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Nomenklaturempfehlungen DOI: 10.1002/ange.201304087 Glossar von Begriffen zur Assoziatbildung und Selbstorganisation in den Polymerwissenschaften (IUPAC-Empfehlung 2013)** Obmann: Carsten Schmuck* Ƞbersetzerin: Juliane Keilitz 1. Einleitung Ursprɒnglich wurden Assoziatbildung und Selbstorgani- sation im Allgemeinen nur mit micellaren und kolloidalen Molekɒlsystemen in Verbindung gebracht, die von Polymer- wissenschaftlern vorrangig als oligomere Systeme betrachtet werden. Mit dem Aufkommen der supramolekularen Chemie wurde durch ein breiteres VerstȨndnis der molekularen Selbstorganisation der Zugang zur Konstruktion neuer und faszinierender Molekɒlarchitekturen erçffnet. Dabei haben die Methoden der Polymerwissenschaft eine große Rolle beim Erreichen dieser Fortschritte gespielt. Jedes aufkeimende Gebiet bringt auch eine sich schnell erweiternde Terminologie mit sich, wobei alte Begriffe neue Bedeutung erhalten und neue Begriffe je nach Bedarf ent- stehen. Manche Verdoppelung ist dabei unvermeidlich und da die Chemie der Assoziatbildung und Selbstorganisation einige Gemeinsamkeiten mit den beiden benachbarten Be- reichen, den biologischen Systemen und der Materialphysik, aufweist, gibt es viele Gelegenheiten fɒr Verwirrungen in Hinblick auf das, was ein Fachmann mit einem bestimmten Begriff sagen will. Darum haben wir hier versucht, die wich- tigsten Begriffe zusammenzustellen, die derzeit in diesem Bereich verwendet werden. Dies ist keine endgɒltige Liste, aber sie soll den Lesern helfen, die nicht mit den Konzepten vertraut sind, und den Forschern als Leitfaden fɒr die Ver- wendung der Standardterminologie dienen. Aus Grɒnden der Konsistenz wurden die Begriffe, die im Rahmen der Polymerwissenschaften schon zufriedenstellend definiert sind, aus anderen IUPAC-Verçffentlichungen ɒber- nommen. Trotzdem sollte sich der Leser darɒber im Klaren sein, dass einige Begriffe in anderen ZusammenhȨngen eine zwar Ȩhnliche, aber trotzdem abweichende Bedeutung haben kçnnen. In einigen FȨllen wurden die Definitionen von be- reits existierenden Begriffen abgewandelt, um eine grçßere Allgemeingɒltigkeit zu erreichen oder die Definitionen zu verbessern. Alle anderen Begriffe und ihre Definitionen wurden in Zusammenarbeit mit Experten der jeweiligen Fachgebiete zusammengestellt. Fɒr eine einfache Suche wurden die Begriffe alphabetisch geordnet. Wenn einem Begriff in den Folgezeilen weitere Begriffe folgen, so handelt es sich bei diesen um anerkannte Synonyme. In FȨllen, in denen zwei Begriffe eine Ȩhnliche, aber nicht die gleiche Bedeutung haben und es wichtig ist, den Unterschied deutlich zu machen, verweist jede Definition auch auf die jeweils andere. Auf die Kennzeichnung von Begriffen, zu denen es einen eigenen Eintrag gibt, wurde in der Ƞbersetzung vollstȨndig verzichtet, weil sie im Original- text nicht konsequent durchgehalten wurde. Die Angewandte Chemie verçffentlicht Ƞbersetzungen von Recommendations und Technical Reports der IUPAC, um die chemische Fachsprache im Deutschen zu fçrdern. Sauber definierte Begriffe und klare Nomenklaturregeln bilden die Basis fɒr eine VerstȨndigung zwischen den Wis- senschaftlern einer Disziplin und sind fɒr den Austausch zwischen Wissenschafts- und Fachsprache sowie Allge- meinsprache essenziell. Alle Ƞbersetzungen werden von einem ausgewiesenen Experten (dem „Obmann“) geprɒft, korrigiert und autorisiert. Empfehlungen von Themen und Obleuten sind willkommen. [*] Prof. Dr. C. Schmuck Lehrstuhl fɒr Organische Chemie 2 FakultȨt fɒr Chemie UniversitȨt Duisburg-Essen UniversitȨtsstraße 7 45141 Essen (Deutschland) E-Mail: [email protected] Dr. J. Keilitz Berlin (Deutschland) [**] Copyright# der englischen Fassung, die unter dem Titel „Termi- nology for aggregation and self-assembly in polymer science“ von Richard G. Jones (Großbritannien), Christopher K. Ober (USA), Philip Hodge (Großbritannien), Pavel Kratochvȷl (Tschechien), Graeme Moad (Australien) und Michel Vert (Frankreich) fɒr die Verçffentlichung in Pure Appl. Chem. 2013, 85, 463–492 vorbereitet wurde: International Union of Pure and Applied Chemistry, 2013. – Wir danken der IUPAC fɒr die Genehmigung zum Druck einer deutschen Fassung dieses Glossars. [14] – Fehler/Unklarheiten im englischen Original wurden in der Ƞbersetzung behoben, wobei darauf nicht immer explizit hingewiesen wird. . Angewandte IUPAC-Empfehlungen 3078 # 2014 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Angew. Chem. 2014, 126, 3078 – 3091

Glossar von Begriffen zur Assoziatbildung und Selbstorganisation in den Polymerwissenschaften (IUPAC-Empfehlung 2013)

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NomenklaturempfehlungenDOI: 10.1002/ange.201304087

Glossar von Begriffen zur Assoziatbildung undSelbstorganisation in den Polymerwissenschaften(IUPAC-Empfehlung 2013)**Obmann: Carsten Schmuck*�bersetzerin: Juliane Keilitz

1. Einleitung

Urspr�nglich wurden Assoziatbildung und Selbstorgani-sation im Allgemeinen nur mit micellaren und kolloidalenMolek�lsystemen in Verbindung gebracht, die von Polymer-wissenschaftlern vorrangig als oligomere Systeme betrachtetwerden. Mit dem Aufkommen der supramolekularen Chemiewurde durch ein breiteres Verst�ndnis der molekularenSelbstorganisation der Zugang zur Konstruktion neuer undfaszinierender Molek�larchitekturen erçffnet. Dabei habendie Methoden der Polymerwissenschaft eine große Rollebeim Erreichen dieser Fortschritte gespielt.

Jedes aufkeimende Gebiet bringt auch eine sich schnellerweiternde Terminologie mit sich, wobei alte Begriffe neueBedeutung erhalten und neue Begriffe je nach Bedarf ent-stehen. Manche Verdoppelung ist dabei unvermeidlich und dadie Chemie der Assoziatbildung und Selbstorganisationeinige Gemeinsamkeiten mit den beiden benachbarten Be-reichen, den biologischen Systemen und der Materialphysik,aufweist, gibt es viele Gelegenheiten f�r Verwirrungen inHinblick auf das, was ein Fachmann mit einem bestimmtenBegriff sagen will. Darum haben wir hier versucht, die wich-tigsten Begriffe zusammenzustellen, die derzeit in diesem

Bereich verwendet werden. Dies ist keine endg�ltige Liste,aber sie soll den Lesern helfen, die nicht mit den Konzeptenvertraut sind, und den Forschern als Leitfaden f�r die Ver-wendung der Standardterminologie dienen.

Aus Gr�nden der Konsistenz wurden die Begriffe, die imRahmen der Polymerwissenschaften schon zufriedenstellenddefiniert sind, aus anderen IUPAC-Verçffentlichungen �ber-nommen. Trotzdem sollte sich der Leser dar�ber im Klarensein, dass einige Begriffe in anderen Zusammenh�ngen einezwar �hnliche, aber trotzdem abweichende Bedeutung habenkçnnen. In einigen F�llen wurden die Definitionen von be-reits existierenden Begriffen abgewandelt, um eine grçßereAllgemeing�ltigkeit zu erreichen oder die Definitionen zuverbessern. Alle anderen Begriffe und ihre Definitionenwurden in Zusammenarbeit mit Experten der jeweiligenFachgebiete zusammengestellt.

F�r eine einfache Suche wurden die Begriffe alphabetischgeordnet. Wenn einem Begriff in den Folgezeilen weitereBegriffe folgen, so handelt es sich bei diesen um anerkannteSynonyme. In F�llen, in denen zwei Begriffe eine �hnliche,aber nicht die gleiche Bedeutung haben und es wichtig ist, denUnterschied deutlich zu machen, verweist jede Definitionauch auf die jeweils andere. Auf die Kennzeichnung vonBegriffen, zu denen es einen eigenen Eintrag gibt, wurde inder �bersetzung vollst�ndig verzichtet, weil sie im Original-text nicht konsequent durchgehalten wurde.

Die Angewandte Chemie verçffentlicht �bersetzungenvon Recommendations und Technical Reports der IUPAC,um die chemische Fachsprache im Deutschen zu fçrdern.Sauber definierte Begriffe und klare Nomenklaturregelnbilden die Basis f�r eine Verst�ndigung zwischen den Wis-senschaftlern einer Disziplin und sind f�r den Austauschzwischen Wissenschafts- und Fachsprache sowie Allge-meinsprache essenziell. Alle �bersetzungen werden voneinem ausgewiesenen Experten (dem „Obmann“) gepr�ft,korrigiert und autorisiert. Empfehlungen von Themen undObleuten sind willkommen.

