37
Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen Wachstums 05. Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik 06. Die theoretischen Grundlagen der Stabilisierungspolitik 07. Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik 08. Die geld- und außenwirtschaftspolitischen Mittel 09. Die finanzpolitischen Mittel

Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Gesamtgliederung:

01. Einführung

02. Das Ziel der Vollbeschäftigung

03. Das Ziel der Geldwertstabilität

04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen Wachstums

05. Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik

06. Die theoretischen Grundlagen der Stabilisierungspolitik

07. Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik

08. Die geld- und außenwirtschaftspolitischen Mittel

09. Die finanzpolitischen Mittel

10. Die einkommenspolitischen Mittel

11. Institutionelle Maßnahmen

12 Die Träger der Konjunktur- und Wachstumspolitik

Page 2: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Kapitel VII: Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik

Page 3: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Kapitel VII: Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik

01. Wachstumstheorie ausreichende Grundlage?

02. Die wichtigsten Bestimmungsgründe des Wachstums

03. Die Bedeutung der natürlichen Ressourcen

04. Die quantitative Vermehrung der Arbeitsmenge

05. Die Verbesserung der Arbeitsqualität

06. Intensives Wachstum und Arbeitskräfteeinsatz

07. Kapital und postkeynesianische Wachstumstheorie

08. Kapital und neoklassische Wachstumstheorie

09. Sparförderung versus Investitionsförderung

10. Wirtschaftliches Wachstum und Kapitalstruktur

11. Die Rolle des technischen Fortschrittes

12. Stagnation aufgrund einer zu geringen Nachfrage?

Page 4: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Kapitel VII: Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik

01. Wachstumstheorie ausreichende Grundlage?

02. Die wichtigsten Bestimmungsgründe des Wachstums

03. Die Bedeutung der natürlichen Ressourcen

04. Die quantitative Vermehrung der Arbeitsmenge

05. Die Verbesserung der Arbeitsqualität

06. Intensives Wachstum und Arbeitskräfteeinsatz

07. Kapital und postkeynesianische Wachstumstheorie

08. Kapital und neoklassische Wachstumstheorie

09. Sparförderung versus Investitionsförderung

10. Wirtschaftliches Wachstum und Kapitalstruktur

11. Die Rolle des technischen Fortschrittes

12. Stagnation aufgrund einer zu geringen Nachfrage?

Page 5: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 1: Lassen sich mit Hilfe der Wachstumstheorie die Ursachen des Wachstums bestimmen ?

Die Wachstumstheorie beschränkt sich auf die Frage nach einem gleichgewichtigen Wachstum. Sie untersucht, unter welchen Bedingungen wir mit

einem gleichgewichtigen Wachstum rechnen können. Eine effiziente Wachstumspolitik bedarf jedoch der Kennt-

nis der Wachstumsursachen. Sie hat zu überprüfen, auf welche Ursachen sich Verän-

derungen in der Wachstumsrate zurückführen lassen.

Page 6: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Fazit: (1)

Die traditionelle Wachstumstheorie beschränkt sich im wesent-lichen auf die Frage, unter welchen Bedingungen damit gerechnet werden kann, dass Angebot und Nachfrage mit der gleichen Rate wachsen.

Die für eine effiziente Wachstumspolitik entscheidende Frage nach den Ursachen für unterschiedliches Wachstum wird von der traditionellen Wachstumstheorie nur am Rande beantwortet.

Page 7: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Kapitel VII: Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik

01. Wachstumstheorie ausreichende Grundlage?

02. Die wichtigsten Bestimmungsgründe des Wachstums

03. Die Bedeutung der natürlichen Ressourcen

04. Die quantitative Vermehrung der Arbeitsmenge

05. Die Verbesserung der Arbeitsqualität

06. Intensives Wachstum und Arbeitskräfteeinsatz

07. Kapital und postkeynesianische Wachstumstheorie

08. Kapital und neoklassische Wachstumstheorie

09. Sparförderung versus Investitionsförderung

10. Wirtschaftliches Wachstum und Kapitalstruktur

11. Die Rolle des technischen Fortschrittes

12. Stagnation aufgrund einer zu geringen Nachfrage?

Page 8: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 2: Worin liegen die wichtigsten Determinanten des Wachstums ? (1)

Ausgangspunkt soll der Datenkranz von Walter Eucken sein.

