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Beschauen, nicht kauen Giftpflanzen

Giftpflanzen - beschauen nicht kauen! · PDF fileMit Giftpflanzen leben Vergiftungsfälle durch Pflanzen gehören zu jenen Gesundheitsschädi-gungen, die sich mit sinnvollen Maßnahmen

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Beschauen, nicht kauen

Giftpflanzen

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Giftpflanzen – Beschauen, nicht kauen!Eine erschreckende Zahl: Bundesweit müssenjährlich mehr als 100.000 Kinder ärztlich behan-delt werden, weil sie sich vergiftet haben. Eine

Vielzahl dieser Unfälle wird durch giftige Pflanzen verursacht. Und keineswegs handelt es sich dabei immer um seltene und exotische Ge-wächse.

Was viele Menschen nicht wissen: Giftige Pflanzen stehen heute in vie-len Wohnungen, in Gärten und öffentlichen Parks. Für Kinder sind siehäufig leicht zugänglich, die bunten Früchte und Blüten wecken bei ih-nen große Neugierde. Das macht die Gefahr einer Vergiftung so groß!

Die neu aufgelegte Broschüre „Giftpflanzen“ soll Eltern und Kinderndabei helfen, gefährliche Pflanzen besser zu erkennen. Sie stellt heimi-sche Giftpflanzen vor, beschreibt mögliche Vergiftungserscheinungen,gibt Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen und enthält ein Verzeichnis derim Notfall wichtigen Giftinformationszentralen.

Damit der Notfall gar nicht erst eintritt, sollte im Zweifel jedoch immerdie Devise lauten: Beschauen, nicht kauen!

Karl-Josef Laumann Minister für Arbeit, Gesundheit und Sozialesdes Landes Nordrhein-Westfalen

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung Seite

Alle Jahre wieder: Vergiftungen durch Pflanzen . . . . . . . . . . . . . . . 5Was versteht man unter Giftpflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Mit Giftpflanzen leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Was müssen Sie im Vergiftungsfall tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Bäume und SträucherGoldregen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Eberesche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Mahonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Zwergmispel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Feuerdorn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Eibe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Rote und Schwarze Heckenkirsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Seidelbast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Schneebeere (Knallerbse) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Gemeiner Liguster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Lorbeerkirsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Stechpalme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Pfaffenhütchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Gemeiner und Wolliger Schneeball . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Rosskastanie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Lebensbaum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Sadebaum (Sevenstrauch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Wunderbaum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Oleander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Gemeiner Efeu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Robinie (Falsche Akazie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Faulbaum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Besenginster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

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Krautige Pflanzen Seite

Maiglöckchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Garten- und Feuerbohne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Tollkirsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Bittersüßer Nachtschatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Schwarzer Nachtschatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Kartoffel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Gefleckter Aronstab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Stechapfel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Schwarzes Bilsenkraut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Wasserschierling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Gefleckter Schierling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Virginischer Tabak . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Roter Fingerhut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Blauer und Gelber Eisenhut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Herbstzeitlose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Rotbeerige und Schwarzbeerige Zaunrübe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Gelbe und Blaue Lupine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Christrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Riesen-Bärenklau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Zypressen- und Garten-Wolfsmilch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Scharfer Hahnenfuß (Butterblume) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

TopfpflanzenDieffenbachie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Korallenbäumchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Weihnachtsstern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Alpenveilchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

AnhangEinige ungiftige Ziersträucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35Verzeichnis der Informations- und Behandlungs-zentren für Vergiftungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

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Alle Jahre wieder:Vergiftungen durch PflanzenKinder sind durch Vergiftungsunfälle besonders gefährdet. Ein Teil die-ser Unfälle geht auf das Konto von Pflanzengiften.

Denn: Kleinkinder stecken vieles in den Mund, weil sie in dieser Ent-wicklungsstufe die Dinge mit dem Mund untersuchen. Außerdem ist ihrGeschmackssinn noch nicht so fein ausgeprägt wie der von Erwachse-nen. Deshalb essen sie auch schlecht schmeckende Dinge.

Deshalb vergeht kein Jahr, in dem Tageszeitungen nicht über Vergif-tungsfälle mit Pflanzen bei Kindern berichten. Giftpflanzen wachsennicht nur draußen „vor den Toren der Stadt“. Viele haben als Zierpflan-zen unsere Gärten, Anlagen und Wohnungen erobert; nicht selten findetman sie sogar im Grünring um Schulhöfe, Kindergärten, Spielplätzeund Freibäder.

