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S C H W E I ZA u S g A bE 03 / 2013
3-D-DruCkErDie Welt aus der Druck-Perspektive
MyAnMAr Ein Land macht sich auf, Wirtschaftsnation zu werden
golD-FIxIngWer den Preis des Edelmetalls festlegt
Das Vermögensverwalter-Magazin der Schweizer Börse für Strukturierte Produkte
Zukunft im Jetztbig Data wird unser leben verändern und unser ständiger begleiter sein
Scoach_0313_CH_final.indd 1 01.10.13 10:43
Diese strukturierten Produkte stellen keine Beteiligung an einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne von Art. 7 ff. des Schweizerischen Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) dar und unterstehen somit nicht der Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Deshalb besteht für den Investor, der in diese Produkte investiert, kein Anlegerschutz nach dem KAG. Dieses Inserat dient ausschliesslich zu Informationszwecken und ist nicht als Angebot, persönliche Empfehlung oder Aufforderung zum Abschluss einer Transaktion auszulegen oder als Anlageberatung anzusehen. Dieses Inserat stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne von Art. 5 KAG sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes dar. Die massgebende Produktdokumentation kann direkt bei UBS Investment Bank im 24-h-Service unter Tel. 044-239 47 03, Fax 044-239 69 14 oder über E-Mail [email protected] bezogen werden. Diese Emission unterliegt möglicherweise Verkaufsbeschränkungen u.a. für Europa, Hongkong, Singapur, USA und US-Personen (die Emission unterliegt schweizerischem Recht). Vor dem Eingehen von strukturierten Transaktionen empfiehlt sich eine fachkundige Beratung durch Ihre Hausbank. Die Angaben in diesem Inserat erfolgen ohne Gewähr. © UBS 2013. Alle Rechte vorbehalten. * Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Gespräche auf den mit * bezeichneten Anschlüssen aufgezeichnet werden können. Bei Ihrem Anruf auf diesen Linien gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. Markenrechtliche Hinweise: Der «EURO STOXX 50®» und seine Marken sind geistiges Eigentum der STOXX Limited, Zürich, Schweiz (der «Lizenzgeber»), welches unter Lizenz gebraucht wird. Die auf dem Index basierenden Wertpapiere sind in keiner Weise von dem Lizenzgeber gefördert, herausgegeben, verkauft oder beworben, und der Lizenzgeber trägt diesbezüglich irgendwelche Haftung. © 2013 STOXX Limited. Alle Rechte vorbehalten. Die Bezeichnung «DAX®» ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. Alle Rechte vorbehalten. Das F1 FORMULA 1-Logo, F1, FORMULA 1, FIA FORMULA ONE WORLD CHAMPIONSHIP-, GRAND PRIX- und verwandte Zeichen sind geschützte Marken der Formula One Licensing BV, ein Unternehmen der Formula One Gruppe. Alle Rechte vorbehalten.
Wir werden nicht ruhen abwww.ubs.com/rada-ch
Timing leicht gemachtmit UBS RADA.
Anlagen sind unser Handwerk seit 1862.
An der Börse kommt es darauf an, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu machen. Timing ist alles.
Das intelligente RADA Indexkonzept nimmt Ihnen die Arbeit ab und entscheidet börsentäglich, ob eine
Kauf-, Verkaufs- oder marktneutrale Barposition eingegangen werden soll.
Vier UBS Open End PERLES auf DAX® (Valor: 18737902), EURO STOXX 50® (Valor: 18819526), S&P 500®
(Valor: 20678598) und Global Emerging Markets (GEM) (Valor: 20678597) sind an der Scoach Schweiz
handelbar.
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an 044-239 76 76* oder an [email protected]
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23. bis 24. Oktober 2013 im Kongresshaus Zürich.
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InhaLt
Diese strukturierten Produkte stellen keine Beteiligung an einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne von Art. 7 ff. des Schweizerischen Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) dar und unterstehen somit nicht der Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Deshalb besteht für den Investor, der in diese Produkte investiert, kein Anlegerschutz nach dem KAG. Dieses Inserat dient ausschliesslich zu Informationszwecken und ist nicht als Angebot, persönliche Empfehlung oder Aufforderung zum Abschluss einer Transaktion auszulegen oder als Anlageberatung anzusehen. Dieses Inserat stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne von Art. 5 KAG sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes dar. Die massgebende Produktdokumentation kann direkt bei UBS Investment Bank im 24-h-Service unter Tel. 044-239 47 03, Fax 044-239 69 14 oder über E-Mail [email protected] bezogen werden. Diese Emission unterliegt möglicherweise Verkaufsbeschränkungen u.a. für Europa, Hongkong, Singapur, USA und US-Personen (die Emission unterliegt schweizerischem Recht). Vor dem Eingehen von strukturierten Transaktionen empfiehlt sich eine fachkundige Beratung durch Ihre Hausbank. Die Angaben in diesem Inserat erfolgen ohne Gewähr. © UBS 2013. Alle Rechte vorbehalten. * Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Gespräche auf den mit * bezeichneten Anschlüssen aufgezeichnet werden können. Bei Ihrem Anruf auf diesen Linien gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. Markenrechtliche Hinweise: Der «EURO STOXX 50®» und seine Marken sind geistiges Eigentum der STOXX Limited, Zürich, Schweiz (der «Lizenzgeber»), welches unter Lizenz gebraucht wird. Die auf dem Index basierenden Wertpapiere sind in keiner Weise von dem Lizenzgeber gefördert, herausgegeben, verkauft oder beworben, und der Lizenzgeber trägt diesbezüglich irgendwelche Haftung. © 2013 STOXX Limited. Alle Rechte vorbehalten. Die Bezeichnung «DAX®» ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. Alle Rechte vorbehalten. Das F1 FORMULA 1-Logo, F1, FORMULA 1, FIA FORMULA ONE WORLD CHAMPIONSHIP-, GRAND PRIX- und verwandte Zeichen sind geschützte Marken der Formula One Licensing BV, ein Unternehmen der Formula One Gruppe. Alle Rechte vorbehalten.
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Liebe Leserin, lieber Leser
Big Data. 3-D-Drucker. Zwei Trends, die gut dafür sind, unser Leben in den nächsten Jahren umzukrem-peln. Das Internet ist eine gewaltige Wissensmaschinerie. Vor etwa drei Jahren hat Eric Schmidt, der frühe-re Google-Chef und jetzige Verwal-tungsratspräsident, verkündet, dass Google alle zwei Tage etwa fünf Exabyte Daten sammle – eine Zahl mit 18 Nullen. Das entspricht laut Experten ungefähr der Wis-sensmenge von Menschheitsbe-ginn bis zum Jahr 2003. Heute dürf-te diese Datenmenge vermutlich längst pro Tag aufgesaugt werden. Dank immer besserer Rechner und unbegrenzter Speicherkapazitäten können diese Daten sofort aus-gewertet und genutzt werden. Kein Bereich unseres Lebens ist da von ausgenommen: Verbrechensbe-kämpfung, Konsumverhalten, Ge -sundheit und und und – und natür-lich auch die Börse, wo es schon immer um die Zukunft ging. Unsere Titelgeschichte auf den Seiten 6 bis 10 gibt spannende Einblicke.
Das Internet hat auch möglich gemacht, dass wir alle leicht publi-zieren und kommunizieren können – mit jedem. 3-D-Drucker könnten uns alle zu Produzenten werden las-sen – von allem. Auch eine Revolu-tion. Wie sich in den Sektor investie-ren lässt, erfahren Sie ab Seite 22.
Viel Spass bei der Scoach-Lektüre wünscht Ihnen
Christian ReussCEO Scoach Schweiz AG
18
26
Scoach news
04 neues von Scoach. Scoach-Schweiz-CEO Christian Reuss im Interview. Strukturierte Produkte Forum 2013.
Titelthema
06 Zukunft im Jetzt. Big Data wird unser Leben verändern. Gewaltige Datenmengen werden umgepflügt, um Prog-nosen über unser künftiges Verhalten zu treffen.
Aufgeschnappt
12 branchennews. Neue Helvetische Bank jetzt auch Emit-tentin von Strukturierten Produkten. Neuer ETP-Guide von Derivatives Partners.
Strukturiertes
14 Im Auf und Ab der Märkte. Warum die Attraktivität von Discount-Zertifikaten vor allem von der erwarteten Schwankungsintensität des Basiswerts abhängt.
Praktisch
16 research in Eigenregie. Informationen sind bei der Geld-anlage ein wichtiger Erfolgsfaktor. Wir stellen fünf Web-sites vor, mit denen Anleger zu Analysten werden.
Investmentidee
18 Myanmars Erwachen. Derzeit noch ein weisser Fleck auf der Investorenlandkarte, doch das frühere Burma macht sich auf, Wirtschaftsnation zu werden.
22 Die Welt aus der Druck-Perspektive. Der 3-D-Druck-technologie wird eine grosse Zukunft mit hohen Wachstumsraten vorhergesagt.
24 Auf gutem Weg. Der Bankensektor hat nach der Krise harte Sanierungsmassnahmen hinter sich. Wo steht die Branche? Lohnen sich Investments wieder?
Wissen
26 Die Preismacher. Gold ist ein beliebtes Underlying für Strukturierte Produkte. Aber wo wird das Edelmetall ei-gentlich gehandelt und wer bestimmt den Preis?
nachgehakt
28 Corporate Actions. Wie reagieren Strukturierte Produkte beispielsweise auf Kapitalveränderungen? Wir haben dazu Eric Blattmann von Vontobel befragt.
Prominent
30 Humor Sapiens. Fünf Fragen, fünf Anworten: Der Comedi-an Marco Rima über Schweizer Schokoladenwaffeln als wirkliche Wertanlage.
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ziert. Nichtsdestotrotz haben wir mit unserem
kleinen Team in beiden Märkten Beachtliches er-
reicht: Wir waren kontinuierlich die umsatzstärks-
te Börse in Europa, haben Transparenzstandards
sowie eine erfolgreiche Marke geschaffen und
wurden mehrfach vom Markt für unsere Arbeit
ausgezeichnet.
Wie geht es mit der geschäftsleitung und der
Marke weiter?
Die Marke Scoach darf nur noch bis 31. Dezember
2013 von den beiden Gesellschaften auf Zürcher
und Frankfurter Seite verwendet werden, mit dem
Zusatz by SIX respektive by Deutsche Börse. Der
Abschied von Scoachy, unserem sympathischen
grünen Bullen, wird uns nicht leichtfallen – der klei-
ne Kerl ist uns und auch unseren Geschäftspart-
nern in den vergangenen Jahren richtiggehend ans
Herz gewachsen. Was die Geschäftsleitung anbe-
trifft, so werde ich Geschäftsführer von Scoach
Schweiz bleiben und zudem Einsitz im Manage-
ment Committee von SIX Swiss Exchange nehmen.
Wie schätzen Sie derzeit den Markt für Struktu-
rierte Produkte ein und wie wollen Sie auf die
Marktentwicklungen reagieren?
Als hundertprozentige Tochter von SIX wollen wir
uns nun noch stärker auf den Schweizer Markt
und seine Teilnehmer konzentrieren – je nach
Opportunität im In- oder auch im Ausland. Wir ha-
ben eine erstklassige, voll automatisierte Platt-
form sowie ein umfangreiches Know-how und
sind damit ein starker Partner. Natürlich stehen
wir auch vor Herausforderungen: Die gesamte
Branche steht unter einem grossen Kosten-
druck. Und auch regulatorisch herrscht einige
Christian reuss
ist cEo von Scoach Schweiz. Er besitzt einen abschluss als Diplom-Kaufmann der Goethe- Universität in Frankfurt und einen MBa der henry B. tippie School of Management an der University of Iowa.
«Strukturierte Produkte haben eine klare Daseins-berechtigung in den Portfolien der Anleger.»
Herr reuss, Scoach gibt es seit mehr als sechs
Jahren. Seit Juni 2009 sind Sie CEo. Was waren
für Sie die Highlights?
Da gab es in der Tat einige! Vor allem aber die Zusam-
menarbeit mit einem klasse Team und einem sehr
bodenständigen Medienstar: unserem Scoachy.
Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die An-
bindung des ersten Marktteilnehmers aus Hong-
kong und die Gründung unseres globalen Struktu-
rierte Produkte Forums.
Die SIx hat zum 30. Juni das Joint-venture mit
der Deutschen börse beendet. Was hat sich ge-
ändert, was vorher für den Zusammenschluss
sprach?
