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Good Practice & Herausforderungen Good Practice & Herausforderungen Ergebnisse aus dem EU Ergebnisse aus dem EU - - Projekt FASE Projekt FASE DHS / BARMER GEK Fachtagung Potsdam Armin Koeppe Armin Koeppe

Good Practice & Herausforderungen – Ergebnisse aus dem EU ... · Tagung Potsdam “Die Gesundheit der Mitarbeiter konnte durch Bewusstseins-veränderungen und die Anwendung allgemeiner

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Good Practice & Herausforderungen Good Practice & Herausforderungen ––Ergebnisse aus dem EUErgebnisse aus dem EU --Projekt FASEProjekt FASE

DHS / BARMER GEK FachtagungPotsdam

Armin KoeppeArmin Koeppe

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� Erhöhter Krankenstand� Geringe Arbeitsleistung� unentschuldigtes Fehlen� vorzeitiger Ruhestand� Mitarbeiterfluktuation� Arbeitsunfälle� Disziplinarverfahren� Geschäftsschädigung

Fakten zu „Alkohol & Arbeitsplatz“

Schäden durch Alkoholkonsum am Arbeitsplatz reduzieren die Aktivität am Arbeitsplatz und somit die wirtschaftliche Produktivität eines Unternehmens:

Tagung Potsdam

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Fakten zu „Alkohol & Arbeitsplatz“

Tagung Potsdam

� Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt, dass global� 3 - 5% des durchschnittlichen Arbeitskräftepotenzials

alkoholabhängig ist bzw. riskanten Konsum betreibt. � über 25% so viel trinken, um als suchtgefährdet zu gelten� 1/3 der Mitarbeiter mit einem Kater vom Vortag zur Arbeit

kommt, samt Konzentrationsstörungen, verminderter Arbeitsleistung , Müdigkeit und fehlerhaftem Arbeiten.

� Gesundheitspflegereport / Norwich Union (UK 2007):� 15% der Mitarbeiter geben zu, bereits bei der Arbeit

betrunken gewesen zu sein� 10% haben einmal im Monat einen Kater, 5% sogar

einmal wöchentlich.

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Fakten zu „Alkohol & Arbeitsplatz“

Tagung Potsdam

� 94% der EU-Bürger ist bewusst, dass Alkoholkonsum entscheidend mit zur Entstehung unterschiedlicher sozialer Probleme am Arbeitsplatz (z.B. Produktionsausfälle) beiträgt.

� Bei einem Preisanstieg für alkoholische Getränke um 25% würden Arbeiter eher als andere Berufsgruppen weniger Alkohol trinken.

� Häufigkeit des „Binge drinking“ (1x wöchentlich oder häufiger) ist am höchsten unter Erwerbslosen, direkt gefolgt von Arbeitern und Selbständigen (!)

� Arbeiter (18%) und Selbständige (15%) finden es „OKAY“, nach 3 und mehr alkoholischen Getränken noch zu fahren.

EUROBAROMETER 2009

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EUROBAROMETER 2009

Tagung Potsdam

Wie häufig haben Sie in den letzten 30 Tagen Alkoho l getrunken?

Täglich 4-5 x / Woche

2-3 x / Woche

einmal /Woche

Manch-mal

Selbständige 15% 14% 27% 24% 20%

Führungskräfte 10% 12% 28% 26% 24%

Angestellte 8% 10% 20% 31% 31%

Arbeiter/innen 12% 9% 26% 27% 26%

Hausfrau/mann 16% 6% 15% 28% 35%

Erwerbslose 13% 9% 27% 27% 24%

Rentner/innen 26% 11% 18% 20% 25%

Student/innen 2% 3% 19% 33% 43%

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Alkoholfreie öffentliche Umgebungen in EU-Staaten

Tagung Potsdam

Gesetzlich verboten oder eingeschränkt

Freiwillige Einschränkung

Keine Ein-schränkung

Bildungseinrichtungen 15 7 3

Betriebe des Gesundheitswesens

13 7 5

Regierungsgebäude 13 7 5

Öffentl. Verkehrsmittel 15 4 5

Sportveranstaltungen 13 7 4

Arbeitsplatz 12 9 4

Parks, Straßen, ... 11 7 7

Freizeitveranstaltungen 6 6 11WHO/EC update survey, 2008

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Konsequenzen für die Wirtschaft

Tagung Potsdam

� In 2006 wurde die Höhe der greifbaren alkoholbedingten Kosten für die EU-Gesellschaft auf 125 Mrd. € geschätzt (= 1.3% BIP)

� alkoholbedingte Schäden (UK):� Verlust von 8 -14 Mio. Arbeitstagen� 25% aller Arbeitsunfälle (und 60% aller schweren

Unfälle).

