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Grussbotschaft von Bundesrätin Doris Leuthard 6. Nationales eGovernment-Symposium 13. November 2012 Anwendungsgebiete und damit die Bedeutung von Informatik und Kommunikation nehmen laufend zu. Mobilität lässt sich besser steuern, Verkehrsstaus einfacher managen. Knappe Ressourcen wie die Energie sind effizienter zu bewirtschaften. Für Arbeitszeitmodelle eröffnen sich neue Möglichkeiten. Mit der überarbeiteten „Strategie für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz'“ will der Bundesrat diese Entwicklung begleiten. Weil sich die Welt immer schneller dreht, werden Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu einer neuen Klammer. Das trifft ganz besonders auf die Schweiz zu. Intern müssen wir Brücken zwischen vier Sprachen, unterschiedlichen Regionen und verschiedenen Kulturen schlagen. Als exportorientierter Wirtschaftsstandort brauchen wir eine optimale Vernetzung mit anderen Wirtschaftszentren. IKT können all das unterstützen. Die Vorteile der E-Welt können wir nutzen, wenn wir uns alle entsprechend aus- und weiterbilden, technologische Hindernisse ausräumen, administrative Barrieren reduzieren und einen breiten Zugang für alle ermöglichen. Hier ist die Verwaltung besonders gefordert: Sie muss ihre Abläufe auf eine vollständig elektronische Basis umstellen. Einzellösungen sind durch flächendeckende Angebote zu ersetzen. Der 24-Stunden-Schalter muss Realität werden. Dann wird E-Government eine echte E-Partizipation der Bürger am Staat möglich machen und zugleich helfen, die Bürokratie abzubauen. Das jährliche eGovernment-Symposium bietet Anregungen, Vernetzung, Austausch und ist damit eine ideale Plattform. Doris Leuthard Bundesrätin

Grussbotschaft von Bundesrätin Doris Leuthard · 2012-11-14 · Im Juni 2006 wurde Matthias Kaiserswerth zum Direktor des IBM Forschungslabors in Rüschlikon berufen. Zudem ist er

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Grussbotschaft

von Bundesrätin Doris Leuthard

6. Nationales eGovernment-Symposium

13. November 2012

Anwendungsgebiete und damit die Bedeutung von Informatik und Kommunikation nehmen

laufend zu. Mobilität lässt sich besser steuern, Verkehrsstaus einfacher managen. Knappe

Ressourcen wie die Energie sind effizienter zu bewirtschaften. Für Arbeitszeitmodelle eröffnen sich

neue Möglichkeiten. Mit der überarbeiteten „Strategie für eine Informationsgesellschaft in der

Schweiz'“ will der Bundesrat diese Entwicklung begleiten.

Weil sich die Welt immer schneller dreht, werden Informations- und Kommunikationstechnologien

(IKT) zu einer neuen Klammer. Das trifft ganz besonders auf die Schweiz zu. Intern müssen wir

Brücken zwischen vier Sprachen, unterschiedlichen Regionen und verschiedenen Kulturen

schlagen. Als exportorientierter Wirtschaftsstandort brauchen wir eine optimale Vernetzung mit

anderen Wirtschaftszentren. IKT können all das unterstützen.

Die Vorteile der E-Welt können wir nutzen, wenn wir uns alle entsprechend aus- und weiterbilden,

technologische Hindernisse ausräumen, administrative Barrieren reduzieren und einen breiten

Zugang für alle ermöglichen. Hier ist die Verwaltung besonders gefordert: Sie muss ihre Abläufe

auf eine vollständig elektronische Basis umstellen. Einzellösungen sind durch flächendeckende

Angebote zu ersetzen. Der 24-Stunden-Schalter muss Realität werden. Dann wird E-Government

eine echte E-Partizipation der Bürger am Staat möglich machen und zugleich helfen, die Bürokratie

abzubauen.

Das jährliche eGovernment-Symposium bietet Anregungen, Vernetzung, Austausch und ist damit

eine ideale Plattform.

Doris Leuthard

Bundesrätin

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Keynote Die österreichische Konsolidierungsinitiative

Referent Gerhard Popp, Sektionschef im Bundesministerium für Finanzen, Österreich

Lebenslauf

Nach mehreren Stationen bei diversen Printmedien und im ORF übernahm Dr. Gerhard Popp

1986 die Leitung der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit in der Österreichischen Volkspartei (ÖVP)

und war deren Bundespressesprecher. 1991 wechselte er ins Bundesministerium für Land- und

Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, wo er als stellvertretender Leiter der

Präsidialsektion auch der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit vorstand. Als Pressesprecher des

Ministers und des Ressorts verantwortete er sämtliche Kommunikationsagenden. Als CIO vertrat

er das Ministerium im IKT-Bund und im E-Cooperation-Board des Bundes. Im September 2009

übernahm Gerhard Popp im Bundesministerium für Finanzen die Leitung der Sektion V und

zeichnet damit für IT, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Neben seiner

Tätigkeit als Sektionschef ist er seit 2009 Aufsichtsratsmitglied der Bundesrechenzentrum

GmbH, vertritt das BMF im Kompetenzzentrum Internetgesellschaft und wurde 2010 zum

Präsidenten des Vereins „Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria“ (A-SIT)

gewählt.

