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Geschlechterrollen im Islam und die Vorstellungen junger Migrantinnen Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu, Universität Bremen Vortrag im Rahmen der Ausstellung “Was die Welt bewegt” im Übersee-Museum 19. Januar 2011

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Geschlechterrollen im Islam und die Vorstellungen junger Migrantinnen

Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu, Universität Bremen

Vortrag im Rahmen der Ausstellung “Was die Welt bewegt” im Übersee-Museum 19. Januar 2011

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Gliederung

1. Vorbemerkung2. Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen

und Mädchen3. Sexualethisch begründete Geschlechterrollen im Islam und ihr

Wandel in der Gegenwart4. Die Bedeutung von Religiosität für muslimischen Frauen und

Mädchen in Deutschland (qualitative Befunde)5. Quantitativ-empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und

Alltagspraktiken muslimischer Frauen und Mädchen in Deutschland* Religiosität * Rolle des Kopftuches* Geschlechterrollen* Zukünftige Lebensform

6. Fazit: Plädoyer für eine differenzierte Sicht auf eine heterogene Gruppe von Neuen Deutschen

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1. Vorbemerkung

Ca. 5% der Menschen in Deutschland sind Muslime (errechnet über die Staatsangehörigkeit aus mehrheitlich muslimischen Staaten und Kindern von diesen sowie einer geschätzten Zahl von ca. 200.000 Muslimen ohne Migrationshintergrund

Ca. 1% der Muslime in Deutschland werden als radikale Islamistenund verfassungsfeindlich eingestuft (Verfassungsschutzbericht 2009)

Diskurs über Muslime in Deutschland überlappt mit allgemeinem Integrationsdiskurs und verläuft auf zwei konträren Ebenen a.) Integrationsförderung (z.B. Einberufung der Islamkonferenz, Einrichtung von Islamkunde/Islamologie-Lehrstühlen für islamische Religionspädagogik an drei Standorten in D., Wulff-Rede: Islam gehört zu Deutschland, Bertelsmann-Religionsmonitor (2008), BAMF Studie MLD (2009)) Normalitätb.) Desintegrationsdiskurs: Muslime als Integrationsverweigerer (T. Sarrazin, N. Kelek, S. Ates, R. Giordano, H.M. Broder) Fremde

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1. Vorbemerkung

Sarrazins zentrale Thesen lassen sich durch Befunde aktueller empirischer Studien und amtlicher Statistiken entkräften, die jedoch nicht den Weg in die breite Öffentlichkeit finden, z.B. (Quelle: Foroutan 2010):

a.) Keine Bildungsstagnation: Bildungserfolge von der ersten zur dritten Generation sind immens: 22,4% der BildungsinländerInnen haben einen höheren Bildungsabschluss (3% der ersten Generation)

b.) Keine Bildungsabwehr: In Familien mit türkischem Migrationshintergrund sind die Bildungsaspirationen (Abitur) höher als in solchen ohne MH

c.) Keine Tendenz zu Parallelgesellschaften: Türken wünschen sich häufiger Deutsche als Nachbarn während sich Deutsche am wenigsten Türken als Nachbarn wünschen

d.) Keine verstärkte Zuwanderung: Mehr Menschen türkischer Herkunft wandern aus Deutschland ab als zu

e.) Keine höhere Gewalttätigkeit wg. Religion: Höhere Gewalttätigkeit bei muslimischen Jungen ist in 1. Linie abhängig von ihrem sozio-ökonomischen Status und nicht von der Religion

f.) Keine Zunahme des Kopftuchtragens bei jungen Musliminnen: Das Tragen des Kopftuches bei muslimischen Mädchen nimmt von Generation zu Generation ab

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Gliederung

1.1.1. VorbemerkungVorbemerkungVorbemerkung2. Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen

und Mädchen3.3.3. Sexualethisch begrSexualethisch begrSexualethisch begrüüündete Geschlechterrollen im Islam und ihr ndete Geschlechterrollen im Islam und ihr ndete Geschlechterrollen im Islam und ihr

Wandel in der GegenwartWandel in der GegenwartWandel in der Gegenwart4.4.4. Die Bedeutung von ReligiositDie Bedeutung von ReligiositDie Bedeutung von Religiositääät ft ft füüür muslimischen Frauen und r muslimischen Frauen und r muslimischen Frauen und