Am Anfang des Joint Ventures stand die Vision ei-
nes einheitlichen europäischen Marktes für Struk-
turierte Produkte, der von einer Börse umfassend
abgedeckt wird. Dies hat sich nicht realisieren
lassen. Im Gegenteil, gerade die Märkte in der
Schweiz und in Deutschland haben sich zuneh-
mend auseinanderentwickelt. Dadurch hat sich
das Potenzial für Synergien massgeblich redu-
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I M I n T E r v I E W : C H r I S T I A n r E u S S
Datum: Mittwoch, 23. Oktober 2013 und Donnerstag, 24. Oktober 2013
Öffnungszeiten: Mittwoch: 11.00 – 20.00 Uhr Donnerstag: 10.00 – 18.00 Uhr
location: Kongresshaus Zürich, Claridenstrasse 5, 8002 Zürich
Weitere Infos: www.strukiforum.ch
Forumsdaten
www.scoach.ch 5
Scoach nE WS
Potenziale entdecken
Über sechs Jahre hinweg hat die Struktu-rierte Produkte Messe weit über 20 000 private und professionelle Besucher ange-zogen. Zahlreiche redaktionelle Beiträge in Printmedien, im Radio, im Fernsehen und online haben der Strukturierten-Pro-dukte-Branche zu Publizität verholfen. auf diesem Erfolg baut das neu konzipierte Strukiforum auf.
Das Strukiforum 2013 legt den Fokus auf ein at-
traktives und vielseitiges Programm. Im Vorder-
grund steht dabei die Wissensvermittlung. Diese
wird abgerundet durch hochkarätige Panels und
bekannte Keynote-Speaker wie dem Wirt-
schaftsexperten Marc Faber am Mittwoch und
Otmar Issing, früherer Ökonom der Europäischen
Zentralbank, am Donnerstag. Mit klar getrennten
Programmpunkten für professionelle und priva-
te Anleger werden die Bedürfnisse noch spezifi-
scher abgedeckt.
2013 wird zudem der Fokus auf zwei Spezial-
themen gesetzt: «Währungen – im Wandel der
Zeit» sowie «Emotionales Anlegen», das alterna-
tive Anlagen – wie beispielsweise Wein oder
Kunst – aus einem ungewohnten Blickwinkel be-
leuchtet.
Schauen Sie rein – es lohnt sichbesuchen Sie uns am Stand 19 und informieren
Sie sich über unsere Services und leistungen.
nebenbei verwöhnen wir Sie auch dieses Jahr
wieder mit kulinarischen köstlichkeiten à la
Scoach sowie einem tollen Wettbewerb.
Sichern Sie sich kostenlos Ihr Eintritts ticket
im Wert von 20 Franken. Es ist als Download auf
unserer Website verfügbar.
Unsicherheit. Wir sind jedoch zuversichtlich,
dass Strukturierte Produkte auch weiterhin ihren
festen Platz im Portfolio der Anleger haben wer-
den und wollen mit der Glaubwürdigkeit, die der
börsliche Handel einem Produkt verleiht, mass-
geblich dazu beitragen.
Eine starke konkurrenz ist der oTC-bereich. Wie
reagiert Scoach Schweiz darauf?
Unsere Stärke ist der Sekundärhandel – inklusive
Produkteinbeziehung, Kurs- und Datenverteilung,
Abwicklung und Settlement – und das alles in ei-
nem voll automatisierten Prozess. Davon können
auch die OTC-Interbanken profitieren: Mit der bila-
teralen Handelsplattform XBTR haben wir eine
kosteneffiziente Lösung geschaffen. Dennoch
stärken wir weiterhin die Glaubwürdigkeit des
Börsenhandels. Für Privatanleger ist dies nach
wie vor die sicherste und transparenteste Art zu
handeln.
Was sind die vorteile der börse?
Investoren wissen um die Vorzüge des börslichen
Handels: Kotierung, Transparenz, verbindliche
Quotes sowie eine neutrale und aktive Markt-
steuerung. Die relative Umsatzentwicklung zeigt
mir zudem, dass sie diese Merkmale auch schätzen.
Sie werden Scoach Schweiz als CEo erhalten blei-
ben. Wagen Sie einen Ausblick?
Strukturierte Produkte haben eine klare Daseinsbe-
rechtigung in den Portfolios der Anleger. Kein ande-
res Produkt ist flexibler, bietet besseren Zugang zu
anderen Märkten und erlaubt eine breitere oder
gezieltere Absicherung. Ich bin zuversichtlich, dass
wir als Börse unseren Teil dazu beitragen werden.
Immer einen Besuch wert – der Scoach-Stand.
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www.scoach.ch6
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Zukunft im JetztBig Data wird unser Leben verändern. Kritiker bezeichnen diesen trend schon heute als Diktat der algorithmen. Doch aufzuhalten wird dies nicht sein, zu sehr liegt es in der natur des Menschen, Wissen aufzusaugen und für sich zu nutzen.
Wir sammeln Daten. Schon immer. Wir gehen
durch die Welt und sehen, hören, riechen, fühlen.
Unglaubliche Datenmengen und Reize strömen
auf uns ein. Unser Gehirn strukturiert diese, fil-
tert, indem es Wichtiges von Unwichtigem trennt,
und lässt ein Bild vor unserem geistigen Auge
entstehen, das für uns das richtige sein soll. Mit
diesem Bild sollen wir unseren Alltag bewältigen,
Wege finden, Nahrung beschaffen und letztlich
überleben. Stimmt dieses Bild nicht mit der Rea-
lität überein, weil entscheidende Informationen
etwa aufgrund von Stress oder Unachtsamkeit
ausgeblendet wurden, dann kann das rasch
schlimme Folgen haben. Einmal unbesonnen
über die Strasse gegangen ...
Big Data funktioniert ähnlich. Es geht um gewal-
tige unstrukturierte Datenmengen. Das ist der
Hauptunterschied zur traditionellen Datenverar-
beitung. Lange Zeit wurden Daten in der Regel
schön fein säuberlich eingegeben, Felder und
Parameter definiert. Das hat dafür gesorgt, dass
man das gespeicherte Wissen später wieder ab-
rufen und verwenden konnte. Mitunter war es
auch möglich, Daten zu verknüpfen und so Zu-
sammenhänge herzustellen – die ersten Schritte
in Richtung Big Data. So begann in Deutschland
das Bundeskriminalamt in den 1970er-Jahren
bei der Suche nach den Entführern (RAF) von
Hans-Martin Schleyer mit der sogenannten Ras-
terfahndung. Datenbanken wurden miteinander
Express
big Data soll den blick in die Zukunft möglich ma-chen. Dazu werden gewaltige unstrukturierte Datenmengen zum Beispiel aus Foren oder sozialen netwerken gescannt und ausgewertet.
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abgeglichen. In welchen leer stehenden Wohnun-
gen wird plötzlich wieder Strom verbraucht? Wel-
che Stromrechnungen wurden bar bezahlt? So
kam man den Tätern auf die Spur – zu spät.
In den heutigen Zeiten des Internets, des
unbegrenzten Speicherplatzes und der stetig
steigenden Rechnerleistungen setzt sich Big
Data einfach auf den weltweiten Datenstrom und
saugt diesen nach Bedarf ab. Experten gehen da-
von aus, dass 2012 weltweit eine Datenmenge
von 2,8 Zettabyte durch Netze und Rechner floss.
Das ist eine Zahl mit 22 Nullen. Die Kunst bei Big
Data ist nun, dieser unstrukturierten Masse eine
Ordnung zu geben und sie nutzbar zu machen.
Dafür wird derzeit nur ein kleiner Teil des Infor-
mationswusts genutzt. Big Data nimmt sich hier
noch recht klein aus.
Das zeigt: Eine Technologie macht die ersten
Schritte und längst sind die Algorithmen nicht
ausgereift, aber auch heute schon leisten sie Er-
staunliches. Der frühere Google-Chef und jetzige
Verwaltungsratspräsident Eric Schmidt sagte
schon vor ein paar Jahren, dass Google «alles»
wissen könne. Und: «Das Internet verändert al-
les, es ist eine neue Situation.»
blick in die ZukunftDas Faszinierende und gleichzeitig Erschrecken-
de an Big Data ist der Blick in die Zukunft. Wer
sagt, er habe keine Angst, seine Daten im Inter-
net zu veröffentlichen, der hat die Dimension
von Big Data noch nicht begriffen. Es geht nicht
darum, was geschehen ist, sondern darum, was
gerade geschieht und was geschehen wird oder
besser gesagt, geschehen könnte. Ganz so wie
in der Short Story von Philip K. Dick «Der Minder-
heiten-Bericht» (Minority Report), wo die Polizei-
behörden, instruiert von drei «Wesen», die in die
Zukunft blicken, vorsorglich, bevor überhaupt ein
Verbrechen begangen wurde, den vermeintlichen
Delinquenten verhaften. Bei den Geheimdienst-
programmen Prism und Tempora geht es um
nichts anderes: Auch dort geht es um präventive
Terrorismusbekämpfung: Welche Daten jedes
Einzelnen passen da ins Muster? Wie werden
die Daten von heute morgen genutzt? Handy-
bewegungsdaten plus Einkaufsverhalten plus
Surfgewohnheiten plus Kontakte auf Xing, Face-
book, LinkedIn und Google+ plus Autobahnmaut
plus Arztdaten ... Unsere Bewegungsmuster sind
sehr individuell und dadurch leicht zuordenbar.
Experten meinen, dass die Anonymität im Netz
längst ein Mythos sei. Schon ein paar Bits würden
reichen, jeden von uns zu identifizieren.
Bereits heute gibt es Firmen, die beispiels-
weise auf der Basis des Einkaufsverhaltens von
Frauen die Wahrscheinlichkeit, mit der diese
schwanger sind, ermitteln. Trefferquote: hoch.
Meist denken diese Frauen dann noch gar nicht
an Kindermode oder Windeln. Es ist ihr Geruchs-
sinn, der sie «auffällig» werden lässt. Gekauft
werden dann duftneutrale Cremes – kombiniert
mit ein paar anderen Artikeln – und schon kann
auch ein möglicher Geburtstermin errechnet
werden. Oder plötzlich bekommt jemand keinen
Kredit mehr oder keine Versicherung, weil er viel-
leicht die falschen Freunde bei Facebook hat.
Wie sagt Schmidt: «Durch das Internet kann man
mittlerweile hören und lesen, was die Menschen
denken, und muss keine Vermutungen mehr dar-
über anstellen.»
big Data in der FinanzweltAber gerade dieser Blick in die Zukunft macht
Big Data auch für den Finanzsektor interessant:
Trends früh erkennen und Kurse mit einer hohen
«Durch das Internet kann man mittlerweile hören und lesen, was die Menschen denken, und muss keine Vermu-tungen mehr darüber anstellen.»Eric Schmidt Google-Verwaltungsratspräsident
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V olume = Menge
V elocity = Geschwindigkeit
V ariety = Struktur
V eracity = Wahrhaftigkeit
B I G DA T A
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I M I n T E r v I E W : T H o M A S k I n D l E rWahrscheinlichkeit vorhersagen. Längst geht es
nicht mehr darum, Erklärungen für bereits Gelau-
fenes zu finden, sondern zu deuten, was gerade
passiert. Big Data in der Finanzwelt ist realtime.
«Bei der Kapitalanlage ist Big Data die einzige
Chance für ein echtes Alpha. Alpha gibt es nur,
wenn man öffentliche Informationen zuerst hat.
Hier entscheiden fünf bis sieben Nanosekunden»,
weiss Alexis Eisenhofer von financial.com, einem
Anbieter von Börseninformationssystemen. Da-
für werden das Internet und seine sozialen Nach-
richtenkanäle in Echtzeit umgegraben. Firmen
wie RavenPack, Clueda oder StockPulse machen
das. «Big-Data-Systeme helfen, die Informa-
tionsverbreitung durch Social-Media-Kanäle wie
Twitter enorm zu beschleunigen», glaubt Stock-
Pulse-Gründer Jonas Krauss. «Informationen ste-
hen der Allgemeinheit schneller zur Verfügung,
da diese Kanäle für jedermann leicht zugänglich
sind. Bereits heute werden – je nach Börsenplatz
– mehr als 70 Prozent aller Orders von Computern
initiiert. Dieser Anteil dürfte durch Big Data weiter
wachsen.»
StockPulse durchwühlt massenhaft Tweets
nach Brauchbarem. Um einen Sentiment-Indika-
tor zu erstellen, werden täglich 80 Gigabytes Da-
ten bewegt. Clueda will nach eigenem Bekunden
durch intelligente Komprimierung von Informatio-
nen Nachrichtenquellen so miteinander verknüp-
fen, dass Einflüsse auf das Finanzmarktgesche-
hen im Moment ihrer Entstehung – oder häufig
schon davor – richtig erfasst werden. Damit kön-
ne sofort darauf reagiert werden. Ein hoher An-
spruch. Zukunft schon heute. Google-Aufseher
Schmidt hat es einmal so formuliert: Es gehe bei
der Suche im Internet um Inhalte «von denen ich
nichts weiss, aber die mich interessieren».