Bei Erwachsenen sind Vergiftungen durch Pflanzen dagegen relativ sel-ten. Sie entstehen beispielsweise durch Verwechselungen von Pflanzen(z.B. bei alternativen Ernährungsversuchen oder durch Selbstbehand-lungsversuche mit pflanzlichen Zubereitungen).

Was versteht man unter Giftpflanzen?Giftigkeit ist ein relativer Begriff, das wusste schon der mittelalterlicheArzt Paracelsus, von dem der bekannte Satz stammt:

„Allein die Dosis macht ein Gift.“

Diese Aussage erklärt, warum die Übergänge zwischen Heilpflanzenund Giftpflanzen fließend sind und warum der Begriff „Giftpflanzen“nicht leicht zu umreißen ist. Ob und wie stark eine bestimmte Wirkstoff-dosis bei einem Menschen als Gift wirkt, hängt auch von seinem Alter,seiner Konstitution und seinem Gesundheitszustand ab.

Außerdem muss man wissen, dass nicht jede Pflanze der gleichen Artden gleichen Wirkstoffgehalt hat. In Abhängigkeit vom Erbgut (Unter-

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arten, Rassen), vom Standort, vom Klima und Wetter, vom Alter undvon der Vegetationsperiode der Pflanze gibt es deutliche Schwankun-gen. Auch die verschiedenen Organe einer Pflanze (z.B. Wurzel, Stän-gel, Blätter, Blüten, Früchte) können verschiedene Wirkstoffe bzw.Wirkstoffmengen enthalten.

Zur Gruppe der „Giftpflanzen“ gehören solche Bäume, Sträucher undkrautige Pflanzen, deren Inhaltsstoffe bei Menschen und Tieren Gesundheitsstörungen hervorrufen können. Zur Vergiftung mit so ge-nannten Giftpflanzen kommt es nur, wenn die kritischen Wirkstoffe inbestimmter Dosierung im oder am Körper einwirken können. Glückli-cherweise verhindert ein spontanes Erbrechen (körpereigener Schutz-mechanismus) in vielen Fällen, dass eine solch giftige Wirkstoff-Kon-zentration entsteht.

Mit Giftpflanzen lebenVergiftungsfälle durch Pflanzen gehören zu jenen Gesundheitsschädi-gungen, die sich mit sinnvollen Maßnahmen verhüten lassen. Allerdingsgibt es verschiedene Meinungen darüber, was sinnvoll ist.

Die einen halten es für vorrangig, alle Pflanzen, die nur irgendeinen gif-tigen Inhaltsstoff enthalten, aus dem Umfeld von Kindern (Spielplätze,Kindergärten, Kindertagesstätten, Schulen, Sportplätze) auszuschlie-ßen.

Doch selbst wenn es möglich wäre, gifthaltige Pflanzen aus den öffent-lichen Anlagen gänzlich zu entfernen, so fänden sich doch immer nochso genannte Giftpflanzen in privaten Gärten und in der freien Natur. DerUmgang mit ihnen muss also in jedem Fall gelernt werden. Kleine Kin-der sollen lernen, dass unbekannte Früchte oder andere Pflanzenteilenicht einfach probiert werden dürfen, eben weil giftige Stoffe darin ent-halten sein können. Ältere Kinder sollte man dann genauer über einzel-ne Pflanzen und die mit ihnen verbundene Gefährdung unterrichten.

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Was müssen Sie im Vergiftungsfall tun?Hat ein Kind doch einmal Pflanzenteile in den Mund genommen odergeschluckt, befolgen Sie bitte folgende Ratschläge:

● Wenn Sie nicht sicher sind, dass es sich um eine völlig ungiftige undunschädliche Pflanze handelt, rufen Sie sofort in einer Giftinforma-tionszentrale (GIZ) an. Eine nach Städten alphabetisch geordnete Liste der bundesdeutschen GIZ finden Sie am Schluss dieser Bro-schüre. Die GIZ, die besondere Erfahrungen mit kindlichen Vergif-tungsunfällen haben, sind mit einen K gekennzeichnet.Schildern Sie möglichst genau die Symptome des Kindes und wasSie als Ursache erkannt haben oder vermuten. Diese Fibel kann Ihnen helfen, die Pflanze zu benennen. Wichtig ist außerdem an-zugeben, welche Menge vermutlich aufgenommen wurde und wielange das zurückliegt. Notieren Sie die Auskünfte der GIZ für IhrenArzt.

