132
Geschäftsbericht 2012 Geschäftsjahresbericht

Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

  • Upload
    others

  • View
    11

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Geschäftsbericht 2012Geschäftsjahresbericht

Page 2: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag
Page 3: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Das Geschäftsjahr 2012

Page 4: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

4

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag obliegenden

Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung regelmäßig beraten und überwacht. Er war

umfassend in die Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden.

Der Aufsichtsrat wurde bei seiner Aufgabenerfüllung von seinen drei Ausschüssen, dem Personal­

ausschuss, dem Auditausschuss sowie dem Projektausschuss unterstützt. In den Ausschuss­

sitzungen wurden die Entscheidungsvorlagen intensiv beraten und die Beschlüsse des Aufsichts­

ratsplenums vorbereitet.

Im Geschäftsjahr 2012 gab es Veränderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrates. Auf

der Anteilseignerseite ist Herr Hans­Dieter Poth zum 27.04.2012 ausgeschieden. Zu seinem Nach­

folger wurde Herr Ralf Raddatz ab dem 28.04.2012 in den Aufsichtsrat berufen. Herr Professor

Klaus­Dieter Scheurle hat sein Mandat zum 18.09.2012 niedergelegt. Ihm folgte Herr Michael

Odenwald zum 27.09.2012 nach. Frau Dr. Martina Hinricher hat mit Wirkung zum 25.10.2012 die

Nachfolge für Herrn Rainer Münz angetreten, der sein Mandat zum 30.09.2012 niedergelegt hatte.

In seiner 80. Sitzung vom 9. Oktober 2012 hat der Aufsichtsrat Herrn Staatssekretär Michael

Odenwald zum Vorsitzenden gewählt.

Neben der ausführlichen Quartalsberichterstattung erfolgte die Berichterstattung der Geschäfts­

führung zur Lage und über die Entwicklung des Unternehmens an den Aufsichtsrat gemäß § 90

Aktiengesetz in vier ordentlichen Sitzungen und drei Sondersitzungen. Zudem wurde der Aufsichts­

rat fallweise von der Geschäftsführung über wichtige Themen ad hoc informiert.

Neben der turnusmäßigen Beratung der Quartalsberichte zur Lage des Unternehmens befasste

sich der Aufsichtsrat mit

■ dem Jahresabschluss 2011, dem Lage bericht und dem Bericht der Abschlussprüfer über die

Prüfung des Jahresabschlusses 2011 und

■ dem Wirtschaftsplan 2013 bis 2017 mit dem dazugehörigen Investitions­ und Finanzplan.

In drei Sondersitzungen beriet der Aufsichtsrat auf Grundlage der Gesellschafterbeschlüsse die

Neustrukturierung der Geschäftsverteilung und entschied über den Wechsel in der Geschäftsführung.

Weitere Schwerpunktthemen der Tätigkeit des Aufsichtsrates waren:

■ die Ersatzinvestitionen in die Flugsicherungssysteme in den Kontrollzentralen des Unteren Luft­

raums im Rahmen des Programms P2,

■ die Neuplanung des Systemprojekts „iCAS Oberer Luftraum“,

■ die Erneuerung der Gegensprechsysteme,

■ die Sicherstellung der Liquidität der DFS,

■ das Compliance Management­System

■ und das Kostensenkungsprogramm „HEADING 2012“.

Bericht des Aufsichtsrats

Page 5: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

5

Die Bestellung der Herren Dieter Kaden, Ralph Riedle und Jens

Bergmann als Geschäftsführer lief zum 31.12.2012 aus. Der

Aufsichtsrat hat das erfolgreiche Wirken für das Unternehmen

gewürdigt.

Der Aufsichtsrat hat die Weichen für die Zukunft gestellt und

in 2012 die Nachfolge in der Geschäftsführung geregelt. Zum

1. September wurde ein eigenständiger Geschäftsführungs­

bereich Personal eingerichtet und mit Herrn Dr. Michael Hann

als Personalgeschäftsführer und Arbeitsdirektor besetzt. Zum 1. Januar 2013 hat der Aufsichtsrat

Professor Klaus­Dieter Scheurle zum Vorsitzenden der Geschäftsführung bestellt und ihm auch die

Verantwortung für die Finanzen übertragen. Robert Schickling, bisher in der Funktion des Geschäfts­

bereichsleiters Center für die DFS tätig, übernimmt ab dem 1. Januar 2013 die Verantwortung für

Betrieb und Technik. Der Aufsichtsrat ist davon überzeugt, dass die DFS mit der neuen Unterneh­

mensführung sehr gut für die anstehenden Herausforderungen aufgrund der schwierigen Lage der

Luftverkehrswirtschaft und durch die zunehmenden Regulierungsanforderungen aufgestellt ist.

Auf Basis des Prüfberichts der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RBS RoeverBroennerSusat GmbH

& Co. KG hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss 2012 sowie den Lagebericht nach § 53 Haus­

haltsgrundsätzegesetz beraten. In die Prüfung einbezogen wurde das im Unternehmen etablierte,

umfassende Risikomanagement. Die Beratungen fanden in Gegenwart der Abschlussprüfer statt.

Die Abschlussprüfer haben über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung berichtet und für die

Beantwortung von Fragen zur Verfügung gestanden. Der Aufsichtsrat hatte keine Einwendungen

gegen den Prüfbericht und die Feststellungen der RBS RoeverBroennerSusat GmbH & Co. KG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Der Aufsichtsrat dankt der ausgeschiedenen Geschäftsführung, allen Mitarbeiterinnen und Mitar­

beitern sowie den Betriebsräten für ihre geleistete Arbeit im Geschäftsjahr 2012 und ihren hohen

Einsatz zum Wohl des Unternehmens.

Der Aufsichtsrat

Michael Odenwald

Vorsitzender

Michael Odenwald

Page 6: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

6

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen

Mitglieder des Aufsichtsrats

VorsitzenderMichael OdenwaldStaatssekretärBundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Stellvertretender VorsitzenderMichael SchäferDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter

Otto FischerDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter

Dr. Martina HinricherMinisterialdirigentin Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Dr. Norbert KloppenburgMitglied des VorstandsKfW Bankengruppe

Dr. Angelika KreppeinRegierungsdirektorinBundesministerium der Finanzen

Holger MüllerDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter

Ralf RaddatzOberst i.G.Bundesministerium der Verteidigung

Petra ReineckeDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter

Peter SchaafDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter

Martin WalberRegierungsdirektor Bundesministerium der Verteidigung

Dirk WendlandDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter

Stand Dezember 2012

Page 7: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

7

Mitglieder des Beirats

VorsitzenderJan Mücke MdBParlamentarischer StaatssekretärBundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Christine AligVorsitzendeBoard of Airline Representatives in Germany e.V. (BARIG)

Uwe BeckmeyerAbgeordneterDeutscher Bundestag

Markus BeumerMitglied des VorstandsCommerzbank AG

Dipl.-Ing. Christoph BlumePräsidentArbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrs­flughäfen e.V. (ADV)

Charles-Louis d’ArenbergPrésidentBelgocontrol

Patrick DöringAbgeordneter Deutscher Bundestag

Wolfgang FadenChief Executive Officer Germany & Central EuropeAllianz Global Corporate & Specialty AG

Dirk FischerAbgeordneterDeutscher Bundestag

Dr. Christoph Franz Vorsitzender des VorstandsDeutsche Lufthansa AG

Prof. Dr. Elmar GiemullaPräsident AOPA­Germany Verband der Allgemeinen Luftfahrt e.V.

Winfried HermannMinisterMinisterium für Verkehr und Infrastruktur Baden­Württemberg

Karl MüllnerGeneralleutnantInspekteur der LuftwaffeBundesministerium der Verteidigung

Ralf NagelGeschäftsführendes PräsidiumsmitgliedVerband Deutscher Reeder (VDR)

Eduard OswaldBundesminister a.D.VizepräsidentDeutscher Bundestag

Dr. Karl-Friedrich RauschVorstand Transport und LogistikDB Mobility Logistics AG

Paul RiemensChief Executive OfficerLuchtverkeersleiding Nederland (LVNL)

Dr. Stefan SchulteVorsitzender des VorstandsFraport AG

Ulrich Schulte-StrathausManaging DirectorAviation Strategy & Concepts SPRL

Wolfgang StertenbrinkVorsitzender der AufsichtsräteALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern

Hans Joachim SuchanVerwaltungsdirektorZweites Deutsches Fernsehen,3sat und ARTE

Ralf TeckentrupVorsitzender der GeschäftsführungCondor Flugdienst GmbH

Daniel WederChief Executive Officerskyguide swiss air navigation services ltd

Ständiger GastMichael OdenwaldVorsitzender des DFS­AufsichtsratsBundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Stand Dezember 2012

Page 8: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

8

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen

Konzernlagebericht

1. Geschäft und Rahmenbedingungen ....................................................................................9

2. Unternehmensstrategie ...................................................................................................14

3. Unternehmenssteuerung und Segmente ...........................................................................14

4. Wirtschaftliches Umfeld ..................................................................................................16

5. Ertragslage ....................................................................................................................19

6. Vermögens­ und Finanzlage .............................................................................................26

7. Mitarbeiter .....................................................................................................................32

8. Forschung und Entwicklungsaktivitäten ............................................................................34

9. Nachtragsbericht ...........................................................................................................35

10. Compliance ...................................................................................................................36

11. Risikobericht ..................................................................................................................36

12. Prognosebericht ............................................................................................................44

Konzernabschluss

Anlage 1: Konzern­Gesamtergebnisrechnung .........................................................................52

Anlage 2: Konzern­Bilanz ......................................................................................................53

Anlage 3: Konzern­Eigenkapitalveränderungsrechnung ...........................................................54

Anlage 4: Konzern­Kapitalflussrechnung ................................................................................55

Anlage 5: Konzern­Anhang ...................................................................................................56

Allgemeine Grundlagen ...........................................................................................56

Bilanzierungs­ und Bewertungsgrundsätze ...............................................................58

Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung ............................................................75

Erläuterungen zur Bilanz .........................................................................................83

Sonstige Erläuterungen ........................................................................................103

Abkürzungsverzeichnis .........................................................................................130

Page 9: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

9

1. Geschäft und Rahmenbedingungen1.1 Geschäftstätigkeit

Das Hauptgeschäft Flugsicherungsdienste der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) leitet sich

aus den Aufgabenstellungen des § 27c Luftverkehrsgesetz (LuftVG) ab. Danach ist die DFS mit

der Wahrnehmung der Flugverkehrsdienste sowie der Verkehrsflussregelung und der Steuerung

der Luftraumnutzung beliehen (hoheitlicher Auftrag). Hierfür entwickelt und betreibt sie Air­Traffic­

Service­ (ATS) sowie Kommunikations­, Ortungs­ und Navigationssysteme. Die DFS betreibt Kont­

rollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München sowie 16 Kontrolltürme an internationalen

deutschen Verkehrsflughäfen. Zudem ist die DFS an der EUROCONTROL­Zentrale in Maastricht

vertreten. Mit diesen Tätigkeiten sorgt die DFS dafür, dass jährlich rund drei Millionen Flüge nach

Instrumentenflugregeln (IFR) sicher und pünktlich an ihr Ziel kommen.

Als Entgelt für ihr Hauptgeschäft erhebt die DFS Flugsicherungsgebühren, die vom Bundesminis­

terium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung durch Gebührenverordnung festgelegt werden.

Zusätzlich erbringt die DFS preisfinanzierte Leistungen für Dritte im freien Wettbewerb (Drittge­

schäft). Hierzu gehören z.B. Projektleistungen im nationalen und internationalen Flugsicherungs­

geschäft, Beratungsleistungen, Luftfahrtpublikationen, Vorfeldkontrolldienste sowie das Ausbil­

dungsangebot der DFS­Akademie.

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2012

Flugsicherungsdienste (§ 27c LuftVG)■ Flugverkehrsdienste■ Verkehrsflussregelung■ Steuerung der Luftraumnutzung■ Flugberatung

■ Projekte■ Beratung■ Publikationen■ Vorfeldkontrolle■ Ausbildung

Hauptgeschäft(Center, Tower und AIM)

Drittgeschäft(AS)

PreisfinanzierungGebührenfinanzierung

Die Geschäftstätigkeit der DFS im Überblick

Konzernlagebericht 2012

Page 10: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

10

Konzernlagebericht 2012

Haupt­ und Drittgeschäft sind auf vier Geschäftsbereiche verteilt:

Flugberatungsdienst und Bereitstellung

von Luftfahrt­informationen

und ­daten

Aeronautical Information

Management

Flugverkehrskont­rolle im Flughafen­nahbereich und auf

der Strecke

Center

Flugverkehrskontrol­le an den Verkehrs­

flughäfen

Tower

Geschäftsbereiche der DFS

Simulations­, Trainings­ und

Beratungsdienst­leister sowie

Vermarktung von Luftfahrtinfor­

mations produkten

Aeronautical Solutions

Neben den Geschäftsbereichen bestehen Corporate Service Center und Corporate Development

Center. Die Corporate Service Center erbringen zentrale Dienstleistungen als interne Dienstleister

für die Geschäftsbereiche. Corporate Development Center bündeln die Managementprozesse und

Entscheidungsvorbereitungen für die Unternehmensführung.

1.2 Konzernstruktur

100% The Tower Company

(TTC)

24,9% BILSODA

GmbH & Co KG

(BILSODA)

100% DFS Energy GmbH

(DFS Energy)

55% FCS Flight

Calibration Services GmbH

(FCS)

100% Unterstützungs -

kasse GmbH

(DFS U­Kasse)

100% DFS European

Satellite Services Provider

Beteiligungsges. mbH(DFS ESSP)

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH 100% Bundeseigentum

GroupEAD Europe S.L.

(GEAD)

36%

Tower Air Traffic Services S.L.

(TATS)

50%

European Satellite Services Provider

Société par Actions

(ESSP SAS)

16,667%

Page 11: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

11

Die Aussagen des vorliegenden Konzernlageberichts beziehen sich ausschließlich auf die DFS, da

die Tochterunternehmen weder einzeln noch in Summe quantitative Schwellenwerte überschreiten

oder qualitative Merkmale mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage

der DFS aufweisen.

1.3 Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen

Der DFS wurden 1993 die Aufgaben der Bundesanstalt für Flugsicherung übertragen. Sitz der DFS

ist Langen/Hessen, Am DFS­Campus 10. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Offenbach unter

HRB 34977 eingetragen.

Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, Bereitstellung und Durchführung der vom Bun­

desministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung übertragenen Flugsicherungsdienste. Das

Unternehmen kann zusätzlich Flugsicherungsdienste in Europa sowie damit verbundene Nebenge­

schäfte im In­ und Ausland erbringen. Alleingesellschafterin ist die Bundesrepublik Deutschland.

Die Geschäftsverteilung der DFS­Geschäftsführung bildet die Ausgangsbasis für die Führungs­

organisation.

Weitere Betätigungsfelder des DFS-Konzerns

DFS Unterstützungs­kasse GmbH (U­Kasse)

Zuwendungen in besonderen Notfällen an aktive und ehemalige Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter der DFS GmbH sowie deren Angehörige.

The Tower Company GmbH (TTC)

Entwicklung, Bereitstellung und Durchführung von Flugsicherungsdiensten (an Regionalflug häfen) sowie Erbringung von weiteren Dienstleistungen, insbesondere Vorfeldkontrolle, Koordinierung von Bodenverkehrsdiensten und Wetterbeobachtungen.

DFS Energy GmbH(DFS Energy)

Erzeugung, Bereitstellung und Vertrieb von Energie für die DFS und einen festen externen Kundenkreis.

DFS European Satel­lite Services Provider GmbH

Führen, Halten, Verwalten und Finanzieren von Beteiligungen an anderen Gesellschaften, die die Entwicklung, Bereitstellung und Durchführung von Diensten im Luftverkehrsmarkt, die Weiterentwicklung des Luftverkehrs­markts sowie die DFS bei ihrer Aufgabenerfüllung unterstützen und fördern.

FCS Flight Calibration Services GmbH(FCS)

Betrieb eines Luftfahrtunternehmens für den Transport von Personen und Sachen Dritter für die Flugvermessung von Navigationsanlagen sowie Dienstleistungen, Entwicklungen und Zuarbeiten aller Art zur Durchführung von Flugvermessungen.

Group EAD Europe S.L.

Betrieb einer Luftfahrtinformationsdatenbank zur Bereitstellung von Luftfahrt­daten sowie damit einhergehender Dienstleistungen.

BILSODA GmbH & Co. KG (BILSODA)

Errichtung, Vermietung, Betrieb und Verwaltung eines Parkhauses für die DFS.

Page 12: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

12

Konzernlagebericht 2012

Bis zum 31. August 2012 setzte sich die Geschäftsführung aus ihrem Vorsitzenden und zwei weite­

ren Mitgliedern zusammen.

Die DFS reorganisierte die Geschäftsverteilung der Geschäftsführung in zwei Schritten, um die Effizi­

enz durch optimierte Ressortverteilung und Berichtswege zu steigern.

Hierfür implementierte das Unternehmen das eigenständige Ressort „Personal“ und verlagerte den

entsprechenden Bereich aus dem Ressort „Finanzen und Personal“.

Vom 1. September bis zum 31. Dezember vertraten damit vier Geschäftsführer (inklusive Vorsitzen­

den) die DFS.

Geschäftsverteilung der DFS-Geschäftsführung bis 31.08.2012

Vorsitzender der Geschäftsführung

■ Unternehmensentwicklung (Strate­gie, Organisation, Internationales)

■ Institutionelles, Recht, Versicherun­gen, Risikomanagement

■ Safety­ und Securitymanagement­systeme

■ Revision, Qualitätsmanagement■ Unternehmenskommunika tion,

Öffentlichkeitsarbeit, Umwelt■ Kommunikations­, Navigations­

und Überwachungsdienste (inkl. Systemmanagement ATS­Systeme für Bezirks­, Anflug­ und Flugplatz­kontrolldienste), Logistik

■ Technisches und infrastrukturelles Facility Management

■ Systemhaus (betriebswirtschaft­liche und administrative Informations­Technik)

■ Consulting­Dienstleistungen

Geschäftsführer Betrieb

■ Bezirks­ und Anflugkontrolldienste (inkl. Produktmanagement ATS­Systeme)

■ Flugplatzkontrolldienste (inkl. Produktmanagement ATS­Systeme)

■ Fluginformationsdienst, Flugalarm­dienst

■ Bereitstellen von Luftfahrtinforma­tionen und ­daten einschließlich Flugberatungsdienst (inkl. ATS­Systeme)

■ Forschung und Entwicklung■ Militärische Angelegenheiten

Geschäftsführer Finanzen und Personal – Arbeitsdirektor –■ Finanzen (inkl. Steuern und

Gebühren)■ Betriebswirtschaftliche Dienste

(Controllerdienste)■ Einkauf■ Personalmanagement■ Personalstrategie und

­entwicklung■ Tarifarbeit■ DFS­Akademie

Page 13: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

13

Zum 1. Januar 2013 wurde der Bereich Finanzen dem Ressort des Vorsitzenden der Geschäfts­

führung zugeführt.

Ab 2013 werden damit die Geschäfte von drei Geschäftsführern (inklusive Vorsitzenden) unter neuer

Ressortverteilung geführt.

Geschäftsverteilung der DFS-Geschäftsführung ab 01.01.2013

Vorsitzender der Geschäftsführung

■ Strategie, Organisation, Interna­tionales

■ Institutionelles, Recht, Versi­cherungen, Risikomanagement, Compliance

■ Safety­ und Securitymanagement­systeme

■ Revision, Qualitätsmanagement■ Unternehmenskommunikation,

Öffentlichkeitsarbeit, Umwelt■ Finanzen inkl. Steuern und

Gebühren■ Betriebswirtschaftliche Dienste■ Einkauf■ Consultingleistungen und System­

lieferungen

Geschäftsführer Betrieb

■ Flugverkehrsdienste■ Luftraummanagement■ Verkehrsflussregelung■ Flugberatungsdienst■ Kommunikations­, Navigations­

und Überwachungsdienste■ Produkt­/Systemmanagement für

technische Systeme, Logistik■ Forschung und Entwicklung■ Militärische Angelegenheiten■ Technisches und infrastrukturelles

Facility Management■ Entwicklung von ATM­Systemen

sowie betriebswirtschaftliche und administrative Informationstechnik

Geschäftsführer Personal – Arbeitsdirektor –■ Personalstrategie■ Tarifstrategie und Tarifpolitik■ Personalplanung, Personal­

management■ Personalentwicklung, Aus­ und

Weiterbildung, Akademie■ Entgeltabrechnung■ Vergütungs­ und Anreizsysteme■ Betriebliche Altersversorgung■ Soziales und Gesundheits­

management■ Arbeitsschutz, Unfallverhütung■ Arbeitsrecht, Tarifrecht

Geschäftsverteilung der DFS-Geschäftsführung 01.09.–31.12.2012

Vorsitzender der Geschäftsführung

■ Unternehmensentwick­lung (Strategie, Organisa­tion, Internationales)

■ Institutionelles, Recht, Versicherungen, Risiko­management

■ Safety­ und Security­managementsysteme

■ Revision, Qualitäts­management

■ Unternehmenskommu­nikation, Öffentlichkeits­arbeit, Umwelt

■ Kommunikations­, Naviga­tions­ und Überwachungs­dienste (inkl. Systemma­nagement ATS­Systeme für Bezirks­, Anflug­ und Flugplatz kontrolldienste), Logistik

■ Technisches und infrastrukturelles Facility Management

■ Systemhaus (betriebswirt­schaftliche und administra­tive Informations­Technik)

■ Consulting­Dienstleistungen

Geschäftsführer Betrieb

■ Bezirks­ und Anflug­kontrolldienste (inkl. Produktmanagement ATS­Systeme)

■ Flugplatzkontrolldienst (inkl. Produktmanage­ment ATS­Systeme)

■ Fluginformationsdienst, Flugalarmdienst

■ Bereitstellen von Luftfahrtinformationen und ­daten einschließlich Flugberatungsdienst (inkl. ATS­Systeme)

■ Forschung und Ent­wicklung

■ Militärische Angelegen­heiten

Geschäftsführer Finanzen

■ Finanzen (inkl. Steuern und Gebühren)

■ Betriebswirtschaftliche Dienste (Controller­dienste)

■ Einkauf

Geschäftsführer Personal – Arbeitsdirektor –■ Personalbetreuung,

Personalverwaltung (inkl. Personalplanung)

■ Aus­ und Weiterbildung, Akademie

■ Entgeltabrechnung■ Mitarbeiterversorgung

(Altersversorgung, Pensionen)

■ Tarifstrategie und Tarifpolitik

■ Soziales und Gesund­heitsmanagement

■ Arbeitsschutz/Unfall­verhütung

Page 14: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

14

Konzernlagebericht 2012

Die Geschäftsführung wird von einem fünfzehnköpfigen Gremium (Management Committee) unter­

stützt. Dem Management Committee gehören Mitglieder der ersten Führungsebene an.

Der bei der DFS eingerichtete Aufsichtsrat besteht aus zwölf Mitgliedern, wobei sechs von der Seite

des Gesellschafters bestellt und sechs aus den Reihen der Arbeitnehmer gewählt werden.

2. UnternehmensstrategieDie DFS strebt nach einer herausragenden Performance auf einem erstklassigen Sicherheitsniveau.

Sie erbringt ihre Dienstleistungen nachhaltig, umweltverträglich und orientiert sich an den unter­

schiedlichen Anforderungen ihrer Kunden. Als anerkannter Flugsicherungsdienstleister für komplexe

Lufträume und Flughäfen entwickelt sie die Leistungsfähigkeit des Luftverkehrssystems zielgerichtet

weiter. Die DFS bietet herausfordernde Tätigkeiten für luftfahrtbegeisterte und innovative Menschen

aus aller Welt, die die Zukunft des Luftverkehrs mitgestalten wollen. (DFS-Vision)

Die strategische Planung orientiert sich an der Vision der DFS und ihrer langfristigen Zielrichtung.

Konzern­ und Geschäftsfeldstrategien werden in einer rollierenden strategischen Planung jährlich

angepasst und konsequent umgesetzt, sofern intensive und umfangreiche Umfeldanalysen oder die

Auseinandersetzung mit Marktchancen veränderte Rahmenbedingungen anzeigen. Damit verleiht

die strategische Planung Stabilität und Orientierung vor dem Hintergrund von Veränderungen, denen

das Unternehmen in den kommenden Jahren begegnen wird. Hierzu zählen insbesondere die Bildung

funktionaler Luftraumblöcke, die ökonomische Regulierung sowie die Harmonisierung der Flugsiche­

rungssysteme in Richtung Interoperabilität. Alle diese Elemente führen zu einer zunehmend europäi­

schen Ausrichtung der Flugsicherung.

Die DFS fokussiert dabei konsequent die Konzernziele „Marktziel“ und „Finanzziel“, indem sie

■ ihre Position als Flugsicherungsorganisation in der erwarteten Konsolidierung in Europa durch

das Single­European­Sky­Projekt (vgl. hierzu 12.1.1) stärkt und diesen Veränderungsprozess aktiv

gestaltet und damit ihre Marktposition ausbaut

■ ihre Ertragskraft steigert und damit den notwendigen finanziellen Spielraum für internationales

Wachstum schafft.

3. Unternehmenssteuerung und SegmenteDie Unternehmenssteuerung der DFS richtet sich an der Strategie, den Anforderungen des gebüh­

ren­ und preisfinanzierten Geschäfts und der Organisationsstruktur der DFS aus. Sie bildet zudem

die strukturelle Grundlage für die Segmentberichterstattung.

Dabei unterteilt die DFS die Geschäftstätigkeit in die beiden Segmente „Gebührenfinanziertes

Segment“ und „Alle sonstigen Segmente“.

Page 15: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

15

Strecke

■ Bis Ende 2011: Vollkostendeckung

■ Ab 2012: Regulierung

An- und Abflug

■ Bis Ende 2014: Vollkostendeckung

■ Ab 2015: Regulierung

Preisfinanziertes Geschäft

Beteiligungen

gebührenunwirksame Finanztransaktionen

Gebührenfinanziertes Segment Alle sonstigen Segmente

DeutschlandWeltDeutschland

3.1 Gebührenfinanziertes Segment

Das gebührenfinanzierte Segment bildet den Schwerpunkt des deutschen Hauptgeschäftes (vgl.

1.1). Es gliedert sich in die wesentlichen Bereiche „Strecke“ und „An­ und Abflug“ und wird von den

Geschäftsbereichen Center und Tower sowie von ihren technischen Vorleistern verantwortet.

3.1.1 Regulierter Teilbereich Strecke

Im Rahmen der Verabschiedung des Single­European­Sky (SES)­II­Pakets wurde zum 1. Januar 2012

ein Leistungssystem für Flugsicherungsdienste und Netzfunktionen eingeführt (vgl. VO (EU) 691/2010

„Festlegung eines Leistungssystems für Flugsicherungsdienste und Netzfunktionen“ (ehemals VO

(EG) 2096/2005) sowie VO (EU) 1191/2010 „Einführung einer gemeinsamen Gebührenregelung für

Flugsicherungsdienste“ (ehemals VO (EG) 1794/2006). Kernpunkte dieser Verordnungen sind euro­

paweite und nationale Vorgaben in den Bereichen Sicherheit, Umwelt, Kapazität und Kosteneffizienz.

Für die erste Regulierungsperiode sind Zielwerte im sog. „Functional Airspace Block Europe Central

(FABEC)“­Leistungsplan (Kapazität und Umwelt) bzw. für den deutschen Beitrag zum Leistungsplan

(Leistungsbereich Kosteneffizienz) vorgegeben. Die zu erhebenden Gebühren werden von den jewei­

ligen nationalen Aufsichtsbehörden (in Deutschland das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, BAF)

nach EU­Vorgaben für jeweils eine Regulierungsperiode – erste Periode von 2012 bis 2014 – bindend

festgelegt. Die Steuerung erfolgt in Form von Kostenvorgaben und über nichtmonetäre Kennzahlen.

3.1.2 Nicht regulierter Teilbereich An- und Abflug

Der Bereich „An­ und Abflug“ unterliegt bis Ende 2014 der bisher geltenden Vollkostendeckung. Aus

der Gebührenabrechnung resultierende operative Über­ oder Unterdeckungen des Geschäftsjahres

werden als Verbindlichkeiten bzw. Forderungen in künftige Abrechnungsperioden (Geschäftsjahr

+ 2) vorgetragen und im Rahmen der Gebührenermittlung mit den Luftraumnutzern verrechnet.

Dabei wirken Überdeckungen als Minderung, Unterdeckungen als Erhöhung der künftigen Gebühren­

basis. Die Steuerung erfolgt in Form von Kostenvorgaben und über nichtmonetäre Kennzahlen.

Page 16: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

16

Konzernlagebericht 2012

3.2 Alle sonstigen Segmente

Dieses Segment enthält die Tätigkeiten, die aufgrund ihrer quantitativen Schwellenwerte einzeln nicht

berichtspflichtig sind. Hierzu zählen im Wesentlichen preisfinanzierte Dienstleistungen, Beteiligungen

und gebühren unwirksame Finanztransaktionen. Die preisfinanzierten Dienstleistungen werden

weltweit angeboten. Im Gegensatz zum gebührenfinanzierten Geschäft unterliegen alle sonstigen

Segmente, im Wesentlichen also das preisfinanzierte Geschäft, weder der Regulierung noch der

Vollkostendeckung. Die Steuerung erfolgt über Deckungsbeiträge bzw. Umsatzrenditen mit dem

Ziel der Stärkung des Eigenkapitals der DFS.

Intersegmentäre Geschäftsvorfälle werden zu marktüblichen Konditionen und Preisen berechnet

(vgl. Anhang unter Kapitel 30).

3.3 Steuerung

Die Geschäftsführung der DFS überwacht fortlaufend die Ergebnisse des Konzerns, der einzelnen

Geschäftssegmente und der Konzerngesellschaften. Aus den externen und internen Vorgaben

werden Ziele für die Organisationsbereiche (Geschäftsbereiche, Corporate Service Center und

Corporate Development Center) abgeleitet.

Im Rahmen dieser Steuerung wurde ein finanzielles Kennzahlensystem entwickelt, dessen finanziel­

le Steuerungsgrößen nicht immer aus der IFRS­Rechnungslegung abgeleitet werden. Das finanziel­

le Zielsystem definiert Kennzahlen für Kostenvorgaben, Liquidität, Verschuldung und Eigenkapital,

die im Rahmen von Plan­/Ist­Vergleichen (monatlich und jährlich) monitort werden.

In die Steuerung fließen neben finanziellen Steuerungsgrößen auch nichtmonetäre Kennzahlen, wie

beispielsweise aus der Verkehrsprognose, ein. Ferner werden z.B. die Sicherheit über Staffelungs­

unterschreitungen und die Flugsicherungskapazität mithilfe von Pünktlichkeitsindikatoren kontinu­

ierlich gemessen und sind dadurch wirksam beeinflussbar.

Das Berichtswesen informiert Geschäftsführung und Bereichsmanagement monatlich und ggf.

ad hoc sowohl auf Konzern­ und Unternehmens­ als auch auf Bereichs­ und Produktebene in Form

von (Kennzahlen­)Berichten.

Darüber hinaus wurden Mindestanforderungen definiert, die grundsätzlich vor der Entscheidung

durch die Geschäftsführung – ggf. nach Beratung mit dem Management Committee – und Durch­

führung von kennzahlenrelevanten Sachverhalten berücksichtigt werden müssen.

4. Wirtschaftliches Umfeld4.1 Gesamtwirtschaftliche Lage

Mit 2,3 % verzeichnete die Weltwirtschaft 2012 die drittniedrigste Wachstumsrate der letzten

zehn Jahre. Hauptgrund für die verhaltene Entwicklung ist die anhaltende Wirtschaftskrise in den

Industriestaaten, die die globale Entwicklung bremst.

Page 17: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

17

In Deutschland ist nach einer vorläufigen Berechnung des Statistischen Bundesamtes das preisb­

ereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2012 um 0,7 % zum Vorjahr gestiegen. In den beiden vor­

angegangenen Jahren war das BIP mit 4,2 % in 2010 und 3,0 % in 2011 kräftiger gewachsen.

Der Finanzierungsüberschuss des Staates betrug 2012 nach aktualisierten Ergebnissen des

Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 4,2 Milliarden EUR. Bezogen auf das BIP ergibt sich

daraus für den Staat eine Quote von +0,2 %. Der Staat hat damit erstmals seit fünf Jahren wieder

einen Finanzierungsüberschuss erzielt.

Die deutsche Wirtschaft erwies sich nach Angaben von Destatis in einem schwierigen wirtschaft­

lichen Umfeld als widerstandsfähig und trotzte der europäischen Rezession. Allerdings hat die

deutsche Wirtschaft zum Jahresende 2012 einen Dämpfer erhalten: das BIP ging im vierten Quar­

tal 2012 – preis­, saison­ und kalenderbereinigt – um 0,6 % im Vergleich zum Vorquartal zurück.

Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte im Jahr 2012 mit 41,6 Mio. im sechsten Jahr in Folge einen

neuen Höchststand.

Die gesamtwirtschaftlichen Risiken und der Konsolidierungsdruck der Staatsfinanzen in fast allen

Industrieländern lassen für das Jahr 2013 gleichfalls nur einen geringen Anstieg der Wirtschafts­

leistung erwarten.

4.2 Entwicklung des Luftverkehrs

Die weltweiten und nationalen Rahmenbedingungen fordern weiterhin die Luftverkehrsgesellschaf­

ten. Die Verkehrsentwicklung wird durch die politischen Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten

sowie die andauernde Stagnation der europäischen Wirtschaft belastet. Banken­ und Staatsschul­

denkrise fördern bei nachhaltig hohen Kerosinpreisen die konjunkturelle Unsicherheit.

Die von der EU­Kommission beschlossene Aufnahme von Schadstoffemissionen des Luftverkehrs

in den Emissionshandel stellt eine weitere Veränderung der Rahmenbedingungen dar. Seit 2012

werden die Fluggesellschaften von einem Handelssystem der Europäischen Union erfasst, das den

Kauf von Zertifikaten für den jeweiligen Kohlenstoffdioxidausstoß vorschreibt. Etwa 30 Länder,

darunter China, Indien, Russland und Nordamerika, lehnen das EU­System als „exterritoriale Über­

schreitung“ der eigenen Zuständigkeit ab, weil bei der Berechnung auch jener Teil der Flüge nach

Europa heranzuziehen ist, der nicht im europäischen Luftraum stattfindet. Die EU­Kommission

drängt auf eine globale Lösung, um angedrohte wirtschaftliche Einschränkungen abzuwenden.

In Deutschland gilt seit Anfang 2011 das Luftverkehrsteuergesetz (LuftVStG). Es regelt die

Erhebung einer Steuer, die beim Abflug eines Fluggastes von einem inländischen Flughafen fällig

wird. Die Bundesregierung nahm im Jahr 2011 aus dieser Steuer 961 Mio. EUR ein. Für 2012

sind, trotz geringfügiger Senkung der Steuersätze, Einnahmen in vergleichbarer Höhe geplant.

Insgesamt steigt durch die passagierabhängige Luftverkehrsabgabe die Kostenbelastung für

die gesamte Luftverkehrsbranche. Ein Gutachten des Bundesfinanzministeriums weist aus, dass

ohne Einführung der Luftverkehr steuer rund zwei Millionen Passagiere pro Jahr mehr ab und

Page 18: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

18

Konzernlagebericht 2012

nach Deutschland geflogen wären. Die Kosten der Flüge sind durch die Steuer laut Gutachten

um 2,3 % gestiegen.

In Deutschland reagieren die Bürger auf Lärmbelastungen durch den Flugverkehr zunehmend sen­

sibel. Nachtflugverbote in Frankfurt oder der Bürgerentscheid gegen eine dritte Bahn in München

mindern genauso wie die erneute Verschiebung der Eröffnung des Berliner Flughafens nationale

Wachstumsimpulse.

Die Airlines reagieren mit strikten Ausgabenkürzungen und haben umfangreiche mehrjährige Kosten­

einsparprogramme (z.B. Verringerung der Luftfahrzeugflotten sowie Streichungen von Flugverbindun­

gen) aufgelegt.

Als Folge des Wettbewerbsdrucks setzen sich darüber hinaus die Konsolidierungs­ und Konzentra­

tionsbewegungen zu global tätigen Airline­Bündnissen fort. Die Deutsche Lufthansa AG verhandelt

mit Turkish Airlines über eine Partnerschaft und organisiert derweil ihre Kurz­ und Mittelstrecken

in Europa neu. Während sich Lufthansa künftig auf das Geschäft mit den Langstrecken von seinen

Heimatbasen in Frankfurt und München aus konzentriert, werden bei der Tochtergesellschaft Ger­

manwings sämtliche Direktflüge außerhalb der beiden Drehkreuze zusammengeführt und damit

die Tochtergesellschaft im Low­Cost­Segment gestärkt. Dem Luftfahrtbündnis Oneworld ist es

als erster großer Allianz gelungen, mit Qatar Airways eine der arabischen Airlines in ihre Reihen

aufzunehmen. Die Fluggesellschaft soll als neues Mitglied die Kooperation von Gesellschaften wie

British Airways, Iberia und Air Berlin verstärken. Die dem Luftfahrtbündnis Skyteam angehörende

französisch­niederländische Air France­KLM hat ihr Streckennetz mit Deutschlands zweitgrößter

Fluggesellschaft Air Berlin und deren Großaktionär Etihad verknüpft.

In Deutschland sank durch diese Entwicklungen die Anzahl der zivilen IFR­Flüge im Jahr 2012 um

2,2 % gegenüber dem Vorjahr. Der zivile Luftverkehr ging dabei im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 %

zurück, während im militärischen Luftverkehr 10,3 % weniger Flüge zu verzeichnen waren.

IFR-Flüge in Deutschland

2012 2011

Gesamt 2.993.866 3.060.225

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -2,2 +3,0

Mit einem Anteil von nur noch 11,7 % (im Jahr 2003 waren es noch 16,8 %) waren die innerdeut­

schen Flüge weiterhin rückläufig, während die Anteile der Überflüge mit 36,1 % und der Ein­ und

Ausflüge mit 52,2 % zunahmen.

Page 19: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

19

Verteilung der IFR-Flüge (%)

2012

2011

11,7

12,3

52,2

51,8

36,1

35,9

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Inlandsflüge

Ein­ und Ausflüge

Überflüge

5. Ertragslage5.1 Dienstleistungseinheiten und Gebührensatzentwicklung

5.1.1 Streckenbereich

Im Streckenbereich bezeichnet man mit einer Dienstleistungseinheit (DLE) den durch eine Wurzel­

funktion gewogenen Gewichtsfaktor multipliziert mit dem Entfernungsfaktor. Damit wird der wirt­

schaftliche Wert des einzelnen durchgeführten Fluges berücksichtigt und der Wert der Flugsiche­

rungsdienstleistung vom Gesetzgeber in die maßgebliche Flugsicherungsgebühr überführt.