Abstract

Dr. Popp wird in seinem Vortrag auf die IKT-Konsolidierungsinitiative der österreichischen

Bundesregierung eingehen. Ausgehend von der Struktur der IT-Steuerung zeigt ein kurzer

Überblick, wie E-Government in Österreich organisiert ist. Nach einer Zusammenfassung der

bisherigen Anstrengungen im Bereich der Standardisierungen wird Dr. Popp auf das im Frühjahr

dieses Jahres verabschiedete Konsolidierungspaket detaillierter eingehen. Im Zentrum wird dabei

das IKT-Konsolidierungsgesetz stehen, welches als Teil des 2. Stabilitätsgesetz 2012 erstmals

ermöglicht, im gesamten Bund verbindliche Standards festzulegen. Ein Einblick in den aktuellen

Stand der Umsetzung sowie die Pläne für die nächsten Monate und Jahre wird die Präsentation

abrunden.

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Keynote Real impact for a better Government

Referent Stefan Sjöström, General Manager Western Europe, Public Sector Microsoft

Western Europe

Lebenslauf

Stefan Sjöström is General Manager for the Public Sector, Western Europe at Microsoft. He

oversees the sales and market development activities for Government, Healthcare and Education

across Western Europe.

Stefan has over 30 years of experience in the IT industry, having worked for Citrix System Intl. as

Managing Director and Vice President EMEA, and has held various senior management and

consulting positions in Europe and the US. Stefan has worked in developing effective sales,

marketing and general management capabilities with leading companies.

Working in cross cultural environments spanning South Africa to Finland Stefan has a deep

understanding and an appreciation of global market dynamics as well as the need for embracing

cultural and economic diversity.

In October 2009, Stefan Sjöstöm secured the position as GM for Western Europe, Public Sector in

Microsoft. From the outset, Stefan has made it a priority to meet customers and partners from

across Europe to help share best practice and facilitate innovative solutions within each country.

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Keynote Cloud Computing als Basisinfrastruktur für Shared Services in der Verwaltung

Referent Matthias Kaiserswerth, Director Zurich Research Laboratory IBM

Lebenslauf

Im Juni 2006 wurde Matthias Kaiserswerth zum Direktor des IBM Forschungslabors in

Rüschlikon berufen. Zudem ist er als Mitglied des Software Research Strategy Boards für die

strategische Ausrichtung und Koordination der Forschungsaktivitäten in den weltweiten

Forschungszentren der IBM in diesem Bereich zuständig. Von Mitte 2002 bis Ende 2005 war er

der Leiter einer IBM Geschäftseinheit mit weltweiter Verantwortung für sämtliche IBM

Geschäftsbeziehungen mit einem grossen internationalen Industriekunden. Bereits im Jahr 2000

war Dr. Kaiserswerth schon einmal Direktor von IBM Research - Zürich. Zwischen 1997 und 1999

verbrachte er zwei Jahre im IBM T.J. Watson Research Center, wo er die Forschung in den

Bereichen Computernetze und Sicherheit leitete. Von 1988 bis 1997 arbeitete er als

wissenschaftlicher Mitarbeiter und später auch als Abteilungsleiter bei IBM Research - Zürich an

verschiedenen Projekten, die sich von Hochgeschwindigkeitsnetzen bis hin zu

Kommunikationsplattformen für Gesundheitsdaten erstreckten. Das letzte Projekt beschäftigte

sich mit der Programmiersprache Java und Chipkarten, was zu dem Industriestandard OpenCard

und der IBM Implementierung von JavaCard führte. Matthias Kaiserswerth studierte Informatik

an der Universität Erlangen-Nürnberg und an der McGill University in Montreal. Er promovierte

in Informatik an der Universität Erlangen. Seit Mai 2012 ist Dr. Kaiserswerth Präsident der

Standortförderung Zimmerberg-Sihltal. Er ist ausserdem Mitglied des Stiftungsrats

TECHNOPARK® Zürich und der HASLERSTIFTUNG Bern.

Abstract

Das nachfolgende White Paper widmet sich der Frage, welche Chancen Cloud Computing für die

Schweiz – unter besonderer Berücksichtigung der Schwerpunkte Bildung und allgemeiner

öffentlicher Sektor – eröffnen. Ziel der Verfasser ist es, insbesondere die zuständigen politischen

und sonstigen Entscheidungsträger anzusprechen und zu informieren, um die rechtzeitige

Umsetzung ihrer Empfehlungen zu gewährleisten.

