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2 | PERSÖNLICH Donnerstag, 28. Juli 2011 Glück- wünsche DONNERSTAG, 28. JULI Margaritha Zumstein, Rheinfelden, zum 90. Geburtstag. Maja Zimmermann-Pugin, Wegenstetten, zum 80. Geburtstag. Fritz Gutjahr-Dennler, Hornussen, zum 70. Geburtstag. Die Neue Fricktaler Zeitung gratuliert den Jubilarinnen und dem Jubilar recht herzlich. Auf Wiedersehen, liebe Störche RHEINFELDEN. Der Storchen-Pic auf dem Storchennestturm in Rhein- felden hat Tradition. Auch dieses Jahr veranstaltet dabei der Natur- und Vogelschutzverein Rheinfelden NVVR ein Abschiedsfest zu Ehren der Störche, die anfangs bis Mitte August in Richtung Süden ziehen werden. Am Samstag 6. August von 10 bis 14 Uhr lädt der NVVR auf den Turm, um aus der Perspektive der Störche die Aussicht zu geniessen. Zudem wird ein Storchenfilm ge- zeigt. Für Kinder gibt es eine «Stor- chenaktivität», wobei sieTürme bau- en können, dafür werden sie be- lohnt. Weiter erfahren die Kinder ei- niges über das Leben der Störche. Erstmals während des Storchen- Pics veranstaltet der NVVR eine Ve- lotour zu den Storchenhorsten. Sie beginnt um 11 Uhr beim Storchen- nestturm und dauert rund neunzig Minuten. (mgt) www.nvvr.ch Startklar für den Süden: Störche auf dem Storchennest-Turm in Rheinfel- den. Foto: zVg Tierisches In seinem Archiv befinden sich über 25 000 Fotos. Seine mondsüchtige Frau Bea sagt, er hätte sein Hobby zum Beruf machen sollen. Roland Zuber und die Fotografie – es war Liebe auf den ersten Klick. Ronny Wittenwiler ZEININGEN. Wer seine Wohnung be- tritt und weiss, was Roland Zuber in seiner Freizeit treibt, erlebt zuerst einmal eine Überraschung. Kaum ein Bild ziert die Wand. Nirgends ist die Ameise festgehalten, auf die er stundenlang vor einer Blume kniend wartete und dann – als es endlich so weit war – abdrückte. Wo sind die über 25 000 Fotos, die er in den letz- ten knapp 40 Jahren seines Lebens machte? «Ein Jäger hängt auch nicht jedes Geweih als Trophäe an die Wand», sagt der bald Fünfzigjäh- rige. Seine Fotos sind archiviert auf der Festplatte des Computers. Und im Fotoalbum verstaut im Arbeits- zimmer. Unschuldige Füchse Dabei könnten sich die Bilder sehen lassen. Da ist etwa jenes Bild mit die- sen Füchsen. Es war der 27. Mai die- ses Jahres, der Zeiger stand auf 18 Uhr, als Zuber es endlich schaffte: In einem Maisfeld auf der Möhliner Hö- he fotografierte er zwei Jungfüchse mit ihrer Mutter. Rund 60 Meter weit war er vom Fuchsbau entfernt und doch nah genug, um dieses wirklich wunderschöne Naturbild zu schies- sen. Es war der Lohn für stundenlan- ges «Ansitzen» verteilt auf mehrere Tage. Dieses und noch mehrere Bil- der sind auf Zubers Webseite zu se- hen. Seine Schwester war begeistert. Das ist nicht ganz selbstverständlich. «Kurz bevor ich die Aufnahme ins Netz stellte, hatte ein Fuchs ihre vier Meersäuli gefressen», sagt Zuber und verzieht, als wollte er noch rasch sein Beileid bekunden, das Ge- sicht. Immerhin: Die Füchse von der Möhliner Höhe sind unschuldig. Zu- bers Schwester lebt, genau wie ihre Meerschweinchen zuvor, im Elsass. Er kniete vor dem Blüemli Oder da ist dieses andere Bild. Ent- standen in den Ferien am Tegernsee. Zuber wartete auf die Ameise und den Moment. Es sind solche Sujets, die er mag. Fotos, für die es Geduld braucht. «Ich wäre ein schlechter Hochzeitsfotograf. Vor Leute hinste- hen und zu knipsen, liegt mir nicht.» Warten hingegen bis das Tier endlich da angelangt ist, wo es sich Zuber wünscht – dieses Warten mache ihm nichts aus. «Wer wartet, hat normalerweise ohnehin nichts anderes vor.» Klingt plausibel. «Nach