MMMääädchen in Deutschland (qualitative Befunde)dchen in Deutschland (qualitative Befunde)dchen in Deutschland (qualitative Befunde)5.5.5. Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und

Alltagspraktiken muslimischer Frauen und MAlltagspraktiken muslimischer Frauen und MAlltagspraktiken muslimischer Frauen und Määädchen in dchen in dchen in DeutschlandDeutschlandDeutschland* Religiosit* Religiosit* Religiositääät t t * Rolle des Kopftuches* Rolle des Kopftuches* Rolle des Kopftuches* Geschlechterrollen* Geschlechterrollen* Geschlechterrollen* Zuk* Zuk* Zuküüünftige Lebensformnftige Lebensformnftige Lebensform

6.6.6. Fazit: PlFazit: PlFazit: Plääädoyer fdoyer fdoyer füüür eine differenzierte Sicht auf eine heterogene r eine differenzierte Sicht auf eine heterogene r eine differenzierte Sicht auf eine heterogene Gruppe von Neuen DeutschenGruppe von Neuen DeutschenGruppe von Neuen Deutschen

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2. Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen und Mädchen

Spiegel-Cover vm 15.11.2004 Spiegel-Cover vom 22.12.2007

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Spiegel Online 14.12.2004

2. Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen und Mädchen

SPIEGEL-DOSSIER: "Für uns gelten keine Gesetze"

Tausende Musliminnen leben in Deutschland ohne Chance auf Integration. Sie verschwinden in einer Parallelwelt, die von fundamentalistischen Haustyrannen dominiert wird.

DAS DOSSIER BESTEHT U.A. AUS FOLGENDEN ARTIKELN:15.11.2004Titel: Mitten in Deutschland werden Musliminnen gefangen gehalten, misshandelt und zwangsverheiratetTausende Musliminnen leben in Deutschland unter dem Joch des Patriarchats, weggesperrt in der Wohnung, hilflos gegen Gewalt und Zwangsheirat. Ohne Chance auf Integration verschwinden sie in einer Parallelwelt, die von fundamentalistischen Haustyrannen dominiert wird.29.10.1990Eine mißhandelte Minderheit - Türkinnen in d. BRDTürkinnen in der Bundesrepublik haben es "unter allen Ausländern am schwersten". Von Deutschen diskriminiert, von ihren Männern drangsaliert, haben sie meist keine Chance, einen eigenen Weg zwischen dem mittelalterlichen Ehrenkodex ihrer Heimat und den Anforderungen der modernen Industriegesellschaft zu finden.

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2. Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen und Mädchen

Der öffentliche Diskurs über muslimische Frauen ist geprägt durch die ‚Schleierliteratur´ (verschleierte Frau auf dem Cover) und durch die Verwobenheit von persönlicher Geschichte mit verallgemeinernden Aussagen über ´den Islam´ und ´die Muslime´.

Dichotomie zwischen dem nicht integrierbaren, rückständigen, irrationalen,gewaltbereiten Islam vs. freiheitlich-demokratischem, aufgeklärtem christlich geprägtem aber sich säkular verstehenden und toleranten Europa.Das Bild vom Islam ist repräsentiert in dem Topos von der unterworfenen muslimischen Frau vs. emanzipierter Europäerin.

Besondere Rolle der authentischen Islamkritikerinnen, die mit ihrem Binnenblick das Innere der Anderen zu durchschauen helfen.

Andersartigkeit und sozio-ökonomische Deprivation ausschließlich erklärt durchMacht der Religion des Islam (unveränderbar, statisch, grausam). Essentialistische Betrachtung von Religion und Kultur, Anknüpfung an Orientalismus-Diskurse des 19. Jh.

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2. Anmerkungen zum aktuellen Diskurs über muslimische Frauen und Mädchen

Textbeispiel Necla Kelek (Die fremde Braut, 2005, S. 37):„Muslime sind von jeher der Meinung, alles, was in ihrem Leben passiert, geschehe mit Billigung Allahs. Einen freien Willen, eine eigene Entscheidung gibt es ohnehin nicht.“

Muslimische Frauen als Opfer des Islam. Befreiung aus patriarchaler Unterdrückung erscheint nur durch Loslösung von der Religion möglich.