Nach einer Definition des Begriffs Cloud Computing und einer Beschreibung der vielfältigen

Vorteile dieses Konzepts beschreibt das White Paper verschiedene Beispiele für bereits erfolgreich

umgesetzte Cloud Projekte im Bereich der Ausbildung, öffentlichen Verwaltung, Handel und

Industrie. All diesen Projekten gemeinsam ist die Tatsache, dass die Cloud-Lösungen eine

spürbare Kostensenkung und bessere Skalierbarkeit gegenüber herkömmlichen

Implementierungen aufweisen.

Interessanterweise nimmt die Schweizer Wirtschaft und Verwaltung trotz den weltweit höchsten

Ausgaben für ICT in der Anwendung von Cloud Computing-Lösungen noch keine führende Rolle

unter den Industrieländern ein, wie in einer Betrachtung der aktuellen Situation in der Schweiz

deutlich wird. Es gibt zwar eine Vielzahl von Strategiepapieren zu dem Thema; die eigentliche

Umsetzung lässt jedoch bedauerlicherweise noch auf sich warten. Die Gründe dafür sind

vielfältig. Mangelnde Sicherheit, fehlendes Vertrauen in die neue Technologie und fehlende

Fachkräfte werden dafür verantwortlich gemacht.

Im Rahmen des SATW Cloud Computing Workshops wurde ein GAP-Analyse durchgeführt, in

der deutlich wurde, welche spezifischen technischen und regulatorischen Herausforderungen

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anzugehen sind, um dem Cloud Computing rascher zum Durchbruch zu verhelfen. Diese

Herausforderungen sind:

(1) die Trusted Data Cloud, die es Unternehmen erlaubt, ihre Daten entsprechend ihrem

regulatorischen Umfeld einem Dritten anzuvertrauen,

(2) die Cloud-of-Clouds, die es den Nutzern ermöglicht, Cloud-Dienste verschiedener Anbieter zu

kombinieren und gemeinsam zu nutzen und damit auch den Wechsel von einem Anbieter zu

einem anderen erleichtert,

(3) spezifische Standards und Richtlinien, die Cloud-Lösungen gleichermassen für die Anbieter

wie auch Verbraucher hinsichtlich der unterschiedlichsten Kriterien, vom Datenschutz bis hin zur

Dienstgüte und Haftung, regeln.

Der öffentlichen Verwaltung kommt in diesem Zusammenhang nun eine besondere Rolle zu.

Einerseits, da sie eine Vorreiterrolle für die Privatwirtschaft spielen kann, und andererseits, da sie

klar umrissene Anforderungen hat, die die oben beschriebenen Herausforderungen einer Lösung

näherbringen können. Dazu sollten Behörden einerseits Cloud-Angebote nutzen, ihre

Dienstleistungen wiederum in Form von Cloud-Diensten anbieten und sich ultimativ auch mit

einer Government Cloud für erhöhte Sicherheitsbedürfnisse auseinandersetzen.

Eine breite Umsetzung von Cloud Computing verspricht signifikante Chancen für die

schweizerische Volkswirtschaft. Dabei gilt es, sich auf die typisch schweizerischen Qualitäten zu

konzentrieren. Eine Fokussierung auf Hochwertigkeit hinsichtlich der nicht funktionalen

Kriterien wie Verfügbarkeit, Sicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen, Interoperabilität – um

nur ein paar zu nennen – ist dafür notwendig.

Die Autoren schliessen das SATW White Paper mit der konkreten Empfehlung für die Schaffung

einer schweizweiten Community Cloud für Bildung und Forschung. Diese Cloud kann einerseits

dazu dienen, die Forschung im Bereich Cloud Computing voranzubringen, und andererseits ein

erster Schritt zu sein, um die oben genannten Herausforderungen konkret anzugehen. Der

Hauptnutzen jedoch wird darin liegen, dass die in unserer Forschungs- und Bildungslandschaft

Tätigen damit eine einzigartige Umgebung vorfinden, die sie in ihrer Ausbildung und ihrem Beruf

ein Leben lang begleiten kann.

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Erfolgsgeschichten geo.admin.ch - Lessons learned: Aufbau gemeinsamer Datendienste

Referent David Oesch, Projektleiter geo.admin.ch

Lebenslauf

Dr. phil nat David Oesch ist seit 2008 verantwortlich für Aufbau und Betrieb von geo.admin.ch:

das Geoportal des Bundes bei Bundesamt für Landestopografie swisstopo. Bei Syngenta war er als

Service Delivery Manager ab 2006 zuständig für Wetterprodukte für B2B und Endkunden im

internationalem Agrobusiness. Sein Studium der Geographie an der Universität Bern und an der

University of North Carolina schloss 2005 er mit einer Dissertation über operationelle Produkte

in Satellitenfernerkundung ab. Als Senior Project Manager hat langjährige Erfahrung mit

technologiebezogenen Fragen im Spannungsfeld Anforderungen Enduser - Datenherren,

Datenmanagement und Cloud Computing.

