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Gründung eines Architektur- und Stadtplanungsbüros
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Inhaltsverzeichnis
5 Grußwort: Gründen erfordert Mut – und ein solides Fundament
6 Sind Sie fit für die Selbstständigkeit?
8 Bausteine eines Unternehmensplans 8 Zusammenfassung 8 Unternehmen/Rechtsform 9 BeschreibungIhrerDienstleistungunddesMarktes 9 AnalyseIhrerKundschaft 11 Marketing-undWerbeaktivitäten 12 DergeeigneteBürostandort 12 PersönlicheundfachlicheQualifikationen 13 Finanzplan:Investitionen,Kosten,Umsatz,Rentabilität,Liquidität 17 Rentabilitätsplan 17 Liquiditätsplan 18 ExterneBeratungeinholen
20 Berufsrechtliche Grundlagen 20 Berufsbezeichnung 21 Eintragungsverfahren
22 Mögliche Rechtsformen 22 Einzelbüro 22 Gesellschaften 23 GesellschaftbürgerlichenRechts(GbR) 24 Partnerschaftsgesellschaft 25 PartnerschaftsgesellschaftmitbeschränkterBerufshaftung(PartGmbB) 25 GesellschaftmitbeschränkterHaftung(GmbH) 25 Unternehmergesellschaft(UG) 26 Die„Limited“ 26 Architektengesellschaft
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28 Wichtige Anmeldungen und Versicherungsabschlüsse 28 Finanzamt,Steuern,Buchführungspflicht 28 Handelsregister,Partnerschaftsregister 28 Verwaltungs-Berufsgenossenschaft 29 Berufshaftpflichtversicherung 29 VersorgungswerkderArchitektenkammerBerlin 30 Krankenversicherung 31 WeitereInformationen
32 Öffentliche Förderungen und Finanzierungshilfen 32 FörderungdurchdieBundesagenturfürArbeit:derGründungszuschuss 33 WerkanndenGründungszuschusserhalten? 33 FörderungdurchdieKreditanstaltfürWiederaufbau(KfW) 34 InvestitionsbankBerlin 34 IHKBerlin 34 HandwerkskammerBerlin 34 Existenzgründertelefon 35 ZentralesInformationsportaldesGründungsnetzwerksBerlin 35 Gründungs-Coaching 35 NachdererfolgreichenGründung 36 PortalefürweitereInformationen
Anhang 37 Glossar 42 Impressum
DieeigenenEntscheidungentreffen,nacheigenenRegelnspielen,seineeigeneChefin,seineigenerChefsein–obimTeamoderallein.DasistfürArchitektinnenundArchi-tektenderFachrichtungenArchitektur,In-nenarchitektur,LandschaftsarchitektursowiefürStadtplanerinnenundStadtplanerimmernocheinerstrebenswertesZiel.GeradeBerlinmitseinenvielfältigenregionalenundüber-regionalenKontaktmöglichkeitenbietetguteStartbedingungenfürFreischaffende.
DochauchangesichtsdergroßenChancengiltesgleichwohl,dienotwendigenVoraus-setzungennichtausdemBlickzuverlieren.KreativitätundEinsatzbereitschaftstehenganzobenaufderAgenda,jedochsolltedierealistischeEinschätzungdereigenenFähigkeitenundMöglichkeitennichtindenHintergrundgeraten.VonniedergelassenenArchitektinnenundArchitektenwirdwirt-schaftlicheundtechnischeProfessionalitätsowiesolidesorganisatorischesundbau-rechtlichesWissenerwartet.DieRisikeneinerExistenzgründungsindhoch,einefrühzeitigeVorbereitungaufdiefreischaffendeTätigkeitsowieregelmäßigeFortbildungensinddaherunerlässlich.
ÜberpersönlicheQualitätenhinausbedarfeseinersolidenPrognosederHöhedesnot-wendigenGründungskapitals.Dennesist
Gründen erfordert Mut – und ein solides Fundament
ungewiss,obdieerstenAufträgesofortaus-kömmlichseinwerdenunddasEinkommenauchzumLebenreichenwird.
EineumfassendePlanungbildeteinsicheresFundamentfüreinenGründungsentschluss.HierzugehörendieDefinitiondergeschäft-lichenundpersönlichenZiele,dieEinschät-zungdereigenenLeistung,desKapitalbe-darfsundFestlegungenzuTätigkeits-undAngebotsschwerpunkten.
Rund3.800Architektur-undStadtplanungs-bürosbemühensichderzeitinBerlinumAuf-träge,daistesunerlässlich,sichgezieltimMarktzupositionieren.
DieseBroschüremöchteSiebeiIhrenVor-bereitungenzurGründungeineseigenenBürosunterstützen.DieBausteinedesUn-ternehmensplanswerdengenausovorge-stelltwiedieberufsrechtlichenGrundlagenundKriterienfürdieWahleinerpassendenRechtsform.ZusätzlichgibtIhnendieBro-schüreeinenÜberblickübernotwendigeAnmeldungenundVersicherungsabschlüs-seundzeigtFörderungsmöglichkeitenundFinanzierungshilfenauf.
ImInternetgibtesvieleHilfenfürExistenz-gründerinnenundExistenzgründer–diedargestelltenLinksweisenIhnendenWeg.
Dipl.-Ing.ChristineEdmaierPräsidentinderArchitektenkammerBerlin
Dipl.-Ing.DanielSprengerVorsitzenderdesAusschusses
„Aus-,Fort-undWeiterbildung“
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VorderExistenzgründungsollteeinekritischeSelbstprüfungstehen.ObSieinderNachfol-geeinetabliertesBüroübernehmen,ineinebestehendePartnerschafteintretenoderIhreigenesUnternehmengründenwollen–diedafürnotwendigenFähigkeitensindimmerdiegleichen.
NebendennotwendigenFachkenntnissenundErfahrungensindweiterePersönlichkeits-merkmale,wieetwaEntscheidungsfähigkeitoderseelischeundkörperlicheBelastbarkeitfüreineunternehmerischeSelbstständigkeiterforderlich.
Umesgleichzusagen:DieidealeUnterneh-merin,denidealenUnternehmergibtesnicht,wohlaberpersönlicheEigenschaften,diefüreineSelbstständigkeitunerlässlichsind.DazugehörenKommunikationsfähigkeitundRisi-kobereitschaft.Und:NichtnurIhrKönnen,auchIhrePersönlichkeitzählt.
Absatz-undFinanzmärkte,BeziehungenzurKundschaft,Wettbewerb,Standortbedingun-genbeeinflussenIhrunternehmerischesHan-deln–letztlichaberhabenSieesimmermitMenschenzutun:obimKontaktmitIhrerKundschaft,inderGeschäftspartnerschaftoderimVerhältniszurKonkurrenz.
MithilfederfolgendenFragenkönnenSieIhreUnternehmerpersönlichkeitselbstüberprüfen.InIhremeigenenInteressesolltenSiedabeiehrlichundrealistischsein.
Sind Sie fit für die Selbstständigkeit?
1. KönnenSieanderevonIhrenIdeenundIhremProdukt(Konzept)überzeugen?
2. SindSiekontaktfreudig?
3. KönnenSiezuhörenunddieAnfor-derungenIhresGegenübersgutver-ständlichformulieren?
4. KönnenSiemitRisikenumgehen?HabenSiedenMutunddieNerven,indenAnfangsjahrenmiteinemungere-geltenEinkommenzuleben?
5. SindSiekörperlichundgeistigfitundleistungsfähig?KönnenSieinStress-situationenPrioritätensetzenundPro-blemlösungenangehen?
6. SindSiegewohnt,sichselbstZielezusetzenunddiese(ohneDruckvonVor-gesetzten)zuverfolgen?
7. BringenSiegenügendFreudeanIhremBerufmit,umauchmehrals40StundenproWochezuarbeiten?
8. KönnenSiesichvorstellen,indenAn-fangsjahrenaufFreizeit(undFamilien-leben)weitgehendzuverzichten?
9. BetrachtenSiedieAnforderungendesBerufslebensalsProblemoderalslös-bareAufgabe?
10. HabenSieinIhrerbisherigenTätigkeitausreichendBerufs-undBranchener-fahrunggesammelt?
11. IstIhreFamiliemitIhrerunternehme-rischenTätigkeiteinverstandenunderfahrenSieausdemprivatenBereichUnterstützung?SinddieFamilienauf-gabenaufgeteilt?IstdieKinderbetreu-unggeregelt?
12. SindSieneugierigundistfürSiele-benslangesLernenselbstverständlich?
Kreativität,Selbstbewusstsein,Durchset-zungsvermögen,Führungsqualitäten,Fach-kenntnisse:NatürlichkönnenSienichtaufjedemGebietsehrgutsein.StellenSieIhreStärkenindenVordergrundundnutzenSieMöglichkeiten,IhreSchwächeninStärkenumzuwandeln.
DasInternet,FachliteraturundFortbildungs-kursebeidenArchitektenkammernoderbeianderenBeratungsstellenhelfenIhnendabei.
BesondersdasGründerportalwww.existenzgruender.dedesBundesministeriumsfürWirtschaftundTechnologie(BMWi)isteinehilfreichePlattform.EinTrost:IhrenMitbewer-berinnenundMitbewerberngehtesähnlich.IhrTrumpfmagsein,dassSiemehrlernen,neugierigersindundschnellerIhre„Haus-aufgaben“erledigen.
ChecklistenundÜbersichtenzufastallenThemenbereichenfindenSieinderGrün-dungswerkstattdesBMWi (www.gruendungswerkstatt-deutschland.de/ index.html)oderimExistenz-GründerportalderKreditanstalt für Wiederaufbau (www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Gründen-Erweitern/).
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Bausteine eines Unternehmensplans
DieEröffnungeinesArchitekturbüros isteineunternehmerischeEntscheidung,derbetriebswirtschaftlicheÜberlegungenzu-grundeliegensollten.EinersterAuftragistzwarwichtig,zugleichsolltenjedochkonkre-teVorstellungendarüberbestehen,wiesichdasBüroimMarktpositioniert,wieweitereKontakteaufgebautundAufträgeakquiriertwerdenkönnen.