[*] Prof. Dr. C. SchmuckLehrstuhl f�r Organische Chemie 2Fakult�t f�r ChemieUniversit�t Duisburg-EssenUniversit�tsstraße 745141 Essen (Deutschland)E-Mail : [email protected]

Dr. J. KeilitzBerlin (Deutschland)

[**] Copyright� der englischen Fassung, die unter dem Titel „Termi-nology for aggregation and self-assembly in polymer science“ vonRichard G. Jones (Großbritannien), Christopher K. Ober (USA),Philip Hodge (Großbritannien), Pavel Kratochv�l (Tschechien),Graeme Moad (Australien) und Michel Vert (Frankreich) f�r dieVerçffentlichung in Pure Appl. Chem. 2013, 85, 463–492 vorbereitetwurde: International Union of Pure and Applied Chemistry, 2013. –Wir danken der IUPAC f�r die Genehmigung zum Druck einerdeutschen Fassung dieses Glossars.[14] – Fehler/Unklarheiten imenglischen Original wurden in der �bersetzung behoben, wobeidarauf nicht immer explizit hingewiesen wird.

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2. Terminologie

1 AggregatAgglomerat

Unregelm�ßige Cluster aus individuellen Molek�len oderPartikeln.

Anmerkung 1: Angelehnt an die Definitionen in Lit. [1–3] mitst�rkerer Betonung des Fehlens von Ordnung.

Anmerkung 2 : Ob sich die Begriffe „Aggregat“ und „Ag-glomerat“ im grçßeren wissenschaftlichen Zusammenhangunterscheiden, ist umstritten. Die Definitionen dieser Be-griffe, wie sie mit und ohne den Polymerbezug verwendetwerden, sind in Lit. [2] zu finden. Die hier pr�sentierte De-finition ist zwar �berarbeitet, stimmt aber mit der fr�heren�berein.

2 AmphiphilEine Verbindung, deren Molek�lbausteine bez�glich einesbestimmten Lçsungsmittels sowohl solvophile als auch sol-vophobe Gruppen enthalten.

Anmerkung 1: Je nach Lçsungsmittel kçnnen die solvophilenund solvophoben Gruppen des Molek�ls ionisch oder nicht-ionisch sein.

Anmerkung 2 : Als Lçsungsmittel wird meist ein w�ssrigesMedium angenommen, in dem gelçste Molek�le mit ausge-pr�gten polaren (hydrophilen) und unpolaren (hydrophoben)Bereichen leicht Micellen, Vesikel oder Aggregate bilden.

Anmerkung 3 : Gegen�ber der Definition in Lit. [1] korrigiert,weil jene auf Molek�le mit anionischen und kationischenBereichen im w�ssrigen Medium beschr�nkt ist.

a) Bolaamphiphil

Ein Amphiphil mit solvophilen Gruppen an beiden Endeneiner solvophoben Kette.

3 AnisotropRichtungsabh�ngige Eigenschaften von Molek�len, selbstor-ganisierten Systemen und Materialien.

4 AssoziatbildungAgglomeration

Der Prozess, durch den individuelle Molek�le oder PartikelAggregate bilden. Siehe auch Selbstorganisation.

Anmerkung : Angelehnt an die Definitionen in Lit. [1–3],aber an die �berarbeiteten Definitionen von Aggregat/Ag-glomerat angepasst.

5 AssoziationSelbstorganisation separater molekularer oder supramole-kularer Bausteine.

Anmerkung 1: Dieser Begriff wird insbesondere, aber nichtausschließlich f�r die Selbstorganisation von gegens�tzlichgeladenen freien Ionen zu Ionenpaaren oder grçßeren, nichtnotwendigerweise gut definierten Ionenclustern verwendet,die durch elektrostatische Anziehung zusammengehaltenwerden.

Anmerkung 2 : Der Begriff beschreibt das Gegenteil derDissoziation, wird aber �blicherweise nicht f�r die Bildungvon Addukten durch Zusammenlagerung oder Koordinationverwendet (Gold Book online[*]).

Anmerkung 3 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], aberallgemeing�ltiger.

6 �ußeres FeldDas eine molekulare oder ionische Spezies umgebende Feld,das von einer außerhalb der Spezies befindlichen Quelleausgeht.

Anmerkung : Dazu gehçren elektromagnetische, hydrodyna-mische und mechanische Felder.

7 Barotrope MesophaseEine Mesophase, die durch Ver�nderung des Druckes beikonstanter Temperatur gebildet wird.

8 Bildung supramolekularer AssoziateEine Selbstorganisation, die durch reversible nichtkovalentegerichtete Wechselwirkungen zwischen Molek�len zu einemSystem mit großer Molmasse f�hrt. (Anmerkung des Ob-manns: Die Einschr�nkung „mit großer Molmasse“ scheintnicht angebracht, da der Begriff �blicherweise synonym mitKomplexbildung verwendet wird, also nicht nur f�r die Ag-gregatbildung ausgehend von vielen Molek�len, sondernauch beispielsweise f�r 1:1-Komplexe gilt.)

Anmerkung : Von der Verwendung des Begriffs „supramole-kulare Polymerisation“ wird abgeraten.

9 BiomimetischEinen nat�rlichen Prozess oder ein nat�rliches Materialnachahmend.

10 BlockEin Block ist der Teil eines aus vielen Bausteinen zusam-mengesetzten Makromolek�ls, der mindestens ein konstitu-tionelles oder Strukturmerkmal aufweist, das in den benach-barten Einheiten nicht vorhanden ist[4, 5] (Gold Book online).

11 BlockcopolymerEin Polymer, das aus Blockmakromolek�len besteht.[4]

[*] Der Hinweis „Gold Book online“ hier und an anderen Stellen besagt,dass Details in der Online-Version des „Goldenen Buchs“ der IUPACunter dem englischen Originalbegriff gefunden werden kçnnen.

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12 Blockmakromolek�lEin Makromolek�l, das in linearer Sequenz aus Blçckenaufgebaut ist (Gold Book online).

13 CarceplexEin Wirt-Gast-Komplex, der von einem Carceranden undeinem vollst�ndig verkapselten Gast gebildet wird.

Anmerkung : Siehe auch Hemicarceplex.

14 CarcerandEin Wirtmolek�l, das ein Gastmolek�l vollst�ndig verkapselt.

15 CatenanEin mechanisch verzahntes Molek�lger�st aus zwei odermehr verzahnten Ringen oder Makrocyclen.

Anmerkung : Die verzahnten Ringe kçnnen nicht voneinan-der getrennt werden, ohne kovalente Bindungen zu brechen.

16 Charge-Transfer-KomplexEin Elektronendonor-Elektronenakzeptor-Komplex, bei demes beim elektronischen �bergang in einen angeregten Zu-stand zu einer partiellen �bertragung von elektronischerLadung von der Donor- zur Akzeptoreinheit kommt (GoldBook online).

Anmerkung : Die Begriffe Donor-Akzeptor-Komplex oderElektronen-Donor-Akzeptor-Komplex, die manchmal stattCharge-Transfer-Komplex oder Lewis-Addukt verwendetwerden, sind veraltet.

17 ClathratEine Einlagerungsverbindung, in der sich das Gastmolek�l ineinem K�fig befindet, den ein Gitter aus Wirtmolek�lenbildet (Gold Book online).

18 Co-SelbstorganisationEine Selbstorganisation von zwei oder mehr selbstorganisie-renden Spezies, die dabei noch eine weitere nichtselbstorga-nisierende Komponente in die geordnete Struktur einlagernkçnnen, aber nicht m�ssen.

19 DialyseTrennung kleinerer Teilchen von grçßeren, die auf der F�-higkeit ersterer beruht, selektiv eine Membran zu passieren.

Anmerkung 1: Die durch Dialyse vermittelte Nanof�llung isteine Methode zur Selbstorganisation von Polymernanoparti-keln.

Anmerkung 2 : Gegen�ber der Definition in Lit. [1] korrigiert,die auf die Trennung kolloidaler Spezies beschr�nkt ist.

20 Direktor, nLokale Symmetrieachse f�r die Richtungsverteilung derMolek�le einer Mesophase.[6]

Anmerkung 1: Der Direktor ist als ein Einheitsvektor defi-niert, aber die Richtungen + n und �n sind frei w�hlbar.

Anmerkung 2 : In uniaxialen nematischen Phasen, die ausentweder st�bchen- oder scheibenfçrmigen Molek�len be-stehen, stimmt die mittlere Richtung der effektiven moleku-laren Symmetrieachse mit dem Direktor �berein.

Anmerkung 3 : Der Direktor stimmt auch mit einer lokalenSymmetrieachse richtungsabh�ngiger Eigenschaften derMesophase, z. B. dem Brechnungsindex oder der magneti-schen Suszeptibilit�t, �berein.

21 DiscotischDiscoid

Eine scheibenfçrmige Gestalt habend.

