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Grundkonzepte und Grundkonzepte und Paradigmen der GeographieParadigmen der Geographie
GKPD/04/02b/01
© Peter Weichhart
Modul 04/02Modul 04/02Paradigmenwandel – Eine Paradigmenwandel – Eine unendliche Geschichte IIunendliche Geschichte II
SS2013
290246 VO2 Std., 3 ECTS-Punkte
Mittwoch 16:30 – 18:15, HS II (NIG), 29.01; 29.02; 29.05; 29.06; (B11-3.4) (B07-1.2) (L2-b1)
(D3, nur für Studierende, die diese Lehrveranstaltung nicht schon im Diplomstudium absolviert haben)
Das „verhaltenswissenschaftliche“ Paradigma
GKPD/04/02b/02
Ausgangspunkt ist die Annahme, dass die mentalen Prozesse der Umweltwahrnehmungund Umweltbewertung für die wissenschaftli-che Befassung mit humangeographischen Phänomenen im Vordergrund stehen müssen.
Zentrale Analyseeinheit ist demnach das menschli-che Individuum, dessen Tun (konzipiert als Verhal-ten) durch Stimuli der Umwelt erklärt werden soll.
GKPD/04/02b/03
Grundlegende Arbeitshypothese:
Das (räumliche) Verhalten des Menschenist nicht von den „objektiven“ Gegeben-heiten, sondern von den subjektiv wahr-genommenen Strukturen der Außenweltabhängig.
Das „verhaltenswissenschaftliche“ Paradigma
• Stimulus-Wahrnehmungs-Reaktions-Modelle• Organismische Kognitionsmodelle
GKPD/04/02b/04
Das Basismodell der Stimulus-Wahrnehmungs-Reaktions-Modelle
Nach R. M. DOWNS, 1970, S. 85
INDIVIDUUMINDIVIDUUM UMWELTUMWELT
„„Reale Reale Welt“Welt“
InformationInformationSinnes-Sinnes-organeorgane
Werte-Werte-systemsystem
Image,Image,Vorstel-Vorstel-lungsbildlungsbild
Entschei-Entschei-dungdung VerhaltenVerhalten
Über-
legungen
VEREINFACHUNG,VEREINFACHUNG,AUSBLENDEN,AUSBLENDEN,
VERÄNDERUNG,VERÄNDERUNG,UMDEUTUNGUMDEUTUNGder Informationder Information
GKPD/04/02b/05
„Organismische Kognitionsmodelle“
Ausgangshypothese: Zwischen Umweltstimuli und menschlichem Verhalten steht ein ganzesSystem von Bewusstseinsprozessen, welche die Wirkung von Umweltreizen grundlegend beeinflussen können.
System von Be-System von Be-wusstseinspro-wusstseinspro-
zessenzessenVerhaltenVerhaltenStimulusStimulus
GesellschaftGesellschaft
Kognitionsmodelle
Quelle: B. WERLEN, 1987, Fig. 1, verändertQuelle: B. WERLEN, 1987, Fig. 1, verändert
Reiz kognitive Zwischenprozesse ReaktionReaktion
Infor-Infor-mationmation Ver-Ver-
haltenhalten
Infor-Infor-ma-ma-
tions-tions-filterfilter
kognitivekognitiveRepräsen-Repräsen-tation destation desRaumesRaumes
FilterFilterder Ver-der Ver-haltens-haltens-
steu-steu-erungerung
wahrnehmungs-/verhal-wahrnehmungs-/verhal-tensleitende Faktoren (Mo-tensleitende Faktoren (Mo-tive, Bedürfnisse, Attitüden)tive, Bedürfnisse, Attitüden)
Persönlichkeits-Persönlichkeits-merkmalemerkmale
SoziokulturelleSoziokulturelleFaktorenFaktoren
FolgenFolgen
LernenLernen
Sozialisations-Sozialisations-theorie, Be-theorie, Be-
dürfnistheoriedürfnistheorie
KognitionsKognitionstheorietheorie
Persönlich-Persönlich-keitstheoriekeitstheorie
LerntheorieLerntheorie
Entschei-Entschei-dungstheoriendungstheorien
GKPD/04/02b/06
Das handlungstheoretische Paradigma
GKPD/04/02b/07
Menschliches Tun wird nicht als außenge-steuertes Reagieren verstanden, sondern als Agieren, das vom Subjekt selbst in Gang ge-setzt und gesteuert wird.