EinegutePlanungistdiehalbeMiete!Ei-nenschriftlichenPlanzuerarbeiten,zwingtSieIhreIdeenimDetailzuüberdenkenunddieseaufdenPrüfsteinzustellen.JebesserIhrUnternehmensplandurchdachtist,destoleichterwerdenSiestartenundanderevonIhremKonzeptüberzeugen.ZumanderenistderUnternehmensplaneineunverzichtbareUnterlagebeiBankverhandlungen.EineklareStrukturhilftdenAdressaten,sichschnellerzurechtzufinden.WeiterhinmussIhrUnter-nehmensplanalle,dieihnlesen,vomErfolgIhresVorhabensüberzeugen,indemerso-wohldieChancenalsauchdieRisikenklarbeschreibt.
FolgendeBausteinesollteIhrUnternehmens-planenthalten.
ZusammenfassungStellenSieIhremfertigerarbeitetenUnter-nehmensplaneineZusammenfassungvoran.InderZusammenfassunglegenSiedieKern-punkteIhrerGeschäftsideedarunderläutern,wie,mitwemundwoIhreIdeeumgesetztwerdensoll.
NebendenVorzügenbenennenSieauchdieRisikenIhresKonzeptesundwieSiediesebegrenzen.
Unternehmen/RechtsformStellenSieandieserStelledar,obSieIhrUnternehmenalleineoderinPartnerschaftführenwollenundinwelcherRechtsform.
BegründenSieIhreEntscheidungderUnter-nehmenswahl.WennSiegemeinsammitPart-nerinnenoderPartnernstartenwollen,sollteersichtlichsein,werwelcheFunktionenundAufgabenübernimmtundwiedieHaftunggeregeltist.MachenSiedeutlich,obIhrBürodurcheineNeugründungetabliertwerdensolloderobdieGründungimWegederUnter-nehmensnachfolge,BetriebsübernahmeoderdurchdieBeteiligunganeinembestehendenArchitektur-oderStadtplanungsbüroerfolgt.
Beschreibung Ihrer Dienstleistung und des MarktesErläuternSieIhreGeschäftsidee.BedenkenSiedabei,dassinderRegelNicht-FachleuteIhreAdressatensind.WiehebtsichIhreDienst-leistungvondenProdukten/DienstleistungenIhrerKonkurrenzab?WelchenVorteilhatIhrepotentielleKundschaft,wennsieIhreDienst-leistungerwirbt?WiestelltsichdieaktuelleSituationinIhrerBranchedarundwieschät-zenSiederenkünftigeEntwicklungein?
Analyse Ihrer KundschaftBestimmenSieIhreZielgruppeundversetzenSiesichindieSituationIhrervoraussichtli-chenAuftraggebenden.GeradeAngehörigederfreienBerufeverstehensichoftnichtalsTeilnehmendeamMarkt,obwohlIhrErfolgauchmaßgeblichvondenselbenEinflüssen–OrientierunganderKundschaft,Effizienz,Marktbedingungen–abhängt.
SpätestensbeidenbeidenletztgenanntenPunktentretendieerstengrößerenProblemezutage.ExistenzgründerinnenundExistenz-gründersollensichvonderKonkurrenzabhe-ben,ihreDienstleistungsolleinsogenanntesAlleinstellungsmerkmalhaben.AufdieFrage„WaskönnenSiedennbesondersgut?“sollteIhreAntwortnichtsein:„Eigentlichmacheichalles.“DenndasdrücktkeineberuflicheErfahrungaus.ÜberlegenSiebeiderEin-schätzungdervonIhnengesetztenZielein
ersterLinie,wieSieIhrenZielgruppen,IhrerKundschaftdengrößtenNutzenverschaf-fenkönnen.Deshalbisteswichtig,dassSieIhreeinzelnenZielgruppengenaukennen.Dennesgibtnichtnurprivateundöffent-licheBauherrinnenoderBauherren,sondernbeispielsweisemittelständischeBetriebe(bis500Beschäftigte)imUmkreisvon150kmIhresArchitektur-oderStadtplanungsbüros,derenGeschäftsgebäudezwischen1965und1980erbautwurdenundbeidenenmitgroßerWahrscheinlichkeitSanierungsmaß-nahmennotwendigwerden.
HilfreichsinddiefolgendenFragen:
- WelchedemografischenDatenbe-schreibenIhreZielgruppe?(BeiPrivat-personenbeispielsweiseAlter,Ge-schlecht,Haushaltsgröße,Einkommen)
- WaskönnteIhreZielgruppeamnot-wendigstenbrauchen?
- WoliegtdergrößteNutzenfürIhreZielgruppe,wennsieIhnendenAuf-tragerteilt?
- WassinddiegrößtenÄngste,worinbestehendiegrößtenBedürfnisseIhrerZielgruppe?
DurchAnalysederjeweiligenBedürfnissekön-nenSieIhreAngeboteaufdieInteressenundWünscheIhrerZielgruppenausrichtenundsopotentielleAuftraggebendegewinnen.
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Marketing- und Werbeaktivitäten ExistenzgründerinnenundExistenzgründer,dieeineMarketingstrategiefürihrBüroent-wickelnmüssen,stehenvorderFrage:InwelcherFormsindMarketingmaßnahmenundWerbungfürdieeigeneLeistungberufs-rechtlichzulässig?NachdemaktuellenStandderRechtsprechunggibtesinzwischeneineVielzahlgrundsätzlicherlaubterMedienundInhalte.SostelltsichfürGründendeeherdieFrage,welchedavonimSinnederPositionie-rungdesBürosimMarktangemessenundeffizientsind.DieAntwortdaraufistimmerindividuellzusuchen.
BeidenWerbemaßnahmenwirdunterschie-den,welchegrundsätzlichzulässigsindundwelchenicht.Grundsätzlichzulässigsind:sachliche(objektiveundobjektivierbare),wahre,berufsbezogeneInformationen.Un-zulässigisteineunsachliche,aufsubjektiverSelbsteinschätzungberuhende,übertriebenmarktschreierischeodergegenallgemeinesRecht(zumBeispielWettbewerbsrecht,Hono-rarrecht)verstoßendekommerzielleWerbung.DieAbgrenzungimEinzelfallkannProblemebereiten,insbesondereweilMedien,InhaltesowieFormenderVerbreitunggegeneinanderabgewogenwerdenmüssen.
ZulässigeInformationendürfeninfastsämt-licheMedieneingebundenwerden:
- redaktionelleBeiträgeundAnzeigeninformativerArt,auchohnebeson-derenAnlass,inTageszeitungenoderZeitschriften,Dokumentations-oderRegionalbroschürenundsonstigenberufsbezogenenVeröffentlichungenoderVerzeichnissen
- BeiträgeundInformationeninHör-funk,Fernsehen,KinoodersonstigenelektronischenMedien
- Büro-oderBauschilder,Hinweista-felnangeplantenundausgeführtenObjekten
- Bürobroschüren,Werkberichte,Bücher,CD-ROMsbishinzumInternetauftritt
- BeteiligunganMessen- WerbefaltblätteroderÄhnlicheszum
Auslegen
DemgegenübersindaufdringlicheWerbe-maßnahmen,wiezumBeispielunaufgefor-derteE-Mail-oderFaxzusendungen,Post-wurfsendungen,Werbeanrufeunzulässig.
BesondersdieeigeneBürodarstellungimIn-ternetgewinntimmermehranBedeutung,denngeradedersowichtigeErstkontaktwirddadurcherreicht.
Bausteine eines Unternehmensplans
Anforderungen der Zielgruppe
ObjektiveInformationderVerbrauche-rinnen/Verbraucher,zeigtEinsparpo-tenzialeauf,transparenterVergleichderNebenkostenbeiKauf/Verkaufbzw.Miete/VermietungeinerImmobilie
„RundumdieUhr-Betreuung“,„AllesauseinerHand“,Einhaltungderver-einbartenKosten
GenaueKenntnisdesöffentlichenVergaberechts,PräsentationinGremien,Moderation
ErstellungvonGutachteninspeziellenFachbereichen(Bauschäden,Verkehrs-wertermittlung,Honorare,Bauphysik),Bestellungzum„öffentlichbestelltenundvereidigtenSachverständigen“
BaubegleitendeQualitätskontrolle,GebäudeprüfungundZertifizierung(BlowerDoor,Thermografie,baubio-logischeMesstechnik)
KonzeptionvonWirtschaftsimmo-bilien,BeratungvonInvestorinnen/Investoren,BauherrenvertretungimPlanungs-undBauprozess,Kosten-,Qualitäts-undTerminmanagement
DienstleitungzurEntscheidungs-findungbeimImmobilienerwerboderimVerkaufsfall
Ziel
EnergieberatungundErstellungvonGebäu-deenergiepässen
Planungvonalten-gerechtemWohnraum
BetreuungvonWett-bewerbenundVer-handlungsverfahren
Sachverständigen-wesen
Qualitätsmanagement,Sicherheits-undGesundheitsschutz-koordination(SiGeKo)
ProjektentwicklungundProjektsteuerung
UnabhängigeImmo-bilienkaufberatung
Zielgruppe
Bauherrinnen/Bauher-renundGebäudeeigen-tümerinnen/Gebäude-eigentümer,Wohnungs-genossenschaften
PrivateAuftrag-gebende
ÖffentlicheAuftraggebende
ÖffentlicheundprivateAG,Investo-rinnen/Investoren,Gerichte,Versiche-rungen
ÖffentlicheundprivateAG,Investorinnen/Investoren
ÖffentlicheundprivateAG,Investorinnen/Investoren
PrivateBauherrinnen/Bauherren
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EineeffektiveundeffizienteMarketing-MaßnahmeistdiePräsentationvonBautenbeimTagderArchitektur.VoraussetzungistallerdingsdieBewerbungbeiderArchitek-tenkammerunddieAuswahldesProjektesdurcheinunabhängigesAuswahlgremium.WeitereMaßnahmensindzumBeispielVer-zeichniseinträgeindenbekanntenInter-net-Suchmaschinen,dieDarstellungaufrelevantenörtlichenMessen,VorträgebeiBankenundSparkassen.AuchDirekt-Mar-ketingmaßnahmengegenüberbisherigenoderpotenziellen(neuen)Auftraggeben-denkönnendurchauswirksamsein,eben-sowiedieGründungvonNetzwerkenzumAustauschmitanderenExistenzgründerin-nenundExistenzgründernundKoopera-tionenmitbestehendenArchitektur-oderStadtplanungsbüros.