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FASE-Projektpartner

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� Alkohol & Werbung Dutch Institute for alcohol policy (STAP)Danish Alcohol Policy Network(Landsraadet)

� Alkohol im öffentlichen RaumLiverpool John Moores University

� Alkohol & ArbeitsplatzDeutsche Hauptstelle für Suchtfragen

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Finanzierung und Dauer

Tagung Potsdam

� 24 Monate: 05/2008 – 04/2010

Public Health Executive Agency (PHEA/EC)

Barmer GEK

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Arbeitsphasen

Tagung Potsdam

1. Literaturrecherche (P. Anderson)

„Der Einfluss von Richtlinien und Programmen zur Reduzierung alkoholbedingter Schäden am Arbeitsplatz für die Wirtschaft“

2. Recherche nach „Good practice“-Projekten, Richtlinien und Vereinbarungen in europäischen Unternehmen:� Europäische Agentur für Sicherheit und

Gesundheitschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA)� Europäisches Netzwerk Betriebliche

Gesundheitsförderung (ENWHP)� Weitere Projektpartner von FASE (NGOs)� Alcohol policy network (APN)

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Hilfe zur Identifizierung von „Good Practice“

Tagung Potsdam

� Botschaft oder Kampagne

� landesweite, regionale oder lokale Umsetzung� Klein- und mittelgroße Unternehmen, Großunternehmen und

Organisationen, staatliche Programme� Gutes und innovatives Projekt:

� erstmalig eingeführt und umgesetzt� hat für Innovationen gesorgt

� hat zu Verhaltensänderungen beigetragen

� hat zu positiver Entwicklung im Unternehmen geführt�Wohlbefinden aller Mitarbeiter steht im Vordergrund

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Beispiel-kampagnen

Tagung Potsdam

� Österreich

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17.05.2010 13Tagung Potsdam

� Österreich

Beispiel-kampagnen

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17.05.2010 14Tagung Potsdam

� Schweizwww.SUVA.ch

Beispiel-kampagnen

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17.05.2010 15Tagung Potsdam

� Belgienwww.vad.be

Beispiel-kampagnen

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Indikatoren für „Good Practice“ I

Tagung Potsdam

Mindestens fünf der folgenden Elemente sollten enthalten sein:

� Alkoholfreier Arbeitsplatz (+ Umfeld)

� Präventionsmaßnahmen

� Früherkennung und -entdeckung� Behandlung und Betreuung

� Konkrete Hilfsangebote und Unterstützung für Mitarbeiter� Einbeziehung aller Beteiligten (Unternehmensführung,

Personalabteilung, Gewerkschaft, Mitarbeiterschaft)� Eindeutige Regelungen und Zeit zur Eingewöhnung

� Diskretion und Vertraulichkeit

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Indikatoren für „Good Practice“ II

Tagung Potsdam

� Gleichheitsprinzip (unabhängig von Standort / Hierarchie)� Führungskräfte stehen 100% hinter Konzept / Umsetzung

� Evaluation mit Fokus auf Effektivität / Umsetzungprozess

� Kontinuierliche Anpassung� Kontrolle, ob Regelungen dauerhaft Anwendung finden

� Vereinfachende Faktoren zur erfolgreichen Umsetzung:� Unternehmensleitung unterstützt die Entwicklung und

Umsetzung aktiv(auch in finanzieller und zeitlicher Hinsicht)

� Führungskräfte übernehmen aktive “Vorbildfunktion”

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Beispiele unterschiedlicher Branchen

Tagung Potsdam

� 21 „Good practice“-Beispiele� Deutschland (5), Griechenland, Irland, Litauen,

Österreich (2), Portugal, Schweden, Slovenien, Spanien (6), Tschechien, Ungarn

� Produktion und Industrie: Schiffbau, Brauwirtschaft, Bau, Chemie, Fahrzeugbau, Energieversorgung, Aluminiumindustrie, Ölindustrie

