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NACHHALTIGKEITSBERICHT 2015
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
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Vorwort 3 Über diesen Bericht 4
1. Das Unternehmen Energie Steiermark 51.1 Die wesentlichen Nachhaltigkeits-Themen der Energie Steiermark 71.2 Unternehmensporträt 91.3 Energiewirtschaftliches Umfeld 131.4 Geschäftsentwicklung der Energie Steiermark 13
2. Verantwortung für die Region 152.1 Wirtschaftlicher Motor für die Region 162.2 Regionale Beschaffung 172.3 Handeln mit Verantwortung 19
3. Nachhaltige Energie & Green Company 243.1 Hundert Prozent CO2-freier Strom 253.2 Umweltfreundliche Fernwärme 273.3 Sichere Energieversorgung 283.4 Internes Umweltmanagement 303.5 Natur- und Artenschutz 34
4. Vom Versorger zum Dienstleister 364.1 Kundenservice im Fokus 374.2 Informations sicherheit 394.3 Neue Rahmenbedingungen – Umsetzung Energie effizienzgesetz 394.4 Kundenorientierte Energiedienstleistungen 404.5 Zukunftsthema E-Mobility 424.6 Innovation, Forschung & Entwicklung 44
5. Verantwortungsvoller Arbeitgeber 495.1 Kulturprojekt „E-Volution“ 515.2 Entwicklung & Weiter bildung 525.3 Junge Menschen im Mittelpunkt 535.4 Gesundheit und Sicherheit der MitarbeiterInnen 535.5 Gleiche Chancen für alle 545.6 Ideenmanagement 54
6. Im Dialog mit unseren Stakeholdern 556.1 Proaktive Einbindung und Bürgerbeteiligung 576.2 Soziales Engagement 62
Nachhaltigkeitsprogramm 67 GRI-Index in Überein stimmung mit G4 – Kern-Option 73 Impressum 80
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Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
003
Kein Bericht. Ein Prozess.
DI (FH) Mag. (FH) Martin Graf, MBAVorstandsdirektor
Dipl.-Ing. Christian PurrerVorstandssprecher
Wer den Menschen in den Mittelpunkt seines Handelns stellt, betrachtet Nachhaltigkeit nicht als Kür, sondern als Pflicht. Das richtige Senso-rium für die Balance zwischen sozialen, ökologi-schen und wirtschaftlichen Herausforderungen bekommt man nicht frei Haus: Es braucht Aufmerk-samkeit, offene Ohren und Augen für all das, was sich in und mit unserer Umwelt tut. Regional und global. Es braucht ständige Refl exion des eigenen Standpunktes und ein ganzheitliches Verständnis für unsere heterogenen Lebenswelten von heute. Und ja: eine Vorstellung davon, wie unsere Zukunft aussehen soll. Da muss man auf ein festes Werte- Fundament bauen können, Offenheit für Neues einbringen, stete Bereitschaft zur Veränderung haben. Deshalb verstehen wir diesen Nachhaltig-keitsbericht nicht nur als Dokumentation nachhal-tigen Agierens im Unternehmen selbst, sondern als Auftakt zu einem Prozess der Transparenz, der Fairness und der Beteiligung.
Wir haben mit dem „Nachhaltigkeitsbeirat“ daher eine kritische Gruppe namhafter Stake-holder als Begleiter an Bord geholt, um ihre Inputs und Anregungen mit uns zu teilen. Vor allem, um von ihnen zu lernen. Weil wir diesen Bericht nicht als isolierten, „grünen“ Leistungs- Nachweis unseres Teams betrachten, sondern als Radarschirm und Navigationssystem für unsere Entwicklung. Wir haben uns gemeinsam mit unseren MitarbeiterInnen den Auftrag gestellt, täglich ein Stück besser zu werden. Nachhaltiger also. Wenn Sie uns dabei unterstützen können, lassen Sie es uns bitte wissen.
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Die Auswahl und Darstellung der Inhalte, Daten und Zahlen erfolgt entsprechend den internationalen Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI), Version G4. Die internationale Stakeholder-Initiative GRI hat anerkannte Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt, die für Transparenz sorgen und Vergleichbarkeit gewährleisten. Der vorliegende Bericht erreicht die Anwendungs ebene „In Accordance Core“ und bezieht zudem die branchenspezifischen Zusatz-indikatoren für Energie versorgungsunternehmen mit ein. GRI-Indikatoren, die im Bericht behandelt werden, sind jeweils randlich des Textes angeführt und ab Seite 71 in tabellarischer Form zusammen-gefasst.
Die dargestellten Inhalte und Kennzahlen beziehen sich im Wesentlichen auf die Jahre 2013 bis 2015. Zugunsten der Aktualität werden zudem Maß-nahmen und Projekte des ersten Quartals 2016 beschrieben.
Über diesen BerichtZum ersten Mal wird das Engagement der Energie Steiermark AG im Bereich der Nachhaltigkeit in einem Bericht zusammengefasst. Darin informiert das steirische Energieunternehmen über Grund sätze, erbrachte Leistungen, Entwicklungen und Ziele in den unterschiedlichen Bereichen der Nachhaltigkeit.
Berichtsgegenstand ist in erster Linie die Energie Steiermark AG inklusive aller inländischen und aus-ländischen Tochtergesellschaften mit einer Beteili-gung von mehr als 50 Prozent. Änderungen bei der Abgrenzung von Daten oder Kennzahlen, etwa bei einer Betrachtung von Tochtergesellschaften, sind an entsprechender Stelle gekennzeichnet.
Neben dem vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht stellt die Energie Steiermark AG auch Informatio-nen zu ihrer Unternehmensverantwortung in den jährlichen Konzernberichten sowie auf der Website www.e-steiermark.com zur Verfügung. In Zukunft wird der Nachhaltigkeitsbericht der Energie Steier-mark AG alle zwei Jahre veröffentlicht.
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005Das Unternehmen Energie Steiermark
Das Unternehmen
Energie Steiermark
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1. Das Unternehmen Energie Steiermark
„Die Energie Steiermark wird konsequent an den neuen Bedürfnissen des Marktes ausge-richtet und Schritt für Schritt zu einem moder-nen Dienstleistungsunternehmen umgebaut.“Aus der Vision der Energie Steiermark
Im Dezember 2015 einigte sich die interna tionale Staatengemeinschaft bei der Welt klimakonferenz in Paris auf ein sehr ambitioniertes Klimaziel: Die globale Erwärmung soll auf deutlich unter zwei Grad begrenzt und der Weg dorthin alle fünf Jahre evaluiert werden. Der Beschluss ist gefasst, die Richtung stimmt – doch jetzt kommt alles auf die Umsetzung an. Ein „Weiter so“ kann es nach dem Klimagipfel in Paris nicht geben – weder für Staaten oder Regionen noch für Unternehmen.
Die Beschlüsse von Paris sind ein wichtiger Schritt für die Transformation des Energiebereiches in Richtung einer CO2-armen Produktion und für Unternehmen das Signal, Klimaschutz und Energie ressourcen zu einem noch wesentlicheren Unternehmensinhalt zu machen. Auch das Land Steiermark hat mit der Energiestrategie 2025 die Grundlagen für eine zu-kunftssichere Energiever sorgung geschaffen, die in Zukunft noch stärker auf erneuerbare Energieträger setzen wird.
Die Energie Steiermark AG bekennt sich zu einer Ver-sorgung mit nachhaltigen Energiedienstleis tungen aus der Region und für die Region, um in der Steier-mark einen Beitrag zur Lösung der globalen Her-ausforderungen des Klimawandels zu leisten. Dazu wollen wir alle BürgerInnen, Kunden, Geschäftspart-ner und öffentlichen Einrichtungen einladen, mit uns gemeinsam die Energiezukunft zu gestalten.
Es ist eine interessante Zeit für uns als Energiever-sorger. Alles ist im Wandel – doch genau daraus ergeben sich Chancen. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, unsere Energieversorgung erneuerbar zu gestalten, neue Dienstleistungen für Kunden an-zubieten und Umwelt und Ressourcen zu schonen. Unsere MitarbeiterInnen und unser gesellschaft-liches Umfeld möchten wir auf diesen Weg zur grünen Energieversorgung mitnehmen. Wichtig ist uns dabei, dass diese Herausforderungen stets auf Basis der drei Säulen der Nachhaltigkeit gemeistert werden: Neben den ökonomischen Gesichtspunkten müssen auch stets soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt werden.
Das Unternehmen Energie Steiermark
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1.1 Die wesentlichen Nach haltigkeits-Themen der Energie Steiermark
Wichtige Veränderungen sind nur gemeinsam zu schaffen. Gegenseitiges Vertrauen ist natürlich eine entscheidende Basis. Doch dafür braucht es Infor-mation. Diese will die Energie Steiermark mit dem vorliegenden ersten Nachhaltigkeitsbericht geben.
Für den Bericht wurde eine Wesentlichkeitsmatrix mit den wichtigsten Themenstellungen zu den Bereichen Unternehmen & Management, Kunden, Umwelt &
Klimaschutz, MitarbeiterInnen sowie Gesellschaftli-ches Engagement entwickelt. Die Identifi zierung und Bewertung der Themen erfolgte dabei auf mehreren Ebenen: Stakeholder wie NGOs, VertreterInnen von Politik und Behörden, Expertinnen und Experten sowie Partnerunternehmen wurden durch Umfragen und den regelmäßig stattfi ndenden Grünen Runden Tisch eingebunden. Externe Quellen wie Analysen durch Ratingagenturen, NGOs oder Forschungs-einrichtungen wurden ebenfalls berücksichtigt. Zur Sammlung, Strukturierung und Priorisierung der Themen erfolgten mehrere Workshops und Arbeits-gruppen mit Führungskräften sowie Expertinnen und Experten des Unternehmens.
Das Unternehmen Energie Steiermark
Inputs für die Wesentlichkeitsmatrix der Energie Steiermark AG
StakeholderUmfragen: Grüner Tisch,
Kunden etc.
ExternRatingagenturen, NGOs, Forschungseinrichtungen
InternFührungskräfte, Workshops,
5 Arbeitsgruppen
Wesentlichkeits-matrix
der Energie Steiermark AG
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Bekämpfung Energiearmut
Ressourcenschonung (Wasser, Boden etc.)
Regionale Verantwortung als Investor, Arbeit- & Auftraggeber
Luftemissionen
Stakeholderdialog
Naturschutz & Artenvielfalt
Versorgungssicherheit
Positionierung als moderner Energiedienstleister
Energiedienstleistungen
Kundenorientierung
Klimaschutz & nachhaltige Energieerzeugung
Energieeffizienz
Abfallmanagement
Verantwortung in der Lieferkette
Compliance & Korruptions- prävention
Datenschutz
Chancengleichheit
Arbeitssicherung & Gesundheitsschutz
Forschung, Innovation
Intelligente Netze (Digitalisierung)
Informations- und Datensicherheit
Umweltfreundliche (E-) Mobilität
Dezentrale Energieerzeugug (Prosumer)
Unternehmenswertsteigerung
Barrierefreiheit
Nachhaltige ImmobilienSponsoring und gesellschaftliches Engagement
Qualifikation & Weiterbildung
Governance / E-Volution
Umweltschonende Produkte & Dienstleistungen
Internes Nachhaltigkeits-management
Die Wesentlichkeitsmatrix bildet die Basis für die Inhalte des Berichts und das Nachhaltigkeits-programm der nächsten Jahre. Sie wird durch regelmäßige Überarbeitung angepasst und weiter-entwickelt.
In der Matrix werden die Themen nach der Bedeutung für externe Anspruchsgruppen und der Wichtigkeit für das Unternehmen dargestellt. Die Sicherheit der Versorgung mit Strom, Gas und Wärme, kurzfristig wie auch langfristig, wird von beiden Anspruchsgruppen an die Spitze gesetzt. Die Positionierung als Energiedienstleister und das Angebot neuer Produkte werden vor allem von
Kunden erwartet und stehen somit auch für die Energie Steiermark ganz oben auf der Agenda. Diese Dienstleistungen müssen mit den Zielen für Klimaschutz und nachhaltige Energieversorgung in Einklang gebracht werden, um auch den gesell-schaftspolitischen Ansprüchen gerecht zu werden. Von hoher Bedeutung für externe Stakeholder sind die regionale Verantwortung als Investor, Arbeit- & Auftraggeber sowie Umweltschutzthemen wie Naturschutz oder Ressourcenschonung. Die Energie Steiermark legt einen Fokus auf Digitalisierung, dezentrale Erzeugung und neue umweltfreundliche Energiedienstleistungen für ihre Kunden.
Unternehmen & Management KundInnen Umwelt & Klimaschutz MitarbeiterInnen Dialog & gesellschaftliches Engagement
Das Unternehmen Energie Steiermark
Wesentlichkeitsmatrix der Energie Steiermark AG
Bedeutung für die Energie Steiermark
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1.2 Unternehmensporträt
Die Energie Steiermark ist das viertgrößte Energie- und Dienstleistungsunternehmen Österreichs mit Sitz in Graz. Das Unternehmen ist in seiner Heimatregion stark verankert und tritt hier als verlässlicher Dienstleistungspartner, aber auch als dynamische Innovationskraft auf. Neben den 29 Haupt-Betriebsstandorten in der Steiermark und einer Vertriebsgesellschaft in Wien hält die Energie Steiermark AG verschiedene Beteiligungen an in- und ausländischen Unternehmen in Österreich, der Slowakei, der Tschechischen Republik und in Slowenien. Der Fokus des Unternehmens liegt auf Energieeffizienz und innovativen Service-
angeboten in den Bereichen Strom, Erdgas, Wärme und Mobilität.
Die Geschäftsbereiche der Energie Steiermark be-inhalten im Wesentlichen die Erzeugung erneuer-barer Energie (Wind, Wasser, Sonne, Biomasse), die Verteilung von Strom, Gas und Wärme, den Verkauf und Handel mit Energie; die Planung, die Errichtung, den Betrieb und die Instandhaltung von Energie-anlagen sowie innovative Energiedienstleistungen mit Schwerpunkt in der Steiermark. Damit deckt die Energie Steiermark mit ihrem integrierten Geschäfts-modell die gesamte Wertschöpfungskette des Ener-giemarktes ab: von der Energieerzeugung über die Verteilung bis hin zur Versorgung des Endkunden.
Das Unternehmen Energie Steiermark
Wichtigste Konzernunternehmen und Träger der Hauptgeschäftsfelder Inlandsbeteiligungen, u. a.
Relevante Tochtergesellschaften und Beteiligungen im Ausland
Energie Steiermark Kunden GmbH
Energie Steiermark Technik GmbH
Energie Steiermark Wärme GmbH
Energie Steiermark Service GmbH
Energienetze Steiermark GmbH
Energie Steiermark Green Power GmbH
easy green energy GmbH & Co KG
Energie Graz GmbH & Co.KG
Feistritzwerke STEWEAG GmbH
VERBUND Hydro Power GmbH
STEFE SK a.s. mit 8 regionalen Tochtergesellschaften (Slowakei)
Jihlavske Kotelny s.r.o. (Tschechien)
Adriaplin d.o.o. und Aquasystems d.o.o. (Slowenien)
Unternehmensstruktur der Energie Steiermark AG
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Das Geschäftsfeld Strom hat mit ca. 60 Prozent den größten Anteil am Konzernumsatz, gefolgt von Erdgas und Fernwärme mit einem Anteil von 35 Prozent (inklusive Serviceangeboten wie Contracting, Umweltservice etc.). Der noch „junge Bereich“ der Energiedienstleistungen steckt voller Dynamik und wird von der Energie Steiermark gemeinsam mit den Kunden aufgebaut. Es entstehen neue Partner-
schaften und Finanzierungsmodelle rund ums Energiesparen und -optimieren, wobei modernste Technologien eingesetzt werden. Die Leistungen reichen von persönlichen Energieberatungen bei Kunden zu Hause bis hin zu ganzheitlichen Elektro-mobilitäts-Lösungen. Zu den Zielkunden zählen Wohnbauträger, Gemeinden, kleinere und mittlere Gewerbe, Industriebetriebe sowie Privatkunden.
Das Unternehmen Energie Steiermark
Die wichtigsten Standorte und Unternehmensbeteiligungen der Energie Steiermark AG
ÖSTERREICH
29 Betriebsstandorte STEIERMARK
1 Vertriebs-Gesellschaft WIEN
1 Betriebsstandort KLAGENFURT
SLOWENIEN
1 Gasversorgungs-Gesellschaft mit
17 Konzessionen für Gemeinden und Städte
1 B.O.T. Projekt Kläranlage Marburg
TSCHECHISCHE REPUBLIK
1 Fernwärme-Gesellschaft
SLOWAKEI1 Landesholding mit 8 operativen
Töchtern im Bereich Wärmewirtschaft
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EnergieerzeugungDie Energie Steiermark Green Power GmbH ist die Stromerzeugungsgesellschaft der Energie Steier-mark AG. Sie betreibt eigene Kraftwerke im Bereich erneuerbarer Energie; diese Tätigkeit wird durch die Aktionsbereiche Energieeffizienz und Innovationen ergänzt. Kunden profitieren von den Dienstleistun-gen, die auf den Gebieten Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik, Genehmigungs verfahren und Baustel-lenkoordination erbracht werden.
Die Energie Steiermark Wärme GmbH ist der füh-rende Anbieter von Wärme in der Steiermark. Die umweltfreundlich produzierte Fernwärme wird an Kunden in 30 steirischen Gemeinden geliefert und über Auslandsbeteiligungen in 18 slowakische und tschechische Städte.
Das Unternehmen Energie Steiermark
Anlagen (Kraft- und Heizwerke) der Energie Steiermark
PV – PhotovoltaikanlageWP – WindparkKW – WasserkraftwerkBHW – Biomasseheizwerk
PV Modriach
BHW Deutschlandsberg
BHW Obdach
BHW Bad Aussee
BHW Feldbach
BHW Sinabelkirchen
BHW Birkfeld
BHW Neuberg a. d. Mürz
KW Raabklamm
KW Stegmühl
KW Ridlmüller
KW Krampen
KW Fladenhoferhöhe
KW Sindlhöferhöhe
KW Gössendorf
KW Kalsdorf
WP Handalm
WP FreiländeralmBHW Wildon
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NetzbetriebZur Übertragung von Strom und Erdgas betreibt die Energie Steiermark eigene Leitungsnetze in der Tochter Energienetze Steiermark GmbH. Die Länge des Erdgasleitungsnetzes beträgt in etwa 4.000 km und erreicht so alle Industriestandorte und die wich-tigsten Siedlungsgebiete.
Das Stromnetz der Energienetze Steiermark GmbH umfasst eine Länge von rund 29.000 km im Hoch-, Mittel- und Niederspannungsbereich. Zur langfris-tigen Sicherstellung der Versorgung wird das Netz aktuell durch einen 110-kV-Kabelring erweitert und verstärkt. Im Bereich des Mittel- und Niederspan-nungsbereiches wird außerdem der Einsatz intelli-genter Systeme (Smart Grids) konsequent weiter-verfolgt.
Das Unternehmen Energie Steiermark
Transportierte Energiemenge der Strom- und Gas-Netze
Transportierte Menge (GWh) 2013 2014 2015Strom 8.026,00 7.991,00 8.065,99
Gas 11.601,00 10.372,00 12.218,02
Überblick Gas- und Stromnetz der Energienetze Steiermark
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Gas TAG, SOL
Gas
Strom Hochspannung
Strom Mittelspannung
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1.3 Energiewirtschaftliches Umfeld
Die Geschäftsentwicklungen in der Energie-branche sind stark geprägt von externen Einfluss-faktoren. Zum einen beeinflussen die Witterungs-bedingungen die Nachfrage nach Strom, Gas und Wärme, zum anderen wird die Energienachfrage insbesondere der Industriebetriebe stark von der wirtschaftlichen Konjunktur bestimmt.
An den für die Energie Steiermark relevanten Energiemärkten für Strom und Erdgas waren in den Jahren 2014 und 2015 Abwärtstrends zu beo-bachten. Die Preise für die konventionellen Primär-energieträger Öl, Kohle und Gas gingen zurück, aber auch die Preise für Emissionszertifikate sind nach wie vor zu gering, um den Markt in Richtung CO2-Reduktion deutlich zu beeinflussen.
Die Gründe dafür sind ein schwaches konjunktu-relles Umfeld in Europa, hohe Lagerstände und die rückläufigen Termin- und Spotpreise an den europäischen Strombörsen. Zudem spielen auch die gefallenen Rohstoffpreise insbesondere von Steinkohle sowie die hohen erneuerbaren subven-tionierten Erzeugungskapazitäten aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen in Deutschland eine Rolle. Konsequenzen dieser Entwicklung sind unter anderem Stilllegungen hocheffizienter Gaskraft-werke in Deutschland und Österreich zugunsten von Kohlekraftwerken.
1.4 Geschäftsentwicklung der Energie Steiermark
Im Jahr 2015 wurde mit 6.475 GWh Strom am Kundenmarkt in etwa die gleiche Menge abgesetzt wie in den Jahren davor. Der gesamte Stromabsatz liegt 2015 mit 19.794 GWh aufgrund verminderter Absatzmengen im Portfoliobereich und im Trading unter dem Vorjahreswert (2014: 22.079 GWh).
Im Jahr 2015 beträgt der Erdgasabsatz 6.890 GWh und liegt vor allem aufgrund von Mengenrück-gängen bei den Industriekunden sowie im Bereich Portfoliomanagement und Erdgashandel unter dem Vorjahresniveau 2014 (11.661 GWh).
Die Wärmeabgabe in allen Liefergebieten liegt mit 2.126 GWh aufgrund der etwas kälteren Witterung leicht über dem Niveau des Vorjahreswertes von 1.956 GWh.
Das Unternehmen Energie Steiermark
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Bestes Rating für die Energie Steiermark Im November 2015 erhielt die Energie Steier-mark AG von der internationalen Ratingagentur Standard & Poor‘s den Top-Wert „A / Outlook stable“ – und hat damit die beste Bonität aller österreichi-schen Energie unternehmen. Nahezu alle Mitbewer-ber am heimischen Energiemarkt landeten in der
Bewertung von S&P auf den hinteren Rängen. Nach umfassender Prüfung durch die Rating-Experten wurden vor allem „die umsichtige Finanzstrategie“ und die „starke Markt- und Infrastrukturposition in der Steiermark“ als Begründung für die Top-Bewer-tung genannt.