● Sollten Vergiftungserscheinungen auftreten oder zu erwarten sein,gehören die Kinder in ärztliche Behandlung. Befolgen Sie genau dieEmpfehlungen der GIZ, und suchen Sie gegebenenfalls ohne Ver-zögerung Ihren Kinderarzt oder die nächstgelegene Kinderklinikauf. Geben Sie die Information der GIZ an den behandelnden Arztweiter. Bringen Sie ihm, wenn möglich, die verdächtige Giftpflanzeoder Teile davon mit. Auch Apotheker und Gärtner können bei derIdentifizierung von Giftpflanzen hilfreich sein.

● Vermeiden Sie vorschnelle, evtl. nicht notwendige oder sogar ge-fährliche Hilfsmaßnahmen. Bedenken Sie, dass die Mehrzahl derFälle, bei denen Kinder Pflanzenteile zu sich nehmen, harmlos sindund keiner Behandlung bedürfen.

● Leisten Sie Erste Hilfe nur im Notfall, wenn ärztliche Hilfe nichtschnell genug zu bekommen ist.

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Manche Kinder erbrechen nach Aufnahme von Pflanzenteilen allein.Falls dies nicht der Fall ist, der schädliche Stoff aber entfernt werdenmuss, können Sie wie folgt vorgehen:

1. Lassen Sie das Kind ein oder zwei Gläser lauwarmen Himbeersaftoder lauwarmes Wasser trinken.

2. Legen Sie sich das Kind in Bauchlage über Ihre Oberschenkel, denKopf etwas nach unten hängend, damit das Erbrochene abfließenkann und nicht in die Luftröhre gerät.

3. Stecken Sie den Finger tief in den Hals und drücken Sie kräftig aufden Zungengrund.

So sollten Sie nicht vorgehen:

1. Geben Sie zum Auslösen von Erbrechen niemals Salzwasser: Daskann für kleine Kinder lebensgefährlich sein.

2. Geben Sie zum Auslösen von Erbrechen niemals Milch, denn dieAufnahme fettlöslicher Gifte wird durch Milch gefördert.

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Goldregen(Laburnum anagyroides)

giftig:alle Teile, vor allem die Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Etwa 1/2–1 Stunde nach dem Ver-zehr kann es zu Erbrechen, Übel-keit, Leibschmerzen, Schwitzen,Blässe und Speichelfluss kommen,in schweren Fällen auch zu Bewusstlosigkeit, Krampfanfällenund Kreislaufversagen.

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BäumeundSträucher

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Eberesche(Vogelbeerbaum)(Sorbus aucuparia)

schwach giftig:nur die frischen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nur nach dem Verzehr größererMengen kann es zu Erbrechen undDurchfall kommen.

Mahonie(Mahonia aquifolium)

giftig:die Wurzel und die Stammrinde

schwach giftig:die blauen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Allenfalls nach dem Verzehr größe-rer Mengen Früchte (mehr als 50)kann es zu Erbrechen und Durch-fall kommen. Durch die Aufnahmegrößerer Mengen Rinde und Wur-zelstücke können Benommenheitund Nierenreizung auftreten.

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Zwergmispel(Cotoneaster-Arten)

schwach giftig:alle Teile einschließlich der rotenFrüchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Allenfalls nach dem Verzehr größe-rer Mengen kann es zu Erbrechenkommen.

Feuerdorn(Pyracantha coccinea)

schwach giftig bis ungiftig:die roten, gelben oder orangefarbi-gen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Allenfalls nach dem Verzehr größe-rer Mengen Früchte kann es zu Er-brechen und Durchfall kommen.

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Eibe (Taxus baccata)

giftig:Nadeln, zerbissene Samenungiftig: roter Samenmantel (süßschmeckend)

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Wenn die Samen beim Verzehr von„Beeren“ nicht zerkaut werden,sind keine Vergiftungen zu befürch-ten. Nach dem Herunterschluckenvon Nadeln bzw. zerkauten Samenkann es schon nach etwa einerStunde zu Übelkeit, Erbrechen undLeibschmerzen kommen, späterauch zu Durchfall, weiten Pupillenund auffallend roten Lippen, inschweren Fällen auch zu Bewusst-losigkeit und Herzrasen; Todesfol-ge möglich.