Berechnung der DLE:

max. Abflug ge wicht in Tonnen x

Flug stre cke in km 50 100

Stre cke:

Die vom Luftraumnutzer zu entrichtende Gebühr ergibt sich durch Multiplikation der ermittelten DLE

mit dem heranzuziehenden Streckengebührensatz.

DLE-Entwicklung Strecke

2012 2011

Gesamt 12.442.470 12.657.524

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -1,7 +3,7

Der nationale Streckengebührensatz setzt sich aus den für den Luftverkehr umlagefähigen Kostenbe­

standteilen der DFS, des Deutschen Wetterdienstes (DWD), von EUROCONTROL, der Kontrollzentrale

Maastricht, der nationalen Aufsichtsbehörde (Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, BAF) und des

Referats Flugsicherung im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) zusam­

men. Die DLE­Entwicklung 2012 verblieb deutlich unterhalb der im Leistungsplan fixierten Erwartung,

da sich seit seiner Erstellung die gesamtwirtschaftliche Entwicklung deutlich eingetrübt hat.

Gebührensatz Strecke (€)

2013 2012 2011 2010 2009 2008

Gesamtbetrag 76,50 74,19 71,84 68,86 67,02 64,77

Anteil DFS 63,22 60,41 58,24 54,39 53,30 51,29

Veränderung (Gesamtbetrag) gegenüber Vorjahr (%) +3,1 +3,3 +4,3 +2,7 +3,6 -3,6

Page 20: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

20

Konzernlagebericht 2012

Im Jahr 2012 stieg der nationale Streckengebührensatz, bedingt durch den Aufwuchs operativen

Personals bei steigenden Kosten der tariflichen Vergütung und der betrieblichen Altersversorgung,

um rund 3,3 % an. Die Anhebung ab 2013 beruht im Wesentlichen auf dem Ansatz der Gebühren­

unterdeckung aus dem Jahr 2011, die in Folge einer verhaltenen Verkehrsentwicklung entstanden

war. Der Anteil der DFS am Streckengebührensatz liegt bei rund 81 %.

5.1.2 An- und Abflug

Eine Dienstleistungseinheit entspricht im An­ und Abflug dem auf zwei Dezimalstellen berechneten Quo­

tienten aus dem durch fünfzig geteilten maximal zulässigen Starthöchstgewicht, potenziert mit 0,7.

Berechnung der DLE: 0,7

max. Abflug ge wicht in Tonnen

50

An-/Abflug:

Die vom Luftraumnutzer zu entrichtende Gebühr ergibt sich durch Multiplikation der ermittelten DLE

mit dem heranzuziehenden Gebührensatz für den An­ und Abflug.

DLE-Entwicklung An-/Abflug

2012 2011

Gesamt 1.310.562 1.327.797

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -1,3 +4,4

Der An­ und Abfluggebührensatz beinhaltet gemäß den EU­Verordnungen zur Erbringung von Flug­

sicherungsdiensten die umlagefähigen Kostenbestandteile der DFS, des DWD, der nationalen Auf­

sichtsbehörde BAF und des Referats Flugsicherung im BMVBS. Die DLE­Entwicklung 2012 verblieb

unterhalb der Erwartung.

Gebührensatz An- und Abflug (€)

2013 2012 2011 2010 2009 2008

Gesamtbetrag 181,99 171,29 163,05 162,54 167,78 162,34

Anteil DFS 175,84 165,70 155,76 154,33 160,80 154,24

Veränderung (Gesamtbetrag) gegenüber Vorjahr (%) +6,2 +5,1 +0,3 -3,1 +3,4 +1,4

Der Gebührensatz im An­/Abflug stieg im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 %. Auch hier

stellen der operative Personalaufwuchs, tarifliche Vergütungssteigerungen sowie die betriebliche

Altersversorgung die wesentlichen Einflusskomponenten dar. Der Anteil der DFS am Gebührensatz

für den An­ und Abflug liegt bei rund 97 %.

Für den Anstieg ab 2013 sind hauptsächlich zwei Faktoren verantwortlich. Zum einen lag der Verkehr

im Jahr 2011 unter den Erwartungen. Zum anderen stiegen die Sachkosten (wie z.B. die Energiekosten)

Page 21: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

21

sowie die Kosten für Personal und betriebliche Altersversorgung stärker als in der Planung angenom­

men. Die DFS wird die sich aus der Verkehrsentwicklung 2011 ergebende Gebührenunterdeckung

allerdings nicht vollständig im Jahr 2013 ausgleichen können, sondern diese gemäß Weisung des BAF

über die Jahre 2013, 2014 und 2015 gleichmäßig verteilen (hierzu auch 12.2.2.2 im Prognosebericht).

5.2 Erlöse

Die DFS generierte im Geschäftsjahr 2012 Umsatzerlöse in Höhe von 1.101,3 Mio. EUR und

steigerte diese somit trotz rückläufiger Flugbewegungen gegenüber dem Vorjahr, verblieb jedoch

unterhalb der Erwartung.

Umsatzerlöse (Mio. €)

2012 2011 2010 2009 2008

Gesamtbetrag 1.101,3 1.070,3 977,7 977,8 914,6

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +2,9 +9,5 +/-0,0 +6,9 +1,2

Zusammensetzung der Umsatzerlöse (%)(inkl. Ergebnisanteil aus der Verrechnung Über­/Unterdeckung)

Erstattungen Bundfür gebühren­befreite Flüge 0,59 %

SonstigeFlugsicherungs­leistungen0,67 %

Andere Umsatzerlöse1,85 %

Strecke68,41%

Erstattungen Bundfür militärischeFlüge5,18 %

Verrechnung Über­/ Unterdeckung3,54 %

An­ /Abflug19,76 %

Die Erlöse aus Flugsicherungsleistungen stiegen nach der Verrechnung der Überdeckung 2010

(12,8 Mio. EUR) und unter Berücksichtigung der Unterdeckung 2012 (26,2 Mio. EUR inklusive

Carry­over aus dem Streckenbereich) von 1.050,2 Mio. EUR auf 1.080,9 Mio. EUR.

Erlöse aus Streckengebühren (Mio. €)

2012 2011 2010 2009 2008

Gesamtbetrag 753,4 739,1 665,3 629,9 649,9

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +1,9 +11,1 +5,6 -3,1 -0,7

Page 22: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

22

Konzernlagebericht 2012

Erlöse aus An- und Abfluggebühren (Mio. €)

2012 2011 2010 2009 2008

Brutto 218,3 207,4 196,8 188,9 194,0

Gebührenanteile Abführungen1 (0,7) (0,6) (0,5) (7,7) (9,5)

Netto 217,6 206,8 196,3 181,2 184,5

Veränderung (netto) gegenüber Vorjahr (%) +5,2 +5,3 +8,3 -1,8 +3,71 Seit 2010 werden die umlagefähigen Kostenbestandteile des DWD nicht mehr in den Umsätzen der DFS berücksich­

tigt. Es verbleiben die umlagefähigen Kostenbestandteile der nationalen Aufsichtsbehörde BAF.

Die Erlössteigerung aus Streckengebühren und im An­ und Abflug 2012 ist im Wesentlichen auf

die Gebührensatzentwicklung zurückzuführen, mit der die gestiegene Kostenbasis umgesetzt wird.

Gegenläufig wirkte sich die unterhalb der Erwartung verbliebene DLE­Entwicklung aus.

Erlöse aus Erstattungen des Bundes (Mio. €)

2012 2011 2010 2009 2008

Militärischer Einsatzluftverkehr 57,1 57,7 55,4 60,8 57,7

Gebührenbefreite Flüge 6,5 6,5 6,5 6,5 5,5

Gesamtbetrag 63,6 64,2 61,9 67,3 63,2

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -0,9 +3,7 -8,0 +6,5 +2,4

Die Erstattungen für militärischen Einsatzluftverkehr beinhalten Dienstleistungen der Betriebsstätte

in Maastricht. Bei den gebührenbefreiten Flügen handelt es sich um Flüge nach Sichtflugregeln im

Streckenbereich.

Erlöse aus sonstigen Flugsicherungsleistungen (Mio. €)

2012 2011 2010 2009 2008

Nachrichten für Luftfahrer 3,3 3,6 2,8 2,9 2,9

Flugvermessungen 3,0 3,1 2,9 2,5 2,3

Übrige Flugsicherungsleistungen 1,1 0,9 0,4 0,3 0,2

Gesamtbetrag 7,4 7,6 6,2 5,7 5,4

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -2,6 +22,6 +8,8 +5,6 -8,5

Andere Umsatzerlöse (Mio. €)

2012 2011 2010 2009 2008

Gesamtbetrag 20,4 20,1 18,2 17,2 22,4

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +2,0 +10,4 +5,8 -23,2 +15,5

Die DFS erzielte andere Umsatzerlöse im Wesentlichen durch Beratungs­ und Personaldienstleistun­

gen, Vorfeldkontrolle und Ausbildungsleistungen.

Page 23: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

23

Innerhalb der sonstigen Flugsicherungsleistungen und anderen Umsatzerlöse erreichte das preis­

finanzierte Geschäft mit 23,8 Mio. EUR (Vorjahr 22,7 Mio. EUR) einen Anteil von ca. 85,6 % und

übertraf damit die Erwartung laut Planung.

5.3 Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge (Mio. €)

2012 2011 2010 2009 2008

Gesamtbetrag 77,8 38,4* 29,7 33,1 54,4

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +102,6 +29,3 -10,3 -39,2 +59,5

* Aufgrund einer Umgliederung sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Vorjahren vergleichbar.

Die Steigerung der sonstigen betrieblichen Erträge ist im Wesentlichen auf den Sondereffekt aus

der QTE­Transaktion zurückzuführen. Aufgrund der Beendigung der wesentlichen Verträge und

Überführung in die verbleibende Rumpfstruktur (hierzu auch 11.3.2.4) wurde die Abgrenzung des

mit Transaktionsbeginn erzielten Nettobarwertvorteils in voller Höhe erfolgswirksam aufgelöst.

Wesentliche Bestandteile:

■ QTE­Transaktion (52,2 Mio. EUR)

■ projektgebundene Zuschüsse der Europäischen Kommission (7,2 Mio. EUR)

■ Ausbuchung von Verbindlichkeiten (5,3 Mio. EUR)

■ Erstattung von Kosten des Geschäftsjahres und aus Vorjahren (4,8 Mio. EUR)

■ Sachbezüge (3,0 Mio. EUR)

■ Anlagenabgänge (1,8 Mio. EUR)

■ Auflösung von Rückstellungen (0,8 Mio. EUR)

5.4 Aufwandsschwerpunkte

Personalaufwand (Mio. €)

2012 2011 2010 2009 2008

Gesamtbetrag 789,1 701,9 625,8 608,1 590,0

davon Löhne und Gehälter 586,1 550,3 527,6 485,7 462,2

davon soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung

177,2 130,2 78,7 96,0 102,4

davon Personalkosten des LBA 25,9 21,3 19,5 26,4 25,4

Anteil am Gesamtaufwand (%) 75,5 72,5 71,4 70,4 69,7

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +12,4 +12,2 +2,9 +3,1 +6,4

Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen durch die Änderungen des Diskont­

zinssatzes der betrieblichen Altersversorgung, die Auswirkungen der Ende 2011 neu abgeschlos­

senen Tarifverträge hinsichtlich Vergütung, Eingruppierung und Zulagen sowie den Aufwuchs opera­

tiver Nachwuchskräfte gekennzeichnet und entspricht weitgehend der Planung.

Page 24: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

24

Konzernlagebericht 2012

Die Verzinsung der Pensions­ und Vorruhestandsrückstellungen (107,2 Mio. EUR) wird dem Finanz­

ergebnis belastet, die Erträge aus Planvermögen (67,0 Mio. EUR) werden dem Finanzergebnis

gutgeschrieben.

Sonstige betriebliche Aufwendungen (Mio. €)

2012 2011 2010 2009 2008

Gesamtbetrag 144,0 155,0* 144,9 133,8 142,8

Anteil am Gesamtaufwand (%) 13,8 16,0 16,5 15,5 16,9

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -7,1 +7,0 +8,3 -6,3 +5,3

* Aufgrund einer Umgliederung sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Vorjahren vergleichbar.

Wesentliche Bestandteile:

■ Ersatzteile und Instandhaltung (37,4 Mio. EUR)

■ Raumkosten (22,3 Mio. EUR)

■ Rechts­ und Beratungskosten (13,3 Mio. EUR)

■ Fremdpersonal (12,4 Mio. EUR)

■ Miete und Leasing (12,3 Mio. EUR)

■ Sonstiger Personalaufwand (9,6 Mio. EUR)

■ Telekommunikationskosten (8,6 Mio. EUR)

■ Reisekosten (7,6 Mio. EUR)

■ Kfz­Kosten (3,3 Mio. EUR)

Abschreibungen (Mio. €)

2012 2011 2010 2009 2008

Gesamtbetrag 105,0 102,5 100,8 116,3 109,5

Anteil am Gesamtaufwand (%) 10,0 10,5 11,5 13,5 12,9

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +2,4 +1,7 -13,3 +6,2 -10,6

Im Jahr 2012 wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen.

5.5 Ergebnis

Die DFS erzielte 2012 einen Jahresüberschuss in Höhe von 73,1 Mio. EUR (Vorjahr: 79,6 Mio. EUR).

Die operative Unterdeckung inklusive Carry­over aus dem Streckenbereich wurde mit 26,2 Mio. EUR

(Vorjahr: 39,7 Mio. EUR Unterdeckung) ermittelt.

Jahresüberschuss (Mio. €)

2012 2011 2010 2009 2008

Gesamtbetrag 73,1 79,6 104,8 99,4 49,6

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -17,4 -25,2 +5,4 +100,4 +18,7

Aufgrund der besonderen, auf das Unternehmen wirkenden regulatorischen Einflüsse, ergeben

sich zwei wesentliche Sondereffekte (vgl. 5.5.1 und 5.5.2).

Page 25: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

25

5.5.1 Überführung der Gebührenermittlungsgrundlage von HGB auf IFRS

Die DFS überführte mit Wirkung zum 1. Januar 2006 in Übereinstimmung mit europäischen Vor­

gaben für Flugsicherungsunternehmen die Gebührenbemessungsgrundlage von HGB auf die vom

International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting

Standards (IFRS). Sie erfasste die sich dabei ergebenden Unterschiedsbeträge erfolgsneutral im

Eigenkapital. Die DFS ist berechtigt, den aus der Umstellung der Rechnungslegung resultierenden

Nachfinanzierungsbedarf (Nachholeffekte) über einen Zeitraum von 15 Jahren durch Einstellung in

die Gebührenerhebungsgrundlage zu realisieren (Art. 6 der EU­Verordnung Nr. 1794/2006). Diese

Nachholeffekte sind erstmalig im Jahr 2007 in den Erlösen enthalten.

5.5.2 Einführung eines kalkulatorischen Modells zur betrieblichen Altersversorgung (bAv)

Die DFS entwickelte unter der Aufsicht ihrer Regulierungsbehörde ein Modell zur Ausfinanzierung

der bAv, das den europäischen Vorgaben zur Leistungsplanung und Gebührenfestsetzung ent­

spricht. Es wird seit dem 1. Januar 2012 verwendet. Die Gebühr berücksichtigt in sinngemäßer

Anwendung von IAS 19 den Dienstzeit­ und Zinsaufwand. Dabei orientiert sich der Zinssatz zur

Ermittlung der Verpflichtungen prospektiv und mittelfristig an dem Zinssatz, der durch das der bAv

gewidmete Vermögen erzielt werden kann. Unterschiede zwischen Verpflichtungsumfang und Ver­

mögen (Deckungslücken/Deckungsüberschüsse) werden rollierend über die durchschnittliche Rest­

arbeitszeit (15 Jahre) der Mitarbeiter verteilt und in den folgenden Regulierungsperioden zusätzlich

als Gebührenbestandteil berücksichtigt. Weitere vorsichtige Annahmen unterstützen die fristgerech­

te Ausfinanzierung, vermeiden zufällige Schwankungen in der Gebührengrundlage und damit eine

willkürliche Belastung der Luftraumnutzer.

Mit fachlicher Weisung vom 12. Dezember 2012 legte das BAF deshalb fest, dass der tatsächliche

Finanzierungsaufwand für die bAv keinen spezifischen Kosteneffizienzzielen der Leistungsplanung

unterliegen soll, sondern als Teil der „festgestellten Kosten“ der Leistungsplanung angesehen wird

und somit Teil der Kostenbasis ist. Das Modell wird im Rahmen der Leistungsplanung bei Aufstel­

lung des folgenden Leistungsplans entsprechend angepasst, das jeweils in der Planungsphase

der folgenden Referenzperiode festgestellte Delta der Ausfinanzierung wird über 15 Jahre verteilt

(rollierende Betrachtung).

Das Unternehmen wendet in der ersten Regulierungsperiode von 2012 bis 2014 sowohl für die

Verzinsung des der betrieblichen Altersversorgung gewidmeten Vermögens als auch für die Diskon­

tierung der korrespondierenden Verpflichtungen einen an vorsichtigen kaufmännischen Erwägungen

ausgerichteten einheitlichen Zinssatz von 4,65 % an.

5.5.3 Ergebnisauswertung

Das Ergebnis 2012 beinhaltet vom Luftraumnutzer erstattete Kosten für Vorjahre aus der Umstel­

lung der Gebührenerhebung von HGB auf IFRS zum 1. Januar 2007 (sog. Nachhol effekte) in Höhe

von 45,8 Mio. EUR sowie aus der Änderung der Gebührenbemessungs parameter für Aufwendungen

aus der bAv (vgl. 5.5.2) im Rahmen der Einführung der regulierten Gebühr zum 1. Januar 2012 in

Höhe von 23,4 Mio. EUR.

Page 26: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

26

Konzernlagebericht 2012

Aus der Abwicklung der QTE­Transaktion (hierzu auch 11.3.2.4) ergibt sich unter Berücksichti­

gung prozessbegleitender Kosten, Zins­ und Währungseffekte ein einmaliger positiver Ergebnis­

beitrag vor Steuern in Höhe von 46,7 Mio. EUR.

Bereinigtes Ergebnis vor Steuern (Mio. €)

Jahresüberschuss 73,1

+ Steuern vom Einkommen und Ertrag 13,7

EBT 86,8

./. Nachholeffekte IFRS­Umstellung 45,8

./. Nachholeffekte bAv 23,4

./. Ergebnisbeitrag QTE 46,7

EBT bereinigt -29,1

Das um die vorgenannten Einflüsse bereinigte Ergebnis vor Steuern beträgt somit ­29,1 Mio. EUR.

Für den Streckenbereich teilt die EU­Gebührenverordnung 1191/2010 ab 2012 Chancen und Risi­

ken, die sich aus Abweichungen zwischen geplanter und tatsächlicher Verkehrsmenge ergeben,

zwischen den Luftraumnutzern und der DFS auf (vgl. 12.2.1.2). Werden definierte Grenzen über­

schritten, ist die DFS berechtigt und verpflichtet, entstehende Mehr­ bzw. Mindererlöse zurückzuge­

ben oder nachzufordern (Carry­over). Der für das Jahr 2012 ermittelte Carry­over wird vorgetragen

und bei der Gebührenfestsetzung für die zweite Regulierungsperiode berücksichtigt (zur derzeit

bestehenden Anwendungsproblematik vgl. 12.2.1.2).

Dagegen unterliegt der An­ und Abflug noch bis Ende 2014 der Vollkostendeckung. Hier legen die auf

Richtlinien der ICAO und EUROCONTROL beruhenden Gebührengrundsätze fest, dass nach der Berück­

sichtigung einer angemessenen Kapitalverzinsung entstandene Über­ oder Unterdeckungen in den Folge­

jahren verrechnet werden müssen. Dementsprechend wird die operative Unterdeckung des Geschäfts­

jahres 2012 für den Bereich An­ und Abflug bei der Gebührenfestsetzung 2014 berücksichtigt.

Insgesamt zeigt sich ein durch wesentliche Sondereinflüsse gekennzeichnetes positives Ergebnis.

Insbesondere durch die gestiegene Kostenbasis bei disproportionaler Umsatzentwicklung konnte

die DFS kein positives bereinigtes Ergebnis erreichen.

6. Vermögens- und Finanzlage6.1 Investitionen

Die DFS investiert in den Erhalt und die Weiterentwicklung der erforderlichen Infrastruktur, sofern

die Maßnahmen auf rechtlichen Verpflichtungen beruhen oder in betriebswirtschaftlich sinnvollem

Maße die Ergebnisentwicklung unterstützen. Vorgaben und Standards von ICAO, EUROCONTROL

und EU werden hierbei befolgt. Die Sicherheit des Luftverkehrs bestimmt die Investitionsentschei­

dungen in besonderem Maß. Vor diesem Hintergrund wurden im Geschäftsjahr 2012 Investitionen

in Höhe von 107,4 Mio. EUR vorgenommen. Einer Beteiligung wurden 1,6 Mio. EUR zur Erhöhung

Page 27: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

27

der sonstigen Einlage zugeführt. Eine konzerninterne langfristige Darlehenszusage der DFS über

50 Mio. EUR wurde bis zum 31. Dezember 2012 in Höhe von 11 Mio. EUR abgerufen.

Die in der Realisierung befindlichen Projekte mit dem höchsten Anteil am Investitionsvolumen

umfassen folgende Vorhaben:

■ Anbau Kontrollzentrale München: Der steigende Platzbedarf für die Einrüstung des Flugsiche­

rungssystems P2 (Nachfolgesystem für P1­Air­Traffic­Control­Automation­System (P1/ATCAS) in

den Kontrollzentralen des unteren Luftraums) erfordert bauliche Veränderungen. Die Maßnahme

umfasst einen Betriebsraum für ca. 100 Lotsenarbeitsplätze sowie Büros und Funktionsräume

für den Betriebsdienst. Zusätzlich werden zwei Gestellräume sowie jeweils zwei Klima­, Kälte­

und Stromversorgungszentralen eingerichtet.

■ Rehosting ATCAS­Hard­ und Software: Zur Sicherstellung des Produkt­Lifecycle erfolgt das

Rehosting von ATCAS. Die Software wird auf Linux unter einer intelkompatiblen Hardware

portiert.

■ P1/ATCAS­Softwareerweiterungen: Gesetzliche Vorgaben aus den SES­Durchführungsverord­

nungen der Europäischen Union erforderten Anpassungen der Software. Hierbei handelt es sich

beispielsweise um die Optimierung der Datenaustauschfunktionalität mit Partnerorganisationen.

■ Entwicklung des Paperless Strip System (PSS) Langen: PSS ist eine Erweiterung im Bereich

der Flugdatenverarbeitung und ­darstellung innerhalb des in Bremen, München und Langen

genutzten Air­Traffic­Service (ATS)­Systems P1/ATCAS. PSS ersetzt die Papierkontrollstreifen

durch elektronische Kontrollstreifen und tauscht Daten mit dem Flight Data Processing System

(FDPS) von P1/ATCAS aus.

■ Neubau Technikzentrum Langen: Die DFS errichtet ein neues Technikzentrum für den Aufbau

von Test­ und Referenzanlagen der Flugsicherungssysteme sowie die Aufnahme des administra­

tiven Rechenzentrums.

■ iCAS (Interoperability Through European Collaboration Center Automation System)­Software:

Das künftige Center­ATS­System iCAS wird insbesondere die Interoperabilitätsanforderungen

der SES­Verordnungen erfüllen.

■ Sprachvermittlungssystem Improved­Speech­Integrated­System (ISIS­XM) in Langen: Die DFS har­

monisiert ihre Sprachvermittlungssysteme und erneuert im Rahmen des Projektes LASER (Lan­

gen Sprachvermittlung Erneuerung) das System in Langen. ISIS­XM soll künftig im Rahmen einer

homogenen Systemlandschaft in allen Kontrollzentralen der DFS eingesetzt werden. Einheitliche

Bedienoberflächen und ­konzepte sollen die Schulungseffizienz steigern und die Voraussetzungen

für die Verlagerung von Diensten (z.B. Nacht­Zusammenlegungen von Kontrollzentralen) und neue

Konzepte zur Sicherstellung des FVK­Betriebs in Notfällen (Contingency­Konzepte) schaffen.

Page 28: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

28

Konzernlagebericht 2012

■ Erweiterung VAFORIT­Software (Very Advanced FDP (Flight Data Processing) Operational Requi­

rements Implementation): Das neue Flugsicherungssystem für den oberen Luftraum (Inbetrieb­

nahme Dezember 2010) wird erweitert. VAFORIT arbeitet vollständig streifenlos und löste das

Altsystem KARLDAP (Karlsruhe Automatic Data Processing and Display System) ab.

■ P2 Kontrollzentrale Niederlassung Langen: Ziel des Projektes ist die Einrüstung und Inbe­

triebnahme von P2 im Center Langen im neuen Betriebsraum der Niederlassung Mitte. Dabei

werden die bisher geteilten ATS­, Communication (COM)­ und Air­Traffic­Flow­Management

(ATFM)­Systeme Frankfurt und Düsseldorf in jeweils einem einzigen ATS­, COM­ und ATFM­

System integriert. Gleichzeitig nimmt der Engineer on Duty (EoD) Langen den Dienst auf. Nach

Inbetriebnahme von P2 werden alle P1/ATCAS­Altsysteme aus dem alten Betriebsraum und den

Gestellräumen deinstalliert. Für die neu einzurüstenden P­2­Komponenten wird eine neue Kälte­

zentrale im Center Langen in Betrieb genommen.

■ Radio Site Upgrade and Modernisation (RASUM) 8.33: Die DFS rüstet 95 Funkstellen inklusive

aller erforderlichen baulichen und infrastrukturellen Maßnahmen auf das 8.33­kHz­Kanalraster

im unteren Luftraum um. Das Projekt dient der Sicherung künftiger Steigerungsraten im Luft­

verkehr und trägt dem Beschluss der ICAO European Air Navigation Planning Group (EANPG)

48 vom November 2006 sowie der EU­Verordnung 1079/2012 Rechnung.

Im Geschäftsjahr 2012 wurden Anlagen im Bau im Wert von 31,1 Mio. EUR fertig gestellt.

Wesentlichen Anteil daran hatten insbesondere folgende Maßnahmen:

■ Data­Link­Software für VAFORIT: Die Data­Link­spezifischen Anpassungen am System VAFO­

RIT setzen die Grundlagen zur Bereitstellung der technischen Infrastruktur zur Einführung

von „Data­Link­Center“. Das Projekt trägt der Umsetzung der Vorgaben aus EU­Verordnung

29/2009 „Data­Link­Dienste“ und der EU­Verordnung 30/2009 „Austausch von Flugdaten zur

Unterstützung von Data­Link­Diensten“ Rechnung.

■ Mode Select (Mode S) für den Willy­Brandt­Flughafen Berlin (BER): Derzeit gibt es nur am Flug­

hafen Tegel eine Mode­S­fähige Radaranlage. Zur Erfüllung betrieblicher Anforderungen und

einer EU­Durchführungsverordnung sind zwei Mode­S­fähige Sensoren erforderlich. Um am

Flughafen BER einen Mode­S­Service zur Verfügung stellen zu können, ist daher ein weiterer

Mode­S­Radarsensor erforderlich.

■ Advanced Surface Movement Radar (A­SMR) Berlin Süd: Um künftig jederzeit über eine zuver­

lässige und wetterunabhängige Bodenlagedarstellung zu verfügen, haben DFS und der Flugha­

fen Berlin­Schönefeld (FBS) 2009 die gemeinsame Errichtung und Nutzung eines operationellen

Advanced Surface Movement Guidance and Control System (A­SMGCS) beschlossen. Das

vorhandene System der Flughafengesellschaft FBS ist angesichts der derzeitigen und künftigen

baulichen Veränderungen durch die Errichtung des Großflughafens BER nicht geeignet, eine

den betrieblichen Anforderungen entsprechende Bodenlagedarstellung zu liefern. Projektbe­

Page 29: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

29

gleitend wurde die Bauausführung des SMR­Turmes angepasst und ein neuer Multilateration

(MLAT)­Sensor zur Verbesserung der Abdeckung des Taxiway „Nord­Süd­Verbindung“ an die

zusätzlichen Anforderungen eingebunden.

Mit den dargestellten Projekten sichert die DFS ihre Position als zuverlässiger Partner für die

Luftfahrt.

6.2 Bilanzstruktur

Die Bilanzsumme stieg 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 % auf 1.207,5 Mio. EUR (Vorjahr:

1.106,1 Mio. EUR).

Die Beendigung der QTE­Transaktion (vgl. 11.3.2.4) wirkte sich hierbei mehrfach aus. Die zu

Beginn der Transaktion erfolgte passive Erfolgsabgrenzung in Form sonstiger Verbindlichkeiten

wurde 2012 vollständig ergebniswirksam aufgelöst (vgl. 5.3, 5.5). Die verbleibende Rumpfstruk­

tur wurde durch eine Erhöhung der sonstigen Vermögenswerte (Forderung an die Norddeutsche

Landesbank Nord/LB) und eine nahezu kongruente Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten

(Verbindlichkeit gegenüber der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW) abgebildet.

Auf der Aktivseite beruht der Anstieg im Wesentlichen auf der Erhöhung der langfristigen Vermö­

genswerte um rund 10,0 % (QTE und Unterdeckung 2012) sowie auf einer Erhöhung kurzfristiger

Vermögenswerte um rund 6,5 % durch einen höheren Bestand liquider Mittel per 31. Dezember

2012. Die Veränderung der aktiven Steuerlatenz steht in Zusammenhang mit der Beendigung der

QTE­Transaktion.

Auf der Passivseite ist der Anstieg im Wesentlichen auf die Veränderung des Eigenkapitals

zurückzuführen. Die DFS konnte das negative Eigenkapital durch den erzielten Jahresüberschuss

um 96,7 % deutlich verbessern.

Das langfristige Fremdkapital entwickelte sich in Summe konstant, veränderte sich jedoch in

seiner Struktur. Die Pensionsrückstellungen verminderten sich nach Saldierung mit dem zugehöri­

gen Planvermögen um rund 2,8 %. Die Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten korrespondiert

im Wesentlichen mit der Minderung der sonstigen Verbindlichkeiten (QTE). Die Veränderung der

passiven Steuerlatenz steht in Zusammenhang mit der Beendigung der QTE­Transaktion.

Das kurzfristige Fremdkapital stieg durch die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen an überwiegend inländische Lieferanten sowie den Anstieg der sonstigen Rückstellun­

gen um rund 14,7 %.

Die Netto­Finanzschulden beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf 182,6 Mio. EUR, der Ver­

schuldungsgrad lag zum Bilanzstichtag bei rund 15,1 %. Der wesentlich durch die betriebliche

Altersversorgung geprägte Zinsaufwand überstieg den Zinsertrag um 50,0 Mio. EUR.

Page 30: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

30

Konzernlagebericht 2012

Bilanzielle Kennzahlen

2012 2011 2010

Netto­Finanzschulden (Mio. EUR)(Finanzverbindlichkeiten – Liquide Mittel)

182,6 145,3 89,5*

Verschuldungsgrad (%)(Netto Finanzschulden/Bilanzsumme)

15,1 13,1 8,4*

Anlagenintensität (%)(langfristige Vermögenswerte/Bilanzsumme)

76,4 75,8 74,7

* Aufgrund einer Umgliederung in 2011 sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Folgejahren vergleichbar.

Bilanzielle Kennzahlen bei voller Berücksichtigung der Nachholeffekte und Deckungslücke

2012 2011 2010

Netto­Finanzschulden (Mio. EUR)(Finanzverbindlichkeiten – Liquide Mittel)

182,6 145,3 89,5*

Verschuldungsgrad (%)(Netto Finanzschulden/Bilanzsumme)

10,0 8,7 5,3*

Anlagenintensität (%)(langfristige Vermögenswerte/Bilanzsumme)

50,3 49,9 47,2

* Aufgrund einer Umgliederung in 2011 sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Folgejahren vergleichbar.

Eine detaillierte Überleitung des Eigenkapitals zum 31. Dezember 2012 zum Eigenkapital unter

Berücksichtigung der Nachholeffekte und der vom BAF genehmigten zu vereinnahmenden Kosten

aus der bAv (vgl. 5.5.2) enthält der Anhang in Kapitel 24.

6.3 Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelbestand setzt sich zum Jahresende wie folgt zusammen:

Finanzmittelbestand (T€)

Mittelzufluss (+) bzw. Mittelabfluss (­) 2012 2011 Veränd. (%)

Operative Geschäftstätigkeit 137.988 121.425 ­37,1

Investitionstätigkeit ­117.077 ­119.469 +2,0

Finanzierungstätigkeit ­40 ­2.445 +2.617,6

Zahlungswirksame Veränderung 20.871 ­489 +4.368,3

Finanzmittelbestand zum Jahresanfang 84.663 85.152 ­0,6

Finanzmittelbestand zum Jahresende 105.534 84.663 +24,7

An die Gesellschafterin erfolgte im Geschäftsjahr 2012 keine Ausschüttung. Detaillierte Angaben

sind in der gesonderten Kapitalflussrechnung sowie im Anhang unter Kapitel 31 enthalten.

Page 31: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

31

6.4 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der DFS

Die Entwicklung der Vermögens­, Ertrags­ und Finanzlage wird im Wesentlichen durch die recht­

lichen Rahmenbedingungen, die Regulierung, den stagnierenden Luftverkehr, das anhaltende

niedrige Zinsniveau sowie die Maßnahmen der Geschäftsführung zur Reduzierung der Kosten

geprägt. Sie zeigt ohne die Berücksichtigung von Sondereinflüssen einen negativen Trend.

Im Geschäftsjahr 2012 wurde der Umsatz um 2,9 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Damit

erzielte die DFS insgesamt einen Jahresüberschuss von 73,1 Mio. EUR. Dieser ist zwar weiterhin

deutlich positiv, lag aber unter dem Vorjahreswert und unter dem vor einem Jahr erwarteten

Wert. Es wurden bereits erste Handlungsfelder definiert, um Kosten zu senken und die Unterneh­

mensflexibilität zu erhöhen. Die Ziele gelten unternehmensweit, wobei die spezifischen Umset­

zungsmaßnahmen von jedem Bereich entwickelt werden.

6.5 Finanzmanagement

Das Finanzmanagement der DFS sichert und unterstützt im Konzern den gesetzlichen Auftrag der

DFS. Gleichzeitig wird die Wettbewerbsfähigkeit des preisfinanzierten Geschäftes gefördert. Die

DFS optimiert durch eine adäquate Eigen­ und Fremdkapitalstruktur, die sparsame Verwendung

von Eigenmitteln, eine gezielte Aufnahme von Fremdmitteln sowie durch eine planmäßige Steue­

rung der Zahlungsströme ihre Leistungsfähigkeit (vgl. Anhang Kapitel 24 Eigenkapital).

Die Finanzierung des Unternehmens erfolgt im Wesentlichen über den Mittelzufluss aus ope­

rativer Geschäftstätigkeit sowie über Mittelaufnahmen am Geld­ und Kapitalmarkt. Zusätzlich

ergeben sich zeitlich begrenzte liquiditätsbegünstigende Auswirkungen aus vermögenswirksamen

Sondereffekten (vgl. 5.5).

Das Konzern­Treasury steuert die Bestände an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten

sowie die Finanzmittelbeschaffung und bindet Tochtergesellschaften durch einen „Cashpool“ in

die Finanzströme ein. Dabei werden, soweit gesetzlich zulässig und wirtschaftlich sinnvoll, Finanz­

mittel zusammengeführt und zentral gesteuert. Der Finanzierungsbedarf der Tochtergesellschaf­

ten wird durch konzerninterne Verrechnungskonten und Darlehen befriedigt. Das Unternehmen

achtet auf eine ausgewogene Finanzierungstruktur und hält liquide Reserven vor, um unerwarte­

ten Verkehrsmengenveränderungen (vgl. 11.3.1) wirksam zu begegnen.

Die Geschäftsbeziehungen zu einem ausgewählten Kreis von Hausbanken werden nach einheit­

lichen Standards betreut und bestehende wechselseitige Zahlungsströme kontinuierlich verbes­

sert.

Die DFS finanziert ihre langfristigen Verbindlichkeiten kongruent durch Schuldscheindarlehen und

an der Börse in Luxembourg gehandelte Anleihen. Die kurzfristige Liquidität wird durch ein „Multi­

Currency Commercial Paper Programme“ gedeckt. Dieses Programm wird durch eine Konsortial­

kreditlinie in Höhe von 160 Mio. EUR als Back­Up­Facility gestützt.

Page 32: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

32

Konzernlagebericht 2012

Die DFS spricht mit ihrem Geld­ und Kapitalmarktprogramm sowohl nationale als auch internatio­

nale Investoren an. Diese gründen ihre Investitionsentscheidungen sowie die Preisfindung auf der

Bonität der jeweiligen Schuldner. Zur Unterstützung der Entscheidungsfindung lässt die DFS ihre

Bonität durch Kreditbewertungsagenturen (Rating­Agenturen) in Form standardisierter Beurteilun­

gen nach weltweit einheitlichen Verfahren einstufen.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s bestätigte der DFS 2012 die bestmögliche Bonitätsbeur­

teilung sowohl im kurz­ als auch im langfristigen Bereich (AAA/A­1+). Die Ratingagentur Moody’s

stufte das Rating der DFS vor dem Hintergrund der seit dem 1. Januar 2012 geltenden Regulie­

rung auf Aa3/P­1 herab. Mit Pressemitteilung vom 25. Juli 2012 wurde der stabile Ausblick in

Folge der Neueinschätzung des Ratings der Bundesrepublik Deutschland auf negativ angepasst.

Zum Jahresende 2012 betrug das Emissionsvolumen der DFS aus Anleihen nominal

47,2 Mio. EUR mit Restlaufzeiten von bis zu sechs Jahren sowie aus Schuldscheindarlehen

175 Mio. EUR mit Restlaufzeiten von bis zu acht Jahren. Der durchschnittliche Nominalzinssatz

der Anleihen und Schuldscheindarlehen ermittelt sich am Bilanzstichtag mit 3,182 %. Die beste­

henden Anleihefinanzierungen sind im Wesentlichen fest verzinslich oder durch Zinsswap­Verein­

barungen von variabler in feste Verzinsung getauscht.

