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hajj2013
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Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Barmherzigen Preis und Dank sei Gott, dem Herrn der Welten Gottes
Segensgruß sei Mohammad und den Reinen aus seinem Hause
Freudig und respektvoll entbiete ich euch Glücklichen, die ihr dem Aufruf des Korans gefolgt und zu dem Gastbesuch
am Hause Gottes geeilt seid, meinen Friedensgruß. Als erstes möchte ich sagen, dass ihr diesen großen Segen
schätzen sollten. Ihr solltet über die persönlichen und gesellschaftlichen, die geistig-seelischen und internationalen
Aspekte dieser einmaligen Pflicht nachdenken und daraufhin um Erreichung deren Ziele bemüht sein und den
begnadenden allmächtigen Gastgeber dafür um Beistand bitten. Im Einklang mit euch bitte ich den Vergebung und
Gnaden spendenden Herrn, dass er Seinen Segen an euch vollenden möge und, genauso wie Er euch den Erfolg
zur Hadsch-Reise schenkte, euch auch das Glück der vollständigen Vollbringung des Hadsches bescheren möge.
Ich bitte, dass Er diesen Hadsch großzügig akzeptiert und euch mit vollen Händen und bei vollständiger Befreiung
von jedem Übel in eure Heimat zurückkehren lässt. So Gott will!
Während der kostbaren Gelegenheit dieser einmaligen und tiefsinnigen religiösen Zeremonie gehört es neben der
Läuterung und dem spirituellen und geistigen Wiederaufbau , welche die größten und nachhaltigsten
Errungenschaften des Hadsches sind, zu den höchsten Pflichten und Regeln der Hadschpilger, den Problemen der
Islamischen Welt Beachtung zu schenken und sich umfassend und intensiv mit den wichtigsten und vorrangigsten
Fragen der Islamischen Umma zu befassen.
Eine dieser wichtigen vorrangigen Angelegenheiten ist der Zusammenschluss der Muslime und die Lösung der
Probleme, die einen Abstand zwischen einigen Teilen der Islamischen Weltgemeinde hervorrufen. Im Hadsch kommt
die Einheit und die Harmonie zum Ausdruck und er ist Ausgangspunkt der Brüderlichkeit und gegenseitiger
Unterstützung. Beim Hadsch müssen sich alle auf die Gemeinsamkeiten und die Behebung von
Meinungsverschiedenheiten konzentrieren. Die Zwietrachtstiftung hat schon immer zwecks Erreichung der eigenen
üblen Ziele für die schmutzigen Akteure der imperialistischen Strategien auf der Tagesordnung gestanden. Doch
heute ist die Politik der Spaltung unter den Muslime intensiviert worden, da die muslimischen Völker dank des
Islamischen Erwachens die Feindseligkeiten der Front der arroganten Gewaltmächte und des Zionismus richtig
erkannt und ihnen gegenüber Stellung bezogen haben.
Der listige Feind will unter den Muslimen selber das Kriegsfeuer schüren und ihre Motivation zum Widerstand und
Dschihad auf Abwege lenken, um das zionistische Regime und die Agenten der arroganten Mächte, welche die
wahren Feinde sind, ins sichere Abseits zu bringen. Auf diese heimtückische Politik geht auch die Gründung und der
Einsatz von takfiristischen und ähnlichen Terrorgruppen in den regionalen Ländern der Westasiens zurück. Es ist ein
Alarmsignal für uns alle, dass wir die Vereinigung der Muslime heute als eine der wichtigsten nationalen
und internationalen Aufgaben betrachten müssen.
Eine weitere wichtige Angelegenheit ist die Palästinafrage. Nach Ablauf von inzwischen 65 Jahren seit Beginn der
Gründung des besatzerischen zionistischen Regimes und dem vielen Auf und Ab in dieser wichtigen, sensiblen
Angelegenheit, und insbesondere angesichts der blutigen Ereignisse der letzten Jahre sind allen zwei Tatsachen
klar geworden, und zwar als erstes die Tatsache, dass das zionistische Regime und seine verbrecherischen
Unterstützer in Bezug auf Bestialität und Verletzung aller Regeln der Menschlichkeit und Ethik keinerlei Grenzen
kennen. Sie betrachten Verbrechen, Generationsausrottung, Verwüstung, die Ermordung von Kinden, Frauen und
schutzlosen Menschen und jede Art von Übergriff und Unterdrückung , die ihnen möglich sind, als erlaubt und sind
sogar stolz darauf. Die Szenen vom jüngsten 50-Tage Gazakrieg, welche zum Weinen sind, liefern das neueste
Beispiel für diese historischen Verbrechen, die sich allerdings seit einem halben Jahrhundert mehrmals wiederholt
haben.