Rote und SchwarzeHeckenkirsche(Lonicera xylosteum, Lonicera nigra)

schwach giftig:die roten bzw. schwarzen Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr größerer Bee-renmengen (ca. 10) kann es zuLeibschmerzen, Erbrechen undDurchfall kommen.

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Seidelbast(Daphne mezereum)

stark giftig:alle Teile einschließlich der Samender roten Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Der Umgang mit Pflanzenteilenkann an der Haut Rötung, Blasenund Pusteln hervorrufen. Nach demVerzehr schon kleiner Mengenkann es in wenigen Minuten zuKratzen und Brennen im Mund,dann zu Lippen- und Gesichts-schwellungen, Schluckbeschwer-den, starken Kopf- und Leib-schmerzen, Brechreiz, blutigemDurchfall, bei Kindern auch zu Ver-wirrtheit kommen. Der Verzehr vonBeeren läuft glimpflich ab, wenndie Samen nicht zerkaut werden.

Schneebeere(Knallerbse)(Symphoricarpos albus, S. rivularis)

schwach giftig bis ungiftig:die weißen Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr von 3–4 Beerenentstehen im Allgemeinen keineBeschwerden. Bei Verzehr größererMengen kann es zu Leibschmerzenund Erbrechen kommen.

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Gemeiner Liguster(Ligustrum vulgare)

giftig:die schwarzen Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu Erbrechen, Durchfall und Leib-schmerzen kommen.

Lorbeerkirsche(Prunus laurocerasus)

giftig: alle Teile, insbesondere Sa-men und Blätter, weniger dasFruchtfleisch der zunächst roten,später schwarzen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Wenn Kinder beim Verzehr vonFrüchten die Samen ausspuckenoder unzerkaut herunterschlucken,sind Erbrechen und Bauchschmer-zen zu erwarten. Die zerkauten Samen können Kratzen im Hals,Erregung, verstärkte Atmung her-vorrufen.

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Stechpalme(Ilex aquifolium)

giftig:die roten Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Essen mehrerer Beerenkönnen Erbrechen, Leibschmerzenund Durchfall auftreten.

Pfaffenhütchen(Euonymus europaeus)

giftig:alle Teile, vor allem die rotenFrüchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:3–24 Stunden nach der Aufnahmevon Pflanzenteilen können Erbre-chen, Leibschmerzen und starkerDurchfall auftreten, auch Kreis-laufstörungen sind möglich.

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Gemeiner und Wolliger Schneeball(Viburnum opulus,Viburnum lantana)

schwach giftig:Rinde, Blätter, die roten (GemeinerSchneeball) bzw. schwarzen (Wol-liger Schneeball) Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr von Pflanzentei-len kann es zu Erbrechen, Durch-fall und Bauchschmerzen kommen.

Rosskastanie(Aesculus hippocastanum)

schwach giftig:Kastanien, besonders die grünen,unreifen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu Er-brechen und/oder Durchfall kom-men.

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Lebensbaum(Thuja occidentalis,Thuja orientalis)

giftig:alle Teile, besonders die Zweigspit-zen und Zapfen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Das Öl des Lebensbaumes kannHautentzündungen verursachen.Nach dem Verzehr von Pflanzentei-len können Erbrechen, Durchfallund Leibschmerzen auftreten, inschweren Fällen auch Krampfan-fälle und Nierenschäden.

Sadebaum(Sevenstrauch)(Juniperus sabina)

giftig:alle Teile, am stärksten die jungenTriebe

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Das Sadebaumöl kann Blasen undauch tiefer gehende Schäden aufder Haut verursachen.Nach dem Verzehr von Pflanzentei-len können Erbrechen und Durch-fall auftreten, in schweren Fällenauch Nierenschäden, Krampfanfäl-le und Lähmungen.

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Wunderbaum(Ricinus communis)

stark giftig:Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr können Erbre-chen, Leibschmerzen und Durch-fall auftreten, in schweren Fällenauch Nierenentzündung, Nieren-versagen, Kreislaufstörungen; To-desfolge möglich.