zwei Stunden ging ich mal in den Garten unseres Ferienhauses und suchte ihn», sagt Zubers Partnerin Bea. «Da kniete Roli doch tatsächlich vor diesem einen Blüemli und warte- te auf...» – «auf die Ameise! Das ha- ben wir gerade eben besprochen», sagt Zuber und lächelt. Seine Bea lä- chelt jetzt auch. Sie lebt seit 21 Jah- ren mit ihm zusammen und ist sein grösster Fan, «vielleicht etwas vor- eingenommen», räumt sie ein. «Aber Roli könnte sein Hobby problemlos zum Beruf machen.» Er habe einfach dieses Auge für den Mo- ment. «Seine Makroaufnahmen sind wunderschön.» Zuber will nicht. Geld verdienen mit Fotos kommt nicht in Frage. «Es ist gut so, wie es ist.» Der gelernte Metallbauschlos- ser freut sich, wenn jemand Gefallen an seinen Bildern findet. Ihm ist die- se Art der Bestätigung lieber als Geld. Warten auf den Eisvogel Als Sekundarschüler verliebte er sich in die Fotografie und später auch in Bea. Kinder haben sie keine. Dafür einen Hund. «Das reicht voll- kommen», sagt Zuber und lächelt. Chica ist eine schwarze, grosse und hübsche Mischlingsdame. Auf der Festplatte des Computers existieren mehr Bilder von ihr als von Zuber und seiner Partnerin zusammen. Zum Glücklichsein braucht er nicht mehr, als er jetzt besitzt. Seine Bea, Chica, die Arbeit und eine Portion Gesundheit und seine Fotografie. Dennoch fehlen ihm ein paar Sujets vor der Linse. «Auf einen Eisvogel im richtigen Moment warte ich noch im- mer. Schon lange bin ich auf der Lau- er.» Aber Zuber, das wissen wir mitt- lerweile, kann warten. Oder da wä- ren auch die Wildschweine. Auch sie möchte er gerne einmal knipsen. Welche gesehen hat er schon oft. Doch die Sache hat einen Haken: «Immer wenn die Sau kommt, habe ich keine Fotoausrüs-tung dabei.» «Technisch gesehen habe ich keine Ahnung» Das ist zwar etwas blöd, aber verständ- lich. Kamera und Teleobjektiv sind mehrere Kilogramm schwer. Zuber hat sein Hobby in Sachen Ausrüstung fort- laufend professionalisiert. Da über- rascht sein Geständnis am Ende des Gesprächs genauso wie seine beinahe unbebilderte Wohnung: «Technisch gesehen habe ich keine Ahnung vom Fotografieren. Da bin ich eine Pfeife.» Zuber lacht. Sonst noch etwas, das die Welt und das Fricktal über ihn wissen sollte? «Nein», sagt er leise. Jetzt lächelt er. So, dass sich um seine Augen kleine Fält- chen bilden. Er hält die Kamera sanft wie ein Baby in den Händen, als sich seine Bea nochmals zu Wort meldet. «Ich bin mondsüchtig. Ich wünsche mir von dir doch schon so lange ein schönes Bild vom Vollmond über dem Zeininger Berg.» – «Den Wunsch erfüll ich dir, wenn du Chica zum Heulen bringst», sagt Zuber und lächelt noch immer. Er, der statt vor einer Hochzeitsgesell- schaft lieber vor der Natur und ihren Tieren auf die Knie geht. www.roli-foto.ch «Immer wenn die Sau kommt, habe ich keine Kamera dabei» Roland Zuber aus Zeiningen ist ein Knipser – er mag tierische Fotos Als Schüler verliebte er sich in die Fotografie. Sie liess ihn nicht mehr los. Roland Zuber, hier auf seinem Balkon in Zeiningen, bringt für seine Tierfotos jeweils eine Engelsgeduld auf. Foto: Ronny Wittenwiler «Vor Leute hinstehen und zu knipsen, liegt mir nicht» Herzliche Gratulation Simon Zumsteg hat seine Lehre als Landschaftsgärtner bei der Firma «Florian Gartenbau» in Etzgen als Zweitbester des Kantons mit der Note 5,3 abgeschlossen. Gleichzeitig absolvierte er die Berufsmatur und erreichte die Schlussnote von 5,0. Wir gratulieren Simon zu diesem tollen Erfolg und wünschen Ihm viel Freude in seinem Beruf. Deine Familie Wer sich auf Lorbeer ausruht, zerkratzt sich den Hintern. Markus M. Ronner

