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Harries, Carl Dietrich - Untersuchungen über das Ozon und seine Einwirkungen auf organische Verbindungen

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AnwendungenIn der Alternativmedizin gibt es verschiedene Anwendungen, bei denen Ozon eingesetzt wird: Bei einer Form der Eigenblutbehandlung werden dem Patienten 60 bis 200 ml Blut aus der Vene entnommen, mit einem Ozon-Sauerstoffgemisch versetzt und anschließend wieder intravenös dem Patienten in die Vene zurückgespritzt. Dabei wird steriles Einwegmaterial benutzt, damit eine Kontaminierungsgefahr durch pathogene Keime minimiert wird. Diese Behandlung dauert in der Regel ca. 20 Minuten, je nach Blutmenge und der Punktierbarkeit der entsprechenden Venen oder einer möglichen Begleitmedikation (ACE-Hemmer erfordern wegen möglichem Blutdruckabfall langsamere Re-Infusion) kann sie bis zu 90 Minuten dauern. Bei der so genannten „kleinen Eigenblutbehandlung“ werden nur 10 bis 20 ml Blut entnommen, mit einem Sauerstoff/Ozongemisch verschüttelt und dann in die Muskulatur injiziert. Bei der vor allem früher praktizierten intraarteriellen Injektion wurden 5 bis 20 ml Sauerstoff/Ozongemisch z. B. in die große Beinschlagader gespritzt, wo es sich rasch im Blut auflösen soll. Prinzipiell kann es bei diesem Verfahren zu einer Embolie als unerwünschte Komplikation kommen. Bei der „rektalen Begasung“ werden dem Patienten mittels Einwegkatheter, der ca. 10 cm tief in den Darmausgang eingeführt wird, bis zu 300 ml Ozon-Sauerstoff-Gemisch mit einer Klistierspritze eingespritzt. Das Ozon kommt mit der Darmwand in Kontakt und soll dabei ähnliche chemische Reaktionen auslösen wie sie bei der großen Eigenbluttherapie extrakorporal in der Glasflasche bei Zugabe des Gasgemisches zum Blut stattfinden sollen. Die äußerliche Auftragung von ozonisiertem Olivenöl auf infizierte Wunden. Die äußerliche Begasung von Wunden mit Ozon, auch als Beutelbegasung bezeichnet, wenn das Ozongas mit Hilfe eines Beutels um betroffene Hautbereiche herum konzentriert wird. Die auf und in der Haut vorhandenen Keime und Pilze sollen dadurch abgetötet werden. Durchgeführt wird die Methode bei venösen, arteriellen oder diabetischen Beingeschwüren, infizierten „Platzwunden“, wegen Wundinfekten wieder eröffneten Operationswunden oder präventiv offen gelassene Wunden, ferner infizierte Fisteln (z. B. Sakraldermoidfisteln oder Fisteln bei Morbus Crohn). die intraartikuläre und periartikuläre Ozoninjektion bei Arthrose. Insbesondere ist diese Methode in Italien und Spanien zur Behandlung von Lumbago und Diskushernien zu beobachten. Mehrere Neurochirurgen praktizieren die gezielte Injektion (unter radiologischer Kontrolle mit dem Bildverstärker) an die sogenannten Fazettengelenke der Wirbelkörper, gelegentlich sogar in die Bandscheiben (intradiskale Injektion) mit angeblichen Erfolgsquoten von rund 60 Prozent z. B. bei „akutem Bandscheibenvorfall“. die subkutane Ozon-Sauerstoff-Injektion unter die Haut ist eine weitere therapeutische Anwendung von Ozon. In Vergangenheit war auch Inhalation von mit Ozon versetzter Luft verbreitet (z.B. Inhalator-Zubehör für Violet Ray-Heilapparat). Aufgrund unangenehmer Nebenwirkungen (Schleimhautreizung, Kopfschmerz) ist dieses heute unüblich.WirkungNachgewiesen ist, dass Ozon Bakterien, Pilze und Viren abtöten kann. Auch eine kurzzeitige Steigerung der Durchblutung gilt als erwiesen, allerdings haben auch andere Gase diesen Effekt, der darauf beruht, dass die Gefäße kurzzeitig verschlossen werden und darauf wenig später mit einer Erweiterung reagieren. Aussagen, dass Ozon bei schweren Erkrankungen wie Krebs eine heilende Wirkung haben, sind empirisch nicht gestützt.Eine prospektive placebo-kontrollierte Studie aus Polen zeigte, dass eine Anwendung eines Ozon-Sauerstoffgemischs im Vergleich mit einer reiner Sauerstofftherapie im Rahmen einer AHT (ozonated autohemotherapy, O3-AHT) keinen signifikanten Unterschied auf NK-Zellen hatte.[1] In Tierversuchen an Ratten konnten Forscher in Kuba zeigen, dass in die Bauchhöhle verabreichtes Ozon den später mittels Tetrachlorkohlens

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Untersuchungen über das Ozon und seine Einwirkung auf organische Verbindungen[1903-1916]