Twitschern an der Wall StreetNun twittert die Wall Street. Die New York Stock
Exchange arbeitet seit Februar dieses Jahres mit
dem amerikanischen Unternehmen Social Mar-
kets Analytics (SMA) zusammen. Auch SMA durch-
kämmt Twitter systematisch nach börsenrelevan-
ten Informationen. Rund 90 Prozent aller Tweets
werden sofort als Spam aussortiert. Wurden die
Guten gefunden, dann wird daraus ein «Sentiment
Signature Feed» für die Kunden gesponnen, ein
Börsenindikator, natürlich in Echtzeit.
Eisenhofer definiert Big Data über die vier Vs:
Volume, also Menge, Velocity – Geschwindigkeit,
Variety – Struktur und Veracity – Wahrhaftigkeit.
«Die grössten Probleme bei Big Data im Finanz-
bereich sehe ich beim Thema Wahrhaftigkeit.
Viele Informationen sind mit Interessen überla-
gert, die man verstehen muss und nicht mit Ma-
schinen auslesen kann.» Noch nicht.
Wahrhaft schlecht lief es am 23. April 2013
an der Wall Street. Da gerieten aus dem Nichts die
Kurse ins Rutschen. Geschätzt sollen binnen Mi-
nuten knapp 140 Milliarden Dollar vernichtet wor-
den sein. Die Verluste waren allerdings schnell
wieder aufgeholt. Der Kurseinbruch wird auch
Hashtag-Crash genannt. Der Auslöser: «Zwei Ex-
plosionen im Weissen Haus und Barack Obama ist
verletzt.» Diese Meldung lief an jenem Dienstag-
abend über den Twitter-Kanal der angesehenen
Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Die
Börsianer reagierten augenblicklich.
Später stellte sich die Nachricht als Fake her-
aus. Der Twitter-Account von AP war gehackt wor-
den. Ein Algorithmus müsste in Sekundenbruch-
teilen eine solche Meldung überprüfen und dann
entscheiden, ob relevant oder nicht relevant.
Hier steht Big Data noch am Beginn. Es müssen
aber nicht unbedingt Hacker sein. Es wurden
auch schon Twitter-Accounts unter dem Namen
Big Data und die Finanzmärk-te, das passt gut zusammen. Schliesslich geht es an den Bör-sen darum, trends aufzuspüren.
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I M I n T E r v I E W : T H o M A S k I n D l E r
«Digitale Spuren, überall»Über Möglichkeiten, Probleme und Zukunft von Big Data sprach Scoach mit dem Data-Warehousing-Experten thomas Kindler von Teradata Schweiz.
Thomas kindler
Der promovierte Ökonom und Informatiker verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich Data Warehousing und war gut 17 Jahre in der Finanz-industrie tätig. heute ist er Senior Industry consultant bei teradata in der Schweiz.
solut als Muss für jede Firma bezeich-
net werden.
Welche bedeutung sehen Sie für die
Finanzbranche?
Die Bedeutung der Datenanalyse gene-
rell und von Big Data im Besonderen ist
für die Finanzbranche sogar noch grös-
ser als für andere Branchen, da die Diffe-
renzierung durch bessere Produkte in
der Finanzbranche eigentlich kaum
mehr möglich ist – jedes Produkt kann
innert Tagen von einem Konkurrenten
kopiert werden. Auch der persönliche
und langfristige Kundenkontakt ist un-
ter anderem aus Kostengründen immer
weniger möglich. Es bleibt einzig die Dif-
ferenzierung, durch Datenanalyse mehr
über den Kunden zu wissen und dadurch
zeitgerecht die besseren Entscheidun-
gen zu treffen.
Was wird sich durch big Data ändern?
Es ist klar, dass die Digitalisierung aller
unserer Aktivitäten weiter zunehmen
wird, und bei all diesen Aktivitäten wer-
den wir digitale Spuren hinterlassen. Zu-
kunftsvisionen gehen ja sogar so weit,
dass sämtliche Gebrauchsgegenstände
der Zukunft, von der Kaffeetasse über den
Kühlschrank bis zur Brille, mit Sensoren
und Prozessoren vollgepackt sein wer-
den. Alle diese Kleinstcomputer hinterlas-
sen Spuren. Diese Daten kann man sam-
meln und analysieren. Das macht es
möglich, zumindest theoretisch, jederzeit
zu wissen was wir machen und warum wir
Was ist big Data?
Big Data ist eine natürliche Evolution des
Datenthemas. Diese Evolution wird
durch die technischen Fortschritte der
unterliegenden Datenbank-Technologie
ermöglicht.
Wie funktioniert big Data?
Man versucht aus Daten mittels Analyse
Wissen zu extrahieren, das man im Ge-
schäftsumfeld gewinnbringend verwen-
den kann. Damit dies wirklich funk tioniert,
muss die Big-Data-Analyse unbedingt in-
tegraler Bestandteil der gesamten Daten-
strategie einer Firma sein. Es gilt zu ver-
hindern, dass traditionelle Datenanalyse
und Big-Data-Analyse in separaten Silos
angesiedelt werden.
Für welche bereiche ist big Data von be-
deutung?
Die Datenanalyse wird als strategisches
und operatives Asset für jede Firma und
jeden Bereich innerhalb einer Firma im-
mer wichtiger.
Ein Muss?
Anstelle von Big Data würde ich sagen,
dass die Datenanalyse ganz generell
ein Wettbewerbsvorteil für eine Firma
ist und die Qualität der Datenanalyse
darüber entscheidet, welche Firmen
zu den Gewinnern und welche Unter-
nehmen zu den Verlierern der Zukunft
gehören. Da Big Data ein sehr wichtiger
Bestand teil einer hochstehenden Da-
tenanalyse-Plattform ist, kann es ab-
es machen. Big Data wird darum unser
ständige Begleiter sein und die Basis sein
für willkommene Dienstleistungen – wer
möchte nicht eine Brille haben, deren Big-
Data-Analyse uns Name und Vita der Per-
son vis-à-vis ins Ohr flüstert, beides ha-
ben wir vielleicht gerade nicht parat.
und welche Probleme gibt es mit oder
durch big Data?
Die grösste Herausforderung wird die Un-
terscheidung in willkommene und nicht
willkommene Analysen unter Berück-
sichtigung von Vertraulichkeit und Per-
sönlichkeitsschutz sein. Allumfassende
Daten, insbesondere persönliche Daten,
können gefährlich in den Händen von Un-
befugten sein. Wie entscheide ich, wer
von mir welche Daten kriegt und analy-
sieren darf? Kann ich das in Zukunft oder
auch heute überhaupt noch entschei-
den? Wollen wir entscheiden? Das sind
Fragen, die wir beantworten sollten.
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* Sie ist das Ergebnis aus Erfahrung, Tatkraft und Weitsicht. Der börsliche Handel von Strukturierten Produkten gilt in der Schweiz deshalb als besonders hochwertig, weil Transparenz, Sicherheit und Präzi-sion für uns mehr sind als ein Lippenbekenntnis. Unsere Erfahrung zahlt sich für Anleger in messbarer Qualität aus. Ein Versprechen, das Ihnen nur das Original unter den Handelsplätzen gibt.
QUALITÄT ISCH KEIN ZUEFALL*
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tItELthEMa
von bekannten Börsenbeobachtern eröffnet und
dann getwittert. Kam es zur entsprechenden Re-
aktion in der Aktie, wurde glattgestellt.
Bei StockPulse macht man sich nicht mehr
die Mühe, nach Fakes zu fahnden: «Wir unter-
scheiden zwischen klassischem Spam und Fa-
kes. Spams werden aussortiert, Fakes nicht.
Unser System analysiert den Einfluss eines Fa-
ke-Tweets, also ob dieser Tweet einen Einfluss
auf das Marktgeschehen hat oder haben kann. So
kann es sein, dass ein Fake-Tweet, wie jene durch
Hacker platzierte Falschmeldung über eine Ex-
plosion im Weissen Haus, trotzdem grosse Aus-
wirkungen auf das Geschehen an den Börsen hat.
Anders herum wird Spam mithilfe von Author-Sco-
ring- und Textanalysen verlässlich gefiltert.»
big Data in der Firmen-DnABig Data wird uns immer wieder überraschen, weil
es uns immer mehr die Zukunft vor Augen führen
wird und diese Zukunft dann wieder mit dem
Jetzt verschwimmt und es damit wieder Rück-
koppelungen geben dürfte. «Es ist klar, dass die
Digitalisierung aller unserer Aktivitäten weiter zu-
nehmen wird und bei all diesen Aktivitäten wer-
den wir digitale Spuren hinterlassen. Das macht
es möglich, zumindest theoretisch, jederzeit zu
wissen, was wir machen und warum wir es ma-
chen. Big Data wird darum unser ständige Beglei-
ter sein», ist Thomas Kindler von Teradata, einem
Spezialisten im Bereich Big Data, überzeugt (sie-
he auch Interview auf Seite 9).
Von den Grossen sind Firmen wie IBM, Ama-
zon, Facebook und Google bereits sehr vertraut
mit Big Data. Dort ist Big Data sozusagen schon
tief in der Firmen-DNA verankert. Bei IBM durch
seine Tätigkeit als globaler IT-Berater. Bei Amazon
durch seinen gewaltigen Kundenschatz, das Wis-
sen über seine Kunden, wie Kunden schon heute
angesprochen werden, und seine Logistik. Hinzu
kommt bei Amazon das Kindle als Informationsta-
blet. Und Facebook und Google sind Big Data na-
hezu in Reinform. Ihr Geschäftsfeld ist das Sam-
meln von Daten ihrer Kunden. Diese Daten werden
heute zum Beispiel genutzt, um Werbung gezielt
zu platzieren. Wer künftig etwas «liked» oder
sonst irgendwie positiv erwähnt, dem wird dieses
Produkt womöglich in einem anderen Shop schon
beim Betreten angeboten oder er könnte dafür
vielleicht einen Rabatt beim Kauf dieses Produkts
oder dieser Dienstleistung bekommen. Big Data
hätte die Vorlieben schon weitergegeben.
Scoach Schweiz bietet auf die genannten Unter-
nehmen eine gute Auswahl an Strukturierten
Produkten.
«Big Data wird unserer ständiger Begleiter sein: jederzeit wissen, was wir machen und warum wir es machen.»Thomas Kindler, Senior Industry Consultant beim Big-Data-Spezialisten Teradata, Schweiz
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* Sie ist das Ergebnis aus Erfahrung, Tatkraft und Weitsicht. Der börsliche Handel von Strukturierten Produkten gilt in der Schweiz deshalb als besonders hochwertig, weil Transparenz, Sicherheit und Präzi-sion für uns mehr sind als ein Lippenbekenntnis. Unsere Erfahrung zahlt sich für Anleger in messbarer Qualität aus. Ein Versprechen, das Ihnen nur das Original unter den Handelsplätzen gibt.
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aUFGESchnaPP t
I M I n T E r v I E W : T H o M A S M A A g
Die neue helvetische Bank aG mit Sitz in Zürich wurde im Januar 2011 von einer Gruppe rund um den Unternehmer thomas Matter gegründet und ist zu rund 70 Prozent in der hand der Gründungspartner, des Verwaltungs-rates, der Geschäftsleitung und der Mitarbeiter. Erklärtes Ziel des Instituts ist es, ein verlässlicher Partner in allen finanziellen Belangen zu sein. Das an gebot, das sich in erster Linie an Unternehmen und qualifizierte Privat-anleger richtet, umfasst Dienstleistun-gen in den Bereichen Vermögensbera-tung, Vermögensverwaltung, corporate Finance und Research.
Zum unternehmen
«Wir bewegen uns gerne Schritt für Schritt nach vorne»
Vor einigen Monaten betrat mit der neuen helvetischen Bank aG ein neuer Emittent den Schweizer Markt für Strukturierte Produkte. Unter der Marke nhBPro hat das Institut bereits diverse Produkte an Scoach Schweiz gelistet. Wir sprachen mit thomas Maag, Leiter Product Solutions bei der neuen helvetischen Bank, über die Strategie und die Ziele des newcomers.
Herr Maag, was hat Ihr Haus bewogen, un-
ter die Emittenten von Strukturierten Pro-
dukten zu gehen?
Wir möchten Interessenten die Möglichkeit
offerieren, an unseren Anlagestrategien auf
eine kompakte, verständliche Art teilzuha-
ben. Auf diese Weise stellen wir uns einer
ehrlichen und transparenten Performance-
messung.
Welche Zielgruppe wollen Sie mit Ihren
Produkten ansprechen?
Unser Angebot richtet sich sowohl an beste-
hende Kunden als auch an neue, qualifizierte
Anleger, die wir einerseits primär mit unse-
ren Anlagestrategien bedienen können und
deren eigene Anlagestrategien wir so auch
umsetzen können.
