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„Hängen Gesundheit und Leistungs-fähigkeit unweigerlich zusammen?“
Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Bert Wagener
© DGUV Akademie 20 Jahre Hochschule der Gesetzlichen Unfallversicherung
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Kernfrage
Hängen Gesundheit und Leistungsfähigkeit unweigerlich zusammen?
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Häufige Kriterien der Gesundheit (vgl. Franke, 1993; auch: Becker, 2006)
• Störungsfreiheit
• Leistungsfähigkeit
• Rollenerfüllung
• Homöostase/Gleichgewichtszustand
• Flexibilität
• Anpassung
• Wohlbefinden
Problem: „Schwarzweiß-Denken“
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Ein erster Versuch der Kategorisierung
Normal Gesunde
Keine Gedanken um Gesundheit, bisher nicht krank
Präventiv Gesunde
Aktiv für Gesundheit Tätig (Ernährung, Bewegung, Sport, Schlaf, positive Sinnfindung)
Gesund nach Lebenskrisen
Haben schwere Belastungen/Lebensereignisse erfolgreich bewältigt
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Relevanz von Einflussfaktoren auf die Gesundheit
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Gesundheitsindikatoren
Bevölkerungsbezogen:
• Säuglingssterblichkeit
• Lebenserwartung
• Mortalität (Todesursachenstatistik)
• Morbidität (Prävalenz/Incidenz)
• Krankenstand (A.U. Statistik)
• Rentenzugangsstatistik
• Krankenhausbehandlungsstatistik
Individuell:
• Lebensqualität (somatisch – psycho – mental – sozial)
• Teilhabe/Integration
• „Gesundheitserwartung“
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Was ist denn nun „Gesundheit“?
• Die Abwesenheit von Krankheit?
oder
• ein Zustand der noch nicht festgestellten Krankheit, z. B. mangels durchgeführter Untersuchungen?
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Gesundheitsdefinitionen im Wandel
WHO 1946
Gesundheit ist ein Zustand vollständigen, körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen.
WHO 1987
Gesundheit ist die Fähigkeit und die Motivation ein wirtschaftlich und sozial aktives Leben zu führen
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Gesundheitliche Einflussfaktoren
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Einflussfaktoren auf die Gesundheit
• MedizinPrävention, Kuration, Rehabilitation
• Biologie/GenetikPathogenese, Salutogenese
• UmweltverhältnisseNatur, Technik, Soziales
• Lebensstil, Verhalten
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Selbstwirksamkeitsüberzeugung und Motivation
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Wie groß ist der jeweilige Einfluss?
Schätzungen des CDC Atlanta:
• 15 % Einfluss des Gesundheitssystems
• 25 % Biologische Faktoren
• 50 % Lebensstil, Gesundheitsverhalten, soziales Umfeld
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Krankheit, Gesundheit und LeistungsfähigkeitDefinition der Gesetzlichen Krankenversicherung:
„Objektiv fassbarer, regelwidriger, anomaler körperlicher oder geistiger Zustand, der die Notwendigkeit einer Heilbehandlung erfordert und zur Arbeitsunfähigkeit führen kann.“
Was ist die „Regel“?
Ideale Norm ≠ Funktionale Norm ≠ Statistische Norm
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Zweidimensionales Modell von Befund und Befinden
Befund
somatoforme Störungen krank
gesund
scheingesund/ funktionell gesund
sich
kra
nk fü
hlen
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n
Be
fin
de
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ohne eindeutig/krank
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Auf die Balance kommt es an
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Gesundheit und Krankheit – ein Kontinuum
Krankheit und Gesundheit sind kein Zustand, sondern ein dynamisches Geschehen.
(Eggers)
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Gesundheit und Leistungsfähigkeit:
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Feststellung von „Gesundheit“ und Leistungs-fähigkeit
Leistungsfähigkeit wofür?
• Befund (objektiv)
• Befinden (subjektiv)
• Belastungen
• Beanspruchungen
• Ressourcen
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