7. MitarbeiterDie DFS beschäftigt Tarifmitarbeiter, außertarifliche Mitarbeiter, dienstüberlassene Mitarbeiter

des LBA und beurlaubte Soldaten. Die Tarifmitarbeiter unterliegen den Bestimmungen der unter­

nehmensbezogenen Tarifverträge.

Die freie Verhandlung von Konditionen charakterisiert den Status der außertariflichen Mitarbeiter.

Für sie gelten Zielvereinbarungen in fachlicher Hinsicht. Anhand des Erfüllungsgrades ihrer Ver­

einbarungen bemessen sich die variablen Gehaltsbestandteile.

Die dienstüberlassenen Mitarbeiter des LBA bilden die dritte Beschäftigtengruppe der DFS. Für

diese Beamten und Angestellten, die noch in einem Beschäftigungsverhältnis zum Bund stehen,

gelten nach wie vor die Bundesbesoldungsordnung und der Tarifvertrag für den öffentlichen

Dienst (TVöD). Die Tarifverträge der DFS finden auf sie deshalb keine Anwendung. Die DFS über­

nimmt die hierfür anfallenden Aufwendungen.

Fluglotsen und Flugdatenbearbeiter treten in der Regel ab einem Alter von 55 bzw. 59 Jahren in

eine dem Ruhestand vorgelagerte Übergangsversorgung ein. Dieser Übergangsversorgungsan­

spruch bestimmt einen maß geblichen Teil des Verpflichtungsbetrags.

Hinsichtlich der Vergütungsstruktur für die Geschäftsführung verweisen wir auf den Anhang, Kapi­

tel (41) „Organe der Gesellschaft“.

Page 33: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

33

Für den nachhaltigen Erfolg der DFS sind motivierte und qualifizierte Mitarbeiter eine unabdingba­

re Voraussetzung. Deshalb konzentriert sich das Personalmanagement der DFS auf einen ganz­

heitlichen Prozess, der von der Personalauswahl über die Aus­ und Weiterentwicklung bis hin zur

Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen reicht und durch eine an Lebensphasen orientierte

Personalpolitik unterstützt wird. Diese Ausrichtung führt zu einer Steigerung der Attraktivität als

Arbeitgeber und trägt zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der DFS bei.

Seit 2011 beteiligt sich die DFS am Standort der Unternehmenszentrale in Langen an der Unter­

haltung einer Kindertagesstätte. Den Mitarbeitern stehen dort, wie auch an den DFS­Niederlas­

sungen, Belegplätze zur Betreuung ihrer Kinder zur Verfügung.

Über ihre gesamte Berufszeit hinweg stehen den Mitarbeitern unter anderem flexible Arbeitszeit­

modelle, Gesundheitseinrichtungen, Seminare und Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung.

Die DFS beschäftigte zum 31. Dezember 2012 insgesamt 6.100 Mitarbeiter.

Mitarbeiter (jeweils zum 31.12.)

2012 2011 2010 2009 2008

Stammpersonal gesamt 6.100 6.064 5.938 5.596 5.342

Angestellte 5.560 5.239 5.074 4.745 4.530

Beurlaubte Soldaten 246 259 263 268 267

Gewerbliche Arbeitnehmer 28 31 31 32 32

Techn./kaufm. Studierende & Auszubildende 51 51 45 45 39

Auszubildende Flugverkehrskontrolle 193 189 213 175 112

Mitarbeiter des Luftfahrt­Bundesamts 268 295 312 331 362

davon Beamte (204) (227) (240) (255) (280)

davon Tarifangestellte (64) (68) (72) (76) (82)

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +0,6 +2,1 +6,1 +4,8 +4,2

Anteil weiblicher Mitarbeiter (%) 26,3 26,0 27,0 26,0 26,0

Anteil ausländischer Mitarbeiter (%) 4,2 4,3 4,3 3,9 3,1

Die Zunahme der Belegschaft ist im Wesentlichen auf den Bedarf an Fluglotsen zurückzuführen. Des

Weiteren wurden vor allem Techniker und Ingenieure eingestellt, um dem gestiegenen Anspruch der

im Betrieb und in der Entwicklung befindlichen Systeme gerecht zu werden.

Mitarbeiter nach Tätigkeitsbereichen (%)

2012

2011

48

47

8

8

44

45

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Flugverkehrskontrolle

Operative Technik

Unterstützende Bereiche

Page 34: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

34

Konzernlagebericht 2012

609 Personen waren in Teilzeit beschäftigt, davon 429 Frauen und 180 Männer. Die Anzahl der

Teilzeitkräfte hat sich gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt verringert.

Der Großteil der ausländischen Mitarbeiter kommt aus den USA und Großbritannien, gefolgt von

Österreich und Spanien. Insgesamt sind 48 Nationen vertreten. Die Altersstruktur der Mitarbeiter

ist ausgewogen. Das Durchschnittsalter liegt bei 41 Jahren, für Männer beträgt es 42 Jahre, für

Frauen 39 Jahre.

Die Fluktuationsquote, in der ausschließlich freiwillige Austritte berücksichtigt werden, betrug im

Jahr 2012 1,6 %.

Das Tochterunternehmen The Tower Company GmbH beschäftigte Ende Dezember 39 Mitarbei­

ter. Davon sind 26 Mitarbeiter Fluglotsen bzw. in der Ausbildung zum Fluglotsen.

Die DFS ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und bietet Berufseinsteigern seit

vielen Jahren attraktive Ausbildungs­ und Studienplätze.

Ausbildungsbeginn bei der DFS

2012 2011

Gesamt 244 240

Fluglotse 189 178

Flugdatenbearbeiter 4 11

Duales Studium/Ausbildung 51 51

Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +1,7 -7,0

Neben der Ausbildung zum Fluglotsen umfasst das derzeitige Ausbildungsspektrum der DFS

Ausbildungs­ und Studienplätze für duale Studiengänge mit Bachelor­Abschluss in den techni­

schen Mangelberufen Informationstechnik, Elektrotechnik/Nachrichtentechnik, Informatik, Flug­

sicherungstechnik, Servicetechnik sowie Luftverkehrsmanagement. Die DFS reagiert hiermit auf

den zukünftig großen Bedarf an Fachkräften, die auf diesem Wege innerhalb des Unternehmens

ausgebildet werden und mit hoher Wahrscheinlichkeit nach der Ausbildung oder dem Studium

Aufgaben in der DFS übernehmen werden.

Der duale Studiengang zum Flugsicherungsingenieur ist in Kooperation mit der HS Bremen 2012

erfolgreich eingeführt worden, der neue duale Studiengang zum Serviceingenieur wird voraus­

sichtlich zum Wintersemester 2013 starten. Damit bietet die DFS auch in Zukunft interessante

Ausbildungs­ und Studienplätze mit Perspektive.

8. Forschung und Entwicklungs aktivitätenDer auch im weltweiten Vergleich äußerst verkehrsreiche und komplexe deutsche Luftraum erfor­

dert eine besonders leistungsfähige Flugsicherung. Technologische und betriebliche Innovationen

Page 35: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

35

stellen eine wichtige Voraussetzung dar, um dem stetig wachsenden Luftverkehr gerecht zu

werden. Deshalb engagiert sich die DFS seit vielen Jahren in nationalen und internationalen For­

schungsprojekten, treibt innovative Entwicklungen voran und vermarktet sie auch.

Für Forschung und eigene Entwicklungen werden insgesamt ca. 2,7 % der Kosten und 195 Per­

sonalkapazitäten eingesetzt. Kostenreduzierend wirken vereinnahmte Fördermittel in Höhe von

ca. 7,2 Mio. EUR aus dem deutschen Luftfahrtforschungsprogramm sowie aus europäischen

Förderprogrammen einschließlich dem Forschungsprogramm für das Flugverkehrsmanagement

im einheitlichen europäischen Luftraum (Single European Sky Air Traffic Management Research;

SESAR). Die national geförderten Aktivitäten konzentrieren sich auf die Optimierung der hoch

belasteten Flughäfen und ihre Umgebung. Im internationalen Bereich ist SESAR das herausragen­

de Projekt. Es wird im Rahmen des „SESAR Joint Undertaking“ (SJU) durchgeführt, dem die DFS

gemeinsam mit anderen führenden Organisationen im Juni 2009 als aktives Mitglied beigetreten

ist. So kann die DFS die Zukunft der europäischen Flugsicherung auf der Basis ihrer Erfahrungen

mitgestalten, optimalen Nutzen aus den gemeinsamen Entwicklungen ziehen und erhält bis zu

50 % Förderung.

9. NachtragsberichtAm 1. Januar 2013 übernahmen Prof. Klaus­Dieter Scheurle und Robert Schickling ihr neues Amt

als Geschäftsführer der DFS gemeinsam mit Dr. Michael Hann, der seit 1. September 2012 im

Amt ist. Gleichzeitig trat die neue Geschäftsverteilung und damit der neue Aufgabenzuschnitt der

einzelnen Ressorts in Kraft.

Die Verträge der Geschäftsführer Dieter Kaden, Ralph Riedle und Jens Bergmann endeten mit

Ablauf des Jahres 2012 (vgl. Anhang Kapitel 41.1).

Am 30. Januar 2013 einigten sich DFS und die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) in der

zweiten Verhandlungsrunde hinsichtlich der 2012 gekündigten Verträge Vergütungstarifvertrag

(VTV), Vergütungstarifvertrag für Auszubildende (VTV­A) und Zulagentarifvertrag (ZTV) auf einen

maßvollen Abschluss. Die neuen Verträge haben eine Laufzeit vom 1. November 2012 bis zum

31. Dezember 2013 und umfassen im Wesentlichen eine Einmalzahlung sowie eine lineare

Gehaltssteigerung um 2 %.

Im Zusammenhang mit der Beendigung der QTE­Transaktion wurde der KfW eine Besicherung in

Form einer Abtretung der Forderung gegenüber der Nord/LB gestellt. Nach einvernehmlichen

Gesprächen im ersten Quartal 2013 verzichtete die KfW gegen eine zu leistende Einmalzahlung

auf die Besicherung.

Im Rahmen ihrer Finanzierungsstrategie platzierte die DFS nach dem Bilanzstichtag ein weiteres Schuld­

scheindarlehen in Höhe von 110 Mio. EUR mit einer Mindeststückelung von 0,5 Mio. EUR bei einer

Laufzeit von zehn Jahren. Die Auszahlung erfolgt zum Nominalwert mit einem Coupon von 2,308 %.

Page 36: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

36

Konzernlagebericht 2012

Am 7. März 2013 erhielt die DFS die Einwilligung des Gesellschafters zum Erwerb von 100% der

Anteile an der R. Eisenschmidt GmbH Vertrieb von Luftfahrthandbüchern mit Sitz in Egelsbach,

Hessen, durch das Tochterunternehmen DFS ESSP GmbH.

10. Compliance

DFS

Geschäftsführung

Risiko­ management

Internes Kontrollsystem

(IKS)

Compliance

Compliance­Beauftragter Compliance­Gremium

Daten­ schutz

Korruptions ­ prävention

Weitere Maßnahmen

Wirtschaftsprüfer

Interne Revision

Aufsichtsrat Audit-Ausschuss

Die bundeseigene DFS ist Trägerin hoheitlicher Aufgaben der Daseinsvorsorge. Sie unterliegt

dem Anwendungsbereich des Public Corporate Governance Kodex des Bundes. Er verpflichtet

die Geschäftsführung, für die Einhaltung und Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen und

der unternehmensinternen Richtlinien zu sorgen. Auf dieser Grundlage richtete die DFS 2011 ein

Compliance­Management­System ein.

Gemeinsam mit dem Risikomanagementsystem und dem internen Kontrollsystem (IKS) für den

Rechnungslegungsprozess bilden diese Elemente die drei Säulen der auf Risikovorsorge aus­

gerichteten Unternehmensstruktur. Dieses System wurde im Jahr 2012 weiter validiert und mit

Wirkung zum 20. Dezember 2012 ein Compliance­Beauftragter bestellt.

Das Compliance­Management­System wird fortwährend weiterentwickelt und ausgebaut. Orga­

nisatorisch wird es dem Bereich Institutionelles/Recht zugeordnet. Über den Compliance­Beauf­

tragten führt ein direkter Berichtsweg zur Geschäftsführung und zum Aufsichtsrat.

11. RisikoberichtDie DFS verfügt über ein eingespieltes Instrumentarium zur Identifikation, Analyse, Überwachung

und Steuerung der mit dem Geschäftsbetrieb einhergehenden Risiken. Die ständige Weiterent­

wicklung des Risikomanagementsystems – orientiert an Veränderungen des Unternehmens und

der Luftverkehrsbranche – gewährleistet auch zukünftig eine frühzeitige Identifikation von Risiken

und damit verbunden die Einleitung von Gegenmaßnahmen.

Page 37: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

37

11.1 Der Risikomanagement-Prozess

Der Risikomanagement­Prozess der DFS legt Standards für die laufende funktions­ und pro­

zessübergreifende Erkennung und Bewertung von Unternehmensrisiken fest. Er beginnt mit

den Anträgen zur Genehmigung von Geschäftsvorhaben und Projekten. Die Themenfelder zur

Prüfung etwaiger Auswirkungen umfassen die Kategorien Betrieb (z.B. Erfüllung des gesetzlichen

Auftrags, Infrastruktur), Finanzen (z.B. Kosten, Finanzmarkt, Kunden bzw. Lieferanten), Führung,

(z.B. Strategie, Personal, Organisation) sowie externes Umfeld (z.B. Politik und Gesetze, Katast­

rophen und Terroranschläge).

Die Prüfung erfolgt sowohl für den gebührenfinanzierten wie auch für den preisfinanzierten

Bereich. Mögliche Risiken für die DFS aus den Tochtergesellschaften sind einbezogen. Unterneh­

mensrisiken der Tochtergesellschaften werden in direktem Kontakt zwischen deren Geschäftsfüh­

rung und deren Aufsichtsorganen berichtet.

Die Risikobewertung richtet sich nach einer Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und

der möglichen Schadenshöhe der betrachteten Gefährdungen durch die meldenden Bereiche.

Dabei ist grundsätzlich eine quantifizierte Bewertung angestrebt; in begründeten Fällen ist eine

qualifizierte Bewertung zulässig. Für die Bandbreite einer qualifizierten Bewertung sind Eckwerte

in einer abgestimmten Bewertungsmatrix zentral festgelegt. Daraus ergibt sich die Einteilung der

gemeldeten Risiken in „rot“/bestandsgefährdend, „gelb“/wesentlich und „grün“/bereichsintern.

Die daraus resultierende Risikoberichterstattung an die Geschäftsführung findet vierteljährlich,

die der Geschäftsführung an den Aufsichtsrat der DFS halbjährlich statt. Sie enthält eine Über­

sicht der Veränderungen zur Vorperiode sowie alle Meldungen, die im Berichtszeitraum nicht

mehr als Risiko eingeschätzt wurden.

Der Risikomanagement­Prozess ist in einer Prozessbeschreibung und einer fachlichen Anweisung

zum Risikomanagement verbindlich beschrieben. Seine Funktionsfähigkeit wird im Rahmen der

Jahresabschlussprüfung von den beauftragten Wirtschaftsprüfern sowie regelmäßig von der Inter­

nen Revision geprüft.

11.2 Die Organisation

Die Geschäftsführung der DFS hat einen eigenständigen Bereich Risiko­ und Vertragsmanage­

ment für die zentrale Umsetzung des Risikomanagement­Systems im Unternehmen eingesetzt.

Aufgabenschwerpunkte sind die methodische Weiterentwicklung inklusive Festlegung der Doku­

mentationserfordernisse und die zentrale Risikoberichterstattung an die Geschäftsführung.

Das Management der Risiken erfolgt grundsätzlich zuständigkeitsbezogen durch die Organisati­

onseinheiten. Die Leiter der Organisationseinheiten sind im Rahmen ihrer Führungsaufgabe zur

vierteljährlichen Aktualisierungsmeldung bzw. zur bedarfsbezogenen Ad­hoc­Meldung verpflichtet.

Dabei werden auch die Maßnahmen zur Begrenzung und Bewältigung von Risiken überprüft und

ergänzt. Der Prognosezeitraum beträgt im Allgemeinen ein Jahr. Die Leiter der Organisations­

Page 38: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

38

Konzernlagebericht 2012

einheiten tragen die Verantwortung für die inhaltliche Richtigkeit ihrer Aussagen zur Risikosituation

ihrer Bereiche.

Für die bereichs­ und prozessübergreifende Betrachtung der aus den Bereichen gemeldeten Risi­

kosituationen wurde 2004 das Gremium „Risikomanagement­Ausschuss“ (RMA) zur Unterstützung

des zentralen Bereichs eingerichtet. Die Mitglieder gehören in der Regel zur ersten Führungsebene,

sind nah am unternehmerischen Entscheidungsgeschehen, kennen unternehmensweite Zusammen­

hänge und können daher zu einer zutreffenden Gesamtschau beitragen.

11.3 Wesentliche Risikofelder

Für die DFS werden in den folgenden Abschnitten wesentliche Risiken beschrieben, deren Reihenfolge

keine Wertigkeit der Eintrittswahrscheinlichkeit oder des potenziellen Schadens ausmaßes impliziert.

Alle Darstellungen können, bei für das Unternehmen positiver Entwicklung, gleichzeitig Chancen für

die DFS darstellen.

11.3.1 Unternehmensstrategische Risiken

Unternehmensstrategische Risiken entstehen im Wesentlichen aus der Fehleinschätzung von

Umfeldbedingungen und künftigen Marktentwicklungen. Sie können zu einer inadäquaten Ausrich­

tung der unternehmerischen Aktivitäten mit negativen Auswirkungen auf die Ertragslage führen.

Die Gefahr von weltweiten politischen Veränderungen, Terroranschlägen sowie das Konfliktpotenzial

im Nahen und Mittleren Osten besteht nach wie vor und stellt ein nicht vorhersehbares Risiko für

die Entwicklung des Luftverkehrs dar. Insbesondere Unruhen im Nahen Osten können das Wachs­

tum der Airline­Branche weiterhin belasten. Weitere sich abzeichnende Konflikte oder Naturkatas­

trophen (z.B. Vulkanausbrüche) oder grenzüberschreitende gesundheitliche Gefahren (Pandemien)

mit negativen Auswirkungen auf den Luftverkehr sind derzeit nicht erkennbar. Die Entwicklung des

Luftverkehrs (vgl. 3.3, 4.2) wird kritisch beobachtet.

Die Neufassung der europäischen Verordnungslage führt zu Änderungen der regulativen Rahmenbe­

dingungen für Flugsicherungsunternehmen, unter anderem zur Ablösung der langjährig praktizierten

Vollkostendeckung durch den Einstieg in die ökonomische Regulierung. Dadurch entsteht der DFS

ein Regulierungsrisiko, das sich insbesondere in einem Kosten­, aber auch einem Verkehrsmengen­

risiko auswirkt.

Der Leistungsplan der ersten Regulierungsperiode für den Gebührenbereich Strecke legt den

Gebührensatz verbindlich fest. Nur in begrenzten, in der EU­Verordnung normierten Fällen (vgl.

12.2.1.2) können Abweichungen von den im Leistungsplan getroffenen Annahmen in der folgen­

den Regulierungsperiode berücksichtigt werden. Sollte die DFS Verkehrsmengen­ oder Kostenab­

weichungen selbst tragen müssen, kann es zu Jahresfehlbeträgen kommen, die nicht durch die

zugelassene Verzinsung des betriebsnotwendigen Vermögens kompensiert werden und zu Eigen­

kapitalverlusten führen können.

Page 39: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

39

Die DFS berücksichtigt bekannte Risiken in ihren Verkehrsprognosen. Da diese Prognosen bei

der Gebührenkalkulation ein wesentliches Element darstellen, sind die zum Planungszeitpunkt

bekannten Marktrisiken im Gebührensatz berücksichtigt. Zur Steuerung dieser Risiken wurde ein

Kennzahlensystem entwickelt (vgl. 3.3).

11.3.2 Finanzwirtschaftliche Risiken

11.3.2.1 Grundsätze des finanzwirtschaftlichen Risikomanagements

Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ist die DFS verschiedenen finanzwirtschaftlichen Risiken

ausgesetzt.

Das Management dieser Risiken ist ein integraler Bestandteil der Planung und Umsetzung. Die

Geschäftsführung legt die zugehörige Unternehmenspolitik fest. Sie zielt auf Vermeidung neuer

sowie die Begrenzung bzw. Minimierung vorhandener Risiken. Das Finanzmanagement setzt

diese Vorgaben um und wendet ein System zur Steuerung von finanziellen Risiken an, das auf

das spezifische Geschäft der DFS zugeschnitten ist. Insbesondere seit Beginn der globalen

Finanzmarktkrise verfolgt und analysiert die DFS kontinuierlich im kritischen Dialog mit Hausban­

ken und Ratingagenturen die Ereignisse an den Finanzmärkten, um ggf. bestehende Strategien

neu zu bewerten oder neue Strategien zu entwickeln.

Als Teil des gesamten Risikomanagementsystems setzt die DFS zum Management von Markt­

preisrisiken (Zinsen, Devisen) Value­at­Risk­Analysen (VaR) ein.

Bei diesen Analysen wird wöchentlich die Risikoposition vom Bereich Treasury aufgrund von

Marktpreisrisiken gemessen und in regelmäßigen Abständen an die Geschäftsführung berichtet.

Der VaR kennzeichnet den absoluten Wertverlust einer im Unternehmen definierten Risikoposition,

der mit einer zuvor definierten Wahrscheinlichkeit innerhalb eines festgelegten Zeitraums nicht

überschritten wird. Die Ermittlung des VaR bei der DFS basiert auf einem Haltezeitraum von zehn

Tagen und einer Wahrscheinlichkeit von 95 %. Der kumulierte Verlust lag am 31. Dezember 2012

mit 95 %­iger Wahrscheinlichkeit unter 1.675 TEUR (Vorjahr: 3.074 TEUR).

Der VaR wird mit Hilfe von statistischen Zeitreihen über relevante Finanzmarktdaten (Zinssätze,

Devisenkurse) ermittelt. Durch sogenannte historische Simulationen aus der Vergangenheit wer­

den Szenarien in die Zukunft extrapoliert, unter deren Anwendung simulative Marktwertverände­

rungen für die Finanzinstrumente errechnet werden.

Bestandteil dieser Marktrisikoanalyse sind alle Geldmarktgeschäfte der DFS, die begebenen

Anleihen, Schuldscheindarlehen, Zinsderivate, Wertpapiere, Devisen­Sicherungsgeschäfte sowie

die dazugehörigen Risikopositionen (Fremdwährungsbestellungen, Fremdwährungsforderungen/­

verbindlichkeiten).

Quantitative Angaben zu VaR­Werten aus Wechselkurs­ und Zinsänderungsrisiken werden im

Anhang in Kapitel 34 zusammenfassend dargestellt.

Page 40: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

40

Konzernlagebericht 2012

Die berichtsorientierte Steuerung der Risiken wird durch klar definierte Rahmenbedingungen

unterstützt. Transaktionen mit derivativen Ins trumenten ohne Designation (Grundgeschäft) zu

Spekulationszwecken sind verboten.

Im Finanzanlagebereich werden Geschäfte nur mit Unternehmen kontrahiert, die über ein Rating

von langfristig mindestens AA­/Aa3, kurzfristig A­1/P­1 oder entsprechend hohe Bonität bzw.

sonstige Risikoabsicherung verfügen.

11.3.2.2 Liquiditätsrisiko

Die tägliche Liquidität wird vom Bereich Treasury überwacht und mithilfe einer unterjährigen und

mittelfristigen Liquiditätsplanung gesteuert (vgl. 6.5).

11.3.2.3 Ausfallrisiko

Operatives Geschäft im Bereich der Strecke und des preisfinanzierten Geschäfts sowie Finanzin­

strumente setzen die DFS einem Ausfallrisiko aus. Im operativen Geschäft werden die Forderun­

gen laufend überwacht. Ausfallrisiken werden mittels Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Die DFS fordert Sicherheitsleistungen von Kunden mit relevanten Umsatzvolumina ein, sofern

definierte Warnschwellen überschritten werden. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buch­

werte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben.

Gewährleistungsverpflichtungen aus dem preisfinanzierten Geschäft wird im Rahmen eines auf­

tragsbezogenen Qualitätsmanagements Rechnung getragen.

11.3.2.4 Risiko durch Herabstufung des Ratings der DFS

Die wirtschaftliche Entwicklung und Leistungsfähigkeit der DFS wird durch externe Rating­

agenturen und die Deutsche Bundesbank (Notenbankfähigkeit der DFS) beobachtet. Negative

Analysen und Herabstufungen der Ratings können sowohl die Aufnahme von Fremdmitteln

erschweren als auch die Konditionen der Finanzierung beeinträchtigen und damit zu höheren

Zinslasten führen.

Die DFS hat für einen Teil der bei ihr im Einsatz befindlichen Flugsicherungssysteme des Anlage­

vermögens in den Jahren 2002 und 2003 eine „US­Lease­in/Lease­out Transaktion“ (fünf Tran­

chen) mit zwei US­amerikanischen Investoren abgeschlossen (QTE­Transaktion).

Diese Transaktion wurde im 2. Quartal 2012 im Wesentlichen beendet. Die verbleibende inner­

deutsche Rumpfstruktur mit einer Restlaufzeit bis einschließlich 2021 beschränkt sich noch auf

eine Forderung gegen die Nord/LB (Darlehensnehmer) und auf eine Verbindlichkeit gegenüber

der KfW (Darlehensgeber). Die hiermit im Zusammenhang stehenden Zahlungsströme stehen

sich betrags­, fristen­ und währungskongruent gegenüber. Die DFS trägt während der Laufzeit

das Ausfallrisiko der Nord/LB i.H.v. 61 Mio. EUR zum Bilanzstichtag. Sollte das Rating der

DFS unter AA­ (Standard & Poor’s) oder Aa3 (Moody’s) fallen, ist die KfW zur außerordentlichen

Kündigung des Darlehens berechtigt. In diesem Fall müsste die DFS innerhalb einer definierten

Page 41: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

41

Frist einen Dritten benennen, der die Forderung der KfW gegenüber der DFS (zum Bilanzstichtag

63 Mio. EUR) erwirbt.

Dies könnte zu höheren Finanzierungskosten mit der Folge einer negativen Beeinflussung der Ver­

mögens­, Finanz­ und Ertragslage führen.

Die DFS schätzt die dargestellten Risiken insbesondere aufgrund des unveränderten Bestratings

seitens Standard & Poor’s, dem als stabil eingeschätzten Ausblick durch Moody’s und der derzei­

tigen Bankengespräche als gering ein.

11.3.2.5 Zinsänderungsrisiko

Sowohl im Bereich der Finanzierungen als auch der Finanzanlagen ist die DFS einem Zinsände­

rungsrisiko ausgesetzt.

Die DFS setzte im Jahr 2012 zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos derivative Finanzinstru­

mente zum Zwecke der Absicherung und Aufwandsminimierung ein. Die Effektivität der Sicherung

wird durch Laufzeit­ und Volumenkongruenz zwischen Grund­ und Sicherungsgeschäft gewährleis­

tet.

11.3.2.6 Wechselkursrisiko

Die DFS unterliegt Transaktionsrisiken im Rahmen grenzüberschreitender Beschaffungsvorgänge.

Der größte Teil der Fremdwährungsbestellungen/­verbindlichkeiten entsteht durch Lieferantenfak­

turierung in US­Dollar (USD). Das Gesamtvolumen betrug ca. 8,5 Mio. USD im Berichtszeitraum

(Vorjahr: 8,5 Mio. USD). Andere Währungen sind nur in geringem Umfang betroffen.

Diese Risiken werden durch Sicherungsgeschäfte mithilfe derivativer Finanzinstrumente begrenzt.

Wechselkursrisiken von Finanzgeschäften (Fremdwährungsanleihen, Commercial Paper) werden

sofort bei Geschäftsabschluss kongruent abgesichert.

11.3.3 Leistungswirtschaftliche und informationstechnische Risiken

Die DFS räumt der Sicherheit des Luftverkehrs oberste Priorität ein und richtete deshalb ein

Sicherheitsmanagementsystem entsprechend den Vorgaben der EU­Verordnung 1035/2011 ein.

Auf allen Ebenen der Planung, der Realisierung und des Betriebs der Infrastruktur der DFS wer­

den vielfältige Maßnahmen ergriffen, um die Wahrscheinlichkeit eines die Sicherheit des Luftver­

kehrs gefährdenden und wirtschaftlich relevanten Ausfalls der betrieblichen Infrastruktur der DFS

zu minimieren.

In das Risikomanagementsystem der DFS sind neben den Systemen und Anwendungen der Flug­

sicherungsdienste auch die administrativen Systeme und Anwendungen aufgenommen.

Page 42: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

42

Konzernlagebericht 2012

Maßnahmen zur Vermeidung von sicherheitsbezogenen bzw. wirtschaftlich relevanten Ausfäl­

len sind beispielsweise die Verdoppelung und räumliche Trennung der kritischen Systeme, die

umfangreiche Datensicherung mit Auslagerung und das SAP­Backup­Rechenzentrum.

11.3.4 Personalrisiken

Das Engagement und die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter sind für die DFS zur Aufrechterhal­

tung der Sicherheit des deutschen Luftraums sowie für die zukünftige Entwicklung des Unterneh­

mens von entscheidender Bedeutung.

Insbesondere der demographische Wandel und der stärker werdende Wettbewerb der Unterneh­

men um hoch qualifizierte Fach­ und Führungskräfte bilden ein nicht zu unterschätzendes Risiko.

Daher bedient sich die DFS weiterhin eines umfassenden Personalmarketingportfolios. Der

Hauptfokus liegt hierbei speziell auf den Zielgruppen Lotsennachwuchs und Nachwuchs an Mit­

arbeiterinnen und Mitarbeitern in den technischen Mangelberufsgruppen wie Informatik, Elektro­/

Nachrichtentechnik und Informationstechnik.

Die bereits im Jahr 2011 initiierten und fortgeführten Personalmarketing­Aktivitäten verfolgen das

Ziel einer verstärkten Präsenz der DFS am Arbeitsmarkt, der Steigerung des Bekanntheitsgrades

und des Arbeitgeberimages sowie der schnellen, nachhaltigen und effizienten Gewinnung von

qualifizierten und motivierten Nachwuchskräften in ausreichender Anzahl. Neben der intensiven

Zusammenarbeit mit Hochschulen und Gymnasien in Form von Exkursionen und Gastvorträgen

verstärkt die DFS ihre Marktpräsenz mit Unternehmensauftritten in sozialen Netzwerken.

11.3.5 Versicherte Risiken

Der Versicherungsschutz der DFS deckt die gängigen versicherbaren Risiken ab und erstreckt

sich auch auf direkte Mehrheitsbeteiligungen, die mitversichert sind. Er umfasst insbesondere die

Kompensation für den Verlust oder die Beschädigung von Sachwerten einschließlich der daraus

resultierenden Betriebsunterbrechungen und abzüglich der üblicherweise vereinbarten Selbstbe­

halte.

Bei der Beurteilung der versicherten Risiken ist zu berücksichtigen, dass die DFS weitgehend

hoheitliche Verwaltung im Sinne des Art. 87d des Grundgesetzes in Verbindung mit §§ 31b und

31d des Luftverkehrsgesetzes im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland ausübt. Infolgedessen

haftet die Bundesrepublik Deutschland bei Ansprüchen Dritter nach den allgemeinen Grund­

sätzen der Staatshaftung. Es wurde eine Luftfahrt­Haftpflichtversicherung mit einem Limit von

767 Mio. EUR pro Schadensfall abgeschlossen, mit der die Bundesrepublik Deutschland im Falle

eines von der DFS schuldhaft verursachten Schadensereignisses freigestellt würde. Für nicht

hoheitliche Tätigkeiten ist die gesetzliche sowie in einigen Fällen, wie beispielsweise der Vorfeld­

kontrolle, die vertraglich übernommene Haftpflicht bis zur genannten Höhe gedeckt.

Auch Schadensersatzansprüche Dritter aus Betriebshaftpflichtrisiken sind über Versicherungen

abgedeckt.

Page 43: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

43

11.3.6 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Rechnungslegungsprozess

(§ 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB)

Das in der DFS implementierte interne Kontroll­ und Risikomanagementsystem im Hinblick auf

den (Konzern­)Rechnungslegungsprozess ist ausgerichtet auf die ordnungsmäßige und effiziente

Darstellung aller finanz­ und rechnungslegungswirksamen Transaktionen und der damit verbun­

denen Geld­ und Leistungsströme. Die Beurteilung der Geschäftsvorfälle und ihre Erfassung

erfolgen unter Einhaltung internationaler und nationaler Rechnungslegungs­ und Offenlegungs­

vorschriften sowie unter Beachtung der gültigen Vorgaben des europäischen und nationalen

Gebührenrechts, des Steuer­ und Gesellschaftsrechts und der Grundsätze ordnungsmäßiger

Buchführung (GoB).

Die DFS setzt dies mit einer Aufbau­ und Ab lauforganisation in den zuständigen Bereichen, deren

Aufgaben in Funktionsdiagrammen und ISO­zertifizierten Dokumenten beschrieben sind, um. Für

jeden Mitarbeiter dieser Bereiche sind prozess­ und kompetenzorientierte Stellenbeschreibungen

vorhanden.

Alle buchungspflichtigen Geschäftsvorfälle werden mit dem standardisierten Enterprise Resource

Planning (ERP)­Softwareprodukt SAP R/3 erfasst. Die eingesetzte Software führt programmierte

Plausibilitätsprüfungen durch. Die im System hinterlegten Zugriffsberechtigungen und Funktionst­

rennungen werden außerhalb des Finanzbereichs verwaltet.

Die gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorschriften werden in allen Bereichen durch detaillierte

unternehmensinterne Anweisungen ergänzt. Dazu gehören verbindliche Festlegungen in Form von

internen Bilanzierungshandbüchern, ­richtlinien und ­anweisungen, die die Abbildung von Sachver­

halten nach IAS/IFRS, HGB, Gebührenrecht und steuerrechtlichen Gesichtspunkten beinhalten.

Diese Festlegungen werden laufend aktualisiert und bei Bedarf angepasst. Spezielle Fragestellun­

gen aufgrund komplexer, einmaliger oder nicht gewöhnlicher Geschäftsvorfälle werden darüber

hinaus durch Bilanzierungsentscheidungen geregelt.

Für die interne Rechnungslegung gelten spezielle, auf das Geschäftsmodell der DFS ausge­

richtete europäische Rechtsverordnungen. Neben der Kontrolle der Wirtschaftlichkeit wird die

Trennung gebührenfinanzierter und preisfinanzierter Aufgaben vollzogen. Im gebührenfinanzierten

Bereich wird dabei zwischen dem regulierten Teilbereich Strecke und dem (noch) nicht regulier­

ten Teilbereich An­ und Abflug unterschieden.

Möglichen, die Rechnungslegung gefährdenden und als solche identifizierten Risiken wird durch

monatliche Berichterstattung zu den Ergebnissen der internen und externen Rechnungslegung

an die Geschäftsführung begegnet. Die Differenzen der Ist­Ergebnisse zu den Planungen werden

analysiert. Diese Berichterstattung wird durch kontinuierliche und standardisierte Informationen

an den Aufsichtsrat ergänzt. Über die Abweichungen werden Frühwarnsignale definiert, mit deren

Unterstützung Risiken aus der laufenden Geschäftstätigkeit systematisch entgegengewirkt wer­

den kann.

Page 44: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

44

Konzernlagebericht 2012

Die Aufstellung des Jahres­ und Konzernabschlusses erfolgt in einem organisierten Prozess, der

von einer zentralen Abteilung koordiniert wird. Dabei kommen eine detaillierte Ablaufplanung

sowie standardisierte Informations­ und Abfragemethoden unter Anwendung auf die DFS zuge­

schnittener Checklisten zum Einsatz, um die Vollständigkeit und Richtigkeit der verarbeiteten

Informationen sicherzustellen. Zur Gewährleistung eines optimalen Informationsaustausches

erfolgen regelmäßige Abstimmungen mit allen am Erstellungsprozess Beteiligten. Die in den

Rechnungslegungsprozess einbezogenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Zwischen den

am Erstellungsprozess des Jahres­ und Konzernabschlusses Beteiligten besteht eine klare Auf­

gabenabgrenzung. Die Funktionstrennung und das Vier­Augen­Prinzip werden dabei konsequent

umgesetzt. Komplexe versicherungsmathematische Gutachten und Bewertungen werden durch

darauf spezialisierte Dienstleister erstellt.

Gewonnene Erkenntnisfortschritte werden zur stetigen Steigerung der Effizienz, Transparenz und

Zuverlässigkeit des Prozesses eingesetzt. Die Abschlussprüfer nehmen an den beratenden Sit­

zungen des Aufsichtsrats teil und berichten über ihre Prüfungsergebnisse.

Die interne Revision führt in unregelmäßigen Abständen analytische Prüfungshandlungen durch.

Auch abschlussrelevante Prozesse werden hierbei untersucht.

Mit den zuvor beschriebenen, miteinander verzahnten Instrumenten verfügt die DFS über ein

internes Kontroll­ und Risikomanagementsystem im Bereich der Rechnungslegung, welches

die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens­,

Finanz­ und Ertragslage sicherstellen soll. Bewusst oder unbewusst vorgenommene fehlerhafte

Handlungen sollen hierdurch weitestgehend vermieden und mit hoher Wahrscheinlichkeit aufge­

deckt werden können. Vollständige Sicherheit kann allerdings trotz größtmöglicher Sorgfalt nicht

garantiert werden.

11.3.7 Gesamtrisiko

Die Einschätzung der Gesamtrisikobeurteilung ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung

aller genannten Risiken. Die Risiken der DFS haben sich gegenüber dem Vorjahr durch die Einfüh­

rung der regulierten Gebühr im Bereich Strecke erweitert. Die Geschäftsführung sieht nach Ein­

schätzung der Risikolage des Konzerns jedoch derzeit keine Risiken, die einzeln oder gebündelt

mit anderen Risiken den Bestand der DFS gefährden könnten.

12. Prognosebericht12.1 Zukünftige Unternehmensentwicklung und Strategie

Die DFS führt die in den vergangenen Jahren begonnene Vorbereitung auf sich verändernde

Rahmenbedingungen in Europa konsequent fort. Die Geschäftsführung erwartet, dass folgende

wesentliche Einflussfaktoren die zukünftige Entwicklung der DFS zentral beeinflussen:

Page 45: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

45

12.1.1 Single European Sky (SES) und Regulierung

Die Initiative der Europäischen Kommission zur Bildung und Verwaltung eines einheitlichen grenz­

überschreitenden europäischen Luftraumes (SES) stellt einen bedeutenden Einflussfaktor dar.