Auf welche Art beziehungsweise gattung
von Strukturierten Produkten legen Sie Ih-
ren Fokus?
Wir beschränken uns zunächst auf Actively
Managed Certificates (AMCs), mit denen wir
eine Palette unterschiedlicher Anlagestrate-
gien aufbauen werden.
Warum haben Sie sich für ein Scoach-
listing entschieden?
Die Neue Helvetische Bank ist seit Beginn
ihrer operativen Tätigkeit Mitglied der SIX
Swiss Exchange. Wir sind mit der Dienstleis-
tung der SIX Swiss Exchange sehr zufrieden.
Scoach Schweiz AG ist eine hundertprozen-
tige Tochter der SIX Swiss Exchange AG. Es
liegt damit auf der Hand, dass wir mit unse-
ren Strukturierten Produkten mit Scoach
zusammenarbeiten wollen.
Was dürfen wir von nHbPro in Zukunft
noch erwarten?
Die Neue Helvetische Bank will sich als Ni-
schenplayer im Schweizer Markt für Struktu-
rierte Produkte positionieren. Wir werden
nur ausgewählte Produkte in kleinen Men-
gen emittieren. Nebst dem NHB Unterneh-
mer Invest Certificate (Symbol HBUNI), das
in unternehmerisch geführte Gesellschaf-
ten investiert, haben wir in Zusammenarbeit
mit QLAB Invest das NHB-QLAB Asset Al-
location Certificate (Symbol HBQL1) und das
NHB-QLAB Dynamic Allocation Certificate
(Symbol HBQL2) an den Markt gebracht.
Weitere AMCs werden in Kürze folgen. Ein
Ausbau in andere Produktekategorien ist
zurzeit nicht geplant. Wir bewegen uns ger-
ne Schritt für Schritt nach vorne und wollen
im Produktsegment der AMCs zuerst weite-
re Erfahrungen sammeln.
Leiter Product Solutions neue helvetische Bank
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aUFGESchnaPP t
I M I n T E r v I E W : T H o M A S M A A g
«Anerkannter Experte»Mit Philipp rickenbacher hat der Schweizerische verband für Strukturierte Produkte (SvSP) ein neues Mitglied im vorstand.
Philipp Rickenbacher, seit 2009 Leiter Strukturierte Produkte bei der Bank Julius Bär, ist vom Vor-stand des Schweizerischen Ver-bands für Strukturierte Produkte mit Wirkung von Anfang September 2013 ins Führungsgremium des Verbandes berufen worden. Dort ersetzt er Claudio Topatigh, der infolge einer beruflichen Verände-rung aus dem Vorstand der Bran-chenvereinigung zurückgetreten ist.
Philipp Rickenbacher verfügt dank einer langjährigen Tätigkeit im Geschäft mit Strukturierten Pro-dukten über eine umfassende und qualifizierte Branchenerfahrung. Zudem engagiert er sich bereits seit mehreren Jahren als Delegier-ter der Bank Julius Bär in der Ver-bandsarbeit. «Im Verband können wir den Markt für Strukturierte Pro-dukte zum Nutzen der Kunden und unter Einbezug aller Marktteilneh-mer weiterentwickeln. Hierzu möchte ich meinen Beitrag leis-ten», freut sich Philipp Rickenba-cher über die Berufung. Auch Daniel Sandmeier, Präsident des SVSP, ist von der Wahl überzeugt: «Philipp Rickenbacker ist ein anerkannter Experte im Bereich Strukturierte Produkte, der Branchenthemen mit viel Weitsicht analysiert und angeht. Wir freuen uns sehr, dass Philipp Rickenbacher seine Kompe-tenz und seine strategische Denk-weise künftig noch stärker in die Verbandsarbeit einbringen wird.»
Passive Strategien aktiv umsetzenDer neue «Exchange traded Products & Indexing Guide» bietet anlegern eine wertvolle orientierungshilfe.
Passive Anlagestrategien können mit bör-
sengehandelten Finanzprodukten effi-
zient und kostengünstig umgesetzt wer-
den. Dies ist unbestritten. Schwieriger
wird es, wenn das passende Produkt fürs
Portfolio gesucht wird. In der Fülle der
ETFs, ETCs und Tracker verliert man schnell
die Übersicht. Genau diesem Problem
nimmt sich der erste «Exchange Traded
Products & Indexing Guide» der Schweiz
an. Diese neue Publikation, herausgege-
ben von Scoach Schweiz und der SIX Swiss
Exchange, verfolgt das Ziel, Anlegern ein
praxistaugliches, umfassendes Hilfsmittel
zur Verfügung zu stellen, um das richtige
Produkt für das jeweilige Anlagevorhaben
schnell und einfach zu finden.
In insgesamt 40 Produkttabel-
len sind – geordnet nach As-
setklassen beziehungsweise
Sektorstrategien – diejenigen
börsen gelisteten Produkte
aufgeführt, mit welchen Sie
das entsprechende Anlage-
segment am besten abbilden
können. Das Besondere dabei: Die Gattung
des Finanzinstruments rückt in den Hinter-
grund. Nicht die Verpackung ist wichtig,
sondern der Inhalt. Egal ob ETF, Tracker
oder ETC – entscheidend ist die 1-Jahres-
Performance des Produkts im jeweiligen
Anlagesegment. Nutzen Sie den Guide aktiv
als Ihren persönlichen Investment-Assis-
tenten für die Auswahl passiver Finanzpro-
dukte! Der Guide kann bei Scoach Schweiz
kostenlos bezogen werden.
Bestellungen bitte an: [email protected]
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StRUK tURIERtES
Grafik: Scoach Schweiz aG
So «entsteht» der Discount
Der Discount von Discount-Zertifikaten setzt sich aus den diskontierten Dividenden und den Prämien-einnahmen aus dem Verkauf einer call-option zusammen.
(ergibt sich aus dem abzug der diskontierten erwarteten Dividenden während der Laufzeit)
Wert Zero-Strike-call
Kurs a-aktie
Preis Discount- Zertifikat
8 chF
40 chF
50 chF
48 chF
Prämie aus dem Verkauf der call-option
Discount 10 chF
bzw. 20 %
Im Auf und Ab der MärkteWir blicken hinter die Kulissen: Warum die attraktivität von Discount-Zertifikaten ins-besondere von der erwarteten Schwankungsintensität des Basiswerts abhängt.
Discount-Zertifikate werden auch als Rabatt-Pa-
piere bezeichnet. Warum das so ist, erklärt sich
durch ihre Funktionsweise. Denn mit diesen Pro-
dukten können Anleger günstiger – also mit ei-
nem Discount beziehungsweise Rabatt – in eine
Aktie oder einen anderen Basiswert einsteigen.
Weil sich die Rückzahlung am Laufzeitende nach
dem dann gültigen Stand des Basiswerts richtet,
sorgt der Rabatt für einen Sicherheitspuffer. Be-
trägt der Discount zum Beispiel 15 Prozent, dürf-
te die zugrunde liegende Aktie bei Fälligkeit des
Zertifikats um eben diese 15 Prozent gefallen
sein, ohne dass dem Inhaber ein Kapitalverlust
entsteht. Als Preis für den vergünstigten Einstieg
verzichtet der Anleger darauf, an Kursgewinnen
des Basiswerts über einem vorab festgelegten
Höchstbetrag, dem Cap, teilzunehmen. Dieser
Mechanismus sorgt dafür, dass schon beim Kauf
eines Discount-Zertifikats die maximale Rendi-
techance feststeht.
Doch wie kommt der Discount zustande, be-
ziehungsweise von welchen Kriterien hängt sei-
ne Höhe ab? Dazu ein Blick hinter die Kulissen.
Eine Rabattkomponente stellen die erwarteten
Dividendenzahlungen während der Produktlauf-
zeit dar. In der Praxis funktioniert das so: Der
Emittent kauft die zugrunde liegende Aktie in der
Regel nicht selbst, sondern stattdessen einen
Zero-Strike-Call auf diese Aktie. Dessen Wert ent-
spricht – vereinfacht ausgedrückt – dem Wert
der Aktie, abzüglich der diskontierten erwarteten
Dividendenzahlungen. Damit gilt: Je höher die Di-
videndenrendite, desto billiger der Zero-Strike-
Call und umso höher der Rabatt.
optionsprämie kassierenDie zweite Rabattkomponente ergibt sich eben-
falls aus der Struktur von Discount-Zertifikaten.
Bei deren Konstruktion erwirbt der Emittent die
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15
StRUK tURIERtES
www.scoach.ch
Fall 1 Fall 2 Fall 3
kurs A-Aktie 50.00 chF 50.00 chF 50.00 chF
Strike der Call-option 45.00 chF 45.00 chF 45.00 chF
laufzeit 1 Jahr 1 Jahr 1 Jahr
risikoloser Zins 0,50 % 0,50 % 0,50 %
Implizite volatilität 10 % 20 % 30 %
rechnerischer Wert*
Call-option (Prämie)5.55 chF 6.94 chF 8.64 chF
Preis Discount-Zertifikat(A-Aktien – optionsprämie)
44.45 chF 43.06 chF 41.36 chF
Discount 11,10 % 13,88 % 17,28 %
Quelle: Scoach Schweiz aG
rabattszenarien
* berechnet nach der Black-Scholes-Formel, ohne Berücksichtigung von Dividenden
Aktie (beziehungsweise
einen Zero-Strike-Call auf die
Aktie) und verkauft gleichzeitig eine
Call-Option auf den Titel. Aus Letzterem erge-
ben sich die zwei typischen Eigenschaften von
Discount-Zertifikaten. Zum einen stellt der Basis-
preis (Strike) der Call-Option den Cap des Dis-
count-Zertifikats dar, also den Höchstbetrag, bis
zu dem das Papier maximal zurückgezahlt wird.
Zum anderen fliesst dem Emittenten aus
dem Verkauf des Calls eine Optionsprämie zu, die
in Form des Rabatts an den Anleger weitergege-
ben wird. Dabei gilt: Die Optionsprämie und damit
der Discount ist umso grösser, je höher die impli-
zite also die erwartete Volatilität des Basiswerts
ist. Der Grund hierfür: Die Wahrscheinlichkeit, mit
einer Call-Option Gewinne zu erzielen, steigt,
wenn Kurse in Bewegung kommen und ihre Vola-
tilität steigt. Die Verluste bleiben jedoch immer
auf das eingesetzte Kapital beschränkt. Damit
steigt die Möglichkeit hoher Gewinne bei gleich
bleibenden Verlustmöglichkeiten.
Deshalb zahlen Marktteilnehmer bei zuneh-
mender Volatilität höhere Preise für Call-Optio-
nen. Oder anders ausgedrückt: Der Verkäufer der
Call-Option, also der Emittent, verlangt eine hö-
here Prämie, weil mit steigender Volatilität die
Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass die Option ins
Geld läuft.
Preisfaktor volatilitätWie sich die implizite Volatilität auf die Höhe des
Discounts auswirkt, soll folgendes Beispiel ver-
anschaulichen. Angenommen, die A-Aktie notiert
aktuell bei 50 Franken. Durch den Verkauf einer
Call-Option auf diese Aktie könnte der Emittent
bei einer impliziten Volatilität von 10 Prozent, ei-
ner Laufzeit von einem Jahr, einem Basispreis
von 45 Franken und einem risikolosen Zins von
0,5 Prozent rechnerisch eine Optionsprämie von
5.55 Franken erzielen (berechnet nach Black-
Sholes-Formel). Das entspräche einem Discount
von 11,10 Prozent. Bei einer impliziten Volatilität
Je höher die implizite Volatilität, desto grösser
die Optionsprämie und der Discount (siehe auch
Tabelle oben).
Der gerade geschilderte Zusammenhang ver-
deutlicht, dass ein Kauf von Discountern in Zeiten
hoher Volatilitäten besonders interessant sein
kann. Doch wie verhält es sich, wenn ein Anleger
bereits im Besitz eines Discount-Zertifikats ist?
Bei einem Anstieg der Volatilität hätte er das
Nachsehen, da sich der Wert der Optionskompo-
nente erhöht. Da diese vom Preis des Produkts
abgezogen wird, sinkt der Wert/Kurs des Dis-
count-Zertifikats (ceteris paribus).
Umgekehrt ist es für einen bereits investier-
ten Anleger unter ansonsten unveränderten Be-
dingungen von Vorteil, wenn die implizite Volatili-
tät abnimmt. Denn dann sinkt der Wert der
Optionskomponente und der Preis des Zertifikats
legt entsprechend zu.
Seitwärtsrendite
Discount-Zertifikate zählen zur Gattung der Renditeopti-mierungsprodukte. Studien belegen, dass sie vor allem in Seitwärtsphasen einer Direkt-anlage überlegen sind, da durch den verbilligten Einstieg auch bei stagnierenden Kursen positive Renditen möglich sind. an der Börse Scoach Schweiz werden rund 750 Discount- Papiere gehandelt.
von 30 Prozent würde sich die Optionsprämie un-
ter ansonsten gleichen Bedingungen auf 8.64
Franken erhöhen. Auch der Discount wäre dann
mit 17,28 Prozent deutlich höher als im Beispiel
mit der niedrigeren Vola. Das zeigt noch einmal:
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www.scoach.ch16
PR aK tISch
online-tools wie der «IMF Data Mapper» erleichtern anlegern die Suche und auswertung von volkswirtschaftlichen Informa-tionen.
Die ganze Welt der WirtschaftEine wahre Fundgrube ist die Website des Inter-
nationalen Währungsfonds (International Mone-
tary Fund, kurz IMF). Unter der Rubrik «Data and
Statistics» können in dem Bereich «World Econo-
mic Outlook Database» die volkswirtschaftlichen
Daten von 188 Ländern abgerufen werden. Zu
den Daten gehören unter anderem die Höhe des
Bruttoinlands- produkts (Gross Domestic Pro-
duct, kurz GDP), die Veränderungsrate des Brut-
toinlandsprodukts, die Arbeitslosenrate, die In-
flationsrate, die Handelsbilanzdaten und die
Verschuldungsquote. Damit sind längst noch
nicht alle Kennziffern aufgezählt. Die Daten rei-
chen teilweise bis 1948 zurück und enthalten
darüber hinaus die Prognosen der IMF-Analysten
für die kommenden Jahre. Ein weiterer Höhe-
punkt der IMF-Site ist das Tool «IMF Data Map-
per». Hier kann der User verschiedene Kennzif-
fern auswählen – und schon zeigt das Programm
das Ergebnis visualisiert in einer Grafik an (siehe
Screenshot unten).
www.imf.org
research in EigenregieInformationen sind bei der Geldanlage ein wichtiger Erfolgsfaktor. Doch woher die Informationen nehmen? am besten aus erster hand. Wir stellen Ihnen fünf Web- sites vor, die Sie zum analysten werden lassen.
Im reich der leitzinsen Wie hoch waren gleich noch mal die Leitzinsen in
China? Wann fand in Mexiko die letzte Erhöhung
statt? Die schnelle Antwort gibt es auf www.leit-
zinsen.info. Hier finden Sie alle wichtigen Sätze,
teilweise mit Historie und Chart – übersichtlich
und kompakt. Praktisch: Den Link zur jeweiligen
Notenbank gibt es gleich mit dazu.
www.leitzinsen.info
Scoach_0313_CH_final.indd 16 01.10.13 10:44
www.scoach.ch 17
PR aK tISch
auf der Website von Reuters findet der anleger zahlreiche Informationen über aktiengesell-schaften, angefangen von analystenschätzungen bis hin zu Bewertungskennzahlen.
Aktien unter der lupeUnverzichtbar für alle, die mit Aktien zu tun ha-
ben, ist der Internet-Auftritt der Nachrichten-
agentur Reuters. Hier gibt es nicht nur gratis die
neuesten Informationen aus Politik, Wirtschaft
und Unternehmen, sondern auch eine Daten-
sammlung mit vielen interessanten Details zu
Hunderten von Aktien. Einfach nur den ge-
wünschten Titel, zum Beispiel Roche, über die
Suchfunktion aufrufen und schon erscheint ein
Menü mit verschiedenen Rubriken zum Unterneh-
men und zur Aktie. Besonders spannend ist der
Bereich «Analysts». Hier kann man zum Beispiel
erfahren, dass im Augenblick 11 Analysten die
Roche-Aktie mit «Buy» eingestuft haben, 9 mit
«Outperform», 5 mit «Hold», einer mit «Under-
perform» und keiner mit «Sell». Auch die Ge-
winn- und Umsatzschätzungen der Analysten,
die ebenfalls unter der Rubrik «Analysts» zu fin-
den sind, können bei der Beurteilung eines Titels
wertvolle Hilfe leisten.
www.reuters.com
Energiegeladen Eine der besten Anlageklassen in den vergange-
nen zehn Jahren – was die Performance betrifft
– waren Rohstoffe. So legte zum Beispiel die
Benchmark, der UBS Bloomberg CMCI Composite
USD Price Index, um mehr als 50 Prozent zu. Be-
sonders gute Chancen gab es bei den Industrie-
und bei den Edelmetallen. Mit Strukturierten Pro-
dukten ist möglich, was zuvor nur institutionellen
Anlegern vorbehalten war. Ein Tipp für Rohstoff-
anleger ist die Website der Internationalen Ener-
gie-Agentur (International Energy Agency, kurz
IEA). Hier finden Sie zahlreiche Studien und Pro-
gnosen über Energieträger wie Erdgas oder Roh-
öl. Zu den Standardpublikationen der IEA gehört
der jährliche «World Energy Outlook», den es in
Kurzform in der Regel gratis zum Download gibt.
In diesem Report werden die Marktentwicklung
und das Marktpotenzial der einzelnen Energieträ-
ger beleuchtet. Die IEA hat für den «World Energy
Outlook» sogar eine eigene Website eingerichtet.
www.iea.org
www.worldenergyoutlook.org
an der Börse ist Wissen ein entscheidender Vorteil. Insbesondere auch, was Rohstoffe betrifft.
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InVEStMEntIDEE
Myanmars Erwachenanleger auf der Suche nach neuen Wachstumsmärkten. tatsächlich gibt es noch weisse Flecken auf der Investorenlandkarte. Ein solcher ist Myanmar, das frühere Burma – noch, denn das Land macht sich auf, eine Wirtschaftsnation zu werden.
noch ist Myanmar ein weis ser Fleck auf der öko-
nomischen Weltkarte. Das Land befindet sich ge-
rade in einer politischen und wirtschaftlichen
Transformation und bietet für ausländische In-
vestoren zunehmend interessante Investitions-
möglichkeiten.
Nach Jahren der Unterdrückung durch eine
Militärherrschaft strebt Myanmar demokrati-
sche und wirtschaftliche Reformen an. Der ein-
geschlagene Liberalisierungskurs des Landes
wird von Präsident Thein Sein vorangetrieben,
der es in Richtung Ausland öffnet. Dabei soll ein
nachhaltiges Wirtschaftswachstum für neue
Arbeitsplätze sorgen. Durch diese Umgestal-
tungen dürften vermehrt ausländische Direkt-
investitionen in die Wirtschaft des Landes flies-
sen. Experten räumen der ehemaligen
britischen Kolonie daher gute Chancen ein, den
neu eingeschlagenen Weg erfolgreich gehen zu
können.
Die Ausgangsbasis ist hervorragend: In
Myanmar leben mehr als 50 Millionen Menschen.
Das Land ist ressourcenreich und es befindet
sich an einer geopolitisch und wirtschaftlich
günstigen Position im Herzen Südostasiens,
eingebettet zwischen China, Indien und Thai-
land. Mitte November 2012 besuchte der ameri-
kanische Präsident Barack Obama das Land auf
seiner Asienreise und zollte dadurch dem Re-
formbestreben der Regierung Anerkennung. Be-
Express
Myanmar hat demokratische und wirtschaftliche Reformen angestossen, auch um das Land für ausländische Investoren zu öffnen. Es ist ein anfang, und die Entwicklungschancen sind attraktiv. Schon jetzt können langfristig denkende Investoren einsteigen.
nach Jahren der Isolation öffnet sich Myanmar aus-ländischen Investitionen.
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InVEStMEntIDEE
bruttoinlandsprodukt 51,44 Milliarden Dollar
bIP-Wachstum (erwartet) 6,5 % (2013)6,6 % (2014)7,0 % (2018)
bIP pro Person 824 Dollar
Währung Kyat
ausländische Direktinvestitionen 20 Milliarden Dollar
Exporte 9,50 Milliarden Dollar (2011)
Arbeitslosigkeit 4,01 % (2011)
Quelle: Internationaler Währungsfonds, Ministry of Immigration and Population, Myanmar Investment commission,
Myanmar central Statistical organization, cIa World Factbook (Schätzung).
Die Wirtschaft Myanmars in Zahlen
Quelle: Internationaler Währungsfonds. historische Daten sind kein verlässlicher Indikator
für zukünftige Entwicklungen. Goldman Sachs für den Zeitraum von 2010 bis 2019.
13 947
9 568
469 243 241
6 308
2 938 2 6591 818
977
chin
a
thai
land
hong
kong
Südk
orea
Gros
sbri
tann
ien
Sing
apur
Mal
aysi
a
Fran
krei
ch USa
Indo
nesi
en
14 000
12 000
10 000
8 000
6 000
4 000
2 000
0
kumulierte ausländische Direktinvestitionen von 1989 bis 2012
in Millionen Dollar
reits heute besitzt Myanmar vielversprechende
Sektoren wie die Land- und Energiewirtschaft.
Myanmar finanziert sich durch seine Hauptex-
portgüter Öl und Gas und ist dank einer ausrei-
chend hohen Nahrungsmittelproduktion nicht
auf Importe angewiesen.
Wechselvolle geschichteDie ethnischen Ursprünge des modernen Myan-
mars sind auf einen Mix aus Indo-Ariern, die um
700 vor Christus das Land besiedelten, und auf
mongolische Invasoren zurückzuführen. Früher
hiess Myanmar noch Burma. Das erste burmesi-
sche Reich, das Reich von Pagan, wurde im
11. Jahrhundert von König Anawratha gegründet.
Bis zum 19. Jahrhundert war das Land durch stän-
dige Auseinandersetzungen mit wechsel seitigen
Okkupationen geprägt. Nach dem dritten britisch-
burmanischen Krieg von 1885 wurde Burma voll-
ständig von Grossbritannien unterworfen und so-
mit ein Teil von Britisch-Indien. Im Zweiten
Weltkrieg war Burma für die Alliierten für Lieferun-
gen an China von strategischer Wichtigkeit und
wurde deswegen durch japanische Streitmächte
besetzt. Nach Kriegsende wurde das Land erneut
durch die Briten zurückerobert und 1948 schliess-
lich in die Unabhängigkeit entlassen.
Militärdiktatur 1989 wurde der Name des Landes durch die Mi-
litärregierung von Burma offiziell auf Myanmar
geändert. In den ersten freien Wahlen errang die
oppositionelle Partei NLD (Nationale Liga für De-
mokratie) 1990 eine überwältigende Mehrheit.
Die Militärregierung erkannte das Ergebnis der
Wahl jedoch nicht an und blieb im Amt. Schlim-
mer noch: 1996 liessen die Militärs 500 Funktio-
näre, Politiker und Anhänger der NLD verhaften.
2006 berief die Militärregierung einen Kon-
gress ein, der die Republik zu einem «disziplinier-
ten» demokratischen Staat führen sollte. Dieser
wurde jedoch stark kritisiert (auch international)
und verdächtigt, eine autoritäre zentralistische
Regierung zu legitimieren. Weitreichende Protes-
te der Bevölkerung führten 2008 zu einer Verfas-
sungsänderung, unter der im Jahr 2010 allgemei-
ne Wahlen stattfanden. Das offiziell bestätigte
Militärregime führte daraufhin eine Reihe an Re-
formen ein für eine liberale Demokratie, eine ge-
«Es sind die ersten Schritte und es ist noch ein langer Weg, aber wir glauben, dass der Prozess demo kratischer und wirtschaftlicher Reformen in Myanmar dem Land unglaubliche Entwicklungschancen eröffnet.»US-Präsident Barack Obama bei seinem Besuch in Myanmar
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InVEStMEntIDEE
www.strukiforum.ch
Kongresshaus Zürich 23. und 24. oktober 2013 Mittwoch, 11 bis 20 uhr Donnerstag, 10 bis 18 uhr
MiTTWoch, 23. oKToBer 2013 18.30 – 19.15 uhr
Marc Faber, Wirtschaftsexperte sind unfähige regierungen der am meisten entwickelten Länder verantwortlich für das momentane ökonomische Malaise?
DonnersTag, 24. oKToBer 2013 10.30 – 11.15 uhr
otmar issing, früherer Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) und Mitglied des DirektoriumsDie Zukunft europas und des euro
Marc FaBeroTMar issing
hauPTsPonsoren MeDienParTner
VeransTaLTer
Solactive-Myanmar-Focused-Asia-Index
Quelle: www.solactive.com
Seitwärtstrend: Konsolidierung nach aufwärtsbewegung
140
130
120
110
100Jan 13 Mar 13 May 13 Jun 13
dass die Wirtschaft des Landes 2013 unge-
fähr 6,5 Prozent wachsen wird. Die Fortschritte
bei der Öffnung und Liberalisierung der Wirt-
schaft befeuern das Wachstum und deuten
auf einen freundlichen Ausblick hin. Die Haupt-
wachstumstreiber sind der Energiebereich,
das Baugewerbe, der Dienstleistungssektor
sowie der Telekommunikations- und Trans-
portsektor.