22 Discotisches MesogenDiscoides Mesogen

Ein Mesogen, das aus relativ flachen, scheiben- oder blatt-fçrmigen Molek�len besteht.[6]

Anmerkung 1: Bespiele f�r discotische Mesogene sind Hexa-kis(acyloxy)benzole (a), Hexakis(acyloxy)- und Hexaalk-oxytriphenylene (b) und 10,15-Dihydro-5H-diindeno[1,2-a :1’,2’-c]fluorene (c).

Anmerkung 2 : Das Adjektiv discotisch wird auch zur Be-schreibung der nematischen Mesophasen verwendet, die ausdiscotischen Mesogenen gebildet werden. Die Mesophasen,die durch die kolumnare Stapelung von scheibenfçrmigenMolek�len gebildet werden, werden als kolumnare Meso-phasen bezeichnet.

23 Ditoper RezeptorEin Rezeptor mit zwei Bindungsstellen.

Anmerkung : Ditope Rezeptoren kçnnen homo- oder hete-rotop sein, je nachdem, ob die Bindungsstellen gleich (meistselbstkomplement�re Bindungsstellen) oder unterschiedlichsind.

24 Donor-Akzeptor-KomplexSiehe Charge-Transfer-Komplex.

25 DoppelhelixDie hier im Original zu findende Definition ist in wesentli-chen Teilen fehlerhaft, weshalb sie nicht wiedergegeben wird.

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26 DynamerEine Molek�lanordnung, deren einzelne Teile durch reversi-ble kovalente Bindungen miteinander verkn�pft sind, sodasssie auf �nderungen der chemischen oder physikalischenUmgebung mit einer Umstrukturierung reagieren kann.

Anmerkung : Beispiele sind bestimmte Polyacylhydrazoneund Polyazomethine.

27 Dynamische SelbstorganisationSiehe Selbstorganisation.

28 Elektroklines PolymerEin Polymer, dessen Bausteine unter dem Einfluss eineselektrischen Feldes ihre Orientierung �ndern kçnnen, was zueiner induzierten Polarit�t im System f�hrt.

29 Ferroelektrischer �bergangEin durch ein elektrisches Feld ausgelçster �bergang, beidem ein Kristall von einem stabilen Orientierungszustand ineinen anderen wechselt.

Anmerkung : Gegen�ber der Definition in Lit. [1] korrigiert,in der f�lschlich speziell eine mechanische Belastung als Ur-sache des �bergangs genannt wird.

30 Ferroelektrisches PolymerEin Polymer, das eine spontane Polarisierung zeigt, wenn sichdie Dipole aufgrund eines elektrischen Feldes parallel zu-einander anordnen (Gold Book online).

Anmerkung : Ein Beispiel f�r ein solches Polymer ist Poly(1,1-difluorethen) nach der Einwirkung einer Corona-Entladung.

31 Ferromagnetischer �bergangEin durch ein magnetisches Feld ausgelçster �bergang, beidem ein Kristall von einem stabilen magnetischen Zustand ineinen anderen wechselt.

32 Ferromagnetisches PolymerEin Polymer, das magnetische Eigenschaften zeigt, weil esparallel zueinander angeordnete ungepaarte Elektronenspinshat oder solche, die leicht parallel angeordnet werden kçnnen(Gold Book online).

33 FluorhaltigBeschreibt das Vorhandensein einer gen�genden Zahl anKohlenstoff-Fluor-Bindungen, die daf�r sorgen, dass eineSubstanz in Wasser und den �blichen organischen Lçsungs-mitteln unlçslich, daf�r aber in Fluorkohlenwasserstoffenlçslich ist.

34 FluorophilBezeichnet die Anziehung durch fluorhaltige Verbindungen.

35 Fluorophile WechselwirkungAnziehende Wechselwirkung mit fluorhaltigen Verbindun-gen.

36 FluorophobBezeichnet die Abstoßung durch fluorhaltige Verbindungen.

37 Fluorophobe WechselwirkungAbstoßende Wechselwirkung zwischen fluorhaltigen undfluorfreien Verbindungen.

38 Fl�ssigkristallEine Substanz in einem mesomorphen Zustand, der eineweitreichende Orientierungsordnung und entweder nur eineteilweise Lageordnung oder eine komplette Lageunordnungaufweist.

Anmerkung 1: Fl�ssigkristalle bestehen �berwiegend ausst�bchen- oder scheibenfçrmigen Molek�len, die sowohl eineoder mehrere geordnete Fl�ssigphasen als auch eine isotropeFl�ssigphase aufweisen.

Anmerkung 2 : F�r weitere Details zu Fl�ssigkristallen sieheLit. [5] oder Kapitel 7 von Lit. [8].

Anmerkung 3 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], wo nurauf einen anderen Begriff verwiesen wird.

39 Fl�ssigkristallines PolymerFl�ssigkristallpolymerPolymerer Fl�ssigkristall

Ein Polymer, das unter geeigneten Bedingungen (Medium,Temperatur, Druck und Konzentration) als fl�ssigkristallineMesophase vorliegt (Gold Book online).

Anmerkung 1: Siehe auch Fl�ssigkristall.

Anmerkung 2 : Ein fl�ssigkristallines Polymer kann eine odermehrere fl�ssige Zust�nde mit ein- oder zweidimensionalerweitreichender Orientierungsordnung �ber bestimmte Tem-peraturbereiche entweder in der Schmelze (thermotropesfl�ssigkristallines Polymer) oder in Lçsung (lyotropes fl�s-sigkristallines Polymer) zeigen.

Anmerkung 3 : F�r weitere Details zu fl�ssigkristallinen Po-lymeren siehe Lit. [5] oder Kapitel 7 von Lit. [8].

40 FoldamerEin Polymer- oder Oligomermolek�l, das eine Sekund�r-struktur annimmt, die durch nichtkovalente Wechselwirkun-gen stabilisiert ist.

Anmerkung : Typische Sekund�rstrukturen sind Helix, b-Faltblatt und Globulus.

41 Funktionalit�t, fZahl der kovalenten Bindungen oder nichtkovalenten Ver-kn�pfungen, die ein Monomermolek�l, eine monomere Ein-heit oder ein Substituent in einem Makro- oder Oligomer-molek�l mit anderen Reaktanten bilden kann.

Anmerkung : Angelehnt an die Definition in Lit. [2].

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42 GastEin Atom, Molek�l oder Ion, das in einer Wirteinheit eineKavit�t, Spalte oder Tasche besetzt.

Anmerkung : Angelehnt an die Definition in Lit. [1]; die hiergegebene wird wegen ihrer grçßeren Genauigkeit empfohlen.

43 GelmikropartikelSiehe Mikrogel.

44 GelnanopartikelSiehe Nanogel.

45 GlobulusKonformation eines Makromolek�ls, in der sich die Bausteinein ihrer Gesamtheit zu einer kompakten eifçrmigen oderkugelfçrmigen Gestalt anordnen.

46 Globulus-Kn�uel-�bergangGegenteil des Kn�uel-Globulus-�bergangs.

47 Halogenbr�ckeX-Br�cke

Anziehende Wechselwirkung zwischen einem elektronegati-ven Atom und einem Halogenatom.

Anmerkung 1: Das Halogenatom kann Iod, Brom oder Chlor,aber normalerweise nicht Fluor sein.

Anmerkung 2 : Eine Halogenbr�cke wird am besten alselektrostatische Wechselwirkung zwischen einer Lewis-Baseund einem elektrophilen Halogenatom betrachtet und h�ngtvon der Polarisierbarkeit und der Anwesenheit elektronega-tiver Substituenten am Halogenatom ab.

48 HauptketteR�ckgrat

Diejenige lineare Kette, bez�glich derer alle anderen Ketten,lang, kurz oder beides, als Substituenten gesehen werdenkçnnen.[1, 4, 9]

Anmerkung : Wenn zwei oder mehr Ketten gleichwertig alsHauptkette in Frage kommen, wird diejenige gew�hlt, die zureinfachsten Darstellung des Molek�ls f�hrt.

49 Hauptkettenpolymer-Fl�ssigkristallEin fl�ssigkristallines Polymer, dessen Bausteine nur in ihrenHauptketten mesogene Einheiten aufweisen (Gold Bookonline).

50 H-Br�ckeSiehe Wasserstoffbr�ckenbindung.

51 HelixEine dreidimensional gekr�mmte Struktur, die einer aufge-wickelten zylindrischen Feder �hnelt.

Anmerkung 1: Eine Helix ist chiral.

Anmerkung 2 : Regelm�ßig sich wiederholende Rotationenum die R�ckgrat-Bindungen eines Makromolek�ls f�hren zueiner helicalen Konformation.

Anmerkung 3 : Siehe auch Helizit�t.

Anmerkung 4 : Gegen�ber den Definitionen in Lit. [9, 10]korrigiert, in denen der Begriff irrt�mlicherweise �ber dieMolek�lkonformation definiert wurde.

52 Helizit�tChiralit�t einer helicalen, propeller- oder schraubenfçrmigenmolekularen oder supramolekularen Einheit.

Anmerkung : Eine rechtsg�ngige Helix wird mit P (oder plus),eine linksg�ngige mit M (oder minus) bezeichnet.

53 HemicarceplexEin Komplex, der aus einem Hemicarceranden und einemeingeschlossenen Gast besteht.

Anmerkung : Siehe auch Carceplex.

54 HemicarcerandDa die hier im Original gegebene Definition vçllig unver-st�ndlich ist, wird auf ihre Wiedergabe verzichtet.

