Teil der ••fünften Kolonne ••in Albanien, setzte alles daran, den Wegfür die faschistische Aggression zu bah-nen. Pater Gjergj Fishta und seine Kum-pane sehrien und zeterten gegen die alba-nische Nation, die' anqeblieh nicht würdigsei zu existieren, da die ••wilde ••, ••asiati-sehe» mohammedanische Masse sle über-wuchert habe. Gleichzeitig baten sie mitTränen in den Augen ihre', Herren "in Rom,diese. Nation zu liquidieren und arbeiteteneifrig daran, die Mittel dieser Vernichtungbereitzustellen. Vor dem Volk bedienten siesieh Tarbüffmethoden und betrieben eine

    ALBANIEN HEUTE

    scheinnationale Propaganda. Der reaktio-näre Klerus verstärkte seine nationalfeind-liehe Tätigkeit besonders dann, als diekommunistische Bewegung begann' und derKlassenkampf im Lande sich verstärkte.Die katholische Zeitschrift ••Zani i ShenaNdout» (Die Stimme des Heiligen Anto-nius) erklärte im Jahr 1936, dass derKampf gegen den Kommunismus eine un-bedingte Forderung des Katholizismus sei.Diese Forderung wurde auch auf die Na-tion übertragen. «Die albanische Nationmuss auf der Hut sein, die Augen stetsgut offen halten und immer bereit sein,gegen den Kommunismus zu kämpfen, wieg,egen den grössten Feind des Vaterlan!1des. .. Gegen den Kommunismus werden~wir mit Wort, Schrift und Tat kämpfen ... "Die katholische Kirche erhielt genaue Di-rektiven vom Vatikan und von der ita-lienischen Regierung, um als Gegengewichtzur revolutionären Bewegung die faschi-stische Propaganda zu verstärken und dieVorbereitungen für die Okkupation des

  • ALBANIEN HEUTE

    in Shkodra versteck:t waren

    Elemente und .konterrevolutionäre Organ:iS(ltionen benütZJtendie ,Kirohe'nals Stübpunkte

    ftir ihrekriminelfe Tätigkeit. Kirchen waren ,in Mfelen Fällenvon den Priestenn zu Waffenlcigem gemacht werden,

    Bild: Waffen, dle ln der Sa,kristei elner ,ko,thoHschen,Ki,rcheund drei Priester, Miita~bei~er einer kriminellen Organisation

    Kriegsverbrecher 'Und ,Reaktionä·r ,Pater Antqn Haropl, el:ner der Mitgliederdes ,Regenucha.f,t'sroltes·· - .der Quislingregierung während der Na~iokkupätion,in intimen Gespräch :mit.dem '.. . . .Oberkommandierenden der deutschen Truppen in Alban'ien

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    Landes zu 'Steigern. Die katholischen Geist-lichen wurden die wichtigsten Agenten undaktivsten Mitarbeiter der italienischen Ver-tretung in Tirana. Auch weitere faschisti-sche Agenten wurden nach Albanien ent-sandt, namentlich als katholische Mis-.sionäre oder als Funktionäre. Gegen dieNation wurden von katholischen Prälatenwie Cordignano und Valentini, diesen ge-rissenen Agenten des italienischen Impe-rialismus, die 6chwerstenBeleidigungenund Verleumdungen ausgestessen. Im Jahr1937 wurde in Albanien heimlich die alba-ndsche Christlichdemokratische Orqanisa-tion gegründet. Diese entfaltete eine inten-sive faschistische Tätigkeit. Sie wurde vonAnten Haeapi qeleitet und hielt regelmä-ssige Verbindunqen mit dem italienischenGeneralkonsul in Shkodra, Salvatore Me-loni. von dem sie auch Instruktionenerhielt. Kurz vor der Okkupation Alba-niens, wies die christlichdemokratische Or-g.anisation die katholischen Geistlichen an,unter das Volk zu gehen, um den Wider-stand gegen die Okkupation zu sabotieren.

    Als die Truppen Mussolinis in Albanieneinfielen, bemühten sich die katholischenBriester den Volkswiderstand in Ncrdalba-nien zu vereiteln, Sie ·empfingen die fa-schistieben Truppen voll Beqeisterunq undbezeichneten sie als Befreier und Retter.Die katholischen Organe schlugen einengrossen Propagandalärm : das faschistischeRegime sei g'erade das Regime, das Alba-nien brauche, und das dem Land Freiheitund Portschritt gewährleiste. Die katho-lische Zeitschrift -Hyl li i Drites» (DerLeuchtstern) und andere brachten in denTag·en der Okkupation besondere eupho-rische Artikel, in denen Lobeshymnen fürden Faschismus gesungen wurden. So hiessin diesen Artikeln, -die Soldaten Romssind in das Land der Illyrier gekommen,um es zu beqlüoken», ••der 7.April leiteeine neue glückliche Epoche für das alba-nische Volk ein •. Anton Herapi sprach zuden in Skutari versammelten 'katholischenGeistlichen über die «Bedeutung diesesEreignisses.; Er sagte: ••Was wir getan ha-ben, war nicht umsonst. Wir müssen abervon nun an wachsam sein und jedes Vor-.gehen der italienischen Regierung un:d deritalienischen Truppen unterstützen.'

