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Geschäftsbericht 2012 JAHRE NACHHALTIGKEIT Wald VISION

Geschäftsbericht 2012 Wald VISION - Niedersachsen · an, um sich über die Waldpädagogik der Landesforsten und das »Netzwerk Geschwisterkinder« zu informieren. Kulturdenkmal »Telegrafenturm«

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Geschäftsbericht 2012

JAHRE

NACHHALTIGKEIT

Wald VISION

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JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI

NIEDERSÄCHSISCHE LANDESFORSTEN : Das Jahr 2012 im Überblick

01 02 03 04 05 06

Schilder für schnelle Hilfe

2000 Notfalltreffpunkte im Landes-

wald werden durch einheitliche,

rot-weiße Schilder markiert. Durch

Angabe der Treffpunktnummer bei

Notfällen können die Rettungsdiens-

te dank des zugehörigen Karten-

materials zügiger den Unglücksort

erreichen und Hilfe leisten.

Fitte Führungskräfte

Die Führungskräfte der Landesfors-

ten haben den ersten Teil des Ent-

wicklungsprogramms »Fit für Führen

im Forst« absolviert. Im Rahmen von

Schulungen wurden die Kompetenzen

in den Bereichen Führung und

Zusammenarbeit, unternehmerisches

Denken und Handeln sowie Persön-

lichkeit gestärkt.

Schleichfl ug in den Frühling

Zwei bei Sturm aus dem Nest gefalle-

ne junge Waldohreulen werden nach

monatelanger Pfl ege im Forstamt

Oerrel in die Freiheit der nieder-

sächsischen Wälder entlassen. Der

PEFC Deutschland e. V. übernahm die

Patenschaft für eine der Eulen, die bis

zu ihrer Auswilderung von der Wild-

tierhilfe in Mittelstendorf gepäppelt

wurden.

Jubiläum für »Eiche zwischen

Ems und Elbe«

Seit 15 Jahren wird die Submission

regelmäßig von den Niedersächsi-

schen Landesforsten organisiert und

durchgeführt. In diesem Jahr wech-

seln 3.444 m³ hochwertiges Eichen-

holz den Besitzer. Der Spitzenstamm

mit 4,65 m³ aus dem Forstamt Fuhr-

berg erzielt einen Erlös von 669 €/m³.

Das rege Käuferinteresse zeigt sich in

über 4.000 Geboten.

Business-Navigator Forst

optimiert Logistikprozesse

Die Einführung der Navigationssoft-

ware der Firma Logiball erleichtert

Kunden und Mitarbeitern die Fahrt

zu und auf Waldwegen abseits des

öffentlichen Straßennetzes. 12.000 km

Forstwege, 1.000 Lkw-Wendeplätze

und 6.000 Verbindungen zum Straßen-

netz sind in Navigationskarten einge-

arbeitet worden. Die Holzdatensätze

werden jetzt mit GPS-Koordinaten

erfasst, damit Polter und Lagerplätze

direkt angefahren werden können.

Eichenwälder in Gefahr

Die Eichenfraßgesellschaft sorgt er-

neut für Kahlfraß in vielen Eichenwäl-

dern der Landesforsten. Die Raupen

der Schmetterlingsarten wie Frost-

spanner und Eichenwickler setzen

dem Wald teilweise so stark zu, dass

punktuell Maßnahmen getroffen wer-

den müssen, um ihn zu retten.

NLF unterstützen

Wildkatzenprojekt

Um Erkenntnisse über die Wildkatzen-

population zu gewinnen, führen BfN

und BUND eine mehrjährige Studie

durch. NLF-Förster betreuen einen Teil

der aufgestellten Lockstöcke. Die Kat-

zen reiben sich daran, Haare bleiben

kleben. Im Solling werden von Febru-

ar bis April 24 Wildkatzenindividuen

identifi ziert. Übergeordnetes Ziel

des Projekts ist die Vernetzung der

Wildkatzenpopulationsräume durch

»grüne Korridore«.

NLF stellen auf Bildungsmesse aus

Die Landesforsten präsentieren erst-

mals ihr weiterentwickeltes Waldpä-

dagogikangebot auf der didacta in

Hannover. Unter dem Motto »Wald-

reich – LehrReich« können sich die

rund 100.000 Besucher über die viel-

fältigen Angebote im Bereich Wald-

und Erlebnispädagogik informieren.

Auf den Spuren der Indianer

Im WeltWald Harz bei Bad Grund er-

öffnet Forstminister Lindemann

den neuen Erlebnispfad »Wälder

Nord amerikas – Heimat der Indianer«.

Totempfähle, Indianergrab, Hänge-

brücke und Entdeckerturm sowie

Waldlandschaften der Rocky Moun-

tains, der Sierra Nevada oder der

Westküste laden auf rund 1,7 km

Länge zum Entdecken und Genießen

ein.

Anbindung an Schienennetz

In Kooperation mit der Firma Bruno

Reimann übernehmen die NLF den

Verladebahnhof Stadtoldendorf und

sichern so die Möglichkeit, Holz

aus Solling, Hils und Osterwald

ortsnah auf die Schiene zu bringen.

Forstgenossenschaften und private

Waldbesitzer profi tieren ebenso von

dem Güterbahnhof wie Sägewerke

und die Holz verarbeitende Industrie

in der Region.

Motorsägen-Cup 2012

Zum ersten Mal unter dem Namen

»Motorsägen-Cup« treffen sich die

besten Forstwirte aus sieben Bundes-

ländern und Polen. Sie liefern sich

einen spannenden forstlichen Fünf-

kampf, um den besten Motorsäger

zu ermitteln. Die Disziplinen Ketten-

wechsel auf Zeit, Präzisionsschnitt,

Kombinationsschnitt und besonders

die Zielfällung und das Entasten einer

Fichte mit künstlichen Ästen sorgen

für spannende Wettkampftage.

Krickmeere feiern Geburtstag

Vor fünf Jahren wurde der Kompen-

sationsfl ächenpool »Krickmeere« im

Forstamt Neuenburg eingerichtet und

war damit der erste Flächenpool in

den Landesforsten. Verschiedenste

Kompensationsmaßnahmen zum

Ausgleich von Eingriffen in Natur und

Landschaft wurden und werden für

Dritte durchgeführt.

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JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER

07 08 09 10 11 12

Auf Schusters Rappen

durch den Harz

100 km in 23 Std., 20 Min. und

57 Sek. absolviert das NLF-Team

»Die Forst planer« im Rahmen des

Oxfam-Trailwalker 2012. Im Vorfeld

sammelte das Team 2.170 € Spenden

für Projekte der Hilfsorganisation.

Der Spendenlauf fi ndet seit mehreren

Jahren im Harz statt, ein Großteil

der Strecke verläuft durch die Lan-

desforsten.

Pfauenteiche und Schimmerwald

wieder sauber

Zwei Großprojekte der Altlasten -

sa nie rung werden erfolgreich abge-

schlossen. Der Schimmerwald bei Bad

Harzburg wurde seit 1945 von rund

30.000 t Munition befreit und gilt jetzt

als bomben-, minen- und granaten frei .

Saniert sind auch die Pfauenteiche

bei Clausthal-Zellerfeld im Harz.

Spezialfi rmen entfernten 14.000 Ton-

nen gefährlicher Rückstände aus der

Sprengstoffproduktion.

Lebensraum für Sonnenanbeter

Seltene Arten wie die Blaufl ügelige

Ödlandschrecke, Ameisenlöwe, Ziegen-

melker und Wiedehopf profi tieren

von einem Kahlschlag im Forstamt

Göhrde. Die Carrenziener Dünen

werden freigestellt, um offene Sand-

biotope als Lebensraum dieser Arten

zu erhalten.

Naturschützer und Förster

ziehen an einem Strang

Während der Fachtagung zum sel-

tenen Eremit-Käfer im Jagdschloss

Springe unterzeichnen die NLF

und der NABU Niedersachsen eine

bundesweit einmalige Kooperations-

vereinbarung. Die NLF und der Natur-

schutzverband arbeiten seit Jahren in

verschiedenen Projekten zusammen.

Nun wird diese Zusammenarbeit wei-

ter intensiviert.

Harzer Fichte schmückt

den Reichstag

Im Harz und im Solling werden XXL-

Weihnachtsbäume geerntet. Sorgsam

ausgewählt und gefällt gehen die

übergroßen Fichten meist per Tief-

lader auf die Reise. Naturschönheiten

aus dem Harz zieren den Reichstag,

einen Berliner Stadtteil und die Braun-

schweiger Schlossarkaden, eine 25 m

hohe Sollingfi chte sorgt in der Auto-

stadt in Wolfsburg für weihnachtliche

Stimmung.

Mitarbeiter gefragt

Die erste Mitarbeiterbefragung in den

Landesforsten wird durchgeführt. Ziel

der Befragung ist es, die Zufrieden-

heit der Mitarbeiterinnen und Mitar-

beiter am Arbeitsplatz zu ermitteln,

neue Impulse zu erhalten und damit

den »Kontinuierlichen Verbesserungs-

prozess« zu unterstützen.

Sturm »Quimburga« verwüstete

Wälder vor 40 Jahren

Mit über 200 km/h zog am 13. No-

vember 1972 einer der schlimmsten

Orkane über Niedersachsen hinweg,

forderte insgesamt 73 Todesopfer und

zerstörte ca. 10 % des gesamten nie-

dersächsischen Waldbestands. In den

Landesforsten wurden 7 Mio. Fm Holz

geworfen. In einem gewaltigen Kraft-

akt waren bereits nach einem Jahr

70 % des Sturmholzes aufgearbeitet.

Auf trockenen Füßen

durch das Moor

Ein neuer Eichenholzsteg wird einge-

weiht und bringt Besucher trockenen

Fußes durch das Hochmoor Mecklen-

bruch im Solling. Das Forstamt Neu-

haus ließ den rund 500 Meter langen

Steg komplett erneuern. Insgesamt

60 Kubikmeter Eichenholz aus der Re-

gion verbaute eine Fachfi rma in den

zurückliegenden Monaten.

Ministerpräsident besucht WPZ

Im Rahmen seiner Sommerreise

besucht der Niedersächsische Minis-

terpräsident David McAllister das

WPZ Lüneburger Heide / Walderlebnis

Ehrhorn im Forstamt Sellhorn. Der

MP reist gemeinsam mit seinem Team

und den begleitenden Journalisten

an, um sich über die Waldpädagogik

der Landesforsten und das »Netzwerk

Geschwisterkinder« zu informieren.

Kulturdenkmal »Telegrafenturm«

eingeweiht

Das Niedersächsische Forstamt

Neuhaus erhält ein Kulturdenkmal

aus den Anfängen der mobilen Kom-

munikation. Die Telegrafenstation

Nr. 28 auf dem Burgberg bei Bevern

wird nach der Sanierung eingeweiht.

Das als Denkmal geschützte Gebäude

gehört den Niedersächsischen Lan-

desforsten.

Landesforsten treten

Waldbesitzerverband bei

Am 2. August werden die NLF neues

assoziiertes Mitglied im Waldbesit-

zerverband Niedersachsen e. V.

Der Vorstand des Verbands votiert

einstimmig für die Aufnahme. Mit

dem Eintritt der Landesforsten soll

die Zusammenarbeit zwischen allen

Waldbesitzarten in Niedersachsen

verbessert weden.

Der Gewinner heißt Solling

Erstmalig über eine Online-Abstim-

m ung wird in Deutschland das Wald-

gebiet des Jahres 2013 gesucht. Mit

über der Hälfte der Stimmen setzt

sich das zweitgrößte Waldgebiet Nie-

dersachsens deutlich gegen die sechs

Mitbewerber durch. Die bundesweite

Auszeichnung soll helfen, ein Jahr

lang das Waldgebiet in Deutschland

bekannt zu machen und die Arbeit

der Forstleute zu würdigen.

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Das Jahr 2012 im Überblick »

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Vorworte

Vorwort des Vorstands

Bericht des Verwaltungsrats

Niedersächsische Landesforsten

Unternehmensporträt

NLF-Services GmbH

Stiftung Zukunft Wald

300 Jahre Nachhaltigkeit

Die Chronik der Nachhaltigkeit

GESTERN : Nie mehr ernten als nachwächst

GESTERN : Von Haeckel bis Brundtland

HEUTE : Nachhaltiger Waldbau für stabile Mischwälder

HEUTE : Solling ist Waldgebiet des Jahres 2013

MORGEN : Pfl anzt nicht Worte, sondern Bäume

MORGEN : Nachhaltige Ressourcen mit der Natur wachsen

SPEZIAL : Ein Sturm ebnet die Zukunft

Erklärung der NLF zum DeutschenCorporate Governance Kodex

Lagebericht und Jahresabschluss

Lagebericht

Bilanz

Anlagenspiegel

Gewinn- und Verlustrechnung

Bestätigungsvermerk

Mitglieder des Verwaltungsrats

Sponsoringleistungen

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Geschäftsbericht 2012

JAHRE

NACHHALTIGKEIT

Wald VISION

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Werner M. BahlsenMitglied der Wirtschaft

Klaus JänichVizepräsident

Udo PaschedagVorsitzender des Verwaltungsrats

Dr. Klaus MerkerPräsident

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Manfred RauertMitglied der Beschäftigten

Frank DoodsMitglied MF

Antje Feldhusenstv. Mitglied der Beschäftigten

Dr. Heinz-Werner StreletzkiMitglied ML

Friedrich von Lenthestv. Mitglied der Wirtschaft

Staatssekretärin Almut KottwitzMitglied ML

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VORWORTE : Geschäftsbericht 2012

2012 – EIN GUTES JAHR FÜR EINE NACHHALTIGE FORSTWIRTSCHAFT

Die Niedersächsischen Landesforsten haben seit ihrer Gründung ohne

Zweifel eine Erfolgsgeschichte geschrieben, in die sich das abgelaufene

Geschäftsjahr nahtlos eingefügt hat. Auch in diesem Jahr waren es wie-

der unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch ihren motivierten

und engagierten Einsatz diesen Weg ermöglicht haben. Ihnen gilt unser

besonderer Dank für die sehr, sehr gute Arbeit. Dass die Bäume nicht in

den Himmel wachsen, weiß niemand besser als wir Förster. Insofern gilt es

auch, dankbar für die guten Rahmenbedingungen dieser Jahre zu sein.

2013 – EIN JAHR STEHT FÜR 300 »NACHHALTENDE« JAHRE

Die Forstwirtschaft hat mit ihrer »Überlebensstrategie«, die aus den Feh-

lern des Raubbaus im 16. und 17. Jahrhundert entwickelt worden ist, der

Gesellschaft vor 300 Jahren das Nachhaltigkeitsprinzip geschenkt: Es be-

deutet den Verzicht auf ein kurzfristig realisierbares Übermaß mit Blick auf

den langfristigen Nutzen für zukünftige Generationen. Förster schienen

mit dieser hohen Selbstverpfl ichtung mitunter schon etwas altmodisch und

tradiert. Angesichts der infl ationären Anwendung des Nachhaltigkeits-

begriffs muss man auch etwas Angst haben, dass die stringente Bedeutung,

die den Kern des Begriffs ausmacht, nämlich Selbstbeschränkung und

Augen maß, nicht immer ernst gemeint ist. Das Jahr 2013 ist deshalb vor

allem ein Jahr der Besinnung auf einen zentralen Wert im berufl ichen

Alltag der Förster.

NACHHALTIGKEIT – ALS BRÜCKE IN DIE ZUKUNFT

Holz wird der Rohstoff, Natur der Luxus des neuen Jahrtausends. So schrie-

ben es Zukunftsforscher wie Matthias Horx an der Wende zum 21. Jahr-

hundert. Dies ist nur gute zehn Jahre her und die Entwicklung lässt ahnen,

dass die Prognosen einigermaßen zutreffen könnten. Bleiben wir einfach

aus Tradition modern, dann wird unser Waldvermögen seinen Nutzen für

die Gesellschaften von morgen auf vielfältige Weise entfalten. Seit Beginn

der 90er-Jahre etabliert sich die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeits-

idee – das Drei-Säulen-Modell – allmählich als ein gemeinsam getragenes

Leitbild in der Gesellschaft.

Die Landesforsten übernehmen gern weiterhin ihren Teil der Verantwor-

tung, damit dieses aus der Forstwirtschaft heraus entwickelte Leitbild zur

Kultur beitragen kann, wie es in der Forstwirtschaft verankert ist.

DR. KLAUS MERKER KLAUS JÄNICH

Präsident Vizepräsident

VORWORT DES VORSTANDS

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LANDESFORSTEN AUCH 2012 AUF ERFOLGSKURS!

Durch gute konjunkturelle Rahmenbedingungen unterstützt, haben die

Niedersächsischen Landesforsten das Geschäftsjahr 2012 mit einem erneut

sehr guten Ergebnis abgeschlossen. Das Land Niedersachsen betrachtet die

Entwicklung der Landesforsten als einen sehr positiven Beitrag zur Konso-

lidierung des Landeshaushalts.

Die Landesforsten haben im Laufe der Liegenschaftsoffensive zwischen

2004 und 2012 Erlöse aus Vermögensveräußerungen in einer Gesamthöhe

von 132 Millionen Euro an das Land abgeführt. Die neue Landesregierung

schließt eine weitere Liegenschaftsoffensive im Landeswald aus. Sie setzt

vielmehr darauf, dass die NLF mit ihren ökonomisch, ökologisch und sozial

ausgewogenen Konzepten nicht nur eine nachhaltige Vermögensentwick-

lung gewährleisten, sondern auch ihrer Verantwortung für das Gemein-

wohl in besonderer Weise nachkommen. Die mittelfristige Finanzstrategie

wird hierfür vom Verwaltungsrat in 2013 neu beschlossen werden. In die-

sem Zuge wird auch über die vom Land fi nanzierten Aufträge im übertra-

genen Wirkungskreis neu zu entscheiden sein.

Im Verwaltungsrat haben sich bedingt durch das Wahlergebnis im Januar

einige personelle Änderungen ergeben. Zunächst gilt deshalb der Dank für

die gute Arbeit der Vorjahre den ausgeschiedenen Mitgliedern.

JAHRESABSCHLUSSPRÜFUNG

Die Prüfungsgesellschaft Wesche GmbH prüfte den Jahresabschluss so-

wie den Lagebericht der Niedersächsischen Landesforsten und hat den

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Den Mitgliedern des Ver-

waltungsrats wurden für die Sitzung am 26.06.2013 die Jahresabschluss-

unterlagen und die Prüfungsberichte des Wirtschaftsprüfers rechtzeitig

zugestellt. In der Sitzung berichtete der Abschlussprüfer umfassend

über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für ergänzende

Auskünfte zur Verfügung.

Unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts ergab keine

Einwände. Daher stimmten wir dem Ergebnis der Prüfung durch den

Abschlussprüfer am 26.06.2013 zu und billigten den vom Vorstand aufge-

stellten Jahresabschluss, der damit festgestellt ist. Dem Vorstand wurde

Entlastung erteilt.

Der Verwaltungsrat dankt allen Beschäftigten von Herzen für ihren

enga gierten Einsatz. Auch dem Vorstand gilt ein besonderer Dank.

Der Vorstand hat alle wichtigen Zukunftsthemen weitsichtig angepackt.

Alle Entscheidungen wurden vom Verwaltungsrat mitgetragen.

Hannover, 26. Juni 2013

UDO PASCHEDAG

Vorsitzender des Verwaltungsrats

BERICHT DES VERWALTUNGSR ATS

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UNTERNEHMENSPORTRAIT : Geschäftsbericht 2012

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NACHHALTIGKEIT – LANDESFORSTEN SETZEN AUF EIN ALTES

WIE EINFACHES PRINZIP

Häufi g heißt es: »Nachhaltigkeit ist etwas für Schönwetterzeiten.« Nicht

so in der Forstwirtschaft. Hier ist das Prinzip in Notzeiten entstanden,

als die Übernutzung der Holzvorräte bedrohliche Ver sorgungsengpässe

in den Holz verarbeitenden Bereichen er zeugte. Seit 300 Jahren ist

die Nachhaltigkeit das dominie rende Leitbild im Wald. Mehr zu nutzen

als nachhaltig nachwächst, geht auf Kosten der Substanz und damit

nur begrenzt. Auf unseren Flächen wachsen pro Tag knapp 7.700 Fm Holz

nach, das sind pro Stunde etwa 320 Fm, die wir nachhaltig dem Wald

entnehmen können. Je nach Markt- und Preislage ernten wir marktkon-

form mal mehr und mal weniger Holz. Unser nach haltiger Umgang

mit dem Wald hat dazu geführt, dass heute so viel, so altes und so wert-

volles Holz wie niemals zuvor seit dem Mittelalter im Niedersächsischen

Landeswald wächst.

VORBILD NATUR – GRUNDLAGE DES STETIGEN WACHSTUMS

Ein klimaschädliches Treibhausgas als gesellschaftliches Abfall produkt,

kostenloses Regenwasser und kostenlose Sonnenenergie werden um-

gewandelt in einen nachwachsenden Rohstoff. 1,44 kg Kohlendioxid (CO2 ),

0,56 kg Wasser (H2O) und 18,5 MJ Sonnen energie ergeben 1 kg Biomasse

– Holz in unserem Fall – und als Abfallprodukt 1 kg Sauerstoff (O2) und

18,5 MJ Heizwert. Anders ausgedrückt: 6 CO2 + 6 H2O + e = C6H12O6 + 6 O2.

Indem wir die Fotosynthese für uns arbeiten lassen, nutzen wir ein nach

heutigen Kriterien innovatives Produktionsverfahren der Natur, um einen

nachwachsenden Rohstoff zu produzieren. Die langfristige ökologische

Waldentwicklung – LÖWE – beschreibt unsere Prinzipien naturnahen Wirt-

schaftens.

KRAFT DER IDEEN – LANDESFORSTEN SETZEN AUF INNOVATIONEN

In unserer Organisation verlagern wir die Entscheidungen weitestmöglich

auf die Managementebene in den 24 Forstämtern und den rund 240 Förs-

tereien. Gleichzeitig binden wir alle Mitarbeiter in unseren kontinuierli-

chen Verbesserungsprozess ein. Technisch sind wir auf dem modernsten

Stand und treiben Entwicklungen weiter voran. Die Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter und ihre Ideen sind ein Schlüsselfaktor der Wandlungs- und

Zukunftsfähigkeit. Die Um stellung der europäischen Energiestrategie auf

nachwachsende Rohstoffe – in zweiter Generation mit Tendenz zum Holz –

und die weltweit knapper werdenden Holzvorräte ermöglichen uns eine

erfolgreiche Zukunftsprognose. Holz ist ein Zukunftsschlager.

ERFOLGSFAKTOR WACHSTUM – VORAUSSETZUNG

FÜR EINE PERMANENTE VERBESSERUNG

Die Landesforsten sind ein erfolgreiches Unternehmen mit einem Jahres-

umsatz von rund 130 Millionen Euro und einer Netto wert schöpfung von

etwa 70 Millionen Euro. Wir beschäftigten ca. 1.300 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter und 100 Auszubildende vorwiegend im ländlichen Raum. Die

steigenden Holzpreise und die interne Konsoli dierung haben uns in den

UNTERNEHMENSPORTRÄT

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UNTERNEHMENSPORTRÄT : Geschäftsbericht 2012

vergangenen Jahren eine positive Entwicklung beschert. 30 Millionen Euro

fl ießen in Unternehmen der Regionen vorwiegend in Niedersachsen, die

als Dienstleister für uns arbeiten. Wir sichern unsere umweltbedingt hohen

Risiken durch eine Diversifi zierung unserer Geschäftstätigkeit, durch Wachs-

tum in den Kerngeschäften und durch den Aufbau einer ausreichen den

Risikorücklage .

VIELFALT SCHAFFEN – OPTIONEN FÜR DIE ZUKUNFT GESTALTEN

Unsere Flächen bewirtschaften wir nach den im LÖWE-Programm beschrie-

benen und durch die Einhaltung der vom PEFC-Zertifi zierungssystem

defi nierten Waldbau- und Waldnaturschutz- Grund sätzen. Wir unterstützen

die CBD-Konferenz der UN zum Schutz der Artenvielfalt durch vielfältige

Programme und Maß nahmen im Rahmen des CountDown2010 des IUCN

(International Union for Conser vation of Nature). Den Arten- und Lebens-

raum verlusten in der Welt stehen deshalb in den Landes forsten sehr

positive Ent wicklungen gegenüber. Viele seltene Arten fi nden hier ihren

letzten Rückzugsraum und haben in den ver gangenen Jahren zugenommen.

1 / 3 unserer Flächen sind in die NATURA2000-Kulisse der EU ein gebunden.

Management pläne bilden die Grundlage, auf der wir ver trauensvoll mit

den Umweltbehörden und -verbänden zusammen arbeiten.

FASZINATION WALD – NACHHALTIGE UMWELTBILDUNG

Die Entfremdung von der Natur ist ein bedrohliches Phänomen der Zeit.

Umweltwissen will früh erlernt werden. In erster Linie wollen wir die

Kinder zu uns in die Waldpädagogikzentren, in die Kinder wälder, in unsere

Wildgehege und andere Sonderein richtungen holen. Hier gelingt es am

ehesten, ihnen die Faszi nation des Waldes in allen Facetten zu vermitteln,

aber auch das Verständnis für eine schonende Pfl ege und Nutzung des

Waldes im Rahmen einer moder nen, nachhaltigen Waldwirtschaft zu

wecken . Wir unterstützen die Waldpädagogik aber auch in den Schulen

und verschiedenen Vereinen durch ein vielfältiges Wald pädagogik-

angebot. Zerti fi zierte Waldpädagogik setzt seit einigen Jahren neue

Qualitäts standards.

»ZAUBERFORMEL WALD« – WAS KANN WALD EIGENTLICH NICHT?

Saubere Luft. CO2-Senke. Sauberes Trinkwasser. Rückzugsraum bedrohter

Arten. Erholungsraum für Millionen Besucher. Letzte natur nahe Land-

schaft. Rohstoff Holz. Energielieferant. Viele Ansprüche fokussieren sich

auf den Wald. Wald bietet eine Kom bination wertvollster und lebenswich-

tiger Leistungen für die Zukunft. Für die Waldbesitzer könnte Holz ein

Nebenprodukt sein, wenn die Werte des Waldes honoriert würden. Holz

ist ein Produkt der Zukunft, Wald wird mit seinen Hauptleistungen weiter

an Bedeutung gewinnen. Die Öko- und Energiebilanz des Waldes ist ohne

Vergleich. Wald bedeutet Zukunft.

UNTERNEHMENSPORTRÄT

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ZUKUNFT WALD – WER WALD BESITZT,

TRÄGT VERANTWORTUNG FÜR GENERATIONEN

Unter dem Begriff der Corporate Social Responsibility (CSR) wird der

verantwortungsvolle Einsatz von Unternehmen für die Gesellschaft ver-

standen. Soziales, ökologisches und ethisches Engage ment gehören

zum modernen Nachhaltigkeitsbegriff dazu. Die Landes forsten sehen sich

in besonderer Verantwortung und erbringen viel fältige Leistungen für

die Gesellschaft. Erst der betriebliche Erfolg ermöglicht uns Gestaltungs-

freiräume für eine umfassend nachhaltige Entwicklung im Bereich der

Ökologie, der Waldpädagogik und des Erholungsraums für viele Millionen

Menschen. Die Landesforsten dienen dem Gemeinwohl damit in beson-

derer Weise. Mit unserer Stiftung »Zukunft Wald« (Landesforsten-Stiftung)

übernehmen wir besondere Verantwortung im Bereich Naturschutz und

Umwelt bildung.

Niedersächsische Landesforsten –

Wald in guten Händen!

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UNTERNEHMENSPORTRÄT : Geschäftsbericht 2012

2010Beteiligung EnergieZukunft Hildesheim

VERWALTUNGSRAT

PRÄSIDENTInterne Revision / Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

PERSONAL UND RECHT

Innerer Service, Personalmanagement, Organisationsentwicklung, Justiziariat,

Träger öffentlicher Belange

FINANZEN

Controlling, Finanzmanagement, Liegen schaftsmanagement, Betriebliches

Prozess management

WALD UND UMWELT

Waldbau, Jagd, Naturschutz, Kommu nikation, Walderlebnis, Waldpädagogik, Flächen-

management, Natur dienstleistungen

PRODUKTION UND MARKT

Waldarbeit, Holzverkauf,Leistungen für Dritte

Forstämter: Ahlhorn, Ankum, Clausthal, Dassel, Fuhrberg, Göhrde, Grünenplan, Harsefeld, Lauterberg, Liebenburg, Münden, Neuenburg, Neuhaus,

Nienburg, Oerrel, Oldendorf, Reinhausen, Riefensbeek, Rotenburg, Saupark, Seesen, Sellhorn, Unterlüß, Wolfenbüttel

Servicestellen:Niedersächsisches Forstplanungsamt – EDV, Betriebsabrechnung, Forsteinrichtung, Naturschutz

Niedersächsisches Forstliches Bildungszentrum – Aus- und Fortbildung, Forschung und Entwicklung

Beauftragte für:Gleichstellung, Schwerbehinderte, Datenschutz, Arbeitssicherheit

2007 NLF-Services GmbH

2005Betreuung von öffentl.-rechtl. FGen.

(77.000 ha)

2008Landesforsten-Stiftung »Zukunft Wald«

(Stiftung bürgerlichen Rechts)

STRUKTUR DER NIEDERSÄCHSISCHEN LANDESFORSTEN AÖR

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Neuenburg

Ahlhorn

Ankum

Nienburg

Harsefeld

RotenburgSellhorn Göhrde

OerrelUnterlüß

Fuhrberg

WolfenbüttelSauparkOldendorf

Grünenplan

DasselNeuhaus

Liebenburg

SeesenClausthal

Nationalpark Harz

Riefensbeek

MündenReinhausen

Lauterberg

Landeswald

Betreuungswald

Forstamt

Forstamtsgrenze

Quelle: Niedersächsisches Forstplanungsamt, Stand 2012

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BERICHTE : Geschäftsbericht 2012

NLF -SERVICES GMBH

LETZTE RUHE UNTER BÄUMEN – FRIED- UND ABSCHIEDSWÄLDER

ERFREUEN SICH GROSSER BELIEBTHEIT

Viele Menschen wünschen sich eine würdevolle letzte Ruhestätte für ihr

Haustier im Einklang mit der Natur. Mit ihren Abschiedswäldern bietet die

NLF-Services GmbH diese Möglichkeit. In Niedersachsen gibt es jetzt sieben

Abschiedswälder. Fünf davon – in den Forstämtern Wolfenbüttel, Lieben-

burg, Ahlhorn und Clausthal – sind bereits in Betrieb, zwei weitere laufen

an. Vor allem im städtischen Umfeld besteht eine große Nachfrage.

Wer sein Tier in einem Abschiedswald bestatten möchte, wendet sich an

das jeweilige Forstamt oder an ausgewiesene Einzelpersonen, darunter

Tierbestatter oder ehemalige Forstwirte. Infrage kommen Tiere von

Hams ter- bis Schäferhundgröße. Ein schlichtes Holzschild kennzeichnet

jedes Grab, die Pfl ege übernimmt die Natur. Es gibt jedoch Gedenktage

mit gemeinsamen Pfl anzaktionen für alle ehemaligen Tierbesitzer.

WALD. NICHT FRIEDHOF.

Während die Niedersächsischen Landesforsten im Bereich der Friedwälder

mit der Firma FriedWald GmbH zusammenarbeiten, betreibt die NLF-

Services GmbH die Abschiedswälder in Eigenregie und mit eigener Wort-

Bild-Marke. Die Fläche der Abschiedswälder ist indes nicht vollends aus der

Nutzung genommen. Rein rechtlich handelt es sich nicht um Friedhöfe,

sondern um Waldgebiet. Die Forstämter kümmern sich dort weiterhin um

die allgemeine Waldpfl ege.

LEICHTES UMSATZPLUS IM FRIEDWALD

Auch die Friedwälder fallen in den Geschäftsbereich der NLF-Services GmbH.

Im Geschäftsjahr 2012 erwirtschafteten die Friedwälder Umsatzsteige-

rungen von drei Prozent. Insgesamt trugen die Friedwälder damit einen

Anteil von 45 Prozent zu den Umsätzen der GmbH bei. Der Deckungs-

beitrag stieg insgesamt um 15 Prozent. Besonders hervorzuheben ist das

Forstamt Harsefeld mit seinen mittlerweile drei Friedwäldern. Hier stei-

gerte sich der Umsatz um 55 Prozent, während sich der Deckungsbeitrag

verdreifachte.

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STIF TUNG ZUKUNF T WALD

Welche Bedeutung Umweltbildung für unsere Zukunft hat, ist gar nicht

hoch genug einzuschätzen. Um den Stellenwert des Waldes für unsere

Gesellschaft nachhaltig im Bewusstsein der Menschen zu verankern, gilt

es bereits im Kindesalter die Leidenschaft für den Wald zu wecken. Die

Landesforsten-Stiftung »Zukunft Wald« hat als Stiftungszweck genau die-

ses Thema voranzutreiben. Mit ihren verschiedenen Projekten bietet sie

unter anderem Schulen und Kindergärten eine wichtige Ergänzung zum

alltäglichen Lehrplan und sichert so ganz praktische Umweltbildung. 2012

haben sich noch einmal mehr Spender von der Arbeit der Stiftung begeis-

tern lassen und insgesamt rund 140.000 Euro gespendet.

DER RENNER: SCHULWÄLDER GEGEN KLIMAWANDEL

Das Hauptprojekt des Jahres 2012 war »Schulwälder gegen Klimawandel«.

Das seit 2011 laufende Projekt vermittelt Waldaufbau sozusagen »live«,

indem Schulen gemeinsam mit den Landesforsten auf kostenfrei von ver-

schiedenen Eigentümern bereitgestellten Flächen Dritter ihren Schulwald

pfl anzen. Das Projekt hat bereits großen Anklang gefunden, 30 Schul-

standorte sind zurzeit Aktionspartner. Das Projekt erreicht inzwischen

15.000 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen in ganz Niedersachsen.

Darüber hinaus gibt es auch die ersten Kindergärten, die einen eigenen

»Kindergarten-Wald« gepfl anzt haben. Ergänzend dazu hat die Stiftung

2012 eine Schulwaldbroschüre sowie Unterrichtsmaterialien herausgegeben.

Als Nächstes soll eine Waldtagebuch-App die Schulwald-Standorte virtuell

und interaktiv vernetzen.

FÖRDERPREIS FÜR WALDERLEBEN

Erstmalig hat die Landesforsten-Stiftung im Jahr 2012 auch den »Walther

Freist – Käte Straub – Förderpreis für Walderleben« vergeben. Der mit 2.000

Euro dotierte Preis ging an Gerd Habermann für seine mit der »Lehraus-

stellung lebende Ameisen« erlebbar gemachte Vernetzung im Wald. Bisher

konnten das 15.000 Schülerinnen und Schüler aus acht Schulzentren erleben.

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der NachhaltigkeitDIE CHRONIK

VON LANGEN ermittelt im Solling erstmals das »Zu-wachs-Potenzial« als Grund-lage einer nachhaltig mög-lichen Nutzungsplanung.

HANS CARL VON CAR-LOWITZ beschreibt das Nachhaltigkeitsprinzip in seinem Buch »Sylvicultura Oeconomica«.

DER BEGRIFF »NACH-HALTEN« taucht zum ersten Mal in einer Holzordnung in Nieder-sachsen auf.

1654 1713 1745 1880

18001718 / 19

1866

19 19

20

Die Bewegung des STURM UND DRANG entdeckt den Wald. Der Brocken wird zum ersten touris-tischen Naturphänomen.

Auf die Initiative von Berghaupt-mann Heinrich Albert von dem Bussche tritt im Harz die »WALD-ARBEITER-UNTERSTÜTZUNGS-KASSE« in Kraft.

JAHRE

NACHHALTIGKEIT

ÖKONOMIE

SOZIALES

ÖKOLOGIE

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HAECKEL BESCHREIBT die Ökologie als eigene Wissenschaft und stellt damit die Geburtsurkunde für den Begriff aus.

Beginn des DAUERWALD-GEDANKENS als ganzheit-lich-ökosystemarer Ansatz der Waldwirtschaft nach Johann Carl Geyer.

Dennis Meadows berichtet dem Club of Rome von den »GRENZEN DES WACHS-TUMS« der Erde.

DIE MCPFE verabschiedet einheitliche paneuropä-ische Nachhaltigkeitskrite-rien und -indikatoren.

NACH 45 JAHREN Inves-tition in den Aufbau errei-chen die Niedersächsischen Landesforsten ökonomische Nachhaltigkeit.

GRÜNDUNG der Arbeitsge-meinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft e. V. als Reak-tion auf umfangreiche Repa-rationshiebe der Alliierten.

Ostwald fordert »dauernde, gleichmäßig hohe Geld-eingänge« und damit die NACHHALTIGKEIT DER GELDERTRÄGE.

Gründung der HERZOG-LICHEN FORSTEINRICH-TUNGSANSTALT

DAS ERSTE JUGENDWALD-HEIM im Harz entsteht. Heute gibt es zehn inzwischen zu Waldpädagogikzentren weiter-entwickelte Jugendwaldheime.

DIE WANDERVOGEL-BEWEGUNG nimmt in Steglitz bei Berlin ihren Anfang.