Abstract

Mit drei Jahren Betrieb und einer Million Nutzer pro Monat sind die Dienste der

Bundesgeodateninfrastruktur über geo.admin.ch fest in der eGovernement Landschaft verankert.

Erwartungen der Endnutzer als auch durch föderale Strukturen geprägten Anforderungen der

Datenherren waren und sind die Hauptherausforderung. Lösungsansätze sind auch auf andere

eGovernement Initiativen anwendbar. Kommunikation zu (Geo)daten soll Endnutzer in einfachen

thematischen aggregierter Form geliefert werden. Daten selbst ändern sich schnell, offene Dienste,

basierend auf offenen Standards vereinfachen die Nachführung entfällt. Dienst-Angebote sollen

auch gefunden werden: Suchmaschinenoptimierung ist unerlässlich, ebenso der Einsatz von

modernen Webtechnologien und mobile Zugriffsmöglichkeiten. Der Umgang mit Daten der

Verwaltung ist für viele Bürger/Endnutzer immer (noch) zu komplex: einfache Lösungen, die

konkrete Fragestellungen beantworten, sind zu bevorzugen. Herausforderung auf Seite Verwaltung

ist die „Institutional jealousy“1: Die Tendenz von Datenherren, Informationen zurückzuhalten und

die Zusammenarbeit mit anderen Organisation zu unterdrücken – um die volle alleinige Kontrolle

über die Verwendung der Daten zu behalten. Die Lösungsansätze sind einerseits die Betroffenen

zum data sharing / Kooperation zu motivieren oder Systeme so zu bauen, das keine institutionelle

Kooperationen benötigt werden. Letzteres ist technisch und organisatorisch nicht umsetzbar.

Deshalb verfolgt geo.admin.ch ein Kooperationsstrategie in der Rechte und Rollen klar definiert

sind: Datenherren werden selbst sehr stark in den Dienstbereitstellungsprozess mit einbezogen und

vor allem auch individuelle Aspekte werden respektiert. Auch wenn Technologie und die gesetzliche

Grundlage noch so solide sind, ebendiese individuellen Aspekte sind schwer greifbar. Nun hängt

aber der Erfolg einer effektiven gemeinsamen Nutzung von (Geo)information gerade von diesen

Aspekten ab. Es geht also darum, institutionelle Widersprüche zu bereinigen, unter der

Berücksichtigung, dass jede Institution seine Eigenheiten und Selbstständigkeit bewahren kann,

ohne dabei das Ziel der Vernetzung der Datendienste aus den Augen zu verlieren.

Links: www.geo.admin.ch /map.geo.admin.ch/

1 Y. Georgiadou, “Spatial Data Infrastructures in Context: North and South”, CRC Press, 2011.

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Geschäfts- und

Organisationsmodell Gut für User und gut für Steuerzahler – das neue ch.ch

Referenten Christelle Desobry und Matthias Brüllmann, Web BK

Lebenslauf

Christelle Desobry

Projektleiterin und Qualitätsmanagerin des künftigen ch.ch in der Sektion Web BK, Co-Autorin

des Handbuchs und des eCH-Hilfsmittels „0142 Handbuch zur Optimierung des Zugangs zu

öffentlichen Leistungen auf Behördenportalen“.

Matthias Brüllmann

Leiter der Sektion Web BK in der Bundeskanzlei, seit 1999 in der Bundesverwaltung als

Webverantwortlicher tätig.

Abstract

Die Menschen in der Schweiz müssen sich in der Behördenwelt orientieren und informieren,

damit sie ihre politischen Rechte und ihre Pflichten gegenüber dem Staat wahrnehmen können.

Informierte Bürger und effiziente Geschäftsprozesse wiederum sind im zentralen Interesse von

Behörden, denn diese müssen qualitativ einwandfreie Leistungen unter zunehmendem Zeit- und

Kostendruck erbringen.

Hier setzt ch.ch an: Die Plattform hat im Schweizerischen E-Government die Aufgabe, die

elektronische Verständigung zwischen Bürgern und Behörden zu erleichtern. Ausgehend von den

konkreten Bedürfnissen der User und von den Informationslücken, werden auf ch.ch spezifische

Behördengänge beschrieben. Darüber hinaus bringt ch.ch die User in Kontakt mit genau der

Stelle, die für ihr Anliegen zuständig ist.

Kommunikation kostet, ob sie am Schalter stattfindet oder über eine Website. Im Wettbewerb

verschiedener kommunaler, kantonaler und globaler Angebote muss ch.ch nachweisen, dass es

das Geld wert ist, welches Bund und Kantone investieren. Der Weg zu diesem Nachweis führt

über die konsequente Ausrichtung der Informationsdienstleistungen von ch.ch auf die

Userbedürfnisse und auf Wirtschaftlichkeitskriterien.