Das Unternehmen Energie Steiermark
Ökonomische Kennzahlen der Energie Steiermark AG
Kennzahl Einheit 20131) 2014 2015EBIT Mio. € 49,00 61,60 88,00
Umsatzerlöse Mio. € 1.717,90 1.366,00 1.119,90
EBITDA (Betriebsergebnis + Abschreibungen) Mio. € 134,30 148,80 184,30
EBIT-Marge % 2,90 4,50 7,90
Return on Equity % 1,60 6,20 8,30
Anlagenintensität % 56,30 53,80 53,50
Eigenkapitalquote % 43,90 47,30 46,70
Installierte Kapazität
Strom
Erdgas MW 103,00 103,00 101,00
Wasser MW 25,00 25,00 25,00
Wind MW – 6,00 6,00
Wärme
Erdgas MW 1.050,00 1.061,00 1.061,00
Biomasse MW 30,00 36,00 36,00
Öl MW 35,00 35,00 36,00
EigenerzeugungStrom GWh 186,00 172,00 144,00
Wärme GWh 524,00 445,00 452,00
Netz-Energie Output
Stromnetz
NE 3 GWh 2.841,00 2.933,00 2.935,39
NE 4 GWh 1.540,00 1.491,00 1.523,60
NE 5 GWh 1.313,00 1.308,00 1.334,63
NE 6 GWh 394,00 391,00 401,78
NE 7 GWh 1.938,00 1.868,00 1.870,59
GasnetzNE 2 GWh 8.676,00 7.736,00 9.394,02
NE 3 GWh 2.925,00 2.636,00 2.824,00
Netzlänge
Strom
HV km 1.846,00 1.861,00 1.936,00
MW km 7.621,00 7.640,00 7.676,00
LV km 19.584,00 19.695,00 19.766,00
Gas km 4.000,00 4.000,00 3.993,00
Fernwärme km 515,00 519,00 521,00
Netzverluste
Strom GWh 223,00 224,00 221,00
Gas GWh 31,00 29,00 36,00
Fernwärme GWh 204,00 180,00 184,00
Investitionen (Anlagen, Infrastruktur) Mio. Euro 120,32 109,79 104,84
Zuweisung von CO2-Zertifikaten 1000 t 69,85 65,70 59,50
Aufwendungen F&E Mio. Euro 1,20 1,30 0,26
Ausfalls- und StörungsstatistikkennzahlenSAIDI 69,57 36,95 29,15
ASIDI 60,72 29,75 25,90
1 Die Vergleichsinformationen wurden gemäß IAS 8 retrospektiv angepasst
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015Verantwortung für die Region
Verantwortung für die Region
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2. Verantwortung für die Region
„Wir tun, was wir sagen. Wir halten, was wir versprechen.“Aus der Vision der Energie Steiermark
Als eines der größten Unternehmen des Bundes landes stellt die Energie Steiermark AG eine feste Größe der heimischen Wirtschaft dar und ist zugleich ein bedeutender Impulsgeber für die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Ent-wicklung der Steiermark.
Die Energie Steiermark AG versteht sich als regio-nales Energieunternehmen, das entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv ist. Wir wollen nicht nur unsere Kunden mit sauberer Energie und optimalen Dienstleistungen versorgen, sondern zugleich Wertschöpfung vor Ort, in der Region, generieren: z. B. durch die Schaffung von Arbeits-plätzen, durch die Erzeugung von Energie aus heimischer Biomasse oder über die bewusste Auswahl von regionalen Lieferanten. Auch die gute Zusammenarbeit und der konstruktive Dialog mit anderen, teils regionalen Energieversorgungs-unternehmen ist uns ein großes Anliegen.
Verantwortung für die Region und Gesellschaft bedeutet für die Energie Steiermark auch, dass sie ihr unternehmerisches Handeln langfristig an den Prinzipien der Nachhaltigkeit ausrichtet. Dazu gehören unter anderem interne Richtlinien, Steuerungs- und Kontrollmechanismen, wie ein effektives Compliance-Management oder eine klare Corporate Governance, im Sinne einer ver-antwortlichen Unternehmensführung.
Im Rahmen des Projektes E-Volution haben wir zudem ein neues Leitbild und Kernwerte definiert, um erfolgreich gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern die „grüne“ Energiezukunft der Steiermark zu gestalten.
2.1 Wirtschaftlicher Motor für die Region
Im Jahr 2014 investierte die Energie Steier-mark ca. 105 Millionen Euro in die Energie- Infrastruktur – vorrangig in der Steiermark. Damit wird nicht nur die Versorgungsicherheit erhöht, sondern es werden auch zahlreiche wirtschaftliche Sekundär effekte in der Region erzielt. Im Rahmen einer Studie des Instituts für Volkswirtschaftslehre der Karl-Franzens-Uni versität Graz wurden die regional wirtschaftlichen Effekte der beiden Wasser-kraftwerke Gössendorf und Kalsdorf genauer untersucht. Die Energie Steiermark AG investierte gemeinsam mit der VERBUND Hydro Power GmbH insgesamt 170 Millionen Euro in den Bau dieser beiden Kraft werke. Nun können nicht nur mehr als 45.000 Haushalte mit sauberem, emissionsfreiem Strom beliefert werden, auch die regionale Wirt-schaft profitierte erheblich von dem Bau. Infolge dieser Investition verzeichnete das steirische Brutto-Regional produkt einen Anstieg um 55 Millionen Euro. Gleichzeitig kam es zu einer Erhöhung der verfügbaren Finanz mittel der öffentlichen Hand auf Bundesebene im Ausmaß von 87 Millionen Euro, bedingt durch direkte und indirekte Steuerein-nahmen im Rahmen des Projekts. Auch Arbeitge-ber und Arbeitnehmer der Region profitierten vom Bau des Kraftwerks. Insgesamt wurden 1.500 zu-sätzliche Beschäftigungsjahre (= Vollzeitarbeitsplatz für ein Jahr) regional in der Steiermark geschaffen,
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dabei wurde die Verwendung der zusätzlich ge-nerierten Bundes mittel noch nicht berücksichtigt. Auch diverse Wirtschaftssektoren konnten durch einen Anstieg der primären Nachfrage eine posi-tive Bilanz des Kraftwerksbaus ziehen. Neben den Branchen Metallerzeugnisse, elektrotechnische Einrichtungen und unternehmensbezogene Dienst-leistungen und dem Bauwesen profitierte vor allem der Sektor des Maschinenbaus. Eine um 14 Prozent erhöhte Jahresnachfrage ließ den Produktionswert dieses Sektors enorm ansteigen, was zu einer zu-sätzlichen Bruttowertschöpfung von 60,7 Millionen Euro führte.
2.2 Regionale Beschaffung
Als großes Energieunternehmen mit einem breit gefächerten Produkt- und Dienstleistungsportfolio benötigt die Energie Steiermark naturgemäß viele Ressourcen und Energie. Aus diesem Grund stellt der Einkauf von Produkten und Dienstleistungen, die ökologischen und sozialen Standards entspre-chen und zugleich aus der Region stammen, ein wichtiges Instrument dar, um nachhaltige Effekte auch entlang der Lieferkette zu generieren.
Die Energie Steiermark legt bereits in den allge-meinen Ausschreibungsbedingungen Nachhaltig-keitskriterien für ihre Lieferanten fest. Im Kapitel „Ethisches Verhalten im Geschäftsverkehr“ müssen sich die Auftragnehmer verpflichten, ökonomische, ökologische und soziale Aspekte zu beachten. Dazu gehören etwa die Grundsätze zur Wahrung der Menschenrechte, die Anwendung von fairen
Geschäftspraktiken, also keine Korruption oder Bestechung, sowie die Einhaltung geltender Rechts-vorschriften. Der Auftragnehmer stellt darüber hinaus sicher, dass MitarbeiterInnen, Subunterneh-mer und Zulieferer diese Verpflichtungen ebenfalls einhalten und dementsprechend handeln.
Weitere Nachhaltigkeitsstandards, wie Energie-effizienz oder der Einsatz von ökologischen Materialien, finden sich im jeweiligen Leistungs-verzeichnis der Ausschreibungen. So etwa auch beim „E-Office“, Headquarter der Energie Steier-mark, das ein vielfach prämiertes Vorzeigegebäude in Sachen Nachhaltigkeit darstellt (vgl. Seite 33).
Die Beschaffungsaktivitäten der Energie Steier-mark gliedern sich in zwei wesentliche Bereiche. Zu einem wird durch den Energiehandel die Energie beschaffung von Primärenergieträgern und Strom abgewickelt, zum anderen werden alle Beschaffungsaktivitäten zentral für sämtliche Gesellschaften durch das Materialmanagement ko or di niert und durchgeführt. Für nahezu alle Vergaben, mit Ausnahme der Erzeugung, unterliegt die Energie Steiermark Gruppe als Sektorenauf-traggeber dem Bundesvergabegesetz. Vergaben größer als 400.000 Euro (Lieferungen und Leistun-gen) sowie größer als 5 Millionen Euro (Bauleis-tungen) sind EU-weit auszuschreiben. Als interne Richtschnur wurde eine Beschaffungsrichtlinie konzernweit festgelegt.
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Neben dem Einkauf von Energie (Strom, Gas, Biomasse und Wärme) stellen Bauleistungen und technisches Equipment, beispielsweise für das Leitungsnetz der Energienetze Steiermark GmbH, die größten Beschaffungsgruppen dar. Großer Wert wird dabei darauf gelegt, dass die Lieferanten und Subauftragnehmer vorrangig aus der Region
kommen. 68 Prozent der 100 größten Lieferanten der Energie Steiermark (sie liefern 75 Prozent des gesamten Beschaffungsvolumens) stammen dabei aus der Steiermark oder haben zumindest eine Niederlassung im Bundesland. 30 Prozent kommen aus anderen österreichischen Bundesländern und nur 2 Prozent aus anderen EU-Ländern.
Verantwortung für die Region
Steiermark
Andere Bundesländer
EU
68 %
30 %
2 %
Kabel, Rohrgrabungen & Verlegung
Sonstige Dienstleistungen
Hoch- & Tiefbau
Transformatoren
Hsp-Komponenten
Biomasse
Netzleittechnik
Trassenfreihaltung
Schaltanlagen
Lkw
E-Montage-Arbeiten
Kabel Msp.
Wartung, Instandhaltung
DV-Netzwerk
Kabel und Garn. Hsp.
Andere
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2 %2 % 2 % 2 % 2 % 2 % 2 % 2 % 3 %
3 %4 %
7 %
28 %36 %
Die 15 größten Warengruppen der Energie Steiermark AG (in Prozent bezogen auf Gesamtbestellwert 2014)
Herkunft der 100 größten Lieferanten 2014 (nach Beschaffungsvolumen)
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2.3 Handeln mit Verantwortung
E-VolutionIm Zuge der Umstrukturierung und Neuorga-nisation wird die Energie Steiermark konsequent an den neuen Bedürfnissen des Marktes ausge-richtet und Schritt für Schritt zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen umgebaut. Damit diese Transformation von Erfolg gekrönt ist, wurde bereits im Jahr 2012 das konzernweite Projekt E-Volution gestartet. Mit einem umfassenden
Maßnahmen programm sollen die Unternehmens-kultur weiter entwickelt und die Identifikation der MitarbeiterInnen mit der Energie Steiermark sowie die Kundenorientierung gestärkt werden.
Im ersten Schritt wurde unter Einbindung von Mitar-beiterInnen, externen Stakeholdern sowie Kunden ein neues Leitbild für die Energie Steiermark erstellt. Daraus abgeleitete Kernwerte und die Mission zei-gen auf, wofür das Unternehmen steht. Die Vision wiederum verdeutlicht, wohin sich die Energie Stei-ermark in den kommenden Jahren entwickeln will:
Verantwortung für die Region
Vision, Mission und Unternehmenswerte der Energie Steiermark
Wir sind die Energie Steiermark.Offizieller Partner einer grünen Welt.
• Die Energie Steiermark sorgt für ein sicheres, komfortables und nachhaltiges Leben
• Die Energie Steiermark kooperiert partnerschaftlich in verschiedenen Energiewelten.
• Wir agieren individuell und mit der Kraft unserer Persönlichkeiten• Die Energie Steiermark geht aufmerksam auf Kunden und
neue Entwicklungen ein. Und findet Lösungen.• Wir tun, was wir sagen. Mit Respekt und Verantwortung.
Wir sorgen für ein besseres Leben und eine grüne Welt. Mit mehr Sicherheit und Komfort. Das tun wir für die Steiermark. Und darüber hinaus.
Aufmerksam. Fair. Kooperativ. Regional. Zuverlässig.
MISSION
VISION
UNTERNEHMENSWERTE
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In Kleingruppen, Workshops und Großveranstaltun-gen erarbeiteten die MitarbeiterInnen des Konzerns darüber hinaus zehn übergeordnete und fünf Führungskräfte-Kompetenzen. Dieser Kompetenz-kompass legt die Basis für den zukünftigen Erfolg der Energie Steiermark und bietet Orientierung für eine zielgerichtete Entwicklung und Weiterbildung aller MitarbeiterInnen (mehr dazu siehe Seite 52).
In den beiden vergangenen Jahren (2014 und 2015) wurden die neuen Werte und Kompetenzen mit Hilfe zahlreicher Initiativen und Aktionen im Unter nehmen kommuniziert. So gab es etwa einen E-Dialog mit dem Vorstand, Kompetenzpaten und Wertebotschaftern oder die konzernweite Aktion „Kompetenz des Monats“. Beim Workshop Regio-
nalität besuchten Vorstände und Geschäftsführer die Regionen und Außenstellen und präsentierten das neue Projekt. Auch im Rahmen des Mitar-beitergesprächs und der jährlichen Mitarbeiter-umfrage, bei Führungskräfteparcours, Welcome Days, Betriebsveranstaltungen und im Rahmen des Bildungsprogramms fi nden sich die E-Volution- Themen wieder.
Verantwortung für die Region
Die fünf Kernwerte der Energie Steiermark AG
KooperativEnergie Steiermark handelt
partnerschaftlich und ist offen für neue Kooperationen.
ZuverlässigWir tun, was wir
sagen. Wir halten, was wir versprechen.
AufmerksamDie Energie Steiermark hat Mut,
Innovatives zu gestalten. Wir lernen täglich dazu.
RegionalWir sind die Energie
der Steiermark. Und darüber hinaus.
FairDie Energie Steiermark agiert fair gegenüber Mensch und Umwelt.
Die Kernwerte der Energie Steiermark
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Neben den Ergebnissen von E-Volution und der Erstellung eines Fairness-Reports sind die Entwick-lung einer Online-Strategie, die Überarbeitung des Intranet- und Webauftritts sowie die Vorbereitung des Social-Media-Auftritts mit der Schaffung der Stelle „SachbearbeiterIn Social Media“ wesentliche Bausteine der neuen Unternehmensausrichtung.
Corporate GovernanceCorporate Governance bezeichnet den recht-lichen und faktischen Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. Dazu gehört die Kompetenzverteilung unter den Gesellschaftsorganen – Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand – im Hinblick auf Leitung und Kontrolle des Unternehmens.
Die Energie Steiermark AG ist eine nicht börsen-notierte österreichische Aktiengesellschaft. Die Eigentümer sind zu 75 Prozent (minus 150 Aktien) das Land Steiermark und zu 25 Prozent (plus 150 Aktien) die S.E.U. Holdings S.à.r.L., eine Tochter-gesellschaft der australischen Macquarie Group. Der Aufsichtsrat unter dem Vorsitz von DI Josef Mülner besteht aus acht Kapitalvertretern und vier Belegschaftvertretern. Die Geschäfte der Energie Steiermark werden von den beiden Vorständen DI Christian Purrer und DI (FH) Mag. (FH) Martin Graf, MBA geführt.
Verantwortungsvolle Führung und Kontrolle sind ein wesentliches Leitmotiv der Energie Steiermark AG. In Anlehnung an den Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde daher ein spezifisch auf das Unternehmen, seine Eigentümerstruktur als nicht börsennotiertes Unternehmen und seine Positionierung als strategisch-operative Holding abgestimmter Corporate Governance Kodex der Energie Steiermark AG erarbeitet. Die Einhaltung des Corporate Governance Kodex wird in einem jährlichen Corporate-Governance-Bericht doku-mentiert und publiziert.
Einen zentralen Punkt des liberalisierten EU-Energie- Binnenmarkts stellt die Unabhängigkeit der Über-tragungsnetzbetreiber von Erzeugung und Handel dar. Daher ist die Energienetze Steiermark GmbH hinsichtlich ihrer Rechtsform, Organisation und Entscheidungsgewalt unabhängig von den übrigen Tätigkeitsbereichen des Konzerns.
Interne RevisionDie Interne Revision nimmt die Kontrollauf-gaben des Topmanagements wahr und ist als Stabsbereich des Gesamtvorstands eingerichtet. Die Revisionsaufträge werden als prozessunab-hängige, objektive und professionelle Prüfdienst-leistung nach den international anerkannten Standards und Methoden durchgeführt, was durch periodische Quality Assessments mit externer Evaluierung sichergestellt wird.
Die Revisionsprüfungen erfolgen auf Basis einer durch den Gesamtvorstand jährlich genehmigten, risikoorientierten Revisionsplanung. Neben den klassischen Aufgaben der Ordnungsmäßigkeits- und Wirtschaftlichkeitsprüfung stellen die Hebung von Optimierungspotenzialen in allen Bereichen sowie die Forcierung einer umfassenden Unterneh-mensprävention die größten Herausforderungen für die Interne Revision dar. In den Revisionsprojek-ten werden Aspekte der Nachhaltigkeit besonders berücksichtigt.
Im Sinne einer wirksamen Corporate Governance erfolgt eine regelmäßige Abstimmung der Internen Revision mit den Bereichen Risikomanagement und Compliance sowie mit den Wirtschaftsprüfern.
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ComplianceFairer Wettbewerb, ethisch korrektes Geschäftsgebaren und Wertschätzung sind die Grundpfeiler der Unternehmensphilosophie der Energie Steiermark AG. Dabei geht es aber nicht nur um „Compliance“, also die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und internen Richtlinien, sondern auch um den fairen Umgang mit Geschäftspartnern, Kolleginnen und Kollegen oder Behörden. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat die Energie Steiermark klare Richtlinien eingeführt, die gleichermaßen für alle Personen im Unternehmen gelten.
Die grundlegenden Verhaltensregeln für alle Mit-arbeiterInnen und Führungskräfte werden durch den konzernweit verbindlichen Verhaltenskodex der Energie Steiermark festgelegt. Wie der Sorgfalt für einen fairen Wettbewerb Rechnung getragen werden kann, steht in der Arbeitsanweisung „Kartellrecht – Korrektes Verhalten im Wettbewerb“. Die Vermeidung von Marktmissbrauch oder die Veröffentlichung von Insiderinformation werden durch eine auf der EU-REMIT-Verordnung1 basie-rende interne Richtlinie geregelt.
1 Verordnung Nr. 1227/2011 – Regulation on Energy Markets, Integrity and Transparency
Die Konzernrichtlinie „Antikorruption-Regelungen für faire Geschäftspraktiken“ berücksichtigt die Bestimmungen des österreichischen Korruptions-strafrechtes und definiert strenge Verhaltensvor-gaben für korrekte Geschäftspraktiken und für das Annehmen und Gewähren von Vorteilen. Sie dient auch als Orientierungshilfe für die Pflege sozialer Kontakte im Unternehmensumfeld und regelt das Verhalten bei Interessenskonflikten und im Umgang mit Sponsoring. Auch für die auslän-dischen Konzern gesellschaften gibt es in diesem Zusammenhang spezifische Richtlinien, die zwar denselben strengen Prinzipien folgen, aber lokale Besonderheiten berücksichtigen.
Bereits im Jahr 2011 wurde bei der Energie Steier-mark als Ergänzung zu den bereits etablierten Führungs- und Kontrollinstrumenten, wie Risk Management, Interne Revision, Krisenmanage-ment oder Internes Kontrollsystem, eine effiziente Compliance- Organisation implementiert.
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Während der Vorstand die oberste Verantwortung und zentrale Entscheidungskompetenz darstellt, fungiert der Compliance-Manager – aktuell eine Compliance-Managerin – als zentrale Drehscheibe für Compliance-Maßnahmen und Berichtswesen im Konzern. Unterstützt wird der Manager von Compliance-Beauftragten, die jeweils für ein bestimmtes Rechtsgebiet zuständig sind. Das Compliance-Team hat den Charakter eines Experten beirats und gibt unter anderem den jährlichen Compliance-Bericht frei.
Die Identifikation und Bewertung konkreter Risiken im Zusammenhang mit Compliance oder Antikor-ruption stellt bei der Energie Steiermark einen konti-nuierlichen Prozess dar. Neben der grundlegenden Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen, techni-schen Vorschriften, Richtlinien, Arbeitsanweisungen oder Verträgen überprüfen das interne Kontroll-system und die Revision auch Unternehmenstätig-keiten, die etwa durch Bargeldnähe ein höheres Korruptionsrisiko aufweisen.
MitarbeiterInnen werden durch regelmäßige Schulungen für diese Risiken sensibilisiert und auch neue Kolleginnen und Kollegen im Rahmen eines Welcome-Days auf die sensiblen Themen hingewiesen. Der Compliance-Beauftragte dient darüber hinaus als Anlaufstelle für alle Fragen im Zusammen hang mit Antikorruption und Compliance.
Verantwortung für die Region
Compliance-Organisation der Energie Steiermark AG
Compliance- Manager
Compliance- Beauftragte
Compliance- Beauftragte
Compliance- Team
Vorstand
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Nachhaltige Energie
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Company
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3. Nachhaltige Energie & Green Company
„Wir sind die Energie der Steiermark. Offizieller Partner einer grünen Welt.“Aus der Vision der Energie Steiermark
Die Versorgung mit sauberer und regional verfügbarer Energie bildet für uns die Grund-lage für die „grüne Welt“ von morgen. Daher setzt die Energie Steiermark auf erneuerbare Energien und 100 Prozent CO2-freien Strom. Unsere Kern themen sind die Planung, Errichtung und der Betrieb von Kraftwerken, die Energie aus Wasser, Sonne, Wind und Biomasse gewinnen. Um unsere Kunden mit sauberer Energie aus regionaler Er-zeugung beliefern zu können, werden laufend ge eignete Standorte evaluiert. Eigens entwickelte Modelle bieten den Kunden aber auch die Möglich-keit, sich direkt am Ausbau erneuerbarer Energie-formen zu beteiligen. Auf diese Weise kann jede/r Einzelne Teil unserer gemeinsamen Energiezukunft werden.
3.1 Hundert Prozent CO2-freier Strom
Die Energie Steiermark erzeugt ressourcen-schonend und umweltfreundlich elektrische Energie – aus der Region für die Region. Um-weltbewusste Kunden erhalten zu 100 Prozent reinen Naturstrom. Die Mehrerträge investiert das Unter nehmen in die Errichtung neuer, innovativer Ökostrom- Erzeugungsanlagen in der Steiermark.
Zahlreiche Projekte zur Stromproduktion aus Wasserkraft, Windenergie und Photovoltaik konn-ten in den letzten Jahren geplant oder realisiert werden. Hier die wichtigsten Beispiele:
Wasserkraftwerke Gössendorf und KalsdorfIm Süden von Graz entstanden zwischen 2009 und 2013 nicht nur zwei moderne Wasserkraft-werke, sondern auch ein neues Naherholungs-gebiet entlang der Mur. Während das Kraftwerk Gössendorf bereits seit Anfang 2012 Energie aus regene rativer Wasserkraft ins Netz speist, wurde das Kraftwerk Kalsdorf im Jänner 2013 fertigge-stellt und zur Betriebsführung an die VERBUND Hydro Power GmbH übergeben. Im Zuge des Planungs- und Errichtungsprozesses legte die Energie Steiermark großen Wert auf die Einbindung der BürgerInnen und die Umsetzung ökologischer Begleitprojekte. Naheliegend, dass die Kraftwerks-projekte heute große Akzeptanz in der Bevölkerung finden. Viele Erholungssuchende nutzen die Rad- und Fußwege am Damm und Kraftwerksführungen finden großen Anklang.
Das geplante Murkraftwerk GrazMit dem geplanten Wasserkraftprojekt in Graz soll die Energieerzeugung direkt beim Verbraucher-schwerpunkt erfolgen. Dies geschieht selbstver-ständlich unter Einhaltung strengster ökologischer Grundsätze. Die geplante Wasserkraftanlage mit rund 16,3 MW Engpassleistung und ca. 80 GWh Regelarbeits vermögen soll sich von der Stauwurzel auf Höhe der Murinsel im Stadtzentrum bis zum Ende der Unterwassereintiefung am südlichen Rand der Stadt Graz erstrecken. Die Architektur der Anlage erfüllt modernste Anforderungen und
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stellt einen multifunktionalen Mehrwert dar, unter anderem durch Ausstattung mit Photovoltaik- Elementen, einer Geh- und Radwegbrücke, einem Energie schauraum und mehreren Naherholungs-möglichkeiten entlang des gesamten Projekt-gebietes. Für das Kraftwerksprojekt war eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erforderlich. Der Energie Steiermark wurde die Errichtung per Genehmigungsbescheid vom 20.08.2012 durch die UVP- Behörde (Amt der Steiermärkischen Landesre-gierung) erstinstanzlich bewilligt und auf nationaler Ebene durch den Umweltsenat mittels Bescheid vom 26.08.2013 bestätigt.
Windpark FreiländeralmIn der Gemeinde Kloster – im Bezirk Deutsch-landsberg – befindet sich der erste Windpark der Energie Steiermark mit Bürgerbeteiligung. Auf einer See höhe von rund 1.500 Metern erstrecken sich drei Windenergieanlagen mit einer Spitzenleistung von 6 MW im Bereich des Hochriegels von West nach Ost. Über ein „Sale-and-lease-back-Modell“ können vor allem Privatkunden der Energie Steier-mark Natur GmbH Miteigentumsanteile in der Höhe von 500 Euro bis maximal 3.000 Euro an einem Windrad auf der Freiländeralm erwerben. Auch ein Ausbau des Windparks mit ca. 3 MW ist geplant, derzeit laufen die Vorarbeiten für das Genehmi-gungsverfahren.
Windpark HandalmIn der Weststeiermark, auf einer Seehöhe von rund 1.800 m im Bezirk Deutschlandsberg (Gemeinden Osterwitz und Gressenberg), ist ein weiterer Windpark, bestehend aus 13 Wind-kraft anlagen mit einer Leistung von 3 MW pro Anlage und einer jährlichen Stromproduktion von 74.000 MWh, geplant (seit Frühjahr 2016 in Umsetzung). Der Projektstandort weist sehr gute Windverhältnisse auf und ist in der Verord-nung der Steiermärkischen Landesregierung für das „Sachprogramm Wind“ als Vorrangzone ausgewiesen.
Photovoltaik am eigenem HeimNeben Windkraftprojekten bietet die Energie Steiermark jedem Kunden auch die Möglichkeit, selbst Energie aus der Sonne zu erzeugen und ins Netz einzuspeisen.
Mit Partnern aus der Region werden Projekte verwirklicht, wobei die bestmögliche Nutzung der regionalen Wertschöpfung im Vordergrund steht. Die Energie Steiermark bietet ihren Kunden als re-gionaler Dienstleister „Rundum-Sorglos-Pakete“ für solare Stromerzeugung an – von der Planung und dem Ansuchen um Fördermittel über die Errichtung bis hin zum Betrieb. Der E-CheckPhotovoltaik unterstützt dabei Interessierte bei der Planung ihrer maßge-schneiderten Photovoltaikanlage für ihr Zuhause.
Im Versorgungsgebiet der Energienetze Steiermark sind derzeit mehr als 10.000 Photovoltaikanlagen am Netz. Allerdings stellt die dezentrale Einspei-sung durch Endkunden eine neue Herausforderung für den Ausbau und Betrieb des Stromnetzes dar. Mehr dazu im Kapitel Versorgungssicherheit auf Seite 28.
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3.2 Umweltfreundliche Fernwärme
Fernwärme, eine moderne, bequeme und vor allem saubere Art zu heizen, punktet mit höchster Umweltfreundlichkeit. Eine zentrale Erzeugung mit modernster Technologie ersetzt Einzelfeuerungsan-lagen in den Ballungsräumen sowie in ländlichen Ortszentren und schont auf diese Weise die Um-welt.
Die Energie Steiermark ist der führende Anbieter von Wärme in der Steiermark. In rund 30 steirischen Städten und Gemeinden wird umweltfreundliche Fernwärme an die Kunden geliefert. Vielfältige Energiedienstleistungen ergänzen dieses Angebot. Das Unternehmen setzt bei der Wärmeversorgung auf einen Mix aus verschiedensten Aufbringungs-möglichkeiten: Biomasse, industrielle Abwärme, Sonnenkollektoren, Kraft-Wärme-Kopplung und moderne Erdgaskessel für Spitzenlast und als Aus-fallsreserve.
Im Großraum Graz arbeitet eine breit aufgestellte Arbeitsgruppe aus ExpertInnen des Landes Steier-mark, der Stadt Graz, der Grazer Energieagentur, Energie Graz und der Energie Steiermark seit 2014 an der bestmöglichen Lösung für eine zukünftige Wärmeversorgung der Landeshauptstadt. Erste weiterführende Ergebnisse wurden im Mai 2015 präsentiert. Darin ist vor allem eine wesentliche Erweiterung der Nutzung von Sonnenenergie,
Biomasse und Abwärme vorgesehen – und neben einigen anderen Punkten – das Projekt „Ausfalls-reserve Puchstraße“, das als Notfallreserve die Versorgung für die Grazer Fernwärmekunden ab 2016/17 auch für jenen Fall gewährleistet, wenn es zu einem Totalausfall einer Lieferung aus Mellach kommt. Die Energie Steiermark setzt dabei auf die modernste und für die Kunden effizienteste Techno-logie.
• Nutzung der Sonnenenergie durch High-Tech-Kollektoren auf dem Gelände des Kraftwerks Puchstraße (Zielwert 2016: 7.500 m²)
• Errichtung eines Biomasseheizwerkes mit einer thermischen Leistung von 5.000 kW im Süden von Graz
• Erstellung einer Machbarkeitsstudie für eine Groß-Solaranlage inklusive Wärmespeicher im Süden der Stadt
• Ausbau der Ausfallsreserve Puchstraße• Evaluierung der Möglichkeit der Nutzung von
Abwärme der Kläranlage „ARA Gössendorf“ mit Hilfe von Wärmepumpen
• Erweiterung der Abwärmenutzung aus dem Stahlwerk Marienhütte mittels Wärmepumpen
• Umsetzung des innovativen Projektes HELIOS (Kombination von solarer Großanlage mit Wärmespeicher, verbunden mit der Nutzung einer Altdeponie)
• Erschließung weiterer industrieller Abwärme-quellen (FARINA-Mühle, Sappi Gratkorn, Eishalle Liebenau etc.)
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3.3 Sichere Energieversorgung
Die alpinen Gebiete mit ihrem einzigartigen Natur raum sind auch in der Steiermark stark vom Klimawandel betroffen. Gleichzeitig sind die Alpen ein wichtiger Lieferant regenerativer Energien, die den Klimaschutz begünstigen. Gemeinsam mit den stark dezentralisierten Siedlungsstrukturen der Steiermark führt das zu speziellen Anforderungen für die Versorgungssicherheit.
Die krisensichere Versorgung mit Strom, aber auch mit Gas, Wärme und Internetdienstleistungen im alpinen Raum ist die Kernaufgabe der Energie-netze Steiermark GmbH. Kurzfristig gesehen ist die Versorgung auch bei extremen Frost-/Schnee- oder Sturmereignissen zu gewährleisten. Auf längere Sicht gilt es vor allem die Herausforderungen der Energiewende zu berücksichtigen. Deren Anforde-rungen trägt der Trend in Richtung emissionsfreier, erneuerbarer Energiequellen und erhöhter Energie-effizienz bereits heute Rechnung.
Netzbetreiber stehen heute vor großen Heraus-forderungen: die Integration zahlreicher dezen-traler Energieproduzenten, der Vorrang für Ein-speisung von erneuerbarer Energie in die Netze und der erforderliche Netzausbau, um die hohen und volatilen Einspeiseleistungen aufnehmen zu können. Diese Trendwende hat die Energienetze Steiermark GmbH rechtzeitig erkannt und gestaltet heute schon das Energiesystem der Zukunft. Durch intensive Forschung wird an Lösungen in den Berei-chen intelligentes Lastmanagement, Smart Grids, Integration dezentraler Energie sowie an neuen Formen der Energiespeicherung gearbeitet und die Netzinfrastruktur konsequent ausgebaut. So sind auch weiterhin Investitionen in das (Strom-)Netz zur
Erhöhung der Versorgungsicherheit geplant. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Roll-out von Smart Metering, der Ende 2019 abgeschlossen sein soll. (mehr dazu auf Seite 45). Störungs- und Notfallmanagement Mit der Einrichtung des Krisenmanagements hat die Energie Steiermark ein System geschaf-fen, das Krisenvorsorge, Krisenbewältigung und Krisennachbereitung abdeckt.
Sowohl der Normalbetrieb als auch das Störungs-management im Bereich der Strom-, Gas- und Fernwärmenetze und entsprechenden Energie-erzeugungsanlagen der Energie Steiermark werden durch interne Anweisungen und Richtlinien (Not-fallpläne) geregelt. Zur Bewältigung von Ereignis-sen, die zu kritischen, unternehmensbedrohenden Situationen führen können, ist oft ein Abweichen von vordefinierten Regelprozessen erforderlich. Die strategische Bedeutung eines effizienten, ziel-orientierten und kontinuierlich evaluierten Krisen-managements für ein Energieversorgungsunter-nehmen ist hoch, da in unserer energieab hängigen Gesellschaft die Versorgungssicherheit einen großen Stellenwert hat.
Fallstudien größerer Zwischenfälle zeigen, dass das effektive und rechtzeitige (Kommunikations-)Management einer Krise der wichtigste Faktor für den Schutz des Markennamens/Produkts einer Organisation vor finanziellem Schaden und An-sehens verlust ist. Das Ziel des Krisenmanage-ment-Handbuches ist die Bereitstellung einer dokumentierten Grundstruktur, von Checklisten sowie von evaluierten Handlungsempfehlungen bei diversen Bedrohungsszenarien, mit deren Hilfe eine Organisation jedes Krisenereignis unabhängig
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von seiner Ursache handhaben kann. Für eine reibungslose Umsetzung des Krisenmanage-ments wird ergänzend zur Linienorganisation eine tempo räre Organisationsform implementiert, die im Krisenfall die Kommunikation nach außen und innen koordiniert, die erforderlichen Ressourcen zur Bewältigung der Krise bündelt, zusätzliche Ver-antwortlichkeiten und Kompetenzen definiert und damit rasche Entscheidungen ermöglicht.
Die Netzzuverlässigkeit wird derzeit durch jene Qualitätskenngrößen ermittelt, die die kumulierte Unterbrechungsdauer von Stromausfällen messen: SAIDI (System Average Interruption Duration Index) und ASIDI (Average System Interruption Duration Index). Bei SAIDI wird die versorgte Kundenanzahl als Bezugsgröße herangezogen, bei ASIDI liegt der Bezug auf der installierten Bemessungsschein-leistung.
Österreichweit wurden knapp 14 Prozent aller eingereichten Maßnahmen im Bereich der indus-triellen Prozesse gesetzt. Die Energie Steiermark hat im Vergleich dazu mit knapp 57 Prozent aller im Nicht-Haushalt gesetzten Maßnahmen einen besonders hohen Anteil an komplexen prozess-technischen und unternehmensspezifischen Be-wertungen eingereicht.
Gerade im Mobilitätsbereich sehen die Exper-ten auch in Zukunft noch ein hohes Potenzial an Verbesserungsmöglichkeiten. Energieeffizienz-maßnahmen im Bereich der „grünen Mobilität“ spielen auch für Industriekunden eine zunehmende Rolle, um eine Logistik- und Fuhrparkoptimierung auf eine nachhaltige Art und Weise vorzunehmen.
Eine individuelle Maßnahmenbewertung erfordert zwar einerseits ein fundiertes Fachwissen der internen Experten im Haushalts- und Nicht-Haus-haltsbereich, gewährleistet aber andererseits auch eine wesentlich höhere Einsparungsmöglichkeit für Kunden. Individuelle Maßnahmen erzielen eine weitaus höhere durchschnittliche Einsparung pro Maßnahme als Standardmaßnahmen.
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Ausfalls- und Störungsstatistikkennzahlen (in Minuten) (Energienetze Steiermark GmbH – Berichtsjahr 2014)
Jahr
2012
2013
2014
3-Jahres- Durchschnitt
SAIDI* 53,58 69,57 36,95 53,37
ASIDI* 47,18 60,72 29,75 45,88
* nur Störungen und ohne regional außergewöhnliche Ereignisse SAIDI: System Average Interruption Duration Index ASIDI: Average System Interruption Duration Index
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Aus diesem Grund wird auch in Zukunft eine unter-nehmensspezifische Bewertung und Betreuung für alle Endkunden der Energie Steiermark im Vorder-grund stehen.
Zusätzlich zu der rein energetischen Bewertung von Maßnahmen wird die Energie Steiermark ihre Kunden im Bereich Ressourcenmanagement be-raten und begleiten. Der Umweltcheck der Ener-gie Steiermark umfasst neben der energetischen Bewertung die Untersuchung und Optimierung aller Stoffströme wie Wasser-, Abfall- und Materialbilanz in der Produktion.
Als Großunternehmen ist die Energie Steiermark verpflichtet ein Energiemonitoring durchzuführen. Im November 2015 wurde der Monitoringbericht für die Bereiche Gebäude und Prozesse abgeschlos-sen. In Zukunft sollen daraus weitere Energiespar-maßnahmen abgeleitet und umgesetzt werden.
3.4 Internes Umwelt-management
Umweltschutz beginnt bei der Energie Steiermark im eigenen Bereich. Das interne Umweltmana ge ment ist für das Unternehmen ein wichtiges Planungs-, Umsetzungs- und Controlling-instrument, um umweltrelevante Aspekte in alle unternehmerischen Entscheidungen zu integrieren. Dafür werden regelmäßig wichtige Umweltkenn-zahlen erhoben und einem umfassenden Monito-ring unterzogen. Die relevanten Aspekte umfassen dabei die Luft emissionen (CO2, NOx, CO), Wasser-verbrauch und Abwasser sowie Papierverbrauch und das Abfallmanagement.
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Umwelt-Kennzahlen der Energie Steiermark
Einheit 2013 2014 2015EmissionenNOx Tonnen 29,10 16,80 16,00
CO Tonnen 2,90 0,40 0,30
WasserverbrauchInland Brauchwasser (Brunnen) m3 123.281,00 137.704,00 170.162,00
Ausland kommunale Wasserversorgung m3 55.380,00 55.842,00 43.322,00
AbwasserKanal m3 792,0 876,0 985,0
Vorfluter m3 24.287,0 27.892,0 31.295,0
Gesamt m3 25.079,0 28.768,0 32.280,0
(Kopier-) Papier Blatt (A4) 1.950.000,00 3.592.500,00 2.075.000,00
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TreibhausgasbilanzInsbesondere die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens sind ein wichtiger Indikator für umwelt- und klimagerechtes Handeln. Die CO2-Bilanz der Energie Steiermark wurde für den Berichtszeitraum 2013–2015 erstellt und nach den GRI Scopes 1 bis 3 gegliedert. Im eigenen Wirkungsbereich ( Scope 1) dominieren Emissionen aus der Produktion von Fernwärme, die jedoch seit 2013 deutlich reduziert werden konnten. Emissio-nen durch zugekaufte Energie im eigenen Bereich (Scope 2) betreffen die Verluste aus dem Strom-netz. An Kunden weitergegebene Emissionen aus zuge kaufter Energie (Scope 3) resultieren aus der be zogenen Fernwärme und der Menge des abge-setzten Erdgases.
Nachhalt ige Energie & Green Company
CO2-Bilanz der Energie Steiermark
Scope Quelle Einheit 2013 2014 2015
Scope 1Emissionen im eigenen Betrieb
Produktion Fernwärme t CO2 Äqu 198.849,95 152.109,15 160.262,52
Fuhrpark t CO2 Äqu 2.229,39 2.250,96 2.369,62
Verlust Gasnetz t CO2 Äqu 43.617,00 40.803,00 51.074,10
Gesamt t CO2 Äqu 244.696,34 195.163,11 213.706,24
Scope 2Emissionen durch zugekaufte Energie, die im eigenen Betrieb verwendet wird
Eigenbedarf Strom+Wärme t CO2 Äqu in Scope 1 enthalten
Verlust Stromnetz t CO2 Äqu 46.607,00 46.816,00 46.118,99
Gesamt t CO2 Äqu 46.607,00 46.816,00 46.118,99
Scope 3Emissionen durch zugekaufte Energie, die an Kunden weiter- gegeben wird
Zugekaufe Wärme t CO2 Äqu 121.503,13 110.719,73 123.787,39
Zugekaufter Strom t CO2 Äqu 354.561,47 0
Zugekauftes Gas t CO2 Äqu 1.103.280,00 872.640,00 934.800,00
Gesamt t CO2 Äqu 1.579.344,60 983.359,73 1.058.587,39
Summe t CO2 Äqu 1.870.647,94 1.225.338,84 1.318.412,61
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Zwischen dem Jahr 2013 und 2015 gingen die CO2-Emissionen um insgesamt 27 Prozent zurück. Dieser Rückgang ist vor allem darauf zurückzu-führen, dass ab dem Jahr 2014 ausschließlich CO2-freier Strom angeboten wird. Zudem gab es einen Rückgang beim Absatz von Erdgas.
AbfallmanagementZum Schutz der Umwelt ist der sparsame Um-gang mit Ressourcen ein zentrales Thema für das Energieversorgungsunternehmen. Das betriebliche Abfall management der Energie Steiermark erfasst daher alle Fraktionen an einer zentralen Stelle. Mit der Entsorgung der Abfälle werden dazu berech-tigte Entsorgungsfirmen beauftragt. Die Wahl der Entsorgungsmethode erfolgt größtenteils durch organisatorische Vorgaben vom Entsorger, wobei bei der Ausschreibung der Dienstleistung auf eine umweltgerechte Entsorgung Wert gelegt wird.
Nachhalt ige Energie & Green Company
Abfallaufkommen der Energie Steiermark
Abfälle Einheit 2013 2014 2015Gesamt Tonnen 1635,3 1559,6 1048,4
Gefährlich Tonnen 438,3 544,0 247,9
Nicht gefährlich Tonnen 1187,0 1015,6 800,5
Abfall-Fraktionen Einheit 2013 2014 2015Siedlungsabfälle Tonnen 127,8 116,7 124,5
Altpapier Tonnen 63,1 79,4 49,5
Verpackungsmaterial Tonnen 40,9 38,6 48,1
Altmetalle Tonnen 951,0 787,6 406,8
Holzasche Tonnen 274,4 388,6 289,8
Andere Tonnen 178,1 148,7 129,7
Abfallmenge nach Fraktionen der Energie Steiermark
1600
1400
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600
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Andere
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Verpackungsmaterial
Altpapier
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Die Gesamtmenge der an den Standorten der Energie Steiermark anfallenden Abfälle hat in den letzten drei Jahren kontinuierlich abgenommen. Das hängt vor allem mit der hohen jährlichen Variabilität der Fraktion Altmetalle zusammen. Die signifikante Abnahme des Altmetallanteils lässt sich dadurch erklären, dass 2015 weniger Trafo- Anlagen ausgetauscht bzw. entsorgt wurden.
Die hohe Recyclingquote im Jahr 2013 von beinahe 68 Prozent und im darauffolgenden Jahr von ca. 61 Prozent hängt mit der hohen Entsorgungsmenge von Altmetallen in diesen Jahren ab. Aber auch im Jahr 2015 liegt die Recyclingquote noch bei fast 50 Prozent der Gesamtabfallmenge.
Vorzeigeprojekt E-Office in GrazDas E-Office der Energie Steiermark umfasst 10 Stockwerke und eine Gesamtfläche von 17.826 m². Es besticht durch zahlreiche umweltfreundliche Finessen, wie zum Beispiel die Integration von Solarenergie (Photovoltaik und Warmwasser auf be-reitung), Regenwassernutzung für die WC-Spülung sowie die Installation einer Wärmepumpe. Auch eine geeignete Ladeinfrastruktur für die E-Fahr-zeuge der Energie Steiermark wurde geschaffen. So stehen neben einer Schnellladestation ein eigener E-Car-Bereich am Firmenparkplatz sowie in der Tiefgarage und zwei E-Bike-Ladezonen zur Ver fügung. Dieser ganzheitliche Ansatz beein-druckte auch die internationale Jury des „Green Good Design Award“. Das innovative Gebäude
über zeugte die Juroren besonders durch die gelun-gene Verbindung von Nachhaltigkeit und Umwelt-design und setzte sich als Gewinner gegen Projekte aus 24 Nationen durch.