Auf der KONFERENZ VON RIO erklären die Vereinten Nationen »nachhaltige Ent-wicklung« zum Grundprinzip glo balen Wirtschaftens.

Die NLF fassen ihre Wald-erlebniszentren unter der Marke »UNSERE NATUR-TALENTE« zusammen.

19501931 2006

19491900 2005

1910 1972 1991 2003

2012

1987

MIT DEM LÖWE-PRO-GRAMM wird in Nieder-sachsen die ökologische Waldentwicklung ein-geführt.

21

26 24 20

DER SOLLING ist Waldgebiet des Jahres 2013.

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CARL VON CARLOWITZ ,

SYLVICULTUR A OECONOMICA

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GESTERN : Ökonomie

WALDVERNICHTUNG ÜBER JAHRHUNDERTE AN DER TAGESORDNUNG

Die Geschichte des Niedersächsischen Waldes ist über lange Perioden gekennzeich-

net von Übernutzung und Kahlschlag. Die Walderoberung nahm ihren Anfang

im 5. Jahrhundert mit immer mehr Siedlungen: Bis zum 14. Jahrhundert betrieben weltliche

und geistliche Grundherren eine aktive Landkolonisation mit gravierenden Folgen für den

Wald. Rodung und Entwässerung versprachen zwar Landgewinn, aber auch Waldvernich-

tung im großen Maßstab. Holz war für die Menschen damals als Brennstoff und Baustoff die

wichtigste Ressource überhaupt. Werkzeuge, Geräte und Maschinen waren überwiegend

aus Holz.

Mit der Industrialisierung ging eine weitere Welle des Raubbaus über den Niedersächsischen

Wald, begünstigt durch eine liberalisierte Waldnutzung. Erst im 18. Jahrhundert etablierte

sich der Gedanke, niemals mehr Holz zu ernten als nachwächst. Mit Berg- und Forstleuten wie

Hans Carl von Carlowitz in Sachsen oder Heinrich Albert von dem Bussche und Georg Engelhard

von Löhneysen im Harz fand das Prinzip der Nachhaltigkeit Einzug in deutsche Forstordnungen.

DIE ANFÄNGE DER NACHHALTIGKEIT : Niedersachsen ist heute in weiten Teilen geprägt vom

Wald. Das sah bei Weitem nicht immer so aus: Intensiver Raubbau ließ den Wald seit

dem Mittelalter schwinden. Um 1830 war der Wald in Niedersachsen lokal auf nur noch

drei Prozent der Fläche vertreten. Aus dieser Not wurde vor 300 Jahren der Gedanke

der Nachhaltigkeit geboren.

CASPAR DAVID FRIEDRICH Hochgebirgsgipfel mit treibenden Wolken

als nachwächstNIE MEHR ERNTEN

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HOLZHUNGER: BERGBAU UND SILBERVERHÜTTUNG IM HARZ

Bergwerke, Eisenschmelzen, Hammerwerke und Glashütten waren für die Produktion ihrer Güter kom-

plett auf den Rohstoff Holz angewiesen, zum Beispiel im Harz: Im Mittelalter war das Mittelgebirge

bereits das bedeutendste Silberabbau-Gebiet Europas. Holz war gefragt als Grubenholz für den Gang-

ausbau, Schnittholz für die Schachtanlagen, Feuerholz zum Sprengen unter Tage und nicht zuletzt

als Grundstoff für die Köhlerei zur Erzverhüttung. Schon um 1300 war Holz im Harz so knapp, dass der

Bergbau zeitweise komplett zum Erliegen kam.

JOHANN GEORG VON LANGEN ALS VORREITER FÜR NACH HALTIGEN WALDBAU

Fortschrittliche Ansätze einer nachhaltigen Forstwirtschaft entwickelte auch der Forstmeister Johann

Georg von Langen (1699–1776): Er hatte von seinem Fürsten die Aufgabe bekommen, eine leistungs-

starke Waldwirtschaft für den Harzer Bergbau und später auch im Solling aufzubauen, sodass Berg-

werke, Hütten und Manufakturen dauerhaft mit Holz beliefert werden konnten. Von Langen ging

in seinen Planungen erstmals nicht vom Bedarf aus, sondern vom Waldzustand und dessen Zuwachs.

Damit war das Konzept einer nachhaltigen Waldwirtschaft geboren, das die Landesforsten heute im

LÖWE-Programm fortführen.

VERSCHIEDENE ARTEN der Fahrung im Bergbau (Georgius Agricola, »De Re Metallica Libri XII«, 1556)

VON CARLOWITZ GILT

ALS SCH ÖPFER DES BEGRIFFS

»NACHHALTIGKEIT«.

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GESTERN : Ökologie und Soziales

DIE NACHHALTIGKEIT AUF DEM WEG IN DIE GESELLSCHAFT : Seit Hans Carl von Carlowitz

den Begriff der Nachhaltigkeit 1713 prägte, hat sich dieser Grundgedanke über den Wald

hinaus auf alle Lebensbereiche ausdiff erenziert. Unsere heutige Auff assung von Nach-

haltigkeit hat verschiedene Vordenker: Ernst Haeckel mit seiner »Lehre zum Haushalt der

Natur« gehört dazu genauso wie der Club of Rome und der Brundtland-Bericht der

UN-Kommission.

HAECKEL UND DER HAUSHALT DER NATUR

Den Begriff der Ökologie prägte der Naturforscher und Darwin-

Anhänger Ernst Haeckel. Er befasste sich auf seinen Reisen mit der

Wechselbeziehung zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt. Aus diesen Über-

legungen heraus prägte er den Begriff der Ökologie; er selbst übersetzte ihn

als »Haushalt der Natur«.

CLUB OF ROME ETABLIERT ÖKOLOGIE

Im 19. und 20. Jahrhundert rückte die Ökologie als Wissenschaft zunächst

noch nicht in den Fokus. Grundlegend änderte sich dies erst mit dem Auf-

kommen der Natur- und Umweltschutzbewegungen: Die mit der Nutzung

fossiler Brennstoffe einhergehenden Schäden für Umwelt und Mensch offen-

barten sich erstmals mit dem Bericht zu den »Grenzen des Wachstums« an

den Club of Rome im Jahr 1972. Diese international tätige Organisation ver-

eint führende Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur mit dem

Ziel einer nachhaltigen, lebenswerten Zukunft. Der Bericht markierte den

Beginn einer globalen Umweltschutzbewegung, in der zunehmend auch die

Ökologie in den Mittelpunkt rückte: die Welt als globales Ökosystem.

BRUNDTLAND POSTULIERT SOZIALE NACHHALTIGKEIT

1987 veröffentlichte die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung unter

der Leitung der damaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem

Brundtland den Report »Unsere gemeinsame Zukunft«. Hier erreichte die

Nachhaltigkeit zum ersten Mal eine internationale, politische Dimension, die

neben der ökologischen auch eine soziale Komponente enthielt. Diese stellt

den Menschen und die Gesellschaft in den Mittelpunkt.

bis BrundtlandVON HAECKEL

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UMDENKEN HAT EINGESETZT

Auf den Brundtland-Report folgte 1992 die UNO-Konferenz über Umwelt und Ent-

wicklung in Rio de Janeiro. Das Ergebnis waren Handlungsanweisungen im Sinne der

Nachhaltigkeit. Seit der Konferenz in Rio hat sich das Drei-Säulen-Modell der Nach-

haltigkeit etabliert: Es verbindet Ökologie, Ökonomie und Soziales. Eine verbindliche

Wald-Konvention scheiterte zwar in Rio, jedoch gelang es der Ministerial Conference on

the Protection of Forests in Europe (MCPFE) 1998 in Lissabon und 2003 in Wien, einen

Kriterien- und Indikatorenkatalog zu verabschieden, der eine umfassende Nachhaltigkeit

messbar macht. Diesem europäischen Nachhaltigkeitskatalog schloss sich auch das Zerti-

fi zierungsprogramm PEFC direkt an.

Die Landesforsten waren in diesem Prozess ein Vorreiter: Schon 1991 hatten wir mit

unserem LÖWE-Konzept eine langfristige ökologische Waldentwicklung eingeleitet.

DIE VIELFALT DER

LEBE RMOOSE AUS ERNST HAECKELS

»KUNSTFORMEN DER NATUR«.

GRO HARLEM BRUNDTLAND beim World Economic Forum Annual Meeting, 1989

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DAUERHAF TE ENT WICKLU N G IS T E NT WICKLUNG,

DIE DIE BEDÜRFNISSE DE R G E G E NWART B EFRI ED I GT,

OHNE ZU RISKIEREN , DASS KÜ N F TIG E G E N E R ATI ONEN

IHRE EIGENEN BEDÜRFN ISS E N ICHT B EFRIE DI GEN KÖNNEN. Gro Harlem Brundtland

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HEUTE : Ökologie

LANGFRISTIGE ÖKOLOGISCHE WALDENTWICKLUNG : Seit etwa 22 Jahren fi ndet in Nieder-

sachsen ein groß angelegter Waldumbau statt, hin zu stabilen Mischwäldern. Der »Master-

plan« dazu heißt LÖWE. Das Kürzel steht für langfristige ökologische Wald entwicklung

und liefert uns verbindliche Grundsätze für einen nachhaltigen Waldbau.

für stabile MischwälderNACHHALTIGER WALDBAU

Die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Landeswaldes

behandeln wir grundsätzlich gleichrangig. Je nach den ökolo-

gischen Möglichkeiten der Flächen ergeben sich unterschied-

liche Schwerpunkte in den waldbaulichen Zielen. Dieser Herausforderung

begegnen wir seit 22 Jahren mit dem LÖWE-Programm.

WALDUMBAU SCHAFFT ÖKONOMISCHE

UND ÖKOLOGISCHE SICHERHEIT

Das 1990 ins Leben gerufene Regierungsprogramm war im Prinzip eine

Folge des Jahrhundertsturms »Quimburga«. In Niedersachsen fi elen die-

sem Orkan etwa zehn Prozent des gesamten Waldbestands zum Opfer.

Zusammen mit der Diskussion um das Waldsterben in den 1980er-Jahren

beeinfl usste »Quimburga« die Waldwirtschaft so nachhaltig, dass bald

eine neue Maxime klar war: Der Wald sollte vielfältiger und stabiler wer-

den, um Stürmen und Umwelteinfl üssen künftig besser zu trotzen. Der

Forstwissenschaftler Hans-Jürgen Otto gilt als einer der Vorreiter für den

Waldumbau: Er war maßgeblich an der Konzeption von LÖWE beteiligt

und hat auf diese Weise den Waldbau für Jahrzehnte mitgeprägt.

VIELFALT SCHAFFT STABILITÄT

Ein wesentlicher Gesichtspunkt des Programms ist die Kontinuität des Wald-

gefüges: Wir setzen mit LÖWE auf Dauerwaldstrukturen, was bedeutet,

dass Ernte und Verjüngung gleichzeitig auf derselben Fläche über einen

langen Zeitraum stattfi nden. Unser Ziel ist es, stabile Laub- und Mischwäl-

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der zu entwickeln. Wer heute mit offenen Augen durch den Wald geht,

kann den Waldumbau sehen: Vielerorts wachsen unter Kiefern und Fichten

bereits kleine Buchen und Eichen. Zu unserem Erfolgskonzept gehört es

nach 22 Jahren LÖWE allerdings auch, dass wir das Programm permanent

weiterentwickeln, um es aktuellen Bedingungen anzupassen.

Mit LÖWE halten wir Ökonomie, Ökologie und soziale Belange im Wald

in Balance, beispielsweise im Solling: Unser Konzept des nachhaltigen

Waldbaus hat dazu geführt, dass der Solling zum Waldgebiet des Jahres

2013 ernannt worden ist. Das haben wir vor allem auch unseren zahl-

reichen Partnern zu verdanken, die uns mit ihrer Fürsprache bei unserer

Bewerbung hervorragend unterstützt haben.

Ökonomie SozialesÖkologie

LÖWE

DAS WALDBAUPROGR AMM LÖWE

VEREINT DIE DREI SÄULEN

DER NACHHALTIGKEIT.

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HEUTE : Ökonomie und Soziales

PARADEBEISPIEL FÜR GELEBTE NACHHALTIGKEIT : Der

Solling repräsentiert gelebte Nachhaltigkeit, die überzeugt:

Mit einer klaren Mehrheit entschieden sich die Wähler bei

der öff entlichen Online-Abstimmung zum »Waldgebiet

des Jahres 2013« im Internet für den Solling und die Lan-

desforsten. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) lobt

diese Auszeichnung seit 2011 jährlich aus, um den Wald

mit allen seinen gesellschaftlichen Dimensionen in den

Fokus der Öff entlichkeit zu rücken. Den Ausschlag für die

Nominierung zur Internet-Abstimmung gab der intensive

Zuspruch vieler regionaler Partner der Landesforsten: Sie

unterstützten die Bewerbung im Vorfeld mit individuellen

Empfehlungsbriefen.

ANGELA SCHÜRZEBERGLandrätin des Landkreises Holzminden

»Die Landesforsten leisten hier bei

uns im Solling seit 300 Jahren eine

gute und nachhaltige Forstarbeit.

Das bedeutet viel, denn gerade un-

sere Region ist seit Jahrhunderten

von Holz und Wald geprägt. Heute

geht es uns immer wieder darum,

Bürger wie Touristen in diesen

prächtigen Wald zu locken. Dazu

arbeiten wir eng zusammen.«

HEINRICH HERBSTSägewerk Heinrich Herbst, Lauenberg bei Dassel

»Als Sägewerker und Rohholzhänd-

ler bin ich sehr an einer kontinuier-

lichen Verfügbarkeit qualitativ

hochwertiger Hölzer interessiert.

Durch den nachhaltigen Waldbau

der Landesforsten verfügen wir

über eine langfristig erschlossene

Rohstoffquelle, die nicht so schnell

versiegt.«

des Jahres 2013SOLLING IST WALDGEBIET

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DR. RALF BECKERGeschäftsführer Fritz Becker KG, Brakel

»Wir verarbeiten zu 98 Prozent

Buche, die wir hier aus der Region

beziehen. Unsere internationalen

Kunden honorieren sehr, dass wir

ausschließlich Holz aus zertifi zierter

Waldwirtschaft nutzen. Die Landes-

forsten ermöglichen uns dies.«

KURT HAPKEGeschäftsführer des Naturparks Solling-Vogler

»Der Naturpark Solling-Vogler

agiert zu 75 Prozent auf den Flä-

chen der Landesforsten. Da ist es

ganz klar, dass wir unsere Projekte

in enger Abstimmung realisieren,

egal ob es um unsere Lebensraum-

routen oder das Ausweisen einer

neuen Mountainbikestrecke geht.«

MICHAEL BUSCHMANNUntere Naturschutzbehörde Landkreis Holzminden

»Wir pfl egen mit den Landesfors-

ten eine wunderbare Kooperation,

fachlich wie menschlich. Für viele

Naturschutzprojekte sind sie uns

unersetzlicher Partner, beispielswei-

se bei der Moor-Renaturierung.«

THEO WEGENERGeschäftsführer Solling-Vogler-Region im Weserbergland

»Von der Wahl des Sollings zum

Waldgebiet des Jahres profi tiert

die gesamte Region. Uns geht es in

diesem Kontext darum, die vielen

Player rund um den Tourismus in

der Region gemeinsam auf den

Weg zu bringen. Die Landesforsten

sind da ein wichtiger Partner.«

NACHHALTIGKEIT IST IMMER AUCH DIE

VERTR AUENSVOLLE ZUSAMMENARBEIT

MIT UNSEREN PARTNERN.

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ES IST EINE INTERNATIONALE HER AUSFORDERUNG,

DEN WALD ZUM NUTZEN DER GESAMTEN

MENSCHHEIT ZU ERHALTEN UND EINE NACHHALTIGE

WALDBEWIRTSCHAF TUNG WELT WEIT VOR ANZUBRINGEN. www.reset.org

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MORGEN : Soziales

SCHULWÄLDER GEGEN KLIMAWANDEL : Wald ist mehr als ein Freizeit- und Erholungs-

raum. Er ist wichtiger Klima schützer, Lebensraum für zahlreiche Arten und ein großer

Rohstoff produzent. Um diese Funktionen des Waldes wissen allerdings immer weniger

Menschen. Mit dem Projekt »Schulwälder gegen Klimawandel« trägt die Stiftung »Zu-

kunft Wald« der Landesforsten dazu bei, schon mit den Jüngsten ein Bewusstsein für die

Bedeutung unserer Wälder in Zukunft zu entwickeln.

sondern BäumePFLANZT NICHT WORTE,

WANN FÄNGT ZUKUNFT AN?

Immer wieder mit Kindern in der Schule. Dort startete die Stiftung

»Zukunft Wald« auch ihr neustes Projekt: Pfl anzt nicht Worte

sondern Bäume – Schulwälder gegen Klimawandel. Die Stiftung bringt

Grundstückseigentümer, die eine unbewaldete Fläche kostenlos zur Verfü-

gung stellen, mit Schulen zusammen, die an dieser Stelle ihren Schulwald

anlegen und pfl egen. Mit dem Projekt will die Stiftung ein nachhaltiges

Zeichen für die Zukunft des Waldes setzen, denn angesichts des Klimawan-

dels braucht unsere Gesellschaft Wald mehr denn je: als Grundwasserspei-

cher, Sauerstoffproduzent, CO2-Binder, Energie- bzw. Rohstoffl ieferant so-

wie nicht zuletzt als Heimat für zahlreiche seltene Tier- und Pfl anzenarten.

BREITES ENGAGEMENT IN GANZ NIEDERSACHSEN

Der Nutzungsvertrag läuft jeweils 30 Jahre und ermöglicht verlässliche,

nachhaltige Umwelt- und Naturschutzarbeit für viele Schülergeneratio nen.

In ihrem »eigenen« Wald erleben Schüler Artenvielfalt und erhalten im

grünen Klassenzimmer einen Raum für praktische Umweltbildung.

Und das Projekt kommt an: Bis Dezember 2012 haben sich bereits 29 Schulen

in ganz Niedersachsen beteiligt. Damit haben zukünftig mehr als 15.000

Schülerinnen und Schüler einen Platz im Freilandlabor. Das Engagement

für den Wald zieht sich durch alle Schultypen von der Förderschule bis zum

Gymnasium.

MARCUS BIGALKE, Albert-Schweitzer-Hauptschule Vechelde: »Ich fi nde

unsere Pfl anzaktion ganz positiv: Wir lernen an der frischen Luft und tun

gleichzeitig etwas für unser Öko system.«

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SCHULÜBERGREIFENDE PFLANZAKTION IN WIERTHE

Inzwischen sind viele Schulwälder begründet, zum Beispiel in Dassel, Osnabrück und

Vechelde-Wierthe. Direkt neben dem Solarpark »Alte Zuckerfabrik« entstand dort im Früh-

jahr 2013 in einer gemeinsamen Pfl anzaktion ein Schulwald gleich für drei Schulen: das Julius-

Spiegelberg-Gymnasium, die Albert-Schweitzer-Hauptschule und die Realschule Vechelde.

