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Übersicht GS1 Datenträger und Symbologien Oktober 2009 ZUSAMMENGESTELLT VON Kurt Bögli KB Consult Bergwiesenstrasse 23 CH-8484 Weisslingen Tel. 052 384 16 96

GS1 Datenträger und Symbologien - kbconsult.ch20File/GS1%20DataBar%20und%20... · 1.2.1.3 Wo liegt der Unterschied zwischen GS1-128 und dem Code 128?.....9 1.2.1.4 Was ist ein Application

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Übersicht

GS1 Datenträger und Symbologien

Oktober 2009

ZUSAMMENGESTELLT VON

Kurt Bögli KB Consult

Bergwiesenstrasse 23 CH-8484 Weisslingen

Tel. 052 384 16 96

Übersicht: GS1 DataBar Symbologie

2009 zusammengestellt von 2 / 39 KB Consult, CH-8484 Weisslingen, Tel. 052 384 16 96 – [email protected] – www.kbconsult.ch

INHALTSVERZEICHNIS

1 GS1 DATENTRÄGER .....................................................................................................................................................4 1.1 EAN/UPC .....................................................................................................................................................6 1.2 GS1-128 ........................................................................................................................................................8

1.2.1 Fragen zum GS1 – 128 ...............................................................................................................................9 1.2.1.1 Wann macht der Einsatz des GS1-128 Standards Sinn? ................................................................................9 1.2.1.2 Muss ich GS1 Systemteilnehmer sein, um den GS1-128 Strichcode verwenden zu können? .......................9 1.2.1.3 Wo liegt der Unterschied zwischen GS1-128 und dem Code 128?................................................................9 1.2.1.4 Was ist ein Application Identifier (AI) und wo liegen die Hauptvorteile des Application Identifier

Standards?.....................................................................................................................................................10 1.2.1.5 Welche Reihenfolge ist bei der Verkettung von Datenelementen zu wählen?.............................................10 1.2.1.6 Wie hoch ist der Anpassungsaufwand bei der Software, damit die gescannten Daten weiterverarbeitet

werden können? ............................................................................................................................................10 1.2.1.7 Kann ein Application Identifier (AI) beliebig oft auf einer logistischen Einheit oder Handelseinheit

verwendet werden? .......................................................................................................................................10 1.2.1.8 Wird der GS1-128 Strichcode den EAN-Strichcode eines Tages ersetzen? ................................................10 1.2.1.9 Meine Druckersoftware erlaubt nur die Wahl eines bestimmten Zeichensatzes innerhalb des GS1-128 bzw.

Code 128 (A, B oder C). Welchen soll ich wählen?.....................................................................................10 1.2.1.10 Was ist zu tun, wenn das Nummernkontingent von 9 Stellen plus Erweiterungsziffer beim Generieren der

SSCCs (Serial Shipping Container Code) ausgeschöpft ist?........................................................................11 1.2.1.11 Kann man anhand der in der im SSCC enthaltenen GS1 Basisnummer den Versender einer logistischen

Einheit ermitteln?..........................................................................................................................................11 1.2.1.12 Mit welchem standardisierten Datenformat kann ich den SSCC in der elektronischen Kommunikation

übermitteln? ..................................................................................................................................................11 1.2.1.13 An welcher Stelle einer Seite sollte der Strichcode bzw. das Etikett auf den Paletten angebracht werden?11 1.2.1.14 Was ist, wenn eine Handelseinheit gleichzeitig auch eine Verbrauchereinheit ist, für die ja abweichende

Anbringungs-empfehlungen existieren? .......................................................................................................11 1.2.1.15 Macht die Einführung von Transportetiketten ohne gleichzeitige Einführung des elektronischen

Datenaustausches (EDI) überhaupt Sinn? ....................................................................................................11 1.2.1.16 Können auf dem Etikett auch Informationen untergebracht werden, die rein unternehmensinterne

Bedeutung haben?.........................................................................................................................................12 1.2.1.17 Ist die Nutzung von Transpondern als Datenträger der Etikettendaten heute schon praktikabel bzw. sollte

man mit der Einführung warten, bis die Transpondertechnologie einen entsprechenden Reifegrad erreicht hat?................................................................................................................................................................12

1.2.1.18 Wer überprüft mein GS1-128 (EAN 128) Strichcodeetikett?......................................................................12 1.2.1.19 Können handelsübliche Scanner den GS1-128 überhaupt lesen?.................................................................12 1.2.1.20 Wie gross oder klein darf ein GS1-128 Symbol sein?..................................................................................12 1.2.1.21 Müssen die Klammern um die Application Identifier (AI) bei einem GS1-128 Symbol auch verschlüsselt

werden?.........................................................................................................................................................12 1.2.1.22 Können beliebig viele Datenelemente durch die Verkettungstechnik miteinander verknüpft werden? ......13 1.2.1.23 Wie erkennt der Scanner, dass noch weitere Strichcodes einzulesen sind, wenn die Informationen in mehr

als einem GS1-128 Strichcode abgebildet werden? .....................................................................................13 1.2.1.24 Warum wird die komfortable Lösung zur Identifikation mengenvariabler Handelseinheiten nicht auch auf

variable Verbrauchereinheiten ausgedehnt?.................................................................................................13 1.2.1.25 Ist der SSCC (Serial Shipping Container Code) eine zusätzliche Symbologie zum GS1-128? ...................13 1.2.1.26 Wie setzt sich der SSCC zusammen?...........................................................................................................13 1.2.1.27 Die in meinem Anwendungsprogramm erzeugte Packstücknummer entspricht nicht dem Format des SSCC

Wie kann ich beide Systeme miteinander in Einklang bringen?..................................................................13 1.2.2 SSCC (Serial Shipping Container Code).............................................................................................. 14

1.2.2.1 Individuelle logistische Einheit ....................................................................................................................14 1.2.2.2 Die Struktur des SSCC .................................................................................................................................14

1.3 GS1 DATABAR...........................................................................................................................................15 1.3.1 GTIN™ (Global Trade Item Number™).............................................................................................. 15

1.3.1.1 GS1 Identifikation und Kennzeichnung von Handelseinheiten....................................................................15 1.3.1.2 Die Struktur der GTIN..................................................................................................................................15

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1.3.1.3 Bedeutung des Indikators bei der GTIN-14:................................................................................................ 16 1.3.1.4 GTIN-Vergaberegeln: .................................................................................................................................. 16

1.3.2 Einführungszeitplan..................................................................................................................................17 1.3.3 Anwendungsbereiche................................................................................................................................17

1.3.3.1 - Mengenvariable Produkte.......................................................................................................................... 17 1.3.3.2 - Lose Produkte............................................................................................................................................ 17 1.3.3.3 - Sehr kleine Produkte.................................................................................................................................. 17 1.3.3.4 - Coupons..................................................................................................................................................... 17

1.3.4 Ausprägungen und Technische Eigenschaften.....................................................................................18 1.3.4.1 Ausprägungen des GS1 DataBar:................................................................................................................. 18

1.4 ITF-14 ......................................................................................................................................................... 19 1.5 GS1 DATA MATRIX................................................................................................................................... 20 1.6 CC - COMPOSITE COMPONENT ................................................................................................................ 21

2 GS1 DATABAR SYMBOLOGY.................................................................................................................................22 2.1 GS1 DATABAR FEATURES....................................................................................................................... 23 2.2 ÜBERSICHT / ANWENDUNG: DIE GS1 DATABAR SYMBOLOGIE....................................................... 24 2.3 ANWENDUNGSEMPFEHLUNG.................................................................................................................... 25 2.4 ANWENDUNGEN......................................................................................................................................... 26 2.5 GS1 DATABAR ERMÖGLICH EINE VIELZAHL VON ZUSATZINFORMATIONEN................................... 27 2.6 DIE GS1 DATABAR SYMBOLOGIE BESTEHT AUS DREI GRUPPEN ....................................................... 28

2.6.1 Strichcodierung am Beispiel EAN 13 (EAN 13) ..................................................................................29 2.6.2 Strichcodierung am Beispiel DataBar...................................................................................................29

2.7 GS1 DATABAR SPEZIFIKATIONEN.......................................................................................................... 30 2.7.1 GS1 DataBar Omnidirektional Spezifikation.......................................................................................30 2.7.2 GS1 DataBar Verschlüsselung...............................................................................................................31 2.7.3 GS1 DataBar Stacked Omnidirectional Spezifikation........................................................................32 2.7.4 GS1 DataBar Expanded Spezifikation...................................................................................................33 2.7.5 GS1 DataBar Expanded Stacked Spezifikation....................................................................................34 2.7.6 GS1 DataBar Truncated Spezifikation ..................................................................................................35 2.7.7 GS1 DataBar Limited Spezifikation.......................................................................................................36 2.7.8 GS1 DataBar Stacked Spezifikationen..................................................................................................37

2.8 KENNZEICHNUNG VON KLEINSTPRODUKTEN IM GESUNDHEITSWESEN............................................. 38 2.9 GS1 DATABAR QUALITÄTSPARAMETER................................................................................................ 38 2.10 GS1 DATABAR SYMBOLKLASSEN NACH ISO / IEC 15416 ................................................................. 39

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1 GS1 Datenträger

Ein Datenträger stellt Informationen in einer maschinenlesbaren Form dar. GS1 stellt eine Reihe von Datenträgern (Strichcodesymbologien, 2D Codes, RFID Tags) zur Verfügung die sich durch ihre Eigenschaften und Einsatzgebiete unterscheiden.