Glück - wünsche «Immer wenn die Sau kommt, habe ich keine ... · «Aber Roli könnte sein Hobby problemlos zum Beruf machen.» Er habe einfach dieses Auge für den Mo-ment. «Seine

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2 | PERSÖNLICH Donnerstag, 28. Juli 2011

Glück -wünscheDONNERSTAG, 28. JULI Margaritha Zumstein,

Rheinfelden, zum 90. Geburtstag.

Maja Zimmermann-Pugin,

Wegenstetten, zum 80. Geburtstag.

Fritz Gutjahr-Dennler, Hornussen,zum 70. Geburtstag.

Die Neue Fricktaler Zeitung

gratuliert den Jubilarinnen und

dem Jubilar recht herzlich.

Auf Wiedersehen,liebe Störche

RHEINFELDEN. Der Storchen-Pic

auf dem Storchennestturm in Rhein-

felden hat Tradition. Auch dieses

Jahr veranstaltet dabei der Natur-

und Vogelschutzverein Rheinfelden

NVVR ein Abschiedsfest zu Ehren

der Störche, die anfangs bis Mitte

August in Richtung Süden ziehen

werden. Am Samstag 6. August von

10 bis 14 Uhr lädt der NVVR auf den

Turm, um aus der Perspektive der

Störche die Aussicht zu geniessen.

Zudem wird ein Storchenfilm ge-

zeigt. Für Kinder gibt es eine «Stor-

chenaktivität», wobei sie Türme bau-

en können, dafür werden sie be-

lohnt. Weiter erfahren die Kinder ei-

niges über das Leben der Störche.

Erstmals während des Storchen-

Pics veranstaltet der NVVR eine Ve-

lotour zu den Storchenhorsten. Sie

beginnt um 11 Uhr beim Storchen-

nestturm und dauert rund neunzig

Minuten. (mgt)

www.nvvr.ch

Startklar für den Süden: Störche auf

dem Storchennest-Turm in Rheinfel-

den. Foto: zVg

Tierisches

In seinem Archiv befindensich über 25 000 Fotos. Seine mondsüchtige Frau Bea sagt, er hätte sein Hobby zum Beruf machen sollen.Roland Zuber und die Fotografie – es war Liebe auf den ersten Klick.

Ronny Wittenwiler

ZEININGEN. Wer seine Wohnung be-tritt und weiss, was Roland Zuber inseiner Freizeit treibt, erlebt zuersteinmal eine Überraschung. Kaumein Bild ziert die Wand. Nirgends istdie Ameise festgehalten, auf die erstundenlang vor einer Blume kniendwartete und dann – als es endlich soweit war – abdrückte. Wo sind dieüber 25 000 Fotos, die er in den letz-ten knapp 40 Jahren seines Lebensmachte? «Ein Jäger hängt auchnicht jedes Geweih als Trophäe andie Wand», sagt der bald Fünfzigjäh-rige. Seine Fotos sind archiviert aufder Festplatte des Computers. Undim Fotoalbum verstaut im Arbeits-zimmer.

Unschuldige FüchseDabei könnten sich die Bilder sehenlassen. Da ist etwa jenes Bild mit die-sen Füchsen. Es war der 27. Mai die-ses Jahres, der Zeiger stand auf 18Uhr, als Zuber es endlich schaffte: Ineinem Maisfeld auf der Möhliner Hö-he fotografierte er zwei Jungfüchsemit ihrer Mutter. Rund 60 Meter weitwar er vom Fuchsbau entfernt unddoch nah genug, um dieses wirklichwunderschöne Naturbild zu schies-sen. Es war der Lohn für stundenlan-ges «Ansitzen» verteilt auf mehrereTage. Dieses und noch mehrere Bil-der sind auf Zubers Webseite zu se-hen. Seine Schwester war begeistert.

Das ist nicht ganz selbstverständlich.«Kurz bevor ich die Aufnahme insNetz stellte, hatte ein Fuchs ihre vierMeersäuli gefressen», sagt Zuberund verzieht, als wollte er nochrasch sein Beileid bekunden, das Ge-sicht. Immerhin: Die Füchse von derMöhliner Höhe sind unschuldig. Zu-bers Schwester lebt, genau wie ihreMeerschweinchen zuvor, im Elsass.

Er kniete vor dem BlüemliOder da ist dieses andere Bild. Ent-

standen in den Ferien am Tegernsee.Zuber wartete auf die Ameise undden Moment. Es sind solche Sujets,die er mag. Fotos, für die es Geduldbraucht. «Ich wäre ein schlechterHochzeitsfotograf. Vor Leute hinste-hen und zu knipsen, liegt mir nicht.»