Das Flugverkehrsmanagement im Rahmen von SES orientiert sich zukünftig nicht mehr an natio­

nalen Grenzen, sondern an den Hauptverkehrsströmen und soll somit die Kapazität und Dienst­

leistungsqualität im Luftraum weiter steigern.

Ein Grundpfeiler der SES­Initiative ist die Bildung länderübergreifender Luftraumblöcke, in der

die Flugsicherungsdienste in gemeinsamer Verantwortung erbracht werden sollen. Diese Vor­

gabe wird von einer Reihe von Staaten in Europa vorangetrieben. So beteiligt sich Deutschland

zusammen mit den Benelux­Staaten, Frankreich, der Schweiz und der EUROCONTROL­Zentrale

in Maastricht aktiv an der Konkretisierung und Umsetzung dieses Vorhabens im Rahmen des

FABEC. Die Ratifizierung des FABEC­Staatsvertrags erfolgte durch die Bundesrepublik Deutsch­

land am 13. Juli 2012. Das Datum des Inkrafttretens des FABEC wird gesondert verkündet, wenn

alle beteiligten Staaten den Ratifizierungsprozess abgeschlossen und die Ratifizierungsurkunden

hinterlegt haben. Belgien hat den Vertrag allerdings noch nicht ratifiziert. Die Auswirkung auf die

SES­Initiative bleibt abzuwarten.

Basierend auf den EU­Verordnungen 691/2010 „Festlegung eines Leistungssystems für Flugsi­

cherungsdienste und Netzfunktionen“ (ehemals VO (EG) 2096/2005) sowie VO (EU) 1191/2010

„Einführung einer gemeinsamen Gebührenregelung für Flugsicherungsdienste“ (ehemals VO (EG)

1794/2006) aus dem SES­II­Paket ist seit 2012 ein Leistungssystem für Flugsicherungsdienste

und Netzfunktionen im Bereich der Streckenkontrolldienste eingeführt worden.

Es zielt auf die Verbesserung der Leistungen der Flugsicherungsdienste und der Netzfunktionen

im einheitlichen europäischen Luftraum ab. Das Leistungssystem sieht auf europäischer Ebene

verbindliche Leistungsziele für Sicherheit, Kapazität, Umwelt und Kosteneffizienz innerhalb fest­

gelegter Zeiträume (Regulierungsperioden) vor.

Der FABEC­Leistungsplan bestimmt für die erste Regulierungsperiode (2012–2014) gemeinsame

Ziele für Kapazität und Umwelt sowie in besonderem Maße die auch durch den deutschen Beitrag

zum Leistungsplan verbindlich festgelegte Kosteneffizienz.

Dagegen wird es erst mit Beginn der zweiten Regulierungsperiode ab 2015 sowohl auf europäi­

scher Ebene wie auch auf FABEC/nationaler Ebene verbindliche Zielwerte für Sicherheit geben.

Das europäische Leistungssystem wird durch die angestrebte effektive Nutzung der zivil­militäri­

schen Lufträume unterstützt.

Der aktuelle Ausblick auf die zweite Regulierungsperiode (2015–2019) zeigt, dass neben dem

Streckenkontrolldienst auch der An­/Abflug einer Performance­Regulierung unterliegen wird. Die

aktuellen Verordnungsentwürfe werden derzeit auf europäischer Ebene diskutiert. Sofern die

Page 46: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

46

Konzernlagebericht 2012

aktuellen Verordnungsentwürfe keine substanziellen Veränderungen mehr erfahren, ist davon aus­

zugehen, dass die Flugsicherungsorganisationen in der zweiten Regulierungsperiode nicht nur im

Strecken­, sondern auch im An­/Abflugbereich einen erheblichen Anteil der Verkehrsmengenrisi­

ken tragen müssen. Die damit einhergehenden Erlösrisiken sind aufgrund der Schwankungsbreite

der Verkehrsprognosen, nicht zuletzt aufgrund des langen Vorhersagezeitraums (fünf bis sieben

Jahre), nur mit hohen Unsicherheiten abschätzbar.

12.1.2 Single European Sky ATM Research (SESAR)

Die DFS trägt den europäischen Anforderungen zur Modernisierung des Flugverkehrsmanage­

mentnetzwerks durch Teilnahme an dem Projekt SESAR Rechnung, indem sie gemeinsam mit

ihren Partnern unter Führung des SJU bedarfsgerechte Technologien und Verfahren entwickelt.

12.1.3 Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

Die meisten Wirtschaftsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen für Deutschland für das Jahr

2013 nach unten revidiert und erwarten ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zwischen 0,3 %

und 0,9 %. Sie begründen diese Erwartung mit der Staatsschuldenkrise, die zu großen Sparpro­

grammen in vielen Ländern und einer tiefen Skepsis der Wirtschaft und Konsumenten über die

weitere Entwicklung führt. Die Stimmungsindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung stabilisie­

ren sich auf niedrigem Niveau. Die Bundesregierung rechnet in ihrem Jahresbericht 2013 damit,

dass sich die deutsche Wirtschaft trotz aller weltwirtschaftlichen Turbulenzen behauptet und auf

Wachstumskurs bleibt. Sie erwartet allerdings einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts im

Jahr 2013 von nur 0,4 % und von 1,6 % im Jahr 2014. Mittelfristig geht die Bundesregierung von

einer Steigerung von 1,4 % pro Jahr bis 2017 aus.

Die International Air Transport Association (IATA), die weltweit rund 230 Airlines repräsentiert,

rechnet mit einem starken Anstieg der Passagierzahlen von 2,8 Milliarden im Jahr 2011 auf

3,6 Milliarden bis 2016, der zu einem jährlichen Wachstum von 5,3 % führe. Die Zunahme der

Passagierzahlen werde in der Asien­Pazifik­Region erwartet; in Europa dagegen werde sich das

Wachstum verlangsamen. Dennoch bleibe Europa der größte Markt für die Fluggesellschaften.

Beim Frachtverkehr rechnet die IATA mit einer jährlichen Zunahme von rund 3 % bis 2016.

EUROCONTROL erwartet im Basisszenario der aktuellen STATFOR­7­Jahres­Prognose („EURO­

CONTROL 7­year IFR Flight Movements and Service Units Forecast: 2013–2019“, Eurocontrol

Doc493, Stand: März 2013) im deutschen Luftraum für 2013 einen Verkehrsrückgang von

1,7 %. Im gesamten mittelfristigen Prognosezeitraum bis 2019 rechnet die Organisation für

Deutschland mit einem Zuwachs von rund 15 % bezogen auf das Jahr 2012.

12.1.4 Strategische Ausrichtung der DFS

Die größten Herausforderungen für die DFS liegen aus Sicht der strategischen Planung einerseits

in der Anpassung des Unternehmens an die Rahmenbedingungen der ökonomischen Regulierung

und andererseits in dem Verlauf der sich abzeichnenden europäischen Konsolidierung der Flugsi­

cherungsbranche.

Page 47: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

47

Die DFS antizipiert zunehmend diversifizierte Rahmenbedingungen und schafft damit die Voraus­

setzungen zur strategischen Neuausrichtung, sodass die neue Geschäftsführung 2013 geeignete

Maßnahmen zur Strategieumsetzung ergreifen kann.

Den Kern des neuen strategischen Ansatzes sollen strategische Geschäftsfelder bilden, in denen

die DFS Produkte und Dienstleistungen anbietet. Mit diesem neuen Konzept können die Auswir­

kungen von Trends und Herausforderungen auf die einzelnen Unternehmensbereiche differenzier­

ter analysiert werden. Weiterhin wird der strategische Fokus von der DFS auf den DFS­Konzern

erweitert und zusätzlich die Transparenz hinsichtlich der Performance­Beiträge der Bereiche

erhöht.

Die Geschäftsführung stärkt durch ein 5­Punkte­Programm die strategische Ausrichtung der DFS,

indem sie

■ im Bewusstsein der Bedeutung und des Stellenwerts der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für

den Erfolg die Personalarbeit neu orientiert und weiterentwickelt

■ die regulatorischen Rahmenbedingungen proaktiv unterstützt und fördert

■ die Produktivität erhöht

■ Kapazitätsengpässe sukzessive beseitigt und

■ das preisfinanzierte Geschäft ausbaut.

12.2 Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Auf Basis der beschriebenen Geschäftsentwicklung ergeben sich unter Abwägung der Chancen­

und Risikopotenziale die nachfolgenden Prognosen, die Einfluss auf die Entwicklung der Vermö­

gens­, Finanz­ und Ertragslage haben können.

12.2.1 Rechtliche Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen

12.2.1.1 Normenkonflikt zwischen Gebührenbemessung und Erfolgsermittlung

Die DFS unterliegt einem substanzverzehrenden Normenkonflikt zwischen der Festlegung der

Gebühren und der Ermittlung handels­ und steuerrechtlicher Jahresergebnisse. Während einer­

seits europäische Vorgaben die Anwendung der IFRS als Ansatz­ und Bewertungsgrundlage

gebührenrelevanter Sachverhalte voraussetzen, führen handels­ und steuerrechtliche Regelungen

teilweise zu deutlich abweichenden Bewertungen. Dieses Spannungsfeld erfordert sowohl im han­

dels­ wie auch steuerrechtlichen Jahresabschluss den Ausweis von Unterschiedsbeträgen aus der

Gebührenabrechnung, um die Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden

Bildes der Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage zu gewährleisten. Durch gesetzliche Regelungen

soll diese Bilanzierung zeitnah mit den regulatorischen Erfordernissen der Gebührenabrechnung

in Einklang gebracht werden und damit bedrohliche handels­ und steuerrechtliche Ergebnisse

vermeiden, die sich andernfalls aus der Normenkollision ergeben können. Ein entsprechender

Gesetzentwurf, der allerdings allein auf die Ermittlung einer zutreffenden steuerlichen Bemes­

sungsgrundlage zielt, wurde durch das Bundesfinanzministerium im Rahmen des Jahressteuer­

gesetzes 2013 eingebracht. Der Artikelgesetzentwurf zum Jahressteuergesetz enthielt einen

Gesetzentwurf zur „Berücksichtigung der Gebührenabrechnungsergebnisse bei der beauftragten

Page 48: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

48

Konzernlagebericht 2012

Flugsicherungsorganisation (§ 31b Absatz 3 und § 37 Absatz 2a – neu – LuftVG)“. Der Bundesrat

hat den Gesetzentwurf abgelehnt, das Vermittlungsverfahren ist Anfang 2013 gescheitert. Das

Bundeskabinett hat am 6. Februar 2013 die unstreitigen Teile des Jahressteuergesetzes 2013

in der Form eines neuen Artikelgesetzes (Amtshilfe­Richtlinie­Umsetzungsgesetz) beschlossen,

das auch die Änderung des Luftverkehrsgesetzes enthält. Es ist geplant, diesen Gesetzentwurf

kurzfristig von Seiten der Koalitionsfraktionen im Deutschen Bundestag einzubringen. Die DFS

geht deshalb nach wie vor davon aus, dass die Gesetzesänderung noch vor der parlamentarischen

Sommerpause beschlossen wird.

12.2.1.2 Abkehr von der Vollkostendeckung

Für die DFS bedeutet der Wechsel von der Vollkostendeckung hin zu einer leistungsorientierten

Gebührenstruktur im Streckenbereich tiefgreifende Veränderungen in den Kosten­ und Erlösposi­

tionen. Sie partizipiert innerhalb bestimmter Grenzen an den Chancen und Risiken der Entwick­

lung des Luftverkehrs.

Risikotragung der Verkehrsmengenabweichung

Verkehrsmengenabweichung (v) Anteil DFS Anteil Nutzer

v ≤ 2 % 100% ­­­

2 % < v ≤ 10 % 30% 70%

v > 10 % ­­­ 100%

Einsparungen oder Mehraufwendungen werden nicht mehr in den Folgeperioden verrechnet, son­

dern wirken direkt auf das Ergebnis der DFS. Es bestehen derzeit noch Auslegungs­ und Anwen­

dungsfragen, die Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der wirtschaftlichen Lage der Gesell­

schaft haben können. So sind aus Sicht der DFS seit dem Umstellungsstichtag (31. Dezember

2011/1. Januar 2012) eine kleinere Anzahl von Bewertungs­, Bilanzierungs­ und Abrechnungs­

sachverhalten nicht zweifelsfrei gelöst. Regulierungsbehörde und DFS erarbeiten im kritischen

Dialog einen verbindlichen Katalog derjenigen Kostensachverhalte, die als nicht kontrollierbar

(sog. un­controllable costs) zu qualifizieren und in voller Höhe vom Luftraumnutzer zu tragen

sind.

Die aktuelle Debatte um die Überarbeitung der Gebühren­ und Performance­Verordnung der Euro­

päischen Kommission umfasst eine Neugestaltung der Regelungen zu den „Unkontrollierbaren

Kosten“, die auch den Genehmigungsprozess umfasst. Der derzeitige Stand der Entwürfe sieht

eine abschließende Genehmigung jeder dieser Kostenpositionen durch die Kommission vor. Über

den Zeitpunkt dieser Genehmigung (jährlich/nur am Ende der Referenzperiode) wird derzeit noch

verhandelt. Die neue Regelung soll allerdings auch bereits für die unkontrollierbaren Kosten der

ersten Referenzperiode gelten. Angesichts dieser unklaren Rechtslage berücksichtigt die DFS

diejenigen Kosten, die nach der eigenen Rechtsauffassung vom Luftraumnutzer zu tragen sind,

noch nicht in ihrer Gebührenabrechnung. Dagegen werden erstattungspflichtige unkontrollierbare

Kosten bereits als Verpflichtung zurückgestellt.

Page 49: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

49

12.2.2 Regulierung

12.2.2.1 Besondere Behandlung der betrieb lichen Altersversorgung in der Gebührenermittlung

Die Änderungen des Rechnungslegungsstandards IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) werden

insbesondere durch den Wegfall des sog. Korridoransatzes ab 2013 dazu führen, dass Zins­

satzänderungen im Bereich der betrieblichen Altersversorgung nicht mehr geglättet werden. Die

unmittelbare Auswirkung führt zu erhöhten Eigenkapitalvolatilitäten, die aber durch die Einführung

des kalkulatorischen Modells im Bereich der regulierten Gebühr abgemildert werden (vgl. 5.5.2).

12.2.2.2 Gebührenfestsetzung für den An- und Abflug

Das BAF setzte mit fachlicher Anweisung vom 12. Dezember 2012 für den An­ und Abflug die

Verteilung der gebührenrechtlichen Unterdeckung des Jahres 2011 auf die Jahre 2013–2015

fest, reduzierte die geplanten Personalkostensteigerungen von 3 % auf 1 % und erhöhte die Ver­

kehrsprognose, die damit über der EUROCONTROL­Kurzfristprognose (Stand 12/2012) und der

DFS­Erwartung für 2013 liegt. Diese Maßnahme entlastet kurzfristig den Luftraumnutzer, in dem

sie abweichend zur bisherigen Praxis die Verteilung der gebührenrechtlichen Unterdeckung des

Jahres 2011 über einen längeren Zeitraum anstelle der vollständigen Berücksichtigung im Jahr

2013 vorsieht und dadurch die Gebührenbemessungsgrundlage und die Liquidität beeinflusst.

Maßnahmen und Auswirkungen je Geschäftsjahr (Mio. €)

2013 2014 2015

Streckung Unterdeckung ­7,4 +3,7 +3,7

Tarifsteigerung Personalkosten ­1,9 ­­­ +1,9

Anpassung Verkehrsprognose ­2,8 ­­­ +2,8

12.2.3 Umsatzerlöse und Kosten

12.2.3.1 Umsatzerlöse

Die DFS beobachtet derzeit eine erhebliche Abweichung zwischen dem tatsächlichen Luftver­

kehrsaufkommen und dem für die erste Regulierungsperiode prognostizierten Verkehr. Die

Umsatzerlöse der DFS in der ersten Regulierungsperiode werden dadurch stark belastet.

Berlins neuer Flughafen Willy Brandt wird tendenziell erst deutlich nach seiner Inbetriebnahme

durch das von der Lufthansa angekündigte Engagement Wachstumsimpulse abgeben und

zunächst lediglich die Verkehrsströme der Flughäfen Berlin Schönefeld und Tegel, die geschlos­

sen werden sollen, aufnehmen. Ein sicherer Zeitpunkt der Inbetriebnahme ist derzeit nicht

bekannt.

12.2.3.2 Kosten

Die notwendige Personalverstärkung im Bereich Flugverkehrskontrolle wird in den nächsten Jah­

ren zentral die Aufwandsentwicklung beeinflussen. Der Personalaufwuchs in diesem Kernelement

des Geschäfts soll flugsicherungsbedingte Kapazitätsengpässe im nationalen und internationalen

Flugverkehr vermeiden. Zur Verbesserung der Verspätungssituation muss die DFS zusätzlich

Page 50: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

50

Konzernlagebericht 2012

verstärkt in die Ausbildung von Fluglotsen investieren. Mit dieser Maßnahme sollen zukünftig

Personalunterdeckungen in einigen Sektoren und geplante Altersabgänge ausgeglichen sowie

Lotsenmehrbedarf gedeckt werden, sofern der prognostizierte ansteigende Flugverkehr den

Personalaufbau rechtfertigt.

Die DFS hat 2011 mit der GdF Tarifverträge zur Vergütung und Eingruppierung abgeschlossen.

Die Diskussionen mit den örtlichen Betriebsräten über die praktische Umsetzung dieses Vertra­

ges sind noch nicht beendet.

Während der Eingruppierungstarifvertrag (ETV) eine Laufzeit bis Ende Oktober 2016 hat, sind die

in 2012 kündbaren Tarifverträge VTV, VTV­A und ZTV auch tatsächlich gekündigt worden (vgl.

Nachtragsbericht zur Einigung nach dem Bilanzstichtag).

12.2.4 Investitionen

Ersatzinvestitionen und Investitionen in kapazitätserweiternde Flugsicherungssysteme bzw. in die

Infrastruktur der internationalen Verkehrsflughäfen München und Berlin führen zukünftig zu ten­

denziell höheren Abschreibungen. Weitere Investitionen werden durch fristenkongruente Abschrei­

bungen amortisiert.

Der im vergangenen Geschäftsjahr eingeleitete Evaluierungsprozess zur möglichen Übernahme

wesentlicher Anteile an der britischen Flugsicherung NATS wird aus strategischen Erwägungen

weiter verfolgt.

12.2.5 Finanzlage

Die Ereignisse an den Kapitalmärkten beeinflussen mit zwei gegenläufigen Effekten nach wie

vor deutlich die Finanzlage: schwache Kapitalmarktzinsen begünstigen die Kreditaufnahme und

sorgen für niedrige Zinsaufwendungen. Gleichzeitig verhindern die derzeit am Markt erzielbaren

niedrigen Renditen substanzielle Erträge aus der Anlage des der betrieblichen Altersversorgung

gewidmeten Planvermögens. Der Vermögensaufbau der bAv verlangsamt sich. Außerdem sind

die Verpflichtungen gemäß IAS 19.78 mit dem Zinssatz zu bewerten und zu diskontieren, der

sich am Markt für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen erzielen lässt. Dieser gegenüber

dem bisher zugrunde gelegten unternehmensspezifischen Diskontierungssatz niedrigere Zinssatz

führt zu deutlich steigenden Aufwendungen für die bereits erdienten Ansprüche der Mitarbeiter

mit erheblichem Einfluss auf die Personalkosten.

Die Regulierungsbehörde legte fest, dass der tatsächliche Finanzierungsaufwand für die bAv

keinen spezifischen Kosteneffizienzzielen der Leistungsplanung unterliegen soll und ermöglicht

damit eine verlässliche Bedienung dieser Verpflichtungen.

Die sich abzeichnenden operativen Verluste werden durch eine zunehmende Neuverschuldung

finanziert und durch zukünftige, auskömmliche Gewinne getilgt, die auf einer durch die Regulie­

rungsbehörde gesicherten, angemessenen Rendite beruhen.

Page 51: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

51

12.2.6 Ergebnisprognose

Die Geschäftsführung erwartet insgesamt ein stagnierendes Luftverkehrsaufkommen in Europa.

Sie antizipiert in ihrer aktuellen Verkehrsprognose für das Jahr 2013 (Stand März 2013) für den

Streckenbereich, im Gegensatz zum Leistungsplan, eine um ca. 1,8 % reduzierte Anzahl an DLE.

Da der Leistungsplan eine konstante Gebührenrate vorgibt, wird die DFS im Streckenbereich ten­

denziell sinkende Umsatzerlöse erzielen.

Die Geschäftsführung steuert den sich abzeichnenden Erlösrückgängen gezielt mit Kostensen­

kungsprogrammen entgegen und fokussiert sich dabei auf die Reduzierung des Personalaufbaus,

die Anpassung von Investitionsmaßnahmen sowie die Reduzierung von Projekt­ und allgemeinen

Kosten.

Diese Maßnahmen können die erwarteten reduzierten Umsatzerlöse im Vergleich zur Planung und

den Anstieg der Kosten allerdings nur begrenzt ausgleichen. Die Geschäftsführung rechnet für

die Jahre 2013 und 2014 mit operativen Verlusten, die allerdings durch die zu vereinnahmenden

Nachholeffekte kompensiert werden.

Langen, 12. März 2013

Die Geschäftsführung

Prof. Klaus­Dieter Scheurle

Robert Schickling

Dr. Michael Hann

Page 52: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

52

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen

Konzern­Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012

Anhang 2012 2011TEUR TEUR

Umsatzerlöse (5) 1.101.317 1.070.253Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen (6) 2.588 1.845

Sonstige betriebliche Erträge (7) 77.779 38.442

Gesamtleistung 1.181.684 1.110.540

Materialaufwand (8) ­6.705 ­7.470

Personalaufwand (9) ­789.138 ­701.875

Abschreibungen (10) ­105.026 ­102.478

Sonstige betriebliche Aufwendungen (11) ­143.968 ­154.961

Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 136.847 143.756

Finanzerträge (12) 75.299 59.780

Finanzaufwendungen (12) ­125.308 ­115.084

Finanzergebnis (12) -50.009 -55.304

Ergebnis vor Ertragsteuern 86.838 88.452

Ertragsteuern (13) ­13.756 ­8.818

Jahresüberschuss (24) 73.082 79.634

Davon auf Gesellschafterin des Mutterunternehmens entfallend 73.082 79.634

Sonstiges ErgebnisPosten, die nachfolgend in den Gewinn oder Verlustumgegliedert werden können:Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zurVeräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswerte (24) ­101 ­159

Steuereffekte (24) ­55 ­84

Summe des sonstigen Ergebnisses (24) -156 -243

Davon auf Gesellschafterin des Mutterunternehmens entfallend ­156 ­243

Gesamtergebnis 72.926 79.391

Davon auf Gesellschafterin des Mutterunternehmens entfallend 72.926 79.391

Page 53: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

53

Konzern­Bilanz zum 31. Dezember 2012

Anhang 31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR

Aktiva

Immaterielle Vermögenswerte (14) 234.074 236.434Sachanlagen (15) 511.486 508.873Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (16) 873 903Finanzanlagen (17) 40.526 35.032Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (19) 7 0Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (18) 135.229 50.642Latente Steuerforderungen (13) 0 6.291Langfristige Vermögenswerte 922.195 838.175

Vorräte (21) 5.068 5.026Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (19) 142.060 147.268Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen (20) 1.415 3.998Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (18) 20.061 24.746Laufende Ertragsteueransprüche 4.150 2.188Wertpapiere (22) 7.018 0Flüssige Mittel (23) 105.534 84.663Kurzfristige Vermögenswerte 285.306 267.889

Summe Aktiva 1.207.501 1.106.064

Anhang 31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR

Passiva

Gezeichnetes Kapital (24) 153.388 153.388Kapitalrücklage (24) 74.296 74.296Gewinnrücklage (24) ­229.166 ­302.248Sonstige Rücklagen (24) ­968 ­812Eigenkapital -2.450 -75.376

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (25) 532.415 547.916Sonstige Rückstellungen (26) 127.864 127.933Finanzverbindlichkeiten (27) 284.544 229.940Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (28) 798 1.123Sonstige Verbindlichkeiten (29) 4.672 50.533Ertragsteuerschulden 30.869 30.869Latente Steuerschulden (13) 7.349 0Langfristiges Fremdkapital 988.511 988.314

Sonstige Rückstellungen (26) 31.055 38.189Finanzverbindlichkeiten (27) 3.627 0Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (28) 51.754 41.471Sonstige Verbindlichkeiten (29) 134.904 112.779Ertragsteuerschulden 100 687Kurzfristiges Fremdkapital 221.440 193.126

Summe Passiva 1.207.501 1.106.064

Page 54: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

54

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen

Konzern­Eigenkapitalveränderungsrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012

Davon aufGesellschafterin

des Mutter-Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Sonstige Gesamt unternehmens

Kapital rücklage rücklage Rücklagen entfallendTEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Anhang (24) (24) (24) (24)

Stand 1.1.2011 153.388 74.296 -381.882 -569 -154.767 -154.767

Ausschüttung an Gesellschafterin 0 0 0 0 0 0

Gesamtergebnis

Jahresüberschuss 0 0 79.634 0 79.634 79.634

Sonstiges ErgebnisVeränderung desbeizulegenden Zeitwertsvon zur Veräußerung verfügbaren finanziellenVermögenswerten 0 0 0 ­159 ­159 ­159Steuereffekte 0 0 0 ­84 ­84 ­84

Stand 31.12.2011 153.388 74.296 -302.248 -812 -75.376 -75.376

Ausschüttung an Gesellschafterin 0 0 0 0 0 0

Gesamtergebnis

Jahresüberschuss 0 0 73.082 0 73.082 73.082

Sonstiges ErgebnisVeränderung desbeizulegenden Zeitwertsvon zur Veräußerung verfügbaren finanziellenVermögenswerten 0 0 0 ­101 ­101 ­101Steuereffekte 0 0 0 ­55 ­55 ­55

Stand 31.12.2012 153.388 74.296 -229.166 -968 -2.450 -2.450

Page 55: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

55

Anhang 2012 2011

(31) TEUR TEUR

Jahresüberschuss 73.082 79.634

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 105.026 102.478

Ertragsteuern 171 8.818

Beteiligungserträge ­339 ­167

Gewinne (­) / Verluste (+) aus der Bewertung der Anleihen ­3.534 2.328

Erträge (­) aus der Bewertung der Wertpapiere ­7 ­6

Erträge (­) aus Anlageabgängen ­1.775 ­84

Verluste (+) aus Anlageabgängen 996 3.522

Nicht zahlungswirksame Veränderungen aus der QTE­Transaktion 2.651 0

Erhöhung (­) der sonstigen Forderungen und Vermögenswerte ­16.495 ­30.606

Verminderung (+) der latenten Steuerforderungen 6.235 713

Erhöhung (­) / Verminderung (+) der Vorräte ­42 27

Verminderung (+) / Erhöhung (­) der Forderungen ausLieferungen und Leistungen 5.201 ­16.656

Erhöhung (­) / Verminderung (+) der laufenden Ertragsteuerforderungen ­1.962 14.425

Verminderung (­) der Rückstellungen für Pensionenund ähnliche Verpflichtungen ­15.501 ­25.166

Verminderung (­) der sonstigen Rückstellungen ­7.203 ­9.466

Verminderung (­) der sonstigen Verbindlichkeiten ­22.834 ­17.813

Erhöhung (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.957 6.607

Verminderung (­) der Ertragsteuerschulden ­586 ­1.814

Erhöhung (+) der latenten Steuerschulden 7.349 0

Gezahlte (­) / Erhaltene (+) Steuern ­2.741 4.484

Erhaltene Dividenden 339 167

Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 137.988 121.425

Auszahlungen (­) für Investitionen inimmaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ­107.441 ­120.387

Auszahlungen (­) für Investitionen in Finanzanlagen ­12.606 ­386

Einzahlungen (+) aus Abgängen von immateriellenVermögenswerten und Sachanlagevermögen 2.970 1.304Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit -117.077 -119.469

Einzahlungen (+) für Finanzierungsleasing 169 0

Zinsergebnis 6.271 3.905

Erhaltene Zinsen 1.159 1.989

Gezahlte Zinsen ­7.639 ­8.339

Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit -40 -2.445

Zahlungswirksame Veränderung desFinanzmittelbestands 20.871 -489Finanzmittelbestand zum Jahresanfang 84.663 85.152

Finanzmittelbestand zum Jahresende 105.534 84.663

Konzern­Kapitalflussrechnungfür die Zeit vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012

Page 56: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

56

1. Allgemeine GrundlagenDie DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) ist eine privatrechtlich organisierte Gesellschaft mit

Sitz in 63225 Langen, Am DFS­Campus 10. Die Eintragung erfolgte im Handelsregister des Amts­

gerichts Offenbach am Main als Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter HRB 34977. Die DFS

steht im Alleineigentum der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS).

Das Hauptgeschäft der DFS leitet sich aus den Aufgabenstellungen des § 27c Luftverkehrsgesetz

(LuftVG) ab. Danach ist sie mit der Wahrnehmung der Flugsicherungsdienste beliehen (hoheitlicher

Auftrag). Der Konzernlagebericht enthält Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit und zum Gegenstand

der DFS (vgl. Kapitel „1.1 Geschäftstätigkeit“ und „1.3 Rechtliche und organisatorische Rahmenbe­

dingungen“ im Konzernlagebericht).

2. Anwendung rechnungslegungsbezogener VorschriftenDie Verordnungen:

verpflichten die DFS, ihren Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 nach den International

Financial Reporting Standards (IFRS) zu erstellen. Dabei wendet sie die von der Europäischen Union

(EU) anerkannten und verabschiedeten Standards des International Accounting Standards Board

(IASB) und die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee

(IFRIC) an.

Über das Bilanzrechtsreformgesetz vom 4. Dezember 2004 (BilReG – Gesetz zur Einführung

internationaler Rechnungslegungsstandards und zur Sicherung der Qualität der Abschlussprüfung)

wurde die EU­Verordnung Nr. 1606/2002 ins deutsche Handelsrecht (§ 315a HGB) übernommen

und bei der Erstellung dieses Abschlusses berücksichtigt.

Konzern­Anhang für das Geschäftsjahr 2012

(EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend

die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards

(EG) Nr. 550/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10. März 2004 über dieErbring ung von Flugsicherungsdiensten im einheitlichen europäischen Luftraum(„Flugsicherungsdienste­Verordnung“)

(EG) Nr. 1794/2006 der Kommission vom 6. Dezember 2006 zur Einführung

einer gemeinsamen Gebührenregelung für Flugsicherungsdienste

(EU) 1191/2010 der Kommssion vom 16. Dezember 2010 zur Änderung der Verordnung(EG) Nr. 1794/2006 der Kommission zur Einführung einer gemeinsamen Gebührenregelungfür Flugsicherungsdienste

Page 57: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

57

Der vorliegende Konzernabschluss der DFS steht in Einklang mit den in der EU verpflichtend anzu­

wendenden Standards.

Das Geschäftsjahr des DFS­Konzerns entspricht dem Kalenderjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember.

Die Geschäftsführung des Unternehmens stellte den Konzernabschluss auf und hat ihn am

12. März 2013 zur Weitergabe an den Auditausschuss des Aufsichtsrats freigegeben. Der Auditaus­

schuss hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und dazu Stellung zu nehmen, ob er den

Konzernabschluss billigt. Der Aufsichtsrat wird nach Befassung mit dem Konzernabschluss sowie

der Stellungnahme des Auditausschusses eine entsprechende Empfehlung an die Gesellschafterin

zur Billigung beschließen. Die Gesellschafterin kann den durch die Geschäftsführung freigegebenen

Konzernabschluss ändern. Der gebilligte Konzernabschluss wird über den elektronischen Bundes­

anzeiger gemäß § 325 Abs. 2a Nr. 1 HGB und auf unserer Website www.dfs.de zugänglich sein.

3. Konsolidierungskreis

Abkürzung Gesellschaft Sitz Beteiligungs-quote in %

DFS DFS Deutsche Flugsicherung GmbH Langen, Deutschland Obergesellschaft

Verbundene UnternehmenESSP DFS European Satellite Services Provider

Beteiligungsgesellschaft mbH Langen, Deutschland 100,00

U­Kasse DFS Unterstützungskasse GmbH Langen, Deutschland 100,00

TTC The Tower Company GmbH Langen, Deutschland 100,00

Energy DFS Energy GmbH Langen, Deutschland 100,00

FCS FCS Flight Calibration Services GmbH Braunschweig, Deutschland 55,00

Beteiligungen

GroupEAD GroupEAD Europe S.L. Madrid, Spanien 36,00

BILSODA BILSODA GmbH & Co. KG Pullach, Deutschland 24,90

Beteiligungen über verbundene Unternehmen

Beteiligungen über DFS European Satellite Services Provider Beteiligungsgesellschaft mbH:

ESSP SAS European Satellite Services ProviderSociété par Action Simplifiée Toulouse, Frankreich 16,67

Beteiligung über The Tower Company GmbH:

TATS Tower Air Traffic Services S.L. Madrid, Spanien 50,00

Die DFS erfasst ihre Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen (vgl. Kapitel

„17 Finanzanlagen“ und „40.1 Nahestehende Unternehmen“) zu Anschaffungskosten. Auch im

Rahmen einer zusammengefassten Betrachtungsweise wirken sich die Anteile nicht auf die Ver­

mögens­, Finanz­ und Ertragslage des Konzerns aus und werden daher nicht konsolidiert.

Page 58: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

58

4. Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeDie DFS und ihre Tochtergesellschaften bilanzieren und bewerten nach einheitlichen Standards. Sie

wenden dabei grundsätzlich das Anschaffungskostenprinzip an, sofern die IFRS keine abweichen­

den Bewertungskonzepte vorschreiben.

4.1 International Financial Reporting Standards und Interpretationen

4.1.1 Verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen

Die DFS wendet folgenden, überarbeiteten Standard für Geschäftsjahre, die am oder nach dem

1. Januar 2012 beginnen, verpflichtend an. Die Anerkennung durch die Europäische Union ist mit

der Veröffentlichung des Standards im Amtsblatt der EU erfolgt.

Standard Titel Veröffent- EU- Inkraft-lichung Endorsement treten

IASBIFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben 7.10.2010 22.11.2011 1.7.2011

(Übertragung finanzieller Vermögenswerte)

Die Änderungen des IFRS 7 erweitern die Angabepflichten für Finanzinstrumente. So muss ein

Unternehmen, das finanzielle Vermögenswerte an ein anderes Unternehmen übertragen hat, Infor­

mationen über die vollständig ausgebuchten finanziellen Vermögenswerte veröffentlichen, wenn es

noch ein anhaltendes Engagement an diesen Vermögenswerten besitzt. Zudem sind ergänzende

Angaben für übertragene, aber noch nicht vollständig ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte

notwendig. Der Standard ist verpflichtend für Geschäftsjahre heranzuziehen, die am oder nach dem

1. Juli 2011 beginnen, wobei eine frühere Anwendung zulässig ist. Sowohl die Änderungen des

IFRS 7 als auch die Übergangsvorschriften haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

4.1.2 Freiwillig anzuwendende Standards und Interpretationen

Das IASB veröffentlichte folgende, überarbeitete bzw. neue Standards und Interpretationen. Im Rah­

men des Endorsement­Verfahrens wurden die Standards bereits in europäisches Recht übernom­

men. Sie treten ab dem angegebenen Zeitpunkt verpflichtend in Kraft und können vorzeitig freiwillig

ausgeübt werden.

Die DFS prüft derzeit die Auswirkungen der neuen und geänderten Standards auf die Vermögens­,

Finanz­ und Ertragslage des Konzerns. Sie verzichtet auf die vorzeitige, freiwillige Umsetzung der

Standards und wendet sie erst zum jeweils verpflichtenden Inkrafttreten an.

Page 59: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

59

Standard Titel Veröffent- EU- Inkraft-lichung Endorsement treten

IASBIFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben 16.12.2011 13.12.2012 1.1.2013

(Saldierung von finanziellen Vermögenswertenund finanziellen Schulden)

IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung 16.12.2011 13.12.2012 1.1.2014(Saldierung von finanziellen Vermögenswerten

und finanziellen Schulden)IFRS 1 Erstmalige Anwendung der IFRS 20.12.2010 11.12.2012 1.1.2013

(Ausgeprägte Hochinflation und Beseitigung derfesten Zeitpunkte für Erstanwender)

IFRS 10 Konzernabschlüsse 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2014

IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2014

IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2014

IFRS 13 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2013

IAS 27 Einzelabschlüsse 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2014

IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2014Gemeinschaftsunternehmen

IAS 12 Latente Steuern (Realisierung zugrundeliegender 20.12.2010 11.12.2012 1.1.2013Vermögenswerte)

IFRIC 20 Abraumkosten in der Produktionsphase eines 19.10.2011 11.12.2012 1.1.2013Tagebaubergwerks

IAS 1 Darstellung des Abschlusses 16.6.2011 5.6.2012 1.7.2012(Darstellung von Posten des sonstigen Ergebnisses)

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer 16.6.2011 5.6.2012 1.1.2013

Der neue Standard IFRS 10 bestimmt nach dem neuen Beherrschungskonzept die Einbeziehung

von Unternehmen in den Konzernabschluss. Der Standard bietet zudem Leitlinien zu dessen Ausle­

gung in Zweifelsfällen. IFRS 11 bestimmt die Bilanzierung von gemeinschaftlichen Vereinbarungen

und knüpft dabei an die Art der sich daraus ergebenden Rechte und Verpflichtungen an. IFRS 12

normiert die Angabepflichten für sämtliche Arten von Beteiligungen an anderen Unternehmen.

IAS 27 und 28 wurden infolge der neuen IFRS angepasst und regeln die Bilanzierung von Einzel­

abschlüssen bzw. von Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die

DFS erwartet aufgrund der neuen und geänderten Standards keine Auswirkungen auf den Konsoli­

dierungskreis, da auch bei einer zusammengefassten Betrachtungsweise die Anteile an verbunde­

nen Unternehmen von untergeordneter Bedeutung bleiben.

Page 60: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

60

Der geänderte IAS 19 schafft die Korridormethode für versicherungsmathematische Gewinne und

Verluste ab. Diese werden in „Umbewertungen“ umbenannt und sofort bei Entstehen erfolgsneutral

im „Sonstigen Ergebnis“ erfasst. Im Fall von Planänderungen und Plankürzungen werden die ent­

standenen, verfallbaren nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen sofort im Zeitpunkt ihres

Entstehens ergebniswirksam berücksichtigt. Die erwarteten Erträge aus Planvermögen und die

Zinsaufwendungen für die Pensionsverpflichtungen werden einheitlich verzinst und als Netto­Zins­

komponente ausgewiesen. IAS 19 fordert zudem umfangreichere Angaben zu den Verpflichtungen

aus betrieblicher Altersversorgung.