Das GS1 System nutzt die in der Folge beschriebenen Datenträger: ! EAN/UPC ! GS1-128 ! ITF-14 ! GS1 DataBar ! GS1 DataMatrix ! Composite Code (CC) Zu den GS1 Datenträgern zählen ebenso EPC-konforme Transponder. EAN/UPC - hierzu zählen EAN-13, EAN-8, UPC-A, UPC-E - ist eine omnidirektional lesbare Strichcodesymbologie. Sie ist zur Kennzeichnung jener Artikel zu verwenden, die an den Kassen des Einzelhandels gelesen werden und gibt die Artikelnummer wieder.

GS1-128 Der GS1-128 Strichcode ist eine sichere Strichcode-symbologie, die für die Verschlüsselung von über die reine Identifikation hinausgehenden

Daten geeignet ist. Sie bedient sich dabei des Application Identifier (AI) Standards. Die Nutzung ist insbesondere im logistischen Bereich angesiedelt. Am häufigsten werden GS1-Identifikationsnummern wie die GTIN™ (Global Trade Item Number) mit Hilfe dieser Strichcodesymbologie dargestellt.

GS1 DataBar

GS1 DataBar (vorm. RSS - Reduced Space Symbology) - steht ab 2010 bilateral, ab 2014 in einer offenen Anwendungsumgebung als Ergänzung zu den EAN/UPC Strichcodes zur Auszeichnung von Handelseinheiten zur Verfügung. Diese Strichcodesymbologie benötigt weniger Platz als der EAN/UPC bzw. kann der GS1 DataBar neben der GTIN (Global Trade Item Number) auch Zusatzinformationen abbilden.

ITF-14

ITF-14 Strichcodesymbologie zur Verschlüsselung von GTIN's (Artikelnummern) auf Handelseinheiten die nicht die Kassensysteme des Einzelhandels passieren. Der ITF-14 kann direkt auf Kartons gedruckt werden.

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GS1 Data Matrix Diese Symbologie ist eine unabhängige 2-dimensionale Matrixsymbologie, die aus quadratischen Modulen besteht, welche innerhalb eines einfassenden Suchmusters angeordnet sind. Composite Component Code (CC)

Die Composite Symbology enthält in einem Symbol sowohl ein lineares GS1 Symbol als auch eine zweidimensionale Komponente. Die lineare Komponente verschlüsselt die Primäridentifikation des Artikels. Die angrenzende zweidimensionale Komponente ver-schlüsselt zusätzliche Informationen, wie Los- oder Chargennummer und das Verfallsdatum. Es ist noch nicht sicher ob GS1 diese Symbologie je zur Benutzung empfehlen wird.

UCC/EAN Composite Symbol mit PDF 417 Inhalt: 38 Zeichen

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1.1 EAN/UPC

- hierzu zählen EAN-13, EAN-8, UPC-A, UPC-E - ist eine omnidirektional lesbare Strichcodesymbologie. Sie ist zur Kennzeichnung jener Artikel zu verwenden, die an den Datenkassen des klassischen Einzelhandels gelesen werden und gibt die Artikelnummer wieder.

Die EAN/UPC Symbologie umfasst 4 Strichcodesymbolformate:

EAN-13 (Verschlüsselung GTIN-13)

EAN-8 (Verschlüsselung GTIN-8)

UPC-A (Verschlüsselung GTIN-12)

UPC-E (Verschlüsselung GTIN-12)

Die Symbolformate EAN-13, UPC-A und UPC-E können durch ein Zusatzsymbol ergänzt werden. Die EAN/UPC Symbole bestehen aus einer Serie von parallelen dunklen Strichen unterschiedlicher Breite auf hellem Grund. Zu jedem Symbol gehört eine Klarschriftzeile, die die im Strichcode verschlüsselte EAN- bzw. UPC-Artikelnummer beinhaltet, jedoch selbst nicht für die maschinelle Lesung bestimmt ist.

• Im Symbol können 13 (EAN-13) bzw. 8 (EAN-8) numerische Zeichen (die Zeichen 0 bis 9) als sogenannte Nutzdatenzeichen verschlüsselt werden. Das EAN-13 Symbol umfasst jedoch nur 12 Symbolzeichen.

• Das Symbol besteht aus zwei Hälften mit jeweils 6 (EAN-13) oder 4 (EAN-8) Symbolzeichen sowie je einem Randzeichen und einem in der Mitte befindlichen Trennzeichen (sog. Hilfszeichen).

• Die 1. Stelle der EAN-13 Artikelnummer – also das dreizehnte numerische Symbolzeichen - ist durch eine zusätzliche Verschlüsselung (Paritätenwechsel) in der linken Symbolhälfte dargestellt.

• Die Lesestationen erkennen beide Symbolhälften getrennt voneinander. Die Symbolhälften sind in der Nominalgrösse jeweils höher als breit, damit das Symbol auch im ungünstigsten Fall (45° Winkel zur Bewegungsrichtung) bei gleichzeitiger Bewegung des Symbols erkannt werden kann. Dadurch ist eine richtungs- und lageunabhängige (oder auch omni-direktionale) Lesung an der Einzelhandelskasse möglich. Nebenstehend ist die Erkennung einer Symbolhälfte schematisch dargestellt:

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• Die Ziffernfolge der Nutzzeichen enthält immer eine vorgeschriebene

Prüfziffer.

• Die Grösse der Symbole lässt sich entsprechend der Druck- und Papierqualität verändern, um das Symbol einerseits so klein wie möglich halten zu können und andererseits die Lesesicherheit nicht zu beeinträchtigen.

• Die Technik der Lesegeräte (Laserstrahlen) erlaubt es, neben schwarz auf weiss eine Vielzahl von Farben zu verwenden. Es ist jedoch auf ausreichenden Kontrast zwischen den einzelnen Strichen (Balken) und Zwischenräumen zu achten.Zur Zeit werden im GS1 System vorwiegend Strichcodes als Daten-träger verwendet. Die Nutzung anderer Arten von Datenträgern ist jedoch schon heute in Vorbereitung, beispielsweise die RFID - Radiofrequenztechnik.

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1.2 GS1-128

Der GS1-128 Strichcode ist eine sichere Strichcodesymbologie, die für die Verschlüsselung von über die reine Identifikation hinausgehenden Daten geeignet ist. Sie bedient sich dabei des Application Identifier (AI) Standards. Die Nutzung ist insbesondere im logistischen Bereich angesiedelt. Am häufigsten werden GS1-Identifikationsnummern wie die GTIN™ (Global Trade Item Number) mit Hilfe dieser Strichcodesymbologie dargestellt.

Auf Transporteinheiten, wie beispielsweise Paletten, stellt der SSCC (Serial Shipping Container Code) die einzig verpflichtende (in der GS1-128 Strichcodesymbologie zu verschlüsselnde) Angabe dar.

Der GS1-128 ist in seiner Eigenschaft als Strichcode ein Subset der Code 128 Strichcodesymbologie und besitzt daher auch alle seine Vorteile. Der Unterschied liegt in einem zweiten Startzeichen, dessen Nutzung exklusiv den GS1 Systemteilnehmern zur Verfügung steht, wodurch die zwei Codetypen eindeutig voneinander abgrenzbar sind.

