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Hauptseminar: Soziologie des privaten Haushalts Referat: Modelle über innerfamiliäre Arbeitsteilung Referentin: Julia Hardenbicker. Modelle über innerfamiliäre Arbeitsteilung (Bryant, W.K.: The economic organization of the household, Kapitel 6, S. 133-145) Aufbau des Referats: - PowerPoint PPT Presentation
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Hauptseminar: Soziologie des privaten HaushaltsReferat: Modelle über innerfamiliäre ArbeitsteilungReferentin: Julia Hardenbicker
Modelle über innerfamiliäre Arbeitsteilung(Bryant, W.K.: The economic organization of the household, Kapitel 6, S. 133-
145)
Aufbau des Referats:
• Rückblick 29.05.
• Effekt auf das Arbeitsverhalten des Haushalts wenn das Einkommen steigt
• Empirische Befunde
• Effekt auf die Zeitentscheidung des Haushalts wenn der Lohn steigt
• Empirische Befunde
• Spezialisierung der Funktionen und Arbeitsteilung im Haushalt
Bisher: Betrachtung eines 1-Personen Haushalt und seine Allokationsentscheidung bezüglich seiner Zeit
Arbeits-zeit
E
P
T
B
D
A
US1
V
0 Lp He
TGoodsC+G
Freizeit Hausarbeit
• DEBT: Haushaltsbudgetlinie
• AB: Haushaltsproduktionsfunktion
• Punkt P: Haushaltsgleichgewicht
• Punkt V: „nonlabor income“
• US: Indifferenzkurve des Haushaltes
Das Familieneinkommen hat zwei Quellen:
• Arbeitseinkommen (w x M)• „non-labor income“ (V)
Das Arbeitseinkommen ändert sich, weil sich entweder der Lohn (w) oder die Arbeitszeit (M) ändert.
Wenn der Haushalt bspw. die Arbeitszeit ausdehnt, dann steigt das Haushalts-einkommen und somit ändert sich auch das gesamte Arbeitsverhalten.
Für das folgende Modell wird angenommen, dass nicht das Arbeitseinkommen steigt, sondern nur das „nonlabor income“ (V).
Zentrale Frage: Wie ändert sich das Arbeitsverhalten des Haushaltes, wenn V („nonlabor income“) steigt?
Effekt auf das Arbeitsverhalten des Haushaltes wenn V steigt
E
P
T
B
D
A
US0
V
0 Lp He
T
GoodsC+G
Freizeit HausarbeitArbeits-zeit
E‘
A‘
D‘
B‘
Freizeit Arbeits-zeit
Hausarbeit
US1
P`
Lp‘
V‘
Effekt auf das Arbeitsverhalten des Haushaltes wenn V steigt
• Freizeit erhöht sich
• Arbeitszeit wird reduziert
• Hausarbeit bleibt unverändert
Effekt