Anmerkung : Siehe auch Carcerand.

55 HeterotopSiehe ditoper Rezeptor.

56 Hexagonale MesophaseEine kolumnare Mesophase, die durch eine hexagonale Pa-ckung der Molek�ls�ule charakterisiert ist.[6]

Anmerkung : F�r weitere Details siehe Lit. [5].

57 HomotopSiehe ditoper Rezeptor.

58 Honigwaben-PolymerfilmHonigwabenpolymer

Hexagonale Anordnung von Lçchern in einem Polymerfilm.

Anmerkung 1: Die Durchmesser der Lçcher sind �blicher-weise kleiner als 1 mm.

Anmerkung 2 : Die Herstellung von geordneten, mikrome-tergroßen Honigwabenstrukturen durch Kondensation vonmikrometergroßen Wassertropfen auf der Oberfl�che vonBlockcopolymerlçsungen hat zum Gebrauch des erweitertenBegriffs „honeycomb polymer from breath figures“ gef�hrt.

59 HydrophilBezeichnet die F�higkeit eines Molek�ls oder eines Substi-tuenten, mit polaren Molek�len, und hier besonders mitWasser oder polaren Gruppen, anziehend zu wechselwirken.

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Anmerkung 1: Die wçrtliche �bersetzung lautet „wasserlie-bend“.

Anmerkung 2 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], aberpr�ziser.

60 Hydrophile WechselwirkungDie anziehende Wechselwirkung zwischen hydrophilenGruppen, Molek�len oder Substanzen.

61 HydrophobBezeichnet die F�higkeit eines Molek�ls oder eines Substi-tuenten, abstoßend mit polaren Molek�len, und hier insbe-sondere mit Wasser oder polaren Gruppen, zu wechselwirken.

Anmerkung : Die wçrtliche �bersetzung lautet „wasserhas-send“.

62 Hydrophobe WechselwirkungDie schwache und r�umlich nicht gerichtete wechselseitigeAggregation unpolarer Molek�le oder Molek�lgruppen inWasser.

Anmerkung 1: Der Begriff geht auf die scheinbare Abstoßungzwischen Wasser und beispielsweise Kohlenwasserstoffenzur�ck. Dieses Ph�nomen wird jedoch besser damit erkl�rt,dass Kohlenwasserstoff-artige Gruppen die Wasser-Wasser-Wechselwirkung stçren.

Anmerkung 2 : Vom irref�hrenden alternativen Begriff „hy-drophobe Bindung“ wird abgeraten.

Anmerkung 3 : Die englische Definition wurde f�r falsch er-achtet und darum ge�ndert.

63 Inverser OpalEin kolloidaler Kristall mit periodisch angeordneten kugel-fçrmigen Fehlstellen in einem festen Polymerkontinuum.

Anmerkung : Ein inverser Opal wird normalerweise dadurcherhalten, dass runde Partikel angeordnet, die Zwischenr�umemit einem Feststoff gef�llt und die Partikel anschließendentfernt werden.

64 Ionisches TensidSiehe Tensid.

65 IsotropRichtungsunabh�ngige Eigenschaften von Molek�len,selbstorganisierten Systemen und Materialien.

66 KalamitischEine St�bchen- oder Lattenform aufweisend.

67 Kante-Fl�che-WechselwirkungSiehe T-Stapelung.

68 Kern-Schale-StrukturMolekulare Einheit mit sph�rischer, elliptischer oder zylin-drischer Symmetrie, in der sich die Beschaffenheit des Kernsvon der der externen Oberfl�che, der Schale, unterscheidet.

69 Kernvernetzte MicelleKern-Schale-Struktur, die durch Selbstorganisation vonAmphiphilen und anschließende kovalente Vernetzung �berFunktionalit�ten im Kern gebildet wird.

Anmerkung 1: Die Amphiphile sind h�ufig amphiphileBlockcopolymere.

Anmerkung 2 : Solche Strukturen werden zum Beispiel f�rden Wirkstofftransport und die Verkapselung von Farbstoffenverwendet.

Anmerkung 3 : Siehe auch schalenvernetzte Micelle.

70 Kn�uel-Globulus-�bergangWechsel der Konformation einer makromolekularen Kette inLçsung von der Kn�uelform zu einer relativ kompaktenStruktur, in der die Kette als Reaktion auf einen externenStimulus kollabiert vorliegt.

Anmerkung 1: Ein Kn�uel-Globulus-�bergang ist die Um-kehrung eines Globulus-Kn�uel-�bergangs.

Anmerkung 2 : Typische externe Stimuli sind die Temperatur,der pH-Wert, die Elektrolytkonzentration und die Lçsungs-mittelzusammensetzung.

71 KnçdelSiehe schalenvernetzte Micelle.

72 KolloidSynonym for ein kolloidales System (Gold Book online).

73 Kolloidale KristalleZwei- oder dreidimensional geordnete Bereiche von Nano-partikeln, deren Ausdehnung in mindestens einer Richtunggrob zwischen 1 nm und 1 mm liegt.

Anmerkung : Beispiele f�r kolloidale Kristalle sind photoni-sche Kristalle wie Opal.

74 Kolloidales SystemEin System, das Partikel mit durchschnittlichen Grçßenzwischen 1 nm und 1 mm oder eine andere Diskontinuit�t indieser Grçßenordnung feinverteilt in einer sonst kontinuier-lichen Phase aufweist.

Anmerkung 1: Der Begriff wird �blicherweise f�r supramo-lekulare Spezies verwendet, die in einem Medium dispergiertsind.

Anmerkung 2 : Gegen�ber der Definition in Lit. [1] korrigiert,die grammatikalisch falsch ist.

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75 Kolumnare PhaseZylindrische Assoziate von Molek�len in separaten Schich-ten, in denen die Molek�lachsen in den Ebenen der Schichtenliegen und in den angrenzenden Schichten identisch ausge-richtet und orientiert sind.

Anmerkung : Ein kolumnares Assoziat aus discotischen Mo-lek�len, das auch kolumnare Mesophase, kolumnare discoti-sche Mesophase oder kolumnare Discotik genannt wird, isteine Klasse der Fl�ssigkristallmesophasen.[6]

76 KomplexEine molekulare Einheit, die durch die wechselseitige An-ziehung von zwei oder mehr – ionischen oder ungeladenen –molekularen Bausteinen gebildet wird.

Anmerkung 1: Die Bindung zwischen den Komponenten istnormalerweise schw�cher als eine kovalente Bindung.

Anmerkung 2 : Angelehnt an die Definition im Gold Bookonline.

77 KristallgitterdefektKristallographischer Defekt

Eine Unterbrechung der regul�ren Atomanordnung in Kris-tallgittern.

Anmerkung : Meist verwendet man nur die Kurzform„Defekt“.

78 KubischDreidimensional geordnete Anordnungen von Atomen,Molek�len oder Ionen mit kubischer Symmetrie.

79 Kubische MesophaseEine dreidimensional geordnete Mesophase mit kubischerSymmetrie.[6]

80 LamelleEine organisierte Struktur mit einheitlicher Dicke, die sich inzwei Richtungen ausdehnt und einer d�nnen Schicht, einerPlatte oder einer Membran �hnelt.

a) Lamellares Blockcopolymer

Eine Anordnung von Blockcopolymer-Molek�len, in dergleiche Blçcke in Lamellen getrennt sind.

Anmerkung : Die einzelnen Lamellen haben normalerweiseeine Dicke von 5–100 nm.

b) Lamellarer Kristall

Ein Kristall mit einer großen Ausdehnung in zwei Richtungenund einheitlicher Dicke.[1]

Anmerkung : Ein lamellarer Kristall hat normalerweise eineDicke im Bereich von 5–100 nm und kann einzeln oder inClustern vorkommen.

81 Langmuir-FilmMonoschicht einer unlçslichen Substanz an einer Gas-fl�ssig-oder Fl�ssig-fl�ssig-Grenzfl�che.

Anmerkung 1: Die Monoschichtenbildung wird durch dieAbnahme der Gibbs-Energie bei der Selbstorganisation derSubstanz an der Grenzfl�che beg�nstigt.

Anmerkung 2 : Der Begriff „Langmuir-Monoschicht“ wurdek�rzlich f�r Langmuir-Filme mit gleichm�ßig ausgebreitetenMonoschichten gepr�gt.

a) Langmuir-Blodgett-FilmEine oder mehrere Monoschichten einer Substanz, die durchwiederholtes �bertragen von Langmuir-Filmen an der Luft-Wasser-Grenzfl�che auf ein festes Substrat entstehen.

Anmerkung 1: Zum �bertragen wird das Substrat entwederdurch die Grenzfl�che gezogen oder mit der Grenzfl�che inKontakt gebracht.

Anmerkung 2 : Die adsorbierte Substanz ist im Allgemeinen,aber nicht ausschließlich, ein organisches Amphiphil.

Anmerkung 3 : Siehe auch schichtweise Assoziation.

82 LigandIn der Komplexchemie bezeichnet man so ein Atom oderMolek�l, das in einer Koordinationsverbindung an das Zen-tralatom gebunden ist. In der Biochemie und der medizini-schen Chemie ist ein Ligand eine niedermolekulare Verbin-dung (z.B. ein Hormon oder Arzneistoff), die bei der Bindungan einen biologischen Rezeptor (meistens ein Protein) einenbiologischen Vorgang auslçst (Signalweiterleitung, �ffnenoder Schließen von Ionenkan�len etc.).