Danach hängt die wirtschaftliche Aktivität und damit auch das wirtschaftliche Wachstum von insgesamt 6 Daten ab:

Hierzu zählen: die natürlichen Ressourcen, die Arbeitskraft, das Kapital, das technische Wissen, die Bedarfsstruktur und die rechtliche und institutionelle Ordnung.

Page 9: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 2: Worin liegen die wichtigsten Determinanten des Wachstums ? (2)

Die Produktionsfunktion lässt die Zusammenhänge zwischen Input und Output erkennen: X = f(A,B,K) X: ausgebrachte Gütermenge A: Einsatz an Arbeitskräften B: Einsatz an natürlichen Ressourcen K: Einsatz an Kapital

Die Rolle des technischen Fortschrittes weist auf die Strukturparameter der Produktionsfunktion hin.

Auch die Nachfrage bestimmt das Wachstum: Nur Güter, die nachgefragt werden, werden produziert.

Die Rolle der institutionellen Ordnung für das Wachstum liegt in den Anreizen, welche auf Angebot und Nachfrage ausgeübt werden.

Page 10: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Fazit: (2)

Aufschluss auf mögliche Determinanten eines unterschiedlichen Wachstums im Inlandsprodukt bringt die Arbeit von Walter Eucken, der sechs Daten wirtschaftlichen Geschehens unter-scheidet: Arbeit, Natur, Kapital, Technik, Bedarf und Ordnung.

Die Bedeutung dieser 6 Daten für das wirtschaftliche Wachstum lässt sich anhand einer Produktionsfunktion erkennen.

Page 11: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Kapitel VII: Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik

01. Wachstumstheorie ausreichende Grundlage?

02. Die wichtigsten Bestimmungsgründe des Wachstums

03. Die Bedeutung der natürlichen Ressourcen

04. Die quantitative Vermehrung der Arbeitsmenge

05. Die Verbesserung der Arbeitsqualität

06. Intensives Wachstum und Arbeitskräfteeinsatz

07. Kapital und postkeynesianische Wachstumstheorie

08. Kapital und neoklassische Wachstumstheorie

09. Sparförderung versus Investitionsförderung

10. Wirtschaftliches Wachstum und Kapitalstruktur

11. Die Rolle des technischen Fortschrittes

12. Stagnation aufgrund einer zu geringen Nachfrage?

Page 12: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 3: Welche Bedeutung kommt den natürlichen Res-sourcen im Zusammenhang mit dem Wachstum zu ? (1)

Im Altertum waren Rohstoffe und natürliche Verkehrswege die wichtigste Grundlage für wirtschaftliches Wachstum.

Mit der Industrialisierung sank die Bedeutung der natürli-chen Ressourcen für das Wachstum. Natürliche Rohstoffe können durch künstliche ersetzt

werden. Die Fruchtbarkeit der Böden kann durch Düngung

verbessert werden. Es können künstliche Verkehrswege gebaut werden.

Page 13: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 3: Welche Bedeutung kommt den natürlichen Res-sourcen im Zusammenhang mit dem Wachstum zu ? (2)

Heutzutage kommt der Natur wiederum eine größere Rolle zu: Wir haben das Problem der Umweltverschmutzung:

Bei der industriellen Produktion entstehen Umwelt-schäden, aufgrund derer die Zahl und Stärke der Natur-katastrophen ansteigt.

Wir haben auch das Problem der knappen Rohstoffe:Aufgrund der Knappheit der Rohstoffe entstand die

Forderung der Nachhaltigkeit, den nachfolgenden Ge-nerationen Rohstoffe in ausreichendem Maße zu belas-sen.

Dies erfolgt zum Teil durch Recycling.

Page 14: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Fazit: (3a)

Im Altertum und im Mittelalter war die Ausstattung mit natür-lichen Ressourcen die wichtigste Voraussetzung für Wachstum und darauf aufbauend für eine politische Vormachtstellung.