Festzuhaltenbleibt,dassErfolgedurchDi-versifikation,alsodurcheineAusweitungdesLeistungsangebots,seltensind.KleineUnter-nehmensolltendiesenWegebensowenigbeschreitenwieExistenzgründerinnenundExistenzgründer,weilihnendiewesentlichenVoraussetzungen(KapitalundManagement)fehlen.Erfolgversprechenderistes,Marktni-schenzubesetzenundneueunderweiterteTätigkeitsfelderzuerobern.
Der geeignete BürostandortPlanenSieauchIhrenBürostandortsorgfältig.TheoretischisteineBüroeröffnunganjedemStandortmöglich,aberdieallgemeineInfra-struktur(Gewerbegebiet,Innenstadt,grüneWiese),VerkehrsanbindungundParkplätzesindAspekte,dieberücksichtigtwerdensoll-ten.ErläuternSiedieVorzügeIhresStandor-tes.BedenkenSiebitte,dasseinAnfanganeinemvölligfremdenOrtsehrschwierigist.Dort,wodasgesellschaftlicheundprivateUmfeldstimmt,stimmtaucheherdasberuf-licheUmfeld.DamitistallerdingsnichtdieBü-roeröffnungimeigenenEinfamilienhausoderinderEigentumswohnunggemeint,obwohldieseÜberlegungzurSenkungderFixkosteninderStartphaseverständlichist.EinBürozuHausesolltenurinErwägunggezogenwerden,wenndieörtlichenGegebenheiten(separaterEingang,Besprechungszimmer,getrennteToiletten)wirklicherfülltsind.
Persönliche und fachliche QualifikationenFüreineerfolgreicheUmsetzungIhresGrün-dungsvorhabenssindSiediezentralePerson.LegenSieinIhremLebenslaufdar,welchefachlichenundpersönlichenQualifikationenSiemitbringenundwieesumIhrekaufmän-nischenKenntnissesteht.BenennenSieet-waigenFortbildungsbedarfbeziehungsweiselegenSiefest,wieSieIhrTeampersonellver-stärkenkönnen,ummöglicherweisefehlendeQualifikationenzuergänzen.
UnvorbereiteteExistenzgründungensindheutenichtmehrmöglich.DasBüroschildanderHaustürbringtkeineneinzigenAuf-trag.PlanungsaufträgewerdenankonkretePersonenerteilt.Dasbedeutet:freiberuflicheArchitektinnenundArchitektenmüssensichselbstdarstellenundverkaufen.
Finanzplan: Investitionen, Kosten, Umsatz, Rentabilität, LiquiditätDer Finanzplanbeinhaltet verschiedeneKalkulationen,dieaufdienächstendreiJahreausgelegtseinsollten.ErbestehtauszweiTeilen:derMittelverwendungundderMittelherkunft.
DieMittelverwendungverdeutlicht,fürwel-chenZweckundinwelcherHöheGeldbe-nötigtwird.BerücksichtigtwerdenmüssendieGründungsinvestitionen,dieInvestitions-planungfürdienächstenzweiJahreunddieKostenplanungmitallenlaufendenfixenundvariablenKosten.
Bausteine eines Unternehmensplans
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Bausteine eines Unternehmensplans
BüroausstattungKopierer
Plotter
EDVNetzwerk
MarketingAusbaudesInternetauftrittes
Fort- und WeiterbildungSachverständigenwesen
Planformular zukünftige Investitionen
1. Jahr nach Gründung 2. Jahr nach Gründung
Grundstück und GebäudeAnschaffungskosten
Bauaufwendungen(auchbeiMiete)
BüroausstattungMöbelundAccessoires
Computer,Drucker,Notebook
Digitalkamera
Software-Lizenzen(nurdereinmaligeAufwandgiltalsInvestition,wiederkehrendeZahlungensindKostenundgehörensomitindenKostenplan)
Fahrzeug
BeratungshonorareAnwältin/Anwalt,Notarin/Notar
Steuerberaterin/Steuerberater
etc.
Planformular Gründungskosten
Beträge in Euro
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PersonalkostenMitarbeiterinnen/Mitarbeiter
FremdkostenfreieMitarbeiterinnen/Mitarbeiter
Kosten der Raumnutzung
Sachkosten BürobetriebBüromaterial
Telekommunikation,Internet
Mobiltelefon
Porto
Kfz-Kosten
Reisekosten
Akquisition, Repräsentation
BürosicherungVersicherungen
Kammerbeiträge
Rechts-undBeratungskosten
Fort- und
Sonstige KostenTilgung
Zinsen
Steuern
Monat Vierteljahr Jahr Anteil in % an Gesamtkosten
Erhebungsjahr
Weiterbildungskosten
Planformular laufende Kosten
AusderLiquiditätsplanungerkennenSieIhrentemporärenKapitalbedarffürdielaufendenKosten–unabhängigvondemKapitalbedarffürIhreInvestitionen.
EntscheidendfürIhrenFinanzplanistdierea-listischePrognosemiteinemÜberschusszurSicherungIhreseigenenLebensunterhaltes.LegenSieIhrerPlanungvonBeginnanzu-grunde,dassSievonIhrenEinnahmenlebenwollen.
IhreLebenshaltungskostensolltenSiegenausoexaktanalysierenwieIhreBürokosten.
FolgendePositionenfürdienächstendreiJahresolltenbeachtetwerden:
- MieteundNebenkostenfürdiePrivatwohnung
- Haushaltsführung- sozialeAbsicherung
(wieKranken-undPflegeversicherung,Altersvorsorge)
- vertraglicheVerpflichtungen(wieBausparverträge,Ratenzah-lungen,Hypothekentilgungen,Leasingverträge)
- anteiligeprivateNutzungdesPKW- Rücklagen
(etwafürKrankheit,Urlaub)
BittebeachtenSie:FürdiesozialeAbsicherungmüssenSieinderRegeldenvollenSozialver-sicherungsbeitragalleinzahlen.RechnenSieaucheineRücklagefürdieEinkommensteuerhinzu(mindestens30ProzentdesermitteltenJahresbetragesIhrerLebenshaltungskosten).
Externe Beratung einholenSinnvollistes,vorderBürogründungeineexterneBeratunginAnspruchzunehmen,umIhrePlanungüberprüfenzulassen.Emp-fehlenswertsind:
- Steuerberatung- juristischeBeratungfür
Unternehmensrecht- eventuellauchUnternehmensberatung- Marketing-oderPR-Beratung- BeratungrundumVersicherungs-und
Haftungsfragen
Wichtig:WenneigeneErkenntnisseoderBe-ratungsergebnisseIhrVorhabengrundsätzlichinFragestellenunddasVorhabenSieselbstnichtmehrüberzeugt,solltenSieesnichtwei-terverfolgen.Auch,wennSiebiszudiesemZeitpunktbereitsvielZeitundEnergieinves-tierthaben.ImZweifelsfallverschiebenoderunterlassenSielieberdieExistenzgründung.
Bausteine eines Unternehmensplans
18 19
Esistsinnvoll,beiderKostenplanungnachfixenundvariablenKostenzuunterscheiden.DiefixenKostenfallenan,egalobIhrBüroblühtodernicht.DievariablenhängenmitdemUmfangIhrerunternehmerischenAktivi-tätenzusammen.WieSiefeststellenwerden,sinddieFixkostendergrößereKostenblock.
DieMittelherkunftgibtAuskunftdarüber,auswelchenQuellen(Eigen-oderFremdkapital)dasGeldfürdienotwendigenInvestitionenbeziehungsweisezurDeckungderfixenundvariablenKostenkommt(Finanzierungsplan).IndiesemZusammenhangisteineUmsatzpla-nung(auchalsErtragsvorschaubezeichnet)erforderlich,diedieerwartetenHonorarum-sätzeeinschließlichNebenkostenohneMehr-wertsteuererfasst.DieMehrwertsteuerstelltnureinenDurchlaufpostendar,dasiealsUm-satzsteuerandasFinanzamtabgeführtwird.
NachdemSiealleKostenfaktoren(auchZin-sen,Tilgung,Steuern,Abschreibungen)er-mitteltundIhrezukünftigenUmsätze,alsoimWesentlichenIhreHonorareinnahmen,geplanthaben,erstellenSiedenRentabili-tätsplan.DarinstellenSieIhrekalkuliertenKostendenprognostiziertenHonorareinnah-mengegenüber.
ZudenHonorarermittlungeninformierenSiesichüberdieaktuelleHOAIhinausbittebeiderArchitektenkammerBerlin,diezudie-semThemasowohlSeminare(http://www.ak-berlin.de/publicity/ak/internet.nsf/tindex/de_seminare.htm)alsauchInformationsbro-schürenanbietet.
RentabilitätsplanDerRentabilitätsplanistIhreersteErfolgsrech-nung,inderSieerkennen,obIhrUnterneh-meneinenpositivenÜberschusserwirtschaf-tet.AchtenSiedabeiaufdiePlausibilität!DieAdressatenIhresUnternehmensplansinteres-siertvorallem,obIhrePlanungrealisierbarist.LegenSiediesindenErläuterungenzudenZahlendar.
LiquiditätsplanDenAbschlussIhresFinanzplansbildetdieLiquiditätsplanung.
ImLiquiditätsplanwerdendieEinzahlungenundAuszahlungeneines3-Jahres-Zeitraumessoexaktwiemöglichgegenübergestellt.SobehaltenSiedenÜberblick,obSieIhrenfinan-ziellenVerpflichtungenjederzeitnachkommenkönnen.Aufgrunddesunterschiedlichenzeit-lichenAnfallsderEin-undAuszahlungenkön-nenLiquiditätsengpässeauftreten,obwohlIhreUmsatz-undKostenplanunginsgesamtpositivist.
Bausteine eines Unternehmensplans
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Berufsrechtliche Grundlagen
BerufsbezeichnungDieBerufsbezeichnungen„Architektin/Archi-tekt“,„Landschaftsarchitektin/Landschafts-architekt“,„Innenarchitektin/Innenarchitekt“und„Stadtplanerin/Stadtplaner“sinddurchdasArchitekten-undBaukammergesetz(ABKG)geschützt.
DiejeweiligeBerufsbezeichnungdarfnurfüh-ren,werindieArchitekten-beziehungsweiseStadtplanerlisteBerlinodereinesanderenBundeslandesunterderbetreffendenFach-richtungeingetragenist.DieEintragungindieArchitekten-beziehungsweiseStadtplanerlisteBerlinerfolgtsowohlineinerdervierFach-richtungenalsauchineinerdervierBeschäf-tigungsarten:freischaffend,angestellt,bau-gewerblichoderbeamtet.WortverbindungenmitdenvorgenanntenBerufsbezeichnungenoderAbleitungendarfnurführen,werdieentsprechendeBerufsbezeichnungzuführenberechtigtist.DieunzulässigeFührungderBerufsbezeichnungkannmiteinemBußgeldbiszu15.000Eurogeahndetwerden.
DieArchitekten-beziehungsweiseStadt-planerlistewirdvomEintragungsausschussbei der Architektenkammer Berlin ge-führt.DieEintragungerfolgtdurchdenEintragungsausschuss.
VoraussetzungfürdieEintragungistnebeneinemWohnsitz,einerNiederlassungodereinemDienst-oderBeschäftigungsortinBerlinderWille,dieBerufsaufgabennach§1ABKGwahrnehmenzuwollen.Außerdemistnach-zuweisen,dassnachderBerufsausbildungeinepraktischeTätigkeitvonmindestenszweiJahreninnerhalbderwesentlichenBerufsauf-gabenderFachrichtunggeleistetwurde(al-ternativ:Befähigungzumhöherenbau-odergartenbautechnischenVerwaltungsdienst).
DesWeiterenmusseineentsprechendeBe-rufsausbildungnach§4Abs.1ABKGanei-nerdeutschenUniversität,HochschuleoderFachhochschuleoderaneinergleichgestelltenLehranstaltmitErfolgabgeschlossenwordensein.
BeifreischaffenderoderbaugewerblicherBerufsausübungmüssenSiezudemeinenVersicherungsnachweisübereineBerufs-haftpflichtversicherungmiteinerMindest-versicherungssummevon1.500.000EurofürPersonenschädensowie250.000EurofürSach-undVermögensschädenvorlegen.
Bauvorlageberechtigtist,werdieBerufsbe-zeichnung„Architektin/Architekt“führendarf.WerdieBerufsbezeichnung„Innenar-chitektin/Innenarchitekt“oder„Landschafts-architektin/Landschaftsarchitekt“führendarf,istfürdiemitderentsprechendenBerufsauf-gabeverbundenenbaulichenÄnderungenanGebäudenbauvorlageberechtigt(§66BauordnungfürBerlin).
EintragungsverfahrenWennSieeineigenesArchitekturbürogrün-den,müssenSieeineEintragungals„frei-schaffendeArchitektin“oder„freischaffenderArchitekt“vornehmen.MitderZusatzbezeich-nung„baugewerblich“wirdeingetragen,werseinenBerufunterVerfolgungeigeneroderfremderProduktions-,Handels-oderLiefer-interessenausübtundeigenverantwortlichtätigist.
WennSieeineigenesStadtplanungsbürogründen,müssenSieentsprechendeineEintragungals„freischaffendeStadtpla-nerin“oder„freischaffenderStadtplaner“vornehmen.
WennSieIhrenBerufbislanginderBeschäf-tigungsart„angestellt“ausgeübthaben,müssenSieeineStatusänderungbeimEin-tragungsausschussbeantragen.
FürweitereInformationenundzusätzlicheErläuterungenzumEintragungsverfahrenver-weisenwirauf§§2,3und4desArchitekten-undBaukammergesetzes(ABKG).
FürFragenzurEintragungstehenIhnendieGeschäftsstelledesEintragungsausschussesbeiderArchitektenkammerBerlinunterTe-lefon(030)293307-29oder-30gernezurVerfügung.AntragsunterlagenfürdieEin-tragungfindenSieaufunsererInternetseite(www.ak-berlin.de/publicity/ak/internet.nsf/tindex/de_ea_antrag.htm).
ZudenBerufspflichtenallerMitgliederderArchitektenkammerBerlinverweisenwiraufdieBerufsordnungderArchitektenkam-merBerlin(www.ak-berlin.de/publicity/ak/internet.nsf/tindex/de_regelwerke.htm).
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Mögliche Rechtsformen
AusderfürIhrBürogewähltenRechtsformergebensichKonsequenzeninBezugauf:
- IhrepersönlicheHaftung- diesteuerrechtlicheBehandlungIhres
Unternehmens- dieGründungskosten- dieMöglichkeitender
Kapitalbeschaffung
BedenkenSiebitte:SpätereÄnderungenkostenGeld!LassenSiesichdeshalbkom-petentberaten.AmbestensetzensichalleBeteiligtenzusammenundeineSteuerbe-raterinodereinSteuerberatermoderiertbeischwierigenFragenwiebeispielsweise„angemessenerKaufpreis“,„Haftungsfrei-stellung“oder„Personalübernahme“.DiesgiltbesondersimFalleinerBeteiligunganeinembestehendenArchitektur-oderStadt-planungsbüro,einerBüronachfolgebezie-hungsweiseBüroübernahme.
EinzelbüroDieimmernochhäufigsteGründungsformbeifreischaffendenArchitektinnenoderArchitek-tenistdasEinzelbüro.BeieinemEinzelbüroistdieEinzelpersonalleinentscheidungsbefugt,haftetaberauchpersönlich,dasheißtauchmitihremprivatenVermögen,füralleFehlerundVerbindlichkeiten.AllerdingsreduzierteineHaftpflichtversicherungdasHaftungs-risiko,soweitnichtVorsatzodergrobeFahr-lässigkeitSchadensursachesind,aufeinenselbstzutragendenAnteil.InderRegelträgtdasEinzelbürodenNamenderArchitektinoderdesArchitektenoderdenZusatz„Ar-chitekturbüro“.Unzulässigsindirreführen-deBezeichnungenwiebeispielsweise„PeterMüllerArchitekten“.DenndadurchwirdderEindruckerweckt,dassmehrerePersonenInhaberdesArchitekturbürossind.
GesellschaftenArchitektinnenundArchitektensowieStadt-planerinnenundStadtplanernstehtgenerelldieMöglichkeitoffen,zusammenmitanderenzumZweckedergemeinsamenBerufsaus-übungeineGesellschaftzugründen.ZulässigistauchdieKooperationmitAngehörigenandererBerufsgruppen,insbesondereIngeni-eurinnenundIngenieuren.BeigemischtenBüros sind jedochdieunterschiedlichenQualifikationenzuverdeutlichen,beispiels-weisedurchdieBezeichnung„Architek-tur-undIngenieurbüro“.Insgesamtdarfdie
Außendarstellungnichtirreführendsein.Da-hersolltenaufdemverwendetenBriefbogendieGesellschafterinnenundGesellschafternamentlichmitdemjeweiligenZusatzderBerufsbezeichnungaufgeführtwerden,so-dasserkenntlichist,werIngenieurin/Inge-nieurundwerArchitektin/Architektbezie-hungsweiseStadtplanerin/Stadtplanerist.AlsZusammenschlusszueinerGesellschaftkommenhauptsächlichdienachfolgendauf-geführtenGesellschaftsformeninBetracht.
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) EineGesellschaftbürgerlichenRechts,dieauchalsBGB-Gesellschaftbezeichnetwird,istbeiArchitektinnenoderArchitekteneinfreiwilligerZusammenschlusszumZweckedergemeinsamenBerufsausübung.FürdieGbRgeltendieBestimmungeninden§§705bis740desBürgerlichenGesetzbuches(BGB).GrundlageisteinGesellschaftsvertrag,derimPrinzipauchmündlichgeschlossenwerdenkann.ZurRegelungbestimmterFor-malien,zumBeispielGeschäftsführungundVertretung,Gewinn-undVerlustbeteiligung,AuflösungbeiKündigung,Todes-undErb-fallisteinschriftlicherGesellschaftsvertragdringlichanzuraten.HinsichtlichderGestal-tungsmöglichkeiteneinessolchenVertragessolltenSiesichdurcheineAnwaltskanzleiundeineSteuerkanzleiberatenlassen.
LauteinerEntscheidungdesBundesgerichts-hofes(BGH)ausdemJahr2001istdieRechts-fähigkeitderGbRimWesentlichenanerkannt,sodassdieGbRnunmehrselbstVerbindlich-keiteneingehen,selbstklagenundverklagtwerdenkann.DasGesellschaftsvermögenderGbRistsogenanntesGesamthandsvermögenderGesellschafterinnenundGesellschafter.DieshatzurFolge,dassallederGesellschaftangehörendenPersonenzusammendasEi-gentumamGesellschaftsvermögenhaltenundauchnurgemeinsamdarüberverfügenkönnen.NachdemBGBobliegtdieGe-schäftsführungunddieVertretungbeiderGbRallenGesellschafterinnenundGesell-schafterngemeinsam,hiervonkannjedochimGesellschaftsvertragabgewichenwerden.FürVerbindlichkeitenderGbRhaftendieGesellschafterinnenundGesellschafterge-samtschuldnerisch.Diesbedeutet,dassjedeGesellschafterin,jederGesellschafterinvollerHöhefürdieSchuldenderGesellschaftunddamitkonkretauchfürdieFehlerderanderenhaftet,undzwargrundsätzlichpersönlich,alsoauchmitseinemgesamtenPrivatvermö-gen.DieBezeichnung„Bürogemeinschaft“führtoftmalszuBegriffsverwirrungen,daessichauchhierbeiimRegelfallumeineGesell-schaftbürgerlichenRechtshandelt.SieistallerdingsnureinelockereFormderKoopera-tion,beideralleBeteiligtenVerträgemitderBauherrinoderdemBauherrnalleinabschlie-ßenundauchalleinfürdieVertragserfüllung
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haften.BeiderBürogemeinschaftistderZweckderGesellschaftlediglichdieKosten-ersparnisdurcheinegemeinsameNutzungvonRessourcen,zumBeispielgemeinsameRaumnutzung,NutzungderEDV-AnlageodergemeinsameAngestellte.Eshandeltsichalsoumeine„Innengesellschaft“.TretendieBürosderBürogemeinschaftallerdingsnachaußengemeinschaftlichauf,sobestehtdieGefahreinersogenanntenAnscheinshaftung.Umdiesezuvermeiden,solltendieeinzelnenBürosderGemeinschaftnachaußenstriktgetrenntauftreten(zumBeispielgetrennteBriefköpfe,Visitenkarten,Büroschilder).
PartnerschaftsgesellschaftFürArchitektinnenundArchitektenbestehtauchdieMöglichkeit,einePartnerschafts-gesellschaftnachdemPartnerschaftsgesell-schaftsgesetz(PartGG)mitanderenFreibe-ruflernzugründen.DiePartnerschaftsgesell-schaftistrechtsfähigundkannunterihremNamenRechteerwerben.ZurGründungdieserGesellschaftsformisteineEintragungindasPartnerschaftsregisternach§4PartGGbeimzuständigenAmtsgerichterforderlich.Merkblätter,diealsHilfestellungbeiderAb-fassungderErstanmeldungdienenkönnen,erhaltenSiebeidenzuständigenAmtsge-richten.GrundlagederPartnerschaftsgesell-schaftistderPartnerschaftsvertrag,dermitanwaltlicherBeratungerstelltwerdensollte.
Grundsätzlichhaftengemäߧ8Abs.1PartGGsämtlichederPartnerschaftange-hörendenPersonennebendemGesellschafts-vermögenauchmitihremPrivatvermögengesamtschuldnerisch.Nach§8Abs.2PartGGistesderPartnerschaftsgesellschaftabermöglich,dieHaftungfüreinebestimmteLeis-tungserbringungaufdiePersonzukonzen-trieren,diedieLeistungtatsächlicherbrachthat.HabenmehrereAngehörigederPartner-gesellschaftdieSachebearbeitet,sohaftensieweiterhingemeinsammitihremgesamtenVermögen.DavonsindBearbeitungsbeiträgevonuntergeordneterBedeutungausgenom-men.DieDarlegungs-undBeweislast,dassdieHaftungbeschränktistundwelchePartnerinoderwelcherPartnermitdemFalltatsäch-lichbefasstwar,obliegtderPartnerschaftbeziehungsweisederbetreffendenPerson,diesichentlastenwill.
DerNamederPartnerschaftmussdenNamenmindestenseinerPartnerin,einesPartners,denZusatz„undPartner“oder„Partnerschaft“sowiedieBerufsbezeichnungallerinderPart-nerschaftvertretenenBerufeenthalten.DerBegriff„Partner“oder„Partnerschaft“istseitEinführungdesPartnerschaftsgesellschaftsge-setzeseineRechtsformbezeichnungunddarfvonnach1995gegründetenGesellschaftennurnochgeführtwerden,wennessichumeineGesellschaftimSinnedesPartnerschafts-gesellschaftsgesetzeshandelt.
Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbB)DieseneueMöglichkeitderFirmierungwirddenMitgliedernderArchitektenkammerBerlineröffnet,sobalddasBerlinerArchitek-ten-undBaukammergesetzentsprechendgeändertwordenist.NähereInformationenfolgenzugegebenerZeit.
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)DieGmbHisteinejuristischePerson,alsoeineeigenständige,durchOrganehandelndeGe-sellschaft,dieselbstamGeschäftslebenteil-nimmtundsomitbeispielsweiseselbstRechteerwerbenoderklagenkann.GrundsätzlichhaftetbeiderGmbHnurdasVermögenderGesellschaft.NotwendigeOrganederGmbHsinddiegeschäftsführendenPersonen,dieGesellschafterversammlungundbeigroßenGesellschaftenderAufsichtsrat.
DieGmbHentstehtalsjuristischePersonmitihrerEintragungindasHandelsregis-ter.GrundlageistderGesellschaftsvertrag,der notariell beurkundet werden muss.StammkapitalmussmindestensinHöhevon25.000Eurovorhandensein.
DieGmbHistkraftGesetzeinGewerbebe-triebundsomitgrundsätzlichgewerbesteu-erpflichtig.DesWeiterenmussdieGmbHbilanzierenundeinedoppelteBuchführungdurchführen,waszueinemhöherenBuchhal-tungs-undSteuerberatungsaufwandführt.
Unternehmergesellschaft (UG)VorallemfürExistenzgründerinnenundExis-tenzgründerbietetdieerst2008durchGe-setzgebungneugeschaffeneUnternehmer-gesellschaft(UG)eineEinstiegslösungindieSelbstständigkeit.BeiderUGhandeltessichnichtumeineeigenständigeGesellschafts-form,sondernumeineArt„Vor-GmbH“.DieUGistwiefolgtkonzipiert:
FürdieGesellschaftsgründungistkeinerhöh-tesMindestkapitalerforderlich.EsgenügteineEinlagevon1Euro.AllerdingsistdieGesellschaftverpflichtet,indenFolgejahrenjeweilsmindestenseinViertelihresGewinnsalsRücklageanzusparen.IstdanneinStamm-kapitalvon25.000Euroerreicht,bestehtdieMöglichkeit,dieUGineineechteGmbHum-zuwandeln.DieUGbietetbereitsdenVorteileinerHaftungsbeschränkungaufdasGesell-schaftsvermögen.EinepersönlicheHaftungderGesellschafterinnenundGesellschafterbestehtgrundsätzlichnicht.
Mögliche Rechtsformen
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EinWermutstropfenliegtinderAußendar-stellung.DieUGistverpflichtet,mitdemNa-men„Unternehmergesellschaft(haftungsbe-schränkt)“oder„UG(haftungsbeschränkt)“zufirmieren.
Die „Limited“DiewegendervermeintlichgünstigenGrün-dungsmodalitätengelegentlichvonArchi-tektinnenundArchitektennachgefragteangelsächsische„Limited“haterheblicheFolgekosten.SomüssenbeispielsweisezweiJahresabschlüssefürdasFinanzamtvorge-legtwerden:einernachbritischemRechtundeinweiterernachdeutschemRecht.AuchmüssengeschäftsführendePersoneninGroßbritannienbeimanchenPflichtver-letzungenstärkerhaftenalsbeieinerGmbH.DavondieserRechtsformkeineSteuervor-teileausgehen,weildieinDeutschlandtä-tige„Limited“lautAussagedesFinanzamtesHannover-Nord(bundesweitzuständigfürdieUmsatzsteuerdieserUnternehmen)steuer-lichwieeineGmbHbehandeltwird,erfolgtkeineausführlicheDarstellung.WeitereKo-operationsformensind„Generalplanung“und„Arbeitsgemeinschaft“.
ArchitektengesellschaftSeitdem1.Mai2003könnenPartnerschaf-ten,GmbHsundandereKapitalgesellschaftenineinegesonderteGesellschaftslistebeiderKammereingetragenwerden.DieBerufs-bezeichnung„Architektin/Architekt“bzw.„Stadtplanerin/Stadtplaner“sowieWort-verbindungenmitdieserBezeichnungoderähnlicheBezeichnungendürfenimNameneinerPartnerschaftsgesellschaftodereinerKapitalgesellschaft(insbesondereGmbH,UG,AG)nurnochgeführtwerden,wenndieGesellschaftindieGesellschaftslisteei-nerArchitektenkammereingetragenist(vgl.§7aABKG).Firmierungenwie„ArchitektenGmbH“oder„Architektur-GmbH“sinddahernurnacherfolgterEintragungindieGesell-schaftslistederArchitektenkammerBerlinoderdieGesellschaftslisteeinesanderenBundeslandeszulässig.
EgalfürwelcheRechtsformSiesichentschei-den:ArbeitenSienieohneeineangemesseneBerufshaftpflichtversicherung,SiegefährdensonstIhreberuflicheundmanchmalauchpri-vateExistenz!UndseienSiesichdarüberimKlaren,dassSieauchbeiderWahleinerhaf-tungsbeschränktenUnternehmensformvonBankeninderRegelnurdanneinenKreditbe-kommen,wennSiepersönlichdafürbürgen.FürdieAuftraggebendenistdieRechtsforminderRegelkeinKriteriumfürdieAuftrags-vergabe,längstsindandereFormenalsdasEinzelbürofreischaffenderArchitektinnenundArchitektenetabliertundakzeptiert.
Mögliche Rechtsformen
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Wichtige Anmeldungen und Versicherungs-abschlüsse
AufdieVerpflichtungzurEintragungbezie-hungsweiseUmschreibunginderArchitekten-listewurdenSiebereitshingewiesen.DarüberhinaussolltenSieunbedingtdarandenken,einseparatesGeschäftskontozueröffnen,undzwarnochbevorSiedieerstenAusgabentätigenunddieerstenEinnahmenfließen.
Finanzamt, Steuern, BuchführungspflichtDieAufnahmederfreischaffendenTätigkeitmüssenSiedemFinanzamtmelden.
WendenSiesichandasFinanzamt,indes-senZuständigkeitsbereichderBürostandortgehört.FürdieAnmeldunggenügteinform-losesSchreiben.SieerhaltenvomFinanzamtdaraufhineineSteuernummer,überwelcheSiedieUmsatz-undEinkommensteuerkünftigabwickeln.DiefürdieSteuerrelevantenUn-terlagenmüssenvollständigundübersichtlichgeführtwerden.
InjedemFallsolltenSievorBeginnIhrerfrei-beruflichenTätigkeiteineSteuerberatunginAnspruchnehmen.DennnureineSteuerbe-raterinodereinSteuerberaterkannbeispiels-weisefürSieabschließendklären,welchesteuerlicheRegelungderKfz-NutzungfürSiediegünstigsteWahlistoderwiedieMitar-beitderEhefrauoderdesEhemannszure-gelnist.
MitdemSteueränderungsgesetz2003habensichdieFormvorschriftenfürRechnungendeutlichverschärft.BittebeachtenSiediePflichtangaben,dieIhreRechnungseitdem1.Januar2004enthaltenmuss.HandeltessichbeimAuftraggebendenumeinePrivat-person,mussdieArchitektenrechnungdarü-berhinauseinenHinweisenthalten,dassderAuftraggebendedieseRechnungzweiJahreaufbewahrenmuss.
Handelsregister, PartnerschaftsregisterEineGmbHoderUnternehmergesellschaftistindasHandelsregistereinzutragen,einePart-nerschaftsgesellschaftindasPartnerschafts-register.FürEinzelbüroundGbRsindent-sprechendeEintragungennichterforderlich.
EineGewerbeanmeldungistebenfallsnichterforderlich,wennfreiberuflicheLeistungenerbrachtwerden.
Die Verwaltungs-BerufsgenossenschaftWennSieeinefreischaffendeTätigkeitauf-nehmen,müssenSiediesderVerwaltungs-Berufsgenossenschaftmelden.Beiderbe-rufsgenossenschaftlichenUnfallversicherunghandeltessichumeinegesetzlichePflicht-versicherungfüralleMitarbeiterinnenundMitarbeitereinesArchitektur-oderStadt-planungsbüros.SelbstwennbeispielsweisenureineAushilfealsReinigungskraftbe-schäftigtwird,mussdiesegemeldetwer-den.AusgenommenvondiesergesetzlichenVersicherungspflichtsinddieInhaberinnen
undInhaberdesArchitektur-oderStadt-planungsbürossowieihreimBüromitarbei-tendenEhepartnerinnenoderEhepartner,soweitdiesenichtaufderGrundlageeinesArbeitsvertragesbeschäftigtsind.UmauchdiesenPersonengruppeneineAbsicherungzuermöglichen,bestehtfürsiegegenver-hältnismäßiggeringePrämiendasAngeboteinerfreiwilligenVersicherung,dasbesondersbeieinerExistenzgründunginteressantseinkann.
Die BerufshaftpflichtversicherungÖffentlicheAuftraggebendefordernmitVertragsabschlussinderRegeldenNach-weiseinerBerufshaftpflichtversicherung.InderVersicherungmüssenPersonenschädenmindestensmit1.500.000EuroundSach-undVermögensschädenmitmindestens250.000EurojeVersicherungsfallabgedecktsein.DieVersicherungdientvorrangigdereigenenwirtschaftlichenAbsicherung.ObEinzelbürooderGbR:DieArchitektinoderderArchitekthaftetgrundsätzlichunbeschränktundpersönlichfürSchädenausunzulängli-cherArchitektenleistung.DaesUnterschiedegibt,sowohlwasdieVersicherungskondi-tionenanbetrifftalsauchdieBeitragshöhe,solltenSiesichmindestensdreiverschiede-neAngebotevonHaftpflichtversicherungeneinholen.
AngebotefürStadtplanungsbüroserfragenSiebittedirektbeidenVersicherern.
EinigeVersichererbietengünstigeKleinver-sicherungenfürArchitekturbürosmit(noch)geringenUmsätzen,dieinsbesonderebeieinerExistenzgründung interessant seinkönnen.
Das Versorgungswerk der Architekten-kammer BerlinMitderEintragungindieArchitekten-oderStadtplanerlistederArchitektenkammerBerlinistdieZugehörigkeitzumberufsständischenVersorgungswerkderArchitektenkammerBerlinverbunden.DieMitgliedschaftent-stehtaufgrunddesGesetzes,alsoohnedenAbschlusseinesprivatrechtlichenVertrageszwischendemMitgliedunddemVersor-gungswerk.DieZugehörigkeitzumVersor-gungswerkbegründetVersorgungsleistungenimAlter,beiBerufsunfähigkeitundandieHinterbliebenen.
DieLeistungensindbisaufwenigeAusnah-menbeitragsbezogen,dasheißtesbestehtdieMöglichkeit,sichdurchentsprechendeBeitragszahlungeneineweitüberdemRen-tenniveauliegendeindividuelleAltersver-sorgungaufzubauen.DieRentensindnichtvomkünftigenMitgliederzugangunddes-senBeitragsleistungenabhängig,esbestehtkeinGenerationsvertrag.Vorteilhaftistauch,dassVersicherungsschutzvomerstenTagderMitgliedschaftanbesteht,esgibtalsokeineWartezeiten.SomitistdasRisikoderBerufs-unfähigkeiteventuellohneweitereprivateAbsicherungbereitsgedeckt.
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WennSievorIhrerSelbstständigkeitnochkeinMitgliedderArchitektenkammerBerlinwaren,werdenSiemitdemTagIhrerEin-tragungindieArchitekten-oderStadtpla-nerlisteautomatischebenfallsMitgliedimVersorgungswerkderArchitektenkammerBerlin.BevorSieeinefreischaffendeTätigkeitaufnehmen,solltenSieunbedingteineRen-tenberatungdurchdasVersorgungswerkinAnspruchnehmen.IndiesemZusammenhangistauchzuüberprüfen,obeszweckmäßigist,beibereitseingezahltenBeiträgenindiegesetzlicheRentenversicherungzumindestbiszueinemMindestbestandvon60MonatenweiterfreiwilligBeiträgeeinzuzahlen,umbe-stehendeAnsprüchezuerhalten.Möglicher-weisesolltestattdesseneineErstattungdesArbeitnehmeranteilsbeidergesetzlichenRentenversicherungbeantragtwerden.
WennSiebereitsMitgliedderArchitekten-kammerBerlinwaren,ändertsichnurIhreBei-tragszahlung.VondenselbstständigtätigenArchitektinnenundArchitektensowieStadt-planerinnenundStadtplanernwerdenaufderGrundlagedesdurchdieBerufsausübunger-zieltenGewinnseinkommensbezogeneBeiträ-geerhoben.DetaillierteInformationenfindenSieaufderInternetseitedesBerlinerVersor-gungswerks(www.architektenversorgung-berlin.de/content/infos_service/formulare/formulare_teilnahme/MB_b-b.pdf).
Die KrankenversicherungAufdenSchutzeinerKrankenversicherungsolltenSienichtverzichten,wennSieeinefreischaffendeTätigkeitaufnehmen.Auchwenn Sie bei der Existenzgründung alsSelbstständigeoderSelbstständigernichtmehrpflichtversichertsind.JedegesetzlicheKrankenkassebietetfürfreiwilligversicher-teSelbstständigegesonderteTarifean.DieVor-undNachteileeinergesetzlichenKran-kenkasseodereinerprivatenVersicherungmüssenindividuellgeprüftwerden.DabeiistderFamilienstandundeventuellmitzu-versicherndeKinderzuberücksichtigenundzubedenken.AberauchdieTatsache,dassnachBeendenderselbstständigenTätigkeiteineWiederaufnahmeindiegesetzlicheKrankenversicherungnichtvorgesehenist.AufjedenFallsolltenSiesichmehrereVer-gleichsangeboteeinholen,daLeistungenundBeiträgestarkvariierenkönnen.WeiterhinsolltenSieprüfen,inwieweiteineTagegeld-beziehungsweiseKrankenhaustagegeldver-sicherungsinnvollunderforderlichist.Glei-chesgiltfüreineprivateUnfallversicherungfürdieBereicheBerufundFreizeit,ebensofüreineBerufsunfähigkeitsversicherung.DasRisikoderPflegebedürftigkeitsolltenSieaufjedenFallabsichern.
Weitere Informationen DetaillierteInformationenzumThemaSteu-ernfindenSie imBerlinerService-Portal(http://service.berlin.de/dienstleistungen/steuern-finanzen-recht/)undbeimBMWiim InfoletterGründerZeiten„Steuern“(www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/Gruenderzeiten/infoletter-gruenderzeiten-nr-09-steuern,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf).
InformationenrundumdieKrankenversi-cherungfindenSiebeiderDKVDeutscheKrankenversicherungAG(www.dkv.com/index.html).
AusführlicheInformationenzurgesetzlichenUnfallversicherungfindenSieaufderInternet-seitederVerwaltungs-Berufsgenossenschaft(www.vbg.de/DE/0_Home/home_node.html).
Wichtige Anmeldungen und Versicherungs-abschlüsse
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Öffentliche Förderungen und Finanzierungshilfen
BundundLänderhabenverschiedenePro-gramme,umdenStartindieSelbstständigkeitzuerleichtern.
DiewichtigstenFörderungsmöglichkeitenundFinanzierungshilfeninBerlinsind:
- GründungszuschussnachdemArbeitsförderungsgesetz(SGBIII)
- FörderprogrammederKfW-Bankengruppe
- InvestitionsbankBerlin- Unterstützungdurchdiejeweilige
Hausbank- Wirtschaftsministeriumüberdie
KfW-Bankengruppe- Bürgschaftsbankzu
Berlin-Brandenburg
Hierzuberaten:- ExistenzgründungsportaldesBMWi- BeratungderIndustrie-undHandels-
kammerBerlin- Existenzgründerberatungder
Handwerkskammer- Existenzgründertelefondes
LandesBerlin- zentralesInformationsportal
www.gruenden-in-berlin.de
DieBeziehungzureigenenHausbankistfürdieExistenzgründungsehrwichtig.InderRegelistderAntragaufFörderungbeiderHausbankzustellen.AusnahmeistderGrün-dungszuschuss,derdurchdieBundesagenturfürArbeitausgezahltwird.DieKonditionenfürdasDarlehenwerdender jeweiligenMarktlageangepasst.AktuelleInformatio-nenhierzufindenSieimInternet.
EsgibtfolgendeMöglichkeitenderExistenz-gründung:
- GründungeinesArchitektur-oderStadtplanungsbüros
- GründungeinesArchitektur-oderStadtplanungsbürosmitGründungs-partnerinnenundGründungspartnern
- Aufnahmeeinerselbstständigen,hauptberuflichenTätigkeit
- Aufnahmeeinerselbstständigen,hauptberuflichenTätigkeitausderArbeitslosigkeit
- ÜbernahmeeinesbestehendenBüros(Nachfolge)
Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit: der GründungszuschussArbeitnehmerinnenundArbeitnehmer,dieeineselbstständige,hauptberuflicheTätigkeitaufnehmenunddadurchdieArbeitslosigkeitbeenden,könnenzurSicherungdesLebens-unterhaltsundzursozialenSicherunginderZeitnachderExistenzgründungeinenGrün-dungszuschusserhalten.DerGründungszu-schusswirdinzweiPhasengewährt.
ExistenzgründerinnenundExistenzgründerkönneneinenGründungszuschussfürsechsMonateinHöhedeszuletztbezogenenAr-beitslosengeldeszurSicherungdesLebensun-terhaltsundmonatlich300EurozursozialenAbsicherungerhalten.
FürweitereneunMonatekönnen300EuroproMonatzursozialenAbsicherungbewilligtwerden,wenneineintensiveGeschäftstätig-keitundhauptberuflicheunternehmerischeAktivitätendargelegtwerden.
Wer kann den Gründungszuschuss erhalten?EinGründungszuschusskanngeleistetwer-den,wenndieArbeitnehmerinoderderArbeitnehmerbiszurAufnahmederselbst-ständigenTätigkeiteinenAnspruchaufAr-beitslosengeldvonmindestens150Tagenhat.AußerdemmussderBundesagenturfürArbeitdieTragfähigkeitderExistenzgründungnach-gewiesenwerden.HierzumüssenAntragstel-lendedieStellungnahmeeinerfachkundigenStellevorlegen(zumBeispielIndustrie-undHandelskammern,Handwerkskammern,berufsständischeKammern,Fachverbände,Kreditinstitute).DieExistenzgründerinoderderExistenzgründermussdortdievorhan-denenKenntnisseundFähigkeitenzurAus-übungderselbstständigenTätigkeitdarlegen.Rechtsgrundlage:SozialgesetzbuchDrittesBuch–SGBIII–vom24.3.1997,§§93,94inderjeweilsgeltendenFassung.
Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)DieKfWbietetdreiArtenderFörderungan:EinenGründerkredit,einGründungscoachingundeineKapitalaufstockunginnerhalbdererstendreiJahre.DerGründerkreditwirdinzweiFormenangeboten.EinmalderGrün-derkreditStartGeldbismaximal100.000Euro(max.30.000EurofürPersonalkosten),dannderGründerkreditUniversellbismaximal10Mio.Euro.DieLaufzeitenbetragen5,10und20Jahre(universell).GefördertwerdenauchUnternehmen,diebereitsgestartetsind,bismaximaldreiJahrenachAufnahmederTätigkeit.DieKfWübernimmtbeimStartGeld80ProzentderHaftung,20ProzentmüssenvonderjeweiligenHausbankübernommenwerden.DieKfWlässtauchKombinationenihrerFörderprogrammezu.GründenmehrerePersonen,kannjedeeinenAntragstellen.In-wieweitdieBegrenzungauf30ProzentbeimGründerkreditStartGeldfürPersonalkostendiesenfürArchitektur-undStadtplanungs-bürosattraktivmacht,bleibtindividuellzuprüfen.
BittebeachtenSie,dasssichdieKonditio-nenfürFörderungenkontinuierlichändern.DienachfolgendenAngabenentsprechendemStandvonAugust2013.
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Investitionsbank BerlinDieInvestitionsbankBerlinrichtetihrFörder-angebotfürExistenzgründungenanUnter-nehmenundfreiberuflichTätige,überwie-gendkleineundmittlereUnternehmen,dieihrenSitzinBerlinhaben.DasAngebotgiltfürdieGründungsphase,dasheißtdieers-tenfünfJahre.EineEinschränkung:DieBanklegtihrenFokusaufdieKompetenzfelderdesLandesBerlin,wieetwaneueTechnologienundMedien.Die InvestitionsbankbietetGründungskredite(bis500.000Euro),Bürg-schaften,Coaching,HilfebeimEinstellenvonweiteremPersonal,StärkungdesEigenkapitalsundübernimmteinenTeilderHaftung.
IHK BerlinDieIHKBerlinwillmitpotenziellenGründe-rinnenundGründerndenBusinessplan,dienächstenSchritteundgeeignetePersonenfüreinePartnerschaftherausarbeiten.SiebietetBrancheninformationenundhinterfragtdasKonzept.DieIHKhilftbeiderSuchenachBeraterinnenundBeraternundfördertBera-tungsleistungen.DabeiarbeitetdieIHKmitderKfWunddemBMWizusammen.DieIHKbietetHilfean,wennSieIhreSelbstständig-keitanmeldenmöchtenundGenehmigungenvonÄmtern,Banken,BerufsverbändenoderVersicherungenbenötigen.
Handwerkskammer BerlinAuchdieHandwerkskammer(HWK)BerlinbietetBeratungbeimGründungsablaufundhinterfragtdasGründungskonzept:IhrAu-genmerkliegtaufFormalitäten,Beratung,Hausbank,Gewerbe-undFinanzamt,Sozial-versicherungundnotwendigeVersicherungenfürdieSelbstständigenselbst,fürdasneueBürounddasTeam.SiebietetLehrgängeundSeminarerundumdieExistenzgründung.FürKreditearbeitetdieHWKmitderKfWundderInvestitionsbankBerlinzusammen.DieKonditionensinddemzufolgevergleichbar.
Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg (BBB)DieBBBstelltBürgschaftenfürExistenzgrün-derinnenundExistenzgründer,damitdieseimFallnichtausreichenderSicherheitenKreditevonGeldinstitutenerhaltenkönnen.Eswirdfürbiszu80%desKreditbetragesgebürgt(maximal50.000Euro)beieinerLaufzeitvonhöchstens15Jahren.
ExistenzgründertelefonDieSenatsverwaltungfürWirtschaft,Tech-nologieundForschunghatfüralleFragenimZusammenhangmitExistenzgründungeneinezentraleAnlaufstelleeingerichtet.UnterderTelefonnummer(030)9013-8444erhaltenInteressiertefachkundigeAuskünfte.
Zentrales Informationsportal des Gründungsnetzwerks BerlinUmdieVielfaltderGründungenzuunterstüt-zen,hatsichinBerlineinNetzwerkgebildet.ImPortalwww.gruenden-in-berlin.dehabenüber70öffentlicheEinrichtungenihreBe-ratungsangeboteundVeranstaltungenfürGründerinnenundGründerhinterlegt.
Gründungs-CoachingGenerellistfüralle,dieeinUnternehmengrün-denwollen,einCoachinginteressant.FüreineerfolgreicheGründungergebensichnebenderberuflichenQualifizierungnochetlicheweitereFelder,dieabgedecktwerdenmüssen.GefördertwerdenCoaching-MaßnahmenimBereichControlling,Vertrieb,Marketing,FinanzplanungundQualitätsmanagement.ExistenzgründerinnenundExistenzgründersowieJungunternehmenkönnenbiszufünfJahrenachGründungbeziehungsweisenachÜbernahmeeinesBürosmiteinemZuschussgefördertwerden.DieZuschüssewerdenausMittelndeseuropäischenSozialfondsfinan-ziert.DerZuschussbeträgtinBerlin50ProzentderKosten,diefürdieTätigkeitdesCoachsanfallen,höchstensjedoch3.000Euro.Beiei-nerGründungausderArbeitslosigkeitherausbeträgtderZuschussmaximal90Prozent,indiesemFallhöchstens4.000Euro.
DerCoachmussErfahrungimjeweiligenBerufsbildbesitzenundmussausgesuchtwerden,bevorderAntraggestelltwird.Hil-fehierfürfindenSieimInternet.DenAntragaufZuschussmüssenSievordemgeplantenBeginndesCoachingbeiderentsprechendenStelle/Bankstellen.EingefördertesCoachingsetzteinepositiveZusagevoraus.BeiBedarfhilftIhnenauchdieArchitektenkammerbeiderAuswahleinesCoachs.
Nach der erfolgreichen GründungNachdemSiedieerstenAufträgeabgewi-ckelthabenundvielleichtbereitsaneineKapazitätsgrenzestoßen,stelltsichdieFra-genachpersonellerUnterstützung.DabeihabenSiedieMöglichkeit,entwederArbeits-kräfteeinzustellenoderinfreierMitarbeitzubeauftragen.AlsOrientierungshilfeführtdieArchitektenkammerBerlinGehaltsum-fragenunterdenangestelltenMitgliederndurch.DieErgebnissewerdenregelmäßigaufderInternetseitederArchitektenkammersowieaufderInternetseitederBundesarchi-tektenkammerveröffentlicht(http://www.bak.de/architekten/wirtschaft-arbeitsmarkt/architektenbefragungen/).DieArbeitgeberinoderderArbeitgeberistfürdasAbführendergesamtenSozialversicherungsbeiträge(Kran-kenversicherung,Pflegeversicherung,Renten-versicherung,betrieblicheAltersversorgung,
Öffentliche Förderungen und Finanzierungshilfen
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Arbeitslosenversicherung)verantwortlich.DabeimussdieLohnsteuerderangestelltenPersonberechnet,einbehaltenunddannandasFinanzamtweitergeleitetwerden.
ImRahmenIhrerberuflichenTätigkeitwerdenSieinderGründungsphasemitvielenFragenkonfrontiert–beiderVertragsgestaltung,beiAbrechnungenoderHaftungsangelegen-heiten.AuchFragenzuUrheberrecht,Arbeits-recht,VergaberechtbegleitenArchitektinnenundArchitekteneinBerufslebenlang.DieseBroschürewillesIhnenerleichtern,sichinderStartphasederBürogründungaufdasWesentlichezukonzentrieren.SolltenSienachderLektürenochkonkreteFragenoderProblemstellungenhaben,diehiernichtbehandeltwurden,dannwendenSiesichbittefüreineweitergehendeBeratungandieGeschäftsstellederArchitektenkammerBerlin.
Glossar
BetriebsergebnisErgebnisdesbetrieblichenLeistungsprozes-ses(GewinnoderVerlust).DasBetriebser-gebniswirddurchdieGegenüberstellungvonKostenundBetriebserträgen(ausderreinbetrieblichenTätigkeithervorgehendeErträge)ermittelt.
BilanzGegenüberstellungderVermögensgegen-ständeundderSchuldeneinerUnternehmungzueinembestimmtenStichtaginKontenform.AufderlinkenSeitewerdendieAktivaoderVermögenswerte(Kapitalverwendung)undaufderrechtenSeitediePassivaoderSchul-denbestände(Kapitalherkunft)aufgeführt.
CoachingDiefachlicheBegleitungundAnleitungeinesUnternehmens,auchvorundwährendderGründung,etwadurcheineUnternehmens-beraterinodereinenUnternehmensberater(Coach).DieserBegriffstammtursprünglichausdemSportbereich(Coach=TrainerinoderTrainer).
EigenkapitalVondenEigentümerinnenundEigentümernzeitlichunbegrenzteinemUnternehmenüberlassenesKapital.NebenBargeldundSparguthabengehörenzumEigenkapitalauchGegenstände,dieineinUnternehmeneingebrachtwerdenundEigenleistungenwieRenovierungsarbeiteninBetriebsgebäuden.FürdieBeantragungöffentlicherFördermittelmussinderRegelEigenkapitalinHöhevon15ProzentdesKapitalbedarfsnachgewiesenwerden.DieseskanninSach-oderBarwerteneingebrachtwerden.
FinanzierungsplanHierwirddasfürdiejeweiligeInvestitionnotwendigeKapitalnachdenverschiedenenGeldquellenaufgelistet.InderSummemusssichimFinanzierungsplandergleicheBetragergebenwieimInvestitionsplan.
FinanzplanDieFinanzplanungbeinhaltetverschiede-neKalkulationen,dieaufdienächstendreiJahre ausgelegt sein sollten.Dazu zäh-lenInvestitionsplan,Kostenplan,Umsatz-plan,Rentabilitätsplan,LiquiditätsplanundFinanzierungsplan.
ForderungenAnspruchaufBezahlungfürerbrachteLeis-tungen.Gegenteil:Verbindlichkeiten.
Weitere Informationen finden Sie in diesen Portalen:
BundesagenturfürArbeit(www.arbeitsagentur.de)
KreditanstaltfürWiederaufbau(www.kfw.de)
ExistenzgründungsportaldesBMWi(www.existenzgruender.de)
Investitionsbank(www.ibb.de)
PortalzurExistenzgründungundUnternehmensförderungderIHKBerlin(www.ihk-berlin.de/existenzgruendung_und_unternehmensfoerderung)
HandwerkskammerBerlin(www.hwk-berlin.de/beratung/existenzgruendung)
WirtschaftsförderprogrammeBerlin(www.berlin.de/sen/wirtschaft/foerderung/programme)
BürgschaftsbankzuBerlin-Brandenburg(www.buergschaftsbank-berlin.de)
GründungsnetzwerkBerlin(www.gruenden-in-berlin.de)
Existenzgründertelefon(030)9013-8444(LandBerlin)
Öffentliche Förderungen und Finanzierungshilfen
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FremdkapitalHierzuzählenBankkredite,öffentlicheFinan-zierungsmittel,Privatdarlehen,Beteiligungs-kapitalundLieferantenkredite.
InvestitionskostenSiesindinderRegeldieBemessungsgrund-lagefürFördermittel.AlsförderfähigeInves-titionengelteninsbesondereGrundstückeundGebäude,MaschinenundAnlagen.IndenProgrammenfürPersoneninExistenz-gründungkommenauchKostenfürWaren-beziehungsweiseMateriallagerundMarkt-erschließungund-einführung,Produktent-wicklung,SchulungenoderzeitlichbefristeteManagementunterstützunghinzu.
KapitalbedarfsplanMitdiesemPlanwirdderBedarfanKapitalfüreineUnternehmensgründungermittelt.Hierinwirdaufgeführt,inwelcherHöheFinanzmit-telfürInvestitionen,fürBetriebsmittel,fürWaren,fürBeratungsleistungen,fürZinsundTilgungunddiverseGebührenbenötigtwer-den.DieDifferenzzwischenEigenkapitalundKapitalbedarfistdurchFremdkapital(Kredite)zudecken.
KleingründungGründung,mitwenigStartkapital,diemeistnurderGründerinbeziehungsweisedemGründerselbsteinenArbeitsplatzschafft.
KontokorrentkreditÜberziehungskreditfüreinGeschäftskonto,überdasallelaufendenZahlungenabgewi-ckeltwerden.ErentsprichtdemDispositions-kreditbeimPrivatkonto.DerKontokorrent-kreditdientalskurzfristigesFinanzierungsmit-telundistinderRegelderteuersteKredit.MitderHausbankwirdeinKreditrahmenverein-bart.UmdiesenBetragdarfdasGeschäfts-kontoimRahmendesKontokorrentkreditesüberzogenwerden.
LiquiditätFähigkeiteinesUnternehmens,seinelaufen-denZahlungsverpflichtungenzuerfüllen.DabeispieltderFaktorZeiteineentscheiden-deRolle,dennesnütztderUnternehmerinoderdemUnternehmernichts,wennzumBeispielinvierWochenmiteinemGeldein-ganggerechnetwerdenkann,eineVerbind-lichkeitaberheutefälligist.EsherrschtdannschlichtZahlungsunfähigkeit–das„Aus“droht.TermineunddieHöhederfälligenVerbindlichkeitenmüssendaherstets imAugebehaltenwerden,damitgegebenen-fallskurzfristigzusätzlicheLiquiditätbeschafftwerdenkann(zumBeispieldurchAusnutzenvonKontokorrentlinien).
LiquiditätsplanungNebendemKapitalbedarfsplansollteeinGründungskonzeptaucheineAbschätzungderLiquiditätbeinhalten:Dievoraussicht-lichenEinnahmendesUnternehmenswerdendenvoraussichtlichenAusgabengegenüber-gestellt.AusderDifferenzergibtsichdermo-natlicheÜberschussoderderFehlbetrag,derdannauchaufdenzukünftigenKapitalbedarfrückschließenlässt.
MezzanineBezeichneteinderRenaissanceeinHalbge-schoss,daszwischenzweiHauptgeschossenliegt.Mezzanine-FinanzierungistdahereineZwischenformvonEigen-undFremdkapital.DazugehörenunteranderemnachrangigeDarlehen,stille,typischeundatypischeBetei-ligungen,Verkäuferdarlehen.ImInsolvenzfallwerdensieerstnachrangig(nachdenande-renKrediten)bedientundstärkensomitdieEigenkapitalbasiseinesUnternehmens.
RatingVonenglisch„torate=jemandeneinschät-zen,beurteilen“:dieBeurteilungdervor-aussichtlichenwirtschaftlichenFähigkeiteneinesKreditnehmenden,denZahlungsver-pflichtungentermingerechtnachzukommen.BeieinemRatingmachtdieBankodereineRatingagentureineBestandsaufnahmederGesamtsituationeinesUnternehmens.
RechtsformZivil-undhandelsrechtlicheUnterscheidunginKapitalgesellschaften,Genossenschaften,PersonengesellschaftenoderEinzelunterneh-men.DieWahlderRechtsformbeeinflusstdieEigentumsverhältnisse,dieEntscheidungs-findungunddieRisikoverteilungeinesUn-ternehmens.DieRechtsformwird inderFirmabeziehungsweisedemFirmennamenderUnternehmungausgedrückt.SiehatIn-formationscharakterfürdiejenigen,diemitdembetreffendenUnternehmeninGeschäfts-verbindungtretenwollen.
Rentabilität (im engeren Sinne)MitihrerBerechnungkannmandenwirt-schaftlichenErfolgeinesUnternehmensbe-urteilen,indemmandenGewinnmitdemeingesetztenKapitalvergleicht.EinKleinun-ternehmenistrentabel,wennessowohldieprivatenKostendesUnternehmersalsauchdieunternehmerischenKostendecktundzudemeinenGewinnabwirft.
RentabilitätsplanDieserstelltdiezuerwartendenUmsätzeundKostendesUnternehmensgegenüber.AusdensichergebendenErträgenmussdiewirtschaftlicheTragfähigkeitdesVorhabenserkennbarsein.DieVorschausollteeinenZeit-raumvonetwadreiJahrenumfassen.
Glossar
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UmsatzsteuerDieUmsatzsteueroderMehrwertsteueristaufalleRechnungsbeträgeaufzuschlagen.DieSummedergegenüberderKundschaftberechnetenUmsatzsteuernistandasFi-nanzamtabzuführen.VondiesemBetragwirddieSummederUmsatzsteuernabge-zogen,dievoneinemUnternehmenselbstfürBetriebszwecke,etwaandieLieferantinnenundLieferanten,bezahltwurde(Vorsteuer-abzug).
UnternehmerlohnMindestvergütungeinerUnternehmensin-haberinodereinesUnternehmensinhaberszurDeckungderprivatenLebenshaltungs-kosten.DerUnternehmerlohnmussunab-hängigvonderfinanziellenBelastungeinerExistenzgründungsichergestelltsein(kalku-latorischerUnternehmerlohn).
UnternehmensplanErwirdauchalsGeschäftsplanbezeichnet,dortistdieUnternehmensplanungschriftlichfestzulegen.ErsolltenebendemUnterneh-menskonzept,derBeschreibungderpersön-lichenQualifikationen,denUnternehmens-daten,derMarkt-undKonkurrenzanalyse,derMarketingstrategieunddemFinanzplanauchInformationenüberChancenundRisikenbeinhalten.
VerbindlichkeitenZahlungsverpflichtungengegenüberDritten(beispielsweiseZahlungenanLieferantinnenundLieferanten,KredittilgungbeiderBank).Gegenteil:Forderungen.
Glossar
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Herausgegeben von der Architektenkammer BerlinmitfreundlicherUnterstützungderArchitektenkammerNiedersachsen
Unter Mitwirkung vonChristaFischerDorotheaBuseckStephanPinkauFrankArnoldDanielSprengerMartinChmileckiAndreaLossauWinniePreil
IdeeAusschuss„Aus-,Fort-undWeiterbildung“derArchitektenkammerBerlin
LektoratConnyFrühauf
GrafikUnaHolleMohr
FotosTitel:©auris-Fotolia.comSeite7:©ChristoLibuda(Lichtschwärmer);StefanBernardLandschaftsarchitektenSeite13:©MarcusBredt;Otto-Hahn-Schule,STrauma.GesellschaftvonLandschaftsarchitektenmbHSeite19:©PeterNeusser;B12–FlexibelWohnenundArbeiten,MonicaWurfbaum,freischaffendeArchitektinSeite21:©PetraKnobloch;ArchitektenkammerBerlinSeite27:©MartinChmilecki;AusstellungsbereichimNeuenMuseum(2009),DavidChipperfieldArchitectsGesellschaftvonArchitektenmbHSeite31:©MartinChmilecki;FoyerdesJacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums,UniversitätsbibliothekderHumboldt-UniversitätzuBerlin,MaxDudler,freischaffenderArchitektSeite41:©ZINQStock-Fotolia.com
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Stand:Februar2014