Als „Steuergröße“ menschlichen Tuns werden die Ziele (Intentionen) des Individuums ange-sehen. Schlüsselkonzept: Intentionalität.
GKPD/04/02b/08
Grundelemente der Analyse
Als „Handlung“ kann jedes menschliche Tun be-zeichnet werden, das vom betreffenden Akteurmit einem subjektiven Sinn verbunden wird.
Akteure (Subjekte): Träger von Handlungen. Ak-teure entwerfen Intentionalität, antizipieren die Fol-gen ihres Tuns und stellen Reflexionen darüber an.
Ziele: Angestrebte materielle und immaterielle Folgen von Handlungen, die mit den Wertekon-figurationen und Sinnkontexten der Akteure inZusammenhang stehen.
GKPD/04/02b/09
Handlungsfolgen
... sind alle tatsächlichen oder vermeintlichen Re-sultate und Konsequenzen der durchgeführten Ein-zelschritte des Handlungsvollzugs.
Es handelt sich um die Auswirkungen von Hand-lungen auf materielle und immaterielle Systemzu-stände der physischen und der sozialen Welt, aberauch um Rückwirkungen auf das handelnde Sub-jekt und seine Identität.
Für die Akteure sind die Handlungsfolgen primärin Hinblick auf die Zielerreichung relevant.
GKPD/04/02b/10
Ein handlungstheoretisches Modell der Mensch-Umwelt-Interaktion
Ziel- und Wertkonflikte
Nach P. WEICHHART, 1986, S. 85, verändert.
Ph
ysisch-m
aterielle Welt
Ph
ysisch-m
aterielle Welt
Sozialsystem
WERTE,BEDÜRFNISSE,
AFFEKTE
WERTE,BEDÜRFNISSE,
AFFEKTE
SINN,ZIELESINN,ZIELE
HandlungsentwurfHandlungsentwurf
Handlungsvollzug,Handlungs-sequenzen
Handlungsvollzug,Handlungs-sequenzen
HandlungsfolgenHandlungsfolgen
Lernen
Lebenssituation,Persönlichkeits-
entwicklung, Enkulturation, Sozialisation
?
„Res
sou
r cen
“ ( +
),
„Co
nst
rai n
ts“
(-)
Freiheitsgrade sub-jektiver Sinnzuwei-sung innerhalb desSozialsystems, derBezugsgruppe/Rol-
lenkonfiguration
Materielle Kultur,Technologie,
Repertoire mög-licher/zulässigerHandlungsakte
Herrschaftsstruk-turen, Mittelverfüg-barkeit, Organisa-tionsstrukturen ...
(+, -)
GKPD/04/02b/11
Der „Umbau der Welt“ im Handeln
Durch die Summe aller Handlungsfolgen werden materielle und immaterielle Zustände des sozialenSystems und der physisch-materiellen Welt beein-flusst, verändert oder neu produziert.
Die auf der Erdoberfläche vorfindbaren Artefakteund ihre spezifische räumliche Konfiguration sowieihre Veränderungsdynamik sind als „Produkte“menschlichen Handelns anzusehen und als inten-dierte oder nicht intendierte Folgen menschlichen Handelns zu erklären.
Poststrukturalismen in der Geographie
GKPD/04/02b/12N. GELBMANN und G. MANDL, 2002, S. 6
Unter „Poststrukturalismus“ versteht man einephilosophische Richtung, „… die sich, eindeutigvom Strukturalismus herkommend, mehr oder we-niger bewusst, von diesem abgrenzt …“ Es wer-den Ansichten vertreten, „… die zwar strukturalis-tische Aussagen voraussetzen, über diese aberhinausgegangen sind und … diesen in ganz we-sentlichen Punkten widersprochen haben.“
Als „Poststrukturalisten“ werden eine Reihe fast aus-schließlich französischsprachiger Philosophen bezeichnet(M. FOUCAULT, J. DERRIDA, G. DELEUZE, J. LACAN, ...)