Vorgestellt wird

- das Modell der Wirtschaftlichkeit von ch.ch,

- das Konzept zur Qualitätssicherung,

- die Erhebung der KPI,

- die Prozesse zur Umsetzung der QS im Redaktionsbetrieb.

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Rechtliche Fragen Rechtsgrundlagen für (ein föderales E-Government)

Referent Urs Paul Holenstein, Leiter Fachbereich Rechtsinformatik,

Bundesamt für Justiz

Lebenslauf

Anfangs 1992 trat lic. iur. Urs Paul Holenstein in die Bundesverwaltung ein und arbeitete im

Generalsekretariat des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes als wissenschaftlicher

Adjunkt. Per 1. Oktober 1998 erfolgte der Übertritt in die Schweizerische Bundeskanzlei als Leiter

der neugeschaffenen Koordinationsstelle für die elektronische Publikation von Rechtsdaten

(Copiur). Als Mitglied der Direktion E-Government-Projekte der Schweizerischen Bundeskanzlei

hat er bei Konzeption und Aufbau der Projektorganisation des Guichet virtuel sowie im Bereich E-

Voting Pionierarbeit geleistet.

Ab 1. Januar 2002 nahm Urs Paul Holenstein seine Aufgaben als Leiter Copiur beim Fachbereich

Rechtsinformatik des Bundesamtes für Justiz wahr. Im Rahmen der Aufgabenverzichtsplanung

beim Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement und der damit zusammenhängenden

Umsetzung von Sparvorgaben wurde die Koordinationsstelle für die elektronische Publikation

von Rechtsdaten als eigenständige Verwaltungseinheit aufgelöst und vollständig in den

Fachbereich Rechtsinformatik im Bundesamt für Justiz integriert.

Urs Paul Holenstein ist heute stv. Leiter Direktionsbereich Zentrale Dienste des Bundesamtes für

Justiz und Leiter des Fachbereichs Rechtsinformatik. Er ist verantwortlich für verschiedene

Gesetzgebungsvorhaben des Bundes im Bereich E-Government (u.a. ZertES-Revision,

elektronischer Rechtsverkehr, GEVER) und leitete das priorisierte Vorhaben B1.02

Rechtsgrundlagen: Konzept Rechtsgrundlagen für E-Government in der Schweiz. Daneben

koordiniert er als Gesamtprojektleiter das Projekt eSchKG.

Abstract

Wer sich mit der Realisierung von E-Government-Vorhaben befasst, macht verbreitet die

Erfahrung, dass juristische Probleme die Arbeiten behindern, bzw. dass fehlende rechtliche

Grundlagen die Realisierung verzögern oder gar verhindern.

Ganz allgemein gesagt geht es um die Frage, wie die von den Akteuren im E-Government-Umfeld

wahrgenommene Malaise mit den rechtlichen Grundlagen und anderen juristischen

Fragestellungen verbessert werden kann, bzw. ob neue bzw. angepasste Rechtsgrundlagen für

eine effizientere Umsetzung der E-Government-Vorhaben notwendig sind, und wenn ja, in

welchen Bereichen und auf welcher föderalen Stufe.

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Erfolgsgeschichten Geres Community – Chancen und Risiken einer kantonsübergreifenden

Organisation

Referent Heinz Wyler, Leiter Amt für Informatik und Organisation Kanton Bern

Lebenslauf

Heinz Wyler leitet seit 2006 das Amt für Informatik und Organisation im Kanton Bern (KAIO).

Als Querschnittsamt berät, koordiniert und unterstützt es die Direktionen und die Staatskanzlei

beim Einsatz von ICT. Das KAIO stellt die ICT-Grundversorgung in der Finanzdirektion sicher

und erbringt Dienstleistungen für die Verwaltung des Kantons Bern sowie einzelne

Kundengruppen aus der Privatwirtschaft.

Heinz Wyler hat als Vertreter des Kantons Bern die GERES-Community mit gegründet und hat

sich zusammen mit seinen Fachspezialisten aus dem Bereich der Personenregister für eine

erfolgreiche Umsetzung des Projekts und den Einbezug weiterer Kantone eingesetzt. Er kennt als

langjähriger Kadermitarbeiter in der Bundesverwaltung und ehemaliger Vize Ammann einer

Freiburger Gemeinde die drei föderalen Ebenen gut und bringt diese Erfahrung in seiner

täglichen Arbeit ein.

Abstract

Die GERES Community wurde 2009 auf Initiative des Kantons Bern und der Bedag gegründet.

Das Bundesgesetz über die Harmonisierung der Einwohnerregister und anderer amtlicher

Register vom 23. Juni 2006 bezweckt die Vereinfachung der Datenerhebung für die Statistik

(Volkszählung) durch die Harmonisierung amtlicher Register. Mit diesem Gesetz wurden die

grossen gesamtschweizerischen Volkszählungsprojekte abgeschafft. Gleichzeitig wurden für die

vom BFS von den Gemeinden und Kantonen periodisch geforderten Daten kantonale

Datenplattformen notwendig, welche ein koordiniertes Vorgehen auf Stufe Kanton ermöglichen.