Anmerkung 1: Der Wortstamm von Ligand wurde auch f�rdie Schaffung anderer Begriffe verwendet: z.B. ligieren, d.h.,an etwas als Ligand koordinieren, und die davon abgeleitetenPartizipien ligierend und ligiert.

Anmerkung 2 : Die Begriffe „ligierendes Atom“ und„Donoratom“ werden synonym verwendet.

Anmerkung 3 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], um mitder Definition von Ligand auf S. 145 des Red Book in Ein-klang zu sein.[8]

83 LipophilBezeichnet die Anziehung von oder Kompatibilit�t mit un-polaren Molek�len, und hier insbesondere Kohlenwasser-stoffen, und unpolaren Einheiten.

Anmerkung 1: Die wçrtliche �bersetzung lautet „fettlie-bend“.

Anmerkung 2 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], woAnmerkung 1 als Definition gegeben wurde.

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84 LiposomSiehe Vesikel.

85 LyophilBeschreibt die Affinit�t zu den Molek�len des Lçsungsmit-tels.

Anmerkung 1: Die wçrtliche �bersetzung lautet „Lçsungs-mittel bevorzugend“.

Anmerkung 2 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], bei derdas Verst�ndnis durch die Einbeziehung von Begriffen f�rspezifischere Lçsungsmittelwechselwirkungen erschwertwird.

86 LyophobBeschreibt die fehlende Affinit�t zu den Molek�len einesLçsungsmittels.

Anmerkung : Die wçrtliche �bersetzung lautet „Lçsungs-mittel hassend“.

87 Lyotrope MesophaseEine Mesophase, die durch das Auflçsen eines Mesogens ineinem geeigneten Lçsungsmittel bei geeigneten Bedingungen(Konzentration, Temperatur, Druck) entsteht.[6]

Anmerkung : Lyotrope Mesophasengehçren zur Klasse der Fl�ssigkris-tallmesophasen.[6]

88 Mechanisch verzahntesMolek�lger�st

Eine supramolekulare Struktur, in derdie Molek�le nur aufgrund ihrer To-pologie miteinander verkn�pft sind.

Anmerkung : Beispiele f�r solche me-chanisch verzahnten Molek�lger�stesind die Catenane und Rotaxane.

89 MesogenMesogene VerbindungMesogene EinheitMesomorphe Verbindung

Eine Verbindung, die je nach den Bedingungen (Medium,Temperatur, Druck und Konzentration) als Mesophase oderals fl�ssigkristalline Phase vorliegen kann.[6]

Anmerkung 1: Wenn die Art der gebildeten Mesophase be-kannt ist, kann eine genauere Terminologie verwendetwerden, z. B. nematogen, chiral nematogen und smectogen.

Anmerkung 2 : Wenn mehr als eine Art von Mesophase ge-bildet werden kann, kann mehr als eine Bezeichnung aufdieselbe Verbindung zutreffen, weshalb dann der allgemeineBegriff Mesogen verwendet werden sollte.

Anmerkung 3 : F�r weitere Details siehe Lit. [5].

90 Mesomorphe VerbindungSiehe Mesogen.

91 Mesomorpher ZustandZustand eines Materials, in dem das Ausmaß der molekularenOrdnung zwischen der perfekten dreidimensionalen Ordnungin Kristallen und dem Fehlen von weitreichender Ordnung inisotropen Fl�ssigkeiten, Gasen und amorphen Feststoffenliegt.[6]

Anmerkung : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], die eine�berfl�ssige Erkl�rung zur Ordnung in Kristallen enth�lt.

92 MesophaseEine Phase, die �ber einen bestimmten Bereich von Zusam-mensetzung, Temperatur und Druck innerhalb des meso-morphen Zustands auftritt.

Anmerkung : Angelehnt an die Definition in Lit. [6].

93 MetallomesogenEin Mesogen aus Molek�len, die eines oder mehrere Metall-ionen enthalten.

Anmerkung : Metallomesogene kçnnen entweder kalamiti-sche (A) oder discotische Mesogene (B) sein.[6]

94 Micellares St�bchenEin stabfçrmiges Mesogen, das ein micellares Aggregatbilden kann.

95 MicelleEin Aggregat aus amphiphilen Molek�len oder Ionen mitkolloidaler Dimension, das eine Kern-Schale-Struktur auf-weist, deren solvophile Teile nach außen und deren solvo-phobe Teile nach innen gerichtet sind. Unter bestimmtenBedingungen existiert eine Micelle im Gleichgewicht mit denMolek�len oder Ionen, aus denen sie gebildet ist.

Anmerkung 1: Micellen sind eine Untergruppe der �bermo-lek�le.

Anmerkung 2 : Die „bestimmten Bedingungen“, unter denenMicellen gebildet werden, sind z.B. die Konzentration desgelçsten Stoffes, die Art oder Zusammensetzung des Lç-sungsmittels, Temperatur und Druck.

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Anmerkung 3 : Beispiele f�r Molek�le, die Micellen bilden,sind Tenside und amphiphile Blockcopolymere.

Anmerkung 4 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], aberallgemeing�ltiger.

96 MikrogelGelmikropartikel

Ein Gelpartikel beliebiger Form mit einem Durchmesser vonca. 0.1–100 mm.[2]

97 MikrostrukturDie Struktur eines Materials, in der sich mindestens eine derEigenschaften �ber eine Distanz in der Grçßenordnung vonMikrometern wiederholt.

98 Molekulare ErkennungEine spezifische nichtkovalente Wechselwirkung zwischenzwei oder mehr Molek�len.

Anmerkung : Wechselwirkungen, die eine molekulare Er-kennung ermçglichen, sind z. B. Wasserstoffbr�ckenbindun-gen, Metallkoordination, Van-der-Waals-Kr�fte, p-p-Wech-selwirkungen und andere elektrostatische und/oder elektro-magnetische Wechselwirkungen.

99 Molekulare SelbstorganisationSiehe Selbstorganisation.

100 Molekulares Pr�genEine Methode zur templatgest�tzten Erzeugung von Kavi-t�ten in Polymermatrices, die f�r die molekulare Erkennunggenutzt werden kçnnen.

101 MonoschichtEine einzelne Atom- oder Molek�lschicht.

Anmerkung 1: Als „schwimmende Monoschicht“ werdenbestimmte ausgebreitete Monoschichten oder Filme an derGrenzfl�che zwischen Luft und einer Fl�ssigkeit bezeichnet.

Anmerkung 2 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], in derallerdings behauptet wurde, dass die Atome oder Molek�leinnerhalb der Monoschicht dicht gepackt sein m�ssen. Diesist nicht immer der Fall.

102 MorphologieDie Form oder das optische Erscheinungsbild einer Substanzoder die Form ihrer Phasendom�nen.

Anmerkung 1: Sie spielt bei Polymeren, Polymergemischen,Kompositen und Kristallen eine Rolle.

Anmerkung 2 : Bei einem Polymergemisch oder -kompositbeschreibt die Morphologie die h�ufig mithilfe von Mikro-skopie- oder Streuungsmethoden beobachteten Strukturenund Formen der einzelnen Phasendom�nen.

Anmerkung 3 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], in derallerdings unzul�ssigerweise das Detail von Anmerkung 1Teil der Definition ist.

103 Nanodom�neEine Region eines selbstorganisierten Ensembles mit einemDurchmesser von rund 1–100 nm.

104 NanogelGelnanopartikel

Ein Gelpartikel beliebiger Form und mit einem Durchmesservon rund 1–100 nm.

105 NanokompositEin Komposit, in dem mindestens eine der Phasendom�nenwenigstens eine Ausdehnung in der Grçßenordnung vonNanometern aufweist (Gold Book online).

106 Nanoskopischer PolymerfilmEin Polymerfilm mit lateralen Ausdehnungen im Bereich von1–100 nm.

107 NanostrukturDie Struktur eines Materials, in der sich mindestens eine derEigenschaften �ber eine Distanz in der Grçßenordnung vonNanometern wiederholt.

108 Negative AdsorptionVerarmung an einem oder mehreren Bestandteilen in einerGrenzfl�chenschicht.[1]

Anmerkung : Von der Verwendung von „Verarmung“ alsSynonym wird abgeraten, da dieser Begriff eine grçßere Be-deutungsbreite hat.

109 NematogenSiehe Mesogen.

110 Nichtionisches TensidSiehe Tensid.

111 Ordnungsparameter, hP2iCharakterisiert die weitreichende Orientierungsordnung inBezug auf den Direktor, wobei gilt: hP2i= (3hcos2 bi�1)/2,mit b als dem Winkel zwischen der Molek�lsymmetrieachseund dem Direktor und h i als Kennzeichen f�r den Ensemble-Mittelwert.[6]

112 OrganophilBeschreibt die Tendenz eines Molek�ls oder eines Substitu-enten, mit unpolaren organischen Lçsungsmitteln anziehendzu wechselwirken.

Anmerkung 1: Der Begriff wird insbesondere f�r Kolloideverwendet, die in organischen Lçsungsmitteln Solvate bildenund dabei quellen.

