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Gewalt, Aggression und Gewaltprävention · Schulspezifische Gewaltformen • Physische Gewalt (Schädigung und Verletzung eines anderen durch körperliche Kraft und Stärke) •

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Gewalt, Aggression und Gewalt, Aggression und GewaltprGewaltprääventionvention

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Der GewaltbegriffDer Gewaltbegriff

•• Verschiedene GewaltbegriffeVerschiedene Gewaltbegriffe

•• In engerem Sinn: direkte kIn engerem Sinn: direkte köörperliche rperliche SchSchäädigungdigung

•• Weiter gefasst: Weiter gefasst: Gewalt durch Worte, auch seelische Gewalt

• Wichtig: Macht (lat. potentia), Herrschaft

• Physische Stärke (lat. violentia)

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Schulspezifische GewaltformenSchulspezifische Gewaltformen

• Physische Gewalt (Schädigung und Verletzung eines anderen durch körperliche Kraft und Stärke)

• Psychische Gewalt (Schädigung und Verletzung eines anderen durch Vorenthalten von Zuwendung und Vertrauen, seelisches Quälen und emotionales Erpressen)

• Verbale Gewalt (Schädigung und Verletzung eines anderen durch beleidigende, erniedrigende und entwürdigende Worte),

• Vandalismus (Beschädigung und Zerstörung von Gegenständen)

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BullyingBullying (Seit 1978, (Seit 1978, OlweusOlweus))

• „Von einzelnen Kindern und Jugendlichen wiederholt und systematisch ausgeübte verbale oder körperliche Gewalt gegenüber einzelnen Mitschüler/innen“

• „Mobbing“: niederträchtiges Verunglipfen, Schlechtmachen mit dem Ziel des Ausschlusses

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Bestimmung des Aggressionsbegriffs

• Gilt meist als negativ motivierte Gewalthandlung

• Kann aber auch als lebenswichtige Selbstbehauptung und egozentrische Durchsetzung eigener Interessen gesehen werden

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Unterschied Gewalt- Aggression

• Aggression wird überwiegend als Verhaltens-bzw. Gefühlsdisposition begriffen und Gewalt als eine Ausdrucksform oder als Teilmenge von Aggression angesehen

• „Richten sich Aggressionen ungehemmt und massiv gegen Menschen und Sachen, um ihnen bewusst Schmerz bzw. Schaden zuzufügen, dann spreche ich von Gewalt“ (Schmidt 1994)

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Def. Gewaltprävention

• „Zur Gewaltprävention werden alle Maßnahmen gerechnet, die zur Vorbeugung von möglichen Störungen und sich entwickelnden Problemen bis hin zu deeskalierenden und disziplinierenden Interventionen in akuten Gewaltsituationen dienen können, also auch solche, die nicht der Vorbeugung im eigentlichen Sinne, sondern eher der Intervention zugeordnet werden“

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GewaltprGewaltpräävention in der Schulevention in der Schule

•• Was ist der Normalzustand?Was ist der Normalzustand?

•• MaMaßßnahmen knahmen köönnen nnen peronalperonal--, gruppen, gruppen-- oder oder institutionalbezogeninstitutionalbezogen seinsein

• Ziel: am Schulleben beteiligten Personen sollen zusammen lernen, arbeiten und leben können

• Mit den auftretenden Konflikten soll konstruktiv und kooperativ umgegangen werden

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Gewaltintervention in der Schule

•• Auch prAuch prääventiver Charakter: weitere ventiver Charakter: weitere Gewalt soll verhindert werdenGewalt soll verhindert werden

•• Greift, wenn Gewalt bereits aufgetreten istGreift, wenn Gewalt bereits aufgetreten ist

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Aggression aus Sicht der Triebtheorie

• Die bekanntesten Vertreter: Sigmund Freud und Konrad Lorenz

• angeborenes Aggressionspotential – Aggression als Folge einer genetisch bedingten Disposition

• Freud: Destruktionstrieb, bei Unterdrückung kommt es zu psychischen Störungen

• Lorenz: Überlebenswichtig zur Arterhaltung, Ersatzbefriedigung z.B. durch Sport oder Filme

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Bedeutung für die Schule

• Prävention durch aktive Spiele, Sport, Entspannungs- und Bewegungsübungen

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Aggression als Folge von Frustration

• Aggression als Reaktion auf einen Reiz

• Frustration stellt stets einen Anreiz zur Aggression dar

• Später von Berkowitz modifiziert:

• Aggressives Verhalten kann auch erlernt werden, Frustration erhöhe nur die Wahrscheinlichkeit des Auftretens

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“Verschobene Aggression ““

• Kann der Frustrierte seine Aggressionen nicht am Verursacher ausagieren, sucht er sich in der Regel ein anderes Aggressionsobjekt (meist ein schwächeres)

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Kritik:

• Andere mögliche Reaktionen, wie z. B. Rückzug, Resignation, oder konstruktive Bewältigungsstrategien werden nicht berücksichtigt

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In der SchuleIn der Schule

•• TrainigsprogrammeTrainigsprogramme::

•• Umgang mit Frustration bewusst lernenUmgang mit Frustration bewusst lernen

•• Frustrationsgrenze kennen und erhFrustrationsgrenze kennen und erhööhenhen

•• Verbalisieren von GefVerbalisieren von Gefüühlen und Frustrationhlen und Frustration

• Trainingsprogramme zum Umgang mit Konflikten

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Aggression aus Sicht der Lerntheorie

• Kein Verursacherprinzip sondern Ergebnis von Lernprozessen

• Lernen durch Erfolg bzw. Misserfolg (Verhalten wird durch Konsequenzen verstärkt), im Fall Aggression: z.B. Beachtung

• Lernen am Modell oder Imitationslernen• „Unabsichtliches Aggressionstraining“

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„Verhaltensmodifikation“

• Versuche, die Lerngesetze der „Verstärkung“und „Löschung“ zur gezielten Verhaltensbeeinflussung zu nutzen

• Bisher in der Praxis bewährt

• Besonders häufig bei der Behandlung von Ängsten, aber auch beim Erlernen grundlegender sozialer Verhaltensweisen von verhaltensgestörten Kindern eingesetzt

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Psychodynamisch orientierteAggressionstheorien

• Aggressionen als Ausdruck von Störungen dergesamten Persönlichkeit

•• Entscheidende BedeutungEntscheidende Bedeutung habenhaben unbewussteunbewussteZusammenhZusammenhäängenge in in derder frühkindlichenSozialisationSozialisation

• Traumatische Ereignisse - Gefühlen von Angst, Wut, Hass und Hilflosigkeit - Aggressivität und Gewalt

• Versuch Gefühle von Hilflosigkeit, Angst und Bedrohung unter Kontrolle zu bringen

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In der SchuleIn der Schule

• Verständnisvollen Lehrer-Schüler-Beziehung

• Vertrauensförderndes Sozialklima in derSchulklasse

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Weitere Maßnahmen zur Gewaltprävention

• Lehrerfortbildungen• Trainings mit aggressiven Kindern• Gezielte Förder- und Stabilisierungsmaßnahmenbenachteiligter und verhaltensauffälligerSchüler/innen

• Elternarbeit• Schaffung von mehr Chancengleichheit• Erstellung von klaren und transparenten Regelnund Normen

• Förderung der Kooperationsfähigkeit• Bewussterer Umgang der Lehrkräfte mit Urteilenund Bewertungen

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