- > ahistorischer, essentialistischer Blick

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2. Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen und Mädchen

Textbeispiel 1.) Thilo Sarrazin in „Deutschland schafft sich ab“ (2010, S. 299): „Sichtbares Zeichen für die muslimischen Parallelgesellschaften ist das Kopftuch. Seine zunehmende Verbreitung zeigt das Wachsen der Parallelgesellschaft an.“

Textbeispiel 2.)Thilo Sarrazin in der Zeit (16.12.2010): „Das kulturelle Problem ist in der Gruppe der muslimischen Migranten verankert und kann gegen deren Willen kaum verändert werden. Schwimmunterricht und Kopftücher, generell die Rolle der Frauen und Mädchen, sind dafür die Symbole“

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Gliederung

1.1.1. VorbemerkungVorbemerkungVorbemerkung2.2.2. Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen

und Mund Mund Määädchendchendchen3. Sexualethisch begründete Geschlechterrollen im Islam und ihr

Wandel in der Gegenwart4.4.4. Die Bedeutung von ReligiositDie Bedeutung von ReligiositDie Bedeutung von Religiositääät ft ft füüür muslimischen Frauen und r muslimischen Frauen und r muslimischen Frauen und

MMMääädchen in Deutschland (qualitative Befunde)dchen in Deutschland (qualitative Befunde)dchen in Deutschland (qualitative Befunde)5.5.5. Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und

Alltagspraktiken muslimischer Frauen und MAlltagspraktiken muslimischer Frauen und MAlltagspraktiken muslimischer Frauen und Määädchen in dchen in dchen in DeutschlandDeutschlandDeutschland* Religiosit* Religiosit* Religiositääät t t * Rolle des Kopftuches* Rolle des Kopftuches* Rolle des Kopftuches* Geschlechterrollen* Geschlechterrollen* Geschlechterrollen* Zuk* Zuk* Zuküüünftige Lebensformnftige Lebensformnftige Lebensform

6.6.6. Fazit: PlFazit: PlFazit: Plääädoyer fdoyer fdoyer füüür eine differenzierte Sicht auf eine heterogene r eine differenzierte Sicht auf eine heterogene r eine differenzierte Sicht auf eine heterogene Gruppe von Neuen DeutschenGruppe von Neuen DeutschenGruppe von Neuen Deutschen

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3. Sexualethisch begründete Geschlechterrollen im Islam und ihr Wandel in der Gegenwart

Islam: Neue Rechte für Frauen im 7. Jh. auf der arabischen Halbinsel Klassische Sichtweise: Die Frau als eigene Rechtspersönlichkeit mit:

Recht auf Wahl des Ehepartners, Recht auf Scheidung (in definierten Fällen) eigenes Einkommen Erbrecht Recht auf Unterhalt durch Ehemann Recht auf Bildung Recht auf Anteilnahme an öffentlicher Meinung Recht auf geachtete Stellung in Familie Recht auf Privatleben Recht auf sexuelle Erfüllung

Aber: Es gilt das Prinzip der Gleichwertigkeit, nicht Gleichartigkeit = keine gleichen Rechte der Geschlechter (komplementäre Rechte und Pflichten) und gesellschaftliche Grundlage ist die patriarchale Stammesgesellschaft

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3. Sexualethisch begründete Geschlechterrollen und ihr

Wandel in der Gegenwart

Phasen/Prozesse der Veränderung des Geschlechterrollenbildes1.) seit 18. Jh. Methode der Neuinterpretation von Koran und Sunna

(Idschtihad) – vernunftgeleitete Rechts- und Urteilsfindung2.) 19. Jh. Einführung säkularer Systeme in neu entstandenen

muslimischen Nationalstaaten (säkulare und religiöse Frauenrechtlerinnen fordern gemeinsam mehr Rechte)

3.) Mitte 20. Jh. Re-Islamisierung: Forderung spezifisch „islamischer Frauenrechte“, Entdeckung des frühen Islam (Goldenes Zeitalter) als geschlechtergerechtes Zeitalter vs. zeitgenössischer Interpretation der Quellen (wichtige Rolle musl. Frauenorg.)