Anmerkung 2 : Siehe auch lipophil.

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113 Organophile WechselwirkungDie anziehende Wechselwirkung zwischen organophilenMolek�len oder Materialien und organischen Lçsungsmit-teln.

114 OrientierungsparameterOrdnungsparameter, der auf makroskopische Assoziate vongeordneten Materialien angewendet wird, z. B. auf Kristall-assoziate in Fasern.

115 Photonischer KristallEine periodische optische Nanostruktur, die die Photonen-transmission beeinflusst.

116 PolyelektrolytEin Polymer aus Makromolek�len, in dem ein wesentlicherTeil der Bausteine ionische oder ionisierbare Gruppen oderbeides enth�lt.[7]

Anmerkung 1: Siehe die Definition 1.65 in Lit. [4].

Anmerkung 2 : Die Begriffe polymerer Elektrolyt und Poly-merelektrolyt werden manchmal f�r Polyelektrolyt verwen-det. Sie sollten nicht mit dem Begriff fester Polymerelektrolytverwechselt werden.

Anmerkung 3 : Polyelektrolyte kçnnen k�nstlich oder nat�r-lich sein. Nucleins�uren, Proteine, Teichons�uren, einige Po-lypeptide und einige Polysaccharide sind Beispiele f�r na-t�rliche Polyelektrolyte.

117 PolyelektrolytkomplexEin Polymer-Polymer-Komplex aus Makromolek�len, dieentgegengesetzte Ladungen tragen. Dies f�hrt dazu, dass dieMakromolek�le durch elektrostatische Wechselwirkungenaneinander gebunden sind.[7]

Anmerkung : Ein Polyelektrolytkomplex wird auch als Poly-salz bezeichnet. Die Verwendung dieses Begriffs wird nichtempfohlen.

118 Polymerfl�ssigkristallSiehe fl�ssigkristallines Polymer.

119 PolymerkristallEine Polymerdom�ne, die auf atomarer Ebene dreidimen-sional kristallin geordnet ist.[10]

Anmerkung 1: Polymerkristalle sind normalerweise viel klei-ner und zeigen h�ufig nicht die Perfektion, die f�r Substanzenmit niedriger Molmasse �blich ist. Die Grçßen reichen von 2–3 nm bis zu einigen mm, wobei die typischen Werte in eineoder mehrere Richtungen bei ca. 10 nm liegen.

Anmerkung 2 : Polymerkristalle kçnnen verzwillingt (Poly-merkristallzwillinge) oder unverzwillingt (Polymereinzel-kristalle) sein.

120 PolymersomEin Vesikel mit einem Radius typischerweise zwischen 50 nmund 5 mm oder mehr, das aus einem amphiphilen, syntheti-schen Blockcopolymer aufgebaut ist.[12]

Anmerkung : Die meisten beschriebenen Polymersomedienen bei In-vivo-Anwendungen in w�ssrigen Lçsungen alsWirte f�r die Aufnahme oder das vor�bergehende Einfangenvon Molek�len wie Wirkstoffen, Enzymen sowie anderenProteinen und Peptiden.

121 PolymolekularBedeutet „aus vielen Molek�len bestehend“.

122 PolyrotaxanEin Polymer, das aus mechanisch verzahnten Molek�lger�s-ten besteht. Typischerweise handelt es sich dabei um einMakromolek�l, das durch einen oder mehrere Makrocyclengef�delt ist.

Anmerkung 1: Der/Die Makrocyclen kann/kçnnen auf dasPolymerr�ckgrat oder auf Seitenketten aufgef�delt sein.

Anmerkung 2 : Ein Polyrotaxan kann auch aus Makromole-k�len aufgebaut sein, bei denen eine oder mehrere makro-cyclische Haupt- oder Seitenketteneinheiten auf lineareKetten aufgef�delt sind.

Anmerkung 3 : Eine detaillierte Definition ist in Lit. [13] zufinden.

123 p-p-StapelungInter- oder intramolekulare Ausrichtung aromatischerGruppen in Molek�len, deren genaue Ursache noch disku-tiert wird. Es handelt sich wohl im Wesentlichen um klassi-sche Dispersionswechselwirkungen mit einer zus�tzlichenRichtungskomponente, die durch die relative Anordnung derArene bedingt wird.

Anmerkung : p-p-Wechselwirkungen nehmen mit der Zahlder p-Elektronen zu.

124 Prim�rstrukturDie Reihenfolge der Bausteine eines Makromolek�ls, z. B.eines Proteins, eines Oligomermolek�ls oder eines Blocks.

Anmerkung 1: Bei Proteinen ist mit der Prim�rstruktur diesequenzielle Anordnung der Aminos�urereste einschließlichder Vernetzung von Ketten gemeint.

Anmerkung 2 : Siehe auch Sekund�rstruktur, Terti�rstrukturund Quart�rstruktur.

Anmerkung 3 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], in derallerdings Struktur mit Formel verwechselt worden ist.

125 Quart�rstrukturDie definierte Organisation von zwei oder mehr Makromo-lek�len mit Terti�rstruktur.

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Anmerkung 1: Beispiele sind Proteinmolek�le, die durchWasserstoffbr�ckenbindungen sowie Van-der-Waals- undCoulomb-Kr�fte zusammengehalten werden.

Anmerkung 2 : Siehe auch Prim�rstruktur, Sekund�rstrukturund Terti�rstruktur.

126 RezeptorEin Strukturmerkmal in oder auf einem Wirtmolek�l, das einStrukturmerkmal einer Gastspezies spezifisch erkennt unddaran bindet.

Anmerkung : Diese Definition wird empfohlen, weil sie all-gemeiner ist als die im Gold Book,[1] die ausschließlich imKontext der medizinischen Chemie gegeben wurde.

127 Scatchard-GleichungSie lautet [RL]/[L] =�Ka[RL] + Ka[RT] und wird verwendet,um die Assoziationskonstante Ka eines supramolekularenKomplexes RL aus einem Liganden L und einem Rezeptor Rzu berechnen.

Anmerkung 1: [RL] ist die Konzentration an Rezeptor-Ligand-Komplex, [L] die an an freiem Liganden und [RT] dieGesamtkonzentration an Rezeptor.

Anmerkung 2 : Die Einheit der Assoziationskonstanten Ka istdie reziproke Konzentration.

Anmerkung 3 : H�ufig findet man in der Literatur auch eineandere Schreibweise: r/c =�Kar + Kan, wobei r das Verh�lt-nis der Konzentration des gebundenen Liganden zur Kon-zentration der verf�gbaren Koordinationsstellen ist(„bound“), c die Konzentration des freien Liganden („free“)und n die Zahl der Bindungsstellen pro Zentralmolek�l.

128 Scatchard-PlotLineare Auftragung von [RL]/[L] gegen [RL] (bzw. r/c gegenr) entsprechend der Scatchard-Gleichung.

129 Schalenvernetzte MicelleKnçdel

Eine Kern-Schale-Struktur, die durch Selbstorganisation vonAmphiphilen und anschließende kovalente Vernetzung �berFunktionalit�ten in der Schale entsteht.

Anmerkung 1: Bei den Amphiphilen handelt es sich oft umamphiphile Blockcopolymere.

Anmerkung 2 : Solche Strukturen werden z.B. f�r den Wirk-stofftransport und die Farbstoffverkapselung verwendet.

Anmerkung 3 : Siehe auch kernvernetzte Micelle.

130 Schichtweise AssoziationEin Prozess, bei dem mehrlagige Strukturen aus Molek�lenoder Partikeln einer Substanz auf einem festen Substrat ab-geschieden werden. Diese Abscheidung wird durch die fort-laufende Adsorption von Monoschichten erreicht, die durch

nichtkovalente Wechselwirkungen zusammengehaltenwerden.

Anmerkung 1: Das Material an der Fl�ssigkeitsoberfl�chemuss nicht notwendigerweise als feste Monoschicht vorliegen.

Anmerkung 2 : Die schichtweise Assoziation wird h�ufig dazugenutzt, abwechselnd positiv und negativ geladene Polyelek-trolyte abzuscheiden.

Anmerkung 3 : Siehe auch Langmuir-Blodgett-Film.

131 SeitenketteZweig

In diesem Kontext ein oligomerer oder polymerer Seiten-zweig einer makromolekularen Kette.

Anmerkung 1: Ein oligomerer Zweig kann als kurzkettigerZweig bezeichnet werden.

Anmerkung 2 : Ein polymerer Zweig kann als langkettigerZweig bezeichnet werden.

132 Sekund�rstrukturDie Konformation der R�ckgratsegmente eines Makromo-lek�ls ohne Ber�cksichtigung der Seitenkettenkonformatio-nen oder des Verh�ltnisses zu anderen Segmenten (GoldBook online).

Anmerkung 1: Ein typisches Beispiel ist die Konformationder Polypeptidkette eines Proteins.

Anmerkung 2 : Typische Sekund�rstrukturen von Proteinensind a-Helices und b-Faltbl�tter.

Anmerkung 3 : Siehe auch Prim�rstruktur, Terti�rstrukturund Quart�rstruktur.

133 Selbstkomplement�rSiehe ditoper Rezeptor.

134 SelbstorganisationMolekulare SelbstorganisationDynamische Selbstorganisation

Die spontane und reversible Bildung geordneter Molek�l-assoziate durch nichtkovalente Wechselwirkungen.