Der GS1-128 ist:

Vollständig – mehr als alle ASCII Zeichen sind durch drei verschiedene Zeichensätze (A, B und C) darstellbar: alphanumerische Gross- und Kleinbuchstaben, Sonder-zeichen und Zahlenpaare. • Verlässlich – Selbstprüfung der einzelnen Zeichen, da die Balken und Lücken

bestimmte Eigenschaften aufweisen. Am Ende ist zusätzlich ein Symbolprüf-zeichen verschlüsselt, wodurch sich die Richtigkeit der gescannten Daten in ihrer Gesamtheit überprüfen lässt.

• Kompakt – doppelte Zeichendichte, durch die Darstellungsmöglichkeit von je zwei Ziffern in nur einem Strichcodesymbol und die Verkettungsmöglichkeit von unterschiedlichen Dateninhalten in nur einem Symbol.

Die GS1-128 Strichcodes beinhalten immer an der zweiten Stelle hinter dem Start-zeichen des Strichcodes ein spezielles Nichtdatenzeichen (Funktionszeichen 1/ FNC1). Dadurch unterscheiden der Scanner und die Datenverarbeitungssoftware automatisch zwischen dem GS1-128 und anderen Strichcodesymbolen.

Dies führt zu folgendem Aufbau der GS1-128 Strichcodes:

Start A, B oder C: legt den Zeichensatz fest, der die Verschlüsselung der weiteren Daten zugrunde liegt. D: Datenelement Symbol PZ: Symbolprüfzeichen Stopp: Stoppzeichen Durch die Verkettungstechnik ist es möglich in einem GS1-128 Strichcodesymbol mehrere Datenfelder miteinander zu verketten, wodurch dann folgender prinzipieller Aufbau entsteht (Darstellung ohne Hellfelder):

n: Gesamtanzahl der Datenelemente

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In der Praxis sieht dann beispielhaft ein GS1-128 Strichcodesymbol so aus:

(AI) GTIN der Handelseinheit (AI) Nettogewicht (AI) Chargennummer

Das Werkzeug zur Darstellung und Verkettung verschiedener Datenelemente im GS1-128 ist der Application Identifier (AI) Standard. Erst er garantiert, dass keine aufwendigen bilateralen Absprachen nötig sind und alle Anwender eine eindeutig definierte Sprache sprechen. Alle Datenelemente bestehen aus einem entsprechenden AI und einem Datenfeld. Mehr zum Application Identifier Standard

Weitere Information zum Thema GS1-128 finden Sie

• in unseren Barcodebuch (Bezug über KB Consult) • in den GS1 Spezifikationen

1.2.1 Fragen zum GS1 – 128

1.2.1.1 Wann macht der Einsatz des GS1-128 Standards Sinn?

Die Warenverfolgung von logistischen Einheiten ist eine der Hauptanwendungen des GS1-128 Standards, es existieren aber noch eine Reihe weiterer Einsatzgebiete innerhalb der Versorgungskette, wie z.B. Identifikation von Handelseinheiten, Verschlüsselung von Zusatzinformationen zu einer Primäridentifikation, z.B. Chargennummer, Herstellungsdatum, Verfallsdatum, Rückverfolgung von Mehrwegverpackungen etc.

1.2.1.2 Muss ich GS1 Systemteilnehmer sein, um den GS1-128 Strichcode verwenden zu können?

Die Mitgliedschaft bei GS1 ist notwendig, wenn eine der GS1 Identifikationsnummern verwendet wird, d. h. GTINs, GLNs, SSCCs etc. eigenverantwortlich generiert werden. Eine Mitgliedschaft erscheint darüber hinaus sinnvoll, da Sie so unmittelbar am Informationsaustausch innerhalb der EAN-Anwenderschaft teilnehmen und das nationale sowie internationale Entwicklungsgeschehen aktiv beeinflussen können.

1.2.1.3 Wo liegt der Unterschied zwischen GS1-128 und dem Code 128?

Der Code 128 beinhaltet keinen Application Identifier Standard und ist insofern lediglich eine von vielen Symbologien. Das „FNC 1“-Zeichen (Steuerzeichen) nach dem Startzeichen zeigt dem Scanner, dass es sich beim gelesenen Symbol um ein GS1-128 Symbol handelt.

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1.2.1.4 Was ist ein Application Identifier (AI) und wo liegen die Hauptvorteile des Application Identifier Standards?

Ein AI ist eine standardisierte Ziffernkombination bestehend aus 2-4 Stellen, die vor ein Datenfeld gestellt wird. Der AI definiert dieses Datenfeld hinsichtlich Format (Feld fixer oder variabler Länge, numerisch oder alphanumerisch) und Inhalt (was wird verschlüsselt: bspw. eine GS1 Identifikationsnummer) eindeutig. Der Hauptnutzen liegt in der Kombination einer sicheren Strichcode Symbologie (GS1-128 ) mit standardisierten Dateninhalten (Application Identifier Standard), welche eine unter-nehmensübergreifende Nutzung ohne grössere bilaterale Absprachen erst ermöglicht.

1.2.1.5 Welche Reihenfolge ist bei der Verkettung von Datenelementen zu wählen?

Grundsätzlich kann die Reihenfolge bei der Verkettung von Datenelementen frei bestimmt werden. Die korrekte Abgrenzung der Datenelemente variabler Länge ist jedoch vorzuneh-men. Die Länge des GS1-128 Symbols kann optimiert werden, wenn Datenelemente variabler Länge an das Ende des Symbols gesetzt werden.

1.2.1.6 Wie hoch ist der Anpassungsaufwand bei der Software, damit die gescannten Daten weiterverarbeitet werden können?

In einigen Standardsoftware-Paketen sind laut Herstellerauskunft Schnittstellen für die Verarbeitung von GS1-128 Daten vorgesehen. Wenden Sie sich bei Verwendung von Standardsoftware an den Anbieter, um Details zu klären. Je individueller die Inhouse-Software gestaltet ist, desto sicherer ist es, dass Anpassungs-aufwand existiert. Setzen Sie sich mit Ihrem Software-Dienstleister zusammen und sprechen Sie ihre Anforderungen und die dafür notwendigen Anpassungen durch. Danach lassen sich die evtl. zu erwartenden Kosten abschätzen.

1.2.1.7 Kann ein Application Identifier (AI) beliebig oft auf einer logistischen Einheit oder Handelseinheit verwendet werden?

Aus Gründen der Sicherheit (Gefahr der Mehrfachbuchung) wird empfohlen, ein Datenele-ment nur einmal pro Seite der zu kennzeichnenden Einheit anzugeben (auf verschiedenen Seiten einer Einheit, jedoch nur mit jeweils gleichem Inhalt).

1.2.1.8 Wird der GS1-128 Strichcode den EAN-Strichcode eines Tages ersetzen?

Nein. Der GS1-128 Strichcode wurde als Antwort auf spezifische Anwendungsanforderungen entwickelt. Er stellt eine Ergänzung der GS1 Standards dar. Der GS1-128 kann nicht an der Einzelhandelskasse gelesen werden und weist auch keine omnidirektionale (richtungs- und lageunabhängige) Lesbarkeit auf.

1.2.1.9 Meine Druckersoftware erlaubt nur die Wahl eines bestimmten Zeichensatzes innerhalb des GS1-128 bzw. Code 128 (A, B oder C). Welchen soll ich wählen?

Bei einer ungeraden Anzahl von Ziffern oder bei alphanumerischen Zeichen ist die Nutzung nur eines Zeichensatzes suboptimal. Die Wahl der optimalen Zeichensatzfolge (‡ kürzest-möglicher Strichcode) inkl. der Start-, Code- und Umschalt-Zeichen sollte von der Druck-software automatisch vorgenommen werden. Darüber hinaus sollten entsprechende Soft-warepakete den Druck des FNC 1-Zeichens am Anfang des Symbols sowie als Trennzeichen bei der Verknüpfung von Dateninhalten variabler Länge vorsehen. Ist die Druckersoftware zu all dem nicht in der Lage, erhöht sich Ihr manueller bzw. programmiertechnischer Aufwand. Es ist zu prüfen, ob die Anschaffung einer entsprechend leistungsfähigen Software

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letztendlich nicht doch günstiger ausfällt. Bei Verschlüsselung rein numerischer Daten, sollte Zeichensatz C gewählt werden.

1.2.1.10 Was ist zu tun, wenn das Nummernkontingent von 9 Stellen plus Erweiterungsziffer beim Generieren der SSCCs (Serial Shipping Container Code) ausgeschöpft ist?