4.1.3 Veröffentlichte, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards

und Interpretationen

Das IASB hat folgende Standards herausgegeben, die bisher noch nicht verpflichtend anzuwenden

sind. Die Umsetzung der Standards setzt die Anerkennung und Übernahme durch die EU voraus.

Sie treten ab dem voraussichtlichen Zeitpunkt verpflichtend in Kraft.

Die DFS prüft derzeit mögliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Sie wendet keinen der

neuen bzw. geänderten Standards vorzeitig freiwillig an.

Standard Titel Veröffent- voraus- DFS-Relevanzlichung sichtliches

IASB Inkraft-treten

IFRS 9 Finanzinstrumente 12.11.2009 1.1.2015 jaIFRS 1 Erstmalig Anwendung der IFRS 13.3.2012 1.1.2013 nein

(Darlehen der öffentlichen Hand)Katalog Verbesserungen der International Financial 17.5.2012 1.1.2013 ja

Reporting Standards (2009–2011)

IFRS 10–12 Übergangsbestimmungen zu IFRS 10, 11 und 12 28.6.2012 1.1.2014 ja

IFRS 10 Konzernabschlüsse (Investmentgesellschaften) 31.10.2012 1.1.2014 ja

IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 31.10.2012 1.1.2014 ja(Investmentgesellschaften)

IAS 27 Einzelabschlüsse (Investmentgesellschaften) 31.10.2012 1.1.2014 ja

4.2 Änderung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unter Verwendung

von Schätzungen, Annahmen, Ermessensentscheidungen

Die DFS prognostiziert im Rahmen der Bilanzierung und Bewertung zukünftige Entwicklungen, die

den später tatsächlich eintretenden Verhältnissen widersprechen können. Diese umfangreichen

Annahmen und Schätzungen sowie Beurteilungen und Ermessensentscheidungen können einen

erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage der DFS haben.

Sie basieren auf historischen Erfahrungen oder Erwartungen über das Eintreten künftiger Ereignis­

se, die unter den gegebenen Umständen kaufmännisch vernünftig erscheinen. Die DFS verifiziert

ihre Einschätzungen und Prognosen fortlaufend und erfasst eventuelle Abweichungen zu den tat­

sächlichen Verhältnissen periodengerecht.

Page 61: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

61

4.2.1 International Financial Reporting Standards und Interpretationen

Die Änderung von Bilanzierungs­ und Bewertungsmethoden aufgrund von neuen und überarbeiteten

Standards oder Interpretationen erfolgen rückwirkend, sofern für einen Standard keine abweichen­

de Regelung vorgesehen ist. Die Gesamtergebnisrechnung des Vorjahres sowie die Eröffnungsbi­

lanz der Vergleichsperiode werden so angepasst, als ob die neuen Bilanzierungs­ und Bewertungs­

methoden schon immer angewendet worden wären.

4.2.2 Werthaltigkeit finanzieller Vermögenswerte

Im Rahmen von Werthaltigkeitstests bei finanziellen Vermögenswerten sind bei Vorliegen objektiver

Hinweise für eine Wertminderung, die Barwerte der erwarteten, künftigen Cashflows zu bestimmen

(vgl. Kapitel „4.5.2 Wertminderungen“). Grundsätzlich begutachtet die DFS, neben anderen Fak­

toren, die Dauer und das Ausmaß der Abweichungen von den Anschaffungskosten, die Zins­ und

Kursentwicklung, die finanzielle Situation, die kurzfristigen Geschäftsaussichten sowie die allgemei­

ne wirtschaftliche Entwicklung. Bei zweifelhaften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beur­

teilt die DFS die Kreditwürdigkeit der Kunden und bemisst erforderliche Wertberichtigungen nach

dem wahrscheinlichen Ausfallrisiko auf Grundlage von Informationen über Insolvenzen (vgl. Kapitel

„4.6.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“).

4.2.3 Langfristige Dienstleistungsaufträge

Die DFS realisiert die Umsätze bei langfristigen Dienstleistungsaufträgen nach der „Percentage­

of­Completion­Methode“ (vgl. Kapitel „4.5.1 Ertrags­ und Aufwandsrealisierung“). Die Bestimmung

des Fertigstellungsgrades und somit des Leistungsfortschritts erfordern die Schätzung von maß­

geblichen Einflussfaktoren wie anfallende Kosten, Auftragserlösen und Auftragsrisiken. Die verant­

wortlichen Fachabteilungen überprüfen kontinuierlich alle Einschätzungen und nehmen erforderliche

Anpassungen vor.

4.2.4 Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Bewertung der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen beruht auf Annahmen, die zu Beginn

des Geschäftsjahres festgelegt werden (vgl. Kapitel „25.2 Versicherungsmathematische Annah­

men“). Der Rechnungszins basiert auf der Rendite für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen.

Der Zinssatz für die erwarteten Erträge aus Planvermögen lässt sich aus den aktuellen Marktbedin­

gungen ableiten. Die Zinssätze für Gehalts­ und Leistungstrend resultieren aus historischen Erfah­

rungswerten. Jede Änderung dieser Annahmen hat Auswirkungen auf den Buchwert der Pensions­

verpflichtungen sowie die in der Gesamtergebnisrechnung erfassten Aufwendungen und Erträge.

Die Abweichungen zwischen den Ermessensentscheidungen und den tatsächlichen Verhältnissen

berücksichtigt die DFS im Rahmen der „Korridormethode“ (vgl. Kapitel „4.6.13 Rückstellungen für

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“).

Durch die Änderungen des IAS 19 (vgl. Kapitel „4.1.2 Freiwillig anzuwendende Standards und

Interpretationen“) und dem damit verbundenen Wegfall der „Korridormethode“ rechnet die DFS

damit, dass zum 1. Januar 2013 aufgelaufene versicherungsmathematische Verluste in Höhe von

1.295 Millionen Euro (vgl. Kapitel „25.6 Pensionsrückstellungen“) im Eigenkapital zu erfassen sind.

Page 62: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

62

Der Rechnungszins sinkt für die Bewertung ab dem 1. Januar 2013 von 4,50 Prozent um 1,60 Pro­

zent auf 2,90 Prozent.

Die Neufassung des Tarifvertrags über die Kranken­ und Pflegeversicherung vom 17. Januar 2012

verpflichtet die DFS zu einer Zuschusszahlung zur gesetzlichen Krankenversicherung an die

Begünstigten und führt zu einem Ausweis von nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand in den Pen­

sionsverpflichtungen.

4.2.5 Sonstige Rückstellungen

Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfordert Ermessensentscheidungen über die

geschätzten Kosten, die erwarteten Zahlungsmittelabflüsse sowie deren Fälligkeiten (vgl. Kapitel

„4.6.14 Sonstige Rückstellungen“). Die Rückstellungen beruhen auf Verträgen, Tarifvereinbarungen,

gesetzlichen Vorschriften oder sonstigen Verpflichtungen. Sie wurden auf Grundlage von finanz­ und

versicherungsmathematischen Berechnungen oder historischen Erfahrungswerten nach vernünf­

tiger kaufmännischer Beurteilung gebildet. Die Prämissen der sonstigen Rückstellungen werden

jährlich überprüft und gegebenenfalls an die aktuelle Entwicklung angepasst.

Die Zinssätze zur Abzinsung langfristiger Rückstellungen wurden an die Entwicklung des Zinsni­

veaus im Geschäftsjahr angepasst (vgl. Kapitel „26 Sonstige Rückstellungen“).

4.3 Änderungen von Vergleichsinformationen in der Vorperiode

Bilanzposition und Kapitel vor Umstellung nach Umstellung

TEUR TEUR

Kapitel „9 Personalaufwand“Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und 130.249Unterstützung

Aufwendungen für IFRS­Altersversorgung 71.740

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 58.509

Kapitel „11 Sonstige betriebliche Aufwendungen“

Miete, Leasing und Raumkosten 35.424

Raumkosten 22.370

Miete und Leasing 13.054

Kapitel „24 Überleitung zum bereinigten Eigenkapital“

Betriebliche Altersversorgung nach gebührenrechtlicher Sichtweise 0 80.136

Gebührenrechtliche Einbeziehung der Energy 0 ­256

Kapitel „30 Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“Die Segmentberichterstattung sowie deren Überleitung wurde an das zum 1. Januar 2012eingeführte, regulierte Gebührenerhebungsverfahren angepasst.

Kapital „32 Finanzinstrumente“

Beizulegender Zeitwert der Anteile an verbundenen Unternehmen 27.172 28.892

Page 63: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

63

4.4 Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss und die Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaften werden in der Berichts­

währung Euro erstellt. Grundsätzlich beziehen sich alle Angaben auf tausend Währungseinheiten in

Euro (TEUR). Rundungen werden in kaufmännischer Weise vorgenommen.

Für nicht monetäre Posten (z.B. immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen, Vorräte) in

fremder Währung erfolgt der Bilanzansatz zu historischen Kursen. Monetäre Posten (z.B. flüssige

Mittel, Forderungen, Verbindlichkeiten) in Fremdwährung rechnet die DFS zum Stichtagskurs um,

wobei Währungskurseffekte erfolgswirksam berücksichtigt werden.

Währungen ISO-Code Standard- EWU- Standard- EWU-umrechnung Umrechnung umrechnung Umrechnung

Mittelkurs Briefkurs Mittelkurs Briefkurs1 EUR = 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011

US­Dollar USD 1,31940 1,32240 1,29390 1,29690

Britisches Pfund GBP 0,81610 0,81810 0,83530 0,83730

Schweizer Franken CHF 1,20720 1,20920 1,21560 1,21760

Japanischer Yen JPY 113,61000 113,85000 100,20000 100,44000

4.5 Posten der Gesamtergebnisrechnung

4.5.1 Ertrags- und Aufwandsrealisierung

Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge werden realisiert, sofern:

■ die Erbringung der Dienstleistung oder der Verkauf von Gütern mit dem Übergang der maßgebli­

chen Risiken und Chancen auf den Kunden verwirklicht ist;

■ es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft zufließt;

■ kein weiter bestehendes Verfügungsrecht oder wirksame Verfügungsgewalt verbleibt und

■ sich die Höhe der Umsatzerlöse und der angefallenen bzw. noch zu erwartenden Verkaufskosten

verlässlich quantifizieren lassen.

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer

Entstehung ergebniswirksam.

Die DFS bilanziert die Umsätze und Aufwendungen aus langfristigen Dienstleistungsaufträgen

nach der „Percentage­of­Completion­Methode“. Dabei berechnen sich die Umsatzerlöse nach dem

Fertigstellungsgrad der Leistung. Dieser bemisst sich aus dem Verhältnis der bis zum Stichtag

angefallenen Auftragskosten zu den insgesamt zum Stichtag geplanten Auftragskosten. Ist für die

Abwicklung eines Dienstleistungsauftrags ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich, umfassen die

Page 64: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

64

Auftragskosten auch die direkt zurechenbaren Fremdkapitalkosten. Auftragsänderungen, Nachfor­

derungen oder Leistungsprämien werden insoweit berücksichtigt, wie sie mit dem Kunden bereits

verbindlich vereinbart wurden. Die Auftragskosten werden periodengerecht als Aufwand ausge­

wiesen. Übersteigen die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse, wird der erwartete Verlust

unmittelbar als Aufwand ausgewiesen. Sofern das Ergebnis eines Dienstleistungsauftrags nicht

verlässlich schätzbar ist, werden die wahrscheinlich erzielbaren Umsätze bis zur Höhe der ange­

fallenen Kosten erfasst. Die DFS weist die nach der „Percentage­of­Completion­Methode“ erzielten

Umsatzerlöse für langfristige Dienstleistungsaufträge unter Abzug erhaltener Anzahlungen unter

dem Bilanzposten „Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen“ aus.

Die Zuordnung der Zinserträge und ­aufwendungen erfolgt periodengerecht.

4.5.2 Wertminderungen

Die nicht finanziellen Vermögenswerte werden grundsätzlich zu jedem Bilanzstichtag daraufhin

überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Dabei wird der Buchwert mit dem

erzielbaren Betrag des Vermögenswertes verglichen.

Der Buchwert entspricht dem Betrag, mit dem ein Vermögenswert nach Abzug aller kumulierten

Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen angesetzt wird. Der erziel­

bare Betrag resultiert aus einem Vergleich zwischen Nettoveräußerungswert und Nutzungswert,

wobei der jeweils höhere Wert anzuwenden ist. Der Nettoveräußerungswert ermittelt sich aus dem

beizulegenden Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten. Der Nutzungswert berechnet sich aus dem

Barwert der geschätzten zukünftigen Mittelzuflüsse und abflüsse, die aus der fortgeführten Nut­

zung des Vermögenswerts und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Zur

Ermittlung des Barwerts verwendet die DFS einen den Marktbedingungen entsprechenden Zinssatz

vor Steuern unter Verwendung von geschätzten Zerobondstrukturkurven der Deutschen Bundes­

bank (berechnet nach der Svensson Methode). Auf einen Risikozuschlag nach IAS 36.55 (b) wurde

verzichtet, da die Vermögenswerte keinen speziellen Risiken ausgesetzt sind.

Unterschreitet der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes seinen Buchwert, erfolgt eine Wert­

minderung auf den erzielbaren Betrag. Kann für einen einzelnen Vermögenswert ein erzielbarer

Betrag nicht ermittelt werden, wird dieser für die kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit

bestimmt, der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann. Wertminderungsaufwen­

dungen werden grundsätzlich sofort ergebniswirksam erfasst.

Entfallen zu einem späteren Zeitpunkt die Gründe für eine in den Vorjahren vorgenommene Wert­

minderung ganz oder teilweise, ist eine Wertaufholung durchzuführen. Die Wertaufholung erfolgt

grundsätzlich ergebniswirksam und begrenzt sich auf den fortgeführten Buchwert, der sich ohne

die Wertminderung in früheren Jahren ergeben hätte. Wertaufholungen von vorgenommenen Wert­

berichtigungen auf Firmenwerte sind nicht zulässig.

Page 65: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

65

4.6 Posten der Bilanz

4.6.1 Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten aktiviert, wenn es wahr­

scheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil

verbunden ist und die Kosten zuverlässig bestimmt werden können.

Immaterielle Vermögenswerte, die durch eigene Entwicklungstätigkeiten entstehen, werden zu Her­

stellungskosten aktiviert. Dies setzt voraus, dass aus den Produkten ein künftiger wirtschaftlicher

Nutzen erzielt werden kann. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Kosten

sowie notwendige Teile der entwicklungsbezogenen Gemeinkosten. Fremdkapitalkosten werden

unter den Voraussetzungen des IAS 23 als Teil der Herstellungskosten aktiviert.

Geleistete Anzahlungen werden mit ihren Anschaffungskosten bewertet. Die Anzahlungen werden

zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme auf die jeweiligen immateriellen Vermögenswerte verteilt und

entsprechend ihrer Nutzungsdauer abgeschrieben.

Die immateriellen Vermögenswerte haben eine begrenzte wirtschaftliche Nutzungsdauer. Sie wer­

den planmäßig mit Nutzungsbeginn linear abgeschrieben:

Immaterielle Vermögenswerte Wirtschaftliche NutzungsdauerKonzessionen, gewerbliche Schutzrechte undähnliche Rechte und Werte sowieLizenzen an solchen Rechten und Werten 3–8 Jahre

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 8 Jahre

Geleistete Anzahlungen erst ab Inbetriebnahme

Forschungskosten sowie Zuwendungen der öffentlichen Hand werden ergebniswirksam berücksichtigt.

4.6.2 Sachanlagen

Materielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs­ oder Herstellungskosten aktiviert, wenn es

wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vor­

teil verbunden ist und die Kosten zuverlässig bestimmt werden können.

Anschaffungskosten umfassen dabei den Erwerbspreis und alle direkt zurechenbaren Kosten, die

erforderlich sind, um den Vermögenswert am vorgesehenen Standort in den vom Management

beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen.

Die DFS teilt die Sachanlagen (insbesondere Gebäude) in die wesentlichen wirtschaftlichen Bestand­

teile bzw. Komponenten auf und weist sie getrennt aus. Kosten für den Ersatz von Komponenten

oder für Generalüberholungen werden gesondert aktiviert.

Page 66: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

66

Herstellungskosten für selbst erstellte Sachanlagen beinhalten alle direkt dem Herstellungsprozess

zurechenbaren Kosten (Material­ und Fertigungseinzelkosten), angemessene Teile der fertigungs­

bezogenen Gemeinkosten sowie die bis zum Fertigstellungszeitpunkt direkt zurechenbaren Fremd­

kapitalkosten nach IAS 23.

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden vom Buchwert des geförderten Vermögenswertes

abgesetzt.

Alle Vermögenswerte (mit Ausnahme der Grundstücke) unterliegen einer begrenzten wirtschaftli­

chen Nutzungsdauer und werden planmäßig linear ab Beginn der Nutzung abgeschrieben:

Sachanlagevermögen Wirtschaftliche Nutzungsdauer

Gebäude – Tragwerk 25–40 Jahre

Gebäude – Fassade 25–30 Jahre

Gebäude – Innenausbau 25 Jahre

Gebäude – Heizung, Lüftung, Wasser 15–25 Jahre

Gebäude – Elektronik 15–25 Jahre

Außenanlagen 5–19 Jahre

Technische Anlagen 3–20 Jahre

Betriebs­ und Geschäftsausstattung 5–20 Jahre

Kosten für die Reparatur und laufende Wartung von Sachanlagen, die nicht zu einer Erweiterung

oder wesentlichen Verbesserung geführt haben, werden unter den sonstigen betrieblichen Auf­

wendungen ergebniswirksam gebucht.

Werden Sachanlagen verkauft, stillgelegt oder verschrottet, wird der Gewinn bzw. Verlust als

Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieb­

lichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

4.6.3 Leasing

Die DFS schließt Miet­, Pacht­ und Leasingverträge mit befristeten und unbestimmten Laufzeiten

zur Wahrung einer angemessenen Dispositionselastizität ab. Sie untersucht diese Sachverhalte

nach IAS 17 auf bilanzierungspflichtige Finanzierungs­ und aufwandswirksame Operating­Leasing­

verhältnisse.

Finanzierungsleasing liegt vor, wenn der Leasinggeber im Wesentlichen alle mit dem Eigentum

verbundenen Risiken und Chancen eines Vermögenswerts auf den Leasingnehmer überträgt

(IAS 17.10). Liegen diese Voraussetzungen nicht vor, klassifiziert die DFS den Sachverhalt als

Operating Leasingverhältnis.

Im Rahmen des Finanzierungsleasing vergleicht die DFS den beizulegenden Zeitwert des Leasing­

gegenstands mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen und aktiviert den jeweils niedrigeren

Page 67: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

67

Wert. Die Zahlungsverpflichtungen aus künftigen Leasingraten werden korrespondierend zur

Höhe des aktivierten Leasinggegenstands unter den Finanzverbindlichkeiten passiviert. Die Min­

destleasingzahlungen werden in einen Tilgungsanteil der Restschuld und in einen Zinsanteil aufge­

teilt, wobei die Zinsen nach der Effektivzinsmethode ermittelt werden.

Die DFS schreibt den Vermögenswert entweder über die Laufzeit des Leasingverhältnisses oder

eine geschätzte, kürzere operative Nutzungsdauer ab.

Operating­Leasingzahlungen werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses aufwands­

wirksam erfasst.

4.6.4 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie

Teilweise werden Immobilien nicht eigenbetrieblich genutzt, sondern ausschließlich zur Erzielung

von Mieteinnahmen oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten. Sie werden als Finanzin­

vestition klassifiziert, zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet und planmäßig linear

abgeschrieben.

4.6.5 Finanzinstrumente – Finanzielle Vermögenswerte

Unter einem Finanzinstrument sind alle vertraglichen Ansprüche und Verpflichtungen zu verste­

hen, die unmittelbar oder mittelbar den Austausch von Zahlungsmitteln zum Gegenstand haben.

Sie führen gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und

bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalins­

trument.

Finanzielle Vermögenswerte unterteilen sich in die Kategorien „Erfolgswirksam zum beizulegen­

den Zeitwert“, „Bis zur Endfälligkeit gehalten“, „Kredite und Forderungen“ sowie „Zur Veräuße­

rung verfügbar“ (vgl. Kapitel „32 Finanzinstrumente“):

■ Die Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ umfasst finanzielle Vermögens­

werte, die zu Handelszwecken gehalten werden. Finanzielle Vermögenswerte werden dieser

Kategorie zugeordnet, wenn sie prinzipiell mit kurzfristiger Verkaufsabsicht erworben wurden.

Derivate gehören ebenfalls dieser Kategorie an, sofern sie nicht als Sicherungsgeschäfte

im Rahmen einer Sicherungsbeziehung qualifiziert sind. Die DFS setzt nach einer von der

Geschäftsführung definierten und vom Treasury überwachten Sicherungspolitik zur Absi­

cherung bestehender und zukünftiger Zins­ und Devisenkursänderungsrisiken ausschließlich

wirksame Derivate ein (vgl. Kapitel „6.5 Finanzmanagement“ und „11.3.2 Finanzwirtschaftliche

Risiken“ im Konzernlagebericht). Während Zinsswaps das Zinsrisiko steuern, sichern Zins­/

Währungsswaps sowohl das Zinsrisiko als auch das Devisenkursänderungsrisiko aus Finanzie­

rungen in Fremdwährungen ab. Der erstmalige Ansatz zum Erfüllungszeitpunkt am Handelstag

und der Folgeansatz erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert der

Derivative mit positiven oder negativen Marktwerten ermittelt sich auf Basis von öffentlichen

Marktpreisen. Als Marktwert eines Finanzinstruments gilt der Betrag, der im Geschäftsverkehr

zwischen vertragswilligen und unabhängigen Vertragspersonen unter aktuellen Marktbedingun­

Page 68: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

68

gen erzielt werden kann. Bei der Bestimmung des Marktwertes eines derivativen Finanzins­

truments bleiben Kompensationseffekte aus dem Grundgeschäft (z.B. schwebende Geschäfte

und antizipierte Transaktionen) unberücksichtigt. Die Marktwerte der Devisentermingeschäfte

bestimmen sich auf Basis von aktuellen EZB Referenzkursen unter Berücksichtigung der für

die Restlaufzeit zum Handelstag und Bewertungsstichtag entsprechenden Terminauf­ bzw.

­abschläge. Die Marktwerte der Zinssicherungsinstrumente (z.B. Zinsswaps, Zins Währungs­

swaps) ermitteln sich auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashflows. Dabei werden

die für die Restlaufzeit der Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze bzw. sich daraus

ableitenden impliziten Zinssätze verwendet. Sofern kein an einem aktiven Markt notierter Preis

existiert, wird auf andere geeignete Bewertungsmethoden zurückgegriffen. Diese Methoden

umfassen alle Faktoren, die unabhängige, sachkundige Marktteilnehmer bei der Preisbildung

berücksichtigen würden und die anerkannte, gängige ökonomische Modelle zur Preisbildung

von Finanzinstrumenten darstellen. Finanzinstrumente werden als kurzfristig ausgewiesen,

wenn ihre Realisierung innerhalb von zwölf Monaten erwartet wird. Ansonsten erfolgt der

Ausweis als langfristige Vermögenswerte. Der Ausweis von derivaten Finanzinstrumenten mit

positivem beizulegenden Zeitwert erfolgt als Forderung, solche mit negativem beizulegenden

Zeitwert als Verbindlichkeit. Alle derivativen Finanzinstrumente wurden ohne die Bildung von

designierten Sicherungsbeziehungen bilanziert. Marktwertveränderungen des beizulegenden

Werts zwischen den Abschlussstichtagen sind erfolgswirksam im Finanzergebnis zu berück­

sichtigen.

■ Die Kategorie „Bis zur Endfälligkeit gehalten“ beinhalten nicht derivative finanzielle Vermögens­

werte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen und einer festen Laufzeit (weitere Angaben zur

neu bilanzierten Forderung aus QTE Transaktion vgl. Kapitel „18 Lang­ und kurzfristige sonstige

Forderungen und Vermögenswerte“). Das Unternehmen muss die Absicht und die Fähigkeit

haben, die Finanzinstrumente bis zur Endfälligkeit zu halten. Der Erstansatz zum Erfüllungszeit­

punkt erfolgt am Handelstag zum beizulegenden Zeitwert, unter Berücksichtigung der direkt

dem Erwerb zurechenbaren Transaktionskosten. In Fremdwährung valutierte Forderungen wer­

den erfolgswirksam zum Stichtagskurs umgerechnet. In der Folge werden die Finanzinstrumen­

te zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.

Bestehen Zweifel an der Erbringung der Forderungen, werden diese auf Basis der geschätzten

Ausfallwahrscheinlichkeit auf den niedrigeren realisierbaren Wert aufwandswirksam abgeschrie­

ben. Verringert sich die Höhe der Wertminderung in den folgenden Perioden, werden notwen­

dige Wertaufholungen ergebniswirksam vorgenommen. Zinserträge werden im Finanzergebnis

berücksichtigt.

■ Die Kategorie „Kredite und Forderungen“ besteht aus finanziellen Vermögenswerten mit festen

oder bestimmbaren Zahlungsmodalitäten, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Die

Vermögenswerte unterscheiden sich nach langfristigen und kurzfristigen Restlaufzeiten. Der

Erstansatz zum Erfüllungszeitpunkt erfolgt am Handelstag zum beizulegenden Zeitwert, unter

Berücksichtigung der direkt dem Erwerb zurechenbaren Transaktionskosten. In Fremdwährung

Page 69: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

69

valutierte Forderungen werden erfolgswirksam zum Stichtagskurs bewertet. Die Folgebe­

wertung bemisst sich nach den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der

Effektivzinsmethode bei unter­ oder nichtverzinslichen Krediten und Forderungen. Bestehen an

der Einbringlichkeit der Forderungen Zweifel, werden diese auf Basis der geschätzten Ausfall­

wahrscheinlichkeit mit dem niedrigeren realisierbaren Wert angesetzt und aufwandswirksam

wertgemindert. Verringert sich die Höhe der Wertminderung in den folgenden Perioden, werden

notwendige Wertaufholungen ergebniswirksam vorgenommen. Zinserträge werden im Finanzer­

gebnis erfasst.

■ Die Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ beinhaltet alle weiteren finanziellen Vermögens­

werte, die nicht einer der anderen beiden Kategorien zuordenbar sind (z.B. Finanzanlagen,

Wertpapiere). Der erstmalige Ansatz zum Erfüllungszeitpunkt erfolgt am Handelstag zum

beizulegenden Zeitwert, unter Berücksichtigung der direkt dem Erwerb zurechenbaren Transak­

tionskosten. Die Folgebewertung dieser Kategorie erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, sofern

dieser am Bilanzstichtag verlässlich bestimmbar ist. Für Wertpapiere wird der beizulegende

Zeitwert aus dem an einem aktiven Markt notierten Preis ermittelt. Die unrealisierten Gewinne

und Verluste aus Wertschwankungen des beizulegenden Zeitwerts zwischen den Abschluss­

stichtagen werden erfolgsneutral im Eigenkapital in die sonstigen Rücklagen eingestellt. Bei

einer Veräußerung der finanziellen Vermögenswerte oder einer nachhaltigen Wertminderung

des Marktwerts unter den Buchwert wird die sonstige Rücklage aufgelöst und die kumulierten

Gewinne oder Verluste erfolgswirksam realisiert.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen

aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder alle wesentlichen Risiken und

Chancen übertragen werden.

Der beizulegende Zeitwert für Finanzinstrumente entspricht grundsätzlich dem Betrag, den die

DFS erhalten bzw. zahlen würde, wenn die Finanzinstrumente am Bilanzstichtag getauscht oder

beglichen worden wären. Für Finanzinstrumente der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“

entspricht der beizulegende Zeitwert dem Marktpreis auf aktiven Märkten. Liegen solche Märkte

nicht vor, ermittelt sich der beizulegende Zeitwert durch anerkannte, finanzmathematische Model­

le oder externe Bewertungen Dritter auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Marktkondi­

tionen (z.B. Zinssätze, Devisenkurse). Die beizulegenden Zeitwerte der Kategorie „Kredite und

Forderungen“ entsprechen ihren Buchwerten.

4.6.6 Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen

Nach der Equity­Methode bewertete Beteiligungen werden zum Erwerbszeitpunkt mit den

Anschaffungskosten aktiviert und in den Folgeperioden mit den auf sie entfallenden Eigenkapital­

veränderungen fortgeschrieben. Liegen Hinweise für eine Wertminderung der Beteiligungen vor,

wird nach den Regelungen des IAS 36 der niedrigere erzielbare Betrag angesetzt (vgl. Kapitel

„4.5.2 Wertminderungen“).

Page 70: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

70

4.6.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten

bewertet. Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stimmen mit ihren

beizulegenden Zeitwerten überein.

Die DFS bemisst erforderliche Wertberichtigungen der Forderungen nach dem wahrscheinlichen

Ausfallrisiko auf Grundlage von Informationen über Insolvenzen. Zudem fordert sie Sicherheits­

leistungen von Kunden mit relevanten Umsatzvolumina ein, sofern definierte Warnschwellen über­

schritten werden. Die Wertberichtigungen werden ergebniswirksam auf einem gesonderten Wert­

berichtigungskonto gebucht. Entfallen in den Folgeperioden die Gründe für die Wertberichtigung,

wird die Wertaufholung direkt im Gewinn oder Verlust berücksichtigt. Die Einstufung einer bereits

wertgeminderten Forderung als uneinbringlich, führt zu ihrer vollständigen Ausbuchung.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Fremdwährung bestehen in Höhe von

1.161 TEUR (im Vorjahr: 609 TEUR). Wegen des geringfügigen Umfangs (< 50 TEUR) erfolgte

keine Umbewertung.

4.6.8 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewer­

tet. Die Buchwerte der sonstigen Forderungen und Vermögenswerte stimmen mit ihren beizule­

genden Zeitwerten überein.

Wertberichtigungen werden nach dem wahrscheinlichen Ausfall auf Basis von Altersstruktur­ und

Fälligkeitsanalysen bzw. Informationen über Insolvenzen bemessen und aufwandswirksam auf

einem separaten Wertberichtigungskonto erfasst.

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte in Fremdwährung werden erfolgswirksam zum Stich­

tagskurs bewertet.

4.6.9 Latente Steuern

IAS 12 regelt den Ansatz latenter Steuern nach dem Konzept der bilanzorientierten Verbindlich­

keitsmethode. Die DFS bildet aktive und passive latente Steuern grundsätzlich für sämtliche

Bilanzierungs­ und Bewertungsunterschiede zwischen den zeitlich abweichenden Wertansätzen in

der Konzernbilanz nach IFRS und den steuerlichen Wertansätzen (temporäre Differenzen) sowie

auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge. Die Bewertungsunterschiede beschränken sich

allerdings auf Bilanzpositionen, deren Veränderungen das steuerliche Ergebnis beeinflussen.

Sachverhalte, die der Vollkostendeckung (vgl. § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 6 LuftVG) unterliegen,

bleiben in der Regel unbeachtet. Zudem werden eine durch die Regulierungsbehörde genehmigte

und sich über eine Periode von 15 Jahren erstreckende Nachholung von Erstbewertungsdifferen­

zen aus der Umstellung der Gebührenerhebungsgrundlage von HGB auf IFRS sowie seit 2012 aus

Page 71: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

71

der betrieblichen Altersversorgung entstehende Unterschiede zwischen Verpflichtungsumfang

und Vermögen berücksichtigt.

Darüber hinaus werden aktive latente Steuern für künftige Steuerminderungsansprüche aus steu­

erlichen Verlustvorträgen bilanziert. Aktive Steuerlatenzen für alle abzugsfähigen temporären Dif­

ferenzen sowie für steuerliche Verlustvorträge werden nur in dem Umfang berücksichtigt, in dem

wahrscheinlich zukünftiges zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, gegen das

die temporären Differenzen bzw. noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verrechnet werden

können.

Der Berechnung der latenten Steuern liegen die Ertragsteuersätze zugrunde, die in den einzelnen

Ländern zum Bewertungsstichtag nach derzeitig geltender Rechtslage bestanden bzw. bereits

beschlossen wurden. Der Ertragsteuersatz von 29,83 Prozent (Vorjahr: 29,83 Prozent) setzt

sich aus einem Körperschaftsteuersatz von 15,00 Prozent, einem Solidaritätszuschlag von

5,50 Prozent sowie einem gewichteten Gewerbesteuer­Hebesatz von 400,00 Prozent auf einen

Steuermessbetrag von 5,00 Prozent zusammen. Der Effekt von Steuersatzänderungen auf akti­

ve und passive latente Steuerpositionen spiegelt sich im Ertragsteueraufwand der Periode der

Gesetzesänderung wider.

Eine Saldierung von latenten Steuerforderungen und ­verbindlichkeiten erfolgt, soweit ein gesetz­

licher Anspruch auf Aufrechnung besteht und die Forderungen und Verbindlichkeiten gegen die­

selbe Steuerbehörde bestehen.

Aktive und passive latente Steuern werden nicht abgezinst.

4.6.10 Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel schließen Barmittel, Geldkonten sowie kurzfristige Tages­ und Termingeld­

anlagen bei Kreditinstituten ein. Die Zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalenten Mittel sind zu

fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Flüssige Mittel in fremder Währung werden zum Stichtagskurs umgerechnet.

Die DFS weist ausgenutzte Kontokorrentkredite in der Bilanz als „Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten“ unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten aus.

4.6.11 Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten, die auf Basis der Durchschnittsmetho­

de ermittelt werden, oder zu Herstellungskosten.

Die Herstellungskosten beinhalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten

(insbesondere Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne) sowie angemessene Teile der fertigungs­

bezogenen Material­ und Fertigungsgemeinkosten. Aufwendungen der Verwaltung und des sozia­

Page 72: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

72

len Bereichs werden berücksichtigt, soweit sie der Produktion zurechenbar sind. Finanzierungs­

kosten werden nicht als Teil der Anschaffungs­ und Herstellungskosten angesetzt.

Bei der Folgebewertung werden die Vorräte zum niedrigeren Wert zwischen Anschaffungs­ oder

Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert bewertet. Bestandsrisiken, die sich aus

der Lagerdauer sowie geminderter Verwendbarkeit ergeben, wurden bei der Ermittlung des

Nettoveräußerungswerts durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. Wenn die Gründe,

die zu einer Abwertung geführt haben, nicht länger bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenom­

men. Niedrigere Werte am Abschlussstichtag wurden aufgrund gesunkener Preise am Absatz­

und Beschaffungsmarkt berücksichtigt.

4.6.12 Sonstige Rücklagen

In dieser Position werden erfolgsneutrale Veränderungen des Eigenkapitals ausgewiesen, soweit

sie nicht auf Kapitaltransaktionen mit der Gesellschafterin beruhen. Hierzu zählen insbesondere

die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbarer finanzieller

Vermögenswerte sowie die dazugehörigen Steuereffekte.

4.6.13 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Bewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen erfolgt gemäß IAS 19 nach dem

Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) auf Basis versicherungsmathemati­

scher Gutachten zum Bilanzstichtag. Dabei sind insbesondere Annahmen über langfristige Gehalts­

und Rentenentwicklungen sowie die durchschnittliche Lebenserwartung zu treffen. Die Prämissen

zum Gehalts­ und Rententrend stützen sich auf in der Vergangenheit beobachtete Tendenzen

und berücksichtigen das länderspezifische Zins­ und Inflationsniveau. Basis für die Schätzung zur

durchschnittlichen Lebenserwartung bilden anerkannte biometrische Rechnungsgrundlagen.

Der für die Abzinsung der künftigen Verpflichtungen verwendete Zinssatz ist der Marktzinssatz

für erstrangige festverzinsliche Industrie­ bzw. Regierungsanleihen.

Abweichungen zwischen den getroffenen Annahmen und den tatsächlich eingetretenen Änderun­

gen bilden die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste ab. Die Tilgung versiche­

rungsmathematischer Gewinne und Verluste erfolgt nach der „Korridormethode“. Diese Methode

erfasst die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erst dann als Aufwand oder

Ertrag erfasst, wenn sie 10,00 Prozent des höheren Betrags aus 1. der Verpflichtung aus dem

leistungsorientierten Plan oder 2. dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens übersteigen.

Der den Korridor übersteigende Betrag wird über die durchschnittliche Restdienstzeit der aktiven

Mitarbeiter ratierlich über die Gesamtergebnisrechnung amortisiert.

Der Dienstzeitaufwand, der die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen Ansprüche der aktiven Mitar­

beiter darstellt, wird im Personalaufwand ausgewiesen. Der Zinsaufwand sowie die erwarteten

Erträge des Planvermögens werden im Finanzergebnis erfasst.

Page 73: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

73

Die Entwicklung des Planvermögens setzt sich zusammen aus den Beiträgen, Auszahlungen und

Erträgen aus einem konventionellen Rückdeckungsversicherungsvertrag mit konservativer Anla­

gepolitik nach dem Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG). Eine chancenorientierte Fondsanlage

bei einer Kapitalanlagegesellschaft nach § 54b VAG ermöglicht für den Großvertrag der DFS

eine höhere Aktienquote des Versicherers und damit eine langfristige Renditesteigerung gegen­

über der Verzinsung des Konsortiums. Die Fondsanlage ist begrenzt auf maximal die Hälfte des

Deckungskapitals. Die Erwartungen an die Fondsanlage werden durch eine Strategiekommission

formuliert. Sie berücksichtigt aktuelle Kapitalmarkterwartungen und Risikoaspekte. Pensions­

verpflichtungen, für die Planvermögen vorhanden sind, werden mit dem beizulegenden Zeitwert

dieses Planvermögens saldiert ausgewiesen.

Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden bei Fälligkeit als Aufwand erfasst und

innerhalb des Personalaufwands ausgewiesen.

4.6.14 Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden für eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende gegen­

wärtige Verpflichtung gegenüber Dritten gebildet. Sie müssen künftig mit einer ausreichenden

Wahrscheinlichkeit von mindestens 50,00 Prozent zu einem Vermögensabfluss führen und in

ihrer voraussichtlichen Höhe zuverlässig geschätzt werden können. Eine Rückstellung wird nach

bestmöglicher Schätzung und unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken mit dem Erfül­

lungsbetrag angesetzt, der voraussichtlich die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit aufweist.

Die DFS erwartet für die Mehrheit der sonstigen Rückstellungen, dass sie in der Regel inner­

halb der nächsten ein bis dreißig Jahre fällig werden. Die Entwicklung einzelner Rückstellungen

erstreckt sich teilweise über längere Zeiträume. Es bestehen daher Unsicherheiten über den zeit­

lichen Anfall und die konkrete Höhe der Aufwendungen. Dennoch geht die DFS davon aus, dass

sie für die gebildeten Rückstellungen zu 100,00 Prozent in Anspruch genommen wird und der

Abfluss zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens in Höhe der zurückgestellten Beträge erfolgt.