Schüler der 7. und 8. Klassen pfl anzten über 5.000 Bäume. Das Pfl anzkonzept hatten sie

zuvor im Unterricht zusammen mit Vertretern der Landesforsten erarbeitet: »Der Schulwald

gibt uns fächerübergreifende Möglichkeiten, Natur praktisch erfahrbar zu machen«, betont

Valentina Ziebler, Lehrerin der Albert-Schweitzer-Hauptschule Vechelde. »Im Unterricht

haben wir entschieden, welche Bäume wir im Schulwald pfl anzen wollen. Als Nächstes planen

wir eine essbare Allee für die Hauswirtschaft und bauen Nistkästen im Werkunterricht.«

LENNA WINZER (li.), Realschule Vechelde: »Auch wenn es heute morgen kalt ist, macht das Pflanzen Spaß. Toll, dass wir mit

den Schülern von anderen Schulen zusammenarbeiten können.«

»IC H HABE HEUTE SCHON

75 KLE INE BÄUME GEPFL ANZT,

100 WILL ICH INSGESAMT SCHAFFEN.«

Felix Schäfer (re.), Realschule Vechelde, mittleres Bild

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MORGEN : Ökonomie und Ökologie

WALD IM 22 . JAHRHUNDERT : Klimawandel und ein weltweiter Holzhunger werden unsere

Zukunft mitbestimmen. Der niedersächsische Wald übernimmt in diesem Kontext zwei

wichtige Aufgaben: Er ist Klimaschützer und klimaneutraler Rohstoffl ieferant zugleich.

Unsere zentrale Herausforderung ist es, diese Leistungskraft des Waldes stabil und arten-

reich zu erhalten.

mit der Natur wachsenNACHHALTIGE RESSOURCEN

Wald im 22. Jahrhundert wird vielerorts anders aussehen als heute: Bedingt durch

die globale Erwärmung wird unser Klima trockener, wärmer und es wird mehr

Wetterextreme geben. Nicht alle Standorte im Landeswald werden in diesem

Wandel unverändert bestehen, denn einige unserer heimischen Baumarten kommen eher

schlecht mit höherer Trockenheit zurecht. Daher sind künftig angepasste Konzepte gefragt.

Um die Zukunfts sicherheit unserer Waldstandorte auch künftig zu gewährleisten, untersucht

eine Expertengruppe gerade die Klimafolgen, denen unser LÖWE-Wald ausgesetzt sein wird.

KLIMANEUTRALE RESSOURCE

Indem wir den Landeswald nachhaltig auf den Klimawandel vorberei ten, erhalten wir

auch eine seiner ganz wichtigen Funktionen: Wald ist durch die Photosyntheseprozesse

ein wichtiger Sauerstoffproduzent und CO2-Binder. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen

ist Holz zudem eine nachwachsende, klimaneutrale Ressource: Verbaut in Möbeln oder

Häusern speichert Holz CO2 lange über den Zeitpunkt des natürlichen Zerfalls hinaus.

WINDKRAFTANLAGE TimberTower gewinnt den Deutschen Holzbaupreis.

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Als Baustoff und Handelsgut ist Holz weltweit gefragt und ersetzt andere

Materialien, die kein Kohlenstoffdioxid binden. Durch die explodierende Welt-

bevölkerung nimmt der Holzverbrauch ständig zu.

NATURWALD ALS URWALD VON MORGEN

In Niedersachsen haben die Menschen den Wald in den letzten 3.000 Jahren

so intensiv genutzt, dass praktisch kein Urwald mehr existiert. Deshalb haben

die Landesforsten früh begonnen, Flächen aus der Nutzung zu nehmen und

so die Urwälder von morgen zu begründen. Dort überlassen wir den Wald ganz

seiner Eigendynamik, beispielsweise in den über 100 Naturwäldern oder im

Nationalpark Harz. Diese Bereiche betreten sogar wir nur in Ausnahmefällen.

Ihre Entwicklung begleiten und kontrollieren die Forscherinnen und Forscher

der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen. Sie erwarten

unter anderem Ergebnisse zur natürlichen Sukzession, zum Baumartenwechsel

und CO2-Haus halt von Naturwäldern. Auf mehreren Tausend Hektar Fläche

verzichten wir zudem auf die forstliche Nutzung alter starker Bäume und

schützen damit zum Teil sehr seltene Arten, die auf Totholz angewiesen sind.

Die komplett eigenständige Entwicklung der Naturwälder bietet mancherorts

allerdings auch Konfl iktpotenzial: Beispielsweise verbreitet sich die Buche

an einigen Standorten so stark, dass sie die vorhandenen Eichen überwächst

und diese dann nach und nach sterben. Das zeigt eines deutlich: Ein aus der

Nutzung und Pfl ege genommener Wald entwickelt sich nicht zwangsläufi g zu

einem vielfältigen und erwünschten Mischwald. IN ÜBER 100 NATURWÄLDERN

DER NLF K ANN SICH DER

WALD EIGENSTÄNDIG ENT WICKELN.

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SPEZIAL : Quimburga

Vor über 40 Jahren zog der schlimmste Sturm in der jüngeren Geschichte

Norddeutschlands mit über 200 Stundenkilometern über die Wälder der

Niedersächsischen Landesforsten hinweg. Die verheerenden Schäden und

Nachwirkungen des Sturms waren ausschlaggebend für die Entwicklung

des LÖWE-Programms.

Nach schweren Verwüstungen in Großbritannien erreichte der Sturm

Quimburga am Vormittag des 13. November 1972 Niedersachsen. Mit einer

Spitzengeschwindigkeit von 245 Kilometern pro Stunde am Brocken fegte

er über die niedersächsischen Wälder und hinterließ ein Bild der Zerstörung.

Der Sturm forderte europaweit mindestens 73 Menschenleben. Allein 21

von ihnen kamen in Niedersachsen ums Leben. Augenzeugen berichteten

von Bäumen, die wie Streichhölzer umknickten. Innerhalb weniger Stunden

machte der Sturm so die Arbeit von mehr als einem Jahr hundert Forstwirt-

schaft zunichte. Die Auswirkungen des Sturms auf den Waldbestand waren

erschreckend: Auf einer Fläche von über 100.000 Hektar wurden knapp

50 Millionen Bäume umgeworfen. Als Folge von Quimburga waren allein

in Niedersachsen annähernd zehn Prozent des gesamten Waldbestands

verwüstet.

ZERSTÖRUNG ALS CHANCE FÜR DIE ZUKUNFT

Der Sturm hinterließ eine Aufforstungsfl äche von circa 25.000 Hektar und

die Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten standen vor der Auf-

gabe, einen kompletten Wald neu zu erschaffen. Insgesamt sieben Millionen

Festmeter hatte Quimburga allein in den Niedersächsischen Landesforsten

geworfen. Besonders die reinen Fichten- und Kiefernbestände waren für

EIN STURM EBNET DIE ZUKUNF T

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die Wucht des Sturms anfällig. Die schnelle Wiederaufforstung war eine

enorme Leistung, eine Änderung der Baumartenzusammensetzung stand

zunächst nicht im Fokus. Als Folge dieser Katastrophe setzte jedoch ein

Umdenken im Waldbau ein. Hieraus ergab sich die Chance für den Beginn

der regionalen ökologischen Waldbauplanung.

MEHR VIELFALT IN DEN WÄLDERN

Die neue Denkweise erfasste eine ganze Förstergeneration: Insbeson-

dere der Forstwissenschaftler Hans-Jürgen Otto beschäftigte sich in den

1980er-Jahren mit den Möglichkeiten und Vorteilen einer naturnahen

Waldbewirtschaftung für Niedersachsen. Mit seinen Erfahrungen prägte

er maßgeblich das Konzept zur Langfristigen Ökologischen Waldentwick-

lung (LÖWE). Aufgrund der verheerenden Sturmschäden stehen daher

vor allem horizontal und vertikal strukturreiche Wälder im Mittelpunkt

des Programms. Seit 1991 ist LÖWE für die Landesforsten das Rahmenwerk

für die Waldbewirtschaftung und der Garant für eine Balance aus öko-

logischer und ökonomischer Nachhaltigkeit.

DIE WÄLDER ERHOLEN SICH

Der Erfolg des LÖWE-Programms spiegelt sich heute auf vielfältige Weise

im Landeswald wider: Knapp 41 Jahre nach Quimburga haben die Bestän-

de der Sturmfl ächen eine Höhe von 20 Metern erreicht und weisen einen

Holzvorrat auf, der dem von 1972 entspricht. Insbesondere wird aber

kontinuierlich daran gearbeitet, mehr Vielfalt und Strukturreichtum zu

erhalten.

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CORPORATE GOVERNANCE KODEX : Geschäftsbericht 2012

Der Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche

Regelungen zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter

Gesellschaften (Unternehmensführung) dar und enthält international

und national anerkannte Standards guter und vertrauensvoller Unter-

nehmensführung. Ziel des Kodex ist es, das Vertrauen der Kunden, der

Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung eines

Unternehmens zu fördern. Der Kodex verdeutlicht die Verantwortung von

Vorstand und Verwaltungsrat, im Einklang mit den Prinzipien der sozialen

Marktwirtschaft für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige

Wertschöpfung zu sorgen (Unternehmensinteresse).

Aufgrund seiner gesetzlichen Geltung für börsennotierte Aktiengesell-

schaften ist der Kodex für die NLF in der Rechtsform einer Anstalt öffent-

lichen Rechts rechtlich nicht verpfl ichtend. Er wird aber auch anderen

Unternehmen empfohlen. Den NLF ist es ein wichtiges Anliegen, sich als

verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner im Markt zu positionieren.

Eine transpa rente Unternehmensführung ist für die NLF ein wesentlicher

Aspekt dieses Anspruchs. Der Verwaltungsrat der NLF hat deshalb in seiner

Sitzung vom 09.12.2009 entschieden, über die im NLF-Gesetz und in der

Satzung der NLF enthaltenen Regelungen hinaus in Anlehnung an die

Empfehlungen und Anregungen des Kodex zusammenzuarbeiten.

Die NLF beachten insbesondere diejenigen Regelungen, die sich mit der

Struktur der Or gane, ihren Aufgaben und ihrem Zusammenwirken sowie

mit der Transparenz des Unternehmens befassen. In diesen Bereichen ent-

sprechen die NLF weitgehend den Empfehlungen und Anregun gen des

Kodex. Im Sinne der Transparenz sind sämtliche vom Unternehmen ver-

öffentlichten Informationen – darunter der Jahresabschluss und der Lage-

bericht – auch über die Internetseite www.landesforsten.de zugänglich.

VORSTAND

Die Anstaltsleitung leitet die Landesforsten in eigener Verantwortung

im Interesse der Landes forsten und unter besonderer Berücksich tigung

zum Nutzen des Trägers, der Beschäftigten und der übertragenen öffent-

lichen Aufgaben. Sie führt die Geschäfte unter Beachtung der gesetz-

lichen Vorschriften im NLF-Gesetz, der Satzung, der vom Verwaltungsrat

herbei geführten Beschlüsse von grundsätzlicher Bedeutung sowie der

unternehmensinternen Leitbilder, Betriebsanweisungen und Konzepte.

Der Vorstand trägt Sorge für ein auf die Geschäftsstruktur abgestimmtes

Risiko management und Risiko controlling.

ERKLÄRUNG DER NIEDERSÄC H SISC H E N L A NDE SFORS TE N

ZUM DEUTSCHEN CORPOR ATE G OVE RNA NC E KODE X

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Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung mit dem Verwaltungsrat

ab und erörtert mit ihm in regelmäßigen Abständen den Stand der Stra-

te gieumsetzung. Er berichtet dem Verwaltungsrat über alle wesentlichen

Angelegenheiten, insbesondere über die beabsichtigte Geschäftspolitik

und andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, die Ergeb-

nisse, den Geschäftsgang, die Lage über die Geschäfte, die für die Wirtschaft-

lichkeit und die Liquidität sowie ihre Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

von erheblicher Bedeutung sein können, sowie über die Risikosituation.

VERWALTUNGSRAT

Der Verwaltungsrat hat die Aufgabe, den Vorstand regelmäßig zu beraten

und seine Ge schäftsführung zu überwachen. Im Rahmen seiner Kontroll-

funktion kann der Ver waltungsrat vom Vorstand jederzeit Auskunft über

alle Angelegenheiten verlangen und sich weitere Entscheidungen vorbe-

halten. Er beschließt über die Satzung und die Grund sätze der Geschäfts-

führung der Anstalt, die Bestellung und die dienstrechtlichen oder ver-

tragsbezogenen Maßnahmen für deren Mitglieder sowie die Entlastung

der Anstalts leitung. Er beschließt die Bestellung des Abschlussprüfers und

den vorzulegenden Wirt schaftsplan und genehmigt den Jahresabschluss

und den Lagebericht. Der Verwaltungsrat beschließt über den Erwerb, die

Veräußerung und die Belastung von Grundstücken ab einer Wertgrenze

von 250.000 Euro, die Beteiligung an wirtschaftlichen Unternehmen, die

Aufnahme von Krediten oberhalb einer vorbehaltenen Wertgrenze sowie

über Leistungs anreizsysteme und außertarifl iche Vergütungen.

Der Verwaltungsrat besteht aus sieben Mitgliedern, von denen vier Vertre-

ter des Trägers sind, weitere zwei von den Arbeitnehmern der Landes-

forsten nach den Vorschriften des Nieder sächsischen Personalvertretungs-

gesetzes gewählt werden sowie einem Wirtschaftsvertreter. Die Amtszeit

beträgt jeweils drei Jahre. Vorsitzender des Verwaltungsrats ist Staats-

sekretär Udo Paschedag aus dem Niedersächsischen Landwirtschaftsministe-

rium. Stellvertretende Vorsitzende ist Staatssekretärin Almut Kottwitz aus

dem Umweltministe rium. Der Verwaltungsrat beschließt mit der Mehrheit

seiner Mitglieder. Er hat sich eine Geschäftsordnung gegeben.

ZUSAMMENWIRKEN DER ORGANE

Die Organe der Anstalt sind der Präsident und der Verwaltungsrat. Der

Präsident führt die Geschäfte der Anstalt im Rahmen der Grundsätze der

Geschäftsführung, bereitet die Beschlüsse des Verwaltungsrats vor und

führt diese aus. Er ist zuständig, soweit nicht der Verwaltungsrat zuständig

ist. Die Mitglieder der Organe der Landesforsten arbeiten bei der Wahr-

nehmung ihrer Aufgaben zum Wohl der Anstalt zusammen. Der Vorsitzen-

de des Verwaltungsrats erteilt dem Abschlussprüfer den Prüfungsauftrag.

Der Abschlussprüfer nimmt an den Beratungen des Verwaltungsrats über

den Jahresabschluss teil und berichtet über die wesentlichen Ergebnisse

seiner Prüfung.

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L AGEBERI CHT ·

U N D JAH RESABSCH LUSS ·

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

R AHMENBE DING UNG E N

Während das Wachstum der Weltwirtschaft 2012 mit 3,2 % sehr dynamisch verlief, waren in der

europäischen Wirtschaft mit einem negativen Wachstum von – 0,3 % Anzeichen einer Rezession

erkennbar. Die deutsche Wirtschaft wuchs hingegen mit 0,6 %. Unterjährig wirkten die verschie-

denen Geschäftsklima-Indices dämpfend auf die Holznachfrage.

Im Jahresverlauf erholte sich die Nachfrage jedoch und die Preise konnten stabilisiert werden.

Die Absatzmenge erreichte am Ende nicht ganz das hohe Niveau des Vorjahres und blieb leicht

unter dem Hiebssatz. So wurde zwar ein sehr gutes Ergebnis erzielt, das außerordentliche

Ergebnis aus dem »Boomjahr« 2011 konnte jedoch nicht ganz wiederholt werden. Bei einigen

Kunden führten Holzknappheit und hohes Holzpreisniveau bei gleichzeitig stagnierender

Konjunktur zu einer angespannten Lage.

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GESCHÄF TSVERL AUF UND L AG E

GESCHÄFT UND STRATEGIE

Die von den Instituten und Wirtschaftsweisen veröffentlichten Prognosen waren Ende 2011

von Verunsicherung geprägt. Die hohen Erwartungen an ein 2 %iges Wachstum wurden zum

Jahresanfang auf 0,8 % reduziert. In den Einschlags- und Absatzplanungen sowie im Rahmen

von Verkaufsverhandlungen bestätigte sich die allgemein unsichere Einschätzung über die Lage.

In dieser Situation haben die NLF eine eher zurückhaltende Holzvermarktung geplant. Dem-

zufolge wurde auch ein gegenüber 2011 abgesenktes Ergebnis für das Geschäftsjahr angestrebt.

GRUNDSÄTZLICHE FESTSTELLUNGEN ZUM GESCHÄFTSVERLAUF

Die Landesforsten haben im Laufe des Geschäftsjahres zusätzliche Nachfrage- und Absatzmög-

lichkeiten genutzt und die reduziert geplante Verkaufsmenge erhöht. Durch die gute Nachfrage

im zweiten Halbjahr stiegen zudem die Preise, sodass der Durchschnittspreis auf das Vorjahres-

niveau und damit auf ein Spitzenniveau anstieg.

Durch den fest tendierenden Holzpreis und die zusätzliche Produktion erhöhten sich die Einnah-

men gegenüber der Planung um 6 % bzw. auf 142 Mio. EUR. Der Forstwirtschaftsbetrieb erzielte

einen operativen Jahresüberschuss in Höhe von 18,9 Mio. EUR. Zudem wurde der Gewinn der

NLF-Services GmbH aus dem Jahr 2011 nach Beschluss des Aufsichtsrats in voller Höhe von rund

440 Tsd. EUR nach Steuern an die NLF abgeführt.

Bei den Auftragsarbeiten für das Land wurde das Budget im zweiten Jahr in Folge überzogen.

Wie im Vorjahr soll das Defi zit durch eine Entnahme in Höhe von 837 Tsd. EUR aus der für

diesen Zweck gebildeten Rücklage ausgeglichen werden.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

2012 hatten die NLF letztmalig eine Sonderabführung aus Vermögensveräußerungen an das

Land zu leisten. Die Liegenschaftsoffensive 2004 bis 2014 wurde vorzeitig erfüllt und abge-

schlossen. Unter Berücksichtigung der Sondereffekte aus der Vermögensoffensive wird ein

Bilanzgewinn von 10,876 Mio. EUR ausgewiesen. Ab 2013 wird ein betriebliches Immobilien-

management einsetzen, welches eine Optimierung des Besitzes zum Ziel hat.