Zunächst ist zu prüfen, ob die bereits vergebenen SSCCs in der Zwischenzeit eventuell wieder "frei" sind, d.h. nicht mehr physisch auf den Versandeinheiten oder in den Datenbanken von Bedeutung sind. Ist dies der Fall, können die Nummern wieder verwendet werden. Kommt es trotzdem zu einem Engpass, kann bei GS1 eine weitere Basisnummer zur Vergrösserung des Nummernvorrats beantragt werden.

1.2.1.11 Kann man anhand der in der im SSCC enthaltenen GS1 Basisnummer den Versender einer logistischen Einheit ermitteln?

Nein! Jeder Teilnehmer am GS1 System innerhalb der logistischen Kette ist berechtigt, Versandeinheiten vor der Weitergabe mit SSCC und zugehöriger Strichcodierung auszu-statten, sofern dies auf der Vorstufe noch nicht geschehen ist. Existiert bereits ein SSCC für ein Packstück, muss dieser übernommen werden.

1.2.1.12 Mit welchem standardisierten Datenformat kann ich den SSCC in der elektronischen Kommunikation übermitteln?

So, wie der Datenbezeichnerstandard zur Übermittlung des SSCC im Strichcode festgelegt wurde, ist der EANCOM®-Standard zur elektronischen Übertragung im EDIFACT-Format vorgesehen.

1.2.1.13 An welcher Stelle einer Seite sollte der Strichcode bzw. das Etikett auf den Paletten angebracht werden?

Transportetiketten müssen auf Paletten/Einheiten, die höher als 1 Meter sind, mindestens 5 cm vom Rand entfernt angebracht sein. Vertikal gilt: Der Strichcodeteil des Etiketts (genau: der SSCC-beinhaltende GS1-128 ) muss sich zwischen 400 und 800 mm über dem Boden befinden. In der Praxis applizieren häufig automatische Etikettiermaschinen zwei Etiketten an der Stirn- sowie der rechts davon liegenden Längsseite (unter Berücksichtigung der nicht bedruckbaren 5 cm) über die Ecke.

1.2.1.14 Was ist, wenn eine Handelseinheit gleichzeitig auch eine Verbrauchereinheit ist, für die ja abweichende Anbringungs-empfehlungen existieren?

In diesem Fall haben die Anbringungsregeln für Handelseinheiten Vorrang vor den Anbrin-gungsregeln für Verbrauchereinheiten, die im GS1 Handbuch "Das globale Identifikations-system" beschrieben werden.

1.2.1.15 Macht die Einführung von Transportetiketten ohne gleichzeitige Einführung des elektronischen Datenaustausches (EDI) überhaupt Sinn?

Ja! Für den Hersteller hat das GS1-128 Transportetikett nicht nur die Funktion einer Brücke zu EDI. Über den SSCC kann auf die Versandeinheit in den internen Prozessen und Daten-banken eindeutig referenziert werden. Der Logistikdienstleister kann den SSCC gleich als Packstück-ID verwenden. Der Empfänger der Ware hat natürlich den grössten Nutzen bei gleichzeitiger Einführung von EDI (elektronisches Lieferavis). Der SSCC kann als bereits vorhandene Paletten-ID dienen. Die durchgängige Verwendung des SSCC auf allen Stufen gewährleistet eine einfache und lückenlose Traceability der Waren.

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1.2.1.16 Können auf dem Etikett auch Informationen untergebracht werden, die rein unternehmensinterne Bedeutung haben?

Ja, unternehmensinterne (Steuerungs)Informationen können mittels der eigens dafür reservierten AI´s der „90er“-Reihe auf dem GS1-128 Etikett untergebracht werden.

1.2.1.17 Ist die Nutzung von Transpondern als Datenträger der Etikettendaten heute schon praktikabel bzw. sollte man mit der Einführung warten, bis die Transpondertechnologie einen entsprechenden Reifegrad erreicht hat?

Die Transpondertechnologie ist eine ergänzende (nicht verdrängende) Technologie zur Strichcodetechnik. Diese Erkenntnis erwächst aus der Einschätzung, dass die Strichcodetechnik in den meisten Bereichen auch weiterhin die kostengünstigste und praktikabelste Lösung sein wird. Dort, wo herkömmliche Strichcodetechnik nicht (oder nur schwer) einsetzbar ist, bieten Transponder möglicherweise eine Alternative. Dabei ist zu beachten, dass die notwendige Standardisierung in der Transpondertechnologie und damit der entsprechende Anwendungsschutz noch nicht vollständig gegeben ist. Die Verwendung von Transpondern als Informationsträger bedeutet derzeit noch einen sehr hohen bilateralen Abstimmungsaufwand. Die Entwicklungsgremien von GS1 und GS1 US (vormals UCC - Uniform Code Council) sind dabei, die noch bestehende Standardisierungslücke in diesem Bereich zu schliessen.

1.2.1.18 Wer überprüft mein GS1-128 (EAN 128) Strichcodeetikett?

Probeetiketten (Originale) werden von GS1 Austria gerne überprüft. Diese werden einer Inhalts- und Qualitätsprüfung unterzogen. Österreichische Teilnehmer am GS1 System bezahlen für die Erstellung von Prüfprotokollen und Testergebnissen erst ab der dritten Prüfung pro Monat den vergünstigten Tarif EUR 10,- pro Prüfung. Unternehmen, die keine GLN besitzen, zahlen ab der ersten Prüfung den Normaltarif EUR 20,- pro Prüfung.

1.2.1.19 Können handelsübliche Scanner den GS1-128 überhaupt lesen?

Ja. Mittlerweile sind alle marktüblichen Lesegeräte in der Lage, GS1-128 Strichcodes korrekt zu verarbeiten. Ein Unternehmen, welches die GS1-128 Strichcodetechnik nutzen möchte, muss lediglich die Schnittstelle zu den Inhouse-EDV-Anwendung entsprechend um-/einstellen.

1.2.1.20 Wie gross oder klein darf ein GS1-128 Symbol sein?

Die Breite dieser Symbole hängt vom Vergrösserungsfaktor und vom Dateninhalt ab. Bei der Nominalgrösse von 100% ist ein Modul (das kleinste/schmalste Element) 1 mm breit. Ausgehend davon kann man das Symbol unter bestimmten Voraussetzungen bis auf minimal 25% verkleinern (kleinste Balkenbreite 0,25mm). Empfohlen ist als „Zielvergrösserung“ für eine breite Anwendung 50%. Die Balkenhöhe sollte 32 mm nicht unterschreiten, ist aber von der entsprechenden Anwendung abhängig.

1.2.1.21 Müssen die Klammern um die Application Identifier (AI) bei einem GS1-128 Symbol auch verschlüsselt werden?

Nein. Die Klammern um die AI's dienen lediglich der leichteren Lesbarkeit der Klartextzeile: zur Unterscheidung zwischen Application Identiefern und Datenfeldern. In codierter Form ist das nicht notwendig, da jedes Computerprogramm für die Decodierung des GS1-128 die Länge der einzelnen Datenfelder kennt.

Übersicht: GS1 DataBar Symbologie

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1.2.1.22 Können beliebig viele Datenelemente durch die Verkettungstechnik miteinander verknüpft werden?

Nein. Für den GS1-128 Strichcode ist eine Maximallänge definiert, die den gängigen Etikettenformaten sowie den Scannerbeschaffenheiten Rechnung trägt (s. Kapitel 5.3 der allgemeinen GS1 Spezifikationen).

1.2.1.23 Wie erkennt der Scanner, dass noch weitere Strichcodes einzulesen sind, wenn die Informationen in mehr als einem GS1-128 Strichcode abgebildet werden?

Im GS1-128 Strichcode selbst ist kein Hinweis verschlüsselt, dass noch weitere Symbole einzulesen sind. Schliesslich können die für die jeweilige Verarbeitung notwendigen Datenelemente bei jedem Anwender in der logistischen Kette differieren. Die Vollständigkeitskontrolle der eingelesenen Informationen ist durch den Vergleich mit der Tabelle der Application Identifier (Anwendungssoftware) möglich und hängt von der jeweiligen Transaktion ab.

1.2.1.24 Warum wird die komfortable Lösung zur Identifikation mengenvariabler Handelseinheiten nicht auch auf variable Verbrauchereinheiten ausgedehnt?