Rückstellungen für Verpflichtungen, die voraussichtlich nicht bereits im Folgejahr zu einer Ver­

mögensminderung führen, werden zu marktüblichen Konditionen abgezinst und in Höhe des

Barwertes des erwarteten Vermögensabflusses angesetzt, sofern der Zinseffekt von wesent­

licher Bedeutung ist. Als Grundlage für die Abzinsungssätze dienen die von der Bundesbank

herausgegebenen Umlaufrenditen inländischer Inhaberschuldverschreibungen und Anleihen der

öffentlichen Hand bzw. börsennotierter Bundeswertpapiere entsprechend ihrer Restlaufzeiten.

Zusätzlich zur Umlaufrendite erfolgt ein unternehmensinterner Risikoaufschlag in Höhe von

0,25 Prozent.

Resultiert aus einer geänderten Schätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die

Rückstellung anteilig aufgelöst und der Ertrag in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Page 74: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

74

4.6.15 Finanzinstrumente – Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln

oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Die Klassifizierung erfolgt in die Kategorien

„Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ und „Fortgeführte Anschaffungskosten“ (vgl. Kapi­

tel „32 Finanzinstrumente“).

Bei finanziellen Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von über einem Jahr entspricht der beizule­

gende Zeitwert dem mit einem risikolosen Zinssatz abgezinsten Betrag.

In Fremdwährung valutierte Verbindlichkeiten werden zum Stichtagskurs bewertet.

■ Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“

(derivative Finanzinstrumente) werden ausschließlich zu Handelszwecken gehalten (vgl. Kapitel

„6.5 Finanzmanagement“ und „11.3.2 Finanzwirtschaftliche Risiken“ im Konzernlagebericht).

Sie werden sowohl im Erst­ als auch im Folgeansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Dieser basiert auf Börsennotierungen zum Bilanzstichtag. Wertschwankungen zwischen den

Abschlussstichtagen und Zinsaufwendungen werden erfolgswirksam im Finanzergebnis berück­

sichtigt.

■ Die Kategorie „Fortgeführte Anschaffungskosten“ umfasst alle finanziellen Verbindlichkeiten, die

nicht der anderen Kategorie zuordenbar sind. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden

Zeitwert unter Einbeziehung von Transaktionskosten, die direkt der Emission der Verbindlich­

keit zuzurechnen sind. In der Folge sind die Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungs­

kosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode bei über­ oder unterverzinslichen

Verbindlichkeiten bewertet. Anleihen und Schuldscheindarlehen werden mit den fortgeführten

Anschaffungs¬kosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode geführt. Die beizulegenden

Zeitwerte der Anleihen berechnen sich aus den Barwerten der zukünftig erwarteten Cashflows,

wobei zur Diskontierung ein marktüblicher Zinssatz angewandt wird. Wegen der kurzfristigen

Fälligkeit von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkei­

ten, entsprechen die Buchwerte den beizulegenden Zeitwerten. Ausbuchungen und Wertberich­

tigungen werden im Gewinn oder Verlust, Zinsaufwendungen im Finanzergebnis ausgewiesen.

In Fremdwährung valutierte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen in Höhe

von 613 TEUR (im Vorjahr: 995 TEUR). Wegen des geringfügigen Umfangs (< 1 TEUR) erfolgte

keine Umbewertung.

Page 75: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

75

Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung

5. Umsatzerlöse

2012 2011

TEUR TEUR

Erlöse aus Flugsicherungsleistungen 1.080.935 1.050.186

Andere Umsatzerlöse 20.382 20.067

Umsatzerlöse 1.101.317 1.070.253

Erlöse aus Flugsicherungsleistungen 2012 2011

TEUR TEUR

Streckengebühren 753.373 739.112

An­ und Abfluggebühren 218.257 207.365

Abführungen an DWD und BMVBS ausAn­ und Abfluggebühren ­694 ­568

Verrechnung Gebührenüber­/­unterdeckung Vorjahr 12.810 ­7.250

Gebührenunterdeckung des laufenden Jahres 26.225 39.672

Erlöse aus Strecken- und An- und Abfluggebühren 1.009.971 978.331Erstattungen des Bundes für militärische Flügeund Einrichtungen 57.064 57.707

Erstattungen des Bundes für gebührenbefreite Flüge 6.500 6.500

Nachrichten für Luftfahrer 3.349 3.644

Flugvermessungen 2.990 3.069

Übrige Flugsicherungsleistungen 1.061 935

Erlöse aus Flugsicherungsleistungen 1.080.935 1.050.186

6. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen

2012 2011

TEUR TEUR

Veränderung des Bestands an fertigen Erzeugnissen und unfertigen Leistungen 129 ­18Andere aktivierte Eigenleistungen 2.459 1.863(im Wesentlichen selbst entwickelte IT­Systeme)Bestandsveränderungen undandere aktivierte Eigenleistungen 2.588 1.845

Page 76: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

76

7. Sonstige betriebliche Erträge

2012 2011

TEUR TEUR

Erträge aus der QTE­Transaktion 52.248 13.727 – davon Erträge aus der Auflösung der QTE­Rückstellung 495 8.406

Erfolgswirksam vereinnahmte Zuschüsse derEU­Kommission und der deutschen Bundes­ und Länder­ministerien zu Forschungs­ und Entwicklungsvorhaben 7.192 5.935

Kostenerstattungen 4.827 3.954

Erlöse aus Energieverkäufen 48 2.442

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 801 1.615

Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten 5.254 4.718

Mieterträge 648 623

Erträge aus Anlageabgängen 1.775 84

Sonstiges 4.986 5.344

Sonstige betriebliche Erträge 77.779 38.442

8. Materialaufwand

2012 2011

TEUR TEUR

Aufwendungen für Roh­, Hilfs­ und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren 935 2.756Aufwendungen für bezogene Leistungen(Flugvermessungs­ und Consultingleistungen) 5.770 4.714

Materialaufwand 6.705 7.470

9. Personalaufwand

2012 2011

TEUR TEUR

Löhne und Gehälter* 586.068 550.349

Aufwendungen für IFRS­Altersversorgung** 110.229 71.740

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 66.957 58.509

Personalkosten des Luftfahrt­Bundesamts 25.884 21.277

Personalaufwand 789.138 701.875

* Zur Vergütung der Geschäftsführung vgl. Kapitel „41.1 Geschäftsführung“** Zu den in der Gesamtergebnisrechnung enthaltenen Aufwendungen und Erträge für die betrieblichen Altersversorgung

vgl. Kapitel „25.7 Aufwendungen und Erträge“

Der Personalaufwand zeigt neben Löhnen, Gehältern und Sozialaufwendungen auch Kosten, die

durch das Luftfahrt­Bundesamt für eigenes Personal in Rechnung gestellt wurden.

Page 77: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

77

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2012 2011

Angestellte 5.280 5.143

Beurlaubte Soldaten 246 259

Gewerbliche Arbeitnehmer 29 31

Technische und kaufmännische Studierende undAuszubildende 266 261

Mitarbeiter der DFS 5.821 5.694

Beschäftigte (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) 67 73

Beamte 216 235

Mitarbeiter des Luftfahrt-Bundesamts 283 308

Mitarbeiter insgesamt 6.104 6.002

10. Abschreibungen

2012 2011

TEUR TEUR

Immaterielle Vermögenswerte 33.650 30.737

Sachanlagen 71.346 71.711

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 30 30

Abschreibungen 105.026 102.478

Die im Geschäftsjahr durchgeführten Werthaltigkeitstests zeigten, dass keine außerplanmäßigen

Wertminderungen bei den immateriellen Vermögenswerten, den Sachanlagen, den als Finanzinvesti­

tion gehaltenen Immobilien und den Finanzanlagen vorgenommen werden mussten.

Page 78: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

78

11. Sonstige betriebliche Aufwendungen

2012 2011

TEUR TEUR

Ersatzteile und Instandhaltung 37.369 44.061

Raumkosten 22.264 22.370

Miete und Leasing 12.291 13.054

Fremdpersonal 12.430 15.008

Sonstiger Personalaufwand 9.640 12.623

Rechts­ und Beratungskosten 13.324 9.330

Reisekosten 7.572 8.168

Telekommunikationskosten 8.618 7.642

Kosten für Vorjahre 658 4.663

Kraftfahrzeug­Kosten 3.330 3.085

Anlageabgänge 419 2.660

Versicherungen 2.184 2.417

Umlagen EUROCONTROL 1.753 1.911

Zeitschriften, Fachliteratur, Büromaterial 1.280 1.343

Werbekosten 1.112 1.138

Bewirtungen 930 1.109

Kosten des Geldverkehrs 817 668

Wertberichtigungen und Forderungsverluste 2.185 444

QTE­Kosten 2.695 54

Übrige 3.097 3.213

Sonstige betriebliche Aufwendungen 143.968 154.961

Weitere Angaben zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen 2012 2011

TEUR TEUR

Mindestleasingzahlungen ausOperating­Leasingverhältnissen 12.291 13.054Wertminderungsverluste finanziellerVermögenswerte der Kategorie „Kredite und Forderungen“ 2.797 3.158

Page 79: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

79

12. Finanzergebnis

2012 2011

TEUR TEUR

Erträge aus Fondsvermögen zur Finanzierung von Pensionsverpflichtungen 67.029 53.070

Erträge aus Währungsumrechnung 3.561 1.812

Zinserträge 3.037 1.934

Erträge aus Ergebnisabführungen 1.333 853

Erträge aus Beteiligungen 339 167

Ergebnis aus der Marktwertbewertung von Derivaten 0 1.944

Finanzerträge 75.299 59.780

Aufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen ­110.960 ­104.550

Übrige Zinsaufwendungen ­9.287 ­5.839

Ergebnis aus der Marktwertbewertung von Derivaten ­4.289 0

Aufwendungen aus Verlustübernahmen ­751 ­558

Aufwendungen aus der Währungsumrechnung ­21 ­4.133

Aufwendungen aus Wertpapieren 0 ­4

Finanzaufwendungen -125.308 -115.084

Finanzergebnis -50.009 -55.304

Weitere Angaben zum Finanzergebnis 2012 2011

TEUR TEUR

Nach der Effektivzinsmethode ermitteltes Zinsergebnis ausFinanzinstrumenten, die ausschließlich nicht in der Kategorie„Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ klassifiziert sind ­3.352 ­7.761

Zinserträge wertgeminderter finanzieller Vermögenswerte 284 306

Wertminderungsverluste der Kategorie„Zur Veräußerung verfügbar“ ­101 ­163Wertminderungsverluste der Kategorie „Zur Veräußerungverfügbar“, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden ­101 ­159

Page 80: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

80

13. Ertragsteuern

2012 2011

TEUR TEUR

Laufende Ertragsteuern 171 8.105

Latente Ertragsteuern 13.585 713

Ertragsteueraufwand 13.756 8.818

Unter den tatsächlichen Ertragsteuern werden die Körperschaftsteuer inklusive des Solidaritäts­

zuschlags sowie die Gewerbeertragsteuer ausgewiesen. Die Ermittlung des Steueraufwands erfolgt

nach den maßgeblichen steuerlichen Vorschriften. Im Geschäftsjahr fielen kein Körperschaftsteuer­

aufwand und kein Gewerbeertragsteueraufwand an.

Bewertungsunterschiede in Gebührensachverhalten führten zu einem steuerlichen Verlust von

17.306 TEUR.

Zusammensetzung der tatsächlichen Ertragsteuern 2012 2011

TEUR TEUR

Körperschaftsteuer 0 3.716

Solidaritätszuschlag 0 204

Gewerbeertragsteuer 0 4.119

Ausländische Steuern 171 66

Tatsächliche Ertragsteuern 171 8.105

Umgliederung von periodenfremden in laufende

Steuerrückstellungen 0 2.486

Neben den tatsächlichen Steuerschulden des laufenden Geschäftsjahres sind auch gegebenenfalls

zu leistende Steuernachforderungen insoweit enthalten, wie sich diese aufgrund von Timing­Diffe­

renzen, der Umstellung auf eine regulierte Gebühr oder aus der laufenden steuerlichen Außenprü­

fung ergeben könnten.

Page 81: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

81

Die DFS schuldet als Organträger Steuern für die Organgesellschaften TTC und Energy. Dement­

sprechend werden die sich ergebenen latenten Steuern der Organgesellschaften bei dem Organträ­

ger abgebildet. Die Ausgliederung der dem Gebührenbereich zuzuordnenden Energiezentrale auf

die Energy führt zu einer Fortführung der steuerlichen Bewertung bei diesem Rechtsträger. Daher

werden bei der Steuerermittlung die gebührenrechtlichen Besonderheiten der DFS auch bei der

Energy berücksichtigt und führen zu keinen steuerbaren temporären Wertdifferenzen zwischen der

nach internationaler Rechnungslegung erstellten Bilanz und der Steuerbilanz. Bei der TTC, deren

Geschäftstätigkeit dem preisfinanzierten Bereich zuzuordnen ist, ergeben sich aktive latente Steu­

ern auf die Bewertungsunterschiede der Rückstellung für Übergangsversorgung zwischen IFRS und

Steuerbilanz in Höhe von 87 TEUR (Vorjahr: 77 TEUR).

Sachverhalte, für die keine latenten Steueransprüche gebildet wurden, liegen nicht vor.

Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen 2012 2011

Ertragsteueraufwand TEUR TEUR

Jahresüberschuss vor Ertragsteuern 86.837 88.452

Erwarteter Ertragsteuersatz in % 29,83 29,83

Erwarteter Ertragsteueraufwand 25.904 26.385

Periodenfremder Steueraufwand/­ertrag 0 ­2.485

Reduzierung Handesbilanz­EBT aufgrund Deckungslücke ­1.970 0

Abweichungen Gewerbeertragsteuer 390 0

Steuerfreie Erträge ­96 ­47

Ausländische Betriebsstätten ­459 ­332

Ausländische Steuern 171 66

Abweichung der Wertberichtigung n + 2:

­ Latente Steuerforderungen 21.065 65.246

­ Latente Steuerschulden 2.050 1.976

Einbuchung Ausgleichsposten BilMoG­Steuerbilanz ­33.938 ­80.108

Verlustvortrag Körperschaftsteuer 0 ­1.439

Verlustvortrag Gewerbeertragsteuer 0 ­992

Sonstiges 639 548

Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 13.756 8.818

Effektiver Steuersatz in % 15,84 9,97

Page 82: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

82

Latente Steuern nach Bilanzpositionen Aktive latente Steuern Passive latente Steuern

2012 2011 2012 2011

TEUR TEUR TEUR TEUR

Immaterielle Vermögenswerte 0 0 12.934 13.918

Sachanlagen 8.656 8.977 9.731 11.275

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 0 0 4.877 3.309

Forderungen und sonstige Vermögenswerte 91.594 98.863 638 353

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 187.157 157.208 0 0

Sonstige Rückstellungen 21.332 22.626 1.464 2.335

Verbindlichkeiten 6.412 18.668 743 228

315.151 306.342 30.387 31.418

Auswirkung n + 2:Immaterielle Vermögenswerte 0 0 ­7.981 ­8.426

Sachanlagen ­8.656 ­8.977 ­6.526 ­7.991

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 0 0 ­77 ­79

Forderungen und sonstige Vermögenswerte ­91.594 ­98.863 ­638 ­353

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ­187.157 ­157.208 0 0

Sonstige Rückstellungen ­21.332 ­22.626 ­1.464 ­1.887

Verbindlichkeiten 0 0 ­229 ­228

­308.739 ­287.674 ­16.915 ­18.964

Sonstige Wertberichtigungen ­376 0 0 0

Saldierung ­6.036 ­12.454 ­6.036 ­12.454

TTC 77 ­87 0

Latente Ertragsteuern 0 6.291 7.349 0

Page 83: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

83

Erläuterungen zur Bilanz

14. Immaterielle Vermögenswerte

Konzessionen, Selbst Geleistete Gesamtgewerbliche erstellte Anzahlungen

Schutzrechte und immaterielleähnliche Rechte Vermögens-und Werte sowie werte

Lizenzen an solchenRechten und Werten

TEUR TEUR TEUR TEUR

Anschaffungs- und Herstellungskosten

Stand 1.1.2011 481.883 46.763 38.266 566.912

Zugänge 19.329 1.204 17.016 37.549

Abgänge ­4.787 0 0 ­4.787

Umbuchungen 29.837 0 ­29.372 465

Stand 31.12.2011 526.262 47.967 25.910 600.139

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1.1.2011 320.874 13.948 0 334.822

Zugänge 26.731 4.006 0 30.737

Abgänge ­1.853 0 0 ­1.853

Umbuchungen ­1 0 0 ­1

Stand 31.12.2011 345.751 17.954 0 363.705

Buchwerte 31.12.2011 180.511 30.013 25.910 236.434

Anschaffungs- und Herstellungskosten

Stand 1.1.2012 526.262 47.967 25.910 600.139

Zugänge 11.416 2.275 17.250 30.941

Abgänge ­6.726 0 0 ­6.726

Umbuchungen 14.046 0 ­13.120 926

Stand 31.12.2012 544.998 50.242 30.040 625.280

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1.1.2012 345.751 17.954 0 363.705

Zugänge 29.680 3.971 0 33.651

Abgänge ­6.600 0 0 ­6.600

Umbuchungen 450 0 0 450

Stand 31.12.2012 369.281 21.925 0 391.206

Buchwerte 31.12.2012 175.717 28.317 30.040 234.074

Page 84: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

84

Einzelne immaterielle Vermögenswerte Buchwert verbleibende Anteil am von wesentlicher Bedeutung 31.12.2012 Nutzungs- Gesamtbuchwert

dauer 31.12.2012TEUR in Jahren in %

VAFORIT­Software 89.064 6 38,1

P1/ATCAS­Software inclusive Release 23.999 12 10,3

iCAS­Software 23.326 6 10,0

P1/ATCAS 2007 9.334 12 4,0

PSS­Software 8.848 6 3,8

154.571 66,0

Gesamtbuchwert 234.074 100,0

Wertminderungstests für immaterielle Vermögenswerte ergaben keine Anhaltspunkte für außerplan­

mäßige Wertminderungen nach IAS 36.

Aktivierung der Fremdkapitalkosten bei immateriellen Vermögenswerten

31.12.2012 31.12.2011

Fremdkapitalkosten in TEUR 710 1.558

Finanzierungskostensatz in % 3,21 5,41

Immaterielle Vermögenswerte, für die zwar vertragliche Abnahmeverpflichtungen bestehen, die

aber noch nicht in die wirtschaftliche Verfügungsmacht der DFS gelangt sind, werden in Kapitel

„35.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen“ dargestellt.

Die DFS hat immaterielle Vermögenswerte weder verpfändet noch als Sicherheit für Verbindlich­

keiten hinterlegt. Sie kann frei über diese Vermögenswerte verfügen.

Page 85: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

85

15. Sachanlagen

Grundstücke, Technische Andere Anlagen, Anlagen im Bau Gesamtgrundstücksgleiche Anlagen und Betriebs- undRechte und Bauten Maschinen Geschäfts-

einschließlich ausstattungder Bauten auf

fremden Grundstücken

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Anschaffungs- und Herstellungskosten

Stand 1.1.2011 632.415 1.061.585 89.753 16.850 1.800.603

Zugänge 8.327 38.356 5.890 30.265 82.838

Abgänge ­33.597 ­30.363 ­1.745 0 ­65.705

Umbuchungen 965 8.901 325 ­10.656 ­465

Stand 31.12.2011 608.110 1.078.479 94.223 36.459 1.817.271

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1.1.2011 336.690 890.863 73.031 0 1.300.584

Zugänge 23.312 44.167 4.232 0 71.711

Abgänge ­33.449 ­28.735 ­1.714 0 ­63.898

Umbuchungen 0 1 0 0 1

Stand 31.12.2011 326.553 906.296 75.549 0 1.308.398

Buchwerte 31.12.2011 281.557 172.183 18.674 36.459 508.873

Anschaffungs- und Herstellungskosten

Stand 1.1.2012 608.110 1.078.479 94.223 36.459 1.817.271

Zugänge 2.336 33.640 5.676 34.849 76.501

Abgänge ­1.698 ­37.503 ­2.426 0 ­41.627

Umbuchungen 4.141 11.860 1.128 ­18.055 ­926

Stand 31.12.2012 612.889 1.086.476 98.601 53.253 1.851.219

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1.1.2012 326.553 906.296 75.549 0 1.308.398

Zugänge 21.286 46.159 3.900 0 71.345

Abgänge ­977 ­36.192 ­2.391 0 ­39.560

Umbuchungen 0 ­452 2 0 ­450

Stand 31.12.2012 346.862 915.811 77.060 0 1.339.733

Buchwerte 31.12.2012 266.027 170.665 21.541 53.253 511.486

Aktivierung der Fremdkapitalkosten bei Sachanlagen

31.12.2012 31.12.2011

Fremdkapitalkosten in TEUR 1.358 860

Finanzierungskostensatz in % 3,21 5,41

Page 86: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

86

Forschungs- und Entwicklungskosten31.12.2012 31.12.2011

TEUR TEUR

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 30.097 29.779

­ Davon erfolgswirksam erfasste Forschungskosten 27.882 28.617

­ Davon aktivierte Zugänge unter den Anlagen im Bau 2.215 1.162

Stand der Entwicklungskosten unter den Anlagen im Bau zum 31.12. 2.677 761Planmäßige Abschreibung von Entwicklungskostenaufgrund erfolgter Fertigstellungsmeldung 3.971 4.006Von den Anschaffungs­ und Herstellungskosten abgesetzte Zuschüsseder EU­Kommission und der deutschen Bundes­ und Länderministerienzu Forschungs­ und Entwicklungsvorhaben 0 0

Zum Abschlussstichtag lagen keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung nach IAS 36 bei den

Sachanlagen vor.

Die DFS geht Miet­, Pacht­ und Leasingverträge für Grundstücke und Gebäude, technische Anlagen

und Maschinen sowie Fahrzeuge ein. Die wesentlichen Chancen und Risiken trägt der jeweilige Ver­

tragspartner. Weitere Risiken aus den Verträgen bestehen für die DFS nicht. Sie zieht keine Kauf­

preisoptionen, sondern übergibt die Leasinggegenstände nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit.

Fahrzeuge werden grundsätzlich nur für ein Jahr ohne Verlängerungsoption geleast.

Die bisher bestehende QTE­Transaktion wurde bis auf eine verbleibende Rumpfstruktur beendet (wei­

tere Angaben vgl. Kapitel „18 Lang­ und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte“).

Die bisher bestehende QTE­Transaktion wurde bis auf eine verbleibende Rumpfstruktur beendet

(weitere Angaben vgl. Kapitel „18 Lang­ und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswer­

te“).

Fälligkeiten der Operating- bis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt

Leasingverhältnisse TEUR TEUR TEUR TEUR

2012 8.144 4.991 368 13.503

2011 7.428 4.981 1.212 13.621

Sachanlagen, für die zwar vertragliche Abnahmeverpflichtungen bestehen, die aber noch nicht in

die wirtschaftliche Verfügungsmacht der DFS gelangt sind, werden in Kapitel „35.2 Sonstige finanzi­

elle Verpflichtungen“ dargestellt.

Die DFS hat Sachanlagen weder verpfändet noch als Sicherheit für Verbindlichkeiten hinterlegt. Sie

kann frei über diese Vermögenswerte verfügen.

Entschädigungen von Dritten für wertgeminderte, untergegangene oder außer Betrieb genommene

Sachanlagen wurden erfolgswirksam in Höhe von 10 TEUR (Vorjahr: 12 TEUR) erfasst.

Page 87: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

87

16. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

2012 2011

TEUR TEUR

Anschaffungs- und Herstellungskosten

Stand 1.1. 1.210 1.210

Zugänge 0 0

Stand 31.12. 1.210 1.210

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1.1. 307 277

Zugänge 30 30

Stand 31.12. 337 307

Buchwerte 31.12. 873 903

Die DFS vermietet in Braunschweig ein Gebäude inklusive Grundstück an die FCS, die dieses Grund­

stück für eigenbetriebliche Zwecke nutzt.

Weitere Angaben zu Finanzinvestitionen 31.12.2012 31.12.2011

TEUR TEUR

Mieteinnahmen 111 121

Abschreibungen 30 30

Reparaturen 0 0

Die Immobilie wird linear über die Nutzungsdauer von 40 Jahren abgeschrieben. Wertminderungs­

tests ergaben keine Anhaltspunkte für Wertminderungen nach IAS 36. Das aktuelle Gutachten vom

3. Dezember 2012 zeigt die Werthaltigkeit der fortgeführten Buchwerte.

Gutachten zur Wertermittlung der Immobilie

31.12.2012 31.12.2011

Datum des Gutachtens 3. Dezember 2012 22. Oktober 2008

Wertermittlungsstichtag 1. Dezember 2012 1. Oktober 2008

Verfahren DCF­Methode DCF­Methode

Verkehrswert 980 TEUR 1.030 TEUR

Beizulegender Zeitwert 980 TEUR 1.013 TEUR

Liegenschaftszinssatz der Stadt Braunschweig 7,60% 6,30%

Anfänglicher Diskontierungszinssatz 8,25% 7,75%

Die DFS ist vertraglich nicht zur Vornahme von Reparaturen, Instandhaltungen oder Verbesserungen

verpflichtet. Allerdings ist sie berechtigt, auch ohne Zustimmung der FCS, wesentliche Änderungen

an dem Anwesen und dem Mietobjekt sowie notwendige Reparaturen und Instandhaltungen vorzu­

nehmen. Weitere vertragliche Verpflichtungen sowie Verfügungsbeschränkungen liegen nicht vor.

Page 88: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

88

17. Finanzanlagen

Anteile an Ausleihungen Beteiligungen Langfristige Gesamtverbundenen an verbundene WertpapiereUnternehmen Unternehmen

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Anschaffungskosten

Stand 1.1.2011 27.172 0 362 7.265 34.799

Zugänge 0 0 386 0 386

Abgänge 0 0 0 0 0

Marktwertveränderungen 0 0 0 ­153 ­153

Stand 31.12.2011 27.172 0 748 7.112 35.032

Kumulierte Wertminderungen 0 0 0 0 0

Buchwerte 31.12.2011 27.172 0 748 7.112 35.032

Anschaffungskosten

Stand 1.1.2012 27.172 0 748 7.112 35.032

Zugänge 0 11.000 1.606 0 12.606

Abgänge 0 0 0 ­7.112 ­7.112

Marktwertveränderungen 0 0 0 0 0

Stand 31.12.2012 27.172 11.000 2.354 0 40.526

Kumulierte Wertminderungen 0 0 0 0 0

Buchwerte 31.12.2012 27.172 11.000 2.354 0 40.526

Anteile an verbundenen Unternehmen* ESSP U-Kasse TTC Energy FCSTEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Beteiligungsquote 100,00% 100,00% 100,00% 100,00% 55,00%

Weitere SKYNAV S.A.,Gesellschafter Belgien,

25,00%;AUSTRO CONTROL,

Österreich,20,00%

Stammkapital 26 26 25 5.000 0

Kapitalrücklagen 198 132

Gewinnrücklagen 264

Sacheinlagen 21.501

Buchwert 31.12.2012 21.527 26 223 5.396 unter 1 TEUR

Geschäftsjahr 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12.

Bilanzierung HGB HGB IFRS und HGB IFRS und HGB HGB

* Weitere Angaben vgl. Kapitel „3 Konsolidierungskreis“ und „40.1 Nahestehende Unternehmen“

Page 89: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

89

Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge mit verbundenen UnternehmenTTC Der Ergebnisabführungsvertrag wurde am 21. Februar 2006 mit Wirkung zum 1. Januar 2006 und

einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2010 geschlossen. Seit 1. Januar 2011 verlängert sich der

Vertrag um jeweils ein Jahr, sofern nicht sechs Monate vor Vertragsablauf die Kündigung durch

eine der Parteien erfolgt. Die TTC führte an die DFS einen Gewinn nach HGB in Höhe von

1.333 TEUR (Vorjahr: 853 TEUR) ab.

Energy Der Beherrschungs­ und Ergebnisabführungsvertrag wurde am 15. Dezember 2009 mit Wirkung

zum 1. Januar 2010 und einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2014 vereinbart. Danach verlängert

sich der Vertrag um jeweils ein Jahr, sofern nicht sechs Monate vor Vertragsablauf die Kündigung

durch eine der Parteien erfolgt. Der von der DFS übernommene Verlust der Energy nach HGB

beträgt ­751 TEUR (Vorjahr: ­558 TEUR).

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen betrifft ein in 2011 vereinbartes Darlehen an die Energy

in Höhe von bis zu 50.000 TEUR. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2031. Es wird

seit dem 1. Januar 2012 in Anspruch genommen und je nach Bedarf bis zum 1. Januar 2014 ausge­

zahlt. Zum 31. Dezember 2012 wurden 11.000 TEUR abgerufen. Das Darlehen wird seit Beginn der

Auszahlungen nachschüssig jeweils zum Ende eines jeden Quartals effektiv mit 3,45 Prozent verzinst.

Beteiligungen GroupEAD BILSODA

TEUR TEUR

Beteiligungsquote 36,00% 24,90%

Weitere FREQUENTIS AG, Österreich, 28,00%; AD Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG,Gesellschafter Entidad Pública Empresarial Aeropuertos Deutschland, 75,10%

Españoles y Navegación Aérea, BILSODA Beteiligungs GmbH,Spanien, 36,00% Komplementär, Deutschland, 0,00%

Hafteinlage 360 2

Sonstige Einlage 1.992

Buchwert 31.12.2012 360 1.994

Beteiligungserträge 339 0

(Vorjahr) (167) (0)

Gesamte Vermögenswerte * 3.012 7.404

Gesamte Schulden * 937 5.862

Eigenkapital * 2.075 1.542

Jahresergebnis * 821 ­15

Umsatzerlöse * 6.146 0 * Werte zum 31.12.2011

Geschäftsjahr 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12.

Bilanzierung spanisches Handelsrecht HGB

Die langfristigen Wertpapiere waren zum 31. Januar 2013 fällig und wurden unter den kurzfristigen

Vermögenswerten ausgewiesen (vgl. Kapitel „22 Wertpapiere“).

Es lagen keine Anhaltspunkte für Wertminderungen nach IAS 36 vor.

Page 90: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

90

18. Lang- und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte

31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit

mehr als 1 Jahr mehr als 1 JahrTEUR TEUR TEUR TEUR

Unterdeckung 72.481 72.481 39.672 39.672

QTE­Transaktion 58.945 55.694 0 0

Derivative Finanzinstrumente 6.908 6.908 10.812 10.812

Zinsforderungen 3.444 0 1.600 0

Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen 33 0 18 0

Forderungen gegen Gesellschafterin 0 0 7.107 0

Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.194 146 1.273 158

Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögenswerte 143.005 135.229 60.482 50.642Übrige nicht finanzielle Vermögenswerte 8.292 0 11.047 0Geleistete Anzahlungen 3.993 0 3.859 0

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 155.290 135.229 75.388 50.642

Überfällige und wertgeminderte Forderungen liegen nicht vor.

Keine der Forderungen diente als Kreditsicherheiten bzw. zur Besicherung von sonstigen Verbind­

lichkeiten.

Seit 2012 gilt ein reguliertes Gebührenerhebungsverfahren. Dabei legen europaweit die jeweiligen

nationalen Aufsichtsbehörden die Gebührensä tze für den Kostenträger „Strecke“ nach EU­Vorga­

ben bindend fest. Grundsätzlich wirken sich deshalb Verkehrsmengen­ und Kostenänderungen im

Ergebnis aus (vgl. Kapitel „12.2.1.2 Abkehr von der Vollkostendeckung“ im Konzernlagebericht und

Kapitel „39.2 Strecke“). Werden die relevanten Größenordnungen in der Verkehrsmenge über­ oder

unterschritten, ist die DFS berechtigt und verpflichtet, entstehende Minder­ bzw. Mehrerlöse nach­

zufordern bzw. zurückzugeben („Carry­over“).

Im An­ und Abflug bilanziert die DFS wie bisher Unterdeckungen als Forderung (bzw. Überdeckun­

gen als Rückstellung), die aufgrund der Regulierungsvorgaben im Hinblick auf Verkehrsrisiko­ und

Kostenrisikoteilung bis zur nächsten Regulierungsperiode vorgetragen und zukünftig mit dem Nut­

zer verrechnet werden.

Die bisherige QTE­Transaktion wurde im Geschäftsjahr mit den ausländischen Investoren im Wesent­

lichen abgeschlossen. Mit den verbleibenden Vertragsparteien einigte sich die DFS auf Aufrechterhal­

tung der inländischen Zahlungsströme. Durch die Neustrukturierung der Vertragsbeziehungen konnte

Page 91: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

91

sie finanzielle Nachteile vermeiden. Die verbleibende, rein innerdeutsche Rumpfstruktur umfasst eine

Forderung gegenüber der NORD/LB und eine Verbindlichkeit gegen die KfW Kreditanstalt für Wieder­

aufbau (vgl. Kapitel „27 Finanzverbindlichkeiten“). Die neuen Darlehensverträge wurden mit festen

Zins­ und Tilgungszahlungen sowie einer Laufzeit bis zum 2. Januar 2022 abgeschlossen (vgl. Kapitel

„11.3.2.4 Risiko durch Herabstufung des Ratings der DFS“ im Konzernlagebericht). Die DFS erhält

die Ansprüche aus laufenden Mieten von der NORD/LB, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu

müssen. Sie trägt während der Laufzeit das Ausfallrisiko der NORD/LB. Die Ratingagenturen Moody’s

bzw. FitchRatings stufen die NORD/LB für langfristige, garantierte Verbindlichkeiten mit Aa1 bzw. AAA

ein. Für die Verbindlichkeit wurde gegenüber der KfW eine zeitlich begrenzte Besicherung in Form

der Abtretung der Forderungsansprüche gegenüber der NORD/LB bestellt. DFS und KfW haben eine

grundsätzliche, einvernehmliche Verständigung darüber erzielt, diese Besicherung im ersten Quartal

2013 gegen eine Einmalzahlung abzulösen. Die Beendigung der QTE­Transaktion führte zu einer deut­

lichen Verbesserung der Risikoposition für die Gläubiger der DFS.

19. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Fälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungenbis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt

TEUR TEUR TEUR TEUR

2012 142.060 7 0 142.067

2011 147.268 0 0 147.268

Fälligkeit und Wertminderung 2012 2011

TEUR TEUR

Buchwert 142.067 147.268

Davon nicht wertgemindert und

­ noch nicht überfällig 135.811 139.871

­ bis zu 30 Tage überfällig 4.014 5.318

­ 31 bis 60 Tage überfällig 958 436

­ 61 bis 180 Tage überfällig 542 1.001

­ länger als 180 Tage überfällig 742 642

Davon wertgemindert 0 0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden auf ihren noch einbringlichen Teil wertgemin­

dert, sobald Informationen über die Insolvenz von Kunden vorlagen. Es liegen keine Anhaltspunkte

vor, dass die Schuldner fälliger Forderungen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen werden.

Page 92: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

92

Entwicklung der Wertberichtigungen 2012 2011

TEUR TEUR

Stand 1.1. 4.439 6.672

Zuführung 2.210 439

Inanspruchnahme 0 0

Auflösung ­573 ­2.672

Stand zum 31.12. 6.076 4.439

In der Gesamtergebnisrechnung enthaltene 2012 2011

Aufwendungen und Erträge TEUR TEUR

Ausbuchungen und Forderungsverluste ­586 ­2.719

Erträge aus dem Eingang ausgebuchter Forderungen 38 42

Zuführung zu Einzelwertberichtigungen ­2.210 ­439

Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen 573 2.672

Die DFS hinterlegte keine der Forderungen als Kreditsicherheiten.

20. Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen

Fälligkeiten der künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgenbis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt

TEUR TEUR TEUR TEUR

2012 7.029 0 0 7.029

Erhaltene Anzahlungen ­5.614 0 0 ­5.614

31.12.2012 1.415 0 0 1.415

2011 719 4.046 0 4.765

Erhaltene Anzahlungen 0 ­767 0 ­767

31.12.2011 719 3.279 0 3.998

Weitere Angaben zu den Fertigungsaufträgen 2012 2011

TEUR TEUR

Erfasste Auftragserlöse im Geschäftsjahr 2.983 3.068

Angefallene Kosten im Geschäftsjahr 1.794 1.583

Erzielte Gewinne für laufende Projekte 1.189 1.485

Einbehalte 0 34

Page 93: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

93

21. Vorräte

31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR

Roh­, Hilfs­ und Betriebsstoffe 4.580 4.667

­ Wertberichtigungen 23 33

Fertige Erzeugnisse und Waren 488 359

­ Wertberichtigungen 202 217

Vorräte 5.068 5.026

22. Wertpapiere

31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR

Wertpapiere 7.018 0

23. Flüssige Mittel

31.12.2012 31.12.2011

TEUR TEUR

Kassenbestand und Schecks 42 29

Guthaben bei Kreditinstituten 105.492 84.634

Flüssige Mittel 105.534 84.663

24. Eigenkapital

31.12.2012 31.12.2011

TEUR TEUR

Gezeichnetes Kapital 153.388 153.388

Kapitalrücklage 74.296 74.296

Gewinnrücklage ­229.166 ­302.248

Sonstige Rücklagen ­968 ­812

Eigenkapital -2.450 -75.376

Das Stammkapital der DFS beträgt 300.000 TDM (Dreihundert Millionen Deutsche Mark).

Page 94: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

94

Die Stammeinlagen in Höhe von 100 TDM und 299.900 TDM werden von der Alleingesellschafterin

Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt­

entwicklung (BMVBS), gehalten. Die Geschäftsanteile der Bundesrepublik Deutschland dürfen weder

veräußert noch belastet werden. Die Aufnahme weiterer Gesellschafter ist ausgeschlossen.

Die Kapitalrücklage besteht aus sonstigen Zuzahlungen der Gesellschafterin (§ 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB)

und dient der Stärkung des Eigenkapitals.

Die sonstigen Rücklagen weisen erfolgsneutrale Veränderungen des Eigenkapitals aus, die nicht auf

Kapitaltransaktionen mit der Gesellschafterin beruhen.