Nachhalt ige Energie & Green Company
Müllverwertung der Energie Steiermark
Müllverwertung Einheit 2013 2014 2015Deponierung Tonnen 298,7 403,1 323,6
Kompostierung Tonnen 9,3 10,3 9,3
Recycling Tonnen 1109,0 948,1 515,0
Verbrennung Tonnen 218,3 198,1 200,6
Verbrennung
Recycling
Kompostierung
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Müllverwertungsarten der Energie Steiermark
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Green ITDie Energie Steiermark hat sich bereits 2010 intensiv mit der Thematik Green IT beschäftigt. In einer umfangreichen Studie wurde der Energie-verbrauch des Rechenzentrums (Server, Kühlung) und der Endgeräte (PC, Thin Client, Notebook, Monitor, Drucker) genau erfasst und analysiert. Die Recherche schuf einen Überblick zum Thema Green IT und zeigt, welche Handlungsoptionen das Unternehmen in diesem Bereich hat. Neben dem Energieverbrauch wurden auch die Themen Entsorgung von Hardware oder Kostenersparnis durch Green IT behandelt. In naher Zukunft ist eine Wiederholung dieser IT-Verbrauchsanalyse geplant, um daraus geeignete Maßnahmen abzuleiten.
Klimafreundliche MobilitätDie Energie Steiermark legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Innovation in allen Bereichen. Um das Unternehmen noch weiter in Richtung klimafreundliche, nachhaltige Mobilität zu lenken, wird der Fuhrpark immer stärker im Bereich elek-trische, emissionsfreie Mobilität ausgebaut.
Sowohl beim E-Office als auch am Standort Graz-Süd stehen den MitarbeiterInnen für ihre Dienstfahrten derzeit acht Elektro-Fahrräder, zwei E-Roller, 7 Elektro-Autos sowie 6 Hybrid-Autos zur Verfügung.
Aber nicht nur innerhalb der Dienstzeiten werden die MitarbeiterInnen dazu animiert, sich umwelt-freundlich fortzubewegen. Im Jahr 2014 nahm die Energie Steiermark an der Aktion „Radelt zur Arbeit“ teil. Dabei geht es darum, an mindestens der Hälf-te der Arbeitstage den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurückzulegen. Die KollegInnen konnten sich in 2er- bis 4er-Teams anmelden und ihre zurückgelegten Kilometer auf der Internetseite radeltzurarbeit.at protokollieren. Als Anreiz für die MitarbeiterInnen,
sich an der Aktion zu beteiligen, wurde von der Energie Steiermark ein Gratis-Radel-Check ange-boten. Die Aktion war ein großer Erfolg: insgesamt wurden 14.000 km zurückgelegt, damit belegte die Energie Steiermark den 2. Platz hinter dem Land Steiermark und konnte ein starkes Zeichen für eine nachhaltige und sanfte Mobilität setzen.
3.5 Natur- und Artenschutz
Bei der Umsetzung von Projekten der Energie Steiermark gilt für alle Eingriffe in besondere Naturräume eine sensible und gesetzeskonforme Durchführung als oberster Grundsatz. Die Aus-gleichsmaßnahmen bei größeren Bauvorhaben gehen oft über die gesetzlichen Auflagen wie Naturschutzbewilligung oder Umweltverträglich-keitsprüfung hinaus.
Ein Vorzeigebeispiel für angewandten Natur- und Artenschutz ist das Murkraftwerk Gössendorf, bei dem eine Vielzahl an ökologischen Maßnahmen ergriffen wurde, um Belastungen für Mensch und Natur während und nach der Bauphase so gering wie möglich zu halten. Dabei wurden mehr als 100 ökologische Maßnahmen umgesetzt, für die insge-samt 25 Millionen Euro investiert wurden.
Eine besondere Verbesserung des Naturraumes wurde hier mit der Wiederherstellung des einst verloren gegangenen Altarms der Mur erreicht, wodurch ein neues Naherholungsgebiet geschaf-fen wurde. Das Gebiet um den Kraftwerksbereich wurde dafür umfassend saniert und aufgeforstet, um neue Lebensräume und Biotope zu schaf-fen, die lokale Artenvielfalt zu erhöhen und einen wertvollen Lebensraum für Mensch und Natur zu schaffen.
Nachhalt ige Energie & Green Company
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Bei der Planung von ökologischen Maßnahmen stehen immer bestimmte Zielarten im Fokus, die gefördert bzw. geschützt werden sollen. So pro-fitieren durch die Schaffung von Inseln und Ufer-bereichen sowie durch artgerechte Bepflanzung und strukturierte Stauraumgestaltung vor allem Zielarten wie Libellen, Fische und Fisch otter. Mit dem Schutz von Alt- und Totbäumen und mit der Schaffung von naturnahen Waldrändern wird langfristig der Bestand von Fledermaus- und Vogelpopulationen unterstützt. Bereits in der Bauphase von Projekten werden zum Schutz von Reptilien und Amphibien Fortpflanzungsplätze und Über winterungsquartiere geschaffen. Durch regelmäßige Monitorings werden die Erfolge von artenfördernden Maßnahmen überprüft und ge-gebenenfalls angepasst.
Verwendung von SF6 als SchutzgasBei der Energienetze Steiermark GmbH kommt als Isoliergas im Hochspannungsbereich auch Schwefel hexafluorid (SF6) zum Einsatz. Ein Austritt des starken Treibhausgases SF6 in die Atmosphäre muss unbedingt vermieden werden. Daher kom-men bei der Energienetze Steiermark die neuesten und modernsten Geräte für die Arbeiten mit SF6 sowie speziell für diese Arbeiten geschulte Mitar-beiterInnen zum Einsatz. In den Anlagen werden zyklische Kontrollen und Vergleichsmessungen durchgeführt. Zusätzlich sind die Anlagen mit per-manenten Gasraumüberwachungen ausgerüstet.
Die gespeicherten SF6-Mengen werden jährlich aufgenommen und dokumentiert. Falls notwendig, wird das Schutzgas, etwa beim Abbau von Anla-gen, fachgerecht entsorgt. Somit sind keine unbe-merkten Emissionen möglich.
Nachhalt ige Energie & Green Company
SF6-Gas (Menge in Betrieb)
Jahr Einheit 2013 2014 2015SF6 kg 13.256,00 16.603,00 18.526,00
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036Vom Versorger zum Dienstleister
Vom Versorger
zum Dienstleister
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4. Vom Versorger zum Dienstleister
„Die Energie Steiermark geht aufmerksam auf Kunden und neue Entwicklungen ein. Und findet Lösungen.“Aus der Vision der Energie Steiermark
Neue Dienstleistungen für Privat- und Firmen-kunden anzubieten ist das Ziel der Energie Steiermark. Die regionale Verankerung, die Partnerschaft mit Unternehmen und das kreative Engagement der MitarbeiterInnen garantieren ein umfassendes Service in den Kunden-Service- Centern, an den Hotlines oder bei der Versorgung der Kundenanlagen vor Ort. Ständig ausgebaut wird auch das Angebot neuer Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz, Energieberatung und nachhaltiger Mobilität in den Regionen.
4.1 Kundenservice im Fokus
Für die Energie Steiermark als regional veran-kerter Energieversorger sind der Kundenkontakt, die Erreichbarkeit und die Präsenz vor Ort beson-ders wichtig. Im Jahr 2015 versorgte die Energie Steiermark knapp 530.000 Kunden mit Strom, Gas
und Fernwärme. Seit 2013 konnte die Anzahl der Großkunden in der Stromversorgung um 18 Prozent gesteigert werden. Die Anzahl der mit Gas und Wärme versorgten Kunden ist in diesem Zeitraum rückläufig.
Diese Veränderung im Kundenportfolio stellt ein starkes Signal für eine Repositionierung vom Energieversorger mit hin zu einem modernen Energiedienstleister dar. Die Kunden werden immer stärker in die angebotenen Produkte und die Kommunikation eingebunden und der direkte Kontakt mit Haushaltskunden und Unternehmen gewinnt an Bedeutung. Die sieben Kunden- Service-Center in Deutschlandsberg, Knittelfeld, Leibnitz, Liezen, Leoben, Seiersberg und Weiz sind dafür ein sichtbares Zeichen. Seit Juli 2014 ergänzt ein Online- Serviceportal mit verstärktem Angebot von „Customer Self Service“-Prozessen den direkten Kundenkontakt.
Angeboten werden auch mehrsprachige Hot-line-Beratung und ein mobiler Beratungsdienst. Die MitarbeiterInnen im Frontoffice verfügen über Fremdsprachenkenntnisse in Englisch, Spanisch, Persisch (Farsi), Kroatisch, Italienisch, Schwedisch, Rumänisch und Albanisch. Auch ein Kunden-ombudsmann steht für Anfragen und als erste Schlichtungsstelle zur Verfügung.
Vom Versorger zum Dienstleister
Energiekunden der Energie Steiermark (Stand 02.09.2015)
Strom Kunden GmbH Easy green GesamtPrivatkunden 381.568 35.389 416.957
Großkunden 42.985 42.985
459.942
Gas/Wärme Kunden GmbH GesamtPrivatkunden 51.833 51.833
Großkunden 15.824 15.824
67.657
Summe 527.599
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Ein konzernweites Beschwerdemanagement opti-miert die Aufarbeitung aller Beschwerden und ent-wickelt Verbesserungsvorschläge und Schulungs-maßnahmen. Dieses Serviceangebot stellt auch den Schlüssel zur erfolgreichen Vermarktung neuer Dienstleistungen dar. Eine Energieberatungsstelle nach den Vorgaben des Energieeffizienzgesetzes wurde bereits im Jahr 2015 installiert. Die Anzahl der Beschwerden ist mit 1.334 im Jahr 2015 dabei ebenso rückläufig wie die durchschnittliche Be-arbeitungszeit. Nur 2,2 Prozent der Beschwerden waren 2015 über 30 Tage offen. Die häufigsten Beschwerdeanliegen betreffen Erklärungen zur Rechnung, das Mahnwesen und die Endabrech-nung bei Kundenwechsel, die in Summe 46 Prozent aller Beschwerden ausmachen.
Erhebung der KundenzufriedenheitIn einer Customer-Insight-Analyse wurden im Jahr 2015 die Zufriedenheit der Kunden in den einzelnen Detailschritten der Geschäftsbeziehung erhoben und Verbesserungsvorschläge analysiert. Die Erwartungen der Kunden an ihren Energie-versorger waren dabei sehr hoch. Die Ergebnisse zeigen, dass die erste Phase des „Kundenlebens-zyklus“, in der die Rolle des Energieversorgers als
Versorger im Vordergrund steht, besser erlebt wird als die zweite Phase als Dienstleister. Die Betreu-ung beim Abschluss eines Vertrages oder bei der Herstellung einer Anschlussanlage wird als sehr gut bewertet. Als Dienstleister wird die Energie Steiermark in dieser Untersuchung noch nicht aktiv wahrgenommen. Interessant ist, dass in einer Ver-gleichsbefragung die MitarbeiterInnen der Energie Steiermark kritischer sind als ihre Kunden.
Basierend auf einer umfassenden Kundenbe-fragung wurde das Interesse an Produkten und Dienstleistungen analysiert. Aus einer Liste von 10 unterschiedlichen Produkten und Dienstleistungen wecken der Störungsdienst, das Energieverbrauchs-messgerät, die Unterstützung bei der Errichtung von Photovoltaik anlagen, Gebäude thermografie und die Energie beratung das größte Interesse. Etwa 70 Prozent der Kunden schätzen das Engagement der Energie Steiermark bei alternativen Energieformen hoch ein. In diesem Bereich sehen die Hälfte der Auskunftspersonen auch den zentralen Fokus-bereich für das Unternehmen. Für die Befragten persönlich sind die Themen „Energie sparen“, „eine möglichst intensive Nutzung von erneuerbaren Ener-gien“ und „Energie aus Österreich“ von Bedeutung.
Vom Versorger zum Dienstleister
Verteilung der Beschwerden nach Thema (2015) – TOP 80 Prozent
Erklärung Rechnung
Mahnung
Kundenwechsel mit Endabrechnung
Wiedereinschaltung
Kontostand
Preisanfragen/Wechselanfragen
Rechnungskorrektur
TZB (Teilzahlungsbetrag)
Kundenanlage
Abbucher/Zahlungsvereinbarungen
Prepayment
Ausästung/Leitungabsicherung
Kündigung und Abmeldung
STEWEAG-STEG/Konzern
Stammdatenänderung
Guthaben
Einspeiseanlagen
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4.2 Informations sicherheit
Informationssicherheit ist für die Energie Steier-mark als kritischen Infrastrukturbetreiber von zentraler Bedeutung. Die dadurch verbundene Ab-hängigkeit von verfügbaren Informations systemen sowie die weltweite Zunahme elektronischer Einbruchs- und Störungsversuche („Cyber-Krimina-lität“) machen es notwendig, die Anforderungen an die Sicherheit der Informationen und der Informa-tionssysteme grundsätzlich zu regeln. Neben den gesetzlichen Verpfl ichtungen sind es vor allem die eigenen Ansprüche und die Qualitätsan sprüche der Kunden und Partner, die Datenschutz und Daten sicherheit zu einem zentralen Thema für das Unternehmen machen.
Aus diesem Grund ist Informationssicherheit ein integraler Teil der Unternehmenspolitik der Energie Steiermark. Sie soll einerseits den Schutz der kritischen Infrastruktur garantieren, andererseits die Sicherheit der internen Daten sowie Kunden- und Partnerdaten gewährleisten.
Die Energie Steiermark hat ein Informationssicher-heitsrisikomanagement implementiert, um Risiken rechtzeitig zu erkennen, deren Eintrittswahrschein-lichkeit zu reduzieren, Auswirkungen möglichst ge-ring zu halten und im Falle des Risikoeintritts gezielt professionell reagieren zu können. Letztlich trägt das Risikomanagement dazu bei, den Bestand des Unternehmens langfristig abzusichern.
4.3 Neue Rahmenbedingun-gen – Umsetzung Energie-effizienzgesetz
Ziel des Energieeffizienzgesetzes (kurz EEff-G) ist es, bis zum Jahr 2020 die Energieeffi zienz in Österreich um 20 Prozent zu erhöhen, gleichzeitig damit auch die Versorgungssicherheit zu verbes-sern und eine Reduktion von Treibhausgasemissio-nen zu erreichen.
Das 2015 in Kraft getretene Energieeffi zienzgesetz betrifft die Energie Steiermark auf mehreren Ebenen. Als Lieferant ist das Unternehmen verpfl ichtet, im Ausmaß von 0,6 Prozent der an Endkunden gelie-ferten Energiemenge Energie effi zienzmaßnahmen zu setzen und der Monitoring stelle Energieeffi zienz, einer Einrichtung der Österreichischen Energie-agentur, nachzu weisen. Für die 2014 gelieferte Energie wurden die entsprechenden Effi zienzmaß-nahmen bis 15. Februar 2016 gemeldet. Dies betrifft Maßnahmen im eigenen Bereich, bei Unternehmen und mindestens 40 Prozent im Haushaltsbereich. Maßnahmen wurden dabei vor allem in Kooperati-on mit eigenen Endkunden gesetzt.
Um die Umsetzung des Energieeffi zienzgesetzes konzernweit besser koordinieren zu können, wurde bei Energie Steiermark Business GmbH eine eigene Organisationseinheit Energieeffi zienz geschaffen. Die Stabsstelle Energieeffi zienz wird bei der Maß-nahmenbewertung von einem Fachexpertenteam aus der Green Power GmbH sowie Kunden- und Business GmbH unterstützt.
Vom Versorger zum Dienstleister
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folgende Geräte: Kühlschrank, Waschmaschine, Geschirrspüler, Wäsche trock ner oder Gefrier-schrank. Der Bonus kann nicht in bar ausbezahlt, pro Kunde nur einmal vergeben werden und wird auf der nächsten Jahresabrechnung gut-geschrieben. Weitere Infos gibt es unter der kostenlosen Hotline: 0800 / 73 53 28 oder auf www.e-steiermark.com.
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4.4 Kundenorientierte Energiedienstleistungen
Das Energieeffizienzgesetz bietet neben den umfassenden Verpflichtungen als Energieliefe-rant und Großunternehmen für die Energie Steier-mark die Chance, ihre Energiedienstleistungen für Unternehmen und Privatkunden auszubauen. Es schafft auf diese Weise zusätzliche Anreize, neue Dienstleistungen und Produkte mit dem Fokus Energie effi zienz zu entwickeln und zu vermarkten.
Auf dem Weg vom Energieversorger zum Dienst-leister bietet die Energie Steiermark bereits jetzt ein weites Feld an Produkten und Aktionen zum Energie sparen, zur Steigerung der Energieeffi zienz oder im Bereich der Kommunikation an. Nicht im-mer ist die Energieeinsparung der Treiber für Maß-nahmen, oft liegt der Fokus auf einer Optimierung des Materialeinsatzes oder einer umweltfreundli-chen Erzeugung.
Die wichtigsten Aktionen zusammengefasst sind:
LEEN – Lernende Energieeffizienz-Netz-werke mit steirischen UnternehmenSteigende Energiekosten, Ressourcenknappheit und Klimawandel erfordern die Bereitschaft für Veränderungen. Innovative Unternehmen nutzen dies als Chance zur Steigerung der Energieeffi zienz und verbessern die eigene Wettbewerbssituation.
LEEN sind Lernende Energieeffi zienz-Netzwerke, die derartige Innovationen unterstützen. Unter Begleitung der Energie Steiermark arbeiten derzeit neun steirische Unternehmen zusammen, mit dem Ziel, kosteneffektiv Energie zu sparen, indem sie voneinander lernen. Wesentliche Ansatzpunkte der gemeinsamen Arbeit im Netzwerk betreffen Effi zienz verbesserungen in den Querschnittstech-nologien (z. B. Druckluft, Kraft-Wärme-Kopplung, Kälte, elektrische Antriebe). Die LEEN-Teilnehmer realisierten bereits in den Jahren 2014 und 2015 Energieeffi zienz-Maßnahmen im Ausmaß von rund 25,5 GWh.
Ein solcher Innovationsprozess benötigt in den teilnehmenden Unternehmen ein Management, das die Menschen im Unternehmen „mitnimmt“. Es muss die MitarbeiterInnen motivieren, ausge-tretene Pfade zu verlassen und mit eigenen Ideen an neuen Lösungen mitzuwirken. LEEN bietet einen durchgängigen und professionell gestalteten Projektansatz, der die Unternehmen durch den gesamten Analyse- und Entscheidungsprozess von Effi zienzmaßnahmen führt.
Energieeffizienz-BonusZur Umsetzung des Energieeffizienzgesetzes wurde 2015 der Energieeffi zienz-Bonus geschaffen. Kunden, die ihre alte Heizung gegen ein effi zientes und umweltfreundliches Gas-Brennwertheizgerät tauschten, konnten bei der Energienetze Steiermark GmbH eine Förderung erhalten.
Vom Versorger zum Dienstleister
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Energieberatung E-CheckMit dem Energieberatungsangebot E-Check unterstützen die Effi zienzexperten der Energie Steiermark die Planung und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen beim Endkunden. Der E-CheckEnergie wendet sich an Kunden, die im Alltag Energie sparen möchten, und identifi ziert Maßnah-men ohne großen Aufwand. Damit die Stromfresser im Haushalt gefunden werden, verleiht die Energie Steiermark Verbrauchsmessgeräte – die soge-nannten „Stromdetektive“. Der E-CheckGebäude geht einen Schritt weiter und zeigt Sanierungspotenziale auf. Die Beratung ist umfassend und beinhaltet von der Gebäudehülle bis zur Heizung alle für die Energieeffi zienz relevanten Kompo nenten. Der E-CheckPhotovoltaik unterstützt Interessierte bei der Planung einer maßgeschneiderten Photovoltaik-anlage. Insgesamt wurden seit 2013 über 1.300 E-Checks in den Bereichen Energie, Gebäude, Photovoltaik und allgemeine Energieberatung durchgeführt. Mit mehr als 50 Prozent besteht für den Bereich Gebäude die größte Nachfrage.
Energieeffizienz-MessungEine Initiative der Energienetze Steiermark GmbH in Kooperation mit den Steirischen Rauchfang kehrern stellen die Energieeffi zienz- Messungen für neu in Betrieb gehende Erdgasheiz-anlagen dar. Dadurch kann schon bei der
Inbetrieb nahme der Heiz anlagen festgestellt werden, ob die Einstellung wirklich optimal ist. Den wichtigsten Messwert für die richtige Einstellung der Heizan lage bildet der Anteil von Kohlen monoxid im Abgas. Ein Messwert von unter 80 mg pro m3 Abgas garantiert eine optimale Einstellung der Anlage.
Smart HomeNoch einen Schritt weiter geht das Projekt Smart Home: Hier testet die Energie Steiermark „smarte Haushalte“ in einem Feldversuch. Gemeinsam mit Testkunden werden Anwendungsmöglichkeiten evaluiert, um optimierte Smart-Home-Lösungen zu entwickeln. Smart Home steht für intelligent vernetztes Wohnen im privaten Bereich. Daten-vernetzung und Fernsteuerbarkeit von Geräten im privaten Heim unterstützen dabei, den Ansprüchen der heutigen Zeit – Energieeffi zienz, Komfort und Sicher heit – gerecht zu werden. So können zum Beispiel Heizungs- und Lüftungsanlagen, Beleuchtung, Jalousien und Alarmanlagen ge-steuert werden.
LED-AktionIm November 2015 gab es in Kooperation mit einer großen Lebensmittelhandelskette beim Kauf einer LED-Lampe eine weitere gratis dazu. LED-Lampen leisten im Haushalt mit einem Ein-sparungspotenzial von bis zu 90 Prozent einen wertvollen Beitrag zum Energiesparen.
Vom Versorger zum Dienstleister
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Breitbandinternet „E-Breitband“Die Energie Steiermark Technik GmbH ist seit 1997 als Mietleitungsanbieter am externen Telekommunikationsmarkt aktiv. Dieses B2B-Ge-schäftfeld wird aktuell über zahlreiche Vertriebs-partnerschaften und Kooperationen sowie in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Bereich betrieben. Aus einem mehrphasigen Strategie-entwicklungsprozess ging das Produkt „E-Breit-band“ hervor.