Oleander(Nerium oleander)

giftig:alle Teile

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Bei Verzehr von Pflanzenteilenkann es zu Erbrechen kommen, inschweren Fällen auch zu kolik-artigen Leibschmerzen und Herz-rhythmusstörungen.

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Gemeiner Efeu(Hedera helix)

giftig:Blätter, besonders die schwarzenBeeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Häufiges Anfassen von Efeublät-tern oder -wurzeln kann zu Haut-entzündungen führen.Nach dem Essen von Beeren kannes zu Brennen im Rachen, Erbre-chen und/oder Durchfall kommen.

Robinie(Falsche Akazie)(Robinia pseudoacacia)

giftig:Rinde, Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr können Leib-schmerzen, Erbrechen und/oderDurchfall auftreten.

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Faulbaum(Rhamnus frangula)

giftig:Rinde, die zuerst roten, dannschwarzen Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu Er-brechen, Übelkeit und/oder Durch-fall kommen, bei der Aufnahmegrößerer Mengen auch zu kolikarti-gen Leibschmerzen, drastischemDurchfall und Krampfanfällen.

Besenginster(Cytisus scoparius)

giftig:Blätter und Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zuErbrechen und Leibschmerzenkommen, bei Aufnahme größererMengen auch zu Kreislaufstörun-gen.

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Maiglöckchen(Convallaria majalis)

giftig:alle Teile einschließlich der rotenBeeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr können Erbre-chen und Durchfall auftreten. Dadie herzwirksamen Wirkstoffeschlecht aus dem Darm aufgenom-men werden, kommt es nur seltenzu Herzrhythmusstörungen.

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Krautige Pflanzen

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Garten- undFeuerbohne(Phaseolus vulgaris,Phaseolus coccineus)

giftig:rohe Bohnen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:2–3 Stunden nach dem Verzehrkann es zu manchmal schwerstillbarem, blutigem Erbrechen,Bauchschmerzen, blutigem Durch-fall, Herzrasen, Kreislaufkollapsund Krampfanfällen kommen (Be-obachtungen nach sehr unter-schiedlichen Mengen roher Bohnenoder Bohnensamen).

Tollkirsche(Atropa belladonna)

stark giftig:alle Teile, besonders Wurzeln undSamen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu Trok-kenheit der Schleimhäute, Rötungdes Gesichts, starkem Durst, be-schleunigtem Puls und weiten Pu-pillen kommen, in schweren Fällenauch zu Gleichgewichtsstörungen,Übererregbarkeit, Sehstörungen,Krampfanfällen; Todesfolge mög-lich.

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BittersüßerNachtschatten(Solanum dulcamara)

giftig: alle Teile einschließlich dernoch grünen, unreifen Beeren; reiferote Beeren enthalten nur nochSpuren giftiger Stoffe

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr größerer Men-gen kann es sofort oder erst nachStunden zu Kratzen im Hals, Erbre-chen, Leibschmerzen kommen, inschweren Fällen auch zu Sinnes-täuschung, Ruhelosigkeit undKrampfanfällen.

Schwarzer Nachtschatten(Solanum nigrum)

giftig: alle Teile einschließlich dernoch grünen, unreifen Beeren;schwarze reife Beeren enthaltennur noch Spuren oder gar keine gif-tigen Stoffe

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:wie Bittersüßer Nachtschatten(s.o.)

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Kartoffel(Solanum tuberosum)

giftig: alle oberirdischen Teile ein-schließlich der grünen Beeren,außerdem die Kartoffelkeime; dieKartoffelknolle nur dann, wenn siebei zu viel Licht gelagert wurde(Grünfärbung)

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es ähnlichwie bei den anderen Nachtschatten-gewächsen zu Halsschmerzen, Er-brechen, Leibschmerzen undDurchfall kommen, in schwerenFällen auch zu optischen Täuschun-gen, Angst und Krampfanfällen.

Gefleckter Aronstab(Arum maculatum)

giftig:alle frischen Pflanzenteile ein-schließlich der roten Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu Bren-nen und Prickeln im Mund, Erbre-chen, Bauchschmerzen und Durch-fall kommen, in schweren Fällenauch zu Erregung, Schwindel so-wie Krämpfen in den Extremitäten.In den letzten Jahren wurden keineFälle mit tödlichem Ausgang mehrbekannt.