4.) Ende 20. Jh. Musliminnen in der ´Diaspora´ suchen nach einer Vereinbarkeit ihrer religiösen Werte und Praxis auf der Basis islamischer Quellen mit dem vorgegebenen säkularen rechtlichen Rahmen der westeuropäischen Mehrheitsgesellschaften (z.B. ZIF, HUDA)

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3. Sexualethisch begründete Geschlechterrollen und ihr Wandel in der Gegenwart

Frauengestalten des Islam als Rollenvorbilder

Amina = Mutter des Propheten Mohammed (Zentrale Mutterfigur neben Maria)

Khadidja = die erste Frau des Propheten (Vorbild als berufstätige Frau, selbständig und sehr viel älter als ihr Mann)

Fatima = Tochter des Propheten (Vorbild als aufopferungsvolle Tochter)

Aischa = jüngste Frau des Propheten (Vorbild als gelehrte, politisch aktive und mutige Frau, überlieferte mehr als 1200 Hadithe des Propheten)

Rabi`a al-Adawiyya = Mystikerin (8.Jh.), die in Basra eine eigene Sufi-Schule gründete

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Gliederung

1.1.1. VorbemerkungVorbemerkungVorbemerkung2.2.2. Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen

und Mund Mund Määädchendchendchen3.3.3. Sexualethisch begrSexualethisch begrSexualethisch begrüüündete Geschlechterrollen im Islam und ihr ndete Geschlechterrollen im Islam und ihr ndete Geschlechterrollen im Islam und ihr

Wandel in der GegenwartWandel in der GegenwartWandel in der Gegenwart4. Die Bedeutung von Religiosität für muslimischen Frauen und

Mädchen in Deutschland (qualitative Befunde)5.5.5. Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und

Alltagspraktiken muslimischer Frauen und MAlltagspraktiken muslimischer Frauen und MAlltagspraktiken muslimischer Frauen und Määädchen in dchen in dchen in DeutschlandDeutschlandDeutschland* Religiosit* Religiosit* Religiositääät t t * Rolle des Kopftuches* Rolle des Kopftuches* Rolle des Kopftuches* Geschlechterrollen* Geschlechterrollen* Geschlechterrollen* Zuk* Zuk* Zuküüünftige Lebensformnftige Lebensformnftige Lebensform

6.6.6. Fazit: PlFazit: PlFazit: Plääädoyer fdoyer fdoyer füüür eine differenzierte Sicht auf eine heterogene r eine differenzierte Sicht auf eine heterogene r eine differenzierte Sicht auf eine heterogene Gruppe von Neuen DeutschenGruppe von Neuen DeutschenGruppe von Neuen Deutschen

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4. und 5. Empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und Alltagspraktiken muslimischer Frauen und Mädchen

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4. Die Bedeutung von Religiosität für muslimischen Frauen und Mädchen in Deutschland

Zentrale und übereinstimmende Befunde qualitativer Untersuchungen (2000-2010) zu Religiosität von muslimischen Frauen und Mädchen in Deutschland:

Bindung an die Religion spielt eine größere Rolle als bei anderen Religionsgruppen (13. Shell Jugendstudie)

Hohe soziale Dimension von Religion (Gruppenidentität, Halt, Geborgenheit) (Frese 2002)

Hohe spirituelle Dimension von Religion (Individualität) Hohe Akzeptanz geschlechtsspezifischer Sexualnormen (Virginität)

(Ziebert, Coester, Betz 2010) Hoher Stellenwert der Liebe als Grundlage für Ehe (auch islamisch

begründet)

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4. Die Bedeutung von Religiosität für muslimischen Frauen und Mädchen in Deutschland

Zentrale und übereinstimmende Befunde qualitativer Untersuchungen (2000-2010) zu Religiosität von muslimischen Frauen und Mädchen in Deutschland:

Neuinterpretation des Islam als Individualisierungs- und Autonomisierungsprozess (u.a. gegenüber Eltern undMehrheitsgesellschaft) (Karakasoglu-Aydin 2000, Nökel 2002, Öztürk 2007)