Die Nettowertschöpfung der Niedersächsischen Landesforsten betrug im Berichtsjahr

71,5 Mio. EUR (2011: 76,9 Mio. EUR; 2010: 60,3 Mio. EUR, 2009: 54,1 Mio. EUR). Insgesamt

vergaben die NLF aufgrund des etwas niedrigeren Einschlags auch etwas weniger Aufträge

an Unternehmer in Höhe von 33,8 Mio. EUR (2011: 34,6 Mio. EUR; 2010: 30,7 Mio. EUR;

2009: 25,3 Mio. EUR).

Da die genutzte Einschlagsmenge mit 1,696 Mio. Fm wiederum unter dem jährlichen Zuwachs

der Landesforsten liegt, hat sich der Holzvorrat im Landeswald im Geschäftsjahr 2012 um etwa

500 Tsd. Fm erhöht.

ORGANISATION

Organe der Niedersächsischen Landesforsten sind der Verwaltungsrat und der Präsident. Das

Unternehmen gliederte sich organisatorisch in die Betriebsleitung mit Sitz in Braunschweig,

24 dezentral agierende Forstämter, denen 248 Revierförstereien angeschlossen sind, und zwei

Servicestellen (NFP, NFBz).

GESCH Ä F TSVE RL A UF UND L AG E

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Organisatorisches Grundkonzept ist eine regional zugeschnittene Aufbauorganisation, die

über eine transparente Kommunikation verbunden ist und in der Verantwortung und Entschei-

dungen so weit wie möglich dezentral liegen. Die Steuerung des Betriebs erfolgt auf allen

Ebenen durch Zielvereinbarung und eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter.

Wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur ist das mit allen 1.300 Mitarbeitern im Jahr 2009

gemeinsam erarbeitete und beschlossene Unternehmensleitbild.

In der Satzung der Landesforsten sind sieben Geschäftsgrundsätze festgeschrieben, die die

Ausrichtung der Landesforsten als umweltbewusstes Unternehmen verdeutlichen:

GESCHÄFTSGRUNDSÄTZE

(1) Die Niedersächsischen Landesforsten gewährleisten eine nachhaltige Vermögensentwicklung

des übertragenen Eigentums nach kaufmännischen Grundsätzen unter Berücksichtigung aus-

reichender Sicherheit, Liquidität und Rentabilität.

(2) Die Niedersächsischen Landesforsten betreiben eine nachhaltige Umweltvorsorge, den

Schutz der natürlichen Ressourcen und die Entwicklung des Erholungswertes entsprechend

den Regelungen des Niedersächsischen Gesetzes über den Wald und die Landschaftsordnung.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

(3) Die Bewirtschaftung des Landeswaldes ist in besonderer Weise dem Gemeinwohl verpfl ichtet.

Sie richtet sich nach den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen und naturnahen Forstwirtschaft

und dem Regierungsprogramm zur »Langfristigen Ökologischen Waldentwicklung in den Lan-

desforsten« (LÖWE).

(4) Die Niedersächsischen Landesforsten arbeiten in allen wichtigen Kernbereichen wie z. B.

Marketing, Kundenorientierung, Betriebsorganisation, biologische und technische Produktion,

Nebennutzungen, Jagd und Naturschutz mit modernen und fortschrittlichen Strategien.

(5) Die Niedersächsischen Landesforsten streben die Entwicklung neuer Geschäftsfelder an. Als

größter Anbieter von Leistungen im Umweltbereich in Niedersachsen treiben sie Entwicklungen

kreativ und innovativ mit Impulsen für die Branche an.

(6) Auf der Grundlage eines modernen und sachgerechten Controllings der Ziele streben die

Niedersächsischen Landesforsten eine stetige und nachhaltige Weiterentwicklung im Sinne eines

kontinuierlichen Verbesserungsprozesses an.

(7) Ausschlaggebend für eine optimale Zielerreichung ist die Motivation der Beschäftigten.

Diese wird maßgeblich von einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur beeinfl usst.

Die Leistungspotenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen bestmöglich eingesetzt

werden. Die Personalentwicklung soll daher insbesondere hinsichtlich der Qualifi kation einer

stetigen Weiterentwicklung unterliegen. Vertrauensvolle Zusammenarbeit und Zielvereinbarung

sind wichtige Führungsprinzipien.

GESCH Ä F TSVE RL A UF UND L AG E

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Geprägt durch den Personalabbau der vergangenen zwei Jahrzehnte ergeben sich aus der

Altersstruktur der im Unternehmen tätigen Beschäftigten Herausforderungen für das Personal-

management. Insbesondere in den Mitarbeitergruppen der Forstwirtinnen und Forstwirte und

des gehobenen und höheren Forstdienstes erfordern der Überhang an älteren Beschäftigten

und die hohe Zahl an Neueinstellungen innovative Konzepte der Personalentwicklung. Neuein-

stellungen zur Nachwuchssicherung, Aus- und Fortbildung, Führungskräfteentwicklung, Gesund-

heitsmanagement und Geschäftsprozessmanagement bildeten im Berichtsjahr Schwerpunkte

in der Organisations- und Personalentwicklung der NLF.

Am Jahresende waren 1.268 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 1.267) tätig, die sich

1.217 Vollzeitarbeitsplätze teilten (1.216). Nach Mitarbeitergruppen waren 450 Beamte,

220 Beschäftigte nach TV-L (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder) und 547 Be-

schäftigte nach TV-Forst (Tarifvertrag zur Regelung der Arbeitsbedingungen von Beschäftigten

in Forstwirtschaftlichen Verwaltungen, Einrichtungen und Betrieben der Länder) beschäftigt.

60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren durch Altersteilzeit oder unbezahlten Urlaub frei-

gestellt.

Die Verjüngung der Belegschaft haben wir durch die Einstellung von 38 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern (Vorjahr 25) deutlich vorangetrieben. Wir freuen uns über 13 Beschäftigte (TV-L),

6 Forstwirte (TV-Forst) und 19 forstliche Hochschulabsolventen.

PERSONAL UND PE RSONA LE NT WIC KLUNG

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

PERSONA L UND PE RSONA LE NT WIC KLUN G

In unserer zentralen Aus- und Fortbildungsstätte, dem Niedersächsischen Forstlichen Bildungs-

zentrum in Seesen-Münchehof, fanden 149 ein- und mehrtägige Fortbildungsveranstaltungen

mit insgesamt 1.751 Teilnehmern bzw. 4.444 Teilnehmertagen statt. Die Fortbildungsschwer-

punkte lagen in den Bereichen Waldbau, Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz, Datenverarbei-

tung / IUK-Technik sowie Personalentwicklung und Selbstmanagement. Einen besonderen

Schwerpunkt bildete wieder das waldbauliche Qualitätsmanagement (WQM), welches sich

in diesem Jahr mit dem Thema der Zielstärkenutzung befasste.

Der Berufsschulunterricht für die Auszubildenden zur Forstwirtin / zum Forstwirt wurde, wie seit

August 2011 begonnen, im Berichtsjahr im Wege einer Lernortkooperation am NFBz durch-

geführt. Diese Kooperation soll im Folgejahr evaluiert werden. Daneben wurden die weiteren

Ausbildungslehrgänge zum Forstwirt und in den forstlichen Vorbereitungsdiensten für den

gehobenen und für den höheren Forstdienst in bisherigem Umfang fortgeführt. Es fanden

54 Ausbildungslehrgänge mit 16.262 Teilnehmertagen statt.

Wir haben unser Gesundheitsprojekt »Fit im Forst« in allen Forstämtern fortgeführt. Die Uni-

versität Göttingen betreut dieses Projekt weiterhin wissenschaftlich. Auch die Bürobeschäftigten

des NFP und der Betriebsleitung haben sich in 2012 weiterhin »Fit im Büro« gehalten.

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Einen Schwerpunkt bildete im abgelaufenen Geschäftsjahr die Führungskräftequalifi zierung.

Am Ende des Jahres haben alle etwa 100 oberen Führungskräfte jeweils drei dreitägige Seminare

mit den Schwerpunktthemen Selbstführung, Unternehmensführung und Mitarbeiter führung

erfolgreich absolviert.

Beginnend in 2012 liegt ein Fokus nun auf der Gruppe der Revierleiter. Vier zweitägige Revier-

leiterseminare zum Prozessdenken fanden statt. Alle Revierleiterinnen und Revierleiter sollen

mit diesem Schwerpunkt fortgebildet werden.

Im Rahmen der Konzeption zur Verbesserung der Arbeitsorganisation auf der Revierebene

wurde in den Forstämtern Reinhausen und Sellhorn jeweils eine Revierförsterei aufgelöst.

Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) stand im Berichtsjahr ganz im Zeichen der

Einführung des neuen Holzeinnahmeverfahrens und einer neuen Gerätegeneration der mobilen

Datenerfassungsgeräte (MDE). Im Projekt Geschäftsprozessmanagement konnte eine Prozess-

landkarte für die NLF erarbeitet werden. Weiterhin konnten bereits zahlreiche Prozesse mithilfe

der Software Aris beschrieben werden.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Die Bilanzsumme der NLF ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um ca. 2,9 Mio. EUR gesunken. Im

Wesentlichen ist dafür die Liegenschaftsoffensive verantwortlich. Inklusive der daraus an das

Land abgeführten Beträge weist die Bilanz einen Bilanzgewinn in Höhe von 10.876.409 EUR aus

(Vorjahr: 18,920 Mio. EUR). Das Kapital ist durch die Verkäufe und die Abführung der Erlöse

um 5,5 Mio. EUR auf 975,405 Mio. EUR gesunken.

Die Guthaben bei Kreditinstituten haben sich um 0,425 Mio. EUR erhöht, was einen Zuwachs

von rund 0,7 % bedeutet. Das Finanzergebnis dieser Guthaben, die im Finanzmanagement

des Landes Niedersachsen eingebunden sind, ist auf einen neuen Tiefstand gesunken. Die Ver-

zinsung betrug im Jahresdurchschnitt nur noch 0,18 % (2011 0,82 %).

DARSTELLUNG DE R L AG E

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ÄNDERUNGEN DER WESENTLICHEN BILANZPOSITIONEN

IM JAHRESVERGLEICH (in Tsd. Euro) 2012 Änderung 2011

Aktiva

Anlagevermögen 963.502 – 883 964.385

davon immobiles Anlagevermögen 938.763 – 1.518 940.281

Umlaufvermögen

Vorräte 9.576 869 8.707

Forderungen 16.057 – 3.263 19.320

Guthaben bei Kreditinstituten 65.984 425 65.559

Rechnungsabgrenzungsposten 1.938 – 51 1.989

Bilanzsumme 1.057.056 – 2.904 1.059.960

Passiva

Eigenkapital

Kapital 975.405 – 5.516 980.921

satzungsmäßige Rücklage 25.645 4.061 21.584

zweckgebundene Rücklage Teerwegenetz 5.900 5.900 0

zweckgebundene Rücklage PB 2–5 5.347 – 965 6.312

Bilanzgewinn 10.876 – 8.044 18.920

Sonderposten mit Rücklagenanteil 2.563 969 1.594

Rückstellungen 16.067 – 1.707 17.774

Verbindlichkeiten 8.554 1.600 6.954

Rechnungsabgrenzungsposten 6.699 798 5.901

Bilanzsumme 1.057.056 – 2.904 1.059.960

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

RÜCKLAGEN

Die seit der Gründung der NLF stetig aufgebaute Risikorücklage sichert zunehmend die Risiken

aus den geschäftlichen Tätigkeiten ab. Gemäß Beschluss des Verwaltungsrats wurde die

satzungsgemäße Risikorücklage in 2012 um 4,061 Mio. EUR auf nunmehr 25,6 Mio. EUR erhöht.

Mit selbem Beschluss wurden 965 Tsd. EUR aus der zweckgebundenen Rücklage in den Produkt-

bereichen 2–5 entnommen, diese Rücklage beträgt noch 5,347 Mio. EUR.

INVESTITIONEN

Das Investitionsvolumen der Niedersächsischen Landesforsten lag im Geschäftsjahr 2012 bei

rund 12,1 Mio. EUR (nach 13,4 Mio. EUR in 2011).

Ein Schwerpunkt im Jahre 2012 betraf die Immobilien der NLF. Hier wurde in verschiedene

Bauprojekte investiert, so zum Beispiel in Maßnahmen im Wisentgehege im Forstamt Saupark

(neuer Eingangsbereich), im Waldpädagogikzentrum im Forstamt Oerrel (Anbau Seminarraum)

und in ein neues Wildparkhaus im Forstamt Neuhaus.

Im Bereich der technischen Ausstattung mit Arbeitsmaschinen und Betriebsfahrzeugen wurden

ein Harvester, sechs Rückeschlepper sowie 53 Betriebsfahrzeuge und 21 Firmenwagen beschafft.

Im Bereich der EDV wurden neue Bildschirme für die Holzsach bearbeitung und Forstamts-PCs

beschafft.

Waldankäufe fanden zu Arrondierungszwecken im Umfang von 75 ha statt.

DARSTELLUNG DE R L AG E

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INVESTITIONEN INKLUSIVE IMMOBILIEN IM GESCHÄFTSJAHR 2012

SUMME ANLAGENZUGANG 12.066.933 EUR 4 % Aufstockender Bestand

21 % Grundstücke

7 % BGA, EDV, Kommunikation, Sonstiges

3 % Werkzeuge, Technische Anlagen, Maschinen, Geräte

38 % Anlagen im Bau

2 % Grundstückseinrichtungen (Wege …)

2 % Gebäude und bauliche Anlagen

13 % Pkws, Busse

10 % Arbeitsmaschinen

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

LIQUIDITÄT

Die Zahlungsfähigkeit der Niedersächsischen Landesforsten war zum Bilanzstichtag hoch.

Liquide Mittel zur Deckung aller kurzfristigen Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag wie Rück-

stellungen, Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungsposten waren vorhanden.

Der Cashfl ow vor Gewinnabführung lag zum Bilanzstichtag bei 15,866 Mio. EUR und damit

1,986 Mio. EUR über dem des Vorjahres. Der Zahlungsmittelbestand nahm um 0,425 Mio. EUR

zu, das Guthaben bei Kreditinstituten betrug Ende des Geschäftsjahres 65,984 Mio. EUR.

DARSTELLUNG DE R L AG E

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CASHFLOW IM GESCHÄFTSJAHR 2012 (in Tsd. Euro) 2011 2012 Differenz

Jahresüberschuss 18.920 10.876 – 8.044

Abschreibungen 7.618 8.086 467

Veränderung der Rückstellungen 2.548 – 1.707 – 4.255

Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens – 10.636 – 11.552 – 916

Veränderung Working Capital

Vorräte – 2.602 – 872 1.730

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – 3.570 3.265 6.835

sowie anderer Aktiva 0 0 0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.035 – 498 – 2.533

geleistete Anzahlungen – 2 3 5

Veränderung der

sonstigen Vermögensgegenstände – 9 – 2 7

Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Niedersachsen – 3.052 2.283 5.335

sonstigen Verbindlichkeiten – 2.044 – 184 1.860

aktiven Rechnungsabgrenzungsposten – 112 51 164

passiven Rechnungsabgrenzungsposten 2.059 797 – 1.261

Sonderposten mit Rücklagenanteil 18 969 951

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 11.170 11.515 345

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

CASHFLOW IM GESCHÄFTSJAHR 2012 (in Tsd. Euro) 2011 2012 Differenz

Investitionen

in immaterielle Anlagen 0 – 2 – 2

in Sachanlagen – 13.358 – 12.065 1.293

in Finanzanlagen 0 0 0

Anlagenabgänge 16.058 16.417 359

Cashflow aus der Investitionstätigkeit 2.700 4.350 1.650

Veränderung Fremdkapital 0 0 0

Eigenkapitalanpassung 11 0 – 11

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 11 0 – 11

Cashflow vor Gewinnabführung 13.880 15.866 1.986

Gewinnabführung – 6.828 – 15.441 – 8.613

Cashflow 7.052 425 -6.627

Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 58.507 65.559 7.052

Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 65.559 65.984 425

DARSTELLUNG DER L AG E

(Abweichungen sind rundungsbedingt)

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Die Finanzmittel im Working Capital stiegen im Geschäftsjahr 2012 an. Der Anstieg ist zurück-

zuführen auf den Abbau von Forderungen sowie den Aufbau von Verbindlichkeiten. Der

Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit wies einen Zugang an liquiden Mitteln in Höhe von

11,515 Mio. EUR (+ 0,346 Mio. EUR gegenüber 2011) aus. Geprägt durch die Liegenschafts-

offensive verzeichneten die NLF im Geschäftsjahr 2012 höhere Anlagenabgänge als Anlagen-

zugänge, sodass sich ein positiver Cashfl ow aus Investitionstätigkeit in Höhe von 4,350 Mio. EUR

ergab. Der weitere Aufbau von Rücklagen aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres

2011 beließ 8,995 Mio. EUR an zusätzlichen Zahlungsmitteln im Unternehmen. Bei den Rück-

stellungen ergab sich insbesondere aufgrund einer Inanspruchnahme von Altersteilzeitrück-

stellungen ein Abbau in Höhe von 1,707 Mio. EUR. Verbindlichkeiten gegenüber dem Land

Niedersachsen bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von 2,283 Mio. EUR aus der Abführungs-

verpfl ichtung aufgrund der Liegenschaftsoffensive.

Der Cashfl ow nach Abführung des Gewinnanteils an das Land in Höhe von 15,441 Mio. EUR

belief sich im Berichtsjahr auf 0,425 Mio. EUR.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Mittlerweile ist das dritte Geschäftsjahr hintereinander weitgehend störungs- und kalamitätsfrei

verlaufen. Bei guter Nachfrage und hohem Preisniveau konnte sehr nachhaltig und marktkon-

form gewirtschaftet werden. Mehrmengen wurden vorwiegend bei der Fichte eingeschlagen,

während die nachhaltig möglichen Laubholzmengen nicht in Gänze realisiert wurden.

Auch wenn im Jahresverlauf Preise einzelner Marktsortimente nachgaben, stieg der Durch-

schnittserlös über alle Sortimente gegenüber dem Vorjahr auf 62,51 EUR / Fm an. Da die Wer-

bungskosten überproportional anstiegen, ist der erntekostenfreie Erlös leicht auf 38,54 EUR / Fm

gesunken.