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Stechapfel(Datura stramonium)

stark giftig:alle Teile, besonders Wurzeln undSamen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:wie bei der Tollkirsche (S. 22).Rötung des Gesichts und beschleu-nigter Puls können fehlen, Halluzi-nationen in den Vordergrund treten.

SchwarzesBilsenkraut(Hyoscyamus niger)

stark giftig:alle Teile, besonders die Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:wie bei der Tollkirsche (S. 22)

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Wasserschierling(Cicuta verosa)

stark giftig: alle frischen Pflanzen-teile, vor allem die an Sellerie er-innernden Wurzeln

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Kauen schon kleinerWurzelstückchen kann es nacheiner halben bis einer Stunde zuheftigem Brennen im Mund undErbrechen kommen, in schwerenFällen auch zu Krampfanfällen;Todesfolge möglich.

GefleckterSchierling(Conium maculatum)

stark giftig:alle Teile, besonders die Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu hefti-gem Erbrechen, Herzrasen, weitenPupillen kommen, in schweren Fäl-len auch zu Lähmungen, die vonden Beinen her aufsteigen; Todes-folge möglich.

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Virginischer Tabak(Nicotiana tabacum)

giftig: alle Teile, frisch und als Ta-bak, auch die bisher als ungiftig an-gesehenen Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Leichte Nikotinvergiftung nachdem Verzehr geringer Mengen kön-nen sich durch Erbrechen, Übel-keit, Durchfall, Schwindel, Kopf-schmerzen, Händezittern äußern;schwere Vergiftungen sind gekenn-zeichnet durch Blässe, kaltenSchweiß, Herzrasen, Krampfanfäl-le, Bewusstseinsverlust; Todesfolgedurch Atemlähmung möglich.

Roter Fingerhut(Digitalis purpurea)

giftig:alle Teile

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu Übel-keit, Erbrechen und Leibschmerzenkommen. Wenn nicht erbrochenwird, auch Herzrhythmusstörun-gen, Sehstörungen und Halluzina-tionen möglich.

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Blauer und GelberEisenhut(Aconitum napellus,Aconitum vulparia)

stark giftig: alle Teile, besondersdie Wurzeln und Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Schon 10–20 Minuten nach demVerzehr kann zu Brennen und Krib-beln im Munde und in den Fingernund Zehen kommen sowie zu völli-ger Empfindungslosigkeit der Hautmit Gefühl der Kälte, weiterhin zuheftigem Erbrechen und kolikarti-gen Durchfällen. In sehr schwerenFällen können auch starke Mus-kelschmerzen, Herzrhythmusstö-rungen und Lähmungen auftreten;Tod durch Atemlähmung oderKreislaufversagen möglich.

Herbstzeitlose(Colchicum autumnale)

stark giftig:alle Teile, besonders die Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:2–6 Stunden nach dem Verzehrkann es zu Brennen im Mund,Schluckbeschwerden, Erbrechenund Durchfall kommen, in schwe-ren Fällen auch zu Herzrasen,Krampfanfällen und aufsteigendenLähmungen; Todesfolge durchAtemlähmung möglich.

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Rotbeerige undSchwarzbeerigeZaunrübe(Bryonia dioica, Bryonia alba)

giftig: alle Teile einschließlich derroten bzw. schwarzen Beeren

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Bei Hautkontakt mit Pflanzensaftkönnen Rötungen und Blasen ent-stehen.Nach dem Verzehr kann es zu hefti-gen Leibschmerzen, Erbrechen undblutigem Durchfall kommen, inschweren Fällen auch zu Nieren-schäden.

Gelbe undBlaue Lupine(Lupinus luteus,Lupinus angustifolius)

giftig:die Samen

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu Er-brechen, Leibschmerzen undDurchfall kommen, in schwerenFällen auch zu Herzrhythmusstö-rungen.

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Christrose(Helleborus niger)

giftig:alle Teile

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr kann es zu Krat-zen in Mund und Rachen, erhöhtemSpeichelfluss, Erbrechen, Leib-schmerzen, Durchfall und weitenPupillen kommen.