Die zweite Tatsache besteht darin, dass diese Blutvergießer und Tragödienstifter nicht das Ziel der Anführer und der
Unterstützer des Besatzerregimes umsetzen konnten. Im Gegenteil zu dem einfältigen Wunsch böswilliger
Politspieler, das zionistischen Regime zu stärken und zu festigen, nähert sich dieses Regime von Tag zu Tag immer
mehr seiner Auflösung und Vernichtung.
An dem 50-tägigen Widerstand des abgeriegelten und schutzlosen Gazas gegenüber der Macht, welche das
zionistische Regime mit aller Wucht demonstrierte, und daraufhin der Niederlage und dem Rückzug dieses Regimes
und seiner Kapitulation gegenüber den Bedingungen des Widerstandes sind deutlich die Schwäche, Unfähigkeit und
Instabilität dieses Regimes abzulesen. Das bedeutet, dass das palästinensische Volk mehr denn je Hoffnung hegen
kann, (es bedeutet auch) dass die Dschihad- und Hamas-Kämpfer ihren Einsatz und ihren Willen steigern und das
Westjordanland machtvoller und fester den stetigen ehrenvollen Weg fortsetzen sollen, sowie dass die muslimischen
Völker von ihren Regierungen eine wahre und ernsthafte Unterstützung für Palästina fordern und die
Muslimregierungen aufrichtiger auf diesem Weg handeln müssen.
Das dritte wichtige und vorrangige Anliegen ist die Wachsamkeit, welche Aktivisten, die das Wohl der Islamischen
Welt wollen, hinsichtlich des Unterschiedes zwischen dem unversehrten Islam Mohammads (s) und dem Islam nach
amerikanischer Version besitzen müssen. Sie müssen sich und die anderen vor einer Verwechslung zwischen
diesen beiden bewahren. Der erste, der sich für die Unterscheidung von diesen beiden Begriffen eingesetzt hat, ist
unser großer verstorbener Imam (Chomeini) gewesen. Er hat dieses Thema in das politische Vokabular der
Islamischen Welt eingeführt. Der echte, unversehrte Islam ist ein Islam des Friedens und der Spiritualität, ein Islam
voller Gottesfürchtigkeit und bei dem das Volk regiert. Es ist der Islam derjenigen, auf die اشداء على الكفار رحماء بينهم „hart
gegen die (feindlichen) Ungläubigen, doch barmherzig zueinander“[1] zutrifft.
Die amerikanische Islamversion ist eine Tarnhülle, hinter der sich der Dienst an den Fremden und die Feindschaft
gegenüber der Islamischen Weltgemeinde, verbirgt. Ein Islam, der das Feuer der Zwietracht zwischen den
Muslimen schürt, der statt auf die göttlichen Verheißungen zu hoffen den Feinden Gottes vertraut, der statt gegen
den Zionismus und die arroganten Unterdrückermächte zu kämpfen gegen die muslimischen Brüder Krieg führt und
der sich mit den arroganten gewalttätigen USA gegen die eigene Nation oder andere Nationen vereint, ist kein Islam.
Es ist eine gefährliche und schreckliche Heuchelei, gegen die jeder aufrichtige Muslim kämpfen muss.
Bei mit Erkenntnis und tieferem Nachdenken einhergehender Betrachtung werden für jeden Wahrheitssuchenden
diese wichtigen Tatsachen in der Realität der Islamischen Welt klar erkennbar und schält sich deutlich die derzeitige
Pflicht heraus.
Der Hadsch und seine Rituale und Bräuche sind eine kostbare Gelegenheit, an diese Erkenntnis und Weitsicht zu
gelangen, und es ist zu hoffen, dass ihr glücklichen Hadschpilger dieses göttliche Geschenk vollständig nutzt. Ich
vertraue euch alle dem Schutz Gottes des Allmächtigen an und bitte Ihn, eure Bemühungen anzuerkennen.
Der Frieden und Segen Gottes und Seine Barmherzigkeit sei mit euch
Seyyed Ali Khamenei
5. Dhul Hidscha 1435, 30.9.2014