Hierbei spielten die natürlichen Ressourcen einmal als Träger von Rohstoffen, zum andern als natürliche Verkehrswege (Flüsse und Zugang zum Meer) die ausschlaggebende Rolle.

Nach der Industrialisierung ging das Gewicht der natürlichen Ressourcen zunächst zurück.

Natürliche Rohstoffe wurden teilweise durch künstliche ersetzt (z. B. Nylon), teilweise durch internationalen Handel gegen Indu-strieprodukte ausgetauscht.

Page 15: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Fazit: (3b)

Der Mangel an natürlichen Verkehrswegen konnte durch Bau von Straßen und anderen künstlichen Verkehrswegen ausgegli-chen werden.

Heute gewinnen die natürlichen Ressourcen wiederum eine entscheidende Rolle, da Natur und Umwelt nicht mehr als freies Gut zur Verfügung stehen und

da besondere Anstrengungen zur Wiederverwendung von Roh-stoffen (Recycling) und Erschließung neuer Energiequellen (Son-nenenergie etc.) notwendig wurden.

Page 16: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Kapitel VII: Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik

01. Wachstumstheorie ausreichende Grundlage?

02. Die wichtigsten Bestimmungsgründe des Wachstums

03. Die Bedeutung der natürlichen Ressourcen

04. Die quantitative Vermehrung der Arbeitsmenge

05. Die Verbesserung der Arbeitsqualität

06. Intensives Wachstum und Arbeitskräfteeinsatz

07. Kapital und postkeynesianische Wachstumstheorie

08. Kapital und neoklassische Wachstumstheorie

09. Sparförderung versus Investitionsförderung

10. Wirtschaftliches Wachstum und Kapitalstruktur

11. Die Rolle des technischen Fortschrittes

12. Stagnation aufgrund einer zu geringen Nachfrage?

Page 17: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 4: Inwieweit lässt sich durch Vermehrung der Arbeitsmenge das Wachstum vergrößern ?

Zahlreiche Determinanten beeinflussen den Arbeitskräfte-einsatz.

Die Zahl der zur Verfügung stehenden Arbeitsstunden wird bestimmt:von der Nettoeinwanderung (der Differenz zwischen der

Einwanderung und der Auswanderung),dem Erwerbseintritts- und Pensionierungsalter, der Veränderung in der Quote der Erwerbspersonen,der Zunahme oder Abnahme von Teilzeitarbeitskräften,einer eventuellen Erhöhung der effektiven Arbeitszeit,der Verringerung des Krankenstandes und der Unfallhäu-

figkeit und schließlichder Verringerung der Arbeitslosigkeit.

Page 18: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Fazit: (4)

Das Arbeitskräftepotential einer Volkswirtschaft wird durch zahlreiche Determinanten bestimmt:

Geburten- und Sterberate, Nettosaldo der Wanderungen, Ein- und Austrittsalter in bzw. aus dem Erwerbsleben, Anteil der Erwerbstätigen an der gesamten Bevölkerung,

Weiterhin Inanspruchnahme von Freizeit, Umfang von Fehlzeiten im Zusammenhang mit Unfällen und Krankheiten, Ausmaß der Arbeitslosigkeit.

Page 19: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Kapitel VII: Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik

01. Wachstumstheorie ausreichende Grundlage?

02. Die wichtigsten Bestimmungsgründe des Wachstums

03. Die Bedeutung der natürlichen Ressourcen

04. Die quantitative Vermehrung der Arbeitsmenge

05. Die Verbesserung der Arbeitsqualität

06. Intensives Wachstum und Arbeitskräfteeinsatz

07. Kapital und postkeynesianische Wachstumstheorie

08. Kapital und neoklassische Wachstumstheorie

09. Sparförderung versus Investitionsförderung

10. Wirtschaftliches Wachstum und Kapitalstruktur

11. Die Rolle des technischen Fortschrittes

12. Stagnation aufgrund einer zu geringen Nachfrage?

Page 20: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 5: Wie lässt sich durch Verbesserung der Arbeitsqualität des Wachstum erhöhen ?