4.5 Zukunftsthema E-Mobility
Die Energie Steiermark Mobilitäts GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, Elektromobilität möglichst flächen deckend und benutzerfreundlich einer breiten Kundenschicht zugänglich zu machen, um damit einen wichtigen Schritt hin zum Ausbau von mehr nachhaltiger Mobilität zu setzen. Bereits über 1.000 Elektrofahrzeuge und 27 verschiede-ne Fahrzeugtypen umfasst das Produktportfolio, von E-Bikes, E-Rollern bis hin zu E-Autos und E-Nutzfahrzeugen. Die Angebote betreffen den E-Mobil- Verleih, das E-Mobil-Consulting bis hin zur E-Mobil-Projekt- und Produktentwicklung. Zu den Kundengruppen zählen Unternehmen, Gemeinden, Tourismusregionen wie auch Privatkunden.
Eine wichtige Voraussetzung zur flächendeckenden Umsetzung von E-Mobilität ist die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur. Die Energie Steiermark hat als Pionier der E-Mobilität in den vergangenen Jahren 100 Ladestellen mit über 300 Ladepunkten in der gesamten Steiermark errichtet. An sämtlichen öffentlichen Ladestationen der Energie Steiermark besteht derzeit die Möglichkeit für den Kunden, kostenlos sein E-Fahrzeug zu laden.
Aufgrund des raschen technologischen Fortschritts und der veränderten Kundenbedürfnisse im Bereich der Elektromobilität hat daher die Energie Steiermark im Jahr 2015 mit einer umfassenden Sanierung dieser Ladeinfrastruktur begonnen, um diesem Wandel gerecht zu werden.
Mit dem „E-Breitband“ bietet die Energie Steier-mark ihren Kunden modernste Internettechnologie basierend auf regionaler Infrastruktur. Über die Glasfasertechnologie wird eine sichere und stabile Datenanbindung garantiert. Damit können höchste Verfügbarkeiten und hohe garantierte Bandbreiten angeboten werden.
Vom Versorger zum Dienstleister
Vision • Die Steiermark als vernetzte Gesellschaft• Wir schaffen Mehrwert durch
hochverfügbare Telekommunikation• Wir ermöglichen Innovation und
Wirtschaftswachstum durch modernste Glasfasertechno logie
• Wir sichern dadurch den Wirtschafts- standort Steiermark
Mission • Wir sorgen für ein vernetztes Leben• Wir sehen uns als Partner mit Handschlag-
qualität• Mit der Sicherheit und Verlässlichkeit eines
Energieunternehmens• Wir sorgen für sichere Verbindungen –
rund um die Uhr
E-Breitbandstrategie der Energie Steiermark
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Als weitere Investition in die Zukunft und zur Stär-kung des Wirtschaftsstandortes Steiermark hat die Energie Steiermark sich daher entschieden das
derzeit bestehende Ladestationsnetz um neue, hochqualitative Schnell- und Beschleunigtlader zu erweitern. Innerhalb der nächsten zwei Jahre wird daher ein flächendeckendes, hochmodernes Ladeinfrastrukturnetz entstehen.
Derzeit wird eine Vielzahl an E-Mobilitätsprojekten von der Energie Steiermark angeboten bzw. durch-geführt. Ziel ist es, möglichst viele verschiedene Nutzergruppen, von Gemeinden, Unternehmen, Pendlern über Privatpersonen bis hin zu den Mit-arbeiterInnen der Energie Steiermark zu erreichen. Die folgende Aufstellung zeigt einen Auszug aus diesen Projekten:
Strom statt SpritNach dem Motto „All You Can e-Drive“ konn-ten Kunden der Energie Steiermark 2014 für ein Jahr einen Renault Zoe und VW e-up! mieten. Insgesamt standen für diese E-Mobility-Offensive für Privatkunden zehn E-Autos zur Verfügung. Ein „Rundum Sorglos“-Paket mit Vollkaskoversicherung, Service, Akkumiete und 8-fach-Bereifung war dabei inklusive. Die Initiative zielte vor allem darauf ab, Privatkunden den Zugang zur Elektromobilität zu ermöglichen, um dadurch die nachhaltige Mobilität im Alltag erleben zu können.
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Mit dem E-Bike zur S-BahnBei diesem bis zum Jahr 2017 laufenden Ge-meinschaftsprojekt der Energie Steiermark mit der GKB, den Verbundlinien und dem Land Steiermark können sich S-Bahn-Jahreskartenbesitzer der Graz- Köflach-Bahnen um 185 Euro pro Jahr ein E-Bike ausleihen (Radversicherung und Service inklusive). Ziel dahinter ist es, Pendlern damit die Möglich-keit zu geben, die Wegstrecke von zu Hause bis zum Bahnhof (also die Last Mile) mit dem E-Bike zurückzulegen und den Nutzern wird damit eine Alter native zum Auto geboten. Seit Mai 2014 wurde dieses Angebot 100 Mal genutzt.
Mobilitätskonzept SchladmingDie Region Schladming-Dachstein wird von der Energie Steiermark Mobilitäts GmbH mit einem ganzheitlichen Mobilitätskonzept bedient. Seit Mai 2015 werden in der Region rund 80 E-Bikes an über 35 Verleihstandorten inklusive Akkuwechselstati-onen für den Verleihbetrieb angeboten. Darüber hinaus stehen auch mehrspurige Elektrofahrzeuge zur Verfügung, mit denen Gäste und Einheimische die Gegend mit sanfter Mobilität erkunden können.
Drive and Smile für PendlerFür alle Energie Steiermark MitarbeiterInnen gibt es seit Mitte 2015 die Möglichkeit, ein limitier-tes All-inclusive-E-Car-Mietangebot in Anspruch zu nehmen. Mit diesem Angebot soll den Mitarbei-terInnen der Einstieg in die nachhaltige Mobilität ermöglicht werden.
Zahleiche Veranstaltungen rund um E-MobilityDie Energie Steiermark ist mit ihren E-Fahrzeugen bei vielen regionalen kleineren und größeren Ver-anstaltungen präsent, um das Thema Elektromobi-lität möglichst vielen Menschen aus unterschiedli-chen Bereichen näherzubringen.
Seit 2013 war die Energie Steiermark bei zahl-reichen Veranstaltungen, wie Messen, Schul-veranstaltungen oder in den Gemeinden, mit E-Mobilitätsangeboten vertreten. 2014 und 2015 lief zusätzlich eine Mobilitätskooperation mit der Steiermark-Card, bei welcher alle Steiermark-Card- Besitzer bei Vorweis der Steiermark-Card 30 Pro-zent Rabatt auf Halbtages-, Tages- und Wochen-miete auf Fahrzeuge im E-Mobil-Shop erhielten.
4.6 Innovation, Forschung & Entwicklung
Im Themenbereich Forschung und Entwicklung geht es im Wesentlichen um den ständigen Wis-sens- und Erfahrungsaustausch mit Forschungs-einrichtungen (z. B. Universitäten) sowie die proaktive Vernetzung mit der industriellen und angewandten Forschung und Entwicklung.
Ende 2015 wurden bei der Energie Steiermark insge-samt 14 Förderprojekte mit Fokus auf Forschung und Entwicklung abgewickelt. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen in den letzten drei Jahren (2013 bis 2015) insgesamt 2,8 Mio. Euro.
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Koordiniert wird das Förderungsmanagement von einer zentralen Kompetenzstelle im Unternehmen. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten der letzten Jahre zählen die Themen Elektromobilität, Smart Metering und Smart Grid, Entwicklung der Modell-region „Smart Styria“ („Smart Cities“) sowie der Bereich der erneuerbaren, dezentralen Energie-erzeugung. Überdies nimmt die Energie Steiermark an der Praktikantenförderung im Rahmen des FFG-Programmes „Talente“ teil.
„E-Cademy“Die Energie Steiermark hat im Jahr 2009 zusammen mit den steirischen Universitäten eine Forschungskooperation gestartet. Unter dem Titel „E-Cademy“ werden wissenschaftliche Projekte, Diskussionsveranstaltungen und konzerninterne Weiterbildungsprogramme rund um die wesentli-chen Energiefragen der Zukunft mit Hauptaugen-merk auf erneuerbare Energie gefördert. (Mehr zu E-Cademy finden Sie auf Seite 58.)
Forschungsthema E-MobilityAls Anbieter von Elektromobilität ist die Energie Steiermark auch im entsprechenden Forschungs-bereich tätig. Zu den zahlreichen Forschungstä-tigkeiten zählt unter anderem das Projekt „STELA – Smart Tower Enhancement Leoben“, wo seitens der Energie Steiermark Mobilitäts GmbH ein innovatives Mobilitätskonzept bearbeitet wird. Im Zuges eines weiteren Forschungsprojektes wurde ein modell-regionsübergreifender interoperabler Schnelllade-korridor (MISCH) von Graz nach Wien bearbeitet. Die Energie Steiermark hat 2015 im Zuge dessen am Standort Ilz in Autobahnnähe eine moderne Schnellladebucht errichtet. Zusätzlich widmet sich das Projekt „LLEM“ offenen Fragen zum lokalen Last- und Energiemanagement in Verbindung mit den Bereichen Elektromobilität, Photo voltaik und Elektrizitätsspeicherung.
„Smart Styria“Das Projekt Modellregion „Smart Styria“ be-schäftigt sich mit aktuellen Innovationsthemen der Energiewirtschaft, wie zum Beispiel der regionalen Energieerzeugung und Smart Grids. Für die Modell-region wurden drei Gebiete mit unterschiedlichen Ausprägungen gewählt – die urbane Region Graz („Smart City Graz“), die „Smart City Leoben“ sowie die ländliche Region Weiz-Gleisdorf („iEnergy Weiz-Gleisdorf“). In Kooperation mit den jeweiligen Partnern werden hier die wesentlichen Energie-themen der Zukunft (Gebäude, Elektromobilität, Smart Metering, erneuerbare bzw. dezentrale Energieerzeugung) verknüpft und in Form von Leuchtturm- Projekten umgesetzt.
Forschungsfeld Smart MeteringDie Energienetze Steiermark GmbH arbeitet bereits intensiv an der Einführung von Smart Metering. In diesem Forschungsfeld wird ein Smart- Metering-Pilotprojekt durchgeführt, das zum Ziel hat, bis zur Umsetzung der Intelligente-Mess-geräte-Einführungsverordnung (bis Ende 2019) die technischen und organisatorischen Grundlagen für das Roll-Out bis 2019 zu schaffen. Der Pilot-versuch umfasst rund 700 Smart Meter und 26 Transformator stationen. Neben der Energienetze Steiermark GmbH sind noch weitere fünf steirische EVUs, die TU Graz und das Forschungszentrum Telekommunikation Wien (FTW) beteiligt. Die ersten Erfolge des Projekts sind bereits sichtbar – mittler weile konnten im Testbetrieb dezentrale Erzeugungsanlagen integriert und Darstellungen in Echtzeit via App auf mobilen Endgeräten zur Ver-fügung gestellt werden. In weiterer Folge müssen Angebote und Leistungen hinsichtlich Kunden-nutzen, Usability und operativen Betriebs evaluiert werden, um die Anforderungen für innovative und nachhaltige Kundenlösungen zu ermitteln.
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Smart GridsDer Trend zur Errichtung dezentraler Erzeu-gungsanlagen, insbesondere von Kleinwasser-kraftwerken und Photovoltaikanlagen im Mittel- und Niederspannungsnetz, führt in einigen Netzteilen zu Problemen bei der Einhaltung des zulässigen Spannungsniveaus. Durch den Einbau intelligenter Netze kann man dem entgegenwirken. Bei optimiertem Investitionsaufwand können so möglichst viele dezentrale Energieproduzenten an das Netz angeschlossen werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der verstärkten Automatisie-rung des Verteilernetzes, um Kosten und Reaktions-zeiten im Fehlerfall zu minimieren und so Netze zuverlässiger betreiben zu können. Die Aktivitäten zum Thema Smart Grids bzw. intelligente Netze werden von der Energienetze Steiermark GmbH daher in mehreren Projekten verfolgt:• „Virtual Power Plant for Distribution System
Operators“: Forschungsprojekt mit Industrie-kunden zum Thema aktives Lastmanagement
• „Leafs“ Entwicklung direkter und indirekter Steuerungskonzepte für drei Anwendungsfälle von Stromspeichern: die optimierte Deckung des lokalen Eigenbedarfs, die Sicherstellung eines möglichst netzfreundlichen Betriebs und schließlich auch die aktive Teilnahme an Energiemärkten.
• Projekt „Regelbarer Ortsnetztransformator“ zur Errichtung dezentraler Erzeugungsanlagen im Niederspannungsbereich
• Projekt „Judenburg/West“: innovativer Ansatz für ein Mittelspannungsnetz mit hohem Anteil an Wasserkrafteinspeisung
• Teilnahme am EU-Projekt „INCREASE“: Entwick-lung von Lösungen, um weit gestreute erneuer-bare Energiequellen in das Verteilernetz einzu-binden.
Alternative EnergienDas Thema „erneuerbare und dezentrale Energie erzeugung“ ist eine zentrale Herausforde-rung der Energiewende. Zur gezielten Erforschung der Thematik wurde 2013 eine Technologiestudie durchgeführt. Zielsetzung war die Identifikation potenzieller Technologien (Brennstoffzellen, Photo-voltaik, Kleinwindanlagen, Kleinwasserkraftan-lagen) für eine dezentrale Erzeugung bei den Endverbrauchern unter dem Aspekt des techno-logischen Reife grades und der Wirtschaftlichkeit. Dieses Projekt wurde unter der Federführung von Joanneum Research im Rahmen des F&E-Projekts „Masterplan für die dezentrale Energieversorgung in der Steiermark“ (DEZENT) durchgeführt. Als notwendige Ergänzung dazu wurde ein Pilotprojekt im Bereich der kundenseitigen Stromspeicherung erfolgreich abgeschlossen.
Zur Erforschung der Brennstoffzellentechnologie beteiligte sich die Energie Steiermark gemeinsam mit Vaillant an dem deutschen Förderprojekt „CALLUX“, das wiederum in das europäische Projekt „ene.field“ eingebettet ist. Ziel dieses Projekts ist es zu untersuchen, inwieweit Mikro- Kraftwärmekopplungs-Systeme basierend auf der Brennstoffzellentechnologie zukünftige markt-adäquate Energieversorgungssysteme darstellen können. Darüber hinaus soll geklärt werden, welche energie- und umweltpolitischen Beiträge mit derartigen Systemen erzielt werden können.
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InnovationsmanagementDas Innovationsmanagement der Energie Steiermark beschäftigt sich primär mit der Entwick-lung von Ideen bis hin zu marktfähigen Geschäfts-modellen. Dazu wurde ein konzernweites Ideen-management etabliert, das sowohl die internen Ideen der Mitarbeiter, aber auch Ideen aus exter-nen Quellen (Kunden, Lieferanten, F&E-Ergebnisse) erfasst, kategorisiert und hinsichtlich der Potentiale bewertet (mehr darüber auf Seite 54).
Vom Versorger zum Dienstleister
Handlungsfelder der Innovation bei der Energie Steiermark AG
Mobilitäts-Paket„All you can drive“ – individuelle
und multimodale Mobilitätsangebote inkl. Ladestellenmanagement
Energie-„Autonomie“„grüne Energie direkt vor Ort
erzeugen und nutzen“ – ein Stück weiter zur Unabhängigkeit
Energiedienstleister/Energiemanagement
E-Check inkl. Koordination aller Einsparungsmaßnahmen zur
Steigerung von Energieeffi zienz und Komfort
Energie-InternetKonvergenz von Energie- und
Kommunikationssystemen (IoT, Big Data, Industrie 4.0,
Smart Home/Grid/ … daten-getriebene Serviceplattform
für digitale Geschäftsmodelle
Lebens-Energie„besser als mehr“ – Gesundheit &
Ernährung als umfassendes System inkl. E-Health, AAL, …
Energie Steiermark
Innovations-felder
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Innovation unterstützt dabei das Nachhaltigkeits-thema in den 3 Dimensionen:• ökonomische Aspekte: die Entwicklung neuer
Geschäftsmodelle und Innovationen (Produkte und Dienstleistungen) sichert die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens.
• ökologische Aspekte: die entwickelten Inno-vationen werden thematisch innerhalb der strate gischen „Handlungsfelder der Innova-tion“ ausgerichtet. Diese Handlungsfelder (siehe Abbildung) berücksichtigen implizit die ökologischen Themen wie beispielsweise Elektromobilität, erneuerbare Energien oder Energie effizienz.
• soziale Aspekte: die Mitarbeiter der Energie Steiermark sind umfassend in das Ideen-management eingebunden und haben somit die Möglichkeit, einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens
zu leisten. Die neuen Produkte und Dienstleis-tungen werden nach modernsten Methoden wie etwa design thinking entwickelt. Kunden und Entwicklungs partner werden bereits in einer frühen Phase in den Prozess eingebunden – dies führt zu stimmigen Innovationen, passend zu den Bedürfnissen der Kunden.
Urban BoxesEin aktuelles Beispiel für Innovation ist das Projekt „Urban Boxes“. Die Urban-Box ist ein energieautonomes, transportfähiges und flexi-bel erweiterbares smartes Gebäude, bestehend aus natürlichen ökologischen Materialien und in Kombination mit Elektromobilität. Die Urban-Box wird von der Energie Steiermark geplant, errichtet, betrieben und den Kunden für unterschiedliche Nutzungsarten wie z. B. Co-Working oder Co-Living zur Nutzung angeboten.
Vom Versorger zum Dienstleister
Schaubild „Urban Boxes“
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049Verantwortungsvoller Arbeitgeber
Verantwor-tungsvoller
Arbeitgeber
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050Verantwortungsvoller Arbeitgeber
5. Verantwortungsvoller Arbeitgeber
„Wir agieren individuell und mit der Kraft unserer Persönlichkeiten.“Aus der Vision der Energie Steiermark
Motivierende Arbeitsbedingungen, effiziente Strukturen und klare Prozesse – die Energie Steiermark will die besten MitarbeiterInnen ansprechen, sie gemäß ihren Fähigkeiten und Talenten ein setzen und sie im Unternehmen halten. Denn jede und jeder der rund 1700 MitarbeiterIn-nen ist eine individuelle Visitenkarte des Unterneh-mens, ihre und seine Kreativität und Einsatzbereit-schaft entscheiden über den Erfolg beim Kunden.
Die Energie Steiermark ist einer der attraktivsten Arbeitgeber in der Steiermark. Das zeigt sich nicht nur an der Vielzahl der Bewerbungen, sondern auch durch regelmäßige externe Auszeichnungen – wie zum Beispiel im Herbst 2015. Beim österreich-weiten Wettbewerb „Austria‘s Leading Companies“ wurde das Unternehmen mit dem Publikumspreis ausgezeichnet und zum „Attraktivsten Arbeitgeber der Steiermark“ gekürt. Über 160.000 User haben dabei beim großangelegten Online-Voting mit-gemacht. Bewertet wurde das Image in den Kate-gorien „Höchstes Ansehen“, „Meiste internationale Chancen für MitarbeiterInnen“ und „Soziokulturelle Benefits“.
Vor allem die Umstrukturierung bzw. Neuorgani-sation des Konzerns stellte das Personalmanage-ment in den letzten Jahren vor große Heraus-
Kennzahlen MitarbeiterInnen
Einheit 2013 2014 2015MitarbeiterInnen gesamt Österreich FTE 1.437 1.454 1.482
männlich FTE 1.063 1.076 1.097
weiblich FTE 374 378 385
Altersstruktur
unter 30 Jahre % Gesamtbelegschaft 19,0 22,6 22,0
30–50 Jahre % Gesamtbelegschaft 55,3 52,5 50,3
über 50 Jahre % Gesamtbelegschaft 25,7 24,9 27,7
MitarbeiterInnen Ausland FTE 235 235 226
Anteil weibliche Führungskräfte Prozent 13,42 12,56 12,50
FluktuationEintritte % Gesamtbelegschaft 3,15 8,02 4,21
Austritte % Gesamtbelegschaft 5,91 8,27 3,08
Karenz
gesamt Anzahl 29 36 44
männlich Anzahl 6 7 12
weiblich Anzahl 23 29 32
Arbeitsunfälle Anzahl 27 29 27
Weiterbildungs- stunden
MitarbeiterInnen Stunden 25.942 20.787 23.138
Führungskräfte Stunden 6.021 8.335 6.793
gesamt Stunden 31.963 29.122 29.931
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051Verantwortungsvoller Arbeitgeber
forde rungen. Neue MitarbeiterInnen mussten auf genommen, zahlreiche Führungs- und Fach-positionen besetzt und Vertragsstrukturen harmoni-siert werden. So wurden einige Geschäftsführungs- und Abteilungsleiterpositionen neu besetzt und zahlreiche Arbeitsverträge neu ausgefertigt. Auch ein neues Vorpensionsmodell und ein Altersteilzeit-modell wurden im Jahr 2014 in Kraft gesetzt.
Zwischen 2013 und 2015 stieg die Zahl der Mit-arbeiterInnen in der Energie Steiermark von 1.437 Vollzeit-Beschäftigen auf 1.482. Im Sinne einer nachhaltigen Verbesserung der Altersstruktur, insbesondere im operativen Bereich, konnten alle im Konzern ausgebildeten Lehrlinge und Jungfach-arbeiterInnen im Unternehmen weiterbeschäftigt werden.
5.1 Kulturprojekt „E-Volution“
Das Projekt „E-Volution“ will die Weiterent wick-lung der Energie Steiermark vom produkt orientierten Energieversorger hin zum lösungs orientierten Dienstleister unterstützten indem es auf proaktive Personal- und Organisationsent wicklung setzt (vgl. auch Seite 19).
Neben einer Unternehmensvision wurden auch Kernkompetenzen für MitarbeiterInnen und Füh-rungskräfte erarbeitet. Die 10 Kernkompetenzen und 5 Führungskompetenzen sollen im Rahmen einer gezielten Personalentwicklung kontinuierlich ausgebaut werden. Dementsprechend sind auch die Weiterbildungsangebote an den Kompeten-zen ausgerichtet. Ein sogenannter „Kompetenz-kompass“ gibt den MitarbeiterInnen Orientierung, welches Angebot auf welche Kompetenzen maß-geblich ausgerichtet ist.