Der Kanton Bern verfügte zu diesem Zeitpunkt bereits eine geeignete Lösung und stellte diese

interessierten Kantonen ohne Lizenzgebühren, aber mit der Forderung nach anteilmässiger

Beteiligung beim Betrieb und der Weiterentwicklung der künftigen Lösung zur Verfügung.

Der Kanton Bern konnte mit dieser Haltung und einfachen und pragmatischen

Zusammenarbeitsregeln weitere Partner für sein Projekt gewinnen. Die Community stiess trotz

einiger Unwegsamkeit bei der Umsetzung des Projekts auf zunehmendes Interesse, konnte im

laufenden Jahr den 16. Mitgliedskanton begrüssen und deckt damit rund 3 1/2 Mio. Einwohner

ab. Sie wurde damit von ihrem Erfolg quasi überrollt und steht heute vor der Herausforderung,

die für die heutige Grösse adäquaten Strukturen zu schaffen und in dieser grossen Gruppe

weiterhin eine auf alle Bedürfnisse ausgerichtete Betriebsform zu finden, und gemeinsam und

zeitgerecht eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Systeme sicherzustellen.

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Geschäfts- und

Organisationsmodell Gemeinsame Dienste für ein förderales E-Government – Überlegungen

am Beispiel eUmzug und anderen eGov Vorhaben

Referent Marcel Alder, Leiter Produktmanagement VRSG

Lebenslauf

Marcel Alder ist Leiter Produktmanagement & Business Analyse beim Verwaltungrechenzentrum

St. Gallen. Er ist Informatik-Ingenieur mit betriebswirtschaftlichen Nachdiplomstudien der

Fachhochschule St. Gallen in Marketing/Verkauf und Controlling. Davor war er langjähriger

Leiter Prozesse und Organisation bei der Raiffeisen Informatik. Den Berufseinstieg absolvierte er

als Entwicklungs-Ingenieur und Abteilungsleiter bei der Siemens Verkehrstechnik.

Abstract

Mit dem von eGovernment Schweiz priorisierten Vorhaben „A1.12 Meldung Adressänderung,

Wegzug, Zuzug“ (oder einfacher „eUmzug“) wird klar: eGovernment kann bei vielen

Fragestellungen nur funktionieren, wenn die heterogenen, aus den föderalen Strukturen heraus

entstandenen Prozesse und Systeme sinnvoll verknüpft bzw. die entsprechenden Prozess- und

Systemgrenzen überwunden werden können. So scheint es z.B. wenig sinnvoll, wenn die eine

Gemeinde den elektronischen Wegzug wohl unterstützt, die nächste Gemeinde den elektronischen

Zuzug jedoch nicht. Idealzustand wäre also eher eine Schweiz weit flächendeckendes Angebot

betreffend eUmzug. Ob dieser Idealzustand nun aber schneller und/oder besser über einen

zentralistischen Ansatz mittels „einem gemeinsamen“ Dienst oder doch eher mit dem föderalen

Ansatz mittels Standardisierung der Übergänge erreicht werden kann, lässt sich wahrscheinlich

nicht eindeutig beantworten. Nichts desto trotz kann man die Vor- und Nachteile der beiden

Lösungsansätze an unterschiedlichen Aspekten beleuchten.

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Rechtliche Fragen Rechtgrundlagen für ein nationales E-Government-IAM

Referent Urs Bürge, Urs Bürge Beratung GmbH

Lebenslauf

Urs Bürge ist seit 2006 unabhängiger Berater für E-Government und insbesondere

Rechtsinformatik (E-Justice). Vor der Gründung der eigenen Firma war Urs Bürge Chef

Informatik und dann Chef Zentrale Dienste im Bundesamt für Justiz, dazwischen Leiter der

Justiz-Informatik bei Unisys (Schweiz) AG und zuletzt Chef Informatik (CIO) des EJPD. Über

lange Zeit hat er das EJPD im interdepartementalen Ausschuss Informationsgesellschaft, im

Informatikrat Bund und in anderen Gremien vertreten. Wichtige Projekte, an denen er

massgeblich oder leitend mitgewirkt hat sind der Handelsregister-Verbund mit Zefix, die

Gesetzgebung für die elektronische Signatur (ZertES), die zentrale Zivilstands-Anwendung

Infostar, das SSO-Portal des EJPD und die SuisseID.

Urs Bürge ist Jurist und Informatiker und befasst sich seit mehr als 25 Jahren mit Informatik-

Lösungen im Government- und speziell Justiz-Umfeld. Er ist Spezialist für die Organisation und

Informatisierung von öffentlichen Diensten und hat langjährige Erfahrung mit konzeptionellen

und regulatorischen Aspekten rund um elektronische Identitätsmittel, Authentisierung,

Funktions-Bestätigungen und elektronische Signatur für natürliche Personen und

Organisationen.