� Dienstleistungsbereich: Wellness- und Gesundheitsbranche, Krankenversicherung, Versandhandel, Unternehmensberatung

� Behörden und Verwaltung: Kommunalverwaltung, Institut für Gesundheitsförderung, regionaler Arbeitskreis

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Unternehmensarten

Tagung Potsdam

� Unternehmensgröße� 50 - 500 Mitarbeiter: 30%� > 501 Mitarbeiter: 50%

� Unternehmensstandort� Zentral an einem Ort: 25%� (Multi)nationale Unternehmen

70%

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Wesentliche Programmziele und -inhalte

Tagung Potsdam

� OÖ Gebietskrankenkasse, Austria“Die Richtlinie garantiert hinreichende Hilfe und Unterstützung für Führungskräfte, unterstützendeBehandlung und Beratung von riskantkonsumierenden Mitarbeitern, umfassendeInformationen für alle Mitarbeiter und Schlüssel-personen wie Führungskräfte (bei Ausbildung, Coaching, etc.) … Die Bewertung der Entwicklung der Maßnahmenist wichtiger Bestandteil der Evaluation.”

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Dienstleistungsbranche (Wellness)

Tagung Potsdam

Zdraviliš če Radenci , Slovenia � Gesunde, zufriedene und motivierte Mitarbeiter sind wichtiger

Faktor zur Erreichung der Unternehmensstrategie und Ziele

� Übereinstimmung mit gesetzlichen Vorgaben als Minimalziel

� Universalprävention mit regelmäßigen Gesundheitschecks für alleMitarbeiter

� Mitarbeitern werden sich persönlicher Verpflichtungen zur Erhaltungihrer beruflichen Gesundheit und Sicherheit bewusst

� Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und Kooperation mitinteressanten Partnern, um Konzept auf neuestem Stand zu halten

� Sorge tragen, dass Regelungen zeitnah umgesetzt, regelmäßigangepasst und ggf. verbessert werden

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Produktion- und Industriesektor

Tagung Potsdam

Alcoa, Ungarn (und weltweit)1.Etablierung sicherer Arbeitsplätze für alle Mitarbeiter,

Vertragspartner und Besucher2.Reduzierung alkoholbedingter Krankheiten auf Null .3.Verbesserung der Sicherheitsbestimmungen für Mitarbeiter.

AUDI“Das “Präventionsprogramm Alkohol & Drogen” ist fester

Bestandteil der betrieblichen Gesundheitsförderung beiAUDI.

1.Risikoprävention2.Zielgerichtete Bekämpfung von Drogenproblemen3.Unterstützung betroffener Mitarbeiter/innen”

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Andere Möglichkeiten

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� Salusline, Spanien (z.B. für Dienstleister, Stadtverwaltungen)“Umfassendes Programm zur Gesundheitserziehung per Internet mitdem Ziel, Mitarbeiter in allgemeinen Fragen zu Gesundheit zuschulen … spezielle Internetfunktionen, schriftliches und Video-material, Telefonkonferenzen und Kurse zur Evaluierung, Bewusst-seinsschärfung, Übertragung, Implementierung und Einhaltung …Interaktive und individuelle Programme mit wesentlichen Aspektender Gesundheitserziehung.”

� Arbeitskreis Suchtgefahren im Betrieb, (60 Teilnehmer)� Vernetzung mit, Werbung sowie Beratung von Unternehmen,

Behörden und andere Einrichtungen� Entwicklung von Präventionmöglichkeiten und Ideen� Beratung / Schulung von Schlüsselpersonen und Führungs-

kräften in wichtigen Fähig- und Fertigkeiten.