Übergeordnete Kompetenzen • Dialogfähigkeit/Kundenorientierung• Offenheit für Veränderung• Teamfähigkeit• Optimismus• Kooperationsfähigkeit• Innovationsfreudigkeit• Problemlösungsfähigkeit• Fachübergreifende Kenntnisse• Ergebnisorientiertes Handeln• Eigenverantwortung
Führungskräfte-Kompetenzen• Mitarbeiterförderung• Delegieren• Folgebewusstsein• Glaubwürdigkeit• Zielorientiertes Führen
Das Kompetenzmodell der Energie Steiermark
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052Verantwortungsvoller Arbeitgeber
Das neue Modell wurde durch zahlreiche Initiativen und Aktionen im Unternehmen kommuniziert. So gab es etwa die Veranstaltung „E-Dialog“ mit Vor-stand, Kompetenzpatinnen und -paten und Werte-botschafterInnen. Neben der Aktion „Kompetenz des Monats“ oder dem Projekt „Regional. Natürlich“ sind die Kernkompetenzen auch Thema beim Mit-arbeitergespräch oder beim Welcome Day.
5.2 Entwicklung & Weiter-bildung
Die Energiebranche ist gekennzeichnet von einem dynamischen Umfeld und sich ständig ändernden Rahmenbedingungen. Da ist es un-erlässlich, die Kompetenzen und das Wissen der MitarbeiterInnen laufend weiterzuentwickeln, um für die Zukunft fit und am neuesten Stand zu sein.
Bereits im Jahr 2014 wurde bei der Energie Steiermark eine Stabsstelle für strategische Personalentwicklung etabliert. Diese beschäftigt sich neben der Mitarbeiterförderung unter ande-rem mit der Weiterentwicklung der Unternehmens- und Führungskultur gemäß den strategischen Unternehmenszielen, mit dem Aufbau eines nach-haltigen Talentmanagements sowie der Förderung
von Hetero genität und Vielfalt als zentralen Erfolgs-faktoren für Innovation und Wandel.
Die Energie Steiermark bietet allen Mitarbeite-rInnen die Chance, sich innerhalb ihrer Verant-wortungsbereiche aktiv einzubringen und ihr Know-how zu verbessern. In regelmäßigen Mit-arbeitergesprächen werden in einem konstruktiven Dialog zwischen MitarbeiterIn und Vorgesetzter/Vorgesetztem konkrete Entwicklungschancen er-arbeitet und umgesetzt.
Zudem finden alle ein bis zwei Jahre Mitarbeiter-befragungen statt, die letzte im Oktober 2015. Abgefragt wird ein breites Themenspektrum von Arbeitszufriedenheit, Wohlbefinden und Gesundheit über Wahrnehmung des Firmenimages und Identi-fikation mit der Marke bis zum Innovationsmanage-ment und der Unternehmenskultur. Die Teilnahme an der letzten Umfrage war groß: 64 Prozent aller MitarbeiterInnen retournierten die Fragebögen. Die Ergebnisse werden bei unterschiedlichen Veran-staltungen präsentiert und fließen sowohl in die Personalentwicklung als auch in die Umsetzung konkreter Maßnahmen ein. Der Gesamtbericht ist auch im Intranet verfügbar.
Die MitarbeiterInnen der Energie Steiermark kön-nen aus einem jährlich aktualisierten Bildungsplan „E-Cademy“ unter zahlreihen Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung auswählen. Die breite Palette der Seminare und Fördermaßnahmen beinhaltet Aktivitäten „on the job“ und „off the job“ und reicht von fachspezifischen Schulungen, Arbeits methodik, Initiativen zur betrieblichen Gesundheitsförderung und einer systematischen Führungskräfteaus-bildung bis hin zu maßgeschneiderten Trainings, z. B. in den Bereichen Vertriebs- und Kunden-orientierung. Insbesondere in den beiden letz-ten Jahren (2014 und 2015) lag der Fokus, nach den Veränderungen und Umstrukturierungen im Unter nehmen, auf abteilungsübergreifender Zusammenarbeit und Kommunikation an den Schnittstellen. Bei „Quer info-Seminaren“ erhielten
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053Verantwortungsvoller Arbeitgeber
die Energie- Steiermark-MitarbeiterInnen etwa Einblick in die Arbeit anderer Unternehmens-bereiche und beim Praxistag „Perspektivenwechsel & Rollentausch“ konnten sie ihre Skills in diversen Bereichen weiterentwickeln. Im Jahr 2015 wurden die MitarbeiterInnen der Energie Steiermark in ca. 30.000 Weiter bildungsstunden geschult.
5.3 Junge Menschen im Mittelpunkt
Mit Dezember 2015 waren in der Energie Steiermark insgesamt 85 Lehrlinge und Jungfach-arbeiterInnen in insgesamt acht verschiedenen Lehrberufen in Ausbildung. Die angehenden Fach-kräfte werden gezielt sowohl in technischen als auch in kaufmännischen Lehrberufen ausgebildet. Bestreben der Lehrlingsausbildung ist neben der optimalen fachlichen Ausbildung die erfolgreiche Vorbereitung von heranwachsenden Jugendlichen auf das Berufsleben mit der Option, nach Ende der Lehre weiterhin im Unternehmen mitarbeiten zu können. Die Ausbildung sämtlicher Lehrlinge erfolgt in der zentralen Lehrlingsausbildung der Energie Steiermark AG.
Die Qualität der Lehrlingsausbildung bzw. die hervorragenden Leistungen der Lehrlinge werden regelmäßig durch überdurchschnittliche Prüfungs-ergebnisse sowie externe Auszeichnungen be-wiesen. Im November 2015 wurden gleich sieben Lehrlinge der Energie Steiermark als „Stars of Styria“ von der Wirtschaftskammer Steiermark prämiert, weil sie ihre Abschlussprüfung mit ausgezeichne-tem Erfolg absolviert haben. Die Energie Steiermark leistet damit über Jahrzehnte einen wichtigen Beitrag zur qualifizierten Facharbeiterausbildung und zur Beschäftigung von jungen Menschen in der Steiermark.
Die Integration und Förderung von jungen Mit-arbeiterInnen ist dem Unternehmen ein starkes Anliegen. Unter anderem wird jährlich mehr als
100 PraktikantInnen von Universitäten, Fachhoch-schulen und berufsbildenden höheren Schulen die Möglichkeit geboten, einen Arbeitsplatz in der Energie Steiermark kennenzulernen und Praxis für das weitere Berufsleben zu erwerben.
5.4 Gesundheit und Sicherheit der MitarbeiterInnen
Die Gesundheit ist das höchste Gut. In diesem Sinne wird der Gesundheitsvorsorge bei der Energie Steiermark ein hoher Stellenwert einge-räumt und mit zahlreichen Maßnahmen dafür gearbeitet, die MitarbeiterInnen physisch und psychisch gesund im Unternehmen zu halten. Neben mehreren Arbeitnehmerschutzausschüssen, Unterstützung durch Betriebsärzte und Arbeits-psychologen sind freiwillige Erste-Hilfe-Kurse und unterschiedliche Sicherheits-Technikschulungen fest im Ausbildungsprogramm verankert. Geboten wird auch eine reichhaltige Auswahl an Gesund-heitsseminaren und Vorsorgeaktivitäten sowie Be wegungsprogrammen. Die Energie Steiermark verfolgt ferner eine klare Strategie zur Vermei-dung von Arbeitsunfällen. Durch regelmäßige Sicherheitsschulungen, standardisierte Sicherheits-bekleidung bzw. gezielte Trainings wird ein effek-tiver Beitrag zur Vermeidung von Unfallgefahren geleistet. So konnte in den letzten Jahren die An-zahl der Arbeitsunfälle auf kontinuierlich niedrigem Niveau gehalten werden.
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054Verantwortungsvoller Arbeitgeber
5.5 Gleiche Chancen für alle
Bei der Energie Steiermark sollen alle Mitarbei-terInnen die gleichen Chancen vorfinden – unab-hängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und anderen Merkmalen der Diversity. Aus der Vielfalt seiner Mit-arbeiterInnen will das Unter nehmen schöpfen und potenziell benachteiligte oder unter repräsentierte Gruppen fördern. Ein wichtiges Thema dabei sind flexible Arbeitszeiten und attraktive Arbeitszeitmo-delle, die den MitarbeiterInnen ermöglichen, sich auf veränderte Lebenssituationen einzustellen.
Der Energie Steiermark ist es ein wichtiges Anlie-gen, den Wiedereinstieg von Frauen in das Berufs-leben – etwa nach einer Karenz – zu erleichtern. Ein umfassendes Angebot an individuellen Teilzeit-modellen, z. B. im Rahmen einer Elternteilzeit, un-terstützt dieses Vorhaben und macht einen gleiten-den Wiedereinstieg in den Beruf möglich. Im Jahr 2015 waren 32 Frauen und 12 Männer in Karenz.
Weiters besteht die Möglichkeit der Nutzung von dezentralen Arbeitsplätzen nahe dem Wohnort. Somit wird mit attraktiven Arbeitszeit- und Arbeits-platzmöglichkeiten der Einsatz noch variabler und flexibler gestaltet. Das wiederum fördert die Motivation und die Einsatzbereitschaft und gewähr-leistet gleichzeitig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Dem Gedanken einer „Green Company“ Rech-nung tragend, werden seit 2015 im Rahmen des „Jobtickets“ Zuschüsse für Jahreskarten des öffentlichen Verkehrsverbundes an die Mitarbei-terInnen gewährt. Das Unternehmen setzt damit auf umweltfreundliche Mobilität und hilft mit, den Schadstoffausstoß zu senken. Der zweite Platz im Ranking von Grazer Unternehmen mit den meisten „Job-Tickets“ der Graz Holding bestätigt diese Aktion. Mit der Aktion „Radelt zur Arbeit“ werden
zudem die im Unternehmen Beschäftigten animiert, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren (mehr zum Thema umweltfreundliche Mobilität der Mitarbeite-rInnen finden Sie auf Seite 34).
5.6 Ideen management
Ein modernisiertes Ideenmanagement wurde im Jahr 2015 gestartet. Ziel ist es, dass Mitarbei-terInnen auf freiwilliger Basis Verbesserungsvor-schläge und Ideen zum Unternehmen einbringen. Diese werden von den Innovationsbeauftragten aus den jeweiligen Bereichen bewertet. Bei umgesetz-ten oder besonders innovativen Ideen bekommt der jeweilige Ideengeber oder die jeweilige Ideen-geberin eine Prämie. Als Anstoß für Ideenentwick-lung und unkonventionelle Lösungswege gab es im Frühjahr 2015 für interessierte MitarbeiterInnen einen Innovationstag, bei dem Vortragende über das Thema Innovation sprachen.
Bei einem speziellen Ideenwettbewerb von Anfang Juli bis Ende August 2015 konnten alle Energie Steiermark MitarbeiterInnen zum Thema „Wohl-befinden 2020“ ihre Ideen einreichen. Unter den besten fünf fand ein MitarbeiterInnen-Voting im Intranet statt. Anschließend wurden die zwei besten Geschäftsideen prämiert. Hauptpreis war eine Reise zur Weltausstellung, für den zweiten Platz gab es einen Gutschein für ein Wochenende im Kubus des Hotels Weitzer. Nach einer internen Prüfung der Durchführbarkeit sollen im Jahr 2016 beide Sieger-Ideen als Pilotprojekte umgesetzt werden. In regelmäßigen Abständen werden Mit arbeiterInnen über Intranet-Beiträge über den Status quo informiert.
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6. Im Dialog mit unseren Stakeholdern
„Die Energie Steiermark kooperiert partner-schaftlich in verschiedenen Energiewelten. Ohne Grenzen.“Aus der Vision der Energie Steiermark
Die laufende Kommunikation mit allen Anspruchs gruppen ist für die Energie Steier-mark von entscheidender Bedeutung. Denn nur in einem offenen und stetigen Dialog können wir Erwartungen und Positionen abgleichen und
gemeinsam Lösungen entwickeln. Ob mit der Dialoggruppe Grüner Tisch, der E-Cademy, der E-Wunderwelt oder via Interaktion über die sozialen Medien: Wir nutzen unterschiedliche Formen des Dialogs auf vielfältige Weise. Einen besonderen Schwer-punkt setzt die Energie Steiermark bei den Koope-rationen mit Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen. Damit wollen wir frühzeitig das Bewusstsein für Umwelt, Klima und natürliche Ressourcen schärfen sowie Interesse für techni-sche und naturwissenschaftliche Themen wecken. Auch durch unsere Mitgliedschaft in verschiedenen Initiativen fördern wir einen regelmäßigen Gedan-ken- und Erfahrungsaustausch.
Im Dialog mit unseren Stakeholdern
Betriebsräte,
Gewerkschaften,
Fachverbände
Mitarbei-terInnen
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Geschäfts- und
Vertragspartner,
internationale Organisationen,
Industrieverbände
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Privatkunden,
Gewerbe- und Industriekunden,
Landwirtschaft
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Gesellschaft
Medien,
soziale Netzwerke,
Schulen, Universitäten,
Umwelt- und Sozial-NGOs,
Bürger, Forschungseinrichtungen
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Stakeholder der Energie Steiermark
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6.1 Proaktive Einbindung und Bürgerbeteiligung
Mehr als eine halbe Million Kundinnen und Kunden werden von der Energie Steiermark mit Strom, Gas oder Wärme beliefert. Basis für die flächen deckende und sichere Energieversorgung stellt eine moderne Infrastruktur dar, die laufend instand gehalten, weiterentwickelt und ausgebaut werden muss.
Insbesondere bei neuen Infrastrukturprojekten erfüllt die Energie Steiermark nicht nur die gesetz-lichen Anforderungen, sondern setzt auf proaktive Kommunikation und Einbindung von Stakeholdern in die relevanten Entscheidungsprozesse. Vom Wasserkraftwerk über Strom- und Gasleitungen der Energienetze Steiermark GmbH bis hin zu Windparks und Biomasseanlagen – sie alle werden unter aktiver Einbindung von Gemeinden, An-rainern, Bürger ini tiativen oder NGOs geplant und umgesetzt. So etwa bei den Mur-Kraft werken Gössendorf und Kalsdorf, die im Jahre 2012 bzw. 2013 mit einer begleitenden Umweltverträg-lichkeitsprüfung und intensiver Einbindung von Gemeinden und Bevölkerung errichtet wurden. Heute nutzt eine große Anzahl von Menschen das vielfältige Freizeit- und Naturangebot, wie etwa die weitläufigen Rad- und Fußwege am Damm oder die angebotenen Kraftwerksführungen.
Einen Schritt weiter geht die finanzielle Beteili-gung von Kundinnen, Kunden und BürgerInnen bei zukunftsweisenden Energieprojekten. In der Gemeinde Kloster, im Bezirk Deutschlands-berg, wurde im Jahre 2014 der erste Windpark der Energie Steiermark mit Bürgerbeteiligung errichtet. Auf einer Seehöhe von rund 1.500 Metern er st recken sich heute drei Windenergieanlagen mit je 2 MW Leistung im Bereich des Hochriegels von West nach Ost.
Über ein „Sale-and-lease-back-Modell“ können Kunden der Energie Steiermark Miteigentums-anteile an einem Windrad auf der Freiländeralm erwerben, sich mit Beträgen zwischen € 500,– und maximal € 3.000,– beteiligen und eine jährliche Rendite von 3,3 Prozent erhalten.
Dadurch leistet die Energie Steiermark gemeinsam mit ihren Kundinnen und Kunden einen nachhal-tigen Beitrag zu einer lebenswerten Region und Umwelt. Weitere Windkraftprojekte wie etwa der Windparkt Handalm in der Weststeiermark mit dementsprechenden Beteiligungsmodellen sind bereits in der Umsetzung.
„Über den Tellerrand“Wie gehen andere Branchen mit Veränderungen um? Was sind deren Erfolgsrezepte? Wie gelingt es innovativen Querdenkern, die Spielregeln des Wettbewerbs für sich zu entscheiden? Diesen und anderen Fragen geht die Veranstaltungsreihe „Über den Tellerrand“ der Energie Steiermark nach.
Im Rahmen von exklusiven Hintergrundgesprächen erhalten Energie Steiermark MitarbeiterInnen die Gelegenheit, hinter die Kulissen österreichischer Vorzeigeunternehmen zu blicken und dabei neue Impulse und Erkenntnisse zu sammeln. Im März 2015 standen Florian Weitzer und Michael Pfaller, Direktor des traditionsreichen Hotels Weitzer, Rede und Antwort. Im Oktober folgte die Vorstands vor-sitzende des Hightech-Konzerns Infineon Öster-reich, Sabine Herlitschka.
Im Dialog mit unseren Stakeholdern
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E-Cademy – Kooperation mit allen steirischen UnternehmenBereits im Jahr 2009 hat die Energie Steiermark gemeinsam mit den Grazer Universitäten eine in Österreich einzigartige Kooperation gestartet. Die E-Cademy ist ein kritisch-pointiertes Innovations- Forum, das abseits des täglichen Pragmatismus neue Trends, Potentiale und Grenzen für das Energie-Business der Zukunft ausleuchtet. Als hochkarätiges Experten-Forum ist die E-Cademy Drehscheibe kontroversieller Positionen von Gesell-schaft, Wissenschaft und Wirtschaft zum Thema Energie.
Zweimal pro Jahr widmet sich die Veranstaltungs-reihe aktuellen Themen rund um die nachhaltige Energieversorgung der Zukunft und bringt inter-nationale Expertinnen und Experten, wie etwa den Trend- und Zukunftsforscher Lars Thomsen, in die Steiermark.
Grüner Tisch / NachhaltigkeitsbeiratSeit 2013 lädt die Energie Steiermark Vertre-terInnen aus Politik- und Verwaltung, Interessens-vertretungen, Umwelt-NGOs und engagierte steirische Unternehmen dazu ein, im Rahmen der Dialogruppe „Grüner Tisch“ aktuelle Nachhaltig-keitsthemen zu diskutieren und neue Sicht weisen und Standpunkte einzubringen. Die Themen reichen dabei von Ökostromförderung und Photo-voltaik bis hin zu Smart Grids und Umsetzung des Energieeffi zienzgesetzes. Im Jahr 2015 wurde der Grüne Tisch weiterentwickelt und nunmehr als „Nachhaltigkeitsbeirat der Energie Steiermark“ positioniert. Der Kreis der ursprünglichen Teil-nehmerInnen wurde um Spitzenrepräsentanten österreichischer Sozial-NGOs erweitert. Mehr Information über den internen Nachhaltigkeits-prozess der Energie Steiermark und die Rolle des Nachhaltigkeitsbei rates fi nden Sie im Kapitel „Handeln mit Verant wortung“ ab Seite 19.
Ausstellung E-WunderweltIn der „E-Wunderwelt“ im Foyer der Energie Steiermark erwartet Besucher eine multimediale und interaktive Ausstellung der besonderen Art. In der Energie-Dauerausstellung dreht sich alles um erneuerbare Energien – ob Wasser-, Wind-, oder Sonnenenergie. Auf über 15 verschiedenen Stationen spüren BesucherInnen hautnah den Einfl uss der Energie auf den Menschen, lernen alles Wissenswerte rund ums Thema und werden dabei selbst zum Experten bzw. zur Expertin in Sachen Stromerzeugung. Etwa beim Energy Table, wo BesucherInnen in die Rolle des Energieexperten bzw. der Energieexpertin schlüpfen und das Strom-netz spielerisch vor Störungen retten. Auf dem Sus-tainable Dancefl oor, einer Tanzfl äche, wird durch eine neue Technologie die Energie gemessen, welche durch die Bewegungen erzeugt wird.
Im Dialog mit unseren Stakeholdern
ENERGIEENTDECKEN!Wie funktioniert Strom? Und wo kann man sparen? Gratis-Führungen für Kinder und Erwachsene.
Interaktiv
Unterhaltung für
die ganze Familie
Wind, Wasser, Sonne, Biomasse - wie wird Energie erzeugt und wo? Wie schaut mein öko lo gischer Fußabdruck aus? Wieviel Strom kann man sparen? Buchen Sie noch heute eine Gratis-Führung durch unsere neue Ausstellung „E-Wunderwelt“. Und werden Sie auf 15 Erlebnis-Stationen zu Experten in Sachen grüner Energie. Ideal für alle von 10-99,
die sich für die Geheim nisse hinter der Steckdose interessieren. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Infos und An mel dungen per Telefon: 0316 / 9000-52198, E-Mail: [email protected], oder über unsere Homepage: www.e-steiermark.com
www.facebook.com/energiesteiermark
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erlebenEnergie
Steiermarks
1. Erlebnis-Ausstellung
rund um grüne Energie
in unserer E-Wunderwelt
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Besonders Schulen aus der ganzen Steiermark nehmen das kostenlose Angebot an. Während im Jahr 2014 insgesamt ca. 600 SchülerInnen begrüßt werden konnten, kamen 2015 mehr als 750 Schüle-rInnen in die E-Wunderwelt.
Energy Globe Styria AwardDer Energy Globe Award ist einer der renom-miertesten Umweltpreise weltweit und zeichnet jährlich herausragende, nachhaltige Projekte mit Fokus auf Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Einsatz erneuerbarer Energien aus. Ausge-zeichnet wird in drei Ebenen: international, national und regional. Eingereichte Projekte nehmen auto-matisch an allen Ebenen teil.
Die Organisatoren des Energy Globe STYRIA AWARD sind die Energie Agentur Steiermark (Netzwerk Öko-Energie Steiermark), das Land Steiermark (Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit) und die Energie Steiermark. Bereits zum 14. Mal wurden herausra-gende steirische Öko-Innovationen ausgezeichnet. Im Jahr 2015 ging der Gesamtsieg nach Gleisdorf. Das Projekt „Solar Smart City Gleisdorf“ stellt ein Musterbeispiel für ein umfassendes nachhaltiges Gemeindekonzept dar. Das Engagement der Klein-stadt reicht von Biomasseheizwerken, Solaranlagen mit Pufferspeichern bis hin zu einem verlustarmen Wasserleitungsnetz, das Lecks eigenständig meldet.
Im Österreich-Finale, bei dem alle Bundes länder-Sieger antraten, konnte das steirische Vorzeige- Projekt erneut überzeugen und der Energy Globe Austria Award 2015 ging ebenfalls an die Steier-mark.
Elevator PitchIm Rahmen der Initiative „Elevator Pitch“ bekommen engagierte Menschen zwischen 14 und 40 Jahren die Möglichkeit, neue und noch nie dagewesene Ideen zu präsentieren. Allerdings müssen sich die JungunternehmerInnen kurz fassen: Denn genau 90 Sekunden – eine Fahr-stuhlfahrt im E-Office lang – hatten die Finalisten und Finalistinnen des Elevator Pitch 2015 Zeit, um die hochkarätige Jury von ihrer Geschäftsidee zu überzeugen.
