Embed Size (px)
Citation preview
Grundzüge der allgemeinen Volkswirtschaftslehre by Wilhelm MeinholdReview by: Antonio MontanerFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 15, H. 1 (1954/55), pp. 203-204Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40908961 .
Accessed: 14/06/2014 12:18
Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp
.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].
.
Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toFinanzArchiv / Public Finance Analysis.
http://www.jstor.org
This content downloaded from 195.78.108.199 on Sat, 14 Jun 2014 12:18:25 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions
Besprechungen 203
Mit dem Standardwerk über Württembergs Staatswesen hat Dehlinger nicht nur ein kaum zu überbietendes Vorbild für eine historisch-soziologische Monogra- phie eines Staatswesens, sondern sich selbst auch ein bleibendes Denkmal geschaffen.
Paul Binder
Hans Karl von Mangoldt: Die Europäische Zahlungsunion und ihre Auf- gaben bei der Neuordnung des internationalen Zahlungsverkehrs (Kieler Vorträge, herausgegeben von Fritz Baade, Neue Folge 3), Kiel 1953. 20 Seiten.
Als die vier wesentlichen Merkmale der EZU benennt Verf. die multilaterale Abrechnung zwischen den Gliedern, die gegenseitige automatische Kreditgewäh- rung für einen Teil der Salden, den Goldausgleich für die restlichen Salden und die allseitige ununterbrochene „Konsultation". Folgerichtiger als das gespaltene Aus- gleichssystem wäre, so meint Verf., der Aufbau einer selbstgenügsamen Gemein- schaft gewesen, der aber an dem Dollardefizit der Gemeinschaft hätte scheitern müssen. Die Dollarlücke sei indessen kein chronisches Leiden, sondern überwindbar, so daß universelle Konvertierung ein erreichbares Fernziel darstelle. In diesem Sinne sei bei der EZU eine Beschränkung des Kreditausgleichs anzustreben. Für Deutsch- land empfiehlt Verf. Fortsetzung der Außenhandelsliberalisierung im EZU-Raume, Steigerung der Ausfuhr nach Hartwährungsländern unter Verzicht auf kreditären Export, Liberalisierung der Einfuhr aus dem Dollarraum. Die Problematik der Ak- tivsalden im Hinblick auf Geldverfassung und Geldpolitik der Aktivländer bleibt unerörtert.
η er o MoeUer
Wilhelm Meinhold : Grundzüge der allgemeinen Volkswirtschaftslehre. Mün- chen 1954. Max Hueber Verlag. XII, 279 Seiten.
Das Buch hält sich in allem an den gesicherten Bestand volkswirtschaftlicher Erkenntnisse und folgt systematisch der altgewohnten Vierteilung in Produktions-, Umlaufs-, Verteilungs- und Verbrauchslehre, der im einleitenden Teil eine allgemeine Grundlegung (Objekt, Gliederung und Methoden der Wirtschaftswissenschaft) vor- ausgeht und im letzten die Darstellung des Konjunkturproblems folgt. Dieser im Falle eines elementaren Lehrbuchs nützliche und wohltuende Verzicht auf jede ge- wollte Neuartigkeit und auf die mitunter recht eigensinnige und Anfängern gefähr- liche, weil Verwirrung stiftende Variation hergebrachter Themen steht in erfreuli- chem Gegensatz zu der in Literatur und Hörsälen zuweilen betriebenen Unsitte, den Studenten schon vom ersten Semester an dogmatisch und axiomatisch kon- firmieren zu wollen. Um derartige Opfer eines zumindest didaktisch leichtfertigen Intellekts zu vermeiden, braucht man keinesfalls Oberflächlichkeiten, Gemein- plätzen und übertriebenen Vereinfachungen zu erliegen. Die Probleme der Wirt- schaftswissenschaft sind kompliziert genug, als daß man riskieren dürfte, sie durch methodische und terminologische Arabesken vollends unverständlich zu machen. Gerade darin liegen die Schwierigkeiten eines auf die Bedürfnisse des Anfängers abgestellten Grundrisses, pädagogisch das ökonomische Prinzip des Denkens und in der Auswahl und Gruppierung der einzelnen Lehrgegenstände das zweite Gos- sensche Gesetz zu beherzigen.
All dem sind Meinholds „Grundzüge" durchaus gerecht geworden. Stets geht es dem Verfasser darum, dem Leser eine eigene Meinung von den Dingen der Wirt- schaft selbst und nicht von den Meinungsverschiedenheiten hierüber zu vermitteln. Er versäumt auch nicht, bereits im Vorwort S. VI die Mahnung auszusprechen, daß die Lektüre des Grundrisses nicht der Pflicht enthebe, mit Hilfe weiterführen- den und umfassenderen Schrifttums noch tiefer in die volkswirtschaftliche Ge- dankenwelt einzudringen, und was wohl noch entscheidender ist: er hält durch
This content downloaded from 195.78.108.199 on Sat, 14 Jun 2014 12:18:25 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions
204 Besprechungen
geeignete Textverweisungen und gut ausgewogene Literaturzusammenstellungen laufend dazu an, alle wesentlichen nationalökonomischen Fragen nun auch selb- ständig zu ergründen. Die lehrgeschichtliche Verankerung des Buches dient aus- schließlich seinem theoretischen Ziel und ist nirgends darauf aus, die Sachprobleme der wirtschaftlichen Gegenwart zu untertauchen.
Inhaltlich bietet das Werk dem Rezensenten keine Gelegenheit, zu allem Po- sitiven auch Negatives anzumerken. Vielleicht ist dies eben eine Bestätigung dafür, daß wir oft mehr um die Begriffe als um die Sache streiten. Man darf gewiß sein, daß dieses einführende Werk im akademischen Unterricht zustimmende und spe- ziell bei den Studierenden fortbildungswillige Resonanz finden wird.
Antonio Montaner
This content downloaded from 195.78.108.199 on Sat, 14 Jun 2014 12:18:25 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions
