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Geschäftsbericht 2014

Geschäftsbericht 2014 - molkerei-ammerland.de · Vorwort 5 Unser Kurs heißt eigenständiges Wachstum 6 Hoch hinaus – Das neue Hochregallager 8 Molke – Ein Trend, der nach oben

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Geschäftsbericht 2014

Vorwort 5

Unser Kurs heißt eigenständiges Wachstum 6

Hoch hinaus – Das neue Hochregallager 8

Molke – Ein Trend, der nach oben geht 10

Zehn in einem Abwasch 12

Zusammen arbeiten heißt zusammen wachsen 14

DasGeschäftsjahr2014 16

Wichtige Kennzahlen 18

Milchmarkt 2014 20

Vertrieb und Produktion 22

Investitionen und Mitglieder 24

Daten der Bilanz und Ausblick 26

Bilanz zum 31.12.2014 30

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2014 31

Anhang (Auszug) 32

Struktur und Organe 36

Bericht des Aufsichtsrates 37

Inhalt

3

2014 war für unsere Molkerei Ammerland trotz schwieriger

Märkte im Ganzen gesehen ein zufriedenstellendes Jahr. Die

beiden Großprojekte, der Sprühturm und das Hochregallager,

konnten abgeschlossen werden.

Die im Jahresverlauf weltweit rückläufige Nachfrage nach

Milchprodukten und die durch hohe Milchpreise aus dem Jahr

2013 stimulierte Milchproduktion führten zu einem stetigen

Rückgang der Milchauszahlungspreise. Während Unternehmen

mit einem hohen Anteil an Produkten der weißen Linie ihre Aus-

zahlungspreise nur moderat absenken mussten, war der Rück-

gang bei Molkereien mit einem hohen Käseanteil beträchtlich.

Der Auszahlungspreis der Molkerei Ammerland sank von 40 ct

im Januar auf 30 ct im Dezember. Der ausgewiesene Preis pro kg

Milch von 36,46 ct bei 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß lag im Jahr

2014 2 ct unter dem Vorjahrespreis.

Die Milchanlieferungsmenge stieg 2014 um 10,4 % auf 1.523 Mio. kg.

Der Umsatz erreichte rund 785 Mio. EUR.

Am 31. März 2015 endete nach 31 Jahren die Milchmengengaran-

tieregelung. In vielen Diskussionen, sowohl in der Milchwirt-

schaft als auch in der Politik, wurde die Quote rückwirkend be-

wertet, und auch mögliche Schwierigkeiten beim Übergang ab

dem 1. April 2015 wurden betrachtet.

Die Milchquote hat die 1983 erhofften Erwartungen nicht erfüllt.

Trotz einer staatlich festgelegten Liefermenge hatten wir keine

sicheren hohen Milchpreise. Die Schwankungen bewegten sich

für unsere Molkerei zwischen 24,5 ct und 38,5 ct. Weiterhin war

kein Einfluss auf den Strukturwandel bei den milchviehhaltenden

Betrieben festzustellen. Die Quote hat den aktiven Milcherzeuger

sehr viel Geld gekostet. Hohe Transfersummen wurden durch

Quotenkauf bzw. Pachtung in Richtung auslaufende Betriebe

und Verpächter gezahlt. Die EU hat im Laufe der Jahre Marktan-

teile am Weltmarkt verloren. Bei allen politischen Diskussionen

wurde immer wieder deutlich: Eine wie auch immer ausgestalte-

te Nachfolgeregelung wird es nicht geben.

Um einen Überblick über die Milchmenge im Jahr 2015 zu be-

kommen, haben wir im Oktober 2014 eine Umfrage bei unseren

Lieferanten durchgeführt, an der sich 62 % unserer Mitglieder

beteiligten. Aufgrund der Auswertungen rechnen wir mit einer

moderaten Steigerung der Milchmenge. Erste Auswertungen

nach Quotenende bestätigen diese Ergebnisse. Die befürchtete

Milchschwemme wird es danach nicht geben.

Die Märkte sowohl in Europa als auch weltweit reagieren trotz-

dem mit Zurückhaltung und Unsicherheit auf diese Situation.

Die Molkerei Ammerland ist gut vorbereitet auf den freien

Markt. Die Entwicklungsschritte in unseren Werken in Dringen-

burg und Oldenburg wurden 2014 im neuen 5-Jahres-Plan fest-

gelegt. Auch beim Vertrieb sind die Weichen gestellt. Unsere

Auslandsaktivitäten werden stetig weiterentwickelt und den

Bedürfnissen der jeweiligen Regionen angepasst. Die Steige-

rungsraten im Jahr 2014 zeigen, dass noch Potential vorhanden ist.

Herbert Heyen,

Vorsitzender des Vorstandes

Vorwort

4 5

Im Geschäftsjahr 2014 hat das Exportgeschäft wieder eine we-

sentliche Rolle für das Wachstum der Molkerei Ammerland ge-

spielt. Wir konnten unsere Exportaktivitäten in Europa und insbe-

sondere im außereuropäischen Ausland ausweiten. Mittlerweile

exportieren wir mehr als 49 % unserer Produktion in über 55 Län-

der weltweit – Tendenz steigend.

Um das Wachstum zu bewältigen, stärken wir unsere Produkti-

onsstandorte und bauen diese weiter aus. Mit drei Neubauinves-

titionen haben wir im vergangenen Jahr einen entscheidenden

Schritt in diese Richtung gemacht. Die Fertigstellung des neuen

Hochregallagers, die Errichtung des zweiten Pulversprühturms

für die Herstellung von Molkenpulver und der Baubeginn einer

neuen Reinigungshalle für Milchsammelwagen unterstreichen

den Wachstumskurs der Molkerei Ammerland.

Gleichzeitig haben noch nie so viele Menschen für die Molkerei

Ammerland gearbeitet. Inzwischen sorgen konzernweit inklusive

aller Tochtergesellschaften ca. 600 Mitarbeiter für den nationa-

len und internationalen Erfolg.

Diesen Kurs setzen wir im Jahr 2015 mit weiteren Investitionen in

die regionalen Produktionsstandorte fort und sichern damit auch

zukünftig das Einkommen vieler Milchlieferanten und Mitarbei-

ter in unserer Region.

Unser Kurs heißt eigenständiges Wachstum

Stärkung der Produktionsstandorte im Zuge der internationalen Ausrichtung

6 7

Das neue Hochregallager am Standort Wiefelstede-Dringenburg

ist unser größtes Neubauprojekt. Wir haben es im Frühjahr 2014

an die Produktion angeschlossen. Zukünftig können hier bis zu

13.000 Tonnen Käse sowie 3.000 Tonnen Butter und Käse-SB-Wa-

re lagern. Neben dem großen Fassungsvermögen des Lagers sind

auch die Maße mehr als imposant. Der Hauptkomplex misst

100 x 30 x 30 Meter. Das dazugehörige zweistöckige Versandge-

bäude ist mit 70 x 25 x 12 Metern nicht weniger eindrucksvoll. Von

hier aus gelangen unsere Produkte über 13 Laderampen auf die

LKWs und starten ihre Reise ins In- und Ausland. Mit dem neuen

Hochregallager und den damit zusätzlich geschaffenen Lagerka-

pazitäten hat die Molkerei Ammerland einen weiteren, entschei-

denden Grundstein für das weitere Wachstum gelegt.

Hoch hinaus – Das neue Hochregallager

Ausbau der Lagerkapazitäten für Butter und Käse am Standort Dringenburg

8 9

Lange Zeit war Molke nur ein Nebenprodukt des Käsungspro-

zesses. Heute trägt sie erheblich zur Stabilisierung des Milch-

preises bei und ist international stark gefragt. Diesem Trend

kommt auch die Molkerei Ammerland nach und hat im Ge-

schäftsjahr 2014 einen zweiten Pulversprühturm für die Her-

stellung von Molkenpulver gebaut. Er ist ca. 40 m hoch und

kann am Tag bis zu 177 Tonnen Molkenpulver produzieren. Nach

Fertigstellung wird das Pulver in eins der 10 Lagersilos beför-

dert, von wo aus es entweder lose im LKW, als Big Bag oder Sack-

ware auf den Weg geht.

Vor allem für das Exportgeschäft ist die Herstellung von Mol-

kenpulver von großer Bedeutung. Mit der Erweiterung der Pro-

duktionskapazitäten am Standort Wiefelstede-Dringenburg

stellt sich die Molkerei Ammerland der hohen Nachfrage am

internationalen Markt.

Molke – Ein Trend, der nach oben geht

Fertigstellung des zweiten Pulversprühturms für Molkenpulver

10 11

Die wertvolle Rohmilch auf dem schnellsten Wege vom Erzeu-

ger in die Molkerei bringen – das ist die Aufgabe der AMT Am-

merländer Milchtransport GmbH. Die AMT ist ein reines Tochter-

unternehmen der Molkerei Ammerland und verfügt über einen

hochmodernen Fuhrpark mit 32 Milchsammelwagen. 130 Fahrer

arbeiten 365 Tage im Jahr im Schichtbetrieb und sorgen dafür,

dass die Rohmilch ihren Weg von den Milchlieferanten in die

Produktion findet, um schnellstmöglich weiterverarbeitet zu

werden. Damit die Milchsammelwagen zügig gereinigt werden

können, haben wir 2014 mit dem Bau einer neuen Reinigungs-

halle begonnen.

Auf 2.300 m entsteht eine moderne Waschstation, die für zehn

Fahrzeuge gleichzeitig ausgelegt ist. Die Reinigungskapazität

ist dann doppelt so groß wie bisher, so dass die Wagen zukünf-

tig schneller wieder einsatzbereit sind. Eine wichtige Neuerung,

die Wartezeiten minimiert und die Molkerei Ammerland

noch wirtschaftlicher arbeiten lässt.

Zehn in einem AbwaschStartschuss für die Baumaßnahmen der neuen Reinigungshalle

12 13

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Herz der Molke-

rei Ammerland. Sie haben entscheidend zum Erfolg des Ge-

schäftsjahres 2014 beigetragen. Vor allem während der Neu-

bauphasen, die mit einigen Einschränkungen verbunden waren,

hat das gesamte Team vor Ort optimal funktioniert. Die Produk-

tion lief trotz aller baubedingten Hindernisse nahezu reibungs-

los weiter. So kann sicher jeder Kollege seine persönliche Ge-

schichte aus diesem ereignisreichen Jahr erzählen.

Doch nicht nur an den heimischen Standorten wurde im ver-

gangenen Jahr exzellent und zielorientiert zusammengearbei-

tet. Auch die Auslandsvertretungen haben einen entschei-

denden Beitrag zum Wachstum der Molkerei Ammerland

geleistet. Unsere Qualitätsprodukte konnten sich noch stärker

auf dem internationalen Markt positionieren und erfreuen sich

zunehmender Beliebtheit.

Diesen Kurs wollen wir weiter halten und ausbauen. Wir als

Team der Molkerei Ammerland begreifen das als gemeinsame

Herausforderung und freuen uns darauf.

Zusammen arbeiten heißt zusammen wachsen

Hand in Hand zum Erfolg für die Zukunft

14 15

Das Geschäftsjahr 2014

+ 10,3%mehr Milchmenge

2.222Mitglieder

+ 4,7%Umsatzsteigerung

357Mitarbeiterdavon 32Auszubildende

„Durch die in 2014 in Betrieb genommenen Großprojekte Hochre-

gallager und Sprühtrocknung sind wir sehr gut auf die Zeit nach

der Milchquote vorbereitet.

Weitere Optimierungen sorgen

für ein gesundes Wachstum

und für eine erfolgreiche und

eigenständige Zukunft. “

– Ralf Hinrichs –

Wichtige Zahlen im Überblick

16 17

Entwicklung der Milchmenge in Mio. kg, Eigenanlieferung

Umsatzentwicklung in Mio. EUR

+ 10,4%

+ 4,7%

2014 2013 Veränderung

VerarbeiteteMilchmenge (in Mio. kg) 1.523,8 1.381,6 + 10,3 %

davon Eigenanlieferung 1.523,3 1.380,0 + 10,4 %

Zukauf 0,5 1,6

Umsatz (in Mio. EUR) 784,8 749,9 + 4,7 %

davon Käse 350,1 358,5 - 2,3 %

Butter 80,9 81,1 - 0,2 %

Frischprodukte 74,4 76,3 - 2,5 %

Trockenprodukte 63,3 48,6 + 30,2 %

Sonstiges 216,1 185,40 + 16,6 %

Mitglieder 2.222 2.223

Geschäftsguthaben (in Mio. EUR) 38,4 32,7 + 17,4 %

Referenzmenge je Erzeuger in kg 720.000 687.000 + 4,8 %

Auszahlungspreis in ct/kg 1)

4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto 36,46 38,46 - 5,2 %

Bilanzsumme (in Mio. EUR) 217,8 200,4 + 8,7 %

Anlagevermögen (in Mio. EUR) 104,9 79,7 + 31,6 %

Eigenkapital (in Mio. EUR) 97,5 85,7 + 13,8 %

Mitarbeiter (auf Vollzeit umgerechnet) 357 330 + 8,2 %

davon Auszubildende 32 24

1)arithmetischesMittel

Wichtige Kennzahlen

imVergleichzumVorjahr

imVergleichzumVorjahr

1.0002010 2011 2012 2013 2014

1.250

1.5001.523

1.285

1.154

1.077

1.380

Milchmenge

400

2010 2011 2012 2013 2014

500

600

700

800

785

604584

491

750

Umsatz

18 19

2014 war in der Rückschau ein für die Molkereien und Milcher-

zeuger wirtschaftlich gutes Jahr, das allerdings mit einer ab

Jahresmitte einsetzenden deutlichen Marktabschwächung in

seinem Verlauf ein sehr differenziertes Bild zeichnete.

Das Wachstum der weltweiten Milcherzeugung fiel im abge-

laufenen Jahr 2014 deutlich stärker als im Vorjahr aus. Die FAO

schätzt die Gesamtproduktion auf 792 Mio. t. Dies entspricht

einem Anstieg um 2,4 % oder 18,7 Mio. t (Vorjahr + 1,5 % auf

773,4 Mio. t). Der mit rund 46 % größte Anteil am Zuwachs ent-

fiel erneut auf Asien und hier insbesondere auf das weltweit

größte Milcherzeugungsland Indien. Dort erhöhte sich die Pro-

duktion um 4,9 % oder 6,8 Mio. t auf nunmehr rund 145 Mio. t.

Deutliche Steigerungen der Milcherzeugung waren auch in

der EU, den USA sowie in Ozeanien zu verzeichnen.

Der Welthandel mit Milchprodukten ist 2014 weiter gewach-

sen. Nach vorläufiger Einschätzung der FAO erhöhte sich das

Handelsvolumen, umgerechnet in Milchäquivalent, um 4,6 %

auf rund 71,9 Mio. t. Dies entspricht einem Anteil von 9,1 % der

Weltmilchproduktion (Vorjahr 8,9 %). Steigerungen der Aus-

fuhren ergaben sich sowohl für die EU und Neuseeland, die

zusammen etwa die Hälfte des Welthandels repräsentieren,

sowie für die USA, deren Anteil nach einer Erhöhung ihrer Aus-

fuhren im letzten Jahr etwa 15 % ausmacht. Der Nachfragezu-

wachs realisierte sich auch 2014 vor allem im asiatischen

Raum, auf den rund 60 % der weltweiten Importe von Milch

und Milchprodukten entfielen, sowie auf afrikanische Länder,

die etwa 13 % der Importe auf sich vereinigen. Die russischen

Einfuhren, die in den letzten Jahren im Durchschnitt mit etwa

10 % zugelegt hatten, dürften nach Einschätzung der FAO im

Jahr 2014 infolge des im August ausgesprochenen Einfuhr-

stopps für Milchprodukte aus Australien, Kanada, der EU, Nor-

wegen und den Vereinigten Staaten um mehr als 10 % zurück-

gegangen sein.

Die internationalen Preisnotierungen zeigten zu Jahresbeginn

2014 ein sehr hohes Niveau, fielen dann aber ab März kontinu-

ierlich ab. Ursachen für den starken Preisverfall waren sowohl

das mit der wachsenden Milchproduktion gestiegene Ange-

bot als auch eine schwächere Importnachfrage, vor allem auch

aus China. Der Rückgang wurde im weiteren Jahresverlauf

durch den Einfuhrstopp Russlands verstärkt.

Aufgrund der durch die zu Jahresbeginn noch hohen Milch-

preise verbesserten Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung so-

wie günstiger Witterungsbedingungen ist das Milchaufkom-

men in der Europäischen Union in der ersten Jahreshälfte

massiv gewachsen. Es war ein deutliches Plus von 4,6 % bzw.

knapp 4 Mio. t bei den Anlieferungen zu verzeichnen. Ab Jah-

resmitte schwächte sich das Wachstum dann etwas ab. Im ge-

samten Kalenderjahr 2014 erhöhte sich die Milchanlieferung

an die Molkereien nach noch vorläufigen Daten für die EU-28

um etwa 4,3 % auf rund 148,1 Mio. t. Diese expansive Entwick-

lung wirkte sich auch auf die Quotenabrechnung aus. Acht

Mitgliedstaaten – Deutschland, Österreich, Dänemark, Polen,

Irland, Luxemburg, Niederlande und Zypern – überschritten

2013/2014 ihre Milchquoten um 1,47 Mio. t und hatten insge-

samt rund 409 Mio. EUR Abgaben zu entrichten.

Milchmarkt 2014

Nachdem die Milcherzeugerpreise im ersten Quartal noch bei

40 ct lagen, folgten sie den fallenden Erlösen an den Absatz-

märkten mit Zeitverzug. Im November betrug der Durch-

schnittspreis noch etwa 32,3 ct mit weiter sinkender Tendenz.

Dennoch dürfte der Durchschnittspreis im Jahr 2014 bei etwa

37,4 ct/kg liegen, damit den Vorjahreswert (37,51 ct/kg) etwa

erreichen und in Verbindung mit der gleichzeitig gestiegenen

Milchmenge einen neuen Rekordwert für die Milchgeldaus-

zahlung markieren.

Milchauszahlungspreis im Vergleich ( 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß in ct/kg, netto)

2010 2011 2012 2013 2014

30,64

34,60

31,54

37,12

36,61

Molkerei Ammerland Niedersachsen

32,24

36,52

33,10

38,46

36,46

30

35

40

20 21

Die Molkerei Ammerland hat auch 2014 ihren Wachstumskurs

fortgesetzt. Die Milchanlieferung von eigenen Milcherzeugern

ist auf 1.523 Mio. kg gestiegen. Der freie Rohstoffzukauf in Form

von Rohmilch, Sahne und Milchkonzentraten betrug 0,5 Mio. kg.

Damit wurden an den Standorten Dringenburg und Oldenburg

insgesamt fast 1.524 Mio. kg Rohstoff verarbeitet. Gegenüber

dem Vorjahr wurden damit rund 10,3 % mehr Milch verarbeitet.

Nach einem recht gelungenen Start in das Milchwirtschaftsjahr,

waren bereits im 2. Quartal 2014 erste schwächere Marktten-

denzen an den Märkten zu bewältigen. Besonders der für uns

entscheidende Käsemarkt ist bereits im 2. Quartal unter Druck

geraten. Aufgrund fehlender Trocknungskapazitäten in den Ver-

arbeitungsbetrieben fand zu diesem Zeitpunkt die 5,1 % höhere

Rohmilchmenge europaweit den Weg in die Käseproduktion.

Nachdem sich im Juli der Käsemarkt erholt hat und Preiserhö-

hungen durchgesetzt werden konnten, hat das Russland-Embar-

go ab dem 7. August 2014 den Markt erneut unter Druck gesetzt.

In China wurden im 1. Halbjahr erhebliche Mengen an Milchpul-

ver gekauft, die dort zu hohen Lagerbeständen und schließlich

zu einer deutlich geringeren Nachfrage im 2. Halbjahr führten.

In Verbindung mit einer höheren Milchproduktion sind damit

fast alle für uns relevanten Absatzmärkte unter Druck geraten.

In der Folge haben auch die Milcherzeugerpreise ab August je-

den Monat nachgegeben.

Zum Jahresende wirkte sich eine verbesserte Nachfrage auf-

grund gefallener Preise aus. Insbesondere Butter und auch Käse

wurden zum Jahresende gut nachgefragt und die Bestände be-

fanden sich auf einem niedrigen Niveau. Trotz der negativen Ten-

denzen an den Absatzmärkten hat sich die Molkerei Ammerland

im Jahr 2014 insgesamt sehr gut weiterentwickelt. Der deutlich

gestiegene Rohstoffeingang konnte in unseren Wachstumsmärk-

ten im Ausland, überwiegend unter der Marke „Ammerländer“,

gut platziert werden. Im Jahr 2014 konnten wir durch weitere

Ablaufoptimierungen kostenbezogen den Rohstoffeinsatz redu-

zieren. Durch den Neubau des Hochregallagers und des Sprüh-

turms sind wir für mögliche Milchspitzen im April/Mai bereits

heute sehr gut vorbereitet. Im Geschäftsjahr 2014 lag die Käse-

produktion bei insgesamt 113.269 t. Durch die Inbetriebnahme

des zweiten Pulversprühturms lag die Pulverproduktion bei ins-

gesamt 40.919 t. In der Butterproduktion konnte eine Steigerung

der Produktionsmenge um 14,5 % auf 23.557 t erzielt werden. Die

Frischeproduktion lag insgesamt bei 127.674 t. Am Standort in

Oldenburg wurden insgesamt 153 Mio. kg Milch zu Frischmilch,

Kaffeesahne und Versandmilch verarbeitet.

Umsatzverteilung 2014 (ohne Sonstiges)

Vertrieb und Produktion

61,6 %

11,1 %

13,1 %

14,2 %KäseButter

Frisch-produkte

Trocken-produkte

2010 2011 2012 2013 2014

20.000

30.000

40.000

90.000

120.000

135.000

113.269

40.919

23.557

127.674133.574

109.023

25.292

20.566

~~

Frisch- pro-dukte

Pulver

Käse

Butter

Produktionsmenge in t pro Jahr

22 23

Basierend auf der geplanten strategischen Entwicklung hat

die Molkerei eine mehrjährige Investitionsplanung zur Verar-

beitung der erwarteten Rohstoffmengen erstellt. Im Rahmen

dieser Strategie wurden am Standort Dringenburg ein neues

Hochregallager und eine Sprühtrocknungsanlage fertig ge-

stellt und in Betrieb genommen.

Weitere wesentliche Bestandteile des Investitionsplanes sind

die Erweiterung der Käserei und Investitionen im Bereich der

Molkenveredelung.

Das Gesamtvolumen der im Rahmen dieser Planung auf das

Jahr 2014 entfallenden Investitionen betrug rund 36,9 Mio.

EUR. Für die Jahre 2015/2016 sind Investitionen mit einem Vo-

lumen von rund 75 Mio. EUR im Wesentlichen am Standort

Dringenburg geplant.

Die Finanzierung dieser Investitionen soll durch die Aufnahme

von Fremdmitteln und durch eigene Mittel erfolgen.

Die Zahl der aktiven Milchlieferanten sank zum Jahresanfang

2015 auf 2.035 Milchlieferanten. Die Referenzmenge des Un-

ternehmens ist im Jahresverlauf 2014 und Anfang 2015 noch

einmal gestiegen. Zum einen wurden von Milcherzeugern der

Molkerei Ammerland an drei Börsenterminen ca. 32,9 Mio. kg

Quote gekauft, zum anderen gelang es, 14 neue Milcherzeuger

für die Genossenschaft zu gewinnen. Die Milcherfassung

konnte dadurch optimiert werden; die Erfassungskosten lie-

gen unverändert auf niedrigem Niveau.

Das Programm QM-Milch wurde in 2014 fortgeführt. Es wur-

den 627 Audits durch den LKV Weser-Ems e.V. Leer durchge-

führt. Alle Milcherzeuger haben das Audit erfolgreich bestan-

den. 25 Betriebe erhielten in 2014 ein Hofschild im Rahmen

unseres Projektes der gläsernen Region. Damit stieg die Zahl

der vergebenen Hofschilder auf 1.025.

Investitionen und Mitglieder

Verfügbare Referenzmengen Stand Januar 2015

Struktur Lieferanten Referenzmengeinkg

unter 100.000 73 6.924.021

100. - 200.000 118 20.818.142

200. - 300.000 147 36.834.418

300. - 400.000 163 59.260.703

400. - 500.000 221 99.956.053

500. - 600.000 236 130.342.814

600. - 700.000 209 134.963.199

700. - 800.000 171 127.409.654

800. - 900.000 153 129.430.529

900. - 1.000.000 119 113.097.995

über 1.000.000 425 606.935.022

Gesamt: 2.035 1.465.972.550

Durchschnittliche Referenzmenge in kg

2010 2011 2012 2013 2014

600.000

700.000

720.000

687.000

24 25

Die Molkerei Ammerland konnte ihre gute Bilanzstruktur wei-

ter stärken. Das Anlagevermögen des Unternehmens ist im

Jahr 2014 um 25,2 Mio. EUR auf 104,9 Mio. EUR gestiegen. Das

Sachanlagevermögen erhöhte sich durch Erweiterungsinvesti-

tionen deutlich. Das Umlaufvermögen ist aufgrund des im

Vergleich zum Vorjahresstichtag gesunkenen Preisniveaus um

7,9 Mio. EUR auf 112,8 Mio. EUR gesunken. Die Verbindlichkeiten

sind um 5,1 Mio. EUR auf 116 Mio. EUR gestiegen. Hier wirkten

sich neben dem gesunkenen Preisniveau Kreditaufnahmen

zur anteiligen Finanzierung der Erweiterungsinvestitionen

aus. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betru-

gen am Bilanzstichtag 37,8 Mio. EUR (Vorjahr: 18,2 Mio. EUR).

Das Eigenkapital der Molkerei ist aufgrund des Jahresergeb-

nisses, weiterer Einzahlungen auf Geschäftsguthaben sowie

Zuführungen in die Ergebnisrücklagen insgesamt um 11,8 Mio.

EUR auf 97,5 Mio. EUR gestiegen.

Die Quote der Eigenfinanzierung betrug am Jahresende 94,7 %

(Vorjahr 110 %). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstä-

tigkeit beträgt 10,9 Mio. EUR. Daraus erhalten die Milcherzeu-

ger eine Warenrückvergütung von 2,1 Mio. EUR. Der Jahresü-

berschuss beträgt 6.109.519 EUR. Nach Einstellung in die

Rücklagen in Höhe von 2.450.000 EUR verbleiben 3.659.519 EUR,

die nach dem Vorschlag des Vorstandes jeweils zur Hälfte in

die gesetzliche und in die Betriebsrücklage eingestellt werden

sollen. Insgesamt wird die Lage vor dem Hintergrund der Ent-

wicklungen an den Absatzmärkten und des bewältigten

Wachstums mit gut beurteilt.

GesamtwirtschaftlicheEntwicklungundBranchenentwicklung

Im Angesicht einer drohenden Superabgabe in Rekordhöhe

bremsen die Milcherzeuger in Europa. Zwar steigt die Milchan-

lieferung saisonal wieder an, im Vergleich zum Vorjahr ist aber

ein Rückgang der Milchproduktion zu beobachten. Außerhalb

der EU verzeichnet Neuseeland aufgrund sehr trockenen Wet-

ters im Süden der Insel einen Rückgang der Milchanlieferung.

Weiterhin expansiv ist dagegen die Milchanlieferung in den

USA. Der bereits seit Längerem zu verzeichnende Anstieg in

der US-amerikanischen Milchanlieferung wird immer noch

durch relativ hohe Milchpreise verursacht. Marktbeobachter

gehen aber davon aus, dass der starke Dollar und die weltweit

gefallenen Preise für Milchprodukte im ersten Halbjahr 2015

den Wettbewerbsdruck auf die USA erhöhen werden. Dies

könnte die Milcherzeugung dämpfen.

Der im Jahresvergleich sinkende Rohstoffeingang und gute

Absätze in allen Produktbereichen führen nach und nach zu

sinkenden Lagerbeständen und, für die Marktentwicklung viel

wichtiger, zu einem Umdenken bei vielen Marktteilnehmern.

Traditionell am schnellsten reagieren die Spotmärkte auf Ver-

änderungen. Die Verknappung des Rohstoffs lässt sich an

Preiserhöhungen für Magermilchkonzentrat und Sahne able-

sen, die ihre Tiefstände zu Beginn des Jahres verlassen haben.

In den anderen Produktbereichen lassen sich Preisverände-

rungen dagegen nur mit einem gewissen Vorlauf durchsetzen.

Die positiven Auswirkungen auf den Milchpreis sind also ver-

zögert wirksam.

EntwicklungderMolkereiAmmerlandeG

Mit Inbetriebnahme des Hochregallagers stehen uns in Zu-

kunft erhebliche zusätzliche Lagerkapazitäten für die erwar-

teten Rohstoffmengen der kommenden Jahre zur Verfügung.

Die Fertigstellung des neuen Trockenturms ermöglicht es uns,

unseren Rohstoff mit hoher Flexibilität abhängig von der Ent-

wicklung an den Absatzmärkten möglichst schnell in die beste

Verwertung zu steuern und schafft uns auch zusätzliche Mög-

lichkeiten, zwischen kurz- und langfristigen Kontrakten zu

wechseln. Auch unser Potenzial zur Risikoabsicherung wird

dadurch erhöht.

Die Vertriebsziele liegen im weiteren Ausbau der Internationa-

lisierung. Für unsere Tochtergesellschaften in Singapur, der

German Dairy Asia Pte. Ltd, unserer Tochtergesellschaft in Un-

garn, der Ammerland Hungary Kft., und der neu gegründeten

Vertriebsgesellschaft in Spanien, der Ammerland Ibérica S.L.U.,

ist weiteres Wachstum geplant. Wir beurteilen die Erlösmög-

lichkeiten für Molkenspezialprodukte als überdurchschnittlich

und durch eine weltweit gute Nachfrage auch als nachhaltig

und werden daher in den nächsten Jahren auch in die weitere

Molkenveredelung investieren. Unsere Rahmenbedingungen

in Form einer guten Molkenqualität und Molkenquantität so-

wie die bereits vorhandene Anlagentechnik verschaffen uns

eine gute Ausgangsposition. Eine enge Kooperation mit den

Abnehmern dieser Molkenprodukte besteht bereits.

Nach erfolgreicher Einführung der Weidemilchtrinkmilch wur-

de das Weidemilchprogramm weiter ausgebaut. Neben fett-

armer Milch und Vollmilch gehören auch Butter und Butter-

Daten der Bilanz und Ausblick

26 27

milch zu unserem Weidemilch-Produktionsprogramm. Seit

dem 1. Juli 2014 ist die neue Ammerländer Verpackung für fett-

arme Milch und Vollmilch im Handel erhältlich. Auf der neuen

Verpackung wirbt die Molkerei Ammerland mit den Verkaufs-

argumenten „Regionalität“ und „Weidehaltung“. Es handelt

sich dabei um Alleinstellungsmerkmale, die nur die Molkerei

Ammerland in der Region glaubwürdig sicherstellen kann und

die bei Konsumenten einen hohen Stellenwert einnehmen.

Die Vorteile, die wir durch unser Alleinstellungsmerkmal Wei-

demilch in der Vermarktung erzielen, kommen allen Mitglie-

dern unserer Molkerei zugute. Viel wichtiger noch ist aber die

hohe Akzeptanz dieser Produktionsform für die Verbraucher

und die Gesellschaft.

Umfassendes „Nachhaltigkeitsbewusstsein“ ist in unserer Ge-

nossenschaft bereits seit ihrer Gründung fest verankert. Wie

und in welchem Umfang sich dieses Bewusstsein für die ökolo-

gischen, ökonomischen und sozialen Aspekte nachhaltigen

Handelns mit den wirtschaftlichen Interessen und Ansprüchen

eines modernen Industrieunternehmens in Einklang bringen

lässt, wird durch Nachhaltigkeitsberichte mit der Überschrift

„Verantwortung mit Weitblick“ zusammengefasst. Basierend

auf dem ersten Nachhaltigkeitsbericht für die Jahre 2006 bis

2011 haben wir nunmehr auch über Nachhaltigkeitsbestre-

bungen in den Jahren 2012 und 2013 berichtet. Beide Berichte

stehen in Übereinstimmung mit den Leitlinien der Global Re-

porting Initiative (GRI) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung.

ErwarteteMarktentwicklung

Aufgrund der zyklischen Abschwächung der Absatzmärkte ist

der Start in das Jahr 2015 durch ein im Vorjahresvergleich stark

reduziertes Preisniveau geprägt. In den ersten Monaten des

neuen Jahres haben wir eine eingebremste Milchanlieferung

aufgrund der abgeschwächten Rohmilchauszahlungspreise

und der zu erwartenden hohen Superabgabe für die überlie-

ferte Rohmilchmenge festgestellt.

Damit sind die Voraussetzungen für eine stabile Marktent-

wicklung durchaus vorhanden. Ob es zu einer nachhaltigen

Trendumkehr hin zu höheren Absatzmarktpreisen kommt,

hängt wesentlich von der Rohstoffanlieferung nach dem Ende

der Milchquotenregelung sowie von der Entwicklung an den

Absatzmärkten insbesondere auch in China und Russland ab.

Insgesamt werden die Milchgeldauszahlungspreise und die

Ertragslage im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2015 ent-

scheidend von den Weltmarktpreisen und der Nachfrage am

Weltmarkt abhängen. Wie in den Vorjahren werden unsere

Mitglieder über die gezahlten Milchgeldauszahlungspreise an

der Entwicklung an den Absatzmärkten partizipieren.

Das Unternehmen wird sich nach unserer Einschätzung wei-

terhin eigenständig und unabhängig erfolgreich am Markt

behaupten können. Mit der konsequenten Umsetzung der an-

stehenden Aufgaben werden ein wettbewerbsgerechter

Milchpreis und ein gutes Unternehmensergebnis auf dem Ni-

veau von 2014 erwartet.

28 29

Bilanz zum 31.12.2014

2014 2013

AktivaAnhang EUR EUR

A.Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände (1) 578.116 344.463

II. Sachanlagen (2) 101.069.267 75.872.701

III. Finanzanlagen (3) 3.269.363 3.484.112

104.916.746 79.701.276

B.Umlaufvermögen

I. Vorräte (4) 36.729.998 37.422.652II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (5) 73.205.088 80.565.626

III. Flüssige Mittel (6) 2.861.116 2.686.693

112.796.202 120.674.971

C. Rechnungsabgrenzungsposten 50.510 51.225

Summe Aktiva 217.763.458 200.427.472

2014 2013

PassivaAnhang EUR EUR

A.Eigenkapital

I. Geschäftsguthaben (7) 38.420.880 32.713.434

II. Kapitalrücklage 6.963.188 6.963.188

III. Ergebnisrücklagen 48.486.398 41.030.963

IV. Bilanzgewinn 3.659.519 5.005.435

97.529.985 85.713.020

B.Rückstellungen (8) 4.249.328 3.800.751

C.Verbindlichkeiten (9) 115.984.145 110.913.701

Summe Passiva 217.763.458 200.427.472

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2014

2014 2013

Anhang EUR EUR

1. Umsatzerlöse (10) 784.799.328 749.855.9672. Erhöhung oder Verminderung

des Bestands an fertigen undunfertigen Erzeugnissen - 1.112.312 3.514.277

3. Sonstige betriebliche Erträge 3.904.332 2.580.151

4. Materialaufwand - 713.746.733 - 685.478.537

Rohergebnis 73.844.615 70.471.858

5. Personalaufwand - 19.237.640 - 17.572.659

6. Abschreibungen - 11.366.605 - 8.826.203

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen - 33.950.343 - 31.605.220

8. Erträge aus Beteiligungenund Geschäftsguthaben 444.453 129.844

9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungendes Finanzanlagevermögens 52.594 55.008

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 9.264 23.983

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 951.915 - 916.80712. Ergebnisdergewöhnlichen

Geschäftstätigkeit 8.844.423 11.759.804

13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 2.665.658 - 3.168.349

14. Sonstige Steuern - 69.246 - 236.020

15. Jahresüberschuss 6.109.519 8.355.435

16. Einstellungen in Rücklagen - 2.450.000 - 3.350.000

17. Bilanzgewinn 3.659.519 5.005.435

30 31

A.AllgemeineAngaben

Der abgedruckte Jahresabschluss ist eine Kurzfassung. Der voll-

ständige Jahresabschluss, der vom Genossenschaftsverband We-

ser-Ems e. V. mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk

versehen wurde, wird im elektronischen Bundesanzeiger unter

der Firma der Genossenschaft bekannt gemacht.

Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

entspricht den Vorjahren.

Im Interesse einer besseren Übersichtlichkeit sind einige Posten

der Bilanz zusammengefasst. Sie werden im Anhang gesondert

ausgewiesen und erläutert.

B.Bilanzierungs-undBewertungsmethoden

Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an-

gewandt:

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegen-

stände wurden mit den Anschaffungskosten abzüglich planmä-

ßiger linearer Abschreibungen bewertet.

Die Sachanlagen wurden zu den Anschaffungs- bzw. Herstel-

lungskosten und soweit erforderlich vermindert um planmäßige

Abschreibungen angesetzt. Auf Bauten wurden planmäßige line-

are Abschreibungen vorgenommen. Bewegliche Anlagegegen-

stände wurden zum Teil linear und zum Teil degressiv abgeschrie-

ben. Für verschiedene Bearbeitungs- und Produktionsanlagen

wurde die 2-Schicht- bzw. 3-Schicht-Abschreibung angesetzt. Die

steuerlich zulässigen Abschreibungs-Sätze wurden zugrunde ge-

legt, soweit sie dem tatsächlichen Werteverzehr entsprechen. Die

im Bau befindlichen Anlagen wurden mit den Anschaffungs-

bzw. Herstellungskosten bewertet.

Die Finanzanlagen wurden mit den Anschaffungskosten bewertet.

Die Vorräte wurden grundsätzlich mit den Anschaffungs- bzw.

Herstellungskosten bewertet. Beim Ansatz der Herstellungskos-

ten sind anteilige Verwaltungs- und Sozialkosten nicht einbezo-

gen worden. Soweit erforderlich wurde der Grundsatz der ver-

lustfreien Bewertung durch Abwertungen auf den niedrigeren

beizulegenden Wert beachtet.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden mit

dem Nennwert abzüglich einer Pauschalwertberichtigung für

das allgemeine Kreditrisiko und das zinsfreie Zahlungsziel sowie

abzüglich einer versteuerten Wertberichtigung bewertet.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen und gegen

Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht,

wurden mit dem Nennwert angesetzt.

Bei zweifelhaft einbringlichen Forderungen wurden Einzelwert-

berichtigungen abgesetzt.

Absatzgeschäfte in Fremdwährung mit geschäftsüblichen Zah-

lungszielen werden bei Bestelleingang grundsätzlich durch fris-

ten- und betragsgleiche Devisentermingeschäfte gesichert; inso-

weit findet eine kompensatorische Bewertung Anwendung.

Der Kassenbestand, die Guthaben bei Kreditinstituten und die

Schecks wurden zum Nominalbetrag bilanziert.

Anhang (Auszug)

Die Pensionsrückstellungen und die Rückstellungen für Alters-

teilzeitverpflichtungen wurden auf der Grundlage von versiche-

rungsmathematischen Berechnungen auf Basis der „Richttafeln

2005 G“ (Prof. Dr. Klaus Heubeck) nach dem Anwartschaftsbar-

wertverfahren ermittelt.

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen entsprechen

den zu erwartenden Ausgaben. Sie wurden in Höhe des nach ver-

nünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungs-

betrages angesetzt.

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Zur Absicherung von Währungsrisiken wurden Devisenterminge-

schäfte eingesetzt. Soweit Bewertungseinheiten mit Forde-

rungen bzw. mit erteilten Kundenaufträgen vorlagen, konnte bei

einem negativen Marktwert des Sicherungsgeschäfts auf die Bil-

dung einer Drohverlustrückstellung gem. § 249 Abs. 1 HGB bzw.

auf eine Abwertung der Forderung verzichtet werden.

Die Bilanz wurde unter teilweiser Verwendung des Jahresergeb-

nisses nach § 268 Abs. 1 HGB unter Beachtung des § 270 Abs. 2

HGB aufgestellt.

C.ErläuterungenzurBilanz

(1)ImmaterielleVermögensgegenstände

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich

um erworbene EDV-Software.

(2)Sachanlagen

Im Geschäftsjahr 2014 wurden 36,9 Mio. EUR investiert. Im We-

sentlichen handelt es sich dabei um Erweiterungs- und Er-

satzinvestitionen. Die Abschreibungen für Anlagen betrugen

11,4 Mio. EUR.

(3)Finanzanlagen

Die Finanzanlagen umfassen u. a. ein Geschäftsguthaben bei der

Milchlabor Weser-Ems eG in Höhe von 71.500 EUR, eine Beteiligung

an der Turm Sahne GmbH in Höhe von 805.540 EUR sowie Anteile

an verbundenen Unternehmen an der AMT Ammerländer Milch-

transport GmbH in Höhe von 750.000 EUR, an der Ammerland

Hungary Kereskedelmi Kft. in Höhe von 12.350 EUR, an der German

Dairy Asia Pte. Ltd. in Höhe von 132.088 EUR und an der Ammerland

Ibérica Sociedad Limitada Unipersonal in Höhe von 207.335 EUR.

Die Höhe der darlehensweisen Ausleihungen an Lieferanten zur

Finanzierung des Kaufs von Kühlwannen beträgt 182.700 EUR.

(4)Vorräte

Die ausgewiesenen Vorräte setzen sich wie unten angegeben

zusammen:

31.12.2014 31.12.2013

EUR EUR

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.729.445 2.351.049

Unfertige Erzeugnisse,

unfertige Leistungen 915.021 1.794.793

Fertige Erzeugnisse und Waren 33.085.532 33.276.810

36.729.998 37.422.652

32 33

(8)Rückstellungen

31.12.2014 31.12.2013

EUR EUR

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 571.768 586.621

Steuerrückstellungen 744.962 1.091.756

Sonstige Rückstellungen 2.932.598 2.122.374

4.249.328 3.800.751

(9)Verbindlichkeiten

31.12.2014 31.12.2013

EUR EUR

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 37.831.267 18.206.815

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 69.437.760 82.534.278

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 901.322 723.578

Sonstige Verbindlichkeiten 7.813.796 9.449.030

115.984.145 110.913.701

Gegenüber Mitgliedern bestanden Verbindlichkeiten in Höhe

von 64.685.581 EUR. Sie ergeben sich aus der Milchgeldforde-

rung für den Monat Dezember 2014, der Wintermilchrückstel-

lung aus eigenen Mitteln sowie aus einer Rückvergütung für

das Jahr 2014.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unterneh-

men handelt es sich um Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti-

tuten sind durch Grundpfandrechte gesichert.

(7)Geschäftsguthaben

Zahl der Mitglieder Anzahl der Geschäftsanteile

Anfang 2014 2.223 125.476

Zugang 2014 92 9.533

Abgang 2014 - 93 -3.879

Ende 2014 2.222 131.130

(6)FlüssigeMittel

Flüssige Mittel sind Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände und Schecks.

D.ErläuterungenzurGewinn-undVerlustrechnung

(10)Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse bei Milch- und Molkereiprodukten setzen sich nach geografischen Absatzgebieten w. f. zusammen:

31.12.2014 31.12.2013

EUR EUR

Deutschland 376.140.967 387.406.146

Europäische Union (außer Deutschland) 220.817.241 210.368.792

Drittländer 69.048.075 51.676.924

666.006.283 649.451.862

Sonstige Umsätze wurden in Höhe von 118.793.045 EUR (Vorjahr: 100.404.105 EUR) erzielt.

E.SonstigeAngaben

Es bestehen folgende, nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanz-

lage von Bedeutung sind:

EUR

In Auftrag gegebene Investitionen 22.706.097

Verpflichtungen aus Energiebeschaffungsverträgen

- davon fällig 2015 5.347.195

- davon fällig 2016 - 2019 3.399.299

Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen

- davon fällig 2015 390.920

- davon fällig 2016 - 2019 205.681

(5)ForderungenundsonstigeVermögensgegenstände

31.12.2014 31.12.2013

EUR EUR

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 51.795.268 69.381.553

Forderungen gegen verbundene Unternehmen 11.365.509 4.655.214

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht 383.207 463.523

Sonstige Vermögensgegenstände 9.661.104 6.065.336

73.205.088 80.565.626

34 35

Aufsichtsrat

JustusAckermann,Großoldendorf

Vorsitzender

FriedoLübkemann,Halsbek

stellv. Vorsitzender

JannesBergsma,Eckwarden

Hans-DieterBruns,Godensholt

JensEilers,Schweinebrück

HeinoFrels,Jade

MargareteHarms-Neunaber,Friedeburg

JohannesHegemann,Holthusen

ErichHeyen,Etzel

HabbeHinrichs,Strackholt

EdoIrps,Altona

HenningKruse,Uhlenbrok

Jan-GerdKuck,Nuttel

UlfLange,Neuenburg

HilmarMittag,Klein-Sander

FrankSchröder,Benthullen

JürgenSeeger,Haschenbrok

WillemVos,Schweiburg

HaukeWemken,Liethe

JörnWragge,Grummersort

Vorstand

HerbertHeyen,Hesel

Vorsitzender

HeikoHinrichs,Neumarienhausen

stellv. Vorsitzender

HermannBoekhoff,Bentstreek

FrankCaspers,Tange

HelgeLübkemann,Altjührden

JörgRabben,Halstrup

JanSchnörwangen,Spohle

PaulSeelhorst,Falkenberg

Fritz-HaraldStrodthoff-Schneider,Schweiburg

Geschäftsleitung

RalfHinrichs

Geschäftsführer

ArminTjards

Produktion/Technik,stellv. Geschäftsführer

Dr.LarsSchildwach

Vertrieb/Marketing

HeideMartens

Finanzen/RechnungswesenStand: April 2015

Im Geschäftsjahr 2014 hat sich der Aufsichtsrat in sieben or-

dentlichen Sitzungen über alle wesentlichen Geschäftsvor-

gänge und die Ausrichtung des Unternehmens beraten. Der

Vorsitzende des Aufsichtsrates und sein Stellvertreter haben

außerdem an allen ordentlichen Sitzungen des Vorstandes

teilgenommen. Der Vorstand und die Geschäftsleitung haben

dabei den Aufsichtsrat über alle wichtigen Themen der Ge-

schäftsentwicklung ausführlich informiert.

Die zum 30.12.2014 in den Werken Dringenburg und Olden-

burg sowie im Lager Brinkum vorgenommene Inventur er-

folgte unter Teilnahme von Mitgliedern des Aufsichtsrates.

Der Wirtschaftsausschuss hat im Jahr 2014 vier Sitzungen

durchgeführt. Themen waren die Finanzierung der Unterneh-

mensplanung 2014 – 2019, die Umsetzung der Baumaßnah-

men, die geplanten Satzungsänderungen, die Prüfung von bis-

herigen Prozessabläufen im Rahmen der Organisationsent-

wicklung, die Einführung eines Datenerfassungsprogramms

zur Optimierung des Milchsammelwagenfuhrparks sowie die

Arbeitsabläufe im Labor.

Der Jahresabschluss der Molkerei Ammerland eG und der La-

gebericht wurden vom Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V.

geprüft. Am 8. April 2015 wurden der Vorstand und der Auf-

sichtsrat in einer gemeinsamen Sitzung über das Ergebnis der

gesetzlichen Prüfung unterrichtet. Einwendungen gab es dazu

nicht. Dem Ergebnisverwendungsvorschlag schließt sich der

Aufsichtsrat an; der Vorschlag entspricht den Vorschriften der

Satzung.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstandes, der

Geschäftsführung und allen Mitarbeitern der Molkerei Am-

merland eG für ihr hohes Engagement und die geleistete Ar-

beit im Geschäftsjahr 2014. Darüber hinaus bedankt sich der

Aufsichtsrat bei allen Mitgliedern für das dem Unternehmen

entgegengebrachte Vertrauen.

Dringenburg, im Mai 2015

Der Aufsichtsrat

Justus Ackermann, Vorsitzender

Struktur und Organe Bericht des Aufsichtsrates

36 37

Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

MolkereiAmmerlandeG

Hauptsitz

Oldenburger Landstr. 1a

D-26215 Wiefelstede-Dringenburg

Postfach 11 20

D-26210 Wiefelstede

Fon +49 (0) 4458 9111-0

Fax +49 (0) 4458 1455

[email protected]

www.molkerei-ammerland.de

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