Die Arbeitsqualität lässt sich vor allem durch zwei Maßnah-menkomplexe erhöhen: einmal durch Bildungspolitik:

Erhöhter Zugang zu den weiterbildenden Schulen vergrößert die Arbeitsproduktivität.

zum andern durch Mobilitätspolitik: Die Erhöhung der Mobilität führt dazu, dass die Ar-

beitnehmer verstärkt dort eingesetzt werden können, wo sie die höchste Produktivität erzielen können.

Page 21: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Fazit: (5)

Der Wert des Arbeitskräftepotentials kann auch durch Qualifi-zierung (Ausbildung) gesteigert werden, wobei allerdings eine Zu-nahme in der Ausbildung in der Regel gleichzeitig das quantita-tive Angebot an Arbeit reduziert.

Während der Ausbildung stehen die Auszubildenden nämlich nicht als Arbeitskräfte zur Verfügung.

Weiterhin kann durch verstärkte Mobilität die Arbeitsqualität insoweit verbessert werden als sichergestellt wird, dass die Arbeit dort eingesetzt wird, wo sie die höchste Produktivität aufweist.

Page 22: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Kapitel VII: Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik

01. Wachstumstheorie ausreichende Grundlage?

02. Die wichtigsten Bestimmungsgründe des Wachstums

03. Die Bedeutung der natürlichen Ressourcen

04. Die quantitative Vermehrung der Arbeitsmenge

05. Die Verbesserung der Arbeitsqualität

06. Intensives Wachstum und Arbeitskräfteeinsatz

07. Kapital und postkeynesianische Wachstumstheorie

08. Kapital und neoklassische Wachstumstheorie

09. Sparförderung versus Investitionsförderung

10. Wirtschaftliches Wachstum und Kapitalstruktur

11. Die Rolle des technischen Fortschrittes

12. Stagnation aufgrund einer zu geringen Nachfrage?

Page 23: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 6: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Ar-beitskräfteeinsatz und intensivem Wachstum ?(1)

Betrachten wir die einzelnen Determinanten des Arbeits-kräfteeinsatzes und zwar als erstes ein Bevölkerungswachs-tum, das durch Einwanderung hervorgerufen wird. Das Inlandsprodukt steigt; es ist jedoch unklar, ob auch das Pro-Kopf-Einkommen

ansteigen wird. Das Pro-Kopf-Einkommen errechnet sich aus dem Quo-

tienten aus Inlandsprodukt und Bevölkerung: Y/B. Bei einer Einwanderung steigen beide Größen, Zähler

und Nenner. Je nachdem, ob das Inlandsprodukt stärker oder weniger

steigt als die Bevölkerung, steigt oder sinkt das Pro-Kopf-einkommen.

B Y Y/B

Page 24: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 6: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Ar-beitskräfteeinsatz und intensivem Wachstum ?(2)

Betrachten wir nun als zweites die Zunahme der Geburten-rate und das hierdurch ausgelöste Bevölkerungswachstum. Zunächst sinkt möglicherweise das Angebot der Arbeit-

nehmer, da u. U. mehr Frauen zunächst nur im eigenen Haushalt tätig sind.

Das Pro-Kopf-Einkommen sinkt in diesem Falle vorüber-gehend, da die Zahl der Arbeitnehmer und damit auch das Inlandsprodukt bei gleicher Bevölkerungsgröße sinkt.

B A Y/B Langfristig , nachdem die heute geborenen Kinder in

Zukunft erwerbstätig werden, steigt jedoch wiederum die Zahl der Arbeitnehmer und damit das Inlandsprodukt.

Page 25: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 6: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Ar-beitskräfteeinsatz und intensivem Wachstum ?(3)

Als dritter Bestimmungsgrund eines intensiven Wachstums sei eine erhöhte Arbeitszeit unterstellt. Bei konstanter Arbeitnehmerzahl kommt es zu einer Zu-

nahme des Arbeitsangebotes in Stunden gerechnet. Aufgrund des Gesetzes von abnehmenden Grenzertrag

der Arbeit führt dies zu einer Reduzierung der Arbeits-produktivität.

Das Inlandsprodukt steigt, aber es steigt weniger als die Zahl der Arbeitsstunden.

Das Pro-Kopf-Einkommen steigt somit zwar, die Produk-tivität der Arbeit sinkt jedoch gleichzeitig.

