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Grundlagen der Ernährungslehre SS 2013 Grundlagen der Ernährungslehre Einführung

Grundlagen der Ernährungslehre Einführung - chemie.uni-r.de Einführung... · Grundlagen der Ernährungslehre SS 2013 Dr. Hildegard Koehler Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie

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Grundlagen der Ernährungslehre SS 2013

Grundlagen der Ernährungslehre Einführung

Grundlagen der Ernährungslehre SS 2013

Dr. Hildegard Koehler Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie Fakultät Chemie und Pharmazie SS 2013

Terminplan SS 2013

Einführung 19.04.2013 (1+2)

Energiestoffwechsel 26.04.2013 (3+4)

KH-Ballaststoffe-Alkohol 03.05.2013 (5+6)

Keine Vorlesung 10.05.2013 (n. Christi Himmelfahrt)

Fette 17.05.2013 (7+8)

Proteine 24.05.2013 (9+10)

Keine Vorlesung 31.05.2012 (nach Fronleichnam)

Wasser, Elektrolyte 07.06.2012 (11+12)

Vitamine, Mineralstoffe – sek. Pflanzenstoffe 14.06.2012 (13+14)

Klausur voraussichtlich 21.06.2012

Grundlagen der Ernährungslehre SS 2013

Dr. Hildegard Koehler Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie Fakultät Chemie und Pharmazie SS 2013

Grundlagen der Ernährungslehre

Vorlesungsskript: http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/nat_Fak_IV/Pharmazie/PharmBio/koehler.html

Anmeldung für die Klausur: Email: [email protected] Angaben in der mail: Name, Vorname, Matrikel-Nummer Studienfach, Fachsemester

Film Nahrung und Verdauung

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1. Nährstoffanalyse:

Grundlagen der Ernährungslehre

Ernährungsempfehlung benötigt:

Nahrungsinhaltsstoffe Beitrag der Kost an Bedarfsdeckung

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2. Nährstoffumsatz – Dynamik Ernährungsempfehlung benötigt:

turnover – gesamte ab- / aufgebaute Nährstoffmenge/ Zeit

steady state – Fließgleichgew icht ab- / aufgebauter Nährstoffe

Homöostase – Konstanz vieler Stoffkonzentrationen im Org.

Wachstum – anabole Prozesse! (keine Homöostase)

katabol: Abnahme des Körperbestands ( Homöostase)

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3. Nährstoffbedarf - Ermittlung

Ernährungsempfehlung benötigt:

Analogie zu Tierversuchen korrelierbar??

epidemiologisch ungenau

Bilanzen

Mangelexperimente verlässlichere

biok inetisch Ergebnisse

Bedarfsschätzung

Grundlagen der Ernährungslehre

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Nährstoffzufuhr – Empfehlungen Referenzwerte nach D-A-CH

Beurteilung der Kost:

Nährstoffdicht Essentielle Nährstoffe - reichlich Energieliefernde Nährstoffe - bedarfsdeckend

Energiedicht Essentielle Nährstoffe – mäßig bis mangelhaft Energieliefernde Nährstoffe – mehr als Bedarf

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Nährstoffe als Bestandteile von Lebensmitteln

Makronährstoffe: Eiweiß:

tierisches pflanzliches

Fett:

Gesättigte Fettsäuren

Ungesättigte Fettsäuren

Kohlenhydrate:

einfache komplexe

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Nährstoffe als Bestandteile von Lebensmitteln

Mikronährstoffe:

Vitamine:

fettlösliche wasserlösliche

Mineralstoffe:

Mengenelemente Spurenelemente

Sekundäre Pflanzenstoffe:

Farbstoffe Duftstoffe Geschmacksstoffe Botenstoffe Signalstoffe (Schutz vor: Schädlingen UV-Strahlen Krankheiten)

Grundlagen der Ernährungslehre

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Themen der Vorlesung

Kohlenhydraten/Ballaststoffen/Alkohol

Energiestoffwechsel – ein Überblick

Fetten

Eiweißen

(Wasser) - Elektrolyten Vitaminen - Mineralstoffen Sekundären Pflanzenstoffen

Vollwertig Essen

Makronährstoffe energieliefernde Substrate

Mikronährstoffe

Chemie und Stoffwechsel von:

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Kohlenhydraten/Ballaststoffen/Alkohol