Anmerkung 1: Typische nichtkovalente Wechselwirkungensind Van-der-Waals-Wechselwirkungen, p-p-Wechselwirkun-gen, elektrostatische Wechselwirkungen und Wasserstoff-br�ckenbindungen.

Anmerkung 2 : Die Selbstorganisation ist ein Prozess, in demein System pr�existenter Bestandteile unter bestimmten Be-dingungen durch Wechselwirkung zwischen den Komponen-ten eine geordnetere Struktur annimmt.

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a) HauptkettenselbstorganisationInter- oder intramolekulare Selbstorganisation von Baustei-nen im R�ckgrat eines Polymermolek�ls.

b) SeitenkettenselbstorganisationInter- oder intramolekulare Selbstorganisation von Seiten-ketten oder -Bausteinen von Polymermolek�len.

135 Selbstorganisierte Monoschicht (SAM)Eine geordnete Monoschicht, die sich bei Adsorption aufeiner Oberfl�che spontan bildet.

136 Smektische MesophaseEine Mesophase, in der die Molek�le in Schichten mitwohldefiniertem Abstand oder wohldefinierter Periodizit�tangeordnet sind.[6]

Anmerkung 1: Es gibt mehrere Arten von smektischen Me-sophasen, die durch eine Vielfalt an Molek�lanordnungen inden Schichten charakterisiert sind.

Anmerkung 2 : Die Gesamtzahl an smektischen Mesophasenkann nicht spezifiziert werden; bisher wurden folgende Artendefiniert: SmA, SmB, SmC, SmF und SmI. Die NamensteileA–I geben lediglich die Reihenfolge der Entdeckung an.

Anmerkung 3 : Die smektischen Mesophasen gehçren zurKlasse der Fl�ssigkristallmesophasen.[6]

Anmerkung 4 : F�r weitere Details siehe Lit. [5].

137 SolvophilBezeichnet die Affinit�t gegen�ber Lçsungsmitteln.

138 SolvophobBezeichnet den Mangel an Affinit�t gegen�ber Lçsungsmit-teln.

139 Sph�randEine makrocyclische Verbindung, in der Donoratome (O, N,S) so angeordnet sind, dass sie ein Kation komplett um-schließen kçnnen, wobei die Donoratome eine Solvath�llef�r das verkapselte Kation bieten.

140 St�bchen-Kn�uel-CopolymerEin Copolymer aus starren und flexiblen Blçcken.

141 Statische SelbstorganisationSelbstorganisation unter Gleichgewichtsbedingungen, d.h.,zur Erhaltung des selbstorganisierten Zustands ist kein wei-tere Energieaufwand nçtig (im Gegensatz zur dynamischenSelbstorganisation, die steten Energieaustausch bençtigt).

142 Statistisches Kn�uelDer vollst�ndige Satz an r�umlichen Anordnungen einesKettenmolek�ls mit einer großen Zahl an Segmenten, die ihreOrientierung zueinander mit der Zeit nach statistischenRegeln �ndern. Gibt es keine �ußeren Zw�nge, wird dasstatistische Kn�uel zum Zufallskn�uel.

Anmerkung 1: Die Begriffe statistisches Kn�uel und Zufalls-kn�uel werden irrt�mlich h�ufig als Synonyme angesehen.

Anmerkung 2 : Siehe auch Zufallskn�uel.

143 Stereoblockmakromolek�lEin Blockmakromolek�l aus Blçcken mit unterschiedlicherStereoregularit�t.

Anmerkung : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], dochwird der Verweis auf zwei andere verwandte Definitionenvermieden.

144 Stimulus-gesteuertes PolymerEin Polymer, das reversibel auf einen externen Stimulusreagiert.

Anmerkung : Der externe Stimulus kann beispielsweise dieTemperatur, Strahlung oder der pH-Wert sein, und als Ant-wort sind �nderungen physikalischer Eigenschaften wieKonformation, Assoziatform, fl�ssigkristalliner Zustand,Absorptionsspektrum und Emissionsspektrum mçglich.

145 Supramolekulares AssoziatSupramolekulare SpeziesSupramolekulare Struktur�bermolek�l

Ein Molek�lsystem, das aus zwei oder mehr selbstorgani-sierten molekularen oder molekularen und ionischen Ein-heiten besteht, die durch nichtkovalente intermolekularebindende Wechselwirkungen zusammengehalten werden.

Anmerkung 1: Angelehnt an die Definition in Lit. [1], dochwerden alle Synonyme, die seit der ersten Definition des�bermolek�ls dazugekommen sind, besser erfasst.

Anmerkung 2 : W�hrend ein supramolekulares Assoziat auchaus nur zwei molekularen oder molekular/ionischen Einhei-ten bestehen kann, z.B. eine DNA-Doppelhelix oder einWirt-Gast-Komplex, wird der Begriff meist f�r grçßereKonstrukte verwendet, die typischerweise st�bchenfçrmige,blattfçrmige oder sph�rische Strukturen haben.

Anmerkung 3 : Die Grçße von supramolekularen Assoziatenliegt im Bereich von Nano- bis Mikrometern.

146 TemplatpolymerisationEine Polymerisation von Monomermolek�len, die a) aufeiner Oberfl�che, b) in einem Polymergitter, c) auf Polymer-molek�len in Lçsung oder d) um ein Metallion herum ad-sorbiert und ausgerichtet sind, wodurch die Struktur der ge-bildeten Polymerketten durch die Orientierung der Mono-mermolek�le festgelegt wird.

147 TensidOberfl�chenaktives Agens

Eine Substanz, die beim Lçsen in einem Medium an denGrenzfl�chen so adsorbiert, dass die Grenzfl�chenspannungzu anderen Phasen verringert wird.

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Anmerkung 1: Tenside kçnnen ionische oder nichtionischeSubstanzen sein.

Anmerkung 2 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], in derallerdings behauptet wird, dass die bevorzugte Adsorptiondes Tensids eine Folge der �nderung der Oberfl�chenspan-nung ist und nicht umgekehrt.

148 Terti�rstrukturDie r�umliche Anordnung, einschließlich der Konformation,eines kompletten Makromolek�ls.

Anmerkung 1: Siehe auch Prim�rstruktur, Sekund�rstrukturund Quart�rstruktur.

Anmerkung 2 : Die Terti�rstruktur ist f�r die Funktion vonProteinmolek�len essenziell.

Anmerkung 3 : Gegen�ber der Definition in Lit. [1] korrigiert,die restriktiver ist.

149 Thermotrope MesophaseEine Mesophase, die durch Erhitzen eines Feststoffs oderAbk�hlen einer isotropen Fl�ssigkeit oder durch Erhitzenoder Abk�hlen einer thermodynamisch stabilen Mesophasebei konstantem Druck gebildet wird (Gold Book online).

150 T-StapelungKante-Fl�che-Wechselwirkung

Eine orthogonale Ausrichtung der Bausteine in Molek�len,die zu g�nstigen Wechselwirkungen f�hrt.

Anmerkung : T-Stapelung wird oft in Proteinen beobachtet.Dabei ist das partiell positiv geladene Wasserstoffatom einesaromatischen Systems auf das Zentrum der aromatischenEbene eines anderen aromatischen Systems ausgerichtet.

151 VerarmungSiehe negative Adsorption.

152 VerkapselungDas Einbinden oder Eingebundensein eines Gastmolek�ls ineinen/einem Wirt.

Anmerkung 1: Die Wirtmatrix ist h�ufig ein Polymer.

Anmerkung 2 : Als G�ste kommen beispielsweise Katalysa-toren, Enzyme, Reagentien, Wirkstoffe, Farbstoffe undDuftstoffe in Frage.

a) Mikroverkapselung

Das Einbinden oder Eingebundensein von mikroskopischenPartikeln in einen/einem Wirt.

b) Molekulare Verkapselung

Das Einbinden oder Eingebundensein von individuellenMolek�len in grçßere(n) Molek�le(n).

153 VesikelEin durch ein Tensid oder ein amphiphiles Polymer um-schlossener Lçsungsmittelbereich.

Anmerkung : Meistens handelt es sich beim Lçsungsmittel umWasser.

a) LipidvesikelLiposom

Ein Vesikel, dessen Membran aus einer Lipiddoppelschichtbesteht.

Anmerkung 1: Liposome kçnnen f�r den Wirkstofftransportverwendet werden.

Anmerkung 2 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], die sichallerdings nur auf die Phospholipid-Kompartimentierungeines Trçpfchens bezieht.

154 Wasserstoffbr�ckenbindungH-Br�cke

Anziehende Wechselwirkung zwischen einem positiv polari-sierten Wasserstoffatom eines Molek�ls und einem negativpolarisierten Atom oder einer negativ polarisierten Atom-gruppe desselben oder eines anderen Molek�ls.[11]

Anmerkung 1: Eine typische Wasserstoffbr�ckenbindungwird als X�H···Y�Z dargestellt, wobei die drei Punkte dieBr�cke kennzeichnen. X�H ist der Wasserstoffbr�ckendonor.Der Akzeptor kann ein Atom oder Anion Y oder eineAtomgruppe oder ein Molek�l Y�Z sein, wobei Y an Z ge-bunden ist. In einigen F�llen sind X und Y gleich. In spezi-elleren F�llen sind X und Y gleich und die X-H- und Y-H-Abst�nde sind auch gleich, was symmetrische Wasserstoff-br�ckenbindungen zur Folge hat. In jedem Fall enth�lt derAkzeptor eine elektronenreiche Region wie (aber nicht aus-schließlich) ein freies Elektronenpaar an Y oder ein p-Elek-tronenpaar in Y�Z.