Page 26: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 6: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Ar-beitskräfteeinsatz und intensivem Wachstum ?(4)

Fragen wir uns nach der Bedeutung der Ertragsgesetze in der Klassik:

Die klassische Theorie ging von folgender Ertragsfunktion aus:

Eine Vermehrung des Arbeitseinsatzes führt zunächst zu ei-nem Anstieg nicht nur in den Gütermengen, sondern auch in dem Durchschnittsertrag der Arbeit, da im Hinblick auf eine optimale Faktorkombination die Arbeitskraft zunächst in zu geringem Umfang vorhanden ist.

Ab der optimalen Kombination sinkt der Durchschnittser-trag jedoch bei weiterer Vermehrung der Arbeitsmenge.

Page 27: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

XA

A

Wirkungsweise des Ertragsgesetzes

Max

A X/A A X/A

Page 28: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 6: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Ar-beitskräfteeinsatz und intensivem Wachstum ?(5)

Für die Entwicklung in der Arbeitsproduktivität ist jedoch auch die Art des technischen Fortschrittes verantwortlich.

Wir unterscheiden zwischen neutralem, arbeitssparenden und kapitalsparenden technischen Fortschritt.

Bei neutralem technischen Fortschritt erfolgen Einsparun-gen bei allen relevanten Produktionsfaktoren.

Neutraler Fortschritt wird hierbei in der Wachstumstheorie unterschiedlich definiert.

Harrod spricht von neutralem Fortschritt dann, wenn bei konstantem Zinssatz die Kapitalproduktivität konstant bleibt:

K / Y = constant für i = const.

Page 29: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 6: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Ar-beitskräfteeinsatz und intensivem Wachstum ?(6)

Für Hicks hingegen liegt neutraler Fortschritt dann vor, wenn bei konstantbleibendem Lohn-Zinsverhältnis die Kapi-talintensität konstant bleibt:

K / A = constant für / i = const.

Solow schließlich sieht auch dann einen neutralen Fort-schritt, wenn bei konstant bleibendem Lohnsatz die Arbeits-produktivität konstant bleibt:

A / Y = const. für = const.

Page 30: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Frage 6: Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Ar-beitskräfteeinsatz und intensivem Wachstum ?(7)

Von einem arbeitssparenden Technischen Fortschritt wird immer dann gesprochen, wenn durch den technischen Fort-schritt vorwiegend nur Arbeit eingespart wird.

Analog hierzu spricht man von kapitalsparendem Techni-schen Fortschritt, wenn die Einsparungen sich vorwiegend auf den Kapitaleinsatz beziehen.

Es ist davon auszugehen, dass auch in diesem Falle das Durchschnittsprodukt der Arbeit ansteigen kann, genauso wie bei kapitalsparenden Fortschritt auch das Durchschnitts-produkt des Kapitals zunehmen kann.

Page 31: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Fazit: (6)

Im allgemeinen wirken sich nur die Qualifizierungsmaßnahmen auch positiv auf das intensive Wachstum aus.

Ein Anstieg der Bevölkerung vergrößert nur das extensive Wachstum, das Pro-Kopfeinkommen kann sogar (bei ansteigen-den Stückkosten) zurückgehen.

Eine Zunahme der Arbeitszeit wird zwar das Pro-Kopf-Ein-kommen in der Regel erhöhen,

dieser materielle Zuwachs wird jedoch durch eine Reduzierung der immateriellen Wohlfahrt (Freizeit) teilweise kompensiert.

Page 32: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Fragen zu Kapitel 7a : (1)

01. Warum ist die Kenntnis der traditionellen Wachstumstheorie nicht ausreichend für eine effiziente Wachstumspolitik?

02. Welche sechs Variablen bilden den Eucken‘schen Datenkranz?

03. Welche der 6 Daten gehen in die Produktionsfunktion unmit-telbar ein?

04. Inwieweit werden die Produktionstechnik sowie die rechtliche Ordnung in der Produktionsfunktion mittelbar berücksichtigt?

05. Inwiefern fiel vor und zu Beginn der Industrialisierung der Natur die entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Aktivität zu?