Das Fichtenstammholz erzielte einen Durchschnittserlös von 92,50 EUR / Fm und lag leicht über

dem Wert des Vorjahres. Die Erlöse für die Abschnittssortimente des Nadelholzes sanken dage-

gen um 2 %. Sägewerke, die Kiefer und Fichte verarbeiten, fragten vorrangig die Kiefer nach,

um ihre Produktionskosten gegenüber der teuren Fichte zu reduzieren. Die von vielen seit Jah-

ren befürchtete Bereinigung der Märkte durch das Ausscheiden großer Wettbewerber hat nicht

im befürchteten Ausmaß stattgefunden. Im Herbst wurde jedoch die Schließung eines mittel-

ständischen Sägewerks in Südniedersachsen, das Fichtenstarkholz sowie Douglasie und Lärche

verarbeitet, für April 2013 bekannt gegeben.

DARSTELLUNG DE R L AG E

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Das Buchensägeholz konnte sich auf Vorjahresniveau preislich stabilisieren. Die Mengennach-

frage war vor allem in der zweiten Jahreshälfte bei vielen Kunden vorsichtig und zögerlich.

Begrenzte Märkte und harte Konkurrenz stellen die Kunden vor erhebliche Herausforderungen.

Das Eichensägeholz bewegt sich nach wie vor auf einem Hochpreisniveau. Im Geschäftsjahr galt

dies auch für die Esche.

Verpackungshölzer sowie die verschiedenen Produkte des Nadelindustrieholzes nahmen im Jahr

2012 insgesamt einen ähnlichen Verlauf. Nach der Sommerpause konnte zwar der Abwärtstrend

umgekehrt werden, am Ende ergab sich jedoch gegenüber dem Vorjahr eine Preisreduktion von

7 %. Erstmalig wurden aufgrund des milden Winters 2011 / 2012 die Lager verschiedener Brenn-

holzgroßhändler nicht abverkauft. In einigen Regionen liefen Übermengen in die industrielle

Verwendung. Die Auswirkungen beeinfl ussten jedoch erst die Preisbildung der Verträge 2013,

sodass der Buchenindustrieholzpreis mit einem Spitzenergebnis von fast 51,– EUR / Fm abschloss.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Die Produktion von Holzhackschnitzeln ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Holzbereitstel-

lungsprozesses. Die NLF haben sich dabei gemeinsam mit ihren Partnern auf die Produktion

von sogenannten Premiumhackschnitzeln aus Laubhartholz spezialisiert. Dadurch gelang es trotz

der Übermengen an Hackschnitzeln aus Landschaftspfl egehölzern, die Mengen und Preise zu

stabilisieren. Mit 240.000 Srm (entspricht 80.000 Fm) wurde das Vorjahresniveau erreicht.

Die Belieferung des Blockheizkraftwerks in Hildesheim mit rund 25.000 Srm verlief nahezu

reibungslos.

Das an Unternehmer vergebene Auftragsvolumen betrug in 2012 33,8 Mio. EUR. Bezogen auf

die gesamte geerntete Holzmasse sind dies 58 %. Die Holzerntekosten stiegen auf 23,97 EUR / Fm.

Neben den Energie- und Lohnkosten schlagen im Besonderen auch Investitionen in das neue

Holzeinnahmeverfahren und die neue Gerätegeneration der mobilen Datenerfassungsgeräte

(MDE) zu Buche.

Schwerpunkt im Wegebau war auch in 2012 wieder die Unterhaltung der vorhandenen Wege.

Es wurden zudem 9,4 Mio. EUR in Neu- und Ausbauten und in die Sanierung der belasteten

Teerwege investiert.

DARSTELLUNG DE R L AG E

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Bei der »Bewirtschaftung der Liegenschaften« wurde das gute Ergebnis des Vorjahres mit einem

Ertrag (inkl. Friedwald) von 7,2 Mio. EUR bestätigt.

Mit 5,6 Mio. EUR Einnahmen trug das Geschäftsfeld »Jagd« zum Jahresergebnis bei. Der Über-

schuss von annähernd 250 Tsd. EUR bestätigte die positive Entwicklung der Vorjahre. Insgesamt

wurden mehr als 30.000 Stck. Schalenwild erlegt. In den vergangenen Jahren sind jedoch zuneh-

mende Wildbestände insbesondere beim Reh-, Dam- und Rotwild zu registrieren. Höhere Ab-

schusszahlen führten mit knapp 1,4 Mio. EUR zwar zu einer hohen Einnahme aus dem Verkauf

von Wildbret. Allerdings erreichten allein die Sachaufwendungen in der Kostenstelle »Schutz

vor Schäden durch Wild« mit fast 800 Tsd. EUR im Berichtsjahr den bisher höchsten Wert. Stei-

gende Verbiss- und Schälschäden erhöhen das betriebliche Risiko und erzeugen Wertverluste.

Angesichts landesweit festzustellender Rekordstrecken bei allen Schalenwildarten muss der

Erreichung ökosystemverträglicher Schalenwildbestände zukünftig eine höhere Priorität ein-

geräumt werden.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

LIEGENSCHAFTSMANAGEMENT

Die Niedersächsischen Landesforsten haben im Geschäftsjahr 2012 die Landesverwertungsoffen-

sive abgeschlossen. Zeitliche Verzögerungen in den Vertragsabwicklungen verschoben einige

maßgebliche Zahlungseingänge in das Jahr 2013, sodass 2012 16,3 Mio. EUR aus Veräußerungen

an das Land Niedersachsen abgeführt wurden, die fehlenden 2,3 Mio. EUR wurden im ersten

Quartal 2013 überwiesen.

Die im Rahmen der Verwertungsoffensive in 2012 erzielten Erlöse setzten sich aus 1,25 Mio. EUR

aus dem Verkauf entbehrlicher bebauter Immobilien (9 Objekte) sowie 0,5 Mio. EUR aus dem

Verkauf von Baugrundstücken und Gewerbefl ächen zusammen. Der Erlös aus der Veräußerung

von Waldfl ächen betrug für 78 Objekte insgesamt 14,2 Mio. EUR. Dem Verkauf von 908 ha

Landeswald in einer Größe zwischen unter 0,1 bis zu 91 Hektar standen 9 Ankäufe von in Summe

75 ha Wald gegenüber, die die Wälder der NLF in verschiedenen Gebieten arrondiert haben.

Die in den vergangenen acht Jahren veräußerten Flächen können der nachfolgenden Tabelle

entnommen werden.

DARSTELLUNG DE R L AG E

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LIEGENSCHAFTSMANAGEMENT IN DEN LANDESFORSTEN DER JAHRE 2005 BIS 2012

Liegenschaftsankäufe

Jahr < 75 ha 75–200 ha > 200 ha Summe

2005 600 ha 520 ha 1.140 ha 2.260 ha 1.770 ha

2006 826 ha 103 ha 484 ha 1.413 ha 89 ha

2007 396 ha 326 ha 335 ha 1.057 ha 125 ha

2008 462 ha 89 ha 219 ha 770 ha 110 ha

2009 146 ha 135 ha 254 ha 535 ha 39 ha

2010 406 ha 0 ha 0 ha 406 ha 80 ha

2011 411 ha 317 ha 0 ha 728 ha 39 ha

2012 651 ha 257 ha 0 ha 908 ha 75 ha

Summe 3.898 ha 1.747 ha 2.432 ha 8.077 ha 2.327 ha

Liegenschaftsverkäufe

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Die Umsatzerlöse der NLF (ohne Landesaufträge) erreichten im Geschäftsjahr 2012 eine Gesamt-

höhe von 128 Mio. EUR. Das bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 3,6 %.

Die erreichte Gesamtleistung je Mitarbeiter lag damit bei rund 128 Tsd. EUR.

Die tragende Säule der Umsatzerlöse der NLF bleibt der Holz verkauf (81 %).

Der Rückgang der Umsatzerlöse mit der NLF-Services GmbH (– 20 %) ist auf den Abschluss des

Großprojekts der Forsteinrichtung in den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF)

zurückzuführen.

ERTR AGS L AG E

GESAMTLEISTUNG JE MITARBEITER / -IN (VZE) IN DEN JAHREN 2005–2012 (in Tsd. Euro)

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

128.036

136.838

113.551

95.992

108.854

130.818

90.680

72.879

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Die sonstigen betrieblichen Erträge werden von den Finanzhilfen des Landes Niedersachsen für

die Produktbereiche 2–5 in Höhe von derzeit 22,5 Mio. EUR dominiert.

ENTWICKLUNG DER ERLÖSE UND ERTRÄGE NACH KONTEN

(in Euro) 2011 2012 Veränderung in %

Holzernte und -verkauf (inkl. Brennholz) 107.795.786 103.010.945 – 4.784.840 – 4

Nebennutzung (ohne Brennholz) 5.213.034 4.969.175 – 243.859 – 5

Liegenschaften 6.544.770 6.785.738 240.968 4

Jagd 5.458.757 5.805.038 346.281 6

Sicherung der Erholungsfunktion 1.868.973 1.830.480 – 38.493 – 2

Betreuungsentgelte 2.167.300 2.237.127 69.827 3

Umsatzerlöse Sonstige 662.013 910.830 248.818 38

Beteiligungserträge Jagdgenossenschaften 51.003 51.003 0 0

Umsatzerlöse mit der NLF-Services GmbH 2.871.872 2.299.954 – 571.918 – 20

Summe Umsatzerlöse 132.633.506 127.900.290 – 4.733.216 – 4

Bestandsveränderungen Vorräte 3.487.371 989.039 – 2.498.332 – 72

Andere aktivierte Eigenleistungen 0 11.904 11.904 0

Sonstige betriebliche Erträge 29.681.531 27.302.749 – 2.378.782 – 8

Summe Erlöse und Erträge 165.802.408 156.203.982 – 9.598.425 – 6

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

GESAMTAUFWAND

Der Gesamtaufwand vor Zinsen und Steuern ist gegenüber den Aufwendungen des Vorjahres

leicht um 3,7 Mio. EUR (– 2,6 %) auf 138 Mio. EUR gesunken. Hierzu haben verschiedene Ent-

wicklungen beigetragen.

PERSONALAUFWAND

Der Aufwand für Personal ist im Geschäftsjahr 2012 mit 68,3 Mio. EUR um 1,7 Mio. EUR gegen-

über dem Geschäftsjahr 2011 (66,6 Mio. EUR) angestiegen. In Relation zum Gesamtaufwand

stieg der Anteil des Personalaufwands um 2,5 Prozentpunkte auf 49,5 % (2011 47 %).

SOZIALABGABEN

Der Anteil der Sozialabgaben ist im Geschäftsjahr 2012 mit 23 % der Personalaufwendungen

exakt auf dem Stand des Vorjahres geblieben (2011 23 %). Neben den Arbeitgeberanteilen

zu den Sozialversicherungen der Tarifbeschäftigten wurden 6,7 Mio. EUR für Pensionslasten

der Beamten an das Land Niedersachsen abgeführt.

MATERIALAUFWAND

Der Materialaufwand ist um 383 Tsd. EUR gegenüber dem Vorjahr auf 39,1 Mio. EUR leicht

gesunken. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen sind um 0,8 Mio. EUR (12,3 %) auf

33,8 Mio. EUR (Vorjahr 34,6 Mio. EUR) gesunken.

AUF WANDSSTRUKTUR

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ABSCHREIBUNGEN

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen der NLF betrugen im Berichtsjahr 8.085.565 EUR,

was den Vorjahreswert um 467.463 EUR übersteigt. Schwerpunkte bildeten unverändert die

Grundstückseinrichtungen (Wegebau), die Gebäudeentwicklung sowie die Ausstattung mit

Maschinen und Betriebsfahrzeugen.

Die Abschreibungen für Betriebs- und Geschäftsausstattungen stiegen von 588 Tsd. EUR im

Geschäftsjahr 2011 auf 864 Tsd. EUR im Geschäftsjahr 2012. Wesentliche Gründe hierfür sind die

im Berichtszeitraum erfolgten Ausstattungen der Forstämter mit Navigationssystemen, die Aus-

stattung des Walderlebniszentrums Ehrhorn, des Bürogebäudes im NFA Sellhorn sowie zweier

Harvestersimulatoren im NFBz. Im Geschäftsjahr 2012 kamen erstmals auch die in 2011 beschaff-

ten Datenerfassungsgeräte (Auslieferung und Inbetriebnahme in 2012) für die Holzeinnahme

zum Tragen.

In der Anlagengruppe Werkzeuge und Maschinen sind die Abschreibungen gegenüber dem Vor-

jahr um 87 Tsd. EUR auf 672 Tsd. EUR gestiegen. Die Beschaffung von acht Waldarbeiterschutz-

wagen, diversen Bodenbearbeitungsgeräten und Kühlzellen haben den Aufwand erhöht.

Ebenfalls erhöht haben sich die Abschreibungen auf Arbeitsmaschinen. Sie stiegen im Berichts-

zeitraum gegenüber 2011 um 115 Tsd. EUR auf 1,48 Mio. EUR. Dies ist im Wesentlichen zurückzu-

führen auf den Kauf eines Harvesters und von sechs Rückeschleppern, die ersetzt wurden.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

In der Gruppe der Pkws und Busse sanken die Abschreibungen in 2012 um 100 Tsd. EUR. auf

1,41 Mio. EUR. Beschafft wurden 53 Kleinbusse und 21 Pkws.

Durch die Gebäudemaßnahmen stiegen die Abschreibungen auf Gebäude und andere bauliche

Anlagen leicht um 50 Tsd. EUR auf nunmehr 1 Mio. EUR an.

Abschreibungsmindernde Erträge aus der Aufl ösung von Sonderposten mit Rücklagenanteil

haben sich von 81 Tsd. EUR im Jahr 2011 auf 290 Tsd. EUR im Berichtsjahr erhöht, maßgeblich

begründet durch die Investitionszuschüsse für die Waldbrandüberwachung und einen Lehrpfad

im Forstamt Riefensbeek.

Die Abschreibungshöhe auf Forderungen durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen im

Berichtsjahr 2012 beträgt 477 Tsd. EUR.

AUF WANDSSTRUKTUR

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ÄNDERUNGEN DER BUCHWERTE IM ANLAGEVERMÖGEN

NACH ANLAGEGRUPPEN GJ 2012 (in Euro)Restbuchwert

zu Beginn des GJ Zugänge AHK Abgänge AHK Abschreibung

BGA, EDV, Kommunikation, Sonstiges 3.473.438 849.677 120.953 863.743

Werkzeuge, Technische Anlagen, Maschinen, Geräte 3.508.311 398.819 93.915 671.912

Arbeitsmaschinen 5.429.097 1.238.794 423.100 1.479.308

Pkws, Busse 4.179.941 1.562.081 287.264 1.416.597

Gebäude und bauliche Anlagen 22.290.418 269.732 608.643 999.935

Grundstückseinrichtungen (Wege …) 18.796.279 249.326 138.057 2.654.072

Grundstücke 899.164.607 2.485.707 4.454.548 0

Aufstockender Bestand 5.182.099 528.084 24.456 0

Anlagen im Bau 1.477.684 4.484.711 0 0

Sonderposten mit Rücklagenanteil – 2.563.344 – 1.258.702 0 – 289.670

Summe 960.938.529 10.808.231 6.150.936 7.795.895

Summe ohne Sonderposten 963.501.873 12.066.933 6.150.936 8.085.565

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

AUF WANDSSTRUKTUR

RÜCKSTELLUNGEN

Die Summe aller Rückstellungen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,7 Mio. EUR auf

16,1 Mio. EUR gesunken.

Rückstellungen für Personalaufwendungen wurden in einer Höhe von 2,2 Mio. EUR für Gehalts-

zahlungen von Personal in der Freistellungsphase der Altersteilzeit und in Höhe von 3,4 Mio. EUR

für Urlaub in Anspruch genommen. Der Zugang bei den Personalaufwendungen ergibt sich aus

der Urlaubsrückstellung von 3,9 Mio. EUR, aus Aufstockungen von Altersteilzeitrückstellungen

durch Neubewertungen in einem Umfang von 565 Tsd. EUR sowie aus einer Rückstellung für An-

sprüche aus rückwirkenden Höhergruppierungen in Höhe von 168 Tsd. EUR.

Die Niedersächsischen Landesforsten bilden keine Pensionsrückstellungen für ihre Beamten.

Stattdessen werden jährlich rund 30 % der gezahlten Beamtenbezüge zusätzlich an das Land

Niedersachsen abgeführt. Im Geschäftsjahr 2012 waren dies rund 6,7 Mio. EUR, die als Personal-

aufwand gebucht werden. Im Gegenzug tritt das Land für die Versorgung der Pensionäre ein.

Die Steuerrückstellungen für die Betriebe gewerblicher Art wurden im Geschäftsjahr 2012 fast

vollständig in Anspruch genommen. Der Zugang bei den Steuerrückstellungen resultiert aus den

Gewinnen des Café Wild im Wisentgehege des Forstamts Saupark und der Photovoltaikanlage

im Forstamt Oerrel während des Berichtsjahres.

Die Inanspruchnahme bei den Rückstellungen für besondere Aufwendungen resultiert aus der

begonnenen Sanierung der Teerwege (335 Tsd. EUR) und den abschließenden Zahlungen für

Grundabgaben nach endgültigem Abschluss der Einheitsbewertung durch die Finanzverwaltung.

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ENTWICKLUNG DER RÜCKSTELLUNGEN

DER LANDESFORSTEN IM GJ 2012 (in Euro)Stand

01.01.2012 Inanspruchnahme Auflösung ZugangStand

31.12.2012

1. Pensionsrückstellungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

2. Steuerrückstellungen

a) Gewerbesteuer 277,00 276,50 0,50 218,00 218,00

b) Körperschaftssteuer 310,00 310,00 0,00 585,00 585,00

c) Solidaritätszuschlag 17,00 17,00 0,00 32,00 32,00

d) sonstige Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

3. Sonstige Rückstellungen

a) Personalaufwendungen 10.186.240,00 5.551.240,00 0,00 4.602.653,00 9.237.653,00

b) Instandhaltungsmaßnahmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

c) Abschluss- und Prüfungskosten 204.933,00 204.933,00 0,00 196.251,00 196.251,00

d) ungewisse Verbindlichkeiten 159.706,00 121.779,00 30.427,00 22.500,00 30.000,00

e) besondere Aufwendungen 7.222.200,00 585.063,00 34.800,00 0,00 6.602.337,00

Summe 17.773.683,00 6.463.618,50 65.227,50 4.822.239,00 16.067.076,00

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Neben den Aktivitäten im Kerngeschäft des Forstwirtschaftsbetriebes (PB 1) sind die Niedersäch-

sischen Landesforsten im Berichtsjahr mit etwa 15 % Anteil am Gesamtumsatz im übertragenen

Wirkungskreis für das Land Niedersachsen tätig gewesen.