Verbrauchereinheiten müssen von den Einzelhandelskassensystemen möglichst zügig gelesen werden können. Dies macht ihre omnidirektionale (richtungs- und lageunabhängige) Lesbarkeit notwendig. Der für vorwiegend logistische Anwendungen entwickelte GS1-128 Strichcode ist allerdings nur bidirektional (d.h. richtungsabhängig) lesbar. Im Rahmen der neuen Strichcodesymbologie GS1 DataBar werden auch für dieses Thema Lösungen auf Grundlage des Application Identifier Konzepts entwickelt.

1.2.1.25 Ist der SSCC (Serial Shipping Container Code) eine zusätzliche Symbologie zum GS1-128?

Nein. Der SSCC (Deutschland: NVE; Nummer der Versandeinheit) steht für den Application Identifier (00) und ist somit „nur“ ein AI, der in der GS1-128 Strichcode Symbologie verschlüsselt zur Identifikation von logistischen Einheiten verwendet wird.

1.2.1.26 Wie setzt sich der SSCC zusammen?

Der SSCC ist als 18-stellige Nummer aufgebaut, z.B. 3 9012345 123456789 0 Die 1. Stelle ist die Erweiterungsziffer (im Beispiel: 3), die seit dem Jahr 2000 frei wählbar ist und als Erweiterung der Nummernkapazität für den SSCC dient. Bei Nichtverwendung wird empfohlen, die Ziffer 3 zu setzen, was dem früheren Packungsindikator „Verpackung nicht definiert“ entspricht. Die 2. bis 8. Stelle – oder 2. bis 10. Stelle - (im Bsp. 9012345) ist die Basisnummer, während die 9. bis 17. Stelle – oder 11. bis 17. Stelle - (im Bsp. 123456789) die Nummernkapazität zur individuellen (fortlaufenden) Bezeichnung von logistischen Einheiten bezeichnet. Die 18. Stelle (im Bsp. 0) ist die Prüfziffer (Berechnung nach dem gleichen Algorithmus, wie jener zur Berechnung der Prüfziffer der GTIN (Global Trade Item Number).

1.2.1.27 Die in meinem Anwendungsprogramm erzeugte Packstücknummer entspricht nicht dem Format des SSCC Wie kann ich beide Systeme miteinander in Einklang bringen?

Sofern es sich bei der internen Packstücknummer um eine rein numerische Ziffernfolge mit höchstens 8, bzw. 10 Ziffern handelt, kann diese in den SSCC (Erweiterungsziffer plus fortlaufende Nummerierung) integriert werden. (Diese „interne“ Nummer ist völlig ohne Bedeutung für externe Geschäftspartner.) Zur Generierung des endgültigen SSCC wäre dann

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die 7, bzw. 9-stellige Basisnummer einzufügen und die Prüfziffer entsprechend über alle 17 Stellen zu ermitteln. Liegt die interne Packstücknummer in einem anderen Format vor, muss ein von dieser unabhängiger SSCC gebildet werden, der über eine Referenzdatei mit der jeweiligen internen Nummer „verknüpft“ wird.

1.2.2 SSCC (Serial Shipping Container Code) SSCC, zur eindeutigen, weltweit überschneidungsfreien Identifikation der Lager-, Versand- oder Transporteinheiten.

1.2.2.1 Individuelle logistische Einheit Eine Logistische Einheit ist eine für den Transport und/oder die Lagerung beliebig zusammengestellte Einheit, die für die gesamte Versorgungskette bestimmt ist. Logistische Einheiten werden mit dem Serial Shipping Container Code (SSCC) gekennzeichnet. Die Identifikation von Transporteinheiten ermöglicht eine Vielzahl von Benutzeranwendungen. Insbesondere stellt der SSCC eine Verknüpfung zwischen der physischen Transporteinheit und den zu der Transporteinheit gehörenden Informationen, die zwischen Handelspartnern mittels EDI ausgetauscht wurden, bereit.

Zum Zwecke der Warenverfolgung und des Routings, für Rückrufaktionen oder für die Einrichtung von Qualitätssicherungssystemen benötigen Versender, Dienstleister und Empfänger ein eindeutiges Identifikationssystem, das jedes Gebinde auf dem Weg durch die logistische Kette identifiziert und in Form eines Strichcodes maschinenlesbar aufgebracht werden kann.

Der SSCC wird in Deutschland auch als NVE (Nummer der Versandeinheit) bezeichnet. Der SSCC wird im GS1-128 Strichcodesymbol mit dem GS1 Application Identifier (00) abgebildet.

1.2.2.2 Die Struktur des SSCC Der 18-stellige SSCC besteht aus einer Erweiterungsziffer (0-9), einer GS1 Basisnummer, einer seriellen Bezugsnummer und einer Prüfziffer.

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1.3 GS1 DataBar

GS1 DataBar (vorm. RSS - Reduced Space Symbology) - steht ab 2010 bilateral, ab 2014 in einer offenen Anwendungsumgebung als Ergänzung zu den EAN/UPC Strichcodes zur Auszeichnung von Handelseinheiten zur Verfügung. Diese Strichcodesymbologie benötigt weniger Platz als der EAN/UPC bzw. kann der GS1 DataBar neben der GTIN (Global Trade Item Number) auch Zusatzinformatio-nen abbilden.

1.3.1 GTIN™ (Global Trade Item Number™)

GTIN™ (Global Trade Item Number™) zur eindeutigen, weltweit überschneidungsfreien Identifikation von Handelseinheiten.

1.3.1.1 GS1 Identifikation und Kennzeichnung von Handelseinheiten

Eine Handelseinheit ist definiert als jede Einheit eines Produktes oder einer Dienstleistung, für die die Weitergabe von Stammdaten erforderlich ist und die an irgendeinem Punkt der Versorgungskette mit einer Preisangabe versehen, bestellt, ver- oder berechnet werden kann. Diese Definition beinhaltet Dienstleistungen und Produkte - vom Rohstoff bis hin zur Endverbrauchereinheit -, die alle über vordefinierte Eigenschaften verfügen. Jede Nummer ist als Ganzes zu betrachten und darf nicht in ihre Bestandteile zerlegt werden. Aber es ist zu beachten: Eine Handelseinheit kann zum Beispiel dieselbe Identifikationsnummer wie ein Standort haben. Deshalb muss jeder Systemanwender imstande sein, die richtige Anwendung der Daten sicherzustellen.

1.3.1.2 Die Struktur der GTIN

Die GTIN-8, GTIN-12, GTIN-13 besteht aus einer GS1 Basisnummer gefolgt von einem Artikelbezug und einer Prüfziffer. Die GTIN-14, zur Identifikation von Um-/Überverpackungen - Bildung von Verpackungshierarchien - (nicht für die Scannerkassen am POS), besitzt vor der GS1 Basisnummer noch eine Erweiterungsziffer. Von GS1 Austria werden auch einzelne GTINs vergeben. Jede der vier folgenden Nummerierungsstrukturen stellt eindeutige GS1 Identifikationsnummern bereit. Sie sollen in den Datenbanken in einem 14-stelligen Feld rechtsbündig dargestellt werden.

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1.3.1.3 Bedeutung des Indikators bei der GTIN-14:

• Indikator 0: Ist eine Füllziffer und wird angefügt, um eine GTIN-13 in einer Strichcodesymbologie zu verwenden, die nur 14-stellige Formate unterstützt, ist daher keine GTIN-14.

• Indikator 1 bis 8: Werden je nach Anforderung von dem Teilnehmer vergeben, der auch für die Artikelnummern verantwortlich ist. Es können bis zu 8 unterschiedliche GTIN-14 zur Identifikation von Handelseinheiten, die kleinere Einheiten mit der selben GTIN enthält, vergeben werden.

• Indikator 9: Gibt an, dass es sich bei der GTIN-14 um eine variable Handelseinheit handelt, es wird eine zusätzliche Angabe (Gewicht, Länge, Volumen, Menge) benötigt.

1.3.1.4 GTIN-Vergaberegeln:

Es stellt sich immer wieder die Frage, wann eine GTIN bei einem Relaunch eines Produktes, einer geringfügigen Anpassung oder einer Korrektur des Designs geändert werden muss oder weiter verwendet werden kann.

GTIN (Global Trade Item Number) trägt für eine globale Umsetzung der Versorgungskette durch die Identifikation jeder einzelnen Handelseinheit (die einen Preis hat, bestellt und verrechnet werden kann) bei.

GTIN Vergabe - Einfach gemacht Das Vorgehen ist in den nachfolgend aufgeführten Broschüren beschrieben. Diese können Sie von der GS1 Homepage herunterladen.

Engl. Broschüre GTIN Vergabe - Einfach gemacht Engl. Broschüre Healthcare GTIN Vergaberegeln

Anmerkung: Diese Vergaberegeln sind global anwendbar. Ausnahmen sind nur zulässig, wenn entsprechende nationale Gesetze oder Verordnungen dies vorschreiben.

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1.3.2 Einführungszeitplan

Ab 2010 steht der GS1 DataBar den Anwendern zur bilateralen Auszeichnung (Focus

Frische) von Handelseinheiten zur Verfügung. Um eine reibungslose Einführung bis

2014 in einer offenen Anwendungsumgebung zu gewährleisten, sind die betroffenen

Systeme (Hard- u. Software) auf Ihre "Readiness" zu überprüfen.

1.3.3 Anwendungsbereiche

Die Eigenschaften vom GS1 DataBar bieten in einer Reihe von Anwendungsbereichen sehr interessante Möglichkeiten. Bei mengenvariablen, losen und sehr kleinen Produkten, sowie bei Coupons.

1.3.3.1 - Mengenvariable Produkte

Im Gegensatz zu den bisherigen Möglichkeiten erlaubt GS1 DataBar eine global eindeutige Kennzeichnung auf Basis der GTIN™ mit nachfolgender Stück-, Gewichts- oder Preis-/Währungsangabe für mengenvariable Ware. Die bisherigen Lösungen dafür waren nur national gültig und bedeuten einen erheblichen Mehraufwand für Hersteller und Handel.

1.3.3.2 - Lose Produkte

Ein anderes Segment des Lebensmittelbereichs, das von GS1 DataBar profitieren kann, ist lose Obst- oder Gemüseware. Durch die sehr kleinen Strichcodes ist es möglich, jedes einzelne Stück mit einem Strichcode zu versehen.

1.3.3.3 - Sehr kleine Produkte

Sehr kleine Artikel konnten bisher auf Grund des geringen Platzangebotes nicht mit Strichcodes versehen werden. Mit GS1 DataBar ist es nun erstmals möglich auch diese Artikel mit einem Strichcode auszuzeichnen, und damit in automatisierte Prozesse einzubinden. Dies ist vor allem im medizinischen Bereich wichtig.

1.3.3.4 - Coupons

Ähnlich wie im Bereich der Mengenvariabler Produkte sind für Coupons auch nationale Lösungen im Einsatz. Diese erschweren die grenzüberschreitende Gültigkeit von Coupons. Mittels GS1 DataBar kann eine weltweite Eindeutigkeit und Lesbarkeit von Coupons erreicht werden.

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1.3.4 Ausprägungen und Technische Eigenschaften Der GS1 DataBar steht in mehreren Varianten zur Verfügung, die sich durch ihre Eigenschaften und Möglichkeiten unterscheiden. Die Familie der GS1 DataBar Strichcodes besteht aus einer Reihe unterschiedlicher Strichcodes die jeweils bestimmte Eigenschaften und Vorzüge aufweisen. Entsprechend den Anforderungen der Anwendung muss die geeignete Variante gewählt werden. Dies ist jedoch nicht pro individuellen Anwender zu sehen, sondern dies muss branchenweit geregelt sein. Als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist die omnidirektionale (lageunabhängige) Lesbarkeit zu betrachten. Dies entscheidet darüber, ob der Strichcode für die Verwendung am POS (Point of Sale – an der Kassa) gelesen werden kann. Nur omnidirektionale Strichcodes gewährleisten die schnelle und sichere Abwicklung an der Kassa.

1.3.4.1 Ausprägungen des GS1 DataBar:

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1.4 ITF-14

ITF-14 Strichcodesymbologie zur Verschlüsselung von GTIN's (Artikelnummern) auf Handelseinheiten die nicht die Kassensysteme des Einzelhandels passieren. Der ITF-14 kann direkt auf Kartons gedruckt werden.

Die Nutzung der ITF-14 Symbologie (Interleaved Two of Five) im GS1 System ist auf die Verschlüsselung von GTIN´s auf Handelseinheiten begrenzt. Es können 12-, 13- und 14-stellige GTIN´s strichcodiert werden. 12- und 13-stellige GTIN´s werden links mit Nullen auf die erforderlichen 14 Stellen ergänzt. Der ITF-14 kann nicht am POS des Einzelhandels gelesen werden. Diese Symbologie ist im speziellem für den Direktdruck auf Wellpappe (Karton) geeignet. Charakteristisch für den ITF-14 ist der Stützrahmen. Zweck des Stützrahmens (der Trägerbalken) ist erstens den durch die Druckerplatte verursachten Anpressdruck auf das Symbol auszugleichen, und zweitens die Lesezuverlässigkeit zu erhöhen.

Verschlüsselung einer 13-stelligen GTIN

09099999543217

Verschlüsselung einer 14-stelligen GTIN

19099999543214

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1.5 GS1 Data Matrix

Diese Symbologie ist eine unabhängige 2-dimen-sionale Matrixsymbologie, die aus quadratischen Modulen besteht, welche innerhalb eines einfassenden Suchmusters angeordnet sind.

GS1 hat Data Matrix teilweise in sein System über-nommen, da es die Nummerierungsstrukturen des GS1 Systems abbilden kann und einige technische Vorteile bietet. Die kompakte Ausführung und die Möglichkeit zur Anbringung der Symbologie mit verschiedenen Methoden auf unterschiedliche Trägermaterialien sind vorteilhaft gegenüber zurzeit verwendeten Symbologien im GS1 System.

Data Matrix Symbole können von 2D-Bild-scannern oder Kamerasystemen gelesen werden. Die meisten anderen Lesegeräte, die keinen zweidimensionalen Bildaufbau haben, können Data Matrix Symbole nicht lesen. Der Einsatz von Data Matrix ist auf neue Nischenanwendungen eingeschränkt, die darauf eingestellt sind, 2D-Bild-scanner (Imagescanner) entlang der Versorgungskette zu verwenden.

Zusätzliche Information zum GS1 Data Matrix stellt Ihnen GS1 auf Anfrage gerne zur Verfügung.

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1.6 CC - Composite Component

Die Composite Symbology enthält in einem Symbol sowohl ein lineares GS1 Symbol als auch eine zweidimensionale Komponente. Die lineare Komponente verschlüsselt die Primäridentifikation des Artikels. Die angrenzende zweidimensionale Komponente verschlüsselt zusätzliche Informationen, wie Los- oder Chargennummer und das Verfallsdatum.

Das Composite Symbol enthält immer eine lineare Komponente, so dass die primäre Identifikation von allen Scannern gelesen werden kann. Das Composite Symbol enthält immer eine mehrzeilige zweidimensionale Komponente, die von einem linearen und Flächen-CCD Scanner, sowie einem linearen und Raster-Laser-Scanner, gelesen werden kann.

Der CC ist in drei Varianten verfügbar:

1. Composite Component A Anlehnung an die Struktur des MicroPDF417 zur Verschlüsselung von bis zu 56 numerischen Zeichen.

2. Composite Component B Abwandlung des MicroPDF-Symbols zur Verschlüsselung von bis zu 338 numerischen Zeichen.

3. Composite Component C Abwandlung des PDF417-Symbols zur Verschlüsselung von bis zu 2.361 numerischen Zeichen.

Da die Composite Symbology nur unter bestimmten technischen Vorraussetzungen gedruckt bzw. gelesen werden kann, ist diese Symbologie noch nicht zur Anwendung freigegeben. Diese Freigabe erfolgt durch GS1 zu einem späteres Zeitpunkt in Abstimmung mit den Anwendern. Derzeit scheint es so die CC keine Anwendung im GS1 System finden wird.

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2 GS1 DataBar Symbology

Der GS1 DataBar wurde bereits vor einigen Jahren entwickelt und war bisher unter dem Begriff RSS® (Reduced Space Symbology) bekannt. Er steht ab 2010 bilateral, ab 2014 in einer offenen Anwendungsumgebung als Ergänzung zu den EAN/UPC Strichcodes zur Auszeichnung von Handelseinheiten zur Verfügung.

Der DataBar ergänzt die bisherigen EAN Barcode. Damit Sie, wenn am POS (Point of Sale) mehr als "nur" Referenzwerte barcodiert benötigt werden, dies auch über die weltweite GS1 Norm machen können. Das besondere dieser neuen Strichcodefamilie ist der verringerte Platzbedarf der Symbole und die grössere Menge an Information, die darin enthalten sein kann.