Posten, die nachfolgend in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden können

31.12.2012 31.12.2011

TEUR TEUR

Stand 1.1. ­812 ­569Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zurVeräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten ­101 ­159Steuereffekte ­55 ­84

Sonstige Rücklagen -968 -812

Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das BMVBS, stellte mit Gesellschafterbeschluss

Nr. 124 vom 24. April 2012 den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Jahresab­

schluss nach HGB zum 31. Dezember 2011 fest und beschloss die Einstellung des HGB­Jahres­

überschusses 2011 in die Gewinnrücklage:

31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR

Bilanzgewinn 35.510 7.751

Bruttodividende an Gesellschafterin 0 0

Einstellung in Gewinnrücklage 35.510 7.751

Das Kapitalmanagement (zu weiteren Angaben vgl. Kapitel „6.5 Finanzmanagement“ im Konzernla­

gebericht) orientiert sich in ihrer betriebswirtschaftlichen Ausrichtung an einer gebührenrechtlichen

Sichtweise, die gegenüber der Rechnungslegung nach IAS/IFRS zusätzlich folgende Elemente

einbezieht:

■ Berücksichtigung der nicht bilanzierten Nachholungseffekte aus der Umstellung auf IAS/IFRS

Die Rechnungslegung wurde 2007 von HGB auf internationale Rechnungslegungsvorschriften

umgestellt (vgl. Kapitel „2 Anwendung rechnungslegungsbezogener Vorschriften“). Die hierbei erfor­

Page 95: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

95

derlichen Neubewertungen, insbesondere im Bereich der betrieblichen Altersversorgung, wurden

erfolgsneutral gegen die Gewinnrücklagen gebucht und führten zu einem negativen Eigenkapital.

Die DFS ist berechtigt, die wesentlichen negativen Auswirkungen in die Gebührenbemessungs­ und

Erhebungsgrundlage einzustellen und damit nachzuholen. Diese nicht bilanzierten Nachholungsef­

fekte werden dem Luftraumnutzer periodisiert über 15 Jahre belastet. Sie beeinflussen über einen

noch verbleibenden Zeitrahmen von neun Jahren das Eigenkapital und die Liquidität der DFS positiv.

■ Einbeziehung des durch die Regulierungsbehörde genehmigten Modells zur Ausfinanzierung der

betrieblichen Altersversorgung

Die DFS ist seit diesem Geschäftsjahr berechtigt, Unterschiede zwischen Verpflichtungsumfang und

Vermögen (Deckungslücken bzw. Deckungsüberschüsse) rollierend über die durchschnittliche Rest­

arbeitszeit der Mitarbeiter (15 Jahre) zu verteilen und in den folgenden Regulierungsperioden zusätz­

lich als Gebührenbestandteile liquiditätswirksam zu berücksichtigen (vgl. Kapitel „5.5.2 Einführung

eines kalkulatorischen Modells zur betrieblichen Altersvorsorge (bAv)“ im Konzernlagebericht).

■ Integration der Energy

Vermögen und Schulden der Energy werden im Rahmen der Ermittlung des betriebsnotwendigen

Vermögens als Bestandteil der Gebührenbemessungsgrundlage berücksichtigt.

Kapitalmanagement 31.12.2012 31.12.2011

TEUR TEUR

Überleitung zum bereinigten Eigenkapital

Bilanzielles Eigenkapital ­2.450 ­75.376

Noch nicht abgerechnete Nachholungseffekte 552.298 604.164

Darauf entfallende latente Steuern ­27.292 ­30.733

Betriebliche Altersversorgung nachgebührenrechtlicher Sichtweise 86.551 80.136Veränderung des gebührenrechtlichen Eigenkapitals(Deckungslückenschluss) 14.294 0Gebührenrechtliche Einbeziehung der Energy ­253 ­256

Bereinigtes Eigenkapital 623.148 577.935

Kennzahlen

Eigenkapitalquote 33,99% 32,85%

Eigenkapitalrentabilität 11,73% 13,78%

Jahresüberschuss 73.082 79.634

EBIT 136.847 143.756

Fremdkapital 1.209.951 1.181.440

Fremdkapitalquote 66,01% 67,15%

Gesamtkapitalrentabilität 3,99% 4,53%

Verschuldungsgrad 9,96% 8,26%

Page 96: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

96

Dieser Blickwinkel bezieht die durch die Aufsichtsbehörden genehmigten, künftig zufließenden

Gebühren ein und vermittelt so ein klares Bild über die Kapitalstruktur, Schulden und Geldströme.

Vermögenswerte bzw. Schulden, die ganz oder teilweise der Regulierung unterliegen, werden in

eine „Regulatory Asset Base“, also eine unter Regulierungsgesichtspunkten ermittelte Sichtweise

der Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage, überführt.

Netto-Finanzschulden

31.12.2012 31.12.2011

TEUR TEUR

Flüssige Mittel 105.534 84.663

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 284.544 229.940

(davon QTE­Transaktion) 58.002 0

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (QTE­Transaktion) 3.627 0

Netto-Finanzschulden 182.637 145.277

25. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche VerpflichtungenRückstellungen für Pensionen werden ausschließlich für leistungsorientierte Versorgungszusagen

an aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebildet.

25.1 Versorgungspläne

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DFS bestehen verschiedene Formen der betrieblichen

Altersversorgung, die größtenteils tarifvertraglich geregelt sind.

Nach dem Versorgungstarifvertrag erhalten Mitarbeiter, die bis 31. Dezember 2004 in das Unter­

nehmen eingetreten sind, Leistungen der betrieblichen Alters­, Invaliden­ und Hinterbliebenenver­

sorgung. Es handelt sich hierbei um leistungsorientierte Zusagen, deren Höhe sich am jeweiligen

Endgehalt des Mitarbeiters orientieren. Für Mitarbeiter mit Diensteintritt ab 1. Januar 2005 wurde

die Zusage nach dem Versorgungstarifvertrag auf einen Karrieredurchschnittsplan umgestellt.

Danach wird jährlich in Abhängigkeit des jeweiligen Einkommens ein Rentenbaustein errechnet und

die Altersrente aus der Summe der jährlichen Bausteine ermittelt.

Fluglotsen und Flugdatenbearbeiter erhalten am Endgehalt ausgerichtete, leistungsorientierte Zusa­

gen auf Übergangsversorgung, die den Zeitraum zwischen Beendigung der operativen Tätigkeit und

der frühestmöglichen Inanspruchnahme der gesetzlichen Rentenversicherung abdecken.

Beide Pläne werden über kongruente Rückdeckungsversicherungen, die als Planvermögen im

Sinne von IAS 19.7 anerkannt sind, finanziert. Der Rückdeckungsvertrag sieht sowohl eine Anlage

der Deckungskapitalien im Allgemeinen Deckungsstock des Versicherers als auch eine separierte

fondsgebundene Kapitalanlage nach § 54b VAG vor, die jedoch auf maximal die Hälfte des gesam­

ten Deckungskapitals begrenzt ist.

Page 97: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

97

Die DFS zahlt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zuvor in einem beamtenrechtlichen

Beschäftigungsverhältnis zur Bundesanstalt für Flugsicherung oder dem Luftfahrt­Bundesamt (LBA)

standen, einen erhöhten Arbeitgeberschuss zu den Krankenversicherungsbeiträgen. Sie gleicht

damit während der gesamten aktiven Dienstzeit und im Ruhestand den Wegfall von beamtenrechtli­

chen Beihilfen aus.

25.2 Versicherungsmathematische Annahmen

in Prozent 2013 2012 2011 2010 2009

Rechnungszins 2,90 4,50 4,90 5,50 6,30

Erwartete Erträge aus Planvermögen 2,90 4,65 4,00 4,00 5,00

Gehaltstrend 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50

Leistungstrend 1,25–2,00 1,25–2,00 1,25–2,00 1,25–2,00 2,00

25.3 Erwartete Pensions- und Beitragszahlungen

2013 2014 bis 2017 ab 2018bis 1 Jahr 2 bis 5 Jahre über 5 Jahre

TEUR TEUR TEUR

Geschätzte Pensionszahlungen 80.270 387.209 1.555.713Erwartete Arbeitgeberbeiträgein das Planvermögen 95.700 795.641 1.723.182

25.4 Verpflichtungsumfang

2012 2011

TEUR TEUR

Anwartschaftsbarwert 1.1. 2.418.066 2.035.945

Laufender Dienstzeitaufwand 84.292 68.749

Zinsaufwand 107.159 97.966

Leistungszahlungen ­69.820 ­66.402

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 6.399 0

Versicherungsmathematische Verluste (+) 873.764 281.808

Barwert der Versorgungsverpflichtungen 31.12. 3.419.860 2.418.066

Page 98: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

98

25.5 Planvermögen

2012 2011

TEUR TEUR

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 1.1. 1.429.722 1.317.101

Erwartete Erträge des Planvermögens 67.029 53.070

Arbeitgeberbeiträge 144.858 122.165

Gezahlte Versorgungsleistungen ­51.389 ­47.199

Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (­) 2.403 ­15.415

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 31.12. 1.592.623 1.429.722Nachrichtlich:Tatsächliche Erträge aus Planvermögen 69.432 31.991

25.6 Pensionsrückstellungen

2012 2011

TEUR TEUR

Barwert der leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen 3.419.860 2.418.066Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 1.592.623 1.429.722

Nettoverpflichtung 1.827.237 988.344

Barwert der nicht durch Fonds finanzierten Verpflichtungen 0 0

Anpassungsbetrag aufgrund nicht realisierter versicherungsmathematischer Verluste (­) ­1.294.822 ­440.428

Bilanzwerte 532.415 547.916

25.7 Aufwendungen und Erträge

In der Gesamtergebnisrechnung enthaltene 2012 2011

Aufwendungen und Erträge TEUR TEUR

Beiträge an Pensionssicherungsverein 2.768 1.512

Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme 34.912 34.154

­ davon Beiträge zur Rentenversicherung 32.642 31.651

Laufender Dienstzeitaufwand 84.292 68.749

Zinsaufwand 107.159 97.966

Amortisation versicherungsmathematischer Verluste (+) 16.967 2.557

Erwartete Erträge aus dem Planvermögen ­67.029 ­53.070

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 6.399 0

Auflösung der Rückstellung für nachzuverrechnendenDienstzeitaufwand ­6.065 ­6.120

Aufwendungen und Erträge 179.403 145.748

Page 99: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

99

25.8 Fünf-Jahres-Entwicklung des Finanzierungsstatus

2012 2011 2010 2009 2008

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Barwert der leistungsorientiertenVersorgungsverpflichtungen 3.419.860 2.418.066 2.035.945 1.683.147 1.484.342

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 1.592.623 1.429.722 1.317.101 1.166.489 1.004.421

Nettoverpflichtung (­) / Überschuss (+) ­1.827.237 ­988.344 ­718.844 ­516.658 ­479.921

Erfahrungsbedingte Anpassungender Verpflichtung 6.112 ­89.357 ­27.855 ­19.411 32.303Erfahrungsbedingte Anpassungendes Planvermögens 2.403 ­15.414 18.735 35.030 ­21.738

26. Sonstige Rückstellungen

Stand Verbrauch Auflösung Aufzinsung Zuführung Stand Restlauf-1.1.2012 31.12.2012 zeit mehr

als 1 JahrTEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Gebührenüberdeckung 73.464 ­18.875 0 0 6.583 61.172 55.106

Personal 41.093 ­5.773 0 972 3.325 39.617 33.764

Gebäuderückbau 16.227 ­6 ­464 931 16.688 13.187

Erbpacht 15.336 ­550 0 1.376 0 16.162 15.601

Aufbewahrung 10.019 ­889 0 488 1.024 10.642 9.729

Restrukturierung 2.248 0 0 7 22 2.277 477

QTE­Transaktion 968 0 ­495 27 0 500 0

Sonstiges 6.767 ­23 ­337 0 5.454 11.861 0

Sonstige Rückstellungen 166.122 -26.116 -1.296 3.801 16.408 158.919 127.864

Die Rückstellung „Gebührenüberdeckung“ betrifft die Überdeckung für die über noch neun Jahre

periodisierte Nachholung des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands.

Im Personalbereich wurden Rückstellungen für Vorruhestand, Altersteilzeit und Jubiläum gebildet.

Hierfür liegen Gutachten des versicherungsmathematischen Sachverständigen vor. Zusätzlich

gewährt die DFS den Fluglotsen Regenerationskuren.

Die zu zahlenden Erbpachtzinsen betreffen ein nicht betrieblich genutztes Grundstück in Berlin

Schönefeld.

Page 100: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

100

Die Rückstellung für die QTE­Transaktion betrifft die Kosten für den Verzicht auf Besicherung durch

die KfW (weitere Angaben zur QTE­Transaktion vgl. Kapitel „18 Lang­ und kurzfristige sonstige For­

derungen und Vermögenswerte“).

Die Rückstellung für Restrukturierung umfasst Personalstruktur­ (Abfindungen) und Sachstruktur­

maßnahmen (Rückbauverpflichtungen), für die wegen der Aufgabe von betrieblichen Bereichen kein

zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird.

Fälligkeit der zukünftigen, nicht abgezinsten Erfüllungsbeträge2013 2014 2015 2016 2017 ab 2018TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Gebührenüberdeckung 6.065 6.066 12.648 6.065 6.065 24.262

Personal 5.854 4.201 1.718 1.718 1.718 24.523

Erbpacht 561 572 584 595 607 18.839

QTE­Transaktion 500 0 0 0 0 0

Restrukturierung 1.800 0 482 0 0 0

Aufbewahrung 913 933 957 980 1.004 6.580

Gebäuderückbau 3.501 0 0 0 0 15.948

Sonstiges 12.415 0 0 0 0 0

31.609 11.772 16.389 9.358 9.394 90.152

Abzinssätze, verteilt auf die jeweiligen Restlaufzeiten in Jahren

1 bis 2 2 bis 3 3 bis 4 4 bis 5 5 bis 6 6 bis 7

2012 0,28 0,32 0,40 0,56 0,79 0,96

2011 0,60 0,70 0,95 1,10 1,43 1,63

7 bis 8 8 bis 9 9 bis 10 11 bis 15 15 bis 30

2012 1,12 1,36 1,52 1,48 2,25

2011 1,74 1,88 2,12 1,95 2,68

Aufgrund der Änderung der Zinssätze erhöhten sich die Rückstellungen und der Zinsaufwand um

jeweils 2.042 TEUR (Vorjahr: 4.159 TEUR) im Vergleich zur Anwendung der Vorjahreszinssätze.

Page 101: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

101

27. Finanzverbindlichkeiten

31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit

mehr als mehr als1 Jahr 1 Jahr

TEUR TEUR TEUR TEUR

Anleihen 51.406 51.406 54.940 54.940Schuldscheindarlehen 175.000 175.000 175.000 175.000

QTE­Transaktion 61.595 58.002 0 0

Verbindlichkeiten ausFinanzierungsleasingverhältnissen 170 136 0 0

Finanzverbindlichkeiten 288.171 284.544 229.940 229.940

Anleihen und Schuldscheindarlehen

Laufzeiten Währung Nominal- Nominal- Effektiv- 31.12.2012 31.12.2011

wert zins zins TEUR TEUR

2003–2018 EUR 25.000 4,84% 4,84% 25.000 25.000

2004–2016 JPY 22.200 1,82% 1,82% 26.406 29.940

Anleihen 51.406 54.940

2010–2017 EUR 87.500 2,564% 87.500 87.500

2010–2020 EUR 87.500 3,007% 87.500 87.500

Schuldscheindarlehen 175.000 175.000

Die bisherige QTE­Transaktion wurde im Geschäftsjahr mit den ausländischen Investoren im

Wesentlichen abgeschlossen. Mit den verbleibenden Parteien einigte sich die DFS auf die Aufrecht­

erhaltung der inländischen Zahlungsströme (weitere Angaben zur QTE­Transaktion vgl. Kapitel

„18 Lang­ und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte“).

Künftige Mindestleasingzahlungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen31.12.2012 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011

bis 1 Jahr 2 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt GesamtTEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Künftige Mindestleasingzahlungen 44 152 0 196 0Zinsanteil ­10 ­16 0 ­26 0

Verbindlichkeiten aus Finanzierungs­leasingverhältnissen (Barwert) 34 136 0 170 0

Page 102: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

102

28. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit

mehr als 1 Jahr mehr als 1 JahrTEUR TEUR TEUR TEUR

Inland 47.948 0 35.968 0

Ausland 2.957 0 4.816 0

Debitorische Kreditoren 250 0 266 0

Einbehalte 1.394 798 1.543 1.123

Betriebsstätte Maastricht 3 0 1 0

Verbindlichkeiten aus Lieferungenund Leistungen 52.552 798 42.594 1.123

29. Sonstige Verbindlichkeiten

31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit

mehr als 1 Jahr mehr als 1 JahrTEUR TEUR TEUR TEUR

Personalkosten 37.701 0 18.182 0Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 24.086 0 10.881 0

Ausstehende Rechnungen 12.808 0 8.756 0

Zinsverbindlichkeiten 5.690 0 4.119 0

Derivative Finanzinstrumente 4.672 4.672 4.287 4.287

Verbindlichkeiten gegenüberGesellschafterin 3.325 0 0 0

Gebührenanteil Strecke DWD 1.660 0 2.174 0

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 787 0 395 0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 90.729 4.672 48.794 4.287

Personalkosten 21.553 0 31.775 1.017

Verbindlichkeiten gegenüber Finanzamt 15.057 0 17.184 0

QTE­Transaktion 0 0 50.550 45.229

Übrige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 12.237 0 15.009 0

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 48.847 0 114.518 46.246

Sonstige Verbindlichkeiten 139.576 4.672 163.312 50.533

Aufgrund der vollständigen Beendigung des Kerninhalts der bisherigen QTE­Vereinbarungen wurde

die abgegrenzte Verbindlichkeit ertragswirksam aufgelöst (weitere Angaben zur QTE­Transaktion

vgl. Kapitel „18 Lang­ und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte“).

Page 103: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

103

Sonstige Erläuterungen

30. Erläuterungen zur SegmentberichterstattungDie Segmentberichterstattung leitet sich aus den internen Steuerungs­ und Berichtssystemen ab.

Die betriebswirtschaftliche Ausrichtung und das Berichtswesen orientieren sich wegen der ab 2012

beginnenden Regulierung an einer Kostenträger­ bzw. Deckungsbeitragsrechnung. Sie verbessert

die Transparenz und die Steuerung der einzelnen Geschäftsbereiche.

Im Rahmen der Segmentberichterstattung werden die Ressourcenallokation und die Bewertung der

Ertragskraft der Geschäftssegmente durch die Geschäftsführung als Hauptentscheidungsträger

wahrgenommen. Die Abgrenzung des betrieblichen Ergebnisses (betrieblicher EBIT) stellt für die

DFS eine wichtige Steuerungsgröße dar. Sowohl die Ressourcenallokation als auch die Ertragskraft

der jeweiligen Segmente erfolgen nur auf EBIT­Basis. Weitere Daten werden weder erhoben noch

den Hauptentscheidungsträgern übermittelt.

Zum Hauptgeschäft der DFS (vgl. Kapitel „1.1 Geschäftstätigkeit“ im Konzernlagebericht) gehören

die Flugsicherung und die direkt damit zusammenhängenden Unterstützungstätigkeiten. Die DFS

definiert diese Tätigkeiten im gebührenfinanzierten Segment. Dieses unterteilt sich seit 2012 in die

Bereiche „Strecke“ sowie „An­ und Abflug“.

Die preisfinanzierten Produkte umfassen weltweit angebotene Beratungen, den Vertrieb von Flug­

sicherungssystemen sowie Analyse­, Simulations­ und Projektmanagementtätigkeiten.

Die übrigen preis­ und gebührenfinanzierten Produkte beinhalten Dienstleistungen, die sich nicht

oder nur mit erheblichem Mehraufwand einem Segment eindeutig zuordnen lassen. Hierzu gehören

insbesondere die Dienstleistungen für Operational Air Traffic (OAT), Visual Flight Rules (VFR) und

Maastricht Upper Area Control (MUAC).

Der Ermittlung der Segmentdaten liegen folgende Prämissen zugrunde:

■ Vermögen und Schulden der Energy werden im Rahmen der Ermittlung des betriebsnotwendigen

Vermögens als Bestandteil der Gebührenbemessungsgrundlage berücksichtigt. Demzufolge wer­

den bei der Überleitung auf DFS­Ergebnisse die Aufwendungen und Erträge der Energy getrennt

ermittelt.

■ Das Finanzergebnis und die Ertragsteuern werden nicht einzelnen Segmenten zugeordnet, da die

Bereiche Treasury und Steuern zentral segmentübergreifend tätig sind.

■ Die Anzahl der Mitarbeiter entspricht der Anzahl der Beschäftigten.

Page 104: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

104

Informationen über Geschäftssegmente Gebühren- Alle Überleitung Summenach Kostenarten finanziertes sonstigen

Geschäft Segmente2012 TEUR TEUR TEUR TEUR

Externe Umsatzerlöse 1.051.316 23.821 1.075.137

Intersegmentäre Erlöse 21.962 ­21.962 0

Sonstige betriebliche Erträge 26.363 26.363

Bestandsveränderungen 129 129

Aktivierte Eigenleistungen 2.459 2.459

Gesamtleistung 1.102.229 23.821 -21.962 1.104.088

Personalkosten 790.641 790.641

Sachkosten 127.608 127.608

Abschreibungen 105.547 105.547

Projektkosten 20.610 20.610

Intersegmentäre Kosten 21.962 ­21.962 0

Gesamtkosten 1.044.406 21.962 -21.962 1.044.406

Internes Periodenergebnis 57.823 1.859 0 59.682

Unterdeckung 6.963 6.963

Carry­over Strecke 19.263 19.263

Ausgleichsposten Kostenrechnung 6.065 6.065

Ergebnis vor Steuern nachgebührenrechtlicher Betrachtungsweise 90.114 1.859 0 91.973

2011 TEUR TEUR TEUR TEUR

Externe Umsatzerlöse 1.007.176 23.455 1.030.631

Intersegmentäre Erlöse 20.585 ­20.585 0

Sonstige betriebliche Erträge 26.915 26.915

Bestandsveränderungen ­17 ­17

Aktivierte Eigenleistungen 1.863 1.863

Gesamtleistung 1.056.522 23.455 -20.585 1.059.392

Personalkosten 708.062 708.062

Sachkosten 146.332 146.332

Abschreibungen 103.700 103.700

Projektkosten 18.202 18.202

Intersegmentäre Kosten 20.585 ­20.585 0

Gesamtkosten 976.296 20.585 -20.585 976.296

Internes Periodenergebnis 80.226 2.870 0 83.096

Unterdeckung 39.672 39.672

Ausgleichsposten Kostenrechnung 6.120 6.120

Ergebnis vor Steuern nachgebührenrechtlicher Betrachtungsweise 126.018 2.870 0 128.888

Page 105: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

105

Informationen über Geschäftssegmente EBIT EBIT2012 2011TEUR TEUR

An­ und Abflug 21.166 19.361

Strecke 62.558 98.802

Preisfinanzierte Produkte 1.859 2.870

Übrige preis­ und gebührenfinanzierte Produkte 6.390 7.855

Ergebnis vor Zinsen und Steuern nachgebührenrechtlicher Betrachtungsweise 91.973 128.888

Überleitung zum DFS-Ergebnis vor Zinsen und Steuern nach IFRSBetriebliche Altersversorgung nach gebührenrechtlicherBetrachtungsweise 82.111 71.740

Betriebliche Altersversorgung nach IAS/IFRS ­110.229 ­71.740

Veränderung des gebührenrechtlichen Eigenkapitals(Deckungslückenschluss) 23.384 0

Energy­Ergebnis vor Zinsen und Steuern nach IFRS 709 700

QTE­Transaktion 52.248 13.602

Abweichende Abgrenzung zwischen buchhalterischerund gebührenrechtlicher Betrachtungsweise ­3.349 566

DFS-Ergebnis vor Zinsen und Steuern nach IFRS 136.847 143.756

Informationen über wichtige 2012 2012 2011 2011

externe Kunden TEUR Prozent TEUR Prozent

DFS­Gesamtumsatzerlöse* 1.041.926 100,00 1.019.665 100,00

Lufthansa 222.229 21,34 211.611 20,76

Air Berlin 75.021 7,20 76.488 7,50

Bundesministerium der Verteidigung 63.090 6,06 64.086 6,29

Ryanair 41.303 3,96 35.931 3,52

KLM 30.204 2,90 29.165 2,86

British Airways 28.860 2,77 27.081 2,66

* Bestehend aus Anflug­, Abflug­ und Streckenumsätzen sowie Umsätzen aus militärischem Einsatzverkehr

31. Erläuterungen zur KapitalflussrechnungDie Kapitalflussrechnung stellt die Veränderung der flüssigen Mittel zwischen zwei Bilanzstichtagen

dar, um die Informationen über die Zahlungsströme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquiva­

lente der DFS darzustellen. Die Mittelzu­ und Mittelabflüsse unterscheiden sich nach der operativen

Geschäftstätigkeit sowie nach der Investitions­ und Finanzierungstätigkeit, wobei ausschließlich

Zahlungsflüsse aus fortzuführenden Geschäftstätigkeiten enthalten sind. Aufgegebene Geschäfts­

bereiche liegen nicht vor.

Page 106: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

106

Für Zwecke der Kapitalflussrechnung wurden die kurzfristigen Kontokorrentkredite von den flüssi­

gen Mitteln abgesetzt:

31.12.2012 31.12.2011

TEUR TEUR

Kassenbestand und Schecks 42 29

Guthaben bei Kreditinstituten 105.492 84.634

Kurzfristige Kontokorrentkredite 0 0

Finanzmittelbestand 105.534 84.663

Der Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit wurde nach der indirekten Methode durch

Korrektur des Jahresergebnisses nach Steuern um Bestandsveränderungen der Vorräte, Forde­

rungen, sonstigen Vermögenswerte und des Fremdkapitals sowie der Abschreibungen und der

sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen bzw. Erträge ermittelt. Die Zahlungsströme aus

Ertragssteuern entstehen grundsätzlich in allen drei oben genannten Tätigkeitsbereichen. Wegen

des unverhältnismäßig hohen Zeitaufwands für die Zuordnung der Zahlungsströme aus Ertragsteuern

werden sie für Zwecke der Kapitalflussrechnung der operativen Geschäftstätigkeit zugeordnet.

Neben der im IFRS­Anhang Anlage 4 dargestellten Kapitalflussrechnung nach der indirekten

Methode ist die DFS der Empfehlung des IAS 7.19 gefolgt und stellt die Zahlungsströme aus der

operativen Geschäftstätigkeit zusätzlich nach der direkten Methode dar. Die direkte Darstellung

stellt Informationen zur Verfügung, welche die Abschätzung künftiger Zahlungsströme erleichtern

und die bei Anwendung der indirekten Darstellungsform nicht verfügbar sind. Die direkte Kapital­

flussrechnung orientiert sich in ihrem Aufbau an den tatsächlichen Zahlungsströmen. Den Zuflüs­

sen aus Umsatzerlösen stehen die liquiditätswirksamen Abflüsse gegenüber. Insbesondere die

Personalkosten sind gegenüber dem in der Konzern­Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen

Personalaufwand um die Zahlungen an die Rückdeckungsversicherung sowie die tatsächlichen

Rentenzahlungen nach Abzug der Erstattungen aus der Rückdeckungsversicherung erhöht. Die­

sen Zahlungsabflüssen stehen Gebühreneinnahmen gegenüber, die den tatsächlichen Liquiditäts­

zufluss zeigen und daher nicht mit den in der Konzern­Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen

Umsatzerlösen übereinstimmen können. Investitionszuschüsse, Erlöse aus dem preisfinanzierten

Geschäft sowie dem Gebührenkreislauf zuzuordnende Erstattungen (SESAR) sind als sonstige

Einzahlungen erfasst. Die Position „Valutarische Abgrenzung“ weist die Zahlungsströme aus, die

nicht oder nur unter erheblichem Aufwand einer der zuvor in der Kapitalflussrechnung genannten

Positionen eindeutig zuordenbar sind.

Page 107: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

107

Zahlungsströme aus der operativen Geschäftstätigkeit 2012 2011

nach der direkten Methode TEUR TEUR

Vereinnahmte An­ und Abfluggebühren 225.828 208.894

Vereinnahmte Streckengebühren 753.289 730.987

Erstattung OAT / Maastricht / VFR­Flüge 74.710 85.797

Gezahlte Abführungen ­7.845 ­9.712

Personalkosten ­813.829 ­782.120

Sach­ und Projektkosten ­152.792 ­149.324

Sonstige Einzahlungen 42.323 30.200

Saldo Steuererstattungen (+) / Steuerüberzahlungen (­)(Ertragsteuern, Umsatzsteuer, Quellensteuer) 14.936 6.522Valutarische Abgrenzung 1.368 181

Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 137.988 121.425

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit und aus der Finanzierungstätigkeit wurden zahlungs­

bezogen ermittelt.

Page 108: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

108

32. Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte Buchwert Erfolgswirksam Bis zur Kredite und Zur Beizulegendernach Kategorien zum Endfälligkeit Forderungen Veräußerung Zeitwert

beizulegenden gehalten verfügbarZeitwert

31.12.2012 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Anteile an verbundenen Unternehmen 27.172 27.172 29.240Ausleihungen an verbundene

Unternehmen 11.000 11.000 11.000

Beteiligungen 2.354 2.354 2.354

Wertpapiere 7.018 7.018 7.018

Forderungen ausLieferungen und Leistungen 142.067 142.067 142.067Künftige Forderungen ausFertigungsaufträgen 1.415 1.415 1.415

Unterdeckung 72.481 72.481 72.481

QTE­Transaktion 58.945 58.945 58.945

Derivative Finanzinstrumente 6.908 6.908 6.908

Zinsforderungen 3.444 3.444 3.444

Forderungen gegenBeteiligungsunternehmen 33 33 33

Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.194 1.194 1.194

Flüssige Mittel 105.534 105.534 105.534

439.565 6.908 58.945 337.168 36.544 441.633

31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Anteile an verbundenen Unternehmen 27.172 27.172 28.892

Beteiligungen 748 748 748

Wertpapiere 7.112 7.112 7.112

Forderungen ausLieferungen und Leistungen 147.268 147.268 147.268Künftige Forderungen ausFertigungsaufträgen 3.998 3.998 3.998

Unterdeckung 39.672 39.672 39.672

Derivative Finanzinstrumente 10.812 10.812 10.812

Forderungen gegen Gesellschafterin 7.107 7.107 7.107

Zinsforderungen 1.600 1.600 1.600

Forderungen gegenBeteiligungsunternehmen 18 18 18Forderungen gegenverbundene Unternehmen* 0 0 0

Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.273 1.273 1.273

Flüssige Mittel 84.663 84.663 84.663

331.443 10.812 0 285.599 35.032 333.163

* Forderungen unter 1 TEUR

Page 109: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

109

Finanzielle Verbindlichkeiten Buchwert Erfolgswirksam Fortgeführte Beizulegendernach Kategorien zum Anschaffungs- Zeitwert

beizulegenden kostenZeitwert

31.12.2012 TEUR TEUR TEUR TEUR

Anleihen 51.406 51.406 58.016

Schuldscheindarlehen 175.000 175.000 194.162

QTE­Transaktion 61.595 61.595 61.595

Finanzierungsleasing 170 170 170

Verbindlichkeiten ausLieferungen und Leistungen 52.552 52.552 52.552

Personalkosten 37.701 37.701 37.701

Verbindlichkeiten gegenüberverbundenen Unternehmen 24.086 24.086 24.086

Ausstehende Rechnungen 12.808 12.808 12.808

Zinsverbindlichkeiten 5.690 5.690 5.690

Derivate Finanzinstrumente 4.672 4.672 4.672

Verbindlichkeiten gegenüberGesellschafterin 3.325 3.325 3.325

Gebührenanteil Strecke DWD 1.660 1.660 1.660

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 787 787 787

431.452 4.672 426.780 457.224

31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR

Anleihen 54.940 54.940 61.094

Schuldscheindarlehen 175.000 175.000 183.876

Verbindlichkeiten ausLieferungen und Leistungen 42.594 42.594 42.594

Personalkosten 18.182 18.182 18.182

Verbindlichkeiten gegenüberverbundenen Unternehmen 10.881 10.881 10.881

Ausstehende Rechnungen 8.756 8.756 8.756

Derivate Finanzinstrumente 4.287 4.287 4.287

Zinsverbindlichkeiten 4.119 4.119 4.119

Gebührenanteil Strecke DWD 2.174 2.174 2.174

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 395 395 395

321.328 4.287 317.041 336.358

Page 110: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

110

Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten können grund­

sätzlich verlässlich ermittelt und durch entsprechende finanzmathematische Berechnungen bzw.

Saldenbestätigungen nachgewiesen werden. Für die GmbH­Anteile an verbundenen Unternehmen

existiert allerdings nur der sogenannte „Graue Kapitalmarkt“. Die DFS geht davon aus, dass diese

Anteile an verbundenen Unternehmen zumindest zu ihren Buchwerten veräußert werden können und

bestimmt ihren beizulegenden Zeitwert in gleichlautender Höhe. Für die Anteile an der FCS kann

der beizulegende Zeitwert allerdings nicht verlässlich bestimmt werden, da der Buchwert lediglich

einem Erinnerungswert entspricht. Die DFS ermittelt den beizulegenden Zeitwert aus ihrem Anteil

am buchhalterischen Eigenkapital der FCS.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte und SchuldenWertänderung Wertänderung Stand Stand

2012 kumuliert 31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR TEUR TEUR

Zinsswap 647659 ­819 90 90 909

Zinsswap 918388L ­3.085 6.818 6.818 9.903

Vermögenswerte -3.904 6.908 6.908 10.812

TEUR TEUR TEUR TEUR

Zinsswap 653604L 218 ­29 ­29 ­247

Zinsswap 918135L ­974 ­4.272 ­4.272 ­3.298

Zinsswap LEES2089U0 371 ­371 ­371 ­742

Schulden -385 -4.672 -4.672 -4.287

Hierarchische Einstufung von Finanzinstrumenten der Kategorie „Erfolgswirksam zumbeizulegenden Zeitwert"

Kategorie 1 Kategorie 2 Kategorie 331.12.2012 TEUR TEUR TEUR

Finanzielle Vermögenswerte

Derivative Finanzinstrumente 6.908

Finanzielle Verbindlichkeiten

Derivative Finanzinstrumente 4.672

31.12.2011 TEUR TEUR TEUR

Finanzielle Vermögenswerte

Derivative Finanzinstrumente 10.812

Finanzielle Verbindlichkeiten

Derivative Finanzinstrumente 4.287

Page 111: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

111

Stufen der Hierarchie und ihre Anwendung auf die finanziellen Vermögenswerte

und Verbindlichkeiten

Kategorie 1 Auf aktiven Märkten gehandelte Finanzinstrumente, deren notierte Preiseunverändert für die Bewertung übernommen wurden.

Kategorie 2 Die Bewertung erfolgt auf Basis von Bewertungsverfahren, derenverwendete Einflussfaktoren direkt oder indirekt aus beobachtbarenMarktdaten abgeleitet werden.

Kategorie 3 Die Bewertung erfolgt auf Basis von Bewertungsverfahren, derenverwendete Einflussfaktoren nicht ausschließlich auf beobachtbarenMarktdaten beruhen.

Nettoergebnisse der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien

Vermögenswerte VerbindlichkeitenErfolgswirksam Bis zur Kredite und Zur Veräußerung Fortgeführte

zum beizulegenden Endfälligkeit Forderungen verfügbar Anschaffungs­Zeitwert gehalten kosten

31.12.2012 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Ergebnisanteil 921

Währungseffekte 3.539

Marktwertänderungen ­4.289

Wertminderungsaufwendungen ­2.797

Zinsergebnis ­830 1.734 912 392 ­10.459

Sonstige betrieblicheAufwendungen ­622 ­190

Nettoergebnis -5.119 1.734 -2.507 1.313 -7.110

Direkt im sonstigen Ergebnis erfasst 0 0 0 101 0

31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR

Ergebnisanteil 462

Währungseffekte ­2.322

Marktwertänderungen 1.944

Wertminderungsaufwendungen ­3.158 ­4

Zinsergebnis ­789 1.566 368 ­7.468

Sonstige betrieblicheAufwendungen ­464 ­197

Nettoergebnis 1.155 0 -2.056 826 -9.987

Direkt im sonstigen Ergebnis erfasst 0 0 0 159 0

Die Nettoergebnisse nach den Bewertungskategorien wurden für Finanzinstrumente ermittelt, die

zum Bilanzstichtag bilanziert und bewertet wurden. Im Geschäftsjahr wurden finanzielle Forderun­

gen und Verbindlichkeiten aus den Änderungen der QTE­Transaktion bilanziert. Die entsprechende

Zinserträge bzw. ­aufwendungen wurden in den Kategorien „Bis zur Endfälligkeit gehalten“ bzw.

Page 112: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

112

„Fortgeführte Anschaffungskosten“ berücksichtigt. Das Nettoergebnis der finanziellen Vermögens­

werte errechnet sich aus Ergebnisabführungen der verbundenen Unternehmen, Marktwertände­

rungen der Derivate, Abwertungen und Forderungsverlusten, Zinserträgen und Zinsaufwendungen

sowie Nebenkosten des Geldverkehrs. Im Nettoergebnis der finanziellen Verbindlichkeiten sind der

Aufwand aus der Währungsumrechnung, Zinserträge und Zinsaufwendungen sowie Nebenkosten

des Geldverkehrs enthalten. Mit Ausnahme der Wertminderungen und der Nebenkosten des Geld­

verkehrs, die im sonstigen betrieblichen Aufwand gezeigt werden, werden alle anderen Aufwendun­

gen und Erträge im Finanzergebnis ausgewiesen.

33. Derivative FinanzinstrumenteDie DFS unterliegt Marktrisiken in Form von Zins­ und Währungsschwankungen (vgl. Kapitel „11.3.2

Finanzwirtschaftliche Risiken“ im Konzernlagebericht sowie in Kapitel „34 Finanzwirtschaftliche Risi­

ken“). Zur Steuerung dieser Risiken setzt die DFS derivative Finanzinstrumente ein.

Zudem ist die DFS einem Ausfallrisiko ausgesetzt. Zur Minimierung dieses Risikos schließt sie deri­

vative Geschäfte ausschließlich mit ihren Hausbanken ab, die über gute Bonitäten verfügen.

Transaktionen mit derivativen Instrumenten ohne Designation (Grundgeschäft) zu Spekulations­

zwecken sind verboten.