Dem Schema des Deutschen Forstwirtschaftsrates folgend buchen wir diese Tätigkeiten in vier

zusätzlichen Produktbereichen (PB):

PB 2 Schutz und Sanierung der Landeswälder, Schutzgebiets management sowie Pfl ege-

und Entwicklungsmaßnahmen, die über Maßnahmen des Forstbetriebs hinausgehen

PB 3 Sicherung der Erholungsfunktion, Information der Öffentlichkeit, Umweltbildung,

Jugendwaldeinsätze

PB 4 Forstliche Betreuung von Kommunal- und Genossenschaftsforsten, Aus- und Fortbildung

PB 5 Beratung der Landkreise, Träger öffentlicher Belange, Stellungnahmen, Gutachten,

Inventuren, Beratung, Altlasten sanierung

SONSTI G E G E SC H Ä F TSE NT WIC KLUNG

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Die Erfolgsrechnung der Kosten-Leistungs-Rechnung 2012 stellt die Ergebnisse der Produkt-

bereiche 2 bis 5 vor Verrechnung der Erstattungen des Landes wie folgt dar:

Die NLF haben in 2012 das Budget, welches vom Land Niedersachsen für die im Auftrag des

Landes wahrzunehmenden Aufgaben in den Produktbereichen Naturschutz, Waldpädagogik,

Erholung, Betreuung und Ausbildung in Höhe von 22,5 Mio. EUR gewährt wird, nicht einhalten

können. Es ist vorgesehen, das entstandene Defi zit in Höhe von 837 Tsd. EUR aus der hierfür

gebildeten zweckgebundenen Rücklage auszugleichen.

ERGEBNISSE DER PRODUKTBEREICHE 2 – 5 VOR VERRECHNUNG

VON ERSTATTUNGEN DURCH DAS LAND (in Euro) Summe Aufwand Ertrag Ergebnis

Produktbereich 2: Schutz und Sanierung 3.922.455 77.433 – 3.845.022

Produktbereich 3: Sicherung der Erholungsfunktion 9.575.792 2.491.703 – 7.084.090

Produktbereich 4: Betreuung, Leistungen für Dritte 10.455.036 2.586.362 – 7.868.674

Produktbereich 5: Hoheits- und sonstige behördliche Aufgaben 8.092.933 3.553.531 – 4.539.403

Produktbereiche 2 – 5 ohne Erstattung durch das Land 32.046.217 8.709.028 – 23.337.189

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

NATURSCHUTZ UND WALDSANIERUNG (PB 2)

Die NLF haben außerhalb des normalen Geschäfts zusätzliche Naturschutzleistungen für das

Land Niedersachsen im fi nanziellen Wert von rund 4 Mio. EUR erbracht. Dazu gehören u. a.

mehrere in der Öffentlichkeit viel beachtete Moorrenaturierungsprojekte. Einige Management-

pläne konnten mit dem NLWKN und verschiedenen Naturschutzbehörden in 2012 abgeschlossen

werden, bevor Ende des Jahres eine Umstellung des Verfahrens notwendig wurde.

Im Oktober 2012 wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen den NLF und dem NABU-Lan-

desverband Niedersachsen geschlossen. NABU und NLF vereinbarten hierin eine Zusammenarbeit

in konkreten Projekten, die der Natur unmittelbar zugute kommen, wie z. B. die Renatu rierung

von Fließgewässern oder konkrete Artenschutzprojekte. Die bis 2020 verein barten gemeinsa-

men Aktionsfelder schließen an den Countdown2010-Prozess an und sind Ausdruck einer guten

Partnerschaft mit dem NABU.

SICHERUNG DER ERHOLUNGSFUNKTION, WALDINFORMATION, UMWELTBILDUNG (PB 3)

Die 330.000 Hektar Landeswald waren für die Niedersachsen in 2012 wieder ein bevorzugter

Erholungsraum. Die Naherholung nimmt hierbei die größte Bedeutung ein. Gleichzeitig zeigt

sich, dass die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger an den Landeswald deutlich höher liegen

als bei anderen Waldbesitzern. Manche Reaktionen bei Beeinträchtigungen der Freizeitge-

wohnheiten verdeutlichen aber – durchaus auch lokalpolitisch unterstützt – Spannungsfelder

zwischen dem ungestörten Erholungsbedürfnis und einer Waldwirtschaft, die mit ihren Maß-

nahmen in dieses Bedürfnis eingreift. Die NLF bemühten sich mit erheblichem Aufwand, ihre

Waldwege nach erfolgten Wirtschaftsmaßnahmen schnell wieder für die Waldbesucher her-

zurichten.

SONSTI G E G E SC H Ä F TSE NT WIC KLUNG

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Dem anhaltenden Trend der Naturentfremdung in der Gesellschaft versuchen die Landesforsten

im Auftrag des Landes entgegenzuwirken. Die speziell für die pädagogische Arbeit weitergebil-

deten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen über eine große Erfahrung und Einfühlungs-

vermögen, um Kindern und Jugendlichen einen unverkrampften und originären Zugang zum

Wald zu eröffnen. So soll das Verständnis für den Wald und seine vielfältigen Funktionen, seine

Bedeutung für die Gesellschaft und ihre Zukunftsfähigkeit, aber auch seine Nutzung als Quelle

des ökologisch wertvollen nachwachsenden Rohstoffs Holz geweckt werden.

Die intensivste Zeit, um den Wald und die vielen Dinge darin zu erleben, bieten weiterhin die

Mehrtagesangebote der Waldpädagogikzentren. Im Jugendwaldeinsatz, in der Erlebnisklas-

senfahrt oder in der Projektklassenfahrt stehen gemeinsame soziale Erlebnisse in der Klasse

im Vordergrund. Diese Angebote nutzten 2012 fast 5.500 Schülerinnen und Schüler mit 36.000

Übernachtungen. Durch Kooperationen im Rahmen der Initiative »Bildung für eine nachhaltige

Entwicklung« (BNE) soll zudem die Zusammenarbeit mit der Schulverwaltung vertieft werden.

Die Landesforsten sind 2012 der größte außerschulische Lernstandort in Niedersachsen gewesen.

Im Berichtsjahr wurden fast 100.000 Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Multiplikatoren bei

Führungen, an Projekttagen, auf Ausstellungen und Messen direkt erreicht. Mit dem Aufbau

eines fl ächendeckenden Netzes an zertifi zierten Waldpädagogen und deren Einbindung in die

zehn Waldpädagogikzentren wird sich die Zahl der erreichten Kinder und Jugendlichen in den

nächsten Jahren weiter erhöhen. In 2012 konnten 59 Absolventen ihr Zertifi kat nach erfolgrei-

cher Prüfung in Empfang nehmen.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

In den verschiedenen Walderlebniseinrichtungen der Niedersächsischen Landesforsten, die un-

ter der gemeinsamen Familienmarke »Unsere Naturtalente« fi rmieren, wurden im Berichtsjahr

254.900 Besucherinnen und Besucher gezählt.

Insgesamt gaben die NLF fast 9,6 Mio. EUR für die Erholung, die Walderlebniseinrichtungen und

die Waldpädagogikzentren aus, von denen das Land 7,5 Mio. EUR erstattete.

SONSTI G E G E SC H Ä F TSE NT WIC KLUNG

BESUCHERZAHLEN DER WALDERLEBNISEINRICHTUNGEN 2012

Walderlebniseinrichtungen Besucher

Jagdschloss Springe 3.877

Waldforum Riddagshausen, Braunschweig 12.512

WeltWald Harz 35.000

Wisentgehege Springe 152.668

Wildpark Neuhaus 39.424

Teicherlebnis Ahlhorn 11.410

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BETREUUNG, AUSBILDUNG (PB 4)

Das Ergebnis der Betreuung des Körperschafts- und Genossenschaftswaldes bewegt sich auf

Vorjahresniveau. Wesentliche Flächenzu- oder -abgänge waren nicht zu verzeichnen.

In die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Forstwirten, Anwärtern, Referendaren sowie Prak-

tikanten wurden im Geschäftsjahr 2012 rund 5,1 Mio. EUR investiert.

BERATUNG DER LANDKREISE, TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE, GUTACHTEN (PB 5)

Im übertragenen Wirkungskreis führen wir auf Antrag oder Anfrage der Landkreise Beratungs-

leistungen und Stellungnahmen im Zuge von öffentlich-rechtlichen Planungsverfahren, wasser-

rechtlichen Bewilligungen / Genehmigungen, Planfeststellungsverfahren, Waldumwandlungs-

anträgen, Bauvoranfragen / Bauanträgen und sonstigen Genehmigungsverfahren, bei denen

Waldfragen betroffen sind, durch. Für diese Tätigkeiten erstattete uns das Land im Berichtsjahr

4 Mio. EUR.

Im Rahmen der Altlastensanierung ist im Jahre 2012 die Kampfmittelräumung im Schimmerwald

mit rund 1,5 Mio. EUR das umfangreichste Projekt gewesen.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

NLF-SERVICES GMBH

Die Niedersächsischen Landesforsten sind alleinige Gesellschafterin der NLF-Services GmbH.

Das Geschäftsergebnis 2012 beträgt vor Steuern 991 Tsd. EUR und liegt damit 54 % über dem

Vorjahr. Mithilfe des anhaltend hohen Einsatzes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde

damit das bisher beste Ergebnis erreicht.

Der Umsatz der NLF-Services GmbH ist in 2012 gegenüber dem Vorjahr zwar um 11 % gesunken.

Da der Aufwand jedoch stärker (– 18 %) als der Umsatz gesunken ist und zudem ein wesentlich

besseres Finanzergebnis erzielt wurde, konnte der Gewinn aus den Geschäftsfeldern erhöht

werden.

Aufgrund einer steuerlichen Betriebsprüfung und neuer Erkenntnisse im Geschäftsfeld Fried-

wald wurde eine modifi zierte Berechnung für die Friedwaldrückstellungen angewandt. Diese

Berechnung hat zum einen eine um 50 Tsd. EUR geringere Rückstellung für 2012 ergeben, die

beim Jahresvergleich zu berücksichtigen ist. Außerdem wurden durch die Anpassungen der

Rückstellungen 2010 und 2011 Rückstellungen in Höhe von 82 Tsd. EUR aufgelöst, die als »Sons-

tige betriebliche Erträge« außerhalb der Geschäftsfelder verbucht wurden.

Bei Erträgen inkl. Zinsen und sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von 3.845 Tsd. EUR

entstanden Aufwendungen (ohne Ertragsteuern) in Höhe von 2.854 Tsd. EUR.

Der Gewinn reduziert sich durch Steuern auf 678 Tsd. EUR. Die Umsatzrentabilität vor Steuern

(Umsatz ohne Aufl ösung Rückstellungen Friedwald) erhöhte sich auf 26 %. Der Gewinn 2012

in Höhe von 678 Tsd. EUR wird auf Beschluss des Aufsichtsrats der GmbH an die NLF abgeführt.

BETEILI G UNG E N

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ENERGIEZUKUNFT HILDESHEIM GMBH

Die Niedersächsischen Landesforsten halten 25 % der Anteile an der EnergieZukunft Hildesheim

GmbH (EZHI). Die EZHI hat den Bau und Betrieb eines Holzheizkraftwerks zum Geschäftszweck.

Im Jahr 2012 wurde das Werk vollständig in Betrieb genommen. Die erzeugte Wärme wird

an die Energieversorgung Hildesheim verkauft und der erzeugte Strom in das öffentliche Netz

eingespeist. Die Produktion läuft nahezu reibungslos, allein die Insolvenz einer Zulieferfi rma

behindert aktuell Optimierungsarbeiten an einer stromerzeugenden Turbine (ORC-Modul). Die

Sachanlagen wurden zum 31. Dezember 2012 mit 6,59 Mio. EUR bilanziert.

Abweichend von den Planungen für 2012 betrug das Ergebnis – 507 Tsd. EUR. Der Fehlbe trag

ergab sich vor allem aufgrund einer geringeren Wärmelieferung. Die Auslastung des Werks

beträgt erst 45 %. Durch die gesunkenen Gaspreise bei gestiegenen Holzpreisen und damit

einem Wettbewerbsnachteil für die Wärmeenergie aus Holz wurde die Akquise neuer Kunden

erschwert. Zum Jahresende 2012 konnte durch verschiedene Maßnahmen wieder ein wett-

bewerbsfähiges Angebot entstehen. Da der Erfolg des Betriebs von der Auslastung des Werks

abhängt, wird mit einer längeren Frist zur Amortisation gerechnet. Auch wenn der Ausbau

des Fernwärmenetzes forciert wird, ist in 2013 und 2014 noch mit Fehlbeträgen zu rechnen.

Erst in 2015 werden schwarze Zahlen erwartet.

Das Heizkraftwerk wird mit Holzhackschnitzeln aus den Niedersächsischen Landesforsten betrie-

ben. Die NLF haben an das Kraftwerk Holzhackschnitzel im Wert von 627 Tsd. EUR geliefert.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Neben dem Holzmarkt, der konjunkturbedingt einer für Rohstoffe typischen Volatilität unter-

liegt, bleibt die Entwicklung der Personalkosten eine große Herausforderung. In der Nach-

wuchsgewinnung und der erforderlichen Einarbeitung der jungen neuen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter liegen neben großen Chancen auch eine Zeit lang gewisse Risiken.

Es zeichnet sich ab, dass die betrieblichen Risiken, die aus den Themenfeldern »Überhöhte Wild-

bestände« und »Naturschutzaufl agen« resultieren, anhalten. Chancen ergeben sich durch eine

globale Tendenz zur stärkeren Verwendung erneuerbarer Rohstoffe und Strategien zur Begren-

zung des Klimawandels über eine höhere CO2-Bindung. Auch im Zuge der Energiewende sehen

die NLF als Eigentümer von Grund und Boden eher Chancen als Risiken im Bereich von Wind,

Sonne, Wasser und ggf. Pumpspeicherung und Geothermie.

Da durch das Risikomanagement die Risikolage 2012 weiter abgesichert werden konnte, zeich-

net sich kurzfristig für 2013 keine akute Bedrohung des Erfolgs ab. Die weitere Verfolgung

der erfolgreichen mittelfristigen Strategien darf deshalb jedoch nicht vernachlässigt werden.

BESTANDSGEFÄHRDENDE RISIKEN

Den Niedersächsischen Landesforsten drohen zurzeit keine bestandsgefährdenden Risiken. Eine

Vorhersage von Katastrophenszenarien (Sturm, Kalamität) ist jedoch nicht möglich.

HINWEIS E A UF C HA NC E N UND RIS IKE N

DER ZU KÜNF TIG E N E NT WIC KLUNG ( § 2 8 9 ABS. 1 HGB)

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STRATEGISCHE RISIKEN

Die Nationale Biodiversitätsstrategie des Bundes sieht vor, bislang genutzte Flächen aus der

forstlichen Bewirtschaftung zu nehmen. Die Umsetzung führt zu betrieblichen Beschränkungen

und damit wirtschaftlichen Risiken. Eine kurzfristig deutlich sinkende Produktionsfl äche und

somit sinkende Produktionskapazität führt zu verminderten Einnahmen, Deckungsbeiträgen

und Gewinnen. Bewirtschaftungsaufl agen können zudem zusätzlichen Aufwand verursachen

und eine Absenkung von vormals notwendigen Arbeitskapazitäten zur Folge haben. Die fi nan-

ziellen Auswirkungen von Stilllegungen werden jedoch auch dadurch bestimmt, welche Flächen

ausgewählt werden und in welchem Zeitraum die Stilllegung erfolgt. Das Projekt NWE5 der

Nordwestdeutschen Versuchsanstalt soll zunächst Klarheit über die Flächenkulisse herbeiführen.

Das Ergebnis dieser Eröffnungsbilanz wird eine sachliche und wissenschaftlich abgesicherte

Grundlage für den politischen Entscheidungsprozess über die Stilllegung zusätzlicher Wald-

fl ächen liefern und die bestehenden Risiken absenken.

Die Verfassungsänderungen der Länder, die ein Verbot der Nettoverschuldung ab 2020 vor-

sehen, werden zum Abbau der Defi zite in den Haushalten führen müssen. Die Landesforsten

sehen ihre ökonomisch nachhaltige Entwicklung als ihren spezifi schen Beitrag zur »Schulden-

bremse« in den öffentlichen Haushalten. Es besteht jedoch durchaus das Risiko, dass die NLF in

Trägerschaft des Landes weitere – über die unternehmerische Konsolidierung hinausgehende –

Beiträge zur Konsolidierung des Landeshaushalts leisten müssen.

Der Klimawandel wird Einfl uss auf die Waldbaustrategie der NLF haben. Daraus könnten sich

fi nanzielle Risiken ergeben.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

MARKTRISIKEN

Die Holzknappheit und der Nachfrageüberschuss der letzten Jahre führen bei einzelnen Kunden

zu Beschaffungskosten, die nicht mehr wirtschaftlich sind. Ziel der NLF bleibt daher eine Preis-

und Marktstabilisierung.

Durch die verhaltene Entwicklung der Märkte in Deutschland und die sich fortsetzende Schwä-

che in der Eurozone haben sich auch am Holzmarkt Nachfrage- und Preisirritationen ergeben.

Auch wenn sich dies auf einem hohen Niveau ereignet, so sind die schwachen Jahresprognosen

deutliches Zeichen für Risiken am Holzmarkt.

Einige Kunden konnten auch in 2012 aus Preisgründen, aber auch wegen des begrenzten Men-

genangebots, ihre Nachfrage nicht decken. Durch die anhaltende Zangenbewegung aus Un-

terauslastung und hohen Rohstoffpreisen wird der Druck auf einige Kunden weiter zunehmen.

Auch wenn die Entwicklung der Energiepreise nicht so volatil wie erwartet war, wurde durch

den Energiemarkt der Holzpreis im Laubholzmarkt weiterhin stabilisiert.

Sollten in zunehmendem Maße Marktstrukturen durch Insolvenzen bzw. Betriebsverlagerungen

zerstört werden, so wäre dieser Prozess nicht reversibel. Daher sind die NLF bemüht, eher Ent-

wicklungen zu dämpfen und die Übergangsrisiken abzupuffern. Andererseits darf dadurch die

mittelfristige Anpassung der Märkte und Marktpartner nicht gegen die Marktkräfte verzerrt

werden.

HINWEIS E A UF C HA NC E N UND RIS IKE N

DER ZU KÜNF TIG E N E NT WIC KLUNG ( § 2 8 9 ABS. 1 HGB)

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LEISTUNGSRISIKEN

Die hohen Wildbestände können durch Verbiss und Schäle zu hohen Schäden führen. Diese

manifestieren sich in Aufwandssteigerungen für höhere Anteile künstlicher Verjüngung, Pfl ege-

aufwand und zusätzliche Zaunschutzkosten. Langfristig wirken sie sich in der Verfehlung der

angestrebten Waldentwicklungstypen, schlechterer Holzqualität, Wachstumseinbußen und

geringerer Stabilität aus.