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Hintergrundinformationen I

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� Initiierung:� 14 x durch Geschäftsführung� jeweils 3 x durch Gewerkschaften, Betriebsräte und örtliche

gesetzliche Vorgaben

� Anwendung:� 66% landesweit bzw. weltweit� 33% nur an einem Standort des Unternehmens

� Umsetzung: � Zumeist von Beginn an im gesamten Unternehmen

� Beginn:vor

2000zwischen2000 -09

2009gestartet

5 14 3

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Hintergrundinformationen II

Tagung Potsdam

� 70% aller Projekte werden vom Unternehmen finanziert� Dauerhafte Maßnahmen/Angebote� Finanzierung zur erfolgreichen Umsetzung ist (zumeist) über

einen Zeitraum von 2 Jahren / dauerhaft garantiert� Wesentliche Auslöser zur Entwicklung und Einführung:

� Wichtiger Bestandteil betrieblicher Gesundheitsförderung� Sicherheitsaspekte� Arbeit mit Gefahrengütern (Unfälle könnten weitreichende

Konsequenzen nach sich ziehen)� Positives Unternehmensimage� Kampagne für junge Auszubildende

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Hauptzielgruppen

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Hauptpräventionsstrategien

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UniversalpräventionFührungskräfte sind beauftragt, Hilfsmaßnahmen zu ergreifen, wenn beieinem Mitarbeiter der Eindruck besteht, unter Alkoholeinfluss zu arbeiten.

9

Komplettes Alkoholverbot am Arbeitsplatz. 9

Mitarbeiterschulung zur Früherkennung von Kollegen, die riskant Alkoholkonsumieren.

6

Regelmäßige Alkoholkontrollen bei Mitarbeitern mit Gefahrgutarbeit. 6

Selektive PräventionBeratung und externe Hilfeangebote vermitteln, wenn erwünscht. 13

Zusammenarbeit mit qualifizierten Beratungseinrichtungen, an welcheMitarbeiter mit riskantem Alkoholkonsum direkt weitergeleitet werden.

10

Unterstützung und Hilfe: eigene Betriebsärzte betreuen Mitarbeiter, welche alkoholbedingt auffällig geworden sind.

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Werkzeuge für Führungskräfte

Tagung Potsdam

Bei der Einführung der Dienstvereinbarung “Alkohol” wurdenverschiedene Informationswege angewandt (schriftliche Informationen, Mitarbeiterschulungen, Gruppendiskussionen, spezielle Schulungen zurGesprächsführung für Führungskräfte).

16

Alle entwickelten Regelungen und Maßnahmen wurden den Mitarbeiternin schriftlicher Form zugänglich gemacht.

11

Werkzeuge für Führungskräfte

Alle Mitarbeiter wurden über die Gefahren des Alkoholkonsums, Folgenund Risiken aufgeklärt und mittels gezielter Trainings wurde einentsprechendes Bewusstsein erzeugt.

12

Führungskräfte und Mitarbeiter mit Personalverantwortung erhalten einspezielles Training, wie sie ihren Mitarbeitern die Informationen am Besten vermitteln können.

9

Spezielle Schulungsmaßnahmen für Führungskräfte zur Erkennung und Ansprache auffälliger Mitarbeiter (Gesprächsführung)

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Weitere genutzte Werkzeuge

Tagung Potsdam

Werkzeuge zur Verbreitung der Dienstvereinbarung

Informationsvermittlung am Arbeitsplatzdurch Broschüren (13) über Intranet (12) über Poster (9)

19

Dienstvereinbarung enthält alle notwendigen schriftlichen Informationenzu relevanten Inhalten und zur Anwendung.

13

Alle Informationsmaterialien und eine Kopie der Dienstvereinbarung mitwesentlichen Regelungen wurde allen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt.

10

Werkzeuge zur Einbeziehung der Mitarbeiter/innen

Mitarbeiter wurden in alle Trainings- und Diskussionsprozesse zum ThemaAlkoholgebrauch am Arbeitsplatz einbezogen.

19

Vertreter aus allen Unternehmensbereichen waren aktiv am Diskussions-prozess beteiligt (Personalverantwortliche, Betriebsärzte, Mitarbeiter).

10

Workshops für Mitarbeiter und Führungskräfte im Umgang mit auffälligAlkohol konsumierenden Mitarbeitern/Kollegen.

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Evaluationsergebnisse

Tagung Potsdam

� “Die Gesundheit der Mitarbeiter konnte durch Bewusstseins-veränderungen und die Anwendung allgemeiner gesund-heitsförderlicher Faktoren belegbar verbessert werden… Teamarbeit und Kommunikation haben sich verbessert.”

� “Leitlinien haben zu besseren Kenntnissen über Alkoholbeigetragen … insgesamt ist Alkoholkonsum imUnternehmen zurückgegangen.”

� “Viele Teile des Programms sind zur Gewohnheit gewordenund werden von allen akzeptiert.

� “Zahlreiche Mitarbeiter haben bereits das Programm durch-laufen; … die Anzahl der Arbeitsunfälle ist zurückgegangen”

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Schlussfolgerungen

Tagung Potsdam

� Arbeitsplatzorientierte Richtlinien und Programme zurRegulierung des Alkoholkonsums reduzieren nachweislichdie Anzahl alkoholbedingter Schäden am Arbeitsplatz.

� 50% der BP-Projekte können nachweisen, dass sich die Kosten für die Einführung und Anwendung der Dienst-vereinbarung bereits positiv für das Unternehmen auszahlen:� Rückgang der Anzahl riskant Alkohol konsumierender

Mitarbeiter pro Jahr / erhöhte Lebenserwartung� Reduzierung der durch Abhängigkeit entstandenen

Schäden / Reduzierung der Krankheitskosten� Gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit

���� Höhere Produktivität ���� Erhöhte Produktqualität

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Voraussetzungen für Erfolg

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� Allen Mitarbeitern muss das Präventionsprogramm effektivvermittelt werden;

� Richtlinien gelten - ohne Ausnahme - für ALLE Mitarbeiter� Bereitschaft und Engagement aller Mitarbeiter;� Alkoholverbot trägt positiv zur Veränderung der

Unternehmenskultur bei;� Führungskräfte sind darin geschult, früh zu erkennen, wenn

ein Mitarbeiter riskant Alkohol konsumiert,und können ihrenMitarbeitern entsprechend sinnvoll helfen;

� Arbeitskreisen müssen zur Umsetzung ihrer Ideenausreichend Zeit und Ressourcen zur Verfügung stehen;

� Alkoholpräventionsprogramme sollten auf Programme derbetrieblichen Gesundheitsförderung abgestimmt sein.

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Empfehlungen aus der Projektarbeit

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� 100% sind der Ansicht, dass ihre Programme auf andere Firmen und in andere Länder übertragbar sind:� “… leicht verständliches Programm … einfach in die

Praxis umzusetzen.”(Estaleiros Navais de Viana do Castelo, Portugal)

� “…Nutzen für Länder mit einer vergleichbaren Kultur am Arbeitsplatz.”(Guidelines on Alcohol in workplaces, HAS Ireland)

� “Es ist vertiefend, effizient, günstig, schnell umsetzbarund führt insgesamt zu einem individuell verbessertenGesundheits-bewusstsein.”(Salusline, Spain)

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Schlussfolgerungen

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1. Dienstvereinbarungen und Richtlinien zum Thema “Alkoholkonsumam Arbeitsplatz” sind grundsätzlich für jedes Unternehmen wichtig, da kein Unternehmen vor riskant Alkohol konsumierendenMitarbeitern geschützt ist.

2. Bedeutung und Auswirkungen des Alkoholkonsums sind starkes Argument für Einführung alkoholfreier Arbeitsplätze.

3. Nationale Richtlinien zur Anwendung und Umsetzung von Alkoholpräventionsprogrammen sind effizient.

4. (Fast) alle “Good Practice”-Beispiele sind es wert, übersetzt und an jeweilige nationale Vorgaben, Unternehmenskultur und -strukturangepasst zu werden.

5. Mitarbeiter kleinerer und mittlerer Unternehmen sollten sich in regionalen Arbeitskreisen organisieren, um voneinander zu lernenund Erfahrungen und Kompetenzen auszutauschen.

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Rückschlüsse für Deutschland

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1. Situation in vielen Unternehmen entspricht seit langem „State of the Art“

2. Voraussetzungen / Vorbedingungen im europäischen Vergleich sind vorbildlich

3. Gut ausgebautes Hilfs- und Unterstützungssystem sowie Therapieangebote

Aber:� Gesetzliche Regelungen / Verpflichtungen zur Imple-

mentierung von Programmen / Konzepten in Praxis fehlen� Gutes Beispiel auf dem Papier bedeutet nicht zugleich

gute Umsetzung in der Praxis� Personenabhängigkeit � auf breitere Basis stellen� Stets Konzepte aktualisieren / Schulungen auffrischen

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„Nebenprodukte“

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Weitere Informationen zum Projekt

Tagung Potsdam

http://www.faseproject.eu

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Armin Koeppe

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)www.dhs.de / [email protected]