Abstract

Um beurteilen zu können, welche Rechtsgrundlagen ein nationales eGovernment-IAM (Identity

and Access Management, Identitätsmanagement) braucht, müssen das fundamentale Layout und

die wichtigsten Architekturelemente dieses künftigen schweizerischen IAM-Systems bekannt

sein. Wie soll die Topografie aussehen? Ein zentrales SSO-Portal mit allen Behörden als Relying

Parties, ein Verbund von gleichartigen (kantonalen) Identity Providern oder ein völlig

heterogenes System in der Art des angedachten amerikanischen ‚Identity Ecosystems‘? Welche

Identifikationsmittel, welche Identifikatoren und welche weiteren Personendaten werden

verwendet? Je nachdem sind mehr oder weniger Rechtsgrundlagen auf verschiedenen Ebenen

bereitzustellen und auch die Einbindung in das europäische Umfeld wird Konsequenzen auf

konzeptioneller und rechtlicher Ebene haben. Aktuell gibt es in der Schweiz wohl noch keine klare

Vision, geschweige denn konkrete Umsetzungspläne für ein solches nationales eGovernment-

IAM.

Rechtliche Grundlagen braucht es sodann für verschiedenste Aspekte dieses eGovernment-IAM:

zur Verpflichtung aller Beteiligten, bestimmte Authentisierungs- und Identifikationsverfahren zu

verwenden und zu akzeptieren, für das Recht, Daten zu führen oder Identifikatoren zu

verwenden, für die qualitative und funktionale Ausgestaltung der verschiedenen Komponenten,

für die rechtliche Qualifikation und Akzeptanz bestimmter Ergebnisse, zur Verteilung von Risiken

und Haftung, sowie zur Bekämpfung von Missbrauch.

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Erfolgsgeschichten Fundservice Schweiz

Referenten Beat Binder, Präsident IG ICT Zürcher Gemeinden

Christoph Zech, Informatikdienste Stadt Winterthur

Abstract

Eine Velofahrt um den Zürichsee führt durch drei Kantone und 21 Gemeinden. Wenn dabei ein

Gegenstand verloren geht, muss in jeder Gemeinde eine Verlustanzeige aufgegeben werden.

Wenn nun die Daten aller Gemeindefundbüros pro Kanton in einer Datenbank zusammengefasst

wären, müssten in unserem Beispiel nur noch drei Verlustanzeigen erfolgen. Wenn alle Daten

aller kantonalen und kommunalen Fundbüros in einer Datenbank zusammengefasst wären,

müsste nur noch eine Verlustanzeige aufgegeben werden.

Wenn die Daten der zentralen Datenbank schweizweit im Internet verfügbar wären, könnte über

einen Webservice die Suche nach dem Fundgegenstand online erfolgen.

Das priorisierte Vorhaben «A2.06 Suchen und melden von Fundgegenständen» von eGornment

Schweiz nimmt das Thema auf und zeigt, wie es umgesetzt werden kann.

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Geschäfts- und

Organisationsmodell Die Swiss Government Cloud – Leistungen und Herausforderungen

im E-Government

Referent Jens Piesbergen, Mitglied Geschäftsleitung Netcetera

Lebenslauf

Jens Piesbergen, Dr. sc. nat., 1964, aus Zürich

- Naturwissenschaftliche Ausbildung in Geo-Informatik, Weiterbildung in

betriebswirtschaftlichen Bereichen zur Unternehmensführung

- seit über 14 Jahren bei Netcetera in diversen Funktionen im Software- und System-

Engineering, im Service Management und als Account-Manager, seit 2005 Mitglied in der

Geschäftsleitung.

- Auslanderfahrung als CEO für eine Software-Firma in der Immobilienbranche in Dubai,

Vereinigte Arabische Emirate, 2009/2010

- seit 2012 als Manager des "Swiss Government Cloud"-Programms, einem

Dienstleistungsangebot das Netcetera mit IBM jüngst lanciert hat

- engagiert in Fachverbänden, Sportverein, Ausbildung

Abstract

Die Swiss Government Cloud ist eine neue Dienstleistung für die Schweizer Behörden und ihre

Verwaltungen. Sie wird von Netcetera in Partnerschaft mit IBM und weiteren

Anwendungsherstellern angeboten. Die Nutzer müssen IT-Ressourcen nicht selbst beschaffen. Sie

beziehen Rechenleistung, Speicherplatz und Anwendungen aus der Community Cloud, die auf die

spezifischen Bedürfnisse von öffentlichen Verwaltungen ausgerichtet ist. Die Swiss Government

Cloud unterstützt und ergänzt die E-Government-Strategien. Das vereinfacht einerseits die

Kooperation unter den Behörden. Andererseits können die Behörden den Bürgern und

Unternehmen ausgewählte Dienstleistungen, wie etwa einen virtuellen Schalter, einfach online

anbieten. Die Cloud und ihre skalierbaren Services stellen sicher, dass die Verwaltungen in der

Schweiz den ständig steigenden Anforderungen und dem Kostendruck flexibel begegnen können

und für die Zukunft gerüstet sind. Sicherheit und Datenschutz besitzen die oberste Priorität. Die

Daten und Anwendungen sind und bleiben in der Schweiz. Erste Service-Angebote werden 2013

in Betrieb genommen.