Bereits zum dritten Mal macht sich die Junge Wirtschaft der WKO in Kooperation mit der Energie Steiermark und der Kleinen Zeitung auf die Suche nach den herausragendsten JungunternehmerInnen der Steiermark. Über 130 AnwärterInnen hatten sich im Vorfeld beworben. Beim großen Finale im Lift der Energie Steiermark Konzernzentrale matchten sich Ende November 2015 20 Finalistinnen und Finalisten um Preis-gelder in Höhe von 5.000, 2.000 und 1.000 Euro. Die innovative Parkplatz-Lösung „Accessio“ von Dominik Wieser wurde schließlich zum Sieger des Abends gekürt.
Im Dialog mit unseren Stakeholdern
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
060
Kids meet EnergyWas haben Eiskugeleinheiten mit Energiespa-ren zu tun? Die Antwort darauf gibt es bei „Kids meet Energy“ – die Ausbildung zum Energieschlau-meier. Gemeinsam mit der Energieagentur Baierl hat die Energie Steiermark dieses Projekt ins Leben ge rufen mit dem Ziel: Kinder und Jugendlichen ab der 3. Schulstufe für das Thema Umweltschutz und Energie zu begeistern.
An zwei Unterrichtsvormittagen lernen die Schü-lerInnen den bewussten Umgang mit Energie. Spielerisch wird die Theorie erarbeitet, mit Hilfe von spannenden Experimenten gemessen, das eigene Nutzverhalten evaluiert sowie in Erfahrung gebracht, wie zukünftig Energie im Haushalt sinn-voll gespart werden kann. Die eigens erfundene Währung „Eiskugeleinheit“ macht den jungen For-scherInnen besonders deutlich, wie viel innerhalb eines Jahres einspart werden kann.
Am Ende des Projekts bekommen die Kinder für die erfolgreiche Teilnahme feierlich eine Urkunde überreicht. Mehr als 4.000 SchülerInnen in der Steiermark konnten sich auf diese Weise in den letzten Jahren über das „Energieschlaumeier – Zertifikat“ freuen. Das erfolgreiche Projekt wurde
auch mit dem Energy Globe STYRIA Award 2011 und dem Energy Globe AUSTRIA Award 2011 aus-gezeichnet.
Strom bringt Farbe in die RegionIm Sommer 2015 verwandelten sich die ein-tönigen Stromkästen in den Ortschaften Aflenz, Thörl und Turnau rund um den Hochschwab in bunte Kunstwerke. Auslöser für diese wundersame Metamorphose war eine Malaktion der Energie-netze Steiermark zusammen mit dem Netzwerk Meilenstein. Kinder, Jugendliche, ganze Schul-klassen, KünstlerInnen, aber auch Privatpersonen folgten dem Aufruf und bemalten insgesamt mehr als 100 Stromkästen in der Region. Der Inspiration waren dabei keine Grenzen gesetzt. Die benötigten Materialien und natürlich die Flächen der Strom-kästen wurden von der Energie Steiermark zur Verfügung gestellt. Präsentiert wurden die neuen „Ortsbilder“ am Regionstag im Oktober im Aflenzer Festsaal. Die Idee für diese Verschönerungsaktion stammt übrigens vom schwedischen Ort Ystad und wurde von der Vereins-Obfrau im letzten Urlaub entdeckt.
Im Dialog mit unseren Stakeholdern
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
061Im Dialog mit unseren Stakeholdern
GRI
-Indi
kato
ren:
G4-
15, G
4-16
Mitgliedschaften:• ACstyria Autocluster• Klimaaktiv• Österreichs Energie• Industriellenvereinigung• Wirtschaftskammer Steiermark• Österreichische Vereinigung für
das Gas- und Wasserfach• Austrian Standards Institute –
Österreichisches Normungsinstitut• Green Tech Cluster Styria GmbH• Verein für Ökologie und Umweltforschung• ARGE Erneuerbare Energie• Forum Technik und Gesellschaft (TU Graz)• Österreichische Energieagentur – Austrian
Energy Agency• Österreichischer Biomasseverband• World Bioenergy Association –
Weltbiomasse verband• AGFW Energieeffizienzverband für Wärme,
Kälte und KWK e.V.• World Energy Council• Österreichischer Wasser- und Abfall-
wirtschaftsverband• Kleinwasserkraft Österreich
Preise & Auszeichnungen:• Green GOOD DESIGN Award 2015
für Headquarter• VCÖ-Mobilitätspreis für „Mit dem E-Bike
zur S-Bahn“• „Attraktivster Arbeitgeber des Landes“ beim
Wettbewerb „Austria‘s Leading Companies“• Austrian Annual Report Award 2013 für besten
Geschäftsbericht Österreichs
Eine Auswahl der Mitgliedschaften & Preise/Auszeichnungen der Energie Steiermark
Green GOOD DESIGN Award 2015 für Headquarter
„Attraktivster Arbeitgeber des Landes“ beim Wettbewerb „Austria‘s Leading Companies“
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
062
6.2 Soziales Engagement
Die Energie Steiermark ist einer der größten Arbeitsgeber des Bundeslandes und generiert als Energieversorger und Anbieter von Energie- Dienstleistungen eine Reihe von direkten und indirekten Wertschöpfungseffekten in der Region. Gesellschaftliche Verantwortung geht für uns aber über das Kerngeschäft hinaus. Denn neben einer soliden ökonomischen Basis prägen Bildung, sozi-ales Miteinander, Kunst und Kultur das Wesen und die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft. Darum engagiert sich die Energie Steiermark für die Ver-tiefung dieses Wertesystems – in der Steiermark und darüber hinaus.
Bekämpfung der EnergiearmutAls energiearm gelten Haushalte, die über ein Einkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle verfügen und gleichzeitig überdurchschnittlich hohe Energiekosten haben. 2,5 Prozent aller österreichi-schen Haushalte sind entsprechend einer Studie der E-Control davon betroffen und die Zahl der Betroffenen steigt.
Die Energie Steiermark unterstützt mit ihrem Know-how in Energiefragen gleich mehrere Projekte, die sich dieser Thematik annehmen. Primäres Ziel ist hierbei gemeinsam mit Partnern die Ursachen zu bekämpfen und bestmögliche Lösungen zu finden. Ein Kooperationspartner ist das Ökosoziale Forum Steiermark. Dieses bildet freiwillige EnergieberaterInnen aus, die ihr Wissen anschließend weitergeben. So wird geholfen we-niger Energie zu verbrauchen und damit auch die Kosten zu senken. Eine weitere enge Zusammen-arbeit gibt es mit der Landesinitiative „ich tu’s“, die kostenlose Energieberatungen für Haushalte mit geringem Einkommen anbietet.
Unter der Federführung des Sozial- und Umwelt-amtes Graz beteiligt sich die Energie Steiermark auch am Aktionsprogrammes „Energiearmut“,
das mit einer Vielzahl an Maßnahmen wie Verein-fachung von Energietarifen, Gebäudesanierung, Gerätetauschaktionen oder Brennstoffkostenzu-schüssen das Problem bei der Wurzel packen will.
Neben dem Kunden-Ombudsmann der Energie Steier mark stehen als primäre Anlauf- und Be-ratungsstelle auch die Kunden-Service- Center Knittelfeld, Leoben, Seiersberg und Weiz zur Ver fügung. Eigens geschulte MitarbeiterInnen kümmern sich hier um die Anliegen der Betroffe-nen und suchen gemeinsam nach wirkungsvollen Lösungen. So bietet die Energie Steiermark Kunden mit sozialer Bedürftigkeit einen Sozialbonus an. Dieser wird in Form von 30 Energie-Freitagen als Gutschrift auf die Jahresabrechnung gewährt. Ins-gesamt 4.400 mal wurden die Sozialboni bisher in Anspruch genommen.
MitarbeiterInnen mit VerantwortungIm Rahmen der Initiative „Verantwortung zeigen“ beweisen MitarbeiterInnen der Energie Steiermark regelmäßig ihr Engagement bei sozia-len Projekten. Zum Beispiel beim „Adventkalender 2014“, wo mehrere Teams der Energie Steiermark in der Vorweihnachtszeit einen Tag lang ihre Kreativität und Arbeitskraft persönlich für gemein-nützige Aktivitäten gespendet haben. Es wurden Weihnachtspakete für die PatientInnen der Kinder-onkologie gepackt, Reitausflüge mit dem SOS-Kinder dorf unternommen oder ein Nikolo-Advent-markt gemeinsam mit Jugend am Werk organisiert.
Im Dialog mit unseren Stakeholdern
GRI
-Indi
kato
ren:
G4-
EU23
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Im Juni 2015 kamen die Teams in unterschiedlicher Zusammensetzung im Rahmen des Steirischen Engagementtags erneut zum Einsatz. Diesmal wurden Bunte Taschen gemeinsam mit heiden-spaß – einem Arbeitsprojekt für arbeitsuchende junge Menschen – fabriziert, ein „Naschgarten“ bei einem Wohnhaus der Diakonie angelegt und mit Jugendlichen von kids@home ein Go-Kart-Rennen am Red-Bull-Ring ausgetragen. Das Engagement der MitarbeiterInnen findet übrigens zu jeweils 50 Prozent in der Arbeitszeit und in der Freizeit statt.
Charity und SponsoringDie Energie Steiermark unterstützt bewusst gemeinnützige Initiativen, Projekte und Institutio-nen, die sich für die Inklusion von benachteiligten Menschen einsetzen – egal ob den Auslöser Krank-heit, Armut, Gewalt oder Vertreibung und Flucht darstellen. Wichtige Partner sind hierbei die Caritas mit den Projekten „Team Schmetterling“, „Lern-cafes“ und ein „Funken Wärme“, die Volkshilfe, mit dem Projekt „Kinderarmut“ und das SOS-Kinderdorf Stübing, mit dem die Energie Steiermark – damals noch Steweag – seit der Gründung im Jahr 1962 eng verbunden ist.
Im Dialog mit unseren Stakeholdern
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
064
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Initia-tiven und Aktionen im sozialen Bereich, die von der Energie Steiermark unterstützt bzw. selbst durch geführt werden. Als regional verankertes Unter nehmen sind die Energie Steiermark und ihre MitarbeiterInnen auch verlässliche Partner und begeisterte TeilnehmerInnen bei steirischen Kultur- und Sportveranstaltungen:
Im Dialog mit unseren Stakeholdern
Soziale Projekte• Charity-Kampagne für
das Odilien-Institut• Christkind-Aktion der
Kronenzeitung• Initiative „Taten statt Worte“• Drachenbootcup für
„Nachbar in Not“• Integrationswoche 2015• Österreichische Krebshilfe• Kick it like Bosco• Rotary- und Lionsclub• Steirer helfen Mariazell• Charity-Businesslauf• Special Olympics• Steirer helfen Steirern
Kunstsponsoring• La Strada• Diagonale• Orpheum• Klanglicht mit dem
Schauspielhaus• Graz erzählt (Tegetthoff)• Steirischer Herbst• Arsonore• Bad Aussee
Staatsopernballett• AIMS• Musikverein Steiermark• Styriarte• Aufsteirern• Märchensommer• Pfi ngstdialog
„Geist und Gegenwart“• Steirerball• Revue der Operette
auf den Kasematten
Auswahl der Sponsoring-Projekte der Energie Steiermark
Sportsponsoring• WM Kreischberg• SK Sturm • GAK• E-Grazathlon –
Hindernislauf• E-Businessmarathon• HIB• ESV Stockschießen• UVC• Alpentrophy Schladming• Skifl iegen am Kulm• Ruderclub Graz• Schlossbergmann
AUS DENAUGEN,IN DENSINN.spenden.odilien.at
Bianca K. aus dem Wohnheim Odilien-Institut für Menschenmit Sehbehinderung oder Blindheit mit DI Christian Purrer,Sprecher des Vorstandes der Energie Steiermark AG.
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
065
Titel Vorname Name Firma
DI Dr. Werner Prutsch Umweltamt Graz
Hofrat DI Dr. Wilhelm Himmel Land Steiermark
DI Dieter Thyr Land Steiermark
Helga Ahrer Land Steiermark – SP
Franz Fartek Land Steiermark – VP
DI Hedwig Staller Land Steiermark – FP
Ing. Sabine Jungwirth Land Steiermark – Grüne
Dr. Werner Murgg Land Steiermark – KPÖ
Mag. Andrea Gössinger-Wieser Land Steiermark
Mag. Alexander Egit Greenpeace in Zentral- und Osteuropa
Mag. Johannes Wahlmüller Global 2000
Andrea Johanides Umweltverband WWF Österreich
Prof. DDI Dr. Helmut Hoffmann Naturschutzbund Steiermark
Mag. Michael Proschek-Hauptmann Umweltdachverband
Barbara Gross Volkshilfe Steiermark
Franz Küberl Caritas Graz-Seckau
Monika Langthaler Rosenberg, MSc. Brainbows
Mitglieder des Nachhaltigkeitsbeirats:
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066
Sitzungen des Nachhaltigkeits- beirats
• 25.02.2015
• 18.12.2015
• 28.06.2016
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
067
Nachhaltigkeits- programm
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
068
Handlungsfeld Ziel Kennzahl Termin Maßnahmen
Klimaschutz
Wir wollen den Anteil erneuerbarer Energien in unserem Fernwärmenetz erhöhen
Anteil EE am Fernwärme- absatz in %
2020
• Weitgehender Ausstieg von Wärmelieferung aus Kohle• Weitere Integration von Abwärme, Biomasseanlagen, Nutzung von
Sonnenenergie und Umgebungswärme bei dezentraler Fern wärme- Versorgung (Stand 2015 Anteil EE bereits 53 % in der Steiermark)1
• Umsetzung der Maßnahmen zur nachhaltigen Wärmeaufbringung in Graz, die im Rahmen der Strategiegruppe „Fernwärme Graz 2020/2030“ entwickelt und geprüft wurden
• Steigerung Biomasseanteil Slowakei und Tschechien – Slowakische Beteiligungen: Anteil der Biomasse an der Wärme-
aufbringung liegt bei 26 % – Tschechische Beteiligung: Anteil der Biomasse an der Wärme-
aufbringung liegt bei 10 %, zusätzlich Warmwasseraufbereitung durch Thermosolaranlagen
Weitere mögliche Projekte: • Industrielle Abwärmenutzung aus Papierfabrik Sappi – Liefervertrag
über 15 % des Jahres-FW-Bedarfs von Graz abgeschlossen• Weitere Abwärmenutzung mit Wärmepumpen in der Marienhütte
(6,6 MW, ca. 3,5 % des Jahres-FW-Bedarfs) – Fernwärme & Stadtteil Reininghaus
• Abwärmenutzung „Eishalle Liebenau“ (0,7 MW): Nutzung Abwärme aus Kältemaschinen mittels Wärmepumpe; Überschuss ins Netz
• Solares Speicherprojekt „HELIOS“ Neufeldweg (Entladeleistung bis 10 MW, Solarflächen 2.000–10.000 m² in Kombination mit Deponie-gas-BHKW und P2H)
• Biomasseanlage mit Hackgut aus regionaler Aufbringung im Süden von Graz, Hart/Raaba (5 MW, ca. 2 % des Jahres-FW-Bedarfs)
• Ausbau der Solaranlage am Areal FHKW Graz auf 7.400 m² (zus. Fläche 2.200 m² 2014/2015 umgesetzt und 200 m² 2016)
Zeithorizont 2030:• BIG Solar Graz: Großsolaranlage in Verbindung mit Langzeit-
speichern, Absorptionswärmepumpen und Stützenergie mit dem Ziel, eine 20-%-Deckung des jährlichen Fernwärmebedarfs durch Solar energie zu erreichen.
• Abwasserwärmenutzung in Kläranlage der Stadt Graz mit Wärme-pumpen (ca. 7 MW, ca. 5% des Jahres-FW-Bedarfs)
Wir wollen den Anteil erneuerbarer Energien bei unserer Stromerzeugung erhöhen
Anteil EE an der Eigen-erzeugung in %
2020
• Errichtung Windpark Handalm• Errichtung Murkraftwerk Graz nach dem Anspruch langfristiger
Wirtschaftlichkeit• Errichtung weiterer PV-Anlagen in Graz• Aktive Netzregelung im Verteilnetz / Schaffung zusätzlicher Kapazität
für Erneuerbare Energie in Niederspannungsnetzen. Zusätzliche Anschlusskapazität für Ökostromeinspeiser durch Verwendung inno-vativer Netzkomponenten wie z. B. regelbarer ON-Transformatoren und Niederspannungsnetzregler. (2013–2017) (RONT getestet und in Betrieb; Netzregler noch im Feld zu testen)
1 außerhalb Großraum Graz
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
069
Handlungsfeld Ziel Kennzahl Termin Maßnahmen
Energieeffizienz
Wir wollen die Energie-effizienz sowohl im eigenen Bereich als auch bei unseren Kunden erhöhen
Erhöhung der Energie-effizienz in %
2020
Im Konzern:• Ausbau von PV-Anlagen bzw. Wärmepumpen bei relevanten
regionalen Kundencentern in Abstimmung eines entsprechenden Energiekonzeptes
• Vollwärmeschutz beim Bürogebäude• Tausch von Bestandslampen• Konzernfuhrpark:
– Poolfuhrpark: effizientere Gestaltung sowie Ökologisierung des Poolfuhrparks durch Einsatz eines Flottenmanagementsystems (Mobilitätsmanager) sowie Ersetzen von fossil betriebenen Fahr-zeugen durch E-Fahrzeuge.
– Betriebsfuhrpark: massive CO2-Reduktion im Konzernfuhrpark durch mehr Einsatz von E-Fahrzeugen und Hybridfahrzeugen sowie bessere Auslastung der Fahrzeuge durch Flottenmanage-mentsystem (Mobiliätsmanager)
Bei unseren/für unsere Kunden:• Ausbau und Weiterführung von Energieeffizienznetzwerken• Erweiterung der Kooperation mit unseren Kunden zur Erhebung von
Energieeffizienzmaßnahmen durch Etablierung von Ressourcen-management als Dienstleistung für unsere Kunden
• Förderung von Heizungsumstellungen• Energy-Performance-Contracting-Projekte (EPC)
(umfassende Maßnahmen zur Energieeinsparung von öffentlichen Gebäuden) in der Slowakei
• Forcierung neuer Gerätetechnologien und Steigerung der Energie-effizienz durch Einsatz von Gaswärmepumpen und Hybridanlagen: Initialförderungen mit Partnern zur Implementierung neuer Geräte-technologien. Zertifizierung der Partnerunternehmen gemeinsam mit der Industrie; 2016–2020 (Projekt in Vorbereitung)
• Kesseltausch: Steigerung der Energieeffizienz durch Forcierung Kesseltausch im Bereich Erdgas; Umsetzung und Unterstützung des Fachhandwerks durch Marketingaktionen und Mailings an Kunden. 2013–2020 (Projekt läuft und Erweiterung in Vorbereitung)
• Speichertechnologien für erneuerbare Energien ausbauen (Leafs- Projekt mit lokalen Speichern in Heimschuh)
Wir wollen die Energie-effizienz unserers Fern-wärmenetzes erhöhen
Erhöhung der Energie-effizienz in %
2020• Kontinuierliche Verbesserung der Effizienzkennzahlen unserer
Erzeugungsanlagen und Fernwärmenetze durch laufende Über-wachung und Bewertung der Energieströme
Umweltschutz
Wir wollen systematisch unsere Umweltauswir-kungen (Emissionen, Ressourcen verbrach, Abfall aufkommen etc.) überwachen und reduzieren
Zertifizie-rung UMS
Rückgang ausgewähl-te Umwelt-kennzahlen (z. B. Abfall, Emissionen) in %
2018
• Schrittweise Prüfung der Möglichkeit zur Implementierung eines Umwelt-/Energiemanagementsystems für den Gesamtkonzern (ISO50001/ISO14001/EMAS)
• Datenerfassung von relevanten Umwelt- & Nachhaltigkeitskenn-zahlen (Aufbau einer entsprechenden Datenbank bzw. -sammlung)
• Ergänzung der Bewertung der Energieeffizienz um Ressourcen-effizienz (Materialeinsatz, Wasserbilanz)
Kantine• Umstellung der Kantine auf biologische, regionale, saisonale und
Fair-Trade-Produkte
Bewirtung• Schwerpunktsetzung auf biologische, regionale und saisonale
Produkte bei der Inanspruchnahme von Cateringangeboten• Hausinterne Umstellung auf regionale und biologische Säfte bei
Besprechungen
Verwendete Materialien im Konzern (Papier, Büroartikel, Streuartikel)• Recycling Druckerpapier• Schwerpunktsetzung auf nachhaltig produzierte Materialien bei
all unseren nach außen hin verwendeten Unterlagen (Broschüren, Give-aways etc.)
• Installation von Elektrofiltern in Biomasseanlagen zur Emissions-verringerung auch ohne gesetzliche Erfordernis (SK)
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070
Handlungsfeld Ziel Kennzahl Termin Maßnahmen
Biodiversität/ Naturschutz
Wir wollen ein Biodiversi-tätsprogramm aufbauen
Maßnah-men im Bereich Naturschutz
2021
• Erfassung von Schutzgütern und Ausarbeitung von Management-plänen für ökologische Ausgleichsflächen der Energie Steiermark
• Umsetzung von Programmen, Maßnahmen und Kooperationen zur Verbesserung der Biodiversität
• Nachrüsten der Kleinwasserkraftwerke mit Migrationshilfen
Bürgerbeteiligung
Wir wollen weitere Bürgerbeteilungs modelle bei Energieprojekten ermöglichen
2020• Umsetzung eines Bürgerbeteiligungsprozesses bei zukünftigen
Erzeugungsprojekten
Gesellschaftliches Engagement
Wir wollen Projekte im Bereich des sozialen Engagements ausbauen und bestehende weiter-führen
Maßnah-men im Bereich soziales Engage-ment
2020
• Ausbau des Kooperationsprojekts mit dem Ökosozialen Forum Steiermark und weiteren Partnern zur Bekämpfung von Energie armut
• Ausbildung Energieberatung mit Schwerpunkt Energiearmut • Weiterführung von Initiativen und Kooperationen wie z. B. mit dem
SOS-Kinderdorf oder dem Odilien-Institut Graz• Engagement der Energie Steiermark Netze im Special Olympics als
Hauptsponsor• Engagement der Energie Steiermark im Bereich Kunst, Kultur und
Sport speziell in der Steiermark
Kunden und Markt
Wir wollen mehr Kunden mit Beratungs-, Effizienz- und E-Mobilitätsangeboten erreichen
Steigerung der Dienst-leistungs-angebote
2018
• Erweiterung der E-Mobilitätsangebote für Kunden • Steigerung des Anteils der E-Mobilität in der Steiermark durch
Mobilitätsprojekte und Aufbau von Infrastruktur• Strategischer Ausbau der Ladeinfrastruktur in der Steiermark;
10 Schnellladebuchten 2016 und 48 Ladebuchten für beschleunigtes Laden 2017 (Projekt Panther)
• sukzessive Sanierung der bereits bestehenden Ladeinfrastruktur (100 Ladestationen) (bis Ende 2016)
• Forcierung von E-Car-Sharing für verschiedene Kundengruppen (Wohnbauträger, Unternehmen, Gemeinden, Privatpersonen); laufend
• Beitrag zu einer effizenteren Auslastung sowie Ökologisierung von Kundenfuhrparks durch das Angebot eines Flottenmanagement-systems und die Forcierung des Einsatzes von Elektrofahrzeugen; laufend
• Forcierung des Verkaufs von zertifiziertem, regionalem Naturstrom und Biogas
• Fortführung von derzeit bereits laufenden Dienstleistungen wie z. B. E-Checks, LED-Lampen-Aktion etc.