Dabei wird ein linearer Barcode (UPC/EAN oder UCC/GS1 128) mit einem 2D-Symbol verbunden (PDF 417 oder UCC/EAN-spezifischer Micro PDF).

Die GS1 DataBar Symbology basiert auf § der linearen 1D Barcode Komponente welche die Referenz nach den bekannten GS1

UCC/EAN-Standards enthält. Dieser dient gleichzeitig dem Lesegerät als Orientierungssymbol.

§ und der dazukombinierten 2D Komponente mit allen Supplementärdaten wie Grösse, Gewicht, Anzahl der Packstücke, Mindesthaltbarkeitsdatum, Herkunft oder andere weitergehende Informationen und/oder Handlinghinweise.

Je nach Art des Symbols ist eine Datenmenge von max. 74 numerische oder 41 alphanumerische Zeichen codierbar. Dateninhalte, die jetzt bereits im GS1-128 (EAN-128) dargestellt werden können (wie Mindesthaltbarkeitsdatum, Chargennummer…), sind mit dem GS1 DataBar in Zukunft auch am POS verwertbar. Besonders für sehr kleine Artikel, aber auch im Frischebereich und bei gewichtsvariablen Artikel ergeben sich dadurch neue Anwendungsmöglichkeiten.

Die Einführung eines neuen Strichcodes bedingt Umstellungen und Investitionen. Das hat Auswirkungen auf alle Stellen in den Systemen des Handels an denen Handelseinheiten gescannt werden. Dies betrifft nicht nur die Kasse sondern auch alle davor liegenden Abläufe. Wareneingang, Inventur und Bestellprozesse sind davon ebenso betroffen wie die Kommissionierung in Zentral- und Regionallägern. Weiter die Hardware, z.B. Scanner, Drucker, Waagen… Sie müssen überprüft werden ob der Strichcode gelesen werden kann. In der Software sind Schnittstellen und Datenfelder anzupassen, mit Kunden und Lieferanten ist Art und Zeitpunkt der Einführung abzustimmen. Das Personal muss informiert und geschult werden und der Aufbau von Know-how im Unternehmen ist sicherzustellen. Gerne helfen wir Ihnen die Einführung zu erleichtern und Ihre Mitarbeiter zu entlasten. KB Consult leistet gerne die benötigte Unterstützung bei der Einführung von DataBar und stellt dafür eine Reihe von Hilfsmitteln zur Verfügung. Z.B. ist eine Testkarte vorhanden mit der auf einfache Weise festgestellt werden kann, ob ein Scanner DataBar lesen kann.

Diese Testkarte kann samt Beschreibung kostenlos über KB Consult bestellt werden. Für weitere Fragen oder Hilfe zur Einführung von DataBar steht Ihnen Kurt Bögli von der KB Consult, Tel 052 384 16 96 ([email protected]) gerne zur Verfügung.

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2.1 GS1 DataBar Features

? Mit 01.01.2010 wird die Strichcodesymbologie "Reduced Space Symbology", unter DataBar

zum offenen globalen Standard für die Artikelidentifikation von Handelseinheiten bis zum POS.

? GS1 hat sich mit der Industrie und dem Handel gemeinsam auf dieses Datum geeinigt.

? GS1 DataBar ergänzt die EAN/UPC Symbologie bei einem Platzbedarf von weniger als 50 % eines GS1-13 Strichcodesymbols und eignet sich so zur Kennzeichnung sehr kleiner Einheiten wie Kosmetik- oder Schmuckartikel.

? Auch Produkte mit erhöhtem Informationsbedarf profitieren von den neuen Strichcodes:

? Mit den GS1 DataBar Expanded Versionen lassen sich zusätzlich zur GTIN weitere Daten auf geringem Platz omnidirektional, d.h. richtungs- und lageunabhängig lesbar, aufdrucken.

? Damit werden diese GS1 DataBar Versionen vor allem interessant für die Kennzeichnung mengenvariabler Waren (z.B. Obst, Gemüse, Fleisch, Käse, …) oder serialisierter Gutscheine, die direkt am POS verarbeitet werden können.

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2.2 Übersicht / Anwendung: Die GS1 DataBar Symbologie

Bezeichnung Darstellung POS geeignet

omnidirektional lesbar

Inhalte

GS1 DataBar Omnidirectional

JA JA GTIN-8, 12, 13, 14

GS1 DataBar Stacked Omnidirectional

JA JA GTIN-8, 12, 13, 14

GS1 DataBar Expanded

JA JA bis zu 74 / 41 Zeichen (num/alpha) mittels AI's (analog GS1-128)

GS1 DataBar Expanded Stacked

JA JA bis zu 74 / 41 Zeichen (num/alpha) mittels AI's (analog GS1-128)

GS1 DataBar Truncated

NEIN GTIN-8, 12, 13, 14

GS1 DataBar Limited

NEIN GTIN-8, 12, 13, 14 mit Einschränkungen

GS1 DataBar Stacked

NEIN GTIN-8, 12, 13, 14

GTIN-12 und GTIN-13= Global Trade Item Number / früher UPS und EAN Artikelnummer POS: Point of Sale

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2.3 Anwendungsempfehlung

? Wird GS1 DataBar auf Einheiten verwendet, die von omnidirektionalen Slotscannern gelesen werden, sind folgende DataBar zu verwenden: - GS1 DataBar Omnidirectional, - GS1 DataBar Stacked Omnidirectional, - GS1 DataBar Expanded oder - GS1 DataBar Expanded Stacked

? Wird nur die GTIN im Application Identifier AI (01) verschlüsselt, sollte entweder - GS1 DataBar Omnidiractional oder - GS1 DataBar Stacked Omnidirectional verwendet werden. Die Auswahl eines dieser Symbole ist abhängig von der Grösse der Fläche, die für das Symbol verfügbar ist.

? Werden zusätzlich zur primären Identifikation Datenelemente gefordert, muss - GS1 DataBar Expanded oder - GS1 DataBar Expanded Stacked eingesetzt werden. Die Auswahl eines der beiden Symbole ist abhängig von der für das Symbol verfügbaren Fläche.

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2.4 Anwendungen

1 Weniger Platzbedarf 2 Gewichtsvariable Artikel 3 Einzelauszeichnung im Frischebereich (direkt auf dem Artikel

– zB exotische Früchte) 4 Sonderanwendungen wie Coupons und Kundenkarten 5 Darstellung von Zusatzinformation wie MHD, Charge oder individuelle Seriennummern

Grössenvergleich DataBar versus EAN 13

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Individuen können einzeln codiert werden ? Kennzeichnung mit EAN / UPC

Strichcodesymbolen wegen der Symbolgrösse nicht möglich.

? Kennzeichnung mit GS1

DataBar Strichcodes möglich

2.5 GS1 DataBar ermöglich eine Vielzahl von Zusatzinformationen

? Datumsinformationen ? Chargennummern ? Seriennummern ? Preis/Gewicht ? Herkunft ? Qualitätsklassen ? Die Logik dafür ist die Gleiche wie beim GS1-128 (EAN-128) und schon weit verbreitet im

Einsatz, bekannt und bewährt

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2.6 Die GS1 DataBar Symbologie besteht aus drei Gruppen

? GS1 DataBar (RSS-14) • GS1 DataBar • GS1 DataBar Stacked • GS1 DataBar Stacked Omnidirectional • GS1 DataBar Truncated

? GS1 DataBar Expanded (RSS Expanded) • GS1 DataBar Expanded • GS1 DataBar Expanded Stacked

? GS1 DataBar Limited (RSS Limited) • GS1 DataBar Limited

Charakteristika der DataBar Familie

? Verschlüsselter Zeichensatz • Ziffern 0 – 9 für DataBar, DataBar Limited, Einschränkung erste Ziffer 0 oder 1 für

DataBar Limited • Ziffern, Gross- und Kleinbuchstaben, 20 Sonderzeichen und Funktionszeichen 1 –

Subset ISO/IEC 646 ? Symbolzeichenstruktur

• Unterschiedliche Symbolzeichen für jede Variante • Datenkapazität • AI (01) + GTIN • 74 numerische oder 41 alphabetische Zeichen (GS1 DataBar Exp.)