InvestitionsmöglichkeitenDaiwa Research Institute und die Tokioter Bör-
se wurden beauftragt, eine Börse in Myanmar
aufzubauen. Aktuell existiert lediglich ein
ausserbörslicher (OTC) Markt, an dem wenige
Aktien gehandelt werden können. Daher gibt
es derzeit nur den Umweg über Unternehmen,
die an einer anderen asiatischen Börse ge-
listet sind, aber im Land engagiert sind, um in
Myanmar zu investieren. Der Solactive-Myan-
mar-Focused-Asia-Index bildet die Wertent-
wicklung von bis zu 15 Unternehmen ab, die in
Myanmar tätig sind beziehungsweise planen,
dies zu tun. Der Index wird als Performance-In-
dex in Dollar berechnet und halbjährlich ange-
passt. Die Unternehmen werden gemäss ihrer
Marktkapitalisierung gewichtet, bei einer Be-
schränkung von 15 Prozent pro Indexmitglied.
Leonteq Securities beispielsweise bietet An-
legern die Möglichkeit, mittels Tracker-Zerti fi-
kate am Solactive-Myanmar- Focused-Asia-
Index zu partizipieren.
mischte Wirtschaftsform und die Versöhnung der
Parteien.
AuslandsinvestitionenDie Geschwindigkeit, mit der Präsident Thein Sein
das Land aus der Isolation befreit und der inter-
nationalen Gemeinschaft angliedern möchte, ist
hoch. Nach Jahrzehnten einer strikten Militär-
diktatur durchlebt Myanmar eine echte Demo-
kratisierungswelle: Freilassung von politisch In-
haftierten, Parlamentswahlen, Lockerung der
Zensur, Schaffung marktwirtschaftlicher Struk-
turen, Einzug der Opposition ins Parlament. Die
Reform eines Gesetzes über ausländische Inves-
titionen wurde Anfang November 2012 vom Par-
lament beschlossen und vom Präsidenten unter-
zeichnet.
Prinzipiell sollen es ausländische Unterneh-
men nun deutlich einfacher haben, in Myanmar
zu investieren. Das Gesetz über ausländische In-
vestitionen umfasst unter anderem:
f Die Schwelle von fünf Millionen Dollar
Mindesteinlagekapital wurde aufgehoben
f Steuererleichterungen für ausländische
Unternehmen
f Verlängerung des Leasingzeitraums
für Boden
f Ausländische Unternehmen besitzen die Ga-
rantie, dass sie während der Vertragslaufzei-
ten nicht verstaatlicht werden können
Experten des Internationalen Währungsfonds
(IWF) schätzen in ihrem jüngsten Bericht,
Expertenbeitrag
Manuel Dürr ist verantwortlich für den Bereich Public Solutions bei Leonteq Securities (vor-
mals EFG Financial Products). Er ist Mitautor des Buches «optionen, Derivate und Strukturierte Produkte» und studierte in Zürich, Kopenhagen und Konstanz Ökonomie mit Vertiefungs-richtung Finanzen.
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Kongresshaus Zürich 23. und 24. oktober 2013 Mittwoch, 11 bis 20 uhr Donnerstag, 10 bis 18 uhr
MiTTWoch, 23. oKToBer 2013 18.30 – 19.15 uhr
Marc Faber, Wirtschaftsexperte sind unfähige regierungen der am meisten entwickelten Länder verantwortlich für das momentane ökonomische Malaise?
DonnersTag, 24. oKToBer 2013 10.30 – 11.15 uhr
otmar issing, früherer Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) und Mitglied des DirektoriumsDie Zukunft europas und des euro
Marc FaBeroTMar issing
hauPTsPonsoren MeDienParTner
VeransTaLTer
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InVEStMEntIDEE
Die Welt aus der Druck-PerspektiveDer 3-D-Drucktechnologie wird eine grosse Zukunft mit hohen Wachstumsraten vorausgesagt. Wie anleger schon heute in den Sektor investieren können.
Dampfmaschine, Elektrizität, Automobil und
Computer – all diese Erfindungen stellen Meilen-
steine in der Entwicklungsgeschichte des moder-
nen Menschen dar. Die nächste industrielle Revo-
lution, da sind sich Zukunftsforscher sicher, geht
von einer Technik aus, die schon heute für jede
Menge Schlagzeilen sorgt: 3-D-Druck. «So, wie
durch das Internet heute praktisch jeder sein ei-
gener Verleger sein kann, werden wir durch den
3-D-Druck alle zu Fabrikanten», sagt der renom-
mierte Wirtschaftsjournalist und ehemalige
«Wired»-Chefredakteur Chris Anderson. Das
Ende der Globalisierung sei nah, da in Zukunft je-
der Verbraucher seine «eigene Werkbank» zu
Hause stehen habe. Dabei ist die Technik gar nicht
so neu. Die ersten funktionierenden 3-D-Drucker
wurden schon Anfang der 1980er-Jahre entwi-
ckelt. Zum Einsatz kam diese Technik damals in
der Industrie, um Modelle oder Prototypen zu er-
stellen, zum Beispiel in der Automobilbranche.
Mittlerweile werden 3-D-Drucker auch für den
privaten Konsumenten angeboten – und das zu
durchaus erschwinglichen Preisen. Hersteller wie
der Marktführer Stratasys gehen davon aus, dass
die Geräte so selbstverständlich werden, wie es
heutzutage Tintenstrahldrucker sind. Die Vision:
In einigen Jahren steht in jedem zweiten Haushalt
ein 3-D-Drucker, auf dem sich die verschiedens-
ten Dinge des täglichen Bedarfs herstellen las-
sen, indem sie zunächst über einen PC (Personal
Computer) designt und dann an den Drucker (Per-
sonal Factory) weitergegeben werden.
ungeahnte MöglichkeitenDer 3-D-Drucker als alltägliches Gebrauchsobjekt
– das schürt die Fantasie. Für Schlagzeilen sorgte
unter anderem der US-Amerikaner Cody Wilson,
der eine Feuerwaffe aus dem 3-D-Drucker erstellt
und die Bauanleitung vorübergehend ins Internet
gestellt hatte. Aber auch für weniger explosive
Anwendungen wie zum Beispiel Duschköpfe oder
Smartphone-Hüllen ist der 3-D-Drucker geeignet.
In einer Studie hat die Michigan Technological Uni-
versity gezeigt, dass sich die Anschaffung eines
«Der 3-D-Druck hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir fast alles machen, zu revolutionieren.»US-Präsident Barack Obama, Rede zur Lage der Nation im Februar 2013
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Studie
Quelle: Michigan technological University
Laut einer Studie der Michigan Technological University kann sich die Anschaffung ei-nes 3-D-Druckers schon binnen eines Jahres auszahlen. Zur Untersuchung wurden 20 Haushaltsgegenstände wie Duschköpfe, Smartphone-Hüllen und Küchenutensilien ausgewählt und über Google-Shopping deren Einkaufspreise ermittelt und mit den Kos-ten der Eigenproduktion mittels 3-D-Drucker verglichen. Dabei sollen für den Kauf der Produkte Kosten von 312 bis 1 944 US-Dollar anfallen, während eine Eigenproduktion nur etwa 18 Dollar kostet. Zum Vergleich rechnete man in der Studie mit den Anschaf-fungskosten eines 3-D-Druckers von rund 350 bis 2 000 US-Dollar. Je nach Drucker und der Anzahl der erzeugten Gegenstände könnte sich ein 3-D-Drucker also nach einigen Monaten bis wenigen Jahren rentieren.
Warum sich die Anschaffung eines 3-D-Druckers auszahlen könnte
Quelle: Emittentenangaben
valor name Emittent laufzeit
14150511 Vt 3D Printing Basket tracker-Zertifikat Vontobel 20.03.2015
21025522 Solactive 3D Printing tR Index tracker UBS open end
20966607 1 J JB 3D Printing Basket tracker-Zertifikat Julius Bär 08.09.2015
14527662 Stoxx Global 3D Printing Index tracker ZKB 04.10.2016
beispiele für Tracker-Zertifikate zum Thema 3-D-Printing
3-D-Druckers schon nach einem Jahr amortisie-
ren kann (siehe Kasten rechts oben). Aber nicht
nur der private Verbraucher, auch die Industrie ist
von den scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten
der Technologie hypnotisiert. Medizintechniker
träumen zum Beispiel davon, in Zukunft ganze
Körperteile oder Organe passgenau «drucken» zu
können. Raumfahrtingenieure sehen in der Tech-
nik sogar die Chance zum Bau von Mondstationen.
Es gibt aber auch weniger abgehobene Anwen-
dungsideen, wie das Beispiel des Aargauer Start-
ups PocketSize Me AG zeigt. Die Firma druckt auf
Basis eines 3-D-Scans verblüffend echt wirkende
Miniaturfiguren von realen Personen. Statt Fotos
Ihrer Liebsten könnten in Zukunft 3-D-Modelle
der Familie auf dem Cheminéesims stehen.
PocketSize Me hat damit scheinbar eine Markt-
lücke mit hohem Nachfragepotenzial entdeckt.
Schon bald sollen in der Schweiz und in Europa
weitere Scanzentren entstehen.
grosses MarktpotenzialÜber das Marktpotenzial der 3-D-Drucktechno-
logie gibt es diverse Studien, die in ihren Ergeb-
nissen allerdings stark variieren. Zu den opti-
mistischen Prognosen gehört ein relativ neuer
Report der Unternehmensberatungsgesellschaft
McKinsey & Company. Das Institut schätzt das
Marktvolumen des 3-D-Drucks im Jahr 2025 auf
230 bis 550 Milliarden Dollar. Fünf bis zehn Pro-
zent der relevanten Produkte wie Spielzeuge
könnten dann 3-D-druckbar sein. Für die Verbrau-
cher würden sich Kostenersparnisse von 35 bis
60 Prozent ergeben. Auch für gewerbliche Her-
steller sieht die Beratungsgesellschaft ein enor-
mes Potenzial. Egal ob es komplette Produkte wie
Handyhüllen oder Spezialteile in der Zahntechnik
sind, Firmen könnten bis zur Hälfte aller Produkt-
kategorien komplett durch 3-D-Druck herstellen,
so McKinsey. Auch hier lägen die Kostenerspar-
nisse teilweise bei mehr als 50 Prozent.
3-D-Druck für das DepoNoch führt das 3-D-Printing ein Nischendasein.
Es hat aber das Potenziale zu einem Massenphä-
nomen zu werden. In diesem Fall könnten früh-
zeitige Investments in den Sektor hohe Gewinne
abwerfen. Schon gibt es eine Reihe von Anlage-
produkten, mit denen sich mehr oder minder ge-
zielt in Unternehmen aus der 3-D-Drucker-Bran-
che investieren lässt. Vier solcher an der Scoach
Schweiz gehandelten Tracker sind in der Tabelle
oben aufgelistet. Mit diesen Produkten können
Anleger eins zu eins und unbegrenzt an speziell
entwickelten Indizes oder Baskets zum Thema
partizipieren.
«Für den durchschnittlichen amerikanischen Konsumen-ten hat die Show beim 3-D-Druck bereits begonnen.»
Joshua Pearce, Professor an der Michigan Technological University
Scan-Vorgang bei PocketSize Me.
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InVEStMEntIDEE
Auf gutem WegDer Bankensektor hat harte Sanierungsmassnahmen hinter sich und teilweise noch regulatorische Schritte vor sich. Wo steht die Branche? Lohnen sich mit der Stabilisierung auch wieder Investments?
Die fundamentale Situation des Bankensektors
hat sich in diesem Jahr weiter verbessert. Aller-
dings bestehen nach wie vor erhebliche Unter-
schiede zwischen einzelnen Banken, so zum Bei-
spiel in Europa zwischen Instituten aus der
Kernzone und Häusern aus Südeuropa. Die steti-
ge Verbesserung des volkswirtschaftlichen Um-
felds in den USA und die ersten Anzeichen einer
Stabilisierung der Lage in Europa spiegeln sich
dabei im Datenkranz der Bankenbranche wider.
Passende richtung Unter dem Strich haben die Institute in den zu-
rückliegenden zwölf Monaten von erhöhten
Transaktionsvolumen, Kosteneinsparungen und
tieferen Kreditrückstellungen profitiert. Das stei-
gende Zinsniveau (und speziell eine steilere Zins-
kurve) hilft auch, die Ertragslage zu verbessern.
Die Aufhellung im Kerngeschäft wird bei einigen
Unternehmen durch das Abarbeiten juristischer
Altlasten überschattet, etwa falsch verkaufter
Produkte in Grossbritannien oder unversteuerter
Vermögen hierzulande.