06. Warum drängte die Industrialisierung die Bedeutung der Natur zunächst zurück?

07. Inwiefern steigt die Bedeutung der Natur in der jüngsten Zeit wiederum?

Page 33: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Fragen zu Kapitel 7a : (2)

08. Inwieweit kann auch bei gleichbleibender Bevölkerungsstärke die Arbeitsmenge ausgeweitet werden?

09. Wie kann die Zahl der Arbeitnehmer bei konstanter Geburten- und Sterberate und bei gleichbleibenden Arbeitszeitregelungen erhöht werden?

10. Durch welche beiden Maßnahmenkomplexe lässt sich die Quali-tät der Arbeitskraft verbessern?

11. Führt ein positiver Einwanderungssaldo in jedem Falle zu einer Steigerung des intensiven Wachstums?

12. Wie verändert sich das Arbeitskräftepotential bei einem Anstieg der Geburtenrate?

Page 34: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Antworten zu Kapitel 7a : (1)

01. Die traditionelle Wachstumstheorie beschränkt sich danach zu fragen, bei welchen Wachstumsraten mit einem gleichgewichti-gen Wachstum gerechnet werden kann. Die für eine effiziente Wachstumspolitik notwendige Kenntnis der Ursachen des Wachstums stehen in der traditionellen Wachstumstheorie im Hintergrund.

02. Der von Walter Eucken definierte Datenkranz umfasst die Na-tur, die Arbeit, das Kapital, die Technik, den Bedarf sowie die rechtliche Rahmenordnung.

03. Von den 6 Daten gehen die drei Produktionsfaktoren Boden, Ar-beit und Kapital unmittelbar in die Produktionsfunktion ein.

04. Die Produktionstechnik findet in den Strukturparametern der Produktionsfunktion mittelbare Berücksichtigung, die rechtli-che Ordnung setzt Anreize, die auch in der Art der eingesetzten Technik Eingang in die Produktionsfunktion finden.

Page 35: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Antworten zu Kapitel 7a : (2)

05. Vor und zu Beginn der Industrialisierung spielte die Natur die entscheidende Rolle, als der Reichtum einer Nation wesentlich davon bestimmt wurde, ob eine Volkswirtschaft über Rohstoffe verfügte und ob ein Land natürliche Verkehrswege (Flüsse und einen Zugang zum Meer) aufwies.

06. Im Zuge der Industrialisierung konnten Substitute für Rohstoffe entwickelt und künstliche Verkehrswege eingerichtet werden.

07. Die Bedeutung der Natur steigt in der jüngsten Zeit wiederum an, da der Vorrat vor allem an Energierohstoffen zu Ende geht und da im Zuge der Produktion die Natur durch Abgase und Abwässer beeinträchtigt wird.

08. Die Arbeitsmenge kann durch Veränderung des Eintrittsalters in das Erwerbsleben und des Alters, in welchem die Erwerbstäti-gen in den Ruhestand treten, beeinflusst werden.

Page 36: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Antworten zu Kapitel 7a : (3)

09. Die Anzahl der Arbeitnehmer kann auch dadurch erhöht wer-den, dass mehr Arbeitnehmer ein- als auswandern.

10. Die Qualität der Arbeitskraft lässt sich durch bildungspolitische Maßnahmen erhöhen. Gleichzeitig kann bei einer Erhöhung der Mobilität dafür gesorgt werden, dass die Arbeitskräfte jeweils an den Produktionsstätten eingesetzt werden, an denen sie den höchstmöglichen Ertrag bringen.

11. Ein positiver Einwanderungssaldo kann auch zu einer Verringe-rung im Pro-Kopf-Einkommen führen, wenn der Zuwachs in der Produktion mit sinkenden Grenzerträgen erfolgt.

12. Bei einem Anstieg der Geburtenrate sinkt unter Umständen kurzfristig das Arbeitskräfteangebot, weil Frauen vor, während und unmittelbar nach der Gebärzeit ihre Erwerbstätigkeit un-terbrechen. Sobald die Neugeborenen in das Erwerbsalter ein-treten, steigt jedoch die Zahl der Arbeitnehmer.

Page 37: Gesamtgliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen

Fortsetzung folgt!