Anmerkung 2 : Eine Wasserstoffbr�ckenbindung wird ambesten als eine elektrostatische Wechselwirkung betrachtet,die durch die geringe Grçße des Wasserstoffatoms verst�rktwird, welche eine große r�umliche N�he der wechselwirken-den Dipole oder Ladungen erlaubt. Die beiden elektronega-tiven Atome stammen meist (aber nicht immer) aus derzweiten Reihe des Periodensystems, z.B. N, O oder F.

Anmerkung 3 : Die zugehçrigen Energien betragen bis aufeinige Ausnahmen, die in der Regel Fluor betreffen, wenigerals 20–25 kJmol�1.

Anmerkung 4 : H-Br�cken sind stark solvensabh�ngig undnur in unpolaren oder wenig polaren Lçsungsmitteln vonBedeutung; in polaren und insbesonderen protischen Lç-sungsmitteln spielen sie energetisch keine große Rolle.

.AngewandteIUPAC-Empfehlungen

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3090 www.angewandte.de � 2014 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Angew. Chem. 2014, 126, 3078 – 3091

Page 14: Glossar von Begriffen zur Assoziatbildung und Selbstorganisation in den Polymerwissenschaften (IUPAC-Empfehlung 2013)

155 WirtEine molekulare oder supramolekulare Einheit, die einenGast binden oder einschließen kann.

Anmerkung 1: Bespiele f�r Wirte, die mit G�sten Komplexebilden, sind die Cryptanden und Kronenether, bei denen Ion-Dipol-Wechselwirkungen zwischen den Heteroatomen undpositiven Ionen f�r die Bindung urs�chlich sind. Beispiele f�rPolymere, die als Wirte fungieren, sind molekular gepr�gtePolymere (siehe molekulares Pr�gen).

Anmerkung 2 : Sterische Faktoren beeinflussen die Bindungoft erheblich.

Anmerkung 3 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], aberallgemeing�ltiger.

156 Zufallskn�uelDer vollst�ndige Satz an r�umlichen Anordnungen einesKettenmolek�ls mit einer großen Zahl an Segmenten, die ihreOrientierung zueinander unter pseudoidealen (= Theta-)Be-dingungen, d.h. frei von �ußeren Zw�ngen, die ihre Konfor-mationen beeinflussen kçnnten, mit der Zeit zuf�llig�ndern.[9]

Anmerkung 1: Siehe auch statistisches Kn�uel.

Anmerkung 2 : Angelehnt an die Definition in Lit. [1], in derallerdings das statistische Kn�uel definiert wird.

[1] IUPAC, Compendium of Chemical Terminology, 2. Aufl. („GoldBook“; zusammengestellt von A. D. McNaught und A. Wilkin-son), Blackwell Scientific Publications, Oxford, 1997. KorrigierteOnline-XML-Version: http://dx.doi.org/10.1351/goldbook(2006 – ), erstellt von M. Nic, J. Jirat, B. Kosata; aktualisiertdurch A. D. Jenkins.

[2] J. Alem�n, A. V. Chadwick, J. He, M. Hess, K. Horie, R. G.Jones, P. Kratochvil, I. Meisel, I. Mita, G. Moad, S. Penczek,R. F. T. Stepto, Pure Appl. Chem. 2007, 79, 1801.

[3] W. J. Work, K. Horie, M. Hess, R. F. T. Stepto, Pure Appl. Chem.2004, 76, 1985.

[4] A. D. Jenkins, P. Kratochv�l, R. F. T. Stepto, U. W. Suter, PureAppl. Chem. 1996, 68, 2287.

[5] A. D. Jenkins, Pure Appl. Chem. 1981, 53, 733.[6] C. Nol, V. P. Shibaev, M. Barn, M. Hess, A. D. Jenkins, J.-I. Jin,

A. Sirigu, R. F. T. Stepto, W. J. Work, Pure Appl. Chem. 2001, 73,845; siehe auch die deutsche �bersetzung: Angew. Chem. 2004,116, 6340 – 6368.

[7] M. Hess, R. G. Jones, J. Kahovec, T. Kitayama, P. Kratochv�l, P.Kubisa, W. Mormann, R. F. T. Stepto, D. Tabak, J. Vohl�dal, E. S.Wilks, Pure Appl. Chem. 2006, 78, 2067; siehe auch die deutsche�bersetzung: Angew. Chem. 2007, 119, 4480 – 4483.

[8] IUPAC, Nomenclature of Inorganic Chemistry, IUPAC Re-commendations 2005 („Red Book“; f�r die Verçffentlichungvorbereitet von N. Connelly, T. Damhus, R. M. Harshorn), RSCPublishing, Cambridge, Großbritannien, 2005.

[9] IUPAC, Compendium of Polymer Terminology and Nomencla-ture, IUPAC Recommendations 2008 („Purple Book“; Hrsg.:R. G. Jones, J. Kahovec, R. Stepto, E. S. Wilks, M. Hess, T. Ki-tayama, W. V. Metanomski), RSC Publishing, Cambridge,Großbritannien, 2008.

[10] G. Allegra, S. V. Meille, P. H. Geil, J. He, M. Hess, J.-I. Jin, P.Kratochv�l, W. Mormann, R. Stepto, Pure Appl. Chem. 2011, 83,1831.

[11] E. Arunan, G. R. Desiraju, R. A. Klein, J. Sadlej, S. Scheiner, I.Alkorta, D. C. Clary, R. H. Crabtree, J. J. Dannenberg, P. Hobza,H. G. Kjaergaard, A. C. Legon, B. Mennucci, D. J. Nesbitt, PureAppl. Chem. 2011, 83, 163741.

[12] B. M. Discher, H. Bermudez, D. A. Hammer, D. E. Discher, Y.-Y. Won, F. S. Bates, J. Phys. Chem. B 2002, 106, 2848.

[13] J. Vohl�dal, E. S. Wilks, A. Yerin, A. Fradet, K.-H. Hellwich, P.Hodge, J. Kahovec, W. Mormann, R. F. T. Stepto, Pure Appl.Chem. 2012, 84, 2135.

[14] Die Mitglieder des Kommitees der IUPAC Polymer Division imZeitraum 2010–2011 waren: Pr�sident : C. K. Ober (USA); Vi-zepr�sident : M. Buback (Deutschland); Sekret�r: M. Hess(Deutschland); Titularmitglieder : D. Dijkstra (Deutschland),R. G. Jones (Großbritannien), P. Kubisa (Polen), G. T. Russell(Neuseeland), M. Sawamoto (Japan), R. F. T. Stepto (Großbri-tannien), J.-P. Vairon (Frankreich); assoziierte Mitglieder : D.Berek (Slowakische Republik), J. He (China), R. Hiorns(Frankreich), W. Mormann (Deutschland), D. Smith (USA), J.Stejskal (Tschechien); L�ndervertreter : K.-N. Chen (Taiwan), G.Galli (Italien), J. S. Kim (Korea), G. Moad (Australien), M. RazaShah (Pakistan), R. P. Singh (Indien), W. M. Z. B. Wan Yunus(Malaysia), Y. Yagci (T�rkei), M. Zigon (Slowenien). DemSubcommittee on Polymer Terminology (bis 2005 Subcommitteeon Macromolecular Terminology) gehçrten w�hrend der Vor-bereitung dieses Berichts (2006–2011) folgende Personen an:Vorsitzender : R. G. Jones (Großbritannien); Sekret�re : M. Hess(Deutschland, 2006–2007), T. Kitayama (Japan, 2008–2009),R. C. Hiorns (Frankreich, seit 2010); Mitglieder : G. Allegra(Italien), M. Barn (Argentinien), T. Chang (Korea), J. Chen(USA), C. dos Santos (Brasilien), A. Fradet (Frankreich), K.Hatada (Japan), J. He (China), K.-H. Hellwich (Deutschland),R. C. Hiorns (Frankreich), P. Hodge (Großbritannien), K. Horie(Japan), A. D. Jenkins (Großbritannien), J.-I. Jin (Korea), J.Kahovec (Tschechien), P. Kratochv�l (Tschechien), P. Kubisa(Polen), I. Meisel (Deutschland), W. V. Metanomski (USA), V.Meille (Italien), I. Mita (Japan), G. Moad (Australien), W.Mormann (Deutschland), T. Nakano (Japan), C. Ober (USA), S.Penczek (Polen), L. P. Rebelo (Portugal), M. Rinaudo (Frank-reich), F. Schu� (Frankreich), V. P. Shibaev (Russland), S.Słomkowski (Polen), R. F. T. Stepto (Großbritannien), D. Tabak(Brasilien), J.-P. Vairon (Frankreich), M. Vert (Frankreich), J.Vohl�dal (Tschechien), E. S. Wilks (USA), W. J. Work (USA).

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3091Angew. Chem. 2014, 126, 3078 – 3091 � 2014 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.angewandte.de