Derivate Finanzinstrumente Restlaufzeit Nominalvolumen Marktwert Nominalvolumen Marktwert

31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011

TEUR TEUR TEUR TEUR

Positiver Marktwert

Receiver­Zinsswaps > 5 Jahre 25.000 90 25.000 910

Receiver­Zins­

Währungsswaps 1 bis 5 Jahre 22.200 6.818 22.200 9.903

CER­/EUA­Swap* bis 1 Jahr 0 0 0 0

Negativer Marktwert

Payer­Zinsswaps bis 1 Jahr 32.000 ­400 0 0

Payer­Zinsswaps 1 bis 5 Jahre 22.200 ­4.272 54.200 ­4.287

Derivate 101.400 2.236 101.400 6.526

* Die endgültige Abwicklung des Swap erfolgt mit der Ausgleichszahlung und dem physischen Austausch der Zertifikate im Januar 2013.

Als Marktwert wird der „Clean Price“ der derivativen Finanzinstrumente ausgewiesen. Die Verände­

rung der Marktwerte ist im Wesentlichen auf die Zinsentwicklung zurückzuführen. Zum 31. Dezem­

ber 2012 variieren die festen Zinssätze zwischen 1,8200 Prozent und 5,1675 Prozent. Die variab­

len Zinssätze variieren zwischen 0,196 und 0,698 EURIBOR (Vorjahr: 1,590 und 1,828 EURIBOR).

Page 113: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

113

34. Finanzwirtschaftliche RisikenFinanzwirtschaftliche Risiken treten in Form von Liquiditätsrisiken, Ausfallrisiken und Marktrisiken

auf. Die DFS stellt im Konzernlagebericht in Kapitel „11.3.2 Finanzwirtschaftliche Risiken“ die nach

IFRS 7 erforderlichen qualitativen Angaben, wie die Art und Weise der Entstehung von Risiken aus

Finanzinstrumenten sowie Verfahren zur Steuerung der Risiken, dar.

34.1 Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, das die DFS möglicherweise nicht in der Lage ist, ihre

finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen

finanziellen Vermögenswerten zu erfüllen.

Fälligkeitsübersicht von undiskontierten Tilgungs- und Zinsauszahlungen der finanziellen VerbindlichkeitenGesamt in weniger als in in in über

4 Monaten 4–12 Monaten 1–5 Jahren 5 Jahrenfällig fällig fällig fällig

31.12.2012 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Anleihen 47.200 0 0 22.200 25.000

Schuldscheindarlehen 175.000 0 0 87.500 87.500

Zinsen 41.142 1.210 5.279 25.550 9.103

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 170 11 23 136 0

QTE­Transaktion 61.595 3.593 0 19.959 38.043

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 52.552 51.587 167 798 0

Sonstige Verbindlichkeiten 86.057 79.368 6.689 0 0

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate 3.151 178 743 2.230 0

466.867 135.947 12.901 158.373 159.646

31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Anleihen 47.200 0 0 22.200 25.000

Schuldscheindarlehen 175.000 0 0 0 175.000

Zinsen 54.120 1.210 5.278 25.955 21.677

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 42.594 41.373 98 1.034 89

Sonstige Verbindlichkeiten 44.507 37.838 6.669 0 0

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate 2.890 167 329 2.562 ­168

366.311 80.588 12.374 51.751 221.598

Page 114: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

114

34.2 Ausfallrisiken

Die DFS ist bei finanziellen Forderungen einem Ausfallrisiko ausgesetzt, das aus der möglichen

Nichterfüllung der Verpflichtungen eines Vertragspartners resultiert und in der maximalen Höhe

des positiven beizulegenden Zeitwerts bzw. Marktwerts des jeweiligen Finanzinstruments besteht.

Ausfallrisiko nach Kategorien 31.12.2012 31.12.2011

TEUR TEUR

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 6.908 10.812

Bis zur Endfälligkeit gehalten 58.945 0

Kredite und Forderungen 337.168 285.599

Zur Veräußerung verfügbar 36.544 35.032

Maximales Ausfallrisiko 439.565 331.443

Grundsätzlich ist, mit Ausnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, kein finanzieller

Vermögenswert überfällig oder wertberichtigt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

wurden auf ihren noch einbringlichen Teil wertberichtigt, sobald Informationen über die Insolvenz

von Kunden vorlagen. Die DFS fordert Sicherheitsleistungen von Kunden mit relevanten Umsatz­

volumina ein, sofern definierte Warnschwellen überschritten werden. Darüber hinaus liegen keine

Anhaltspunkte vor, dass die Schuldner fälliger Forderungen ihren Verpflichtungen nicht nachkom­

men werden.

Im Finanzanlagebereich kontrahiert die DFS Geschäfte nur mit Unternehmen, die ein Rating von

langfristig mindestens AA­ (Standard & Poor’s) bzw. Aa3 (Moody’s), kurzfristig A­1 (Standard &

Poor’s) bzw. P­1 (Moody’s) oder über entsprechend hohe Bonität bzw. sonstige Risikoabsicherun­

gen verfügen.

Die Geschäftsbeziehungen zu einem ausgewählten Kreis von Hausbanken werden nach einheitlichen

Standards betreut und bestehende, wechselseitige Zahlungsströme kontinuierlich verbessert.

34.3 Marktrisiken

Das Marktrisiko bezeichnet das Risiko, dass sich beizulegende Zeitwerte oder künftige Zahlungs­

ströme eines originären oder derivativen Finanzinstruments aufgrund von Schwankungen der

Marktpreise verändern (Zinsänderungsrisiko oder Währungsrisiko). Zinsänderungsrisiken bestehen

im Wesentlichen bei variabel verzinslichen Refinanzierungen. Währungsrisiken ergeben sich aus

Kursschwankungen bei Transaktionen in Fremdwährung.

Page 115: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

115

Zinsrisiko zinssensibler finanzieller 31.12.2012 31.12.2011Vermögenswerte und Verbindlichkeiten Nominalwert Nominalwert

TEUR TEUR

Finanzielle Vermögenswerte

Festverzinsliche Wertpapiere 7.000 7.000

Finanzielle Verbindlichkeiten

Festverzinsliche Anleihen 47.200 47.200

Festverzinsliche Schuldscheindarlehen 175.000 175.000

229.200 229.200

Nettorisiko nach Währungen 31.12.2012 31.12.2011

Nominalwert Kurs Nominalwert Kurs

TJPY TJPY

Originäre Geschäfte ­3.000.000 113,61 ­3.000.000 100,20

Derivative Finanzinstrumente 3.000.000 113,61 3.000.000 100,20

Geplante Sicherungstransaktion 0 0

Nettorisiko 0 0

TUSD TUSD

Originäre Geschäfte 4.173 1,31940 5.585 1,29390

Derivative Finanzinstrumente 0 0

Geplante Sicherungstransaktion 0 0

Nettorisiko 4.173 1,31940 5.585 1,29390

Page 116: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

116

Die durchgeführte Value­at­risk­Analyse bestimmt auf einem zur internen Steuerung eingesetzten

Sensitivitätsmodell das Devisen­ und Zinsrisiko. Die Value­at­risk­Analyse zeigt einen Wertverlust,

der bei einer Haltedauer von 10 Tagen und mit einer Wahrscheinlichkeit von 95,00 Prozent nicht

überschritten wird.

Value-at-risk-Werte 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011

Devisenrisiko Zinsrisiko Devisenrisiko Zinsrisiko

nach Währungen TEUR TEUR TEUR TEUR

USD 143 269

EUR 1.624 2.913

nach Positionen TEUR TEUR TEUR TEUR

Geldmarkt 0 0 0 6

Kapitalmarkt 1.078 1.739 1.515 3.087

Hedge 955 68 1.084 118

Gesamtrisiko Jahresende Hoch Tief Durchschnitt

TEUR TEUR TEUR TEUR

2012 1.675 3.043 1.675 2.291

2011 3.074 4.636 1.857 3.379

Bilanzwirksame Devisenrisiken entstehen durch monetäre Posten, die nicht in der funktionalen

Währung bestehen. Der Bestand an originären monetären Finanzinstrumenten wird im Wesentlichen

in der funktionalen Währung gehalten oder durch den Einsatz von Derivaten in funktionale Währung

transferiert. Änderungen der Devisenkurse haben daher keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergeb­

nis oder das Eigenkapital.

Das Zinsrisiko resultiert hauptsächlich aus der Sensitivität von Finanzinstrumenten. Die Liquiditäts­

versorgung erfolgt über Geld­ und Kapitalmarktprogramme mit langen Laufzeiten sowie festen und

variablen Zinssätzen. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten (z.B. Zinsswaps, Zins­/Wäh­

rungsswaps) sichert feste Zinssätze und begrenzt somit die entstehenden Zinsrisiken. Die Änderun­

gen der Zinssätze wirken sich daher nicht wesentlich auf das Ergebnis oder das Eigenkapital aus.

35. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen35.1 Haftungsverhältnisse

Fälligkeit der Haftungsverhältnisse 2012 2012 2012 2012 2011bis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Gesamt

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Avalgeschäfte 1.270 0 0 1.270 1.253

Page 117: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

117

Für die dargestellten Verpflichtungen wurden keine Rückstellungen gebildet, weil das Risiko für

die Inanspruchnahme als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird. Unsicherheiten hinsichtlich des

Betrags oder der Fälligkeit aus den Haftungsverhältnissen bestehen nicht.

Avalgeschäfte werden als Anzahlungs­, Gewährleistungs­, Vertragserfüllungs­ sowie Bietungsgaran­

tien für Simulations­, Radardaten­ und Flugsicherungsanlagen abgewickelt. Am Ende des Geschäfts­

jahres bestehen keine Verpflichtungen aus der Begebung und Übertragung von Wechsel­ und

Scheckbürgschaften.

35.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Fälligkeiten der sonstigen 2012 2012 2012 2012 2011finanziellen Verpflichtungen bis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Gesamt

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Darlehenszusagen 0 0 50.000 50.000 51.500

­ davon ausgeschöpft 0 0 11.000 11.000 0

Intercompany­Kontokorrentkreditlinienan verbundene Unternehmen 14.900 0 0 14.900 14.900

­ davon ausgeschöpft 0 0 0 0 0

Bestellobligo für den Erwerb

­ von immateriellen Vermögenswerten 18.195 15.628 0 33.823 50.488

­ von Sachanlagen 67.481 24.659 969 93.109 59.566

­ von Sonstigem 51.142 16.455 27 67.624 72.286

151.718 56.742 50.996 259.456 248.740

Für die dargestellten Verpflichtungen wurden keine Rückstellungen gebildet, weil das Risiko für

die Inanspruchnahme als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird. Unsicherheiten hinsichtlich des

Betrags oder der Fälligkeit der sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen nicht.

Den verbundenen Unternehmen wurden zur Deckung ihres jeweiligen Liquiditätsbedarfs Intercom­

pany­Kontokorrentkreditlinien eingeräumt, die täglich im Rahmen des Cashpooling in Anspruch

genommen werden können. Der Konzern optimiert dadurch insgesamt seine Konditionen bei

Geldanlagen und Geldausleihungen und nutzt die Vorteile einer zentralen und systematischen

Finanzdisposition.

Das Bestellobligo umfasst die vertraglichen Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen

Vermögenswerten sowie für den Erwerb von Sachanlagen.

Page 118: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

118

Die neue Geschäftsführung der U­Kasse wurde durch die Geschäftsführung der DFS von ihrer

Haftung freigestellt.

36. Eventualforderungen

Zwischen der DFS und der FCS bestehen zwei selbständig begründete, abstrakte Schuldanerkenntnisse:

Wirkung zum 26. April 2006 29. September 2008 bzw. 6. Oktober 2008

Besicherung Bestellung eines Registerpfandrechts Bestellung eines Registerpfandrechts

Gesetzliche Grundlage § 1 Gesetz über Rechte an Flugzeugen (LuftfzgG) § 1 Gesetz über Rechte an Flugzeugen (LuftfzgG)

Begünstigter DFS DFS

Objekt Flugzeug Typ Hawker Beech Super King Air 350 Flugzeug Typ Hawker Beech Super King Air 350

Seriennummer FL­473 D­CFMD FL­626 D­CFME

Amtsgericht Braunschweig Braunschweig

Eintragung 22. August 2006 16. September 2009

Grundlage Darlehensvereinbarung vom März 2006 Darlehensvereinbarung vom September 2008bzw. Oktober 2008

Vertragspartner ESSP und FCS ESSP und FCS

Darlehen 1 Flugzeug FL­473 D­CFMD Flugzeug FL­626 D­CFMELaufzeit bis 31. Dezember 2022 Laufzeit bis 31. Dezember 2025in Höhe von 5.500 TEUR in Höhe von 4.300 TEUR

Darlehen 2 Flugvermessungssystem Typ Aerodata AeroFIS Flugvermessungssystem Typ Aerodata AeroFISLaufzeit bis 31. Dezember 2016 Laufzeit bis 30. September 2019in Höhe von 3.000 TEUR in Höhe von 1.700 TEUR

Sonstiges Das Darlehen für das Flugzeug ist während der Das Darlehen für das Flugzeug ist während dergesamten Laufzeit durch ein abstraktes gesamten Laufzeit durch ein abstraktesSchuldanerkenntnis zugunsten der DFS über Schuldanerkenntnis zugunsten der DFS übereine Verbindlichkeit in Höhe von 8.500 TEUR zu eine Verbindlichkeit in Höhe von 6.000 TEUR zubesichern. besichern.Von der Darlehenssumme wurden bisher Von der Darlehenssumme wurden bisher7.100 TEUR abgerufen. 5.200 TEUR abgerufen.

37. Ereignisse nach dem BilanzstichtagAm 1. Januar 2013 übernahmen Prof. Klaus­Dieter Scheurle und Robert Schickling ihre Ämter als

neue Geschäftsführer der DFS. Gleichzeitig traten die neue Geschäftsverteilung und der neue Auf­

gabenzuschnitt der einzelnen Ressorts in Kraft (vgl. Kapitel „1.3 Rechtliche und organisatorische

Rahmenbedingungen“ im Konzernlagebericht).

Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) über den Vergütungstarifvertrag

wurden im Januar 2013 erfolgreich abgeschlossen (vgl. Kapitel „9 Nachtragsbericht“ im Konzern­

lagebericht).

Page 119: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

119

Der im vergangenen Geschäftsjahr eingeleitete Evaluierungsprozess zur möglichen Übernahme

wesentlicher Anteile an der britischen Flugsicherung NATS wird aus strategischen Gründen weiter

verfolgt.

38. Honorar des Abschlussprüfers

Berechnetes Gesamthonorar des Abschlussprüfers 2012 2011

nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB TEUR TEUR

Abschlussprüfungsleistungen* 164 154

Andere Bestätigungsleistungen 0 34

Steuerberatungsleistungen 17 0

Sonstige Leistungen 59 0

Gesamt 240 188

* Der Prüfungsauftrag wurde im Zusammenhang mit dem Einkauf im Kaufhaus des Bundes um die Prüfung der Einhaltung der Beschränkungen der Einkaufsmöglichkeiten auf den hoheitlichen Bereich erweitert.

39. Dienstleistungslizenzen§ 27c LuftVG verpflichtet die DFS zur Wahrnehmung ihrer hoheitlichen Aufgaben (vgl. Kapitel

„1.1 Geschäftstätigkeit“ im Konzernlagebericht). Einzelheiten der Ausgestaltung dieser Aufgaben

werden in einer unbefristeten Rahmenvereinbarung mit der Bundesrepublik Deutschland, vertreten

durch das BMVBS, geregelt.

Gesetz und Rahmenvereinbarung berechtigen die DFS als die derzeit beliehene Flugsicherungs­

organisation von den Flughäfen nach § 27d LuftVG:

■ die baulichen und räumlichen Voraussetzungen der Flugsicherung zu schaffen und zu erhalten,

die hierfür benötigten Grundstücke zur Verfügung zu stellen und die Verlegung und Instandhaltung

von Kabelverbindungen auf ihren Grundstücken zu dulden;

■ dem Flugsicherungspersonal die Mitbenutzung der an den Flugplätzen bestehenden Infrastruktur

zu ermöglichen;

■ die von ihnen überlassenen Bauten und Räumen mit Energie und Wärme zu versorgen, sie zu

heizen und zu klimatisieren, sonstige Versorgungsleistungen zu erbringen und die notwendige

Entsorgung sicherzustellen.

Im Gegenzug erstattet die DFS den Flughäfen die hierfür anfallenden Kosten. Sollte eine andere

Flugsicherungsorganisation mit den Aufgaben der DFS betraut werden, würden gesetzliche und ver­

tragliche Rechte und Pflichten auf die Flugsicherungsorganisation übergehen.

Page 120: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

120

Haupteinnahmequelle sind die von der DFS eingenommenen Gebühren, die die geplanten Kosten

decken sollen (zur Änderung des Gebührensatzes vgl. Kapitel „5.1 Dienstleistungseinheiten und

Gebührensatzentwicklung“ im Konzernlagebericht).

39.1 An- und Abflug

Im An­ und Abflugbereich legt das BMVBS auf der Grundlage der Flugsicherungs­ An­ und Abflug­

Kostenverordnung (FSAAKV) und unter Berücksichtigung der EU­Verordnungen einer gemeinsamen

Gebührenregelung für Flugsicherungsdienste den Gebührensatz jährlich fest.

Zu diesem Zweck übermittelt die DFS der nationalen Aufsichtsbehörde BAF eine Kostenschätzung

für das kommende Jahr. Die Kostenschätzung basiert auf den Kosten des letzten Geschäftsjahres

sowie den Einschätzungen der Kostenentwicklung im laufenden und im folgenden Geschäftsjahr.

Der Gebührensatz errechnet sich aus dem Quotienten zwischen geplanten Kosten und geplanten

Verkehrsaufkommen. Falls sich eine geplante Annahme nicht einstellt, wird die sich daraus ergeben­

de Über­ bzw. Unterdeckung in die Kosten der nächsten Jahre übertragen.

39.2 Strecke

Seit 2012 soll im Streckenbereich das Leistungssystem für Flugsicherungsdienste die Gesamteffi­

zienz in den Bereichen Sicherheit, Umwelt, Kapazität und Kosteneffizienz verbessern. Die Europäi­

sche Kommission legt dafür die für die gesamte Europäische Union geltenden Leistungsziele und

Warnschwellen für einen Regulierungszeitraum fest. Die einzelnen Regulierungsperioden umfassen

fünf Jahre. Um in der Einführungsphase Erfahrungen zu sammeln, wurde die erste Referenzperiode

auf drei Jahre (2012 bis 2014) begrenzt.

Die nationale Aufsichtsbehörde BAF stellt daraufhin auf nationaler Ebene oder auf Ebene funktiona­

ler Luftraumblöcke einen Leistungsplan auf, der mit den Leistungszielen der Europäischen Union

vereinbar ist. Auf Vorschlag der nationalen Aufsichtsbehörden nehmen die Mitgliedsstaaten die

Leistungspläne an und teilen diese der Kommission mit. Diese bewertet die Leistungspläne und

empfiehlt oder ergreift gegebenenfalls Behebungsmaßnahmen.

Für die erste Regulierungsperiode von 2012 bis 2014 hat das BAF der DFS die Streckengebühren­

sätze vorgegeben. Während bei der vormals geltenden Vollkostendeckung das unternehmerische

Risiko für die DFS gering war, steigt es nun mit Beginn der Regulierung stark an.

Die Kostenrisiken, die innerhalb einer Regulierungsperiode auftreten, verbleiben ergebniswirk­

sam bei der DFS. Dagegen wird das Verkehrsrisiko zwischen der DFS und den Luftraumnutzern

geteilt. Prognose­Abweichungen innerhalb der ersten 2,00 Prozent (jeweils nach oben und unten)

trägt allein die DFS. Bei Plan­Ist­Abweichungen von über 2,00 Prozent bis 10,00 Prozent werden

70,00 Prozent der zusätzlichen Einnahmen dem Luftraumnutzer zurückgegeben bzw. 70,00 Pro­

Page 121: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

121

zent der Mindereinnahmen zwei Jahre später nachbelastet. Bei Abweichungen zur Verkehrsprogno­

se von mehr als 10,00 Prozent sind entsprechende Mehreinnahmen dem Nutzer zurückzuerstatten,

wobei Mindereinnahmen in voller Höhe nachbelastet werden können (vgl. Kapitel „12.2.1.2 Abkehr

von der Vollkostendeckung“ im Konzernlagebericht).

Die Abweichungen werden vom BAF ermittelt und an die Europäische Kommission sowie EUROCON­

TROL gemeldet. EUROCONTROL prüft die Unterschiede und legt die Anpassungen den Vertretern

der Mitgliedsstaaten im Erweiterten Streckengebührenausschuss vor. Der Erweiterte Streckenge­

bührenausschuss bereitet nach Konsultation mit den Luftraumnutzern die angepassten Streckenge­

bührensätze zur Verabschiedung durch die Erweiterte Kommission vor, die die endgültige Fassung

beschließt.

Das BMVBS veröffentlicht daraufhin auf der Grundlage der FS­Strecken­Kostenverordnung (FSStrKV)

und unter Berücksichtigung der EU­Verordnungen einer gemeinsamen Gebührenregelung für Flugsi­

cherungsdienste den Streckengebührensatz im Bundesgesetzblatt.

40. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen40.1 Nahestehende Unternehmen

Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit werden Dienstleistungen auch für nahestehende

Unternehmen (vgl. auch Kapitel „3 Konsolidierungskreis“ und Kapitel „17 Finanzanlagen“) erbracht.

Umgekehrt erbringen die Konzerngesellschaften auch Leistungen für die DFS. Diese umfangreichen

Liefer­ und Leistungsbeziehungen werden zu Marktbedingungen abgewickelt und unterscheiden sich

grundsätzlich nicht von den Geschäftsbeziehungen mit anderen Unternehmen.

Die DFS unterhält im Rahmen der ihr übertragenen hoheitlichen Aufgaben im Bereich der Flugsiche­

rung auch Geschäftsbeziehungen zur alleinigen, beherrschenden Gesellschafterin Bundesrepublik

Deutschland (vertreten durch das BMVBS) sowie zu anderen von der Bundesrepublik Deutschland

kontrollierten Unternehmen. Diese Transaktionen werden zu marktüblichen Konditionen abgeschlos­

sen und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von den Liefer­ und Leistungsbeziehungen mit ande­

ren Unternehmen. Die DFS macht von der Befreiungsvorschrift des IAS 24.25 Gebrauch und gibt

keine Daten zu ausstehenden Salden und Geschäftsvorfällen mit im Bundeseigentum befindlichen

Unternehmen an.

Seit Juni 2009 ist die DFS zusammen mit anderen führenden Organisationen aktives Mitglied des

„SESAR Joint Undertaking“ (SJU). Das herausragende Projekt ist „Single European Sky Air Traffic

Page 122: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

122

Management Research“ (SESAR). Hierbei kann die DFS die Zukunft der europäischen Flugsicherung

auf Basis ihrer Erfahrungen mitgestalten und optimalen Nutzen aus den gemeinsamen Entwick­

lungen ziehen. Für dieses Projekt werden Fördermittel aus europäischen Förderprogrammen zur

Verfügung gestellt.

Anteilsbesitz Sitz Beteiligungs- Eigenkapital Jahresergebnisquote in % TEUR TEUR

Verbundene UnternehmenDFS European Satellite Services ProviderBeteiligungsgesellschaft mbH Langen, Deutschland 100,00 26.045 1.396

DFS Unterstützungskasse GmbH Langen, Deutschland 100,00 26 1

The Tower Company GmbH Langen, Deutschland 100,00 223 0

DFS Energy GmbH Langen, Deutschland 100,00 5.396 0

FCS Flight Calibration Services GmbH* Braunschweig, Deutschland 55,00 3.760 633

Beteiligungen

GroupEAD Europe S.L.* Madrid, Spanien 36,00 2.075 821

BILSODA GmbH & Co. KG* Pullach, Deutschland 24,90 1.542 ­15

Beteiligungen der verbundenen Unternehmen

Beteiligung der DFS European Satellite Services Provider Beteiligungsgesellschaft mbH:

European Satellite Services ProviderSociéte par Action Simplifiée* Toulouse, Frankreich 16,67 4.256 1.481Beteiligung der The Tower Company GmbH:Tower Air Traffic Services S.L.* Madrid, Spanien 50,00 1.000 0

* Eigenkapital und Jahresergebnis zum 31. Dezember 2011

Ausstehende Salden Gesellschafterin Verbundene BeteiligungenUnternehmen

2012 TEUR TEUR TEUR

Finanzanlagen 38.172 2.354

Sonstige Vermögenswerte 2.853 1.577 42

Sonstige Verbindlichkeiten 6.278 25.663 10

2011 TEUR TEUR TEUR

Finanzanlagen 27.172 748

Sonstige Vermögenswerte 10.900 1.029 35

Sonstige Verbindlichkeiten 3.794 11.909 17

Page 123: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

123

Erträge (+) und Aufwendungen (-) Gesellschafterin Verbundene BeteiligungenUnternehmen

2012 TEUR TEUR TEUR

Umsatzerlöse 70.511 664 79

Sonstige betriebliche Erträge 85 1.609 98

Bezogene Leistungen ­3.352

Personalaufwand ­25.884 ­17

Sonstige betriebliche Aufwendungen ­8.481 ­248

Zinserträge 44 0

Zinsaufwendungen ­6 0

Ergebnisabführungen 0 1.333 339

Verlustausgleich ­751

2011 TEUR TEUR TEUR

Umsatzerlöse 71.248 810 76

Sonstige betriebliche Erträge 290 1.464 93

Bezogene Leistungen ­3.277

Personalaufwand ­21.277 0

Sonstige betriebliche Aufwendungen ­9.180 ­45

Zinserträge 0 0

Zinsaufwendungen ­70 0

Ergebnisabführungen 0 853 167

Verlustausgleich ­558

40.2 Nahestehende Personen

Nach IAS 24 berichtet die DFS auch über Geschäftsbeziehungen zwischen dem Unternehmen

sowie ihr nahestehende Personen bzw. deren Familienangehörige. Zu den nahestehenden Personen

gehören die Geschäftsführung, die Führungskräfte der Strukturebene 1, der Aufsichtsrat und deren

Familienangehörige (zur Vergütung vgl. Kapitel „41 Organe der Gesellschaft“). Es fanden keine

wesentlichen oder in ihrer Art oder Beschaffenheit unüblichen, berichtspflichtigen Transaktionen

zwischen der DFS und Personen in Schlüsselpositionen des Managements bzw. deren nächsten

Familienangehörigen statt.

Page 124: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

124

41. Organe der Gesellschaft41.1 Geschäftsführung

Dieter Kaden, Bad Dürrheim,

Vorsitzender der Geschäftsführung (bis 31. Dezember 2012)

Prof. Klaus­Dieter Scheurle, Frankfurt,

Vorsitzender der Geschäftsführung (ab 1. Januar 2013)

Ralph Riedle, Langen,

Geschäftsführer Betrieb (bis 31. Dezember 2012)

Robert Schickling, Bad Homburg vor der Höhe,

Geschäftsführer Betrieb (ab 1. Januar 2013)

Jens Bergmann, Bad Homburg vor der Höhe,

Geschäftsführer Finanzen (bis 31. Dezember 2012)

Dr. Michael Hann, Bad Dürkheim,

Geschäftsführer Personal (ab 1. September 2012)

Zur Neuverteilung der Geschäftsführung vgl. Kapitel „1.3 Rechtliche und organisatorische Rahmen­

bedingungen“ im Konzernlagebericht.

Kurzfristig fällige Leistungen für Mitglieder der GeschäftsführungErfolgsunabhängige Erfolgsabhängige Gesamtbezüge

Komponente Komponente(einschließlichSachbezüge)

2012* TEUR TEUR TEUR

Dieter Kaden (Vorsitzender) 330 126 456

Ralph Riedle 257 107 364

Jens Bergmann 268 104 372

Dr. Michael Hann 91 0 91

946 337 1.283

2011 TEUR TEUR TEUR

Dieter Kaden (Vorsitzender) 322 112 434

Ralph Riedle 247 90 337

Jens Bergmann 258 90 348

827 292 1.119

* Inklusive der zum 31. Dezember 2012 ausgeschiedenen Geschäftsführer

Page 125: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

125

Das Unternehmen hat keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder der Geschäftsführung oder ehe­

malige Geschäftsführer gewährt. Zudem leistete die DFS keine Vergütungen aus Beratungs­ oder

Dienstleistungsverträgen.

Leistungen aus Anlass der Beendigung Pensions- Pensions- Aufwendungendes Arbeitsverhältnisses zusagen zahlungen für im laufenden

Jahr erdientePensionszusagen **

2012* TEUR TEUR TEUR

Dieter Kaden (Vorsitzender) 3.671 0 277

Ralph Riedle 2.493 0 95

Jens Bergmann 2.787 0 98

Dr. Michael Hann 97 0 0

Frühere Mitglieder der Geschäftsführung 5.263 293 189

14.311 293 659

2011 TEUR TEUR TEUR

Dieter Kaden (Vorsitzender) 2.872 0 257

Ralph Riedle 2.122 0 92

Jens Bergmann 924 0 80

Frühere Mitglieder der Geschäftsführung 4.345 298 192

10.263 298 621

* Inklusive der zum 31. Dezember 2012 ausgeschiedenen Geschäftsführer

** Dienstzeitaufwand (Service Cost) und Zinsaufwand (Interest Cost)

Andere langfristig fällige Leistungen und aktienbasierte Vergütungen lagen nicht vor.

Page 126: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

Konzern-Anhang 2012

126

41.2 Aufsichtsrat

Vertreter der Gesellschafterin

Prof. Klaus-Dieter Scheurle Rainer Münz

Vorsitzender bis 18. September 2012 Ministerialdirigent

Staatssekretär a. D. Bundesministerium für Verkehr,

Mitglied bis 18. September 2012 Bau und Stadtentwicklung

Mitglied bis 30. September 2012

Michael Odenwald

Vorsitzender ab 9. Oktober 2012 Hans-Dieter Poth

Staatssekretär Brigadegeneral

Bundesministerium für Verkehr, General Flugsicherheit der Bundeswehr

Bau und Stadtentwicklung Luftwaffenamt

Mitglied ab 27. September 2012 Mitglied bis 27. April 2012

Dr. Martina Hinricher Ralf Raddatz

Ministerialdirektorin Oberst i. G.

Bundesministerium für Verkehr, Bundesministerium der Verteidigung

Bau und Stadtentwicklung Mitglied ab 28. April 2012

Mitglied ab 25. Oktober 2012

Martin Walber

Dr. Norbert Kloppenburg Regierungsdirektor

Mitglied des Vorstands der Bundesministerium der Verteidigung

KfW Bankengruppe

Dr. Angelika Kreppein

Regierungsdirektorin

Bundesministerium der Finanzen

Vertreter der Arbeitnehmer

Michael Schäfer Petra Reinecke

stellvertretender Vorsitzender Fluglotsin

Wachleiter Flugdatenbearbeiter

Peter Schaaf

Otto Fischer Fluglotse

Leiter Unternehmensentwicklung Vorsitzender Gesamtbetriebsrat

Holger Müller Dirk Wendland

Fluglotse Systemingenieur

Page 127: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

127

Im Geschäftsjahr fanden turnusmäßig vier Aufsichtsratssitzungen sowie drei Sondersitzungen statt.

Vergütung des Aufsichtsrats 2012 2011

TEUR TEUR

Otto Fischer 1,0 0,5

Dr. Martina Hinricher 0,1 0,0

Dr. Norbert Kloppenburg 1,0 0,7

Dr. Angelika Kreppein 1,2 1,0

Dr. Reinhard Kuhn 0,0 0,2

Holger Müller 0,6 0,5

Rainer Münz 0,8 1,0

Michael Odenwald 0,3 0,0

Hans­Dieter Poth 0,1 0,4

Ralf Raddatz 0,4 0,0

Petra Reinecke 1,3 0,9

Peter Schaaf 0,9 0,6

Michael Schäfer 1,4 0,9

Prof. Klaus­Dieter Scheurle 0,7 0,6

Martin Walber 1,1 0,4

Dirk Wendland 0,9 1,0

11,8 8,7

Der Gesellschaftsvertrag bestimmt die Höhe der Aufsichtsratsvergütung. Die Bezüge bestehen

aus festen und variablen Bestandteilen. Die Sitzungspauschale beträgt 80 EUR und das Tagegeld

26 EUR je Sitzung.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten keine Vorschüsse, Kredite und Vergütungen aus Beratungs­

oder Dienstleistungsverträgen.

42. Angaben zum Public Corporate Governance KodexDie DFS unterwirft sich dem Public Corporate Governance Kodex des Bundes. Die Geschäftsfüh­

rung und der Aufsichtsrat geben jährlich gemeinsam eine Entsprechenserklärung ab und veröffent­

lichen den Corporate Governance­Bericht auf der Internetseite des Unternehmens.

Page 128: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

128

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Die Geschäftsführung der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH gibt nach § 37y Nr. 1 WpHG in Verbin­

dung mit § 297 Abs. 2 Satz 4, § 315 Abs. 1 Satz 6 und § 315a Abs. 1 HGB folgende Erklärung ab:

Nach bestem Wissen versichern wir, dass der Konzernabschluss nach den anzuwendenden Rech­

nungslegungsgrundsätzen ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermö­

gens­, Finanz­ und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäfts­

verlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind,

dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesent­

lichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft im verbleibenden

Geschäftsjahr beschrieben sind.

Langen, den 12. März 2013

Prof. Klaus­Dieter Scheurle Robert Schickling Dr. Michael Hann

Vorsitzender der Geschäftsführer GeschäftsführerGeschäftsführung Betrieb Personal

Page 129: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

129

Wir haben den von der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen, aufgestellten Konzernab­

schluss ­ bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung,

Kapitalflussrechnung und Anhang ­ sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom

1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlage­

bericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315aAbs.1

HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen

Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten

Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der

Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten

und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der

anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten

Bildes der Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicher­

heit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die

Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die

Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit

des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im

Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezo­

genen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs­

und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter

sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlagebe­

richts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere

Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der

Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a

Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser

Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens­, Finanz­ und

Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und

Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Köln, den 12. März 2013 RBS RoeverBroennerSusat GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Graf von Kanitz Schorse Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

Bestätigungsvermerk

Page 130: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

130

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen

Abkürzungsverzeichnis

Abs. Absatz

a.D. außer Dienst

AG Aktiengesellschaft

AIM Aeronautical Information Management

Art. Artikel

AS Aeronautical Solutions

A­SMGCS Advanced Surface Movement and Guidance System

A­SMR Advanced Surface Movement Radar

ATCAS Air Traffic Control Automation System

ATFM Air Traffic Flow Management

ATM Air Traffic Management

ATS Air Traffic Service

AUSTRO CONTROL Austro Control Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt mbH, Wien/Österreich

BAF Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung

bAv betriebliche Altersversorgung

BilMoG Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz

BilReG Bilanzrechtsreformgesetz

BILSODA BILSODA GmbH & Co. KG

BIP Bruttoinlandsprodukt

BMVBS Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

COM Communication

DM Deutsche Mark

DFS DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

DLE Dienstleistungseinheit

DWD Deutscher Wetterdienst

EANPG European Air Navigation Planning Group

EBIT Earnings before Interest and Taxes

EBT Earnings before Taxes

EG Europäische Gemeinschaft

Energy DFS Energy GmbH

EoD Engineer on Duty

ERP Enterprise Resource Planning

ESSP European Satellite Services Provider

ETV Eingruppierungstarifvertrag

EU Europäische Union

EUR Euro

EURIBOR Euro Interbank Offered Rate (Termingeld­Zinssatz in Euro im Interbankengeschäft)

EUROCONTROL European Organisation for the Safety of Air Navigation

e.V. eingetragener Verein

EZB Europäische Zentralbank

FABEC Functional Airspace Block Europe Central

FCS Flight Calibration Services GmbH

FDP Flight Data Processing

FDPS Flight Data Processing System

FSAAKV Flugsicherungs­An­ und Abflug­Kostenverordnung

FSStrKV Flugsicherungs­Streckenkostenverordnung

FVK Flugverkehrskontrolle

GdF Gewerkschaft der Flugsicherung

GroupEAD GroupEAD Europe S.L., Madrid/Spanien

GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung

GoB Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung

HGB Handelsgesetzbuch

HRB Handelsregister Abteilung B

IAS International Accounting Standards

IASB International Accounting Standards Board

IATA International Air Transport Association

Page 131: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

131

iCAS iTEC Center Automation System

ICAO International Civil Aviation Organisation

IFR Instrument Flight Rules

IFRIC International Financial Reporting Interpretations Committee

IFRS International Financial Reporting Standards

i.G. im Generalstab

ISIS­XM Improved Speech Integrated System

ISO International Organisation for Standardisation

JPY Japanischer Yen

KARLDAP Karlsruhe Automatic Data Processing and Display System

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau

KG Kommanditgesellschaft

LASER Langen Sprachvermittlung Erneuerung

LBA Luftfahrt­Bundesamt

LuftfzgG Gesetz über Rechte an Flugzeugen

LuftVG Luftverkehrsgesetz

LuftVStG Luftverkehrssteuergesetz

Mio. Millionen

MLAT Multilateration

MUAC Maastricht Upper Area Control

NATS National Air Traffic Services

Nord/LB Norddeutsche Landesbank

Nr. Nummer

OAT Operational Air Traffic

OHG offene Handelsgesellschaft

P1/P2 Projekt 1/Projekt 2

PSS Paperless Strip System

QTE Qualified Technological Equipment

RASUM Radio Site Upgrade and Modernisation

RMA Risikomanagement­Ausschuss

S.A. Société Anonyme

SAS Société par Action Simplifiée

SES Single European Sky

SESAR Single European Sky ATM Research

SJU SESAR Joint Undertaking

SKYNAV skynav S.A., Awans/Belgien

S.L. Sociedad Limitada

SMR Surface Movement Radar

T Tausend

TATS Tower Air Traffic Services S.L.

TTC The Tower Company GmbH

TVöD Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst

u. a. unter anderem

USD United States Dollar

VAFORIT Very Advanced Flight Data Processing Operational Requirements Implementation

VAG Versicherungsaufsichtsgesetz

VaR Value at Risk (Wert im Risiko)

VFR Visual Flight Rules

vgl. vergleiche

VO Verordnung

VTV Vergütungstarifvertrag

VTV­A Vergütungstarifvertrag für Auszubildende

WpHG Wertpapierhandelsgesetz

z.B. zum Beispiel

ZTV Zulagentarifvertrag

Abkürzungsverzeichnis

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen

Page 132: Geschäftsjahresbericht - Deutsche Flugsicherung€¦ · 4 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag

60-2

290-

208

Impres sum

DFS Deut sche Flug si che rung GmbH

Unter neh mens kom mu ni ka ti on

Am DFS-Cam pus 10

63225 Lan gen

Tele fon 06103 707-4110

Tele fax 06103 707-4196

E-Mail [email protected]

Inter net www.dfs.de

ISSN 1865-6420

Bildnachweis

Quelle: BMVBS