Strukturalismus
GKPD/04/02b/13
Begründet durch den Urheber der modernen Lin-guistik, Ferdinand de Saussure.
Zwischen Signifikat (Bezeichnetem) und Signifi-kant (Bezeichnendem) besteht keine innere Be-ziehung, kein außersprachlicher Grund, der die-se Verbindung bestimmt (Arbitrarität des Zeichens)
Nach N. GELBMANN und G. MANDL, 2002, S. 4
Daher muss die „… Konstitution von Bedeutungen(etwas Bestimmtes bezeichnet etwas Bestimmtes)sprachintern erklärt werden“.
GKPD/04/02b/14
Strukturalismus
Beim System Sprache sind „… die Differenzenzwischen den Einzelgliedern für die Konstitutiondes Sinns das Wichtigste …, nicht die Einzel-glieder selbst. Die Sprache ist ein Netz von Sig-nifikanten und der Sinn eines Signifikanten er-gibt sich nicht aus der Beziehung zum Signifikat,sondern primär aus dem Verhältnis zu den an-deren Gliedern des ,Netzes‘ …“
Nach N. GELBMANN und G. MANDL, 2002, S. 5
„Eine Position bestimmt sich nur durch das Ver-hältnis zu allen anderen Positionen und hat kei-nen Sinn für sich.“
GKPD/04/02b/15
Strukturalismus
Nach N. GELBMANN und G. MANDL, 2002, S. 5
Vorannahmen des Strukturalismus:
• Strukturen (z.B. ,langue‘, das kodierte Re- gelsystem der sprachlichen Zeichen) er- scheinen als objektive unveränderliche Sach- verhalte.
• „Sinn“ ergibt sich nur systemintern aus den Re- lationen der einzelnen Strukturelemente zu einander.
• Dem Subjekt (das früher als Sinnkonstituent an- gesehen wurde) kommt bei der Sinnstiftung kei- ne Rolle mehr zu.
Poststrukturalismus
GKPD/04/02b/16Nach N. GELBMANN und G. MANDL, 2002, S. 6
Schwierig zu bestimmende Philosophie:
• Es gibt keinen Text oder vergleichbares Ma- terial, das man als Programmschrift oder Mani- fest des Poststrukturalismus bezeichnen könnte.
• Keiner der Autoren, die man heute den Postruk- turalisten zurechnet, hat sich selbst je als Post- strukturalisten bezeichnet.
Mögliches „Definitionskriterium“:
Herkunft vom Strukturalismus, dem aber in we-sentlichen Punkten widersprochen wird.
Charakteristische Merkmale poststrukturalistischer Philosophien
GKPD/04/02b/17
• Philosophischer Relativismus, Ablehnung phi- losophischer Theorien mit Absolutheitsanspruch („Anything goes“)
• Kritik des „Logozentrismus“, „gleitender Sinn“
• Radikale Dezentrierung des modernen Subjekt- begriffes
• Intellektuell-literarischer (ästhetisierender) Stil, der „wissenschaftliche Klarheit“ bewusst verwirft.
Nach N. GELBMANN und G. MANDL, 2002, S. 7
Die Rezeption des Poststrukturalismus in der Geographie
GKPD/04/02b/17bNach N. GELBMANN und G. MANDL, 2002, S. 19-23
Vier Texttypen:
1.) Metatheoretischer Diskurs: In diese Kategorie fallen all jene Texte, in denen versucht wird, die wichtigste, weil letztlich epistemologische Behauptung der poststrukturalistischen Philosophie in die Praxis umzu-setzen: das Verschwinden des Sinns.