Bemühen um die Anpassung der Glaubensvorstellungen an die Lebensrealität in Deutschland (Suche nach Synthese) (Öztürk 2007, Frese 2002)

Islamische Werte als losgelöst vom national-kulturellen Kontext (´wahrer´, universeller Islam) (Öztürk 2007)

Kopftuch für einen Teil als Identität stiftendes Symbol, Handlungsautonomie ermöglichendes Element, teilweise auch modisches Accessoire (Nökel 2002, Klinkhammer 2000)

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4. Die Bedeutung von Religiosität für muslimischen Frauen und Mädchen in Deutschland (Karakasoglu-

Aydin 2000)Beispiel aus einem Interview mit Derya (Lehramtsstudentin) zum Selbstverständnis als Muslimin mit Kopftuch:

"Ich will wirklich Erfolg im Leben haben, nicht für mich. Ich möchte der deutschen Gesellschaft auch zeigen, dass eine Frau mit Kopftuch erfolgreich sein kann. Mein größtes Ziel ist es, mal den Nobelpreis zu bekommen. Ja, ich weiß, nicht für mich, nicht für Derya, nein, ich möchte zeigen, eine Frau mit Kopftuch, also das ist mir am wichtigsten, eine Türkin mit Kopftuch, die in Deutschland groß geworden ist, die mit ihrer anders, ja mit ihrem Anderssein irgendwie klargekommen ist, dass sie das akzeptiert hat für sich auch. Das man eins ist im Inneren. Das ist mein größtes Ziel, ich weiß, daß sich viele denken 'Ja, komm komm, träum mal weiter' oder so (Lachen) aber ich denk mir irgendwann, nicht weil ich berühmt sein will, nein. Wie gesagt eine Frau, 'ne Türkin mit Kopftuch, das ist mein größtes Ziel und dass man, eins meiner Ziele ist, mein Vater hat ja sechs Töchter, dass er irgendwie, dass wir ein Vorbild für unsere Gesellschaft sind, also dass die Töchter auch was machen können für viele ist das ja immer, leider immer noch nicht so selbstverständlich“

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Gliederung

1.1.1. VorbemerkungVorbemerkungVorbemerkung2.2.2. Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen

und Mund Mund Määädchendchendchen3.3.3. Sexualethisch begrSexualethisch begrSexualethisch begrüüündete Geschlechterrollen im Islam und ihr ndete Geschlechterrollen im Islam und ihr ndete Geschlechterrollen im Islam und ihr

Wandel in der GegenwartWandel in der GegenwartWandel in der Gegenwart4.4.4. Die Bedeutung von ReligiositDie Bedeutung von ReligiositDie Bedeutung von Religiositääät ft ft füüür muslimischen Frauen und r muslimischen Frauen und r muslimischen Frauen und

MMMääädchen in Deutschland (qualitative Befunde)dchen in Deutschland (qualitative Befunde)dchen in Deutschland (qualitative Befunde)5. Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und

Alltagspraktiken muslimischer Frauen und Mädchen in Deutschland* Religiosität * Rolle des Kopftuches* Geschlechterrollen* Zukünftige Lebensform

6.6.6. Fazit: PlFazit: PlFazit: Plääädoyer fdoyer fdoyer füüür eine differenzierte Sicht auf eine heterogene r eine differenzierte Sicht auf eine heterogene r eine differenzierte Sicht auf eine heterogene Gruppe von Neuen DeutschenGruppe von Neuen DeutschenGruppe von Neuen Deutschen

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5. Quantitativ empirische Befunde (Baier/Pfeiffer/Rabold (2010))

Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu Universität Bremen 21

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5. Quantitativ empirische Befunde (Boos-Nünning/Karakasoglu 2005)

• Grafik : Religiosität (Index)

12

9

12

22

10

23

32

33

19

38

33

21

37

20

16

16

22

10

7

8

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Protestantinnen

Katholikinnen

Orthodoxe

Musliminnen

sehr stark stark teils-teils wenig gar nicht

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5. Quantitativ empirische Befunde(Boos-Nünning/Karakasoglu 2005)

• Grafik : Religiosität bei türkischen Musliminnen (Index)