Die Profitabilität liegt für die meisten Banken
aber immer noch hinter den Spitzenwerten zu-
rück, die 2008 vor dem Start der Krise möglich
waren. Die Verstärkung der Eigenkapitalbasis und
die damit einhergehende Verkürzung der Bilanzen
sind dafür sicherlich mitverantwortlich. Striktere
regulatorische Vorschriften wie Basel 3 oder
MiFid 2 werden Profitabilitätssteigerungen unse-
res Erachtens auch zukünftig erschweren, ob-
wohl diese Vorstösse in Richtung auf ein stabile-
res Bankensystem sicher zu begrüssen sind.
Viele der geplanten Regelungen zielen auch auf
die Verminderung der Risiken für den Steuerzah-
ler, beispielsweise die Einführung einer EU-weiten
Bankenaufsicht oder die geforderte Umwandlung
von Fremdkapital in Eigenkapital.
Gleichzeitig hat sich auch die Finanzierungs-
und Liquiditätssituation der Banken deutlich ver-
bessert. Die Lage auf dem Interbankenmarkt nor-
Express
bankaktien erscheinen nach der Krise und den erfolgten Sanierungschritten wieder at-traktiv. Insbesondere europäi-sche titel sind noch auf einem günstigen Kursniveau. In den USa nähert sich die Bewertung langsam dem längjährigen Durchschnitt, gleichwohl sind auch sie nicht zu teuer.
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Quelle: Stoxx
Stoxx global 1800 banks
in Euro (Kursindex), 108 internationale Bankaktien
300
250
200
150
100
2008 2009 2010 2011 2012 2013
Quelle: Stoxx
Stoxx All Europe 800 banks
in Euro (Kursindex), 66 europäische Bankaktien
225
200
175
150
125
100
75
50
2008 2009 2010 2011 2012 2013
malisierte sich dank der massiven Hilfe der
Zentralbanken. Die Kehrseite ist allerdings, dass
vor allem schwächere Banken in Südeuropa noch
immer auf die Finanzierung über den Zentralban-
kensektor angewiesen sind. Generell wurde die
Abhängigkeit von kurzfristigen Finanzmarkt-
transaktionen aber stark reduziert. Viele Banken
sind wieder in der Lage, sich zu wirtschaftlichen
Konditionen – vor allem über Pfandbriefe – am
Markt längerfristig zu refinanzieren. Trotzdem
bleiben vor allem die europäischen Banken anfäl-
lig bei einem erneuten Aufflackern der Staaten-
und Schuldenkrise.
bankaktien ansprechend bewertetIn Europa sind Banken nach wie vor attraktiv be-
wertet. Die meisten von ihnen notieren immer
noch unter Buchwert, wobei der gesamte euro-
päische Bankensektor auf ein Kurs-Buch-Verhält-
nis von 0,8 kommt. Wir glauben, dass dieses
schlummernde Wertpotenzial im Zuge einer wei-
teren Stimmungsverbesserung der Wirtschaft
freigesetzt werden könnte. Die jüngste Erholung
der Indikatoren für das verarbeitende Gewerbe
scheint für Europa eine Wende anzudeuten. Die
positive Konjunkturdynamik, obgleich noch
schwach, könnte angesichts der engen Verzah-
nung von Finanz- und Realwirtschaft für einen
Rückgang der aktuellen Bewertungsabschläge
bei europäischen Banken sorgen.
Neben den Bewertungen glauben wir, dass
verschiedene europäische Banken ihre Dividende
im nächsten Jahr anheben werden. Dies ist ein
weiteres Zeichen der Normalisierung auf Kapital-
ebene und dürfte daher die Anleger insbesondere
mit Blick auf die Solidität der Bankenbilanzen ver-
trauensvoller stimmen.
In den USA nähern sich die Bankenbewertun-
gen bereits ihrem langfristigen Durchschnitt, ob-
gleich sie nicht als teuer zu bezeichnen sind. Die
wirtschaftliche Erholung ist in den USA weiter
fortgeschritten, sodass der Konsens für die
nächsten zwölf Monate auch schon mit einem Ge-
winnwachstum von acht Prozent rechnet. Stei-
gende Renditen haben die Gewinne in der Vergan-
genheit ebenfalls gestützt. Hinzu kommt die
langsame Erholung am US-Immobilienmarkt, die
nicht nur dem Kreditgeschäft der Banken, son-
dern auch ihren Bonitätsnoten förderlich ist. Der
S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex hat seit Jahres-
beginn um mehr als zehn Prozent zugelegt und
damit so stark wie seit 2006 nicht mehr.
Eine Übergewichtung von Bankaktien relativ
zum Referenzindex könnte deshalb ratsam sein.
Besonders aussichtsreich erscheinen Qualitäts-
papiere wie zum Beispiel HSBC oder JP Morgan,
denen ein höheres Zinsumfeld entgegenkommt.
In Europa wirken BNP Paribas (striktes Kosten-
management und Bewertung) und ING (Restruk-
turierungstory) attraktiv.
Anlegern, denen das Risiko einer Direktanlage
in Aktien zu hoch ist, finden bei Scoach Schweiz
auch zahlreiche Strukturierte Produkte mit Risi-
kopuffer auf Bankaktien (Anmerkung der Re-
daktion).
Michael kruse Der Bankenanalyst ist für die credit Suisse in Zürich tätig.
Expertenbeitrag
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WISSEn
Jahr Ereignis
1671 Moses Mocatta segelt von amsterdam nach London und gründet dort die Firma Mocatta & Goldsmid. Es ist das älteste Mitglied des London Bullion Market.
1674 Gründung der Bank of England.
1717 Sir Isaac newton, damals chef des königlichen Münzamtes, setzt den Preis für die Feinunze Gold auf 4,25 GBP fest.
1740 Die Goldreserven der Bank of England belaufen sich auf 900 000 Feinunzen. Es sind die ersten Goldreserven einer Zentralbank.
1805 nathan Mayer Rothschild eröffnet in London sein Bankhaus. Kurz darauf beliefert er im Geheimauftrag die armee des Duke of Wellington mit Gold
und Silber, um den Krieg gegen napoleon zu finanzieren.
1897–99 höhepunkt des Goldrausches im Yukon.
1919 nach dem Ersten Weltkrieg beschliesst die Bank of England, London wieder zum führenden handelsplatz für Gold zu machen. Zu diesem Zweck findet am
12. September 1919 das allererste Gold-Fixing statt. (Preis: 4,94 GBP)
1944 In Bretton Woods beschliessen die notenbank-chefs der alliierten Siegermächte ein neues Währungssystem mit einem Goldstandard bei 35 USD.
1973 Das Bretton-Woods-Währungssystem bricht zusammen.
1990 Mit 2 Stunden und 26 Minuten findet am 23. März 1990 das längste Gold-Fixing in der Geschichte des London Bullion Market statt. hintergrund: Eine Bank aus
dem Mittleren osten bot während des Fixings 14 tonnen Gold zum Verkauf an.
Quelle: London Bullion Market association
Die geschichte des london bullion Market
Die PreismacherGold ist ein beliebtes Underlying für Strukturierte Produkte. Doch wo wird das Edelmetall eigentlich gehandelt und wer bestimmt den Preis?
Jeder Anleger weiss: Aktien werden an speziellen
Börsen wie der New York Stock Exchange (NYSE)
oder der SIX Swiss Exchange gehandelt. Und auch
wie die Aktienkurse zustande kommen, ist kein
grosses Geheimnis: durch Angebot und Nachfra-
ge. Aber wie sieht der Handel und die Preisbildung
bei Gold aus? Das ist eine wichtige Frage, denn
Gold gehört zu den gefragtesten Underlyings für
Anlage- und Hebelprodukte. Warum es so wichtig
ist, als Käufer von Strukturierten Produkten über
die Handelscharakteristika des zugrunde liegen-
den Basiswerts Bescheid zu wissen, zeigt folgen-
des Beispiel. Damit ein Turbo-Bull nicht wertlos
verfällt, darf der Basiswert bis zum Laufzeitende
eine vorab festgelegte Barriere weder berühren
noch unterschreiten. Um dies überwachen zu
können, braucht es einen massgeblichen Han-
delsplatz und massgebliche Kurse (Beobach-
tungskurse). Doch wie ist das bei Gold? Der wich-
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WISSEn
Quelle: London Bullion Market association, Statistical table
goldhandel am london bullion Market
35,0
30,0
25,0
20,0
15,0
10,0
5,0
0,0
Durchschnittliches handelsvolumen pro tag in Millionen Unzen.Von Januar 2004 bis Juni 2013.
Jan 04
Jan 05
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Jul 09
Jul 10
Jul 11
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tigste Punkt zuerst: Edelmetalle wie Gold oder
Silber werden an keiner Börse im klassischen Sinn
gehandelt und es gibt auch keinen allgemeingülti-
gen Gold- oder Silberpreis. Aber es gibt Märkte wie
den London Bullion Market. Er ist nicht nur einer
der ältesten, sondern auch einer der wichtigsten
ausserbörslichen Handelsplätze (Over the Coun-
ter, kurz OTC) für physisches Gold.
Edelmetall-Hochburg londonSeine Ursprünge reichen bis ins 17. Jahrhundert
zurück (siehe Kasten linke Seite). Seit 1919 wird
hier der Weltmarktpreis für Gold per Fixing festge-
stellt, wobei die Koordinierung seit 1987 durch die
London Bullion Market Association (LBMA) er-
folgt. Die Handelszeit geht von 08:50 bis 15:00
Uhr lokaler Zeit (Greenwich Mean Time, kurz GMT).
Allerdings werden im Gegensatz zu einer Aktien-
börse die Preise nicht fortlaufend ermittelt. Statt-
dessen geschieht dies nur zu bestimmten Tages-
zeiten. Bei Gold findet dieses Fixing zwei Mal
täglich statt, einmal im Vormittagshandel in Ge-
stalt des «A.M. Fix» um 10:30 Uhr lokaler Zeit
(GMT). Das zweite Mal im Nachmittagshandel
über den «P.M. Fix» um 15:00 Uhr lokaler Zeit
(GMT). Für das Gold-Fixing sind lediglich fünf aus-
gewählte Banken (LBMA-Mitglieder) zuständig,
was immer wieder Gerüchte von Preismanipula-
tionen laut werden lässt. Die fünf Market Maker
sind: Bank of Nova Scotia (Scotia Mocatta), Bar-
clays Bank, Deutsche Bank, HSBC und Société
Générale.
gleichgewicht gesuchtIm Detail läuft das Fixing nach folgendem Muster
ab: Nachdem die Market Maker im Vorfeld alle Kauf-
und Verkaufsangebote gesammelt haben, startet
das Fixing mit der Angabe eines Eröffnungspreises
durch die vorsitzende Bank an die anderen beteilig-
ten Institute, die dann auf Basis ihrer Kundenor-
ders überprüfen, wie viele Transaktionen zu wel-
chem Volumen bei diesem Preis zustande kommen
würden. Wichtig ist, dass sich Angebot und Nach-
frage ausgleichen. Wenn nicht, startet die Prozedur
erneut und zwar so lange, bis ein Preis gefunden
ist, bei dem sich Käufer und Verkäufer das Gleich-
gewicht halten. Ziel des Fixings ist es also, mög-
lichst viele Transaktionen zu einem festen Preis
abzuwickeln. Der so ermittelte Preis ist kein Preis,
der ein aktuelles Geschäft wie am Aktienmarkt wi-
derspiegelt, sondern alle Aufträge eines bestimm-
ten Zeitraums umfasst. Der «P.M. Fix» wird dabei
aufgrund der längeren Handelsdauer als die wichti-
gere Marke angesehen. Dieser Preis gilt als Welt-
marktpreis, zu dem zum Beispiel Notenbanken ihre
Goldreserven bewerten oder an dem sich der Preis
für Goldschmuck oder Goldmünzen orientiert. Auch
auf zahlreichen Online-Finanzportalen wird der
«P.M. Fix» als Goldpreis angegeben.
Sind zwei kurse am Tag genug?Schaut man sich das Prozedere des Fixings an,
stellt sich natürlich die Frage, wie sich bei zwei of-
fiziellen Kursen am Tag ein kontinuierlicher Handel
in Hebel- und Anlageprodukten ergeben kann. Tat-
sächlich ist es so, dass der London Bullion Market
nur ein Referenzmarkt für Edelmetalle ist. Darüber
hinaus gibt es noch einige weitere ausserbörsliche
Plattformen oder Terminbörsen, an denen fortlau-
fend aktuelle Kauf- und Verkaufspreise gestellt
werden. Der Vorteil dieser kontinuierlichen Indika-
tion ist, dass auch für Strukturierte Produkte auf
Gold fortlaufend Preise gestellt werden können. Ob
eine Barriere berührt oder unterschritten wird,
hängt also in der Regel nicht von den beiden Londo-
ner Fixing-Preisen ab, sondern von der Preisent-
wicklung derjenigen ausserbörslichen Plattform
beziehungsweise Terminbörse, die der Emittent
dem Produkt zugrunde gelegt hat. Einzusehen ist
dies gewöhnlich im Termsheet des Produkts.
