Glacis Minden Entwicklung einer Festungsanlage zum ... gestalten... · würde das Glacis jedoch auch ohne Pflege nie ein Urwald werden können. • Partien eines Laubhochwaldes der

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Glacis Minden – Entwicklung einer Festungsanlage zum Waldpark Pflege und Entwicklungskonzept Glacis Minden

L-A-E LandschaftsArchitekten Ehrig & Partner mbB


Wofür ein Pflege- und

Entwicklungskonzept für

das Glacis?

Schützen durch; • bewahren, BNatSchG §1 Abs. 4, 1 • erhalten BNatSchG §1 Abs. 2, 3 und BNatSchG §1 Abs. 3, 5 und BNatSchG §1 Abs. 4, 6 • pflegen BNatSchG §1 Abs. 1, 3 / DSchG NRW §1 • Gefährdungen entgegenwirken BNatSchG§1 Abs. 2, 2

sinnvoll zu nutzen / schonend zu nutzen DSchG NRW §1 / BNatSchG§ 1 Abs. 3,

Gemeinsame Ziele des Naturschutzes und der Denkmalpflege:

Das Glacis ist ein Denkmal im Sinne des DSchG NRW

Das Glacis ist eine historisch gewachsene Kulturlandschaft, im Sinne des BNatSchG §1 Abs.4 Ein Teilbereich des Glacis ist ein geschützter Landschaftsbestandteil nach BNatSchG §29


Wofür ein Pflege- und Entwicklungskonzept?

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Der Denkmalschutz (Gartendenkmalpflege) ist eine große Chance für den Naturschutz (weil er den Großteil des Glacis umfasst)

ohne den Schutz der Naturgüter kann das Denkmal Glacis nicht erhalten werden

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BNatSchG §1 Abs. 3, 1,2: 1. (…) zur dauerhaften Sicherung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes sind insbesondere (…) die prägenden biologischen Funktionen, Stoff- und Energieflüsse sowie landschaftlichen Strukturen zu schützen

2. Böden so zu erhalten, dass sie ihre Funktion im Naturhaushalt erfüllen können

BNatSchG §1 Abs. 1, 3: „der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft

(allgemeiner Grundsatz).

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Mit welchen Maßnahmen kann das Entwicklungsziel erreicht werden? Pflegeziel? Pflegeaufwand / Pflegequalität (Qualitätsmanagement)?

ökologische Ziele

denkmalpflegerische Ziele

Nutzungsziele

Glacis

Was ist zu Entwickeln? Entwicklungsziele? Zielbilder?

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A) Bestandsaufnahme und Analyse

Raumstrukturen, Gehölzstrukturen, Unterwuchsstrukturen, Nutzungsstrukturen

B) Ermittlung von Lösungsansätzen (Zielplanung)

Leitbild, Zielstellung als integrierter Lösungsansatz, Vegetationsziele

C) Maßnahmenprogramm mit Prioritätensetzung

Raumstrukturen, Gehölzstrukturen, Unterwuchsstrukturen, Nutzungsstrukturen

D) Erfolgsbilanzierung (QM) Definition von Erfolgsmaßstäben, Prozessschutzüberwachung

Aufbau eins Pflege- und Entwicklungskonzeptes

Glacis Minden – Entwicklung einer Festungsanlage zum Waldpark Pflege- und Entwicklungskonzept Glacis Minden


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Was ist das Glacis?

Ein Wald, ein Park, ein Parkwald oder Waldpark?

Park:

Entlehnt aus frz. Parc 17. Jhd. und geht zurück auf lat. parricus (Gehege),

im Sinne von „Grand Parc“ hatte es die Bedeutung eines eingezäunten aber

ausgedehnten Waldgebietes

(KLUGE 1989, S. 528 / UERSCHELN UND KALUSOK 2001, S. 194)

Beim Glacis handelt es sich historisch gesehen um eine Festungsanlage,

die zu einem städtischen Parkwald umgewandelt wurde

und weniger um einen Park oder Landschaftspark im ursprünglichen Sinne.

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Wald, Park, Parkwald oder Waldpark?

Arbeitsstand der Bestandsanalyse vom 28.08.2018 Pflege und Entwicklungskonzept Glacis Minden

Anlagengenese - Phasen der Glacisentwicklung

Epoche des preußischen Militärs im Glacis 1764 – 1872 (108 Jahre) 1816 – 1872 56 Jahre Phase des erneuten Glacisausbaus 1764 – 1815 51 Jahre Phase der Schleifung und gärtnerischen Umgestaltung

„… es ist sehr zu bedauern, dass 18 Jahre seit Schleiffung der Festung verloren sind, ohne das Zweckmäßiges geschehen ist. Denn schon damals hätte man erkennen müssen, dass die Aufforstung der Glacis, insbesondere der Ahornreihe dringend der Auslichtung bedurfte, wenn anders ein schöner Baumbestand erhalten bleiben sollte…“ (Gutachten TATTER UND TRIPP 1891)

Wald aus Perspektive der Nutzung (nach ELLENBERG 1982, S.43)

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„…aus forstlichen Gründen hätte gelichtet werden müssen, umso mehr vom landschaftlichen Standpunkte aus, der nicht Holz und Stangen, sondern schöne Bäume, nicht Schräge mit möglichst langen Stämmen, sondern malerische Einzelbäume, Gruppen und üppiges Unterholz verlangt...“ (Gutachten TATTER UND TRIPP 1891)

Wald aus struktureller Perspektive (nach ELLENBERG 1982, S.52)

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Zielzustand Hallenwald Phase V(a+b) auf schweren sandig-lehmigen Böden

Lebensumstand Konkurrenzstress

1. Ausschussinformation Pflege- und Entwicklungskonzept Glacis Minden

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Wald aus Perspektive des ökologischen Standorts (nach ELLENBERG 1982, S.75)

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Zusammenfassung:

• Beim Glacis handelt es sich weder um einen genutzten

noch um einen natürlichen Wald.