22

3

18

68

37

46

36

32

20

30

22

14

18

15

7

3

9

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Gesamt

Alevitin

Sunnitin ohneKopftuch

Sunnitin mitKopftuch

sehr stark stark teils-teils wenig gar nicht

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Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu Universität Bremen 24

5. Quantitativ-empirische Befunde (Boos-Nünning/Karakasoglu 2005)

Tabelle 1: Glaube als Lebenshilfe (stimme voll/eher zu)(in Prozent)

Religionsgruppenzugehörigkeit

islamisch orthodox evangelisch katholisch

Gesamt 278 252 113 222

gibt mir Selbstvertrauen 61 43 32 35

verstärkt das Gemeinschaftsgefühl 46 33 16 25

hilft, nicht zu verzweifeln 55 51 40 47

bringt mich der Herkunftskultur nahe 47 56 11 30

gibt mir ein Gefühl von Freiheit 34 29 28 19

hilft, den richtigen Weg zu finden 47 33 30 29

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5. Quantitativ empirische BefundeAnteil der Kopftuch tragenden Musliminnen nach Herkunftsregion (in Prozent) (Muslimisches Leben in Deutschland, S. 195)

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5. Quantitativ empirische BefundeAnteil der Kopftuch tragenden Musliminnen nach Alter (in Prozent)(Muslimisches Leben in Deutschland, S. 196)

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5. Quantitativ empirische BefundeAnteil der Kopftuch tragenden Musliminnen nach Glaubensrichtung (in Prozent) (Muslimisches Leben in Deutschland, S. 197)

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5. Quantitativ empirische Befunde Befragte Musliminnen im Alter ab 16 Jahren nach Häufigkeit des Kopftuchtragens und Generationenzugehörigkeit (in Prozent) (Muslimisches Leben in Deutschland, S. 200)

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5. Quantitativ empirische Befunde Gründe für das Tragen des Kopftuches (in Prozent) (Muslimisches Leben in Deutschland, S. 206)

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5. Quantitativ empirische BefundeTeilnahme sowie Nichtteilnahme an schulischen Angeboten aus religiösen sowie sonstigen Gründen (Muslimisches Leben in Deutschland, S. 192)

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5. Quantitativ empirische Befunde (Boos-Nünning/Karakasoglu 2005)

„Es ist nichts Falsches, schon vor der Ehe miteinander zu schlafen“Angaben nach Herkunftsgruppen (in Prozent)

58

23

6160

8072

27

59

2425

815

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

Aussiedl. griech. ital. jugosl. türk. Gesamt n=950

stimme voll/eher zu stimme w eniger/gar nicht zu

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1. Quantitative empirische Befunde (Boos-Nünning/Karakasoglu 2005)

„Es ist nichts Falsches, schon vor der Ehe miteinander zu schlafen“Musliminnen (n=278) nach Herkunftsgruppen (in Prozent)

21

45

60

39

0

10

20

30

40

50

60

70

bosnische Musliminnen türkische Musliminnen

stimme voll/eher zu stimme w eniger/gar nicht zu

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1. Quantitativ empirische Befunde (Boos-Nünning/Karakasoglu 2005)

Egalitäres Verständnis der Geschlechterrollen

Bei jungen Frauen ohne Migrationshintergrund (Gille 2000) = 40% Bei den Befragten aus der Studie „Viele Welten leben“ (Boos-Nünning /

Karakasoglu 2005) = 39%

d.h. Viele Welten leben (Boos-Nünning / Karakasoglu):a.) Mann und Frau sollen gemeinsam zum Haushaltseinkommen beitragen = 83%

b.) Der Beruf stellt das beste Mittel für die Unabhängigkeit der Frau dar = 79%

c.) Die Berufstätigkeit der Mutter führt nicht dazu, dass das Vertrauensverhältnis zu den Kindern beeinträchtigt wird = 77%

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5. Quantitativ empirische Befunde(BMFSFJ 2010) Aufgabenverteilung in der Familie, S. 79

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1. Quantitativ empirische Befunde

Bildungsaspirationen (BMFSFJ 2010, S. 32)

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1. Quantitativ empirische Befunde (Boos-Nünning/Karakasoglu 2005)