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Rechtliche Fragen Rechtsgrundlagen für Cloud Services

Referent Ursula Widmer, Rechtsanwältin

Lebenslauf

Dr. Ursula Widmer ist Rechtsanwältin in Bern und Lehrbeauftragte für Informatikrecht an der

Universität Bern sowie Lehrbeauftragte für Recht der Informationssicherheit an der

Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ). Ihre Anwaltskanzlei in Bern, Dr.

Widmer & Partner, ist spezialisiert auf Fragen des Informatik-, Internet- und E-Businessrechts

sowie des Telekommunikationsrechts. Sie ist ehemaliges Mitglied der vom Bundesrat

eingesetzten Expertenkommission «Netzwerkkriminalität» und ehemaliges Mitglied der

Eidgenössischen Datenschutzkommission. Sie ist Mitglied des Stiftungsrates der Deutschen

Stiftung für Recht und Informatik (DSRI), Past Präsidentin der International Technology Law

Association (ITechLaw) und Präsidentin der Information Security Society Switzerland (ISSS).

Abstract

Zur erfolgreichen und gleichzeitig rechtskonformen Nutzung von Cloud Computing Services sind

eine Vielzahl von rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten. Aus Sicht der Behörden betreffen

diese insbesondere die Beschaffung (Vergaberecht) und der Abschluss von Verträgen (AGBs,

SLAs etc.) mit den Anbietern von Cloud Computing Diensten, den Datenschutz und die

Datensicherheit, Geheimhaltungsvorschriften sowie Vorgaben zum behördlichen Einsatz von

Informatikmitteln.

Eine erste Orientierung bieten zwar Leitfäden, wie etwa die „Erläuterungen zu Cloud Computing“

des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragen oder das „Merkblatt Cloud

Computing“ des Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich oder die kürzlich vom

Steuerungsausschuss eGovernment Schweiz verabschiedete Cloud-Computing-Strategie der

Schweizer Behörden 2012-2020. Diese generellen Hinweise und Empfehlungen können jedoch

die konkrete Analyse der rechtlichen Fragen für ein spezifisches Cloud Projekt nicht ersetzen. In

Abhängigkeit davon, welche Cloud Services, Produktklassen (IaaS, PaaS oder SaaS),

Organisationsformen des Cloud Computing (Public, Community oder Private Cloud) und welche

Arten von Daten im jeweiligen Cloud Projekt betroffen sind, sind jeweils auch die rechtlichen

Fragestellungen und der entsprechende rechtliche Handlungsbedarf für Vergabe, Vertrag und

Datenschutz differenziert zu betrachten und einer Lösung zuzuführen.

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Teilnehmer am Podium: 16.00 - 17.00

Patrick Burkhalter, CEO Ergon Informatik AG

Patrick Burkhalter ist seit 1992 CEO der Ergon Informatik AG, eines führenden Anbieters von IT-Dienstleistungen in der Schweiz. Davor war er als IT-Consultant für verschiedene Unternehmen tätig. Patrick Burkhalter studierte an der Universität Zürich Wirtschaft und Informatik.

Michael Keller, Leiter E-Government, eZürich der Stadt Zürich

Michael Keller war während mehrerer Jahren als Marketingleiter und Produkt Manager bei internationalen und Schweizer IT-Firmen tätig. In seiner letzten Anstellung als Business Development Manager bei Abraxas Informatik AG hatte er Einsitz in verschiedenen Gremien von Bund und Kantonen, die an neuen Ansätzen der "Vernetzten Verwaltung" arbeiten. In der Stadt Zürich zeichnet er sich für das Programm eZürich – einem der vier Legislaturschwerpunkte sowie des E-Government Portfolios verantwortlich.

Christof Dornbierer, CTO AdNovum-Gruppe

Christof Dornbierer, Jahrgang 1978, studierte an der ETH Zürich Informatik und befasst sich seit 2004 mit der Konzeption und Entwicklung von Security- und Portal-Lösungen. Parallel dazu übernahm er Beratungsmandate in den Bereichen Sicherheit, Single Sign-On (SSO) und Identity Management (IDM) für verschiedene Branchen und Behörden. So engagierte er sich unter anderem bei der Spezifikation und Umsetzung der SuisseID. Seit 2008 ist Herr Dornbierer als Chief Technology Officer verantwortlich für die technische Leitung des Schweizer Softwareunternehmens AdNovum. AdNovum hat ihren Hauptsitz in Zürich, Büros in Bern, Budapest und Singapur und beschäftigt 300 Mitarbeitende.