• Aufgrund der Verkehrssicherungspflicht und der urbanen Lage

würde das Glacis jedoch auch ohne Pflege nie ein Urwald werden können.

• Partien eines Laubhochwaldes der Optimal- und Zerfallsphase wechseln sich mit Bereichen eines schlecht ausgeprägten Mittelwaldes ab.

• Das Glacis ist ein Eichen-Buchen-Waldstandort und war vor dem Ulmensterben ein Eichen-Ulmenwaldstandort der Hartholzaue.

• Historisch war das Glacis bereits als Parkwald angelegt. 17



Das Glacis ist für mich ein geschichtsträchtiges städtisches Grünsystem mit einem bemerkenswertem Altbaumbestand und zugleich einem hohen naturschutzfachlichem und gartendenkmalpflegerischem Handlungsbedarf. Ich wünsche mir ein Glacis, das auch in Zukunft viele Altbäume zählt, sein gartenkünstlerisches und naturschutzfachliches Potenzial voll entfalten kann und seine räumliche Fragmentierung überwindet.



Ergebnisse der Bestandsanalyse Pflege und Entwicklungskonzept Glacis Minden

Anlagengenese und Gehölzstrukturen

Gartenkünstlerische Epoche 1873 – 1952 (79 Jahre) 1925 – 1952 27 Jahre Phase des Niedergangs 1873 – 1924 51 Jahre Phase des gartenkünstlerischen Ausbaus

„Bei der Durchführung der Bastau durch das Glacis könnte eine hübsche, landschaftliche Scene geschaffen werden, daß man die innere Böschung mit einem Fußweg begleitet, welcher man durch eine Brücke (…) an der höchsten Stelle des Durchbruches überzuführen wäre. Auch der Bachlauf wäre in der Uferbildung interessant zu gestalten.“ (Gutachten TATTER UND TRIPP 1891)

Epoche der Moderne 1953 – 2018 (65 Jahre) 1990 – 2018 29 Jahre Phase der Modernisierung 1973 – 1989 15 Jahre Phase der Umgestaltung und Erweiterung 1953 – 1972 19 Jahre Phase des Wiederaufbaus Gartenkünstlerische Epoche 1873 – 1952 (79 Jahre) 1925 – 1952 27 Jahre Phase des Niedergangs 1873 – 1924 51 Jahre Phase des gartenkünstlerischen Ausbaus Epoche des preußischen Militärs im Glacis 1764 – 1872 (108 Jahre) 1816 – 1872 56 Jahre Phase des erneuten Glacisausbaus 1764 – 1815 51 Jahre Phase der Schleifung und gärtnerischen Umgestaltung





„…die Bewaldeten Glacis dienen als willkommene Promenade…“ (Gutachten TATTER UND TRIPP 1891)

„… das ganze Weserglacis (…) in dem sich wertvolle und malerische Bäume befinden [ist] zu lichten und zugleich für Nachpflanzung von Unterholz zu sorgen…“ (Gutachten TATTER UND TRIPP 1891)

Grafik: L-A-E LandschaftsArchitektur Ehrig



„Es berührt ferner wehmütig, wenn man sieht, wie stellenweise die schönsten Buchen, Eichen, (…) und Kastanien mit ursprünglich vollen Laubkronen von (…) dem zügellos hochschießenden Unterholz geradezu erstickt worden sind.“ (Gutachten TATTER UND TRIPP 1891)

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Erstellung einer dendrochronologischen Zeittafel zur Übersicht von Stressphasen und vitalen Phasen und unter Berücksichtigung anlagengenetischer Ereignisse.

Grafik: L-A-E LanschaftsArchitektur Ehrig

Plänterbetrieb

Sukzession

Sukzession

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Entwicklungszyklus von Buchenbeständen mit Eichen

Grafik: L-A-E LanschaftsArchitektur Ehrig 30



Grafik: L-A-E LanschaftsArchitektur Ehrig

Arbeitsstand der Bestandsanalyse vom 28.08.2018 Pflege und Entwicklungskonzept Glacis Minden

Anlagengenese - Phasen der Glacisentwicklung

Das Simeonsglacis hat den höchsten Anteil an Altbäumen (47 %). Das Fischerglacis hat den niedrigsten Anteil an Altbäumen (33 %)



„…. So müsste im [Glacis] ein Preis von DM 0,50 / qm angesetzt werden. In diesem Preis sind jährlich ein dreimaliger Grasschnitt Ein einmaliges Laubharken, … enthalten.“ „Es wird erforderlich sein den vorhandenen stark überalterten Baumbestand (Buchen, Eichen, Ahorn) auszulichten…“ (REDING 1970)

verlorengegangene Strukturen: • histor. Wegestrukturen sind kaum erhalten

• histor. Gewässerstrukturen sind stark überformt

weitgehend erhalten gebliebene Strukturen:

• histor. Topographie ist weitgehend erhalten

• histor. Brücken, Artefakte und Denkmale sind weitgehend erhalten

• histor. Baumbestand ist weitgehend erhalten



2. Informationsveranstaltung am 08.11.2018

zur „Ökologie und Nutzung des Glacis“

wieder im Ratsgymnasiums Eingang: Königswall 28, 32423 Minden

3. Informationsveranstaltung 04.12.2018 4. Informationsveranstaltung 06.02.2019 5. Informationsveranstaltung 02.04.2019


08.11.2018 – Einladung zur nächsten Veranstaltung

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