Zukünftig angestrebte Lebensform der Mädchen

0

20

40

60

80

heiraten und mit demMann in eigenerWohnung leben

mit Partner wohnenund evtl. heiraten

(einige Zeit) alleineleben

weiter bei Elternwohnen

Aussiedlerinnen griechische Hintergrund italienischer Hintergrundjugoslawischer Hintergrund türkischer Hintergrund gesamt

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Gliederung

1.1.1. VorbemerkungVorbemerkungVorbemerkung2.2.2. Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen Anmerkungen zum aktuellen Diskurs um muslimische Frauen

und Mund Mund Määädchendchendchen3.3.3. Sexualethisch begrSexualethisch begrSexualethisch begrüüündete Geschlechterrollen im Islam und ihr ndete Geschlechterrollen im Islam und ihr ndete Geschlechterrollen im Islam und ihr

Wandel in der GegenwartWandel in der GegenwartWandel in der Gegenwart4.4.4. Die Bedeutung von ReligiositDie Bedeutung von ReligiositDie Bedeutung von Religiositääät ft ft füüür muslimischen Frauen und r muslimischen Frauen und r muslimischen Frauen und

MMMääädchen in Deutschland (qualitative Befunde)dchen in Deutschland (qualitative Befunde)dchen in Deutschland (qualitative Befunde)5.5.5. Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und Quantitative empirische Befunde zu Glauben, Vorstellungen und

Alltagspraktiken muslimischer Frauen und MAlltagspraktiken muslimischer Frauen und MAlltagspraktiken muslimischer Frauen und Määädchen in dchen in dchen in DeutschlandDeutschlandDeutschland* Religiosit* Religiosit* Religiositääät t t * Rolle des Kopftuches* Rolle des Kopftuches* Rolle des Kopftuches* Geschlechterrollen* Geschlechterrollen* Geschlechterrollen* Zuk* Zuk* Zuküüünftige Lebensformnftige Lebensformnftige Lebensform

6. Fazit: Plädoyer für eine differenzierte Sicht auf eine heterogene Gruppe von Neuen Deutschen

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Geschlechterrollen im Islam und die Vorstellung junger Migrantinnen – Literatur

• Abid, Liselotte (2010): Gender-Agenda und Werte-Debatte im Kontext des Islam, in: Zieberts, Hans-Georg (Hrsg.): Gender in Islam und Christentum. Theoretische und empirische Studien, Münster, S. 7-28)

• Bandorski/Harring/Karakasoglu/Kelleter (2009): Der Mikrozensus im Schnittpunkt von Geschlecht und Migration, Forschungsserie Band 4, herausgegeben vom BMFSFJ, Baden-Baden

• BAMF (2009): Muslimisches Leben in Deutschland, Nürnberg• Berlin-Institut (2009): Ungenutzte Potentiale. Zur Lage der Integration in Deutschland, Berlin• Bertelsmann Stiftung (2008): Religionsmonitor 2008. Muslimische Religiosität in Deutschland,

Gütersloh • BMFSFJ (2010): Familien mit Migrationshintergrund. Lebenssituation, Erwerbsbeteiligung und

Vereinbarkeit von Beruf und Familie, erstellt von der PrognosAG Geschäftsstelle „Zukunftsrat Familie“

• BMFSFJ (Hrsg.) (2007): Zwangsverheiratung in Deutschland, Forschungsserie Band 1, Baden-Baden

• BMI (2009): Verfassungsschutzbericht 2009, Berlin • Boos-Nünning/Karakasoglu (2005): Viele Welten leben, Münster• Foroutan, Naika (Dez. 2010): Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand. Ein empirischer Gegenentwurf

Thilo Sarrazins Thesen über Muslime in Deutschland, PDF-Dossier (www.heymat.hu-berlin.de)• Frese, Hans-Ludwig (2002): Den Islam ausleben. Konzepte authentischer Lebensführung junger

türkischer Muslime in der Diaspora. Bielefeld• Deutsche Shell (2000): Jugend 2000, 13. Shell Jugendstudie. Opladen

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Geschlechterrollen im Islam und die Vorstellung junger Migrantinnen – Literatur

• Kelek, Necla (2005): Die fremde Braut: ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland. Köln

• Karakasoglu-Aydin, Yasemin (2000): Muslimische Religiosität und Erziehungsvorstellungen: eine empirische Untersuchung zu Orientierungen bei türkischen Lehramts- und Pädagogik-Studentinnen in Deutschland, Frankfurt

• Klinkhammer, Gritt (2000): Moderne Formen islamischer Lebensführung. Eine qualitativ-empirische Untersuchung zur Religiosität sunnitisch geprägter Türkinnen der zweiten Generation in Deutschland. Marburg:

• Nökel, Sigrid (2002): Die Töchter der Gastarbeiter und der Islam. Zur Soziologie alltagsweltlicher Anerkennungspolitiken. Eine Fallstudie. Bielefeld

• Öztürk, Halit (2007): Wege zur Integration. Lebenswelten muslimischer Jugendlicher in Deutschland. Bielefeld

• Sarrazin, Thilo (2010): Deutschland schafft sich ab, Wiesbaden• Sinus-Sociovision (2008): Zentrale Ergebnisse der Sinus-Studie über Migranten-Milieus in

Deutschland• Shooman, Yasemin (2011): Kronzeuginnen der Anklage? Zur Rolle muslimischer Sprecherinnen in

aktuellen Islam-Debatten, in: Schmidt, Sibille/Krämer, Sybille/Voges, Ramon (Hrsg.): Politik der Zeugenschaft. Zur Kritik einer Wissenspraxis, Transkript-Verlag, Bielefeld, S.331-352

• Von Braun, Christina/Mathes, Bettina (2007): Verschleierte Wirklichkeit. Die Frau, der Islam und der Westen, Berlin

• Zieberts, Hans-Georg (Hrsg.) (2010): Gender in Islam und Christentum. Theoretische und empirische Studien, Berlin

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Exkurs Informationen zur BAMF-Studie „Muslimisches Leben in Deutschland“ (2008)

• Forschungsdesign• 2008 wurden insgesamt 6.004 Personen mit Migrationshintergrund aus

knapp 50 muslimisch geprägten Ländern in circa halbstündigen Interviews telefonisch befragt.

• Die Befragung erfolgte mittels eines standardisierten Fragebogens zu den Themen Religionszugehörigkeit, Gläubigkeit, religiöse Praxis, Verhaltensweisen im Alltag, Aspekte der strukturellen sowie sozialen Integration und Migrationshintergrund des Befragten.

• Es wurden für alle im Haushalt des Befragten lebenden Personen Religionszugehörigkeit, Geschlecht, Alter, Nationalität(en) und das Verwandtschaftsverhältnis abgefragt.

• Es liegen Informationen über insgesamt ca. 17.000 Personen vor.

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Exkurs Informationen zum Dossier „Familien mit Migrationshintergrund. Lebenssituation, Erwerbsbeteiligung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ des BMFSFJ (2010)

Zielsetzung: Systematische Aufbereitung der aktuell verfügbaren Daten zur Lebensrealität von Familien mit Migrationshintergrund mit dem Schwerpunkt auf der Erwerbsbeteiligung von Müttern.

Erarbeitung von politischen Perspektiven, um mittelfristig Erwerbshemmnisse, insbesondere für Mütter mit Migrationshintergrund mit minderjährigen Kindern, abzubauen und unerfüllte Erwerbswünsche zu realisieren.

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Informationen zum Dossier „Familien mit

Migrationshintergrund“ des BMFSFJ (2010) Hauptsächlich verwendete Literatur für die Erstellung der Graphiken1. Institut für Demoskopie Allensbach (2009): Zuwanderer und ihre

Familien. Einstellungen der Migranten in Deutschland zu Fragen mit Bedeutung für die Familienpolitik, Allensbach.

2. Welle der Befragung der PASS-Daten in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): Zwischen Dezember 2007 und Juli 2008 wurden 12.487 Personen in 8.429 Haushalten befragt. Mit 10.114 Personen und 7.342 Haushalten wurde bereits zum zweiten Mal ein Interview im Rahmen des PASS geführt. Der Datensatz ist unter folgendem Link zu finden: http://www.iab.de/389/section.aspx/Publikation/k091007a01

3. Sonderauswertung Mikrozensus 2009