Riesen-Bärenklau(Herkulesstaude)(Heracleum mantegazzianum)

giftig: Stängelsaft

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Vor allem beim Abschlagen derStängel, wenn der austretende Saftauf die Haut tropft und die Sonneanschließend auf diese Stellescheint, können Hautrötungen mitBlasen entstehen wie bei Verbren-nungen 1. und 2. Grades.

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Zypressen- undGarten-Wolfsmilch(Euphorbia cyparissias,Euphorbia peplus)

giftig:alle Teile durch den Milchsaft

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Auf der Haut kann der MilchsaftBlasen und Pusteln hervorrufen.Milchsaftspritzer ins Auge verursa-chen manchmal Bindehaut- undHornhautentzündungen.Nach dem Verzehr können sichauch im Mund schmerzhafteBlasen bilden, es kann zu Erbre-chen, Leibschmerzen und Durch-fall kommen, in schweren Fällenauch zu Kreislaufstörungen undKrampfanfällen.

Scharfer Hahnenfuß(Butterblume)(Ranunculus acris)

giftig: alle Teile

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Bei Hautkontakt ist Blasenbildungmöglich.Nach dem Verzehr kann es zu Er-brechen, Übelkeit, Leibschmerzenund Durchfall kommen.

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Dieffenbachie(Dieffenbachia)

giftig:alle Teile durch den Pflanzensaft

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Beim Verzehr frischer Pflanzentei-le können innerhalb von 30 Mi-nuten Rötung, Schwellung, starkeSchmerzen im Mund sowie Schluck-beschwerden auftreten. Die schnelleinsetzenden Beschwerden imMund halten meist vom Verzehrgrößerer Mengen ab, andernfallssind schwere Schäden der Magen-schleimhaut zu erwarten.Pflanzensaftspritzer ins Auge kön-nen schmerzhafte Entzündungen anHornhaut und Bindehaut verursa-chen.

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Topf-pflanzen

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Korallenbäumchen(Solanum pseudocapsicum)

schwach giftig:alle Teile einschließlich der koral-lenfarbigen Früchte

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr können Leib-schmerzen, Übelkeit und Erbre-chen auftreten.

Weihnachtsstern(Euphorbia pulcherrima)

schwach giftig:der Milchsaft

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Nach dem Verzehr können Erbre-chen und Durchfall auftreten.

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Alpenveilchen(Cyclamen persicum)

giftig: die Knolleungiftig: Blüten, Blätter

mögliche Vergiftungs-erscheinungen:Bereits kleine Stückchen der Knol-le können Erbrechen und/oder Durchfall verursachen, inschweren Fällen auch Krampf-anfälle und Lähmungen.

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Einige ungiftige Ziersträucherzur kinderfreundlichen Bepflanzung vonGärten und Anlagen geeignet

Apfelrose, Japanische Rosa rugosaBlut-Johannisbeere Ribes sanguineumDeutzie, Hohe Deutzia scabraFächer-Ahorn, Roter Acer palmatumFelsenbirne, Kanadische Amelanchier canadenisFingerstrauch Potentilla fruticosaFlieder Syringa vulgarisForsythie Forsythia intermediaKolkwitzie Kolkwitzia amabilisKornelkirsche Cornus masPfeifenstrauch (Falscher Jasmin) Philadelphus coronariusPurpur-Hartriegel Cornus albaRanunkelstrauch Kerria japonicaRosen-Eibisch Hibiscus syriacusScheinquitte, Japanische Chaenomeles-HybridenSchmetterlingsstrauch Buddleia davidiiSilber-Eschenahorn Acer negundoSpierstrauch Spiraea bumaldaTamariske Tamarix parvifloraZierkirsche, Japanische Prunus serrulata

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Verzeichnis der Giftinformationszentren der Bundesrepublik Deutschland (Stand: Juli 2006)Berlin: Institut für Toxikologie – Klinische Toxikologie und Giftnotruf Berlin, Oranienburger Straße 285, 13437 Berlin, Tel.: 030/1 92 40, Fax: 030/30 68 67 21,www.giftnotruf.de

Berlin: Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Nephrologie und internistische Intensivmedizin, Giftinformation,Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, Tel.: 030/450 653 555, Fax: 030/450 553 915,www.charite.de/nephro/nephro47.html

Bonn: Informationszentrale gegen Vergiftungen, Zentrum für Kinderheilkunde der Universität BonnAdenauerallee 119, 53113 Bonn, Tel.: 0228/1 92 40, Fax: 0228/2 87 33 14, www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale

Erfurt: Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern,Sachsen, Sachsen-Anhalt und ThüringenNordhäuser Str. 74, 99089 Erfurt, Tel.: 0361/73 07 30, Fax: 0361/7 30 73 17

Freiburg: Vergiftungs-Informationszentrale Freiburg, Zentrum für Kinderheilkunde undJugendmedizinMathildenstraße 1, 79106 Freiburg, Tel.: 0761/1 92 40, Fax: 0761/2 70 44 57

Göttingen: Giftinformationszentrum-Nord der Länder Bremen, Hamburg, Niedersach-sen und Schleswig-Holstein (GIZ-Nord), Pharmakologisch-toxikologisches Servicezen-trum, Universität Göttingen - Bereich HumanmedizinRobert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen, Tel.: 0551/1 92 40 (f. med. Fachpers.0551/383180), Fax: 0551/3 83 18 81, www.giz-nord.de

Homburg: Informations- und Beratungszentrum für Vergiftungsfälle, Klinik für Kinder-und JugendmedizinGeb. 9, 66421 Homburg/Saar, Tel.: 06841/1 92 40; -/1 62 83 14, Fax: 06841/1 62 84 38www.uniklinikum-saarland.de/de/einrichtungen/andere/giftzentrale

Mainz: Klinische Toxikologie und Beratungsstelle bei Vergiftungen der Länder Rhein-land-Pfalz und Hessen, UniversitätsklinikumLangenbeckstraße 1, 55131 Mainz, Tel.: 06131/1 92 40; -/23 24 66, Fax: 06131/23 24 68;-69, www.giftinfo.uni-mainz.de

München: Giftnotruf München, toxikologische Abteilung der II. Med. Klinik und Poli-klinik, rechts der Isar der Technischen Universität MünchenIsmaninger Straße 22, 81675 München, Tel.: 089/1 92 40, Fax: 089/41 40 24 67, www.toxinfo.org

Nürnberg: Giftinformationszentrale der medizinischen Klinik 2 - Klinikum NürnbergNord, Prof. Ernst-Nathan-Straße 1, 90419 Nürnberg, 24-Stunden-Notruf: Tel.: 0911/3 9824 51, Fax: 0911/3 98 21 92, www.giftinformation.de

Weitere InformationsstellenLeipzig: Toxikologischer Auskunftsdienst, Institut für Klinische Pharmakologie und To-xikologie der UniversitätHärtelstraße 16-18, 04107 Leipzig, Tel.: 0341/9 72 46 66 (rund um die Uhr), Fax: 0341/9 72 46 57

Kassel: Laboratoriumsmedizin Kassel MVZDruseltalstraße 61, 34131 Kassel, Tel.: 0561/91 88-118, Fax: 0561/91 88-199, www.medizinlabor.de36

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Herausgeber:Ministerium für Arbeit,Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen40190 Düsseldorf

Internet:www.mags.nrw.de

E-Mail:[email protected]

Mit freundlicher Genehmigung der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung, Marburg/Lahn

Autorin:Dr. Ursula Maier, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung, Marburg (bis 2004)

Fotos:Prof. Dr. H. Bartels, Göttingen; Dr. A. Bettschart, Einsiedeln; U. Falkenberg, Marburg; Prof. Dr.D.Frohne, Kiel; Jünger-Verlag, Frankfurt; K. Kalb, Marburg; Dr. D. Maier, Marburg; P. Maier, Marburg; Dr. H. J. Pfänder, Kiel; Dr.K.Werthmüller, Marburg; Prof.Dr.H.C.Weber, Marburg; Prof. Dr. M. Wichtl, Marburg

Druck:Central-Druck Trost GmbH & Co. KG, Heusenstamm

August 2006

Die für dieses Heft hauptsächlich verwendeten Arbeitsunterlagen:

Dr. D. Frohne, H.J. Pfänder: „Giftpflanzen“Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1982

Ritter, S., Krienke, E.G.: „Vergiftungsunfälle mit Pflanzen“. In: Krienke, E.G., von Mühlendahl, K.E.,Oberdisse, U. (Hrsg.): „Vergiftungen im Kindesalter“, S. 222-263, Enke-Verlag, Stuttgart 1986

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www.mags.nrw.de