Warten hingegen bis das Tierendlich da angelangt ist, wo essich Zuber wünscht – dieses Wartenmache ihm nichts aus. «Wer wartet,hat normalerweise ohnehin nichtsanderes vor.» Klingt plausibel. «Nachzwei Stunden ging ich mal in denGarten unseres Ferienhauses undsuchte ihn», sagt Zubers PartnerinBea. «Da kniete Roli doch tatsächlichvor diesem einen Blüemli und warte-te auf...» – «auf die Ameise! Das ha-ben wir gerade eben besprochen»,sagt Zuber und lächelt. Seine Bea lä-chelt jetzt auch. Sie lebt seit 21 Jah-ren mit ihm zusammen und ist seingrösster Fan, «vielleicht etwas vor-eingenommen», räumt sie ein.

«Aber Roli könnte sein Hobbyproblemlos zum Beruf machen.» Erhabe einfach dieses Auge für den Mo-

ment. «Seine Makroaufnahmen sindwunderschön.» Zuber will nicht.Geld verdienen mit Fotos kommtnicht in Frage. «Es ist gut so, wie esist.» Der gelernte Metallbauschlos-ser freut sich, wenn jemand Gefallenan seinen Bildern findet. Ihm ist die-se Art der Bestätigung lieber alsGeld.

Warten auf den EisvogelAls Sekundarschüler verliebte ersich in die Fotografie und später

auch in Bea. Kinder haben sie keine.Dafür einen Hund. «Das reicht voll-kommen», sagt Zuber und lächelt.Chica ist eine schwarze, grosse undhübsche Mischlingsdame. Auf derFestplatte des Computers existierenmehr Bilder von ihr als von Zuberund seiner Partnerin zusammen.Zum Glücklichsein braucht er nichtmehr, als er jetzt besitzt. Seine Bea,Chica, die Arbeit und eine Portion

Gesundheit und seine Fotografie.Dennoch fehlen ihm ein paar Sujetsvor der Linse. «Auf einen Eisvogel imrichtigen Moment warte ich noch im-mer. Schon lange bin ich auf der Lau-er.» Aber Zuber, das wissen wir mitt-lerweile, kann warten. Oder da wä-ren auch die Wildschweine. Auch siemöchte er gerne einmal knipsen.Welche gesehen hat er schon oft.Doch die Sache hat einen Haken:«Immer wenn die Sau kommt, habeich keine Fotoausrüs-tung dabei.»

«Technisch gesehen habe ich keineAhnung»Das ist zwar etwas blöd, aber verständ-lich. Kamera und Teleobjektiv sindmehrere Kilogramm schwer. Zuber hatsein Hobby in Sachen Ausrüstung fort-laufend professionalisiert. Da über-rascht sein Geständnis am Ende desGesprächs genauso wie seine beinaheunbebilderte Wohnung: «Technischgesehen habe ich keine Ahnung vom Fotografieren. Da bin ich eine Pfeife.»Zuber lacht.

Sonst noch etwas, das die Welt unddas Fricktal über ihn wissen sollte?«Nein», sagt er leise. Jetzt lächelt er. So,dass sich um seine Augen kleine Fält-chen bilden. Er hält die Kamera sanftwie ein Baby in den Händen, als sichseine Bea nochmals zu Wort meldet.«Ich bin mondsüchtig. Ich wünsche mirvon dir doch schon so lange ein schönesBild vom Vollmond über dem ZeiningerBerg.» – «Den Wunsch erfüll ich dir,wenn du Chica zum Heulen bringst»,sagt Zuber und lächelt noch immer. Er,der statt vor einer Hochzeitsgesell-schaft lieber vor der Natur und ihrenTieren auf die Knie geht.

www.roli-foto.ch

«Immer wenn die Sau kommt,habe ich keine Kamera dabei»

Roland Zuber aus Zeiningen ist ein Knipser – er mag tierische Fotos

Als Schüler verliebte er sich in die Fotografie. Sie liess ihn nicht mehr los. Roland

Zuber, hier auf seinem Balkon in Zeiningen, bringt für seine Tierfotos jeweils eine

Engelsgeduld auf. Foto: Ronny Wittenwiler

«Vor Leute hinstehen und zu knipsen, liegt mir nicht»

Herzliche Gratulation

Simon Zumsteg hat seine Lehre alsLandschaftsgärtner bei der Firma «Florian Gartenbau» in Etzgen alsZweitbester des Kantons mit der Note 5,3 abgeschlossen. Gleichzeitig absolvierte er die Berufsmatur underreichte die Schlussnote von 5,0.Wir gratulieren Simon zu diesem tollen Erfolg und wünschen Ihm vielFreude in seinem Beruf.

Deine Familie

Wer sich auf Lorbeer ausruht, zerkratzt sich den Hintern.

Markus M. Ronner