Hintergrund
reiche Auswahl Gold gehört zu den belieb-testen Basiswerten von Strukturierten Produkten. an der Börse Scoach Schweiz werden aktuell 954 Produkte auf das gelbe Edelmetall ge-handelt. Die grosse Mehrzahl davon sind, mit 902 Stück, hebelprodukte. Stand: 15.09.2013
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nachGEhaK t
Quelle: Vontobel, Scoach Schweiz
beispiel: Anpassungsmassnahme
Strike alt 12,00 Euro
Ratio alt 20 : 1
Strike neu 8,98 Euro
Ratio neu 14,9477 : 1
× R-Faktor 0,74792557
× R-Faktor 0,74792557
anpassung Strike anpassung Ratio
Kapitalerhöhung der commerzbank aG im Mai 2013. anpassungsmassnahmen beim Vt call Warrant (Valor: 14417643) auf die aktie der commerzbank.
Anpassungsmassnahmen bei Corporate Actions
I M I n T E r v I E W : E r I C b l A T T M A n n
dividenden. Wie bereits erwähnt, können
Corporate Actions den Aktienkurs in erheblichem
Masse verzerren. Es stellt sich daher die Frage,
was in diesem Fall bei Strukturierten Produkten
auf die entsprechende Aktie (Basiswert) ge-
schieht. Hier könnten solche Massnahmen, so-
fern es keinen Ausgleich gibt, insbesondere bei
Hebelprodukten zu erheblichen Verlusten bis hin
zu einem Knock-out-Ereignis führen. Für den In-
haber solcher Papiere ist es daher wichtig zu wis-
sen, ob und wie die Emittenten solche Corporate
Actions in der Praxis handhaben. Das haben wir
Eric Blattmann, Leiter Public Distribution
Financial Products bei Vontobel, gefragt (siehe
Interview gegenüberliegende Seite).
Wenn eine Aktiengesellschaft frische Mittel be-
nötigt, kann sie diese unter anderem über den
Kapitalmarkt in Form einer Kapitalerhöhung ein-
sammeln. Das Problem dabei ist, dass von Kapi-
talerhöhungen grundsätzlich Verwässerungsef-
fekte für die Aktie ausgehen. Um die Altaktionäre
nicht schlechter zu stellen, erhalten die Anteils-
eigner einen Ausgleich in Form von Bezugsrech-
ten für die jungen Aktien. Kapitalerhöhungen sind
ein Beispiel für Corporate Actions. So werden Ka-
pitalmassnahmen bezeichnet, die die Kapital-
und Stimmrechtsanteile der Aktionäre betreffen.
Weitere Corporate Actions sind unter ande-
rem Kapitalherabsetzungen, Aktiensplits, Rever-
se Splits, Spin-offs oder die Zahlung von Sonder-
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29www.scoach.ch
nachGEhaK t
Herr blattmann, nehmen Emittenten von Struk-
turierten Produkten bei Corporate Actions
grundsätzlich Anpassungsmassnahmen vor?
Ohne Anpassungsmassnahmen würden sich bei
Auftreten einer Corporate Action die Gewinnaus-
sichten eines Strukturierten Produktes ändern –
üblicherweise zum Nachteil des Anlegers. Denn
das Rückzahlungsszenario sowie der Kurs des
Strukturierten Produktes hängen massgeblich
von der Kursentwicklung des zugrunde liegenden
Basiswerts ab. Anpassungsmassnahmen werden
daher im Falle von Corporate Actions grundsätz-
lich vorgenommen, damit solche Kapitalmass-
nahmen keinerlei ver fälschen den oder nachteili-
gen Einfluss auf die bei Emission festgelegten
Rückzahlungsbedingungen haben.
betrachten wir zwei Praxisfälle von Corporate Acti-
ons. Zunächst einen reverse Split. Einen solchen
führte im April diesen Jahres die deutsche Com-
merzbank im verhältnis von 10 : 1 durch. Aus zehn
alten Aktien wurde also eine neue. Was geschah in
diesem Fall mit dem Aktienkurs (rechnerisch) und
wie wurden die Ausstattungsmerkmale von Hebel-
produkten angepasst, sagen wir von einem klassi-
schen Warrant?
Lassen Sie es mich am Beispiel des Vontobel-War-
rants mit der Valorennummer 14417643 veran-
schaulichen. Der Aktienkurs wurde in Bezug auf das
Produkt rechnerisch verzehnfacht. Zudem wurde die
historische Kursentwicklung der Aktie in Zusam-
menhang mit den Produktinformationen rückwir-
kend angepasst, sodass keine von der Kapitalmass-
nahme ausgehenden «Kurssprünge» der zu grunde
liegenden Aktie entstehen. Wegen des Reverse Split
im Verhältnis von 10 : 1 wurden der Strike sowie die
Ratio des Warrants auf das Zehnfache des bei Emis-
sion festgelegten Wertes angehoben – der Strike von
1,2 auf 12 Euro und die Ratio von 2 : 1 auf 20 : 1.
und wie verhält es sich bei einem Mini-Future?
Ähnlich den Warrants. Verzehnfacht werden bei
Mini-Futures der Stop-Loss- und Finanzierungsle-
vel sowie die Ratio. Beim Short Mini-Future auf
Commerzbank AG mit der Valorennumnmer
20097192 beispielsweise wurde wegen des Re-
Eric blattmann
ist Leiter Public Distribution Financial Products bei Vonto-bel Investment Banking.
I M I n T E r v I E W : E r I C b l A T T M A n n
verse Split der Finanzierungslevel von 1,81 Euro
auf 18,1 Euro, der Stop-Loss-Level von 1,72 Euro
auf 17,2 Euro und die Ratio von 1 : 1 auf 10 : 1 nach-
träglich angehoben.
Zu den häufigsten Corporate Actions zählen ka-
pitalerhöhungen. Als beispiel soll wieder die
Commerzbank dienen, die kurz nach dem rever-
se Split eine kapitalerhöhung mit einem bezugs-
verhältnis von 21 : 20 und einem bezugspreis
von 4,50 Euro durchführte. Auch hier die Frage,
wie sich das zum einen auf den Aktienkurs aus-
wirkte und zum anderen, wie die Merkmale von
Hebelprodukten wie Warrants oder knock-outs
angepasst wurden.
Bei Kapitalerhöhungen werden die von der Corpo-
rate Action betroffenen Strikes und Ratios mit dem
sogenannten R-Faktor multipliziert. Dieser R-Fak-
tor wird jeweils von der Terminbörse Eurex berech-
net und veröffentlicht. Als die Commerzbank ihre
Kapitalerhöhung durchführte, wurde unter Berück-
sichtigung des von Ihnen erwähnten Bezugsver-
hältnisses und Bezugspreises ein R-Faktor von
0,74792557 ermittelt, beim Vontobel-Warrant
(Valor: 14417643) sind daraufhin der Strike von 12
Euro auf 8,98 Euro und die Ratio von 20 : 1 auf
14,9477 : 1 angepasst worden. Und bei unserem
zuvor erwähnten Short Mini-Future auf die
Commerzbank AG (20097192) wurden der Finan-
zierungslevel von 18,11 Euro auf 13,54 Euro, der
Stop-Loss-Level von 17,24 Euro auf 12,89 Euro und
die Ratio von 10 : 1 auf 7,4794 : 1 angepasst.
Info
Wie bei vontobel Anpassungs- mas snahmen kommuniziert werden.
Die Information erfolgt über das Vontobel-Portal für Struktu-rierte Produkte www.derinet.ch. Benachrichtigungen über erfolgte anpassungsmas s-nahmen sind hier auf der entsprechenden Produkt-detailseite unter der Rubrik «Produktgeschichte» chronolo-gisch abrufbar. ausserdem wird die zuständige Börse, in der Regel Scoach Schweiz, benachrichtigt, die dann die anpassungsmass- nahmen unter «offizielle Mittei-lungen» publiziert. Umgehend in-formiert werden auch sämtliche Finanzinformationsdienstleister. Eine persönliche Benachrichti-gung des anlegers über anpas-sungsmassnahmen ist dagegen nicht möglich.
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stoeckli.ch
DER LANGSTRECKEN�SELBSTLÄUFER.
Mühelos und ohne Stau zur Arbeit fahren. Mit Kind und Kegel auf Einkaufstour. Oder ganz gemütlich unterwegs. Ein reines Vergnügen mit e.t., dem E-Bike mit integriertem Akku, leistungs-starkem Schweizer Motor, Energie-Rückgewinnungs-modus und individuellem Tuning – schon ab CHF 3990.–. Und ein langes Vergnügen noch dazu: mit 60% mehr Reichweite als üblich.
e.t. � 60% MEHR REICHWEITE ALS VERGLEICHBARE E�BIKES.
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Wenn Sie drei Wünsche frei hätten ...?Ich wünsche mir, und das von ganzem Herzen,
dass ich noch 40 tolle und gesunde Jahre leben
darf, weil ich meine Familie in dieser Zeit noch ge-
niessen möchte! Ansonsten nur Beiläufigkeiten,
die keiner haben will: einen Oscar für bester
Hauptdarsteller, bester Nebendarsteller und bes-
ter pyrotechnischer Effekt ... und vielleicht einen
Ferrari ...?
Ihr Tipp für ein Wochenende – oder einen Wochenend-Trip?Eine Wochenendreise nach Rom, Barcelona oder
Oberägeri! Alle drei sehr schöne Städte, wo kaum
noch Schweizerdeutsch gesprochen wird.
Wie verbringen Sie Ihre Zeit, wenn Sie nicht arbeiten?Ich arbeite eigentlich nur – nein, das war ein
Scherz. Ich liebe Golfen, Tennis spielen und ver-
bringe meine Freizeit gerne mit meiner Familie.
Was gönnen Sie sich, wenn Sie unver-hofft einen grösseren geldbetrag erhal-ten würden?Wie viel bekomme ich denn? Wenn’s ein sechs-
stelliger Betrag wäre, würde ich mein Haus damit
abbezahlen.
Wie investieren Sie? Aktien, gold, Spar-strumpf – oder lieber geld ausgeben?Ich habe die strikte Anweisung, meine Frau ver-
waltet ja das Geld, alles ins Haus zu investieren.
Und wenn Christina mal nicht merkt, dass ich mir
vom Merchandising etwas aus der Kasse genom-
men habe, investiere ich das Geld nicht in Gold
und Aktien, sondern in eine wirkliche Wertanlage:
in ein «Kägifret»!
Der comedian wurde, wie er schreibt, am 7. april 1961 «nach einer 36-stündigen ‹Performance› meiner Pro-duzentin der Verwandtschaft im Kantonsspital Winterthur präsentiert». Von seiner Ein-schulung ist überliefert: «Ich heisse Marco Rima, bin 7 Jahre alt und von den Kleinsten der Grösste!» Später machte er Kabarett «auch vor nur sechs Zuschauern» und hatte «trotzdem Spass». Doch dann: auf «Keep cool» folgen «Die Wochenshow», «hank hoo-ver», «Max und Lisa» und vier Kinofilme. Derzeit tourt er mit seiner Bühnen-Show «humor Sapiens». www.marcorima.ch
Erscheinungsweise vierteljährlich
Herausgeber Scoach Schweiz aG andré Buck Selnaustrasse 30 8021 Zürich Schweiz www.scoach.ch
Produktion und Durchführung Münchner Verlagsgruppe Gmbh corporate Publishing nymphenburger Strasse 86 80636 München Deutschland telefon: +49 (0) 89-65 12 85-0 Fax: +49 (0) 89-65 20 96 [email protected]
Impressum:redaktion Diamant Kommunikation thomas Schumm, Willi Weber
Heftkonzept und layout caSh coW FaRMERS, Pinnasberg, 20359 hamburg
lektorat Rainer Weber
Druck Druck- und Verlagshaus Zarbock Gmbh & co. KG 60386 Frankfurt am Main Deutschland
Abo-Service Gratis-abo: www.scoach.ch/service oder E-Mail mit Betreff «Gratis-abo» und adresse an: [email protected]
Adressänderung E-Mail mit Betreff «adress änderung» und Ihrer neuen und alten adresse an: [email protected]
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Die Scoach Schweiz aG ist eine aktienge-sellschaft nach schweizerischem Recht, die eine durch die Finanzmarktaufsicht genehmigte und überwachte Effekten-börse betreibt.
F r A g E n A n : M A r C o r I M A
Marco rima
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