• Sensibilisierung des Kunden für einen bewussteren Umgang mit Energie und Ressourcen
• Rating beibehalten (bestes Rating aller österreichischen Energie-unternehmen): S&P prognostiziert für die kommenden Jahre eine solide, stabile Entwicklung des Unternehmens, das sich mit neuen Produkten und Services vom Energieversorger zum Dienstleister entwickelt.
• E-Cloud: Entwicklung von Dienstleistungen (Services) im Umfeld der Digitalisierung in Form von Software-as-a-Service (SaaS), Plattform-as-a-Service (PaaS), Infrastructure-as-a-Service (IaaS)
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
071
Handlungsfeld Ziel Kennzahl Termin Maßnahmen
MitarbeiterInnen
Wir wollen den Frauenan-teil in Führungspositionen steigern und ein aktives Generationenmanagement umsetzen
Anteil Frauen in Führungs-positionen in %
2016
• Konzeption Frauenförderungsprogramm (Mentoring, Qualifizierung, Bewerbungsmanagement etc.)
• Weiterentwicklung des Generationenmanagements, Ausbau der Lehrlingsausbildung
Wir wollen mehr nachhalti-ge Mobilitätsangebote für die Mitarbeiter anbieten
Anteil Mit-arbeiter, die Mobilitäts-angebote nützen in %
2016• Fortführung des Jobtickets• Abgestimmte Mobilitätsangebote für Mitarbeiter (E-Car-Sharing,
Pendlerinitiativen, E-Bike-Angebote)
Wir wollen unsere aktuellen Bestrebungen weiterführen
2016• Fortführung von sämtlichen derzeit laufenden Personalentwicklungs-
programmen• Start von E-Volution 2.0 (2018)
Lieferanten
Wir wollen den Anteil regionaler Lieferanten und Vertragspartner steigern und eine konzernweite nachhaltige Beschaffung aufbauen
Anteil regionaler Lieferanten in % der Be-schaffung
2017
• Entwicklung von Beschaffungskriterien bzw. eines Code of Conduct für Lieferanten
• Umsetzung von Kriterien und Pilotprojekt zur ökologischen Bau-abwicklung
• Einkauf von Biomasse bei regionalen Waldbauern in SK und CZ, derzeit regionale Wertschöpfung von rd. 350 TEUR p. a.
Verantwortungsvolle Unternehmens-führung
Wir wollen ein konzern-weites Nachhaltigkeits-management etablieren
2016• Regelmäßige Treffen und Informationsaustausch mit dem Nach-
haltigkeitsbeirat• Aufbau einer internen Nachhaltigkeitsverantwortlichkeit
Wir wollen den Dialog mit allen Stakeholdern intensivieren
Teilnahme/ Feedback bei Stake-holder- events und -umfragen
2018
• Weiterführung bzw. Ausbau der internen Veranstaltung „Über den Tellerrand“, um den MitarbeiterInnen Einblick in innovative und nachhaltige Unternehmen zu ermöglichen (bis 2018)
• Ausbau von Social-Media-Aktivitäten (2018)• Permanenter Dialog und Austausch mit einzelnen Anspruchs-
gruppen (2018)
Versorgungs-sicherheit
Wir wollen auch in Zukunft eine sichere und wirtschaft-liche Fernwärmeversor-gung garantieren
gesicherte FW-Leistung im MW
laufend
• Errichtung von flexiblen Reservekapazitäten um bei Ausfall, Einschränkung oder Nichtverfügbarkeit weiterhin die Versorgungs-sicherheit garantieren zu können
Konkrete Projekte• Erneuerung Heißwasserkessel in Container im FHKW Graz (21 MW)• Adaptierung der WDS-Heizzentrale Waagner-Biro-Straße (14 MW)• Errichtung von zusätzlichen erdgasgefeuerten Kesselanlagen im
FHKW Graz (Nennleistung 185 MW)
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
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Handlungsfeld Ziel Kennzahl Termin Maßnahmen
Forschung & Entwicklung, Innovationen
Wir wollen den Wissens-transfer von F&E opti-mieren und durch unsere Forschungsprojekte und nachhaltigen Innovationen Emotionen und Mehrwert beim Kunden generieren sowie zum nachhaltigen Erfolg des Unternehmens beitragen
Intensivie-rung der F&E-Aktivi-täten
laufend
Forschungsprojekte und Themen:• Initiierung und Teilnahme an div. F&E-Projekten u. a. zu: Smart City,
E-Mobilität, Smart Grid – Pilotprojekt LEAFS Heimschuh, Mikronetze, Energie Autonomie, Digitalisierung (Netze, Smart Home), erneu-erbare Energie (BIG Solar Graz) und Aufbau einer „Vorzeigeregion Energie“
• Demand Response und Flexibiliät: Flexibilität von Großkunden für Markt und Netz zur Verfügung stellen; von Klima- und Energiefonds gefördertes Projekt. Last- und Erzeugungsmanagementanwen-dungen für hybride markt- und netzorientierte Lösungsansätze. (2014–2017) (Feldversuch für Q4/2016 geplant; Vorbereitungsaktivi-täten teilweise abgeschlossen)
• Innovative Wechselrichter zur PV-Einspeisung: Entwicklung phasen symmetrierungsfähiger Wechselrichter, um die Kapazität eines asymmetrisch belasteten Niederspannungsnetzes zu erhöhen; EU-Projekt: Entwicklung intelligenter PV-Wechselrichter- Technologien, eines Leitungsauslastungsmanagementes sowie marktorientierter Netzdienstleistungen. (2013–2016) (Feldversuch für Q3/2016 geplant; Vorbereitungsaktivitäten abgeschlossen)
• Lokale Speicher im Verteilnetz: Flexibilität von Speichern und unterbrechbaren Lasten für Markt und Netz zur Verfügung stellen; von Klima- und Energiefond gefördertes Projekt. Innovative Betriebs-strategien für PV-Speichersysteme anhand Wetter-/Verbrauchs- und Erzeugungsvorhersagen, Optimierung des Spannungsprofils im NS- Netz mit Berücksichtigung von PV, Speicher, unterbrechbaren Lasten. 2015–2018 (Projekt in Vorbereitungsphase)
• Biogaseinspeisung: Einspeisung von Biomethan in das Netz der Energienetze Steiermark, um den Anteil erneuerbarer Energie zu erhöhen und CO2-Emissionen zu verringern; Projektstudie über die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen der Biogaseinspeisung bestehender Biogasanlagen in der Steiermark. (2016–2020) (Projekt in Vorbereitungsphase)
• Naturschutz & Wasserkraft: Einsatz von Fischschnecken als Migrati-onshilfe bei Wasserkraftwerken
Innovation:• aktive Ideengenerierung (Workshops, Wettbewerbe,
Crowd-Screening, ...)• Reflexion des Themas „Nachhaltigkeit“ im Rahmen der
Ideen bewertung/-auswahl• proaktive Einbindung von MitarbeiterInnen, Kunden und Experten
in den Entwicklungsprozess (Stichwort „Open Innovation“)• Durchführung Innovation-Day zur Sichtbarmachung der
Innovationen, Schaffung einer Innovationskultur
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073
GRI-Index in Überein stimmung
mit G4 – Kern-Option
Inkl. Sector Supplements Energieversorgungsunternehmen
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074
Allgemeine Standardangaben
G4-Code Inhalt nach G4 (Kern) Verweis /Anmerkungen
Strategie und Analyse
1 Stellungnahme des höchsten Entscheidungsträgers Vorwort
3 Name der Organisation Impressum
4 Wichtigste Marken, Produkte und Dienstleistungen S. 10
5 Hauptsitz der Organisation Impressum
6 Länder der Geschäftstätigkeit S. 10
7 Eigentümerstruktur und Rechtsform Impressum, S. 9, 21
8 Märkte S. 10
9 Größe der Organisation S. 14
10 Anzahl und Informationen zur Gesamtbelegschaft S. 49
11 MitarbeiterInnen mit Kollektivvereinbarungen In Österreich gesetzlich geregelt
12 Lieferkette S. 17
Organisationsprofil
13 Wesentliche Veränderungen der Größe, Struktur oder Eigentumsverhältnisse Erstbericht
14 Vorsorgeprinzip S. 19
15 Externe Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen S. 61
16 Mitgliedschaften S. 61
EU1Erzeugungskapazität/installierte Leistung nach Primär energieträgern und Regulierungsgebiet
S. 14
EU2 Abgegebene Endenergie nach Primärenergieträgern und Regulierungsgebiet S. 14
EU3 Anzahl der Kunden (Privat, Gewerbe/Industrie, Institutionen) S. 37
EU4Länge der Übertragungs- und Verteilnetze (Freilandleitungen, Erdverkabelungen) nach Regulierungsgebiet
S. 12, 14
EU5 Erlaubte CO2-Emissionen nach Allokationsplan S. 14
Die Energie Steiermark orientiert sich bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts an den Leistungs-indikatoren der Global Reporting Initiative (GRI). Der vorliegende Bericht wurde gemäß GRI-Definition „in Übereinstimmung“ mit den Leitlinien erstellt und erfüllt die Kern-Option. Zusätzlich wurden die sektor-spezifischen Indikatoren für Energieversorgungsunternehmen berücksichtigt. Nachfolgender Index gibt einen Überblick über die berichteten GRI-Indikatoren nach dem Standard G4. Die jeweiligen GRI-Indikatoren sind auch in den einzelnen Kapiteln jeweils am Rand des Fließtextes angegeben.
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075
G4-Code Inhalt nach G4 (Kern) Verweis /Anmerkungen
Ermittelte wesentliche Aspekte und Grenzen
17 Darstellung der Berichtsgrenzen S. 4
18 Prozess zur Definition der Berichtsinhalte und der Systemgrenzen von Aspekten S. 8
19 Ermittelte wesentliche Aspekte und Themen S. 8
20 Systemgrenze für jeden wesentlichen Aspekt innerhalb der OrganisationSystemgrenzen der einzelnen Aspekte werden
in den entsprechenden Kapiteln beschrieben
21 Systemgrenze für jeden wesentlichen Aspekt außerhalb der OrganisationSystemgrenzen der einzelnen Aspekte werden
in den entsprechenden Kapiteln beschrieben
22 Neue Darstellung von Informationen aus alten Berichten Erstbericht
23 Veränderungen des Umfangs und der Systemgrenzen der Aspekte Erstbericht
Einbindung von Stakeholdern
24 Liste der von der Organisation eingebundenen Stakeholder-Gruppen S. 55
25 Auswahl der Stakeholder-Gruppen S. 55
26 Art der Einbindung der Stakeholder-Gruppen S. 7
27 Themen und Anliegen der Stakeholder-Gruppen S. 7
Berichtsprofil
28 Berichtszeitraum S. 4
29 Veröffentlichung des letzten Berichts Erstbericht
30 Berichtszyklus Erstbericht
31 AnsprechpartnerInnen Impressum
32 GRI-Index S. 70
33 Externe Prüfung des Berichts bzw. von Berichtsinhalten Keine externe Prüfung
Unternehmensführung
34 Führungsstruktur der Organisation S. 21
Ethik und Integrität
56 Unternehmenswerte, Prinzipien und Verhaltenskodizes S. 21
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076
Spezifische Standardangaben
Indikatoren Wirtschaft
Ermittelte wesentliche Aspekte G4-Indikatoren (Kern) Verweis/Anmerkungen
Wirtschaftliche Leistung
DMA Wirtschaftliche Leistung S. 10
EC1 Direkt erwirtschafteter und verteilter wirtschaftlicher Wert S. 14
EC2Finanzielle Folgen, Risiken und Chancen des Klimawandels für die Aktivitäten der Organisation
S. 7
Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen
DMA Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen S. 16
EC7 Investitionen in öffentliche Infrastruktur und Gemeinwesen S. 16
EC8 Art und Umfang indirekter wirtschaftlicher Auswirkungen S. 16
BeschaffungDMA Beschaffung S. 17
EC9 Anteil der Ausgaben für lokale Lieferanten S. 18
Verfügbarkeit und AusfallssicherheitEU6
(DMA)Managementansatz zur kurz- und langfristigen Stromversorgungs- und Ausfallsicherheit
S. 28
Steuerung der Nachfrage (DSM) EU7
Demand-Side-Management-Programme (DSM) für Private, Gewerbe/Industrie, Institutionen = Programme zur Steuerung der Nachfrage wie Tarife, PR-Kampagnen, Netzinvestitionen zur Verringerung von Netzverlusten
S. 28
F&E EU8Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für Versorgungs- sicherheit und Nachhaltigkeit
S. 44
Stilllegung von Anlagen EU9 Aufwendungen für Stilllegungen von Atomkraftwerken Nicht relevant
Systemeffizienz
EU11Durchschnittlicher Wirkungsgrad bei der Erzeugung, nach Energiequelle und Regulierungsgebiet
S. 14
EU12Übertragungs- und Verteilungsverluste in Prozent der Gesamtenergie
S. 14
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077
Indikatoren Umwelt
Ermittelte wesentliche Aspekte G4-Indikatoren (Kern) Verweis/Anmerkungen
MaterialienDMA Materialien S. 17
EN1 Eingesetzte Materialien S. 18
Energie
DMA Energie S. 24
EN6 Verringerung des Energieverbrauchs durch Effizienzmaßnahmen S. 33, 40, 42
EN7 Senkung des Energiebedarfs für Produkte und Dienstleistungen S. 40, 42
WasserDMA Wasser S. 31
EN8 Wasserentnahme S. 30
Biodiversität
DMA Biodiversität S. 34
EN11Ort und Größe von Grundstücken in und um Gebiete mit hohem Biodiversitätswert
S. 34
EN12Auswirkungen auf die Biodiversität in Schutzgebieten und in Gebieten mit hohem Biodiversitätswert
S. 34
Emissionen
DMA Emissionen S. 32
EN15 Direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1) S. 31
EN16 Indirekte energiebezogene Treibhausgasemissionen (Scope 2) S. 31
EN17 Weitere indirekte Treibhausgasemissionen (Scope 3) S. 31
EN19 Reduktion der Treibhausgasemissionen S. 25, 27
EN21 NOX, SOX und andere signifikante Luftemissionen S. 30
Abwasser und AbfallDMA Abwasser und Abfall S. 33
EN23 Abfallmenge insgesamt nach Art und Entsorgung S. 32
Produkte und Dienstleistungen
DMA Produkte und Dienstleistungen S. 25, 27
EN27Maßnahmen zur Reduktion von Umweltbelastungen durch Produkte und Dienstleistungen
S. 25, 27, 42
Compliance
DMA Einhaltung von Umweltgesetzen S. 22
EN29Bußgelder und Strafen für die Nichteinhaltung gesetzlicher Umweltregelungen
Keine Vorfälle im Berichtszeitraum
Transport
DMA Transport S. 35
EN30Umweltbelastungen durch den Transport von Produkten, Materialien und MitarbeiterInnen
S. 33
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078
Indikatoren Gesellschaft
Ermittelte wesentliche Aspekte G4-Indikatoren (Kern) Verweis/Anmerkungen
Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschäftigung
Beschäftigung
DMA Beschäftigung S. 50
EU14 (DMA)
Programme und Prozesse, um die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte sicherzustellen
S. 49
EU16 (DMA)
Politiken und Anforderungen bzgl. Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter und Auftragnehmer
S. 52
LA1 Neueinstellungen und Fluktuation S. 49
LA2 Betriebliche Leistungen für Vollzeitbeschäftigte S. 53
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
DMA Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz S. 53
LA5Vertretung / Repräsentanz der Belegschaft in Sicherheits- und Gesundheitsschutzausschüssen
in Österreich gesetzlich geregelt
LA6Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage, Abwesenheit und Todesfälle
S. 49
LA8 Einbindung von Sicherheit und Gesundheit in Tarifverträgen in Österreich gesetzlich geregelt
Aus- und Weiterbildung
DMA Aus- und Weiterbildung S. 52
LA9 Anzahl an Trainingsstunden S. 51
LA11Feedback an MitarbeiterInnen bzgl. ihrer Leistung und Karriereentwicklung
S. 51
Vielfalt und Chancengleichheit
DMA Vielfalt und Chancengleichheit S. 54
LA12Zusammensetzung der Unternehmensführung und der Belegschaft nach Geschlecht, Altersgruppe und Minderheiten
S. 49
Menschenrechte
GleichbehandlungDMA Gleichbehandlung S. 54
HR3 Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen Keine Vorfälle im Berichtszeitraum
Gewerkschaftsfreiheit und Kollektivverhandlungen
DMA Gewerkschaftsfreiheit und Kollektivverhandlungen in Österreich gesetzlich geregelt
HR4Gewährleistung des Rechts auf Vereinigungsfreiheit und Kollek-tivverhandlungen
in Österreich gesetzlich geregelt
Gesellschaft
Lokale Gemeinschaften
DMA Lokale Gemeinschaften S. 57
EU19 (DMA)
Stakeholdereinbindung bei Energieplanung und Infrastrukturentwicklung
S. 56
EU20 (DMA)
Ansatz für den Umgang mit unfreiwilligen Umsiedelungen Nicht relevant
SO1Geschäftsstandorte, an denen Community-Einbindung, Folgen-abschätzungen und Förderprogramme umgesetzt wurden
S. 57
EU22Anzahl der Personen, die aufgrund neuer Projekte umgesiedelt wurden, und Höhe der Kompensation
Nicht relevant
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079
Ermittelte wesentliche Aspekte G4-Indikatoren (Kern) Verweis/Anmerkungen
Korruptionsbekämpfung
DMA Korruptionsbekämpfung S. 22
SO3 Untersuchung der Geschäftsstandorte auf Korruptionsrisiken S. 22
SO4 Informationen und Schulungen zur Korruptionsbekämpfung S. 22
SO5 Korruptionsfälle und ergriffene Maßnahmen Keine Vorfälle im Berichtszeitraum
Politische Unterstützungen
DMA Politische Unterstützungen S. 22
SO6Gesamtwert von Spenden an Parteien, Politiker und damit verbundene Einrichtungen
Keine Spenden an Parteien, Politiker und damit
verbundene Einrichtungen
Wettbewerbswidriges Verhalten
DMA Wettbewerbswidriges Verhalten S. 22
SO7Verfahren aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten oder Kartell- und Monopolbildung
Keine Vorfälle im Berichtszeitraum
ComplianceDMA Einhaltung von Gesetzesvorschriften S. 22
SO8 Bußgelder und Strafen wegen Verstoßes gegen Rechtsvorschriften Keine Vorfälle im Berichtszeitraum
Katastrophen-/Notfallplanung und Reaktion
EU21 (DMA)
Maßnahmen zur Notfallplanung und Katastrophenpläne sowie Trainingsprogramme, Rettungs- und Instandsetzungspläne
S. 28
Produktverantwortung
Kundengesundheit und -sicherheit
DMA Kundengesundheit und -sicherheit S. 38, 40
PR1Bewertung der Auswirkungen von Produkten auf Gesundheit und Sicherheit
S. 38
PR2Verstöße gegen Vorschriften bezüglich der Auswirkungen von Produkten auf Gesundheit und Sicherheit
Keine Vorfälle im Berichtszeitraum
EU25Verletzungen und Todesfälle Dritter durch Unternehmenstätig-keiten (inkl. Rechtsurteilen, Ausgleichen und anhängiger Klagen aufgrund von Erkrankungen)
Keine Vorfälle im Berichtszeitraum
Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen
DMA Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen S. 38
PR4 Verstöße gegen KennzeichnungspflichtKeine Vorfälle im Berichtszeitraum
(Bewertung durch E-Control)
PR5 Umfrageergebnisse zur Kundenzufriedenheit S. 38
Schutz der Kundendaten
DMA Schutz der Privatsphäre von Kunden S. 38
PR8Beschwerden in Bezug auf Verletzung des Schutzes von Kundendaten
S. 38
ComplianceDMA Einhaltung von Gesetzesvorschriften zu Produkten S. 22
PR9 Sanktionen wegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen Keine Vorfälle im Berichtszeitraum
Zugang
EU23 (DMA)
Programme, um den Zugang zu Elektrizität und Kundenservices zu verbessern
S. 28
EU26Prozentsatz der Bevölkerung ohne Stromversorgung im Vertriebsgebiet
Bevölkerung im Versorgungsgebiet fast zu 100 % mit Strom versorgt
EU28 Häufigkeit von Stromausfällen S. 29
EU29Durchschnittliche Dauer von Stromausfällen / Versorgungs-unterbrechungen
S. 29
Informationsversorgung EU24Praktiken für barrierefreien Zugang und sichere Nutzung von Elektrizität und Kundenservice
S. 38
Nachha l t igke i t sber i ch t 2015E N E R G I E S T E I E R M A R K
KontaktEnergie Steiermark AG8010 Graz, Leonhardgürtel 10Tel. + 43 316 9000-0Fax + 43 316 9000-20829www.e-steiermark.com
Für den Inhalt verantwortlichMag. (FH) Urs Harnik-Lauris
ProjektteamKerstin Huber, MA (Projektleitung)DI Henrike Bayer
Projektbegleitungbrainbows informationsmanagement gmbhwww.brainbows.com
Gestaltungmoodley brand identitystudio bleifrei
FotosCroce & WirBig shotSymbol
GRI
-Indi
kato
ren:
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