•Energiestoffwechsel – ein Überblick

Fetten

Eiweißen

(Wasser) - Elektrolyten Vitaminen - Mineralstoffen Sekundären Pflanzenstoffen

•Vollwertig Essen

Makronährstoffe

Mikronährstoffe

•Chemie und Stoffwechsel von:

Energiestoffwechsel des Organismus

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Energieformen im menschlichen Organismus

Chemische Energie

10%

90%

Osmotische Energie

Synthesen von Körpersubstanz: Proteinen, Fetten etc.

aktive Transportvorgänge aktive Resorption Reizleitung durch Elektrolytverschiebung im Nervensystem

Energiestoffwechsel des Organismus

Muskelarbeit Herz-/Lungentätigkeit

Verdauungsorgane

mechanische Energie

Energiestoffwechsel des Organismus

Energieverbrauch kontinuierlich: zur Aufrechterhaltung grundsätzlicher zellulärer Leistungen

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Nahrungsaufnahme i.d.R. nicht kontinuierlich: Normal: Mahlzeiten unregelmäßig über den Tag verteilt

Wichtig darum: Speicher für energetisch verwertbare Substrate

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Energiestoffwechsel des Organismus

Energiebedarf

Wachstum

Leistungszuwachs

postprandiale Thermogenese

+ körperliche Aktivität +

Grundumsatz +

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Energiebedarf

Wachstum

Grundumsatz Leistungszuwachs

postprandiale Thermogenese +

körperliche Aktivität +

+

Energiestoffwechsel des Organismus

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Energiegehalt der Nährstoffe und Energiebedarf

Energiestoffwechsel des Organismus

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Kohlenhydrate Fette Protein 16-18kJ (4,1 kcal)/g 39kJ (9,3 kcal)/g 16-19kJ (4,2 kcal)/g

Brennwerte

physikalischer = physiologischer

Brennwert

physikalischer > physiologischer

C : O -Verhältnis in den Molekülen (geringste Menge O pro Molekül = stärkste Oxidation hoher O2-Bedarf)

Kohlenhydrate C:O = 1:1

Fette C:O = 7:1 bis 9:1

Proteine C:O = 1:1 bis 4:1

Energiestoffwechsel des Organismus

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Energiebedarf

Wachstum

Grundumsatz Leistungszuwachs

postprandiale Thermogenese +

körperliche Aktivität +

+

Energiestoffwechsel des Organismus

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Grundumsatz

Alter [Jahre]

Körpergewicht [kg] Grundumsatz [MJ (kcal) /Tag]

♂ ♀ ♂ ♀ 15 bis <19 67 58 7,6 (1820) 6,1 (1460)

19 bis <25 74 60 7,6 (1820) 5,8 (1390)

25 bis <51 74 59 7,3 (1740) 5,6 (1340)

51 bis <65 72 57 6,6 (1580) 5,3 (1270)

>65 68 55 5,9 (1419) 4,9 (1170)

Energiestoffwechsel des Organismus

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Energiebedarf

Wachstum

Grundumsatz Leistungszuwachs

postprandiale Thermogenese + körperliche

Aktivität +

+

Energiestoffwechsel des Organismus

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Energiebilanz

Kontrolle über BMI:

24,1 – 29,8 60 – 69 Jahre

22,4 – 28,2 50 – 59 Jahre

20,9 – 26,6 40 – 49 Jahre

19,2 – 24,9 30 – 39 Jahre

17,7 – 23,3 20 – 29 Jahre

BMI-Bereiche [kg/m2] mit niedrigster Mortalität

Altersgruppe

Ausgeglichen: Energieaufnahme = Energieverbrauch

(BMI zeigt ?deutliche? Korrelation zu Lebenserwartung)

Energiestoffwechsel des Organismus

Körpergewicht [kg] (Körperlänge)2 [m2]

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Energiebedarf

Wachstum

Grundumsatz Leistungszuwachs

postprandiale Thermogenese + körperliche

Aktivität +

+

Energiestoffwechsel des Organismus

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Energieverbrauch bei verschiedenen Aktivitäten

Leistungszuwachs

Energiestoffwechsel des Organismus

Tätigkeit 60 kg Mensch/1 Stunde kJ Kcal

Liegen 180 43 Sitzen 324 76 Kochen 720 169 Putzen 900 216 Gehen 1188 288 Radfahren 15 km/h 1512 360 Skifahren 1584 378 Tennisspielen 1656 392 Bergsteigen 1836 436 Fußballspielen 1980 475 Skilanglauf 2124 511 Schwimmen 2448 583 Laufen 5 min/km 3132 749