„Nach dem oben bereits ausgeführten wird niemanden überraschen, dass bei einem solchen Programm auch … die Forderung nach metho-discher Klarheit und möglichst klarer und leicht nachzuvollziehender Argumentation auf der Strecke bleibt. Ein Verfechter des ‘gleitenden Sinns’ ist von der Sinnlosigkeit des gesprochenen und geschriebenen Wortes überzeugt. Dass sie/er dennoch – d.h. seit jeher und immer noch – in gedruckten Medien publizieren, könnte man ihr/ihm – wahr-scheinlich dann auch zu Recht – übel nehmen“ (S 20).
Die Rezeption des Poststrukturalismus in der Geographie
GKPD/04/02b/17cNach N. GELBMANN und G. MANDL, 2002, S. 19-23
Vier Texttypen:2.) (Ledigliches) Reflektieren der theoretischen Grundlagen: Die Schlüs-seltexte des Poststrukturalismus sind nicht eben leicht eingängig oder einfach zu lesen. Deshalb scheint es für manche Autoren der geographi-schen „Sekundärliteratur“ sinnvoll zu sein, „die theoretischen Grundlagennoch einmal zu reflektieren und zusammenzufassen“ (S. 20).
3.) Von der theoretischen Reflexion zur sozialgeographischen Praxis: „Das sind all die Texte, die versuchen, mit Aussagen der poststruktura-listischen Philosophie zu konkreten (‘praktischen’) Ergebnissen zu kom-men. Sie haben eine Forschungsfrage und versuchen diese zu beant-worten. Die interessanteste Frage ist hierbei vor allem, wie und vor allem zu welchen Fragestellungen und Ergebnissen man dabei tatsäch-lich kommen kann.
4.) Von der theoretischen Reflexion zur vermeintlichen sozialgeo-graphischen Praxis: „wozu der ganze Aufwand?“
GKPD/04/02b/17d
Die Rezeption des Poststrukturalismus in der Geographie
Alan PRED, 1997, Re-Presenting the Extended Present Moment of Danger: A Meditation on Hypermodernity, Identity and the Montage Form.
“The day-to-day and minute-to-minute worlds in which we liveare perhaps post-‘high modern,’but difficult to defend as postmodern;for,any placing of the ear to the ground of past times and placeswould aurally reveal that we are not literally completely beyond the modern modes of life that appeared in conjuncture with specific forms of industrial capitalism.”
A. PRED 1997, S. 123
Handlungstheorie versus Poststrukturalismus
GKPD/04/02b/18
Poststrukturalistische Ansätze der Geographie sind nicht mit der handlungszentrierten Sozialgeographie kompatibel.
Poststrukturalismus Handlungstheorie
Subjekt „Idee“ des Subjekts wird verworfen
Gilt als „Motor“ des
Geschehens
Welt „Entsteht im Diskurs“
Wird im Handeln umgebaut
Sprache „Gleiten des Sinns“, unendlicher Re-
gress der Zeichen
Ausdruck subjektiver Rationalität
Materie Unklar! Bedeutungslos vs. bes. bedeutsam (ANT)
Wird im Handeln verändert
Diskurstheorie und Dekonstruktion
GKPD/04/02b/19
Poststrukturalistische und kulturalistische Ansätzein der Geographie beziehen sich meist auf die Dis-kurstheorie von M. FOUCAULT.
Man kann Diskurse als gesellschaftliche Praktikender Bedeutungskonstitution und Weltdeutung an-sehen. In Diskursen werden durch kommunikativePraktiken Themen und gesellschaftliche „Gegen-stände“ konstituiert und Machtkonstellationen so-wie „Wahrheiten“ konstruiert und reproduziert.
GKPD/04/02b/20
Unter „Dekonstruktion“ versteht man meist eineArt Ideologiekritik, bei der die Konstitutionsbedin-gungen von Diskursen aufgedeckt werden.
Diskurstheorie und Dekonstruktion
Bei der Diskursanalyse „… werden die Regeln und Strukturen,die Bedeutungs- und Sinnverkettungen, die dem Sprechen(und somit auch Denken) über die Welt zugrunde liegen, zumUntersuchungsgegenstand. Ein vornehmliches Ziel der Dis-kursanalyse ist es, die Kontingenz von Weltbildern, Normenund Wertvorstellungen aufzudecken, d. h. ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass unser Weltbild nur eine von vielen möglichen Arten ist „sich die Welt zu erzählen“.