Langfristige Szenarien des Klimawandels gehen mittlerweile von Erwärmungen um ca. 4°C im

Durchschnitt des Jahres und einer erheblich veränderten Niederschlagsmenge und -verteilung

aus. Beide Faktoren verändern die heimischen Standortbedingungen so grundlegend, sodass

hierdurch große, aber noch sehr unkonkrete Risiken entstehen. Mit ihren waldbaulichen Kon-

zepten, die auf Mischung und Vielfalt setzen, arbeiten die Landesforsten den Risiken bestmög-

lich entgegen.

Es mehren sich auch Prognosen, die Schäden an den Waldbeständen aufgrund von Insekten

und Pilzen vorhersagen. Die Kieferngroßschädlinge sowie Phytophtora-Pilze können biotische

Katastrophen begründen, die großen Einfl uss auf die Ergebnisse der NLF hätten. Soweit diese

Risiken durch Maßnahmen in der Waldbewirtschaftung berücksichtigt werden können, sollten

diese Chancen genutzt werden. Es kann jedoch auch eine aktive Bekämpfung notwendig

werden. An einzelnen Baumarten (Eiche) zeigen sich seit einigen Jahren Absterbeerscheinungen,

für die die Ursachen noch nicht genau feststehen. Langfristig ist es keine sinnvolle Lösung,

dem Phänomen nur durch die Entnahme der kranken oder absterbenden Bäume entgegen-

zuwirken.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

PERSONALRISIKEN

Durch übergangsweise geringe Personalabgänge stagnieren die Personalkosten nicht nur, sie

steigen sogar an. Die Reduktion der bewirtschafteten Fläche führt zu weiterem Anpassungsbedarf

an die geminderten Ressourcen. Die hohe Zahl kaum mehr zu schweren Arbeiten einsetzbarer

Forstwirte stellt eine weitere Herausforderung bei der Rationalisierung der Kostenstruktur dar.

Die mit dem demografi schen Wandel verbundenen Effekte wie hoher Personalwechsel, Zu-

nahme altersbedingter Krankheiten etc. sind bereits bemerkbar und werden durch das Perso-

nalmanagement mit entsprechenden Konzepten begleitet, die die daraus ableitbaren Risiken

abfedern sollen. Wissensmanagement, Nachwuchsförderung, Führungskräfteentwicklung und

Gesundheitsmanagement werden weiterhin gezielt bearbeitet.

RECHTLICHE UND POLITISCHE RISIKEN

Es wurde ein reger Informationsaustausch mit der Politik und vielen Verbänden gepfl egt. Mit-

hilfe des Jahresberichts und des Produktnachweises wird regelmäßig transparent über die

Leistungen der NLF informiert.

Wenn im Zuge der Energiewende die Verwendung von Holz als Energieressource noch weiter

gesteigert wird, z. B. auch durch Subventionen, sind erhebliche Nachfrage und Kundenverschie-

bungen sowie ein geändertes Preisgefüge zu erwarten. Auf dem Agrarsektor sind diese Ent-

wicklungen ebenfalls bereits zu beobachten. Die Auswirkungen solcher Umbrüche sind kaum

prognostizierbar und können die Entwicklung der NLF beeinfl ussen.

HINWEIS E A UF C HA NC E N UND RIS IKE N

DER ZU KÜNF TIG E N E NT WIC KLUNG ( § 2 8 9 ABS. 1 HGB)

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FINANZRISIKEN

Die Risikorücklage der NLF hat eine Höhe von 25,6 Mio. EUR erreicht und kann aus dem aktuellen

Gewinn 2012 erhöht werden. Diese Rücklage kann Großschadensereignisse, denen die NLF

durch Stürme wie »Lothar 1999« ausgesetzt ist, nicht komplett abpuffern. Sie bietet den NLF

jedoch Sicherheit für Konjunkturdellen und andere geschäftliche Risiken.

Die zweckgebundene Rücklage der Produktbereiche 2–5 deckt lediglich kleinere Risiken ab.

SCHWEBENDE VERFAHREN / RECHTSSTREIT

Schwebende Verfahren mit größeren Risiken sind nicht bekannt.

Die NLF wurden von Greenpeace im Berichtsjahr vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig auf

Herausgabe von Informationen verklagt, die die NLF als Geschäftsgeheimnisse werten. Das Ver-

fahren wird voraussichtlich in 2013 entschieden.

RECHTLICHE BESTANDSGEFÄHRDUNGSPOTENZIALE

Für die Niedersächsischen Landesforsten besteht derzeit kein rechtliches Bestandsgefährdungs-

potenzial.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Nach Jahresabschluss kam es bei der Niedersachsenwahl zu einem Regierungswechsel, in dessen

Folge die politischen Posten und auch der Vorsitz im Verwaltungsrat der NLF neu besetzt wurden.

Der Verwaltungsrat soll erweitert und ein Sitz durch die Umweltverbände besetzt werden.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erkennen.

VORGÄNG E VON BE SONDE RE R BE DE UTU N G NACH

SCHLUSS DE S G E SC H Ä F TSJA H RE S ( § 2 8 9 ABS. 2 NR. 1 HGB)

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VOR AUSSICHTLICH E E NT WIC KLUNG DE R

NIEDERSÄCHSISC H E N L A NDE S FORS TE N ( § 2 8 9 ABS. 2 NR. 2 HGB)

Im Kerngeschäft erwarten die NLF für 2013 eine Seitwärtsbewegung auf relativ hohem Preis-

niveau. Alle Planungen berücksichtigen daher auch konjunkturbedingt anfällige Markt-

tendenzen. Die Gewinnplanung ist gegenüber dem Vorjahr moderat zurückgenommen worden.

Das erste Halbjahr verläuft im Nadelholz lebhaft. Dagegen stagniert das Laubstammholz auf

reduziertem Mengenniveau. Der lange Winter hat die Nachfrage nach Energieholz belebt.

In den NLF kommt es innerhalb der nächsten 10–15 Jahre zu einem Generationenwechsel. Viele

Bemühungen in der Personalentwicklung sind deshalb darauf ausgerichtet, den leistungsfähi gen

und motivierten Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterstamm zu erhalten, junge Nachwuchskräfte

zu fördern und möglichst reibungslos in die verantwortungsvollen Aufgaben der bestehenden

Organisa tion und Arbeitsprozesse zu integrieren.

Die Produktionskosten werden voraussichtlich mittelfristig ansteigen, da durch die demogra-

fi sche Entwicklung zunehmende Aufwendungen für Gesundheitsmanagement, Beihilfen

und Vertretungen, aber auch für die Einarbeitung neuen Personals zu erwarten sind. Außerdem

steigen die Material- und Energiekosten. Einschränkungen der Bewirtschaftung und der Pro-

duktionskapazitäten werden Einfl uss auf die weitere Entwicklung der NLF nehmen. Dieser

Entwicklung gilt es durch Rationalisierung und Produktivitätssteigerung entgegenzuwirken.

Konzepte für organisatorische Anpassungen und Personaleinsparungen werden nach mittel-

fristigen Konzepten verfolgt.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt

in Göttingen zur Naturwald- und Biodiversitätsforschung, zur Klimafolgenabschätzung, zur

Weiterentwicklung waldbaulicher Verfahren sowie im Bereich des Forstschutzes.

Strategisch herausragend ist das Projekt zur Anpassung der Waldentwicklungsplanung an ver-

schiedene Prognosen zum Klimawandel. Konkret erforderliche Schritte werden sich auf Basis

der zu erwartenden Ergebnisse des CLIFF-Projekts bald sehr viel konkreter bestimmen lassen.

Aus den Erhebungen im Projekt NWE5 werden ebenfalls Konsequenzen abzuleiten sein. Inner-

halb dieses Projekts werden auch weiterführende Planungen zu den ökologischen »Hotspots«

in den NLF durchgeführt.

Weitere wichtige Themen sind derzeit aus Sicht der NLF die Forschungen zur stoffl ichen Ver-

wendung von Buchenholz, vorzugsweise im Hochbau, zur Anbauwürdigkeit von nichtheimischen

und heimischen gebietsfremden Baumarten im Zuge der sich verschiebenden Umweltbedin-

gungen und die Forschungen zur Bedeutung von Flächenstilllegungen für die Artenvielfalt.

Im Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum werden technische Arbeitsverfahren und die

Arbeitsorganisation fortentwickelt.

FORSCH UNG UND E NT WIC KLUNG ( § 2 8 9 ABS. 2 NR. 3 HGB)

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Die Niedersächsischen Landesforsten unterhalten keine Zweig niederlassungen.

Braunschweig, den 14. Mai 2013

DR. KLAUS MERKER KLAUS JÄNICH

Präsident Vizepräsident

BESTEHENDE ZWEIG NIE DE RL A SSUNG E N ( § 2 8 9 ABS. 2 NR. 4 HGB)

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BIL ANZ ·

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

BIL ANZ

AKTIVA ZUM 31.12.2012 (in EUR) 31.12.2012 31.12.2011

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 359.721,15 138.611,30

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 938.762.736,64 940.280.501,81

2. Technische Anlagen und Maschinen 12.032.386,14 12.386.568,77

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.333.807,63 9.260.007,72

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.477.684,32 1.784.270,58

962.606.614,73 963.711.348,88

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 25.000,00 25.000,00

2. Beteiligungen 510.537,46 510.537,46

535.537,46 535.537,46

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 824.543,86 722.916,24

2. Fertige Erzeugnisse und Waren 8.747.919,76 7.977.559,65

3. Geleistete Anzahlungen 3.499,90 6.380,95

9.575.963,52 8.706.856,84

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 16.020.084,23 19.285.010,43

2. Sonstige Vermögensgegenstände 36.426,18 34.920,54

16.056.510,41 19.319.930,97

III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 65.984.330,80 65.559.316,67

C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.937.791,33 1.989.183,27

BILANZSUMME 1.057.056.469,40 1.059.960.785,39

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PASSIVA ZUM 31.12.2012 (in EUR) 31.12.2012 31.12.2011

A. Eigenkapital

I. Kapital 975.404.823,34 980.920.647,17

II. Satzungsmäßige Rücklagen 36.891.842,31 27.896.540,99

III. Bilanzgewinn 10.876.409,00 18.920.293,94

B. Sonderposten mit Rücklagenanteil 2.563.343,88 1.594.311,98

C. Rückstellungen

1. Steuerrückstellungen 835,00 604,00

2. Sonstige Rückstellungen 16.066.241,00 17.773.079,00

16.067.076,00 17.773.683,00

D. Verbindlichkeiten

1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 782.569,99 516.977,58

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.213.911,55 5.712.402,80

3. Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Niedersachsen 2.283.000,00 0,00

4. Sonstige Verbindlichkeiten 274.782,86 724.707,28

8.554.264,40 6.954.087,66

E. Rechnungsabgrenzungsposten 6.698.710,47 5.901.220,65

BILANZSUMME 1.057.056.469,40 1.059.960.785,39

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Stand 01.01.2012 Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2012

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 514.717,30 100.109,76 1,00 249.750,00 864.576,06

Summe 514.717,30 100.109,76 1,00 249.750,00 864.576,06

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 965.953.350,42 3.374.911,02 5.225.704,11 3.560.307,32 967.662.864,65

2. Technische Anlagen und Maschinen 24.745.023,20 2.967.385,78 774.005,94 77.295,62 27.015.698,66

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.739.999,03 1.139.814,81 151.225,10 903.944,48 14.632.533,22

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.784.270,58 4.484.711,16 0,00 – 4.791.297,42 1.477.684,32

Summe 1.005.222.643,23 11.966.822,77 6.150.935,15 – 249.750,00 1.010.788.780,85

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 25.000,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00

2. Beteiligungen 510.537,46 0,00 0,00 0,00 510.537,46

Summe 535.537,46 0,00 0,00 0,00 535.537,46

SUMME Anlagevermögen 1.006.272.897,99 12.066.932,53 6.150.936,15 0,00 1.012.188.894,37

ANL AGENSPIEGEL

ZUM 31.12.2012 (in EUR) Anschaffungs- und Herstellungskosten

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Stand 01.01.2012 Zugänge Abgänge Stand 31.12.2012 Stand 01.01.2012 Stand 31.12.2012

376.106,00 128.748,99 0,08 504.854,91 138.611,30 359.721,15

376.106,00 128.748,99 0,08 504.854,91 138.611,30 359.721,15

25.672.848,61 3.621.658,99 394.379,59 28.900.128,01 940.280.501,81 938.762.736,64

12.358.454,43 3.375.601,39 750.743,30 14.983.312,52 12.386.568,77 12.032.386,14

3.479.991,31 959.555,47 140.821,19 4.298.725,59 9.260.007,72 10.333.807,63

0,00 0,00 0,00 0,00 1.784.270,58 1.477.684,32

41.511.294,35 7.956.815,85 1.285.944,08 48.182.166,12 963.711.348,88 962.606.614,73

0,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00 25.000,00

0,00 0,00 0,00 0,00 510.537,46 510.537,46

0,00 0,00 0,00 0,00 535.537,46 535.537,46

41.887.400,35 8.085.564,84 1.285.944,16 48.687.021,03 964.385.497,64 963.501.873,34

Abschreibungen Buchwerte

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

GEWINN - UND VERLUSTRE C H NUNG

ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12.2012 (in EUR) 2012 2011

1. Umsatzerlöse 127.900.290,05 132.633.505,70

2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 1.000.943,22 3.487.370,71

3. Sonstige betriebliche Erträge 27.302.748,97 29.680.897,70

4. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 5.280.097,48 4.879.748,19

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 33.830.554,46 34.613.766,12

39.110.651,94 39.493.514,31

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 52.614.702,91 51.130.351,54

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 15.663.358,79 15.493.510,39

68.278.061,70 66.623.861,93

6. Abschreibungen

auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 8.085.564,84 7.618.101,62

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 22.563.644,93 27.956.701,84

8. Erträge aus Beteiligungen

– davon aus verbundenen Unternehmen EUR 439.770,67 (EUR 302.039,30) 439.770,67 302.039,30

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ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12.2012 (in EUR) 2012 2011

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 146.326,49 651.198,60

10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.066,66 8.473,29

11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 18.751.089,33 25.054.359,02

12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 70.704,76 47.767,83

13. Sonstige Steuern 655.417,59 570.473,42

726.122,35 618.241,25

14. Jahresüberschuss 18.024.966,98 24.436.117,77

15. Ergebnis Verwertungsoffensive Liegenschaften 7.148.557,98 5.515.823,83

16. Bilanzgewinn 10.876.409,00 18.920.293,94

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

BESTÄTIG UNGSVE RM E RK DE S ABSC H LUSSPRÜFERS

An die Niedersächsische Landesforsten Anstalt öffentlichen Rechts:

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie

Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der

Niedersächsische Landesforsten Anstalt öffentlichen Rechts Braunschweig

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Buchführung und die

Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen

Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung

der gesetzlichen Vertreter der Anstalt öffentlichen Rechts. Unsere Aufgabe ist es, auf der

Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss

unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut

der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-

prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrich-

tigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beach-

tung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicher-

heit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über

die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Unternehmens

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden

die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise

für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis

von Stichproben beurteilt.

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Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesent-

lichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung

des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine

hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht

der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der

Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein

den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

der Anstalt öffentlichen Rechts. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, ver-

mittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Unternehmens und stellt die Chancen

und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Wolfenbüttel, 23. Mai 2013

DR. WESCHE GMBH

WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT

BIRGER WESCHE

Wirtschaftsprüfer

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

MITGLIE DE R DE S VE RWA LTUNGSR ATS

UDO PASCHEDAG

Mitglied des Ministeriums für Ernährung,

Landwirtschaft und Verbraucherschutz;

Vorsitzender

DR. HEINZ-WERNER STRELETZKI

Mitglied des Ministeriums für Ernährung,

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

ALMUT KOTTWITZ

Mitglied des Ministeriums für Ernährung,

Landwirtschaft und Verbraucherschutz;

stellvertretende Vorsitzende

FRANK DOODS

Mitglied des Finanzministeriums

WERNER M. BAHLSEN

Mitglied der Wirtschaft

FRIEDRICH VON LENTHE

Stellvertretendes Mitglied der Wirtschaft

MANFRED RAUERT

Mitglied der Beschäftigten

der Niedersächsischen Landesforsten

ERNST-AUGUST BERGMANN

Mitglied der Beschäftigten

der Niedersächsischen Landesforsten

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SPONSORINGLEISTUNG E N

Organisationseinheit (Referat oder nachgeordnete Behörde) Name des Gebers

Geldleistung / Bezeichnung der Sach- oder Dienstleistung

S, SP, Sch, W *

Wert (in EUR) Hinweis zur Verwendung

NFA Oldendorf WeserGold Getränkeindustrie GmbH & Co. KG

als Sach- und Dienstleistung Material, Arbeitskräfte, Bagger

S ca. 4.000,–

Streuobstwiesenprojekt Abt. 1236 Rfö. Rinteln

NFA Seesen Harz-Energie GmbH & Co. KG Geldleistung SP 2.400,– Ankauf und Pflanzung von Bergahorn und Schutz durch Zaunbau

Niedersächsisches Forstliches Bildungszentrum

Fa. Andreas Stihl Sachleistung W 1.200,– Sachpreise Motorsägen-Cup 2012

NFA Sellhorn / WPZ Ehrhorn Förderverein Ehrhorn Sachleistung Sch 3.975,– 6+1 Schilderträger für Schautafeln

NFA Sellhorn Ursula und Wilhelm Lindemann Stiftung

Sachleistung Sch 4.000,– Finanzierung eines Brutvogelmonitorings

NFA Saupark / Wisentgehege E.ON Vertrieb Deutschland GmbH

Sponsoring Hubertusfest 2012 S 2.380,– Wisentgehege / Artenschutz

IM JAHRE 2012 ERHALTENE SPONSORINGLEISTUNGEN, SPENDEN, SCHENKUNGEN UND WERBEZUWENDUNGEN

* S = Sponsoring, SP = Spende, Sch = Schenkung, W = Werbezuwendung

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IMPRESSUM

HERAUSGEBER : Niedersächsische Landesforsten · Husarenstraße 75 · 38102 Braunschweig · T 0531.1298-0 · www.landesforsten.de

FOTOGRAFIE : Thomas Gasparini · Umschlag (innen): NLF (Bilder Januar bis Oktober, Dezember) · Klaus Hoff mann (Bild November) ·

S. 14 – 21: wikipedia · S. 15: NLF (Jugendwaldheim, Forsteinrichtungsanstalt) · S. 19: akg images (Carlowitz) · S. 20 / 21 (oben): zeno ·

S. 31 (unten): shutterstock · S. 32: TimberTower GmbH · S. 34 / 35: NLF

KONZEPT & GESTALTUNG : wirDesign Berlin Braunschweig

LITHOGRAFIE : Silke Sauritz, pixatura, Liebenburg

DRUCK : gutenberg beuys feindruckerei gmbh, Hannover

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Niedersächsische Landesforsten – Wir sind zertifi ziert nach PEFC

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