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Regulationsmechanismen der Nahrungsaufnahme

vermittelt durch neurale hormonelle und metabolische Signale Ziel: Bilanzausgleich der Energie

Energiestoffwechsel des Organismus

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Neue Hirnforschung: DAS EGOISTISCHE GEHIRN fordert aktiv Energie aus dem Blut zur Deckung seines Bedarfs legt höchste Priorität für eigenen Energiehaushalt fest

Selfish brain Theorie Prof. Dr. Achim Peters, Uniklinik Lübeck, ErnährungsUmschau 4/2012

Energiestoffwechsel des Organismus

Zerebrale Energieanforderung mittels Brain-Pull des Stresssystems = sympathisches Nervensystem und Hypothalamus-Nebennierenrindensystem

Konsequenz:

Revision des Verständnisses von

- Gewichtszunahme

- Entstehung von Diabetes Typ 2

Also: Therapeutische Umdenken

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Energiestoffwechsel des Organismus

ATP = Adenosin-triphosphat

VMH = Ventromedi-aler Hypothalamus

PVN = Paraventri-kularer Nukleus

SNS = Sympathi-sches Nervensystem

NA = Noradrenalin

A = Adrenalin

ACTH = Adrenocorti-cotropes Hormon

GLUT = Glukose-transporter

ErnährungsUmschau 4/2012

Pankreas

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Sterblichkeit von Menschen in Abhängigkeit von Genotyp, Stressbelastungen und Nahrungsangebot. Typ-A-Menschen zeigen eine geringe phänotypische Plastizität ihres Brain-Pull (Stresssystem)

Typ B-Menschen zeigen eine ausgeprägte phänotypische Plastizität

grau und rot = Situationen mit niedrig-reaktivem Brain-Pull-System

alle anderen Situationen (beige) = Brain-Pull hoch-reaktiv

Nur in der rot gekennzeichneten Situation sind die Menschen dick,

in allen anderen Situationen sind sie dünn (beige oder grau).

Niedrig reaktives Stress-system

Energiestoffwechsel des Organismus

Zitat aus: „Biochemie der Ernährung“ (Springer Verlag) 2.1 Hunger und Sättigung sind Empfindungen mit sehr komplexen Auslösungsmechanismen

„Der Begriff Hunger kann je nach Auffassung unterschiedlich definiert werden. Üblicherweise versteht man darunter eine in der Magengegend lokalisierte, beziehungsweise dorthin projizierte Allgemein-empfindung, die zur Kategorie der viszeralen Sensibilitäten gehört. Die gewöhnlich mit Unlust verknüpfte angeborene Empfindung des Hungers wird durch Nahrungsmangel, genauer gesagt durch Energiemangel hervorgerufen.“

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Energiestoffwechsel des Organismus

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Verdauung =

1. Zerkleinerung der Lebensmittel in der Mundhöhle mechanisch (Zähne), biochemisch (Speichel)

2. Aufbereitung der Nährstoffe in Magen und Dünndarm mechanische (Peristaltik) und biochemische Zerlegung (Enzyme)

3. Aufnahme der Nährstoffe in Blut und Lymphe Resorption

4. Nährstoffe für Energie bzw. Synthese biochemische Oxidation bzw. Umwandlung zu Bauteilen

Energiestoffwechsel des Organismus

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Nährstoffe als Energielieferanten

Resorptions-bereiche

Energiestoffwechsel des Organismus

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Verweildauer des Chymus

Gastro-intestinal- system

An Verdauung und Resorption beteiligte Organe

Gastrointestinale Flüssigkeitsbilanz

Energiestoffwechsel des Organismus Einstrom

/Tag

Ausstrom

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Energiestoffwechsel des Organismus

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ATP = “Energieäquivalent”

Chemische Strukturformel

Reaktionsgleichung (-> Energie):

Unmittelbarer Energielieferant > niedrige Speicherkapazität!

Stete Regeneration des ATP-Pools durch Energieträger der Nahrung

Energiestoffwechsel des Organismus

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Grundlagen der Ernährungslehre SS 2013

Energiebilanzierung

Energiestoffwechsel des Organismus