? Fehlererkennung durch Prüfsummenberechnung nach: • Modulo 79 (GS1 DataBar) • Modulo 211 (GS1 DataBar Expanded) • Modulo 89 (GS1 DataBar Limited)

? Zeichen selbstprüfend ? Hellzone nicht erforderlich ? Symbologie-Identifikator: ]e0 ? Datenkomprimierung, die für jene Zeichenkette optimiert ist, die sie verschlüsselt

? Verknüpfungszeichen “0” oder “1” • Bei 0 steht das DataBar Symbol alleine, • Bei 1 ergänzt mit Composite Component

? Die Symboldatenzeichen entsprechen nicht direkt der verschlüsselten Information ? GS1-128 Emulation bei entsprechenden Lesegeräten ? Rand zu Rand Decodierung ? Klarschrift

• Die im Barcodeteil enthaltenen Informationen werden unter dem Symbol angegeben. • Zeichen sollen gut lesbar (z.B. OCR-B) sein • AI´s müssen als solche gekennzeichnet werden, z.B. in runde Klammern gesetzt werden.

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2.6.1 Strichcodierung am Beispiel EAN 13 (EAN 13)

2.6.2 Strichcodierung am Beispiel DataBar

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2.7 GS1 DataBar Spezifikationen

2.7.1 GS1 DataBar Omnidirektional Spezifikation

? Abmessung: 96 Module (96X) in der Breite, 33 Module (33X) in der Höhe ? Omnidirektional, am POS lesbar ? Verschlüsselte Daten: AI(01) + GTIN1, n2+n14 stellig

(01 0999999543217) ? Strichcodiert: Verknüpfungszeichen + GTIN ohne Prüfziffer

(909999954321) ? Datensicherheit: 2 Suchmuster die aus der Prüfsumme mit Hilfe des Modulo 79 berechnet

werden

? 2 Randzeichen: je 2 Module, mit je 1 Balken und 1 Zwischenraum ? 4 Datenzeichen: je 16 (15) Module, mit je 4 Balken und 4 Zwischenräume ? 2 Suchmuster: je 15 Module, mit je 3 (2) Balken und 2 (3) Zwischenräume

1 GTIN-12 und GTIN-13= Global Trade Item Number / früher EAN Artikelnummer

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2.7.2 GS1 DataBar Verschlüsselung

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2.7.3 GS1 DataBar Stacked Omnidirectional Spezifikation

? Abmessung: 50 Module (50X) in der Breite, 69 Module (69X) in der Höhe ? omnidirektional, am POS lesbar ? Verschlüsselte Daten: AI(01) + GTIN2, n2+n14 stellig (01 0999999543217) ? Strichcodiert: Verknüpfungszeichen + GTIN ohne Prüfziffer (909999954321) ? Datensicherheit: 2 Suchmuster die aus der Prüfsumme mit Hilfe des Modulo 79 berechnet

werden

Struktur:

2 GTIN-12 und GTIN-13= Global Trade Item Number / früher EAN Artikelnummer

? 4 Randzeichen: je 2 Module, mit je 1 Balken und 1 Zwischenraum

? 4 Datenzeichen: je 16 (15) Module, mit je 4 Balken und 4 Zwischenräume

? 2 Suchmuster: je 15 Module, mit je 3 (2) Balken und 2 (3) Zwischenräume

Übersicht: GS1 DataBar Symbologie

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2.7.4 GS1 DataBar Expanded Spezifikation

? Abmessung: max. 534 Module (534X) in der Breite, 34 Module (34X) in der Höhe ? omnidirektional, am POS lesbar ? Verschlüsselte Daten: variabel, max. 74 numerische oder max. 41 alphabethische, AI´s ? Datensicherheit: 2 - 11 Suchmuster die aus der Prüfsumme mit Hilfe des Modulo 211

berechnet werden Struktur:

? 2 Randzeichen: je 2 Module, mit je 1 Balken und 1 Zwischenraum ? 4 - 22 Datenzeichen: je 17 Module, mit je 4 Balken und 4 Zwischenräume ? 2 - 11 Suchmuster: je 15 Module, mit je 3 (2) Balken und 2 (3) Zwischenräume

GS1 DataBar Expanded Versionen

Höherkomprimierte Datenelementfolgen

? • Datenelementfolgen mit fixer Länge • GTIN und Gewicht (eingeschränkter Bereich) (01)+(3103) oder (01)+(3202) oder

(01)+(3203) • GTIN und Gewicht und Datum (01)+(310n) oder (01)+(320n) oder (01)+(3203) und

wahlweise (11) oder (13) oder (15) oder (17)

? • Datenelementfolgen mit variabler Länge • AI(01) und Preis

(01)+(392x) oder (01)+(393x) oder (01)+(3203) • AI(01)

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2.7.5 GS1 DataBar Expanded Stacked Spezifikation

? Abmessung: max. 534 Module (534X) in der Breite, 71 Module (71X) bis 404X in der Höhe,

2 – 11 Reihen ? omnidirektional, am POS lesbar ? Verschlüsselte Daten: Variabel. Max. 74 numerische oder

41 alphanumerische AI´s ? Datensicherheit: 2 - 11 Suchmuster die aus der Prüfsumme mit Hilfe des Modulo 211

berechnet werden

Struktur:

? 2 Randzeichen: je 2 Mo-dule, mit je 1 Balken und 1 Zwischenraum

? 4 - 22 Datenzeichen: je 17 Module, mit je 4 Bal-ken und 4 Zwischenräu-me

? 2 - 11 Suchmuster: je 15 Module, mit je 3 (2) Bal-ken und 2 (3) Zwischen-räume

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2.7.6 GS1 DataBar Truncated Spezifikation

? Abmessung: 96 Module (96X) in der Breite, 13 Module (13X) in der Höhe ? nicht omnidirektional, nicht am POS lesbar ? Verschlüsselte Daten: AI(01) + GTIN, n2+n14 stellig (01 0999999543217) ? Strichcodiert: Verknüpfungszeichen + GTIN ohne Prüfziffer (909999954321) ? Datensicherheit: 2 Suchmuster die aus der Prüfsumme mit Hilfe des Modulo 79 berechnet

werden Struktur:

? 2 Randzeichen: je 2 Module, mit je 1 Balken und 1 Zwischenraum ? 4 Datenzeichen: je 16 (15) Module, mit je 4 Balken und 4 Zwischenräume ? 2 Suchmuster: je 15 Module, mit je 3 (2) Balken und 2 (3) Zwischenräume

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2.7.7 GS1 DataBar Limited Spezifikation

? Abmessung: 74 Module (74X) in der Breite, 10 Module (10X) in der Höhe ? nicht omnidirektional, nicht am POS lesbar ? Verschlüsselte Daten: AI(01) + GTIN, n2+n14 stellig (01 0999999543217), Indikator der

GTIN nur 0 oder 1 ? Strichcodiert: Verknüpfungszeichen + GTIN ohne Prüfziffer (909999954321) ? Datensicherheit: 1 Prüfzeichen das aus der Prüfsumme mit Hilfe des Modulo 89 berechnet

wird Struktur:

? • 2 Randzeichen: 2 Module, mit je 1 Balken und 1 Zwischenraum ? • 2 Datenzeichen: 26 Module, mit je 7 Balken und 7 Zwischenräume ? • 1 Prüfzeichen: 18 Module, mit je 7 Balken und 7 Zwischenräume

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2.7.8 GS1 DataBar Stacked Spezifikationen

? Abmessung: 50 Module (50X) in der Breite, 13 Module (13X) in der Höhe ? nicht omnidirektional, nicht am POS lesbar ? Verschlüsselte Daten: AI(01) + GTIN, n2+n14 stellig (01 0999999543217) ? Strichcodiert: Verknüpfungszeichen + GTIN ohne Prüfziffer (909999954321) ? Datensicherheit: 2 Suchmuster die aus der Prüfsumme mit Hilfe des Modulo 79 berechnet

werden Struktur:

? 4 Randzeichen: je 2 Module, mit je 1 Balken und 1 Zwischenraum ? 4 Datenzeichen: je 16 (15) Module, mit je 4 Balken und 4 Zwischenräume ? 2 Suchmuster: je 15 Module, mit je 3 (2) Balken und 2 (3) Zwischenräume

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2.8 Kennzeichnung von Kleinstprodukten im Gesundheitswesen

2.9 GS1 DataBar Qualitätsparameter

? • Nummerierungsstruktur • EAN/UCC-14 • weitere AI´s

? • ISO Symbol Qualitätsklasse • 1,5 (C)

? • Messblende 6 mils • 6 mil (0,150 mm bzw. 0,006 inch)

? • Wellenlänge • 670 nm +/-10

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2.10 GS1 DataBar Symbolklassen nach ISO / IEC 15416