    Damals begrüsste auch das Oberhauptder mohammedanischen Gemeinschaft Be-xhet Shpati die faschistische Okkupation.Er bezeichnete den Faschismus aIs -Retterder Nation •.

    Die katholische, mohammedanische, undgriechisch-orthodoxe Hierarchie beeiltesich dem König von Italien, Viktor

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    Emanuel ur. die albanische königlicheKrone zu überreichen. Sie sorgte dafür,dass dieses Regime sich konsolidiere unddass der faschistische Plan der Entnatio-nalisierung unseres Landes in die' Tatumgesetzt werden konnte; Die katholischeKirche betrieb eine intensive faschistischePropaganda. In dieser Hinsicht zeichnetesich besonders Lazer Shantoja aus. Er be-tonte immer wieder: «Das Licht kam fürAlbanien 'stets von Rom I. Als in Albaniender Nationale BeEreiungskampf des alba-nischen Volkes unter der Führung derKommunistischen Partei Albaniens begannund sich rasch. ausbreitete, begann derreaktionäre Klerus eine ausserqewöhnli-ehe Tätigkeit, um die Kräfte zu sammelnund zu organisieren, die diesem Kampfe~tg.eg,engestel1t werden sollten. Er festig-te Verbindungen mit dem faschistischenRegime und stellte Beziehungen der Zu-sammenarbeit mit' den Verrälberorganisatio-nen der ••Balli Kombetar» und -Leqaliceti»her. Auch in diesem Fall waren die katho-lischen Geistlichen am aktivsten. GenosseEnver ·Hoxha saqte . ••Als- Albanien unterdem Joch der blutrünstiqen Faschistenschmachtete und das Volk für seine Be-freiun,g kämpfte, .ergriffen die führendenkatholdsehen Geistlichen die antinationaleFahne underwiesen 'sich im Kampf gegendas albanisehe Volk als sehr aktiv. Siehatten 'wichtige politische Posten inne undarbeiteten mit dem Faschismus und demNazismus zusammen. Mit besonderer Wutnahmen sie .den Kampf g'egen das Volk3uL -Die .katholischen Geistliehen unddie Geistlichen anderer Bekenntnisse unter-stützten die Quislingregierungen bei dendrakonischen Massnahmen, die gegen.dieNationale Befreiunqsbewequnq getroffenwurden. Ausser der antikommunistischenPropaganda im Volke bemühten sie sichauch, •die politisch unaufgeklärten Bauernund Gebirgler für die Formationen derQuislingregierungen und der Verräteror-ganisa'tionen zu mobilisieren, Bezüglich derZusamrnenarbeit der katholischen Kirchemit der Balli Kombetar sagte der katho-lische 'Priester 'Rrok Curashi : .Wir stelltenVerbindunqen mit der Organisation .derBalli Kombetar her und entsandten auchunseren Vertreter zu dieser. Organisation,denn wir hatten erstens die Weisung desPapstes, mit jeder antikommundstisehen Or-ganisation zusammenzuarbeiten .und zwei-tens waren wir,· beide Teile, daran interes-siert, die Kräfte zu organisieren und zukoordinieren, um einen grossen Kampf biszur totalen Zerschlagung der Kommuni-stischen Partei Albaniens und der albani-

    sehen Nationalen Befreiunqsbewequnqdurchzuführen. »

    Nach der Kapitulation des faschistischenItalien und mit der Okkupation des Lan-des durch die deutschen Truppen, gingder r"~aktionäre :Klerus sofort auf dieSeite des neuen Besatzers über. Er lösteeine starke Pressepropaganda aus, wobeiden deutschen Besatzern Lobeshymnen ge-bracht wurden. Man wollte mit dieser Pro-paganda dem Volk weismachen, diedeutschen Truppen seien keine Besatzer,sie würden nur vorübergehend im Landbleiben und würden seine Selbständigkeitnicht berühren; sie würden vor allem dieReligion beschützen und diekommunisti-scheCefahr bannen. Die ;katholischen Geist-lichen beqannen sogar auf die italieni-schen Besatzer zu schimpfen, die sie frü-her so g·erühmt hatten. Als klar wurde,dass auch die deutschen Besätzer. wegender stanken Schläge, die sie an allen Fron-ten hinnehmen mussten, aus Albanien baldverschwinden würden, klammerten sich diealbanischen katholischen Geistlichen in Al-banien wie die im Ausland, an die nachAlbanien entsandten anqlo-amerikanischenAgenten und liebäugelten mit ihnen. Siehofften, dieser Flirt könne sie und ihr ie-gime vor der Katastrophe retten, die ihnendurch den von der Kommunistischen Par-tei Albaniens g.eführren Nationalen Befrei-ungskampf drohte" Als der Nationale Be-freiungskampf sich stürmisch entwickelteund die Ueberreste der Reakoion hinweg-fegte, mobilisierte die katholische Kircheverzweifelt die IetztenKräfte und versuch-te ihre Anhänger zu bewaffnen, um zuretten, was zu retten war. Aber auch damithatte sie keinen Erfolg. Der Sturm derRevolution war machtwoll, Für die Reak-tion gab es keine Rettung mehr.

    Doch im grossen Nationalen Befreiunqs-kampf nahmen an. der Seilte des .vclkesauch viele patriotische Geistliche teil, wieBaba Faja Martaneshi und andere, di.e ihrSdhiaksal mit dem des Volkes .und derRevolution verbanden. Diese Geistlichenbenützten ihre Ste~lung und ihren Ein1i1usszur Rettunq des Landes vor der faschisti-sehen Herrschaft. damit das Volk bessereTage sehen werde. Sie traten vor aUemden reaktionären Geistlichen und. den an-deren Reaktionären entgegen. Auch nachder Befreiung nahmen sie eine korrekte1'13lltl.llllgein und genossen die Achtung und-den Respekt des Volkes. Ganz andersführten sich _die reaktionären Geistlichenauf. Diese, besonders die katholischen,hofften ihre SteLlungen zu bewahren. Sieglaubten, mit ihrer Fähigkeit, sich den

    ALB AN-I E N HEU T E

    jeweiligen SituaJtionen anzupassen, auchmit den Folgen dieser grOSISenRevolutionfertig zu werden. Die katholischen Geist-liehen glaubten, es handle sicllnurumein vorübergehendes Cewitter, das nichtlange dauer.n werde. Sie hofften, dasssich der Himmel mit H!ilfe eines neuenfaschistischen Regimes für sie bald wiederaufheitern .werde. Diese Hoffnungen flöss-ten ihnen die EngJänder und die Amerika-ner ein. Mit ihrem Hass gegen die Volks-macht und die . lIleue Cesellschaftsord-nung im Herzen und rnjt der Hoffnunq,an dn Küsten unseres Landes würdeneines Ta,ges die englisch-amerikanischenTruppen landen, saqte die katholisclil]Kirche der jungen Volksrepublik deri"K.amplf an. Ihr Kampf war wie immerheimtückisch. Tapferkeit karn darin be-stimmt nicht vor. Er endete auch nichtso wie die -sohlauen Väter- träumten,sondern so, wie das Volk 'es wollte, dasfest entschlossen sein.enWeg zum sozia-listischen Aufbau und zur Gewährlei-smngseiner Unabhängigkeit ging. Dasrevolutionäre Volk, das konsequent aufdem Weg des gesellschaftlichen Fortschrittsvoranmarschiert, machte ein für alle-rna'l mit den' Priestern und PfaffenSchluss, die - wie sich deratbanischedichter Migjeni allSdrüGkte- "in ihrenTempeln verschimmeln •. Das Volk machtden grossen Traum der a!lbaniwhen Re-volutionäre waihr,seine vollständige ge-sellsohaftliohe und geistig·e Befreiunq.Jetzt, wo die Nation von den kircbliohenSpekulanten und ihren Betäubungsmittel~von Pharisäern und Fahnenhändlern be~~freit ist, die auf ihre Kosten die grösstl:enNiederträchtigkeiten verübten, kann ihrStamm unbehindert zu neuer Blüte erste-hen und reiche Früohte traqen,

    Der Vatikan und die .imperialistischeReaksion sind.-.iibel,". .die. Vorg'äng.e in Al-banien beunruMg.t. -Das ist allerdings ver-ständlich, denn A'~banien zeigte mit sei-nem Beispiel, dass die a'lte Welt, diekapitalistisoh-klerikala Barbarei hinwegge-fegt werden können, jedoch nicht durchPredigten und Geschwätz, sondern durchTaten. Die Religion und diereaktionär.enGeisblichen waren für die imperialistisch--revisionistische Front ein echtes Trojani-sches Pferd mit dem sie die Festunq voninnen nehmen woHten. ALs aber diesmitsamt ihren 'Pilänen zu Schutt und Aschewurde, schimpften und zeterten sie .geg.endie Volksrepublik Alibanien. Das wird dasalbanische Volk jedoch nicht einschüch-tern und es wird auf seinem Weg ent-sohleden voranschreiten.