A. MATTISSEK, 2004, S. 306
Diskurstheorie und Dekonstruktion
GKPD/04/02b/21
„Die vermeintliche Evidenz und Naturgegebenheit solcherdiskursiv gebildeten Ansichten (Weltbilder) zu hinterfragenund die gesellschaftlichen Machtkämpfe im Ringen um „dieWahrheit“ aufzuzeigen, sind wichtige Aufgaben der Diskurs-analyse.“
A. MATTISSEK, 2004, S. 306
Beispiele aus der Geographie:
• Aktuelle Deutschland-Diskurse („Dekonstruktivistische Länderkunde“)
• G. WOLKERSDORFER, 2001, Politische Geographie und Geopolitik…, „Der Kampf der Diskurse – der raumbezoge- ne Konflikt um das sorbische Dorf Horno“
GKPD/04/02b/22
Diskurstheorie und Dekonstruktion
In den deutschsprachigen Geistes- und Sozialwissenschaftenlassen sich vereinfachend zwei Entwicklungsstränge der Dis-kursanalyse unterscheiden.
• Ansätze, die sich durch eine gewisse Nähe zu handlungs- theoretischen Zugängen auszeichnen.
Sie gehen davon aus, „…dass Diskurse von Akteuren zur Beeinflussungvon Meinungen und Handlungsweisen zur Durchsetzung eigener In-teressen mehr oder weniger bewusst eingesetzt werden…“
A. MATTISEK, 2004, S. 306/7
• In engerem Sinne poststrukturalistische Diskurstheorien:
kritisieren das Konzept des Subjekts, das nicht mehr als intentionalhandelndes EGO, sondern als „Knotenpunkt“ sprachlicher Netzeangesehen wird.
Der „Cultural Turn“ in der Geographie
GKPD/04/02b/23
Ausdrückliche Gegenpositionzur „traditionellen Kulturgeo-graphie“ (Konzentration aufArtefakte).
Die „Neue Kulturgeographie“ist kaum gegen die post-strukturalistischen Ansätzeabzugrenzen.
!Notiz!
„Neue Kulturgeographie“ – Themen und Forschungsperspektiven I
GKPD/04/02b/24H. GEBHARDT, P. REUBER und G. WOLKERSDORFER, Hrsg., 2003, S. 5
• Untersuchung sozialer Beziehungen in kultureller Hinsicht: Reflexion von Fragen der Identität (nationale, regionale und personale Identität), die Rolle des Körpers bei der Identitätskonstruktion, Betonung der Pluralität und Hybridität von Lebensformen.
• Semiotische und sozio-politische Interpretationen kultu- reller Repräsentationen: Beziehungen zwischen Massenkultur und Elitenkultur, soziale Differen- zierung durch künstlerische Medien, kulturelle Distinktionsstile in Kon- sumentenkulturen (BOURDIEU).
• Untersuchung von Alltagspraktiken als kulturelle Ausdrucks- formen: Kultur als „Sinnproduktion“ und „Bedeutungsgewebe“, Symbolordnungen der sozialen Alltagspraxis und ihre Durchdringung durch Macht.
GKPD/04/02b/25H. GEBHARDT, P. REUBER und G. WOLKERSDORFER, Hrsg., 2003, S. 5
„Neue Kulturgeographie“ – Themen und Forschungsperspektiven I
• Untersuchung der semiotischen Gestaltung von Landschaf- ten, Städten und Konsumwelten: Thematisiert werden Prozesse der Kulturalisierung der Stadtlandschaft in multi-ethnischen Städten, die Zeichensysteme von Konsumenten und Freizeitlandschaften etc.
• Kritische Auseinandersetzung mit der Konstruktion von „imaginären Geographien“: Raumimagination als Produkt des Kolonialismus etc.
• Zusammenhänge zwischen Kapitalismus, Postmoderne und Kultur: Die Stadt als „Ausbeutungsmaschine“, semiotische Systeme als Sozia- lisationsmedien etc.
• Analyse von Praktiken der Sinnzuschreibung etc.