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Professor Dieter Fenske zum 60. Geburtstag am 29. September 2002 Sehr geehrter Herr Fenske! Die Redaktion, der Verlag Wiley/VCH und Ihre Freunde, Schüler und Kollegen gratulieren Ihnen ganz herzlich zu Ihrem 60. Geburtstag. Sie überreichen Ihnen dieses Heft in Aner- kennung und Wertschätzung. Z. Anorg. Allg. Chem. 2002, 628, 22392240 WILEY-VCH Verlag GmbH, 69451 Weinheim, Germany, 2002 00442313/02/628/22392240 $ 20.00.50/0 2239

Gratulation: Professor Dieter Fenske zum 60. Geburtstag am 29. September 2002

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Page 1: Gratulation: Professor Dieter Fenske zum 60. Geburtstag am 29. September 2002

Professor Dieter Fenske zum 60. Geburtstag am 29. September 2002

Sehr geehrter Herr Fenske!

Die Redaktion, der Verlag Wiley/VCH und Ihre Freunde, Schüler und Kollegen gratulieren

Ihnen ganz herzlich zu Ihrem 60. Geburtstag. Sie überreichen Ihnen dieses Heft in Aner-

kennung und Wertschätzung.

Z. Anorg. Allg. Chem. 2002, 628, 2239�2240 WILEY-VCH Verlag GmbH, 69451 Weinheim, Germany, 2002 0044�2313/02/628/2239�2240 $ 20.00�.50/0 2239

Page 2: Gratulation: Professor Dieter Fenske zum 60. Geburtstag am 29. September 2002

Dieter Fenske wurde am 29. September 1942 als Sohn des Kunstmalers Heinz Fenske und seiner EhefrauWaltraud, geb. Sauer, in Dortmund-Lütgendortmund geboren. Bedingt durch die Wirren der Kriegs- undNachkriegszeit hatte seine Mutter den Hauptanteil an seiner gedeihlichen Entwicklung. Seine Schulausbildungvon 1949-1957 erhielt er in der evangelischen Luther-Schule, die ihn zum Abschluß mit einem Stipendium derBethel-Stiftung zur Ausbildung als Pastor belohnte. Er zog es aber vor, seinen technisch-naturwissenschaft-lichen Neigungen zu folgen. Nach einer Lehre in einer technischen Firma und einer fünfjährigen Tätigkeit imStaatlichen Material-Prüfungsamt, gedieh dort wohl der Wunsch nach beruflicher Erfüllung in der Chemie.Dieter Fenske belegte Abendkurse und nahm nach deren erfolgreichem Abschluß 1965 das Chemiestudium ander Ingenieur-Schule in Essen auf, das er als graduierter Ingenieur 1968 abschloß, um sogleich das Chemie-Studium an der Universität Münster fortzusetzen. Dieses schloß er in Rekordzeit bereits 1971 nach nur sechsSemestern mit dem Diplom ab; 1973 wurde er als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes zumDr. rer. nat. promoviert. In dieser Zeit begegnete er auch Irene Tütermann; die beiden heirateten 1968. In derglücklichen Ehe fand Sohn Gordon eine herzliche und zugleich geistig anregende Atmosphäre.

Sowohl Diplom- als auch Doktorarbeit fertigte Dieter Fenske unter Leitung von Hermann-Josef Becher an,dessen ungewöhnlicher Scharfsinn und unbarmherzige Kritikfähigkeit, aber auch dessen Herzensgüte demZuschnitt der Persönlichkeit des tatkräftigen und begabten Mitarbeiters so vollkommen entsprachen. Die indieser Zeit gewachsene Liebe zur Phosphorchemie hat ihn bis heute begleitet, wenngleich die zahlreichenPhosphane jetzt nur noch als glanzvolle Verpackung der Cluster-Aggregate dienen. Seine berufliche Entwick-lung wird nun markiert durch die Habilitation in Münster 1978, Annahme des Rufes auf eine C3-Professurin Karlsruhe 1981, Berufung als C4-Professor nach Frankfurt/Main 1986 und die Rückkehr nach Karlsruheals Nachfolger von G. Fritz 1988 sowie seit 1981 durch die Wahrnehmung einer Gastprofessur an der EcoleNationale Superieure de Chimie in Straßburg.

Dieter Fenskes wissenschaftliches Werk spiegelt vielseitige Interessen wider. Schwerpunkte seiner Forschungsind die Synthese und die eingehende Charakterisierung von Übergangsmetall-Clustern, deren Metallatomedurch Chalkogenido-, Nitrido-, Phosphido- und Arsenido-Brücken verknüpft sind. Das ebenso einfache wiegeniale Prinzip der Steuerung der Clustergröße durch peripher koordinierende Phosphan-Liganden, derenVariation der organischen Reste nach Größe, Gestalt und induktiven Effekten nahezu den lückenlosen Auf-bau vom kleinsten Heterokuban-Typ bis hin zum nanostrukturierten Riesencluster erlaubt. Beispiele fürsolche � auch kristallographische � Glanzleistungen sind die Cluster-Aggregate mit 140 Kupferatomen[Cu140Se70(PEt3)34] und mit gar 172 Silberatomen [Ag172Se40(SenBu)92(dppp)4]. Dieter Fenske weist damitden Weg vom molekular dispersen System bis zum definierten kolloidalen System, vom Isolator zum Halblei-ter mit weitreichenden, noch unübersehbaren Konsequenzen von Eigenschaften und Anwendungen. Das1998 gegründete Institut für Nanotechnologie des Forschungszentrums Karlsruhe, dessen Mitdirektor er ist,geht zweifellos ganz wesentlich auf seine wissenschaftlichen Impulse zurück. Dieter Fenskes Publikationslisteumfaßt mehr als 340 Titel, viele seiner Arbeiten sind in der „ZAAC“ erschienen, alle in renommierten Zeit-schriften.

Bei solcher Dynamik und Innovationsfreude konnten hohe Auszeichnungen und Ehrungen nicht ausbleiben:1990 erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 1993 denWilhelm-Klemm-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker, und 1999 berief ihn die Akademie der Wissen-schaften in Heidelberg zu ihrem Mitglied. An der Universität Karlsruhe fand sein Engagement in der Förde-rung des wissenschaftlichen Nachwuchses, sein hohes Ansehen und seine klaglose Bereitschaft zur Über-nahme arbeitsintensiver Aufgaben das Vertrauen, ihn 1991 bis 1993 zum Dekan der Chemie-Fakultät und1994-1998 zum Prorektor der Universität zu wählen. Zweimal bereits wurde er zum Gutachter der DFGgewählt, 1995�2001 war er Mitglied des Senats der DFG. Ehrenvolle Berufungen nach Marburg undMünster lehnte er ab.

Bei internationalen Tagungen und Symposien ist Dieter Fenske ein gern gesehener Redner, der seine Hörerbegeistert und eine ganz unmittelbare Freude an der Chemie zu wecken versteht.Der stets zu einem geistrei-chen Spaß Aufgelegte prägt die Atmosphäre seines Instituts mit dem Charisma einer großen Persönlichkeit,die Herzenswärme ausstrahlt und immer zu helfen bereit ist.

Unseren Dank an Dieter Fenske verbinden wir mit dem Wunsch, er möge der anorganischen Chemie nochviele interessante und originelle Impulse geben und als Berater und Autor der „ZAAC“ bei guter Gesundheitnoch viele Jahre Freude an der Chemie haben.

W. Bronger K. Dehnicke W. Hanke

WILEY-VCH Verlag

Z. Anorg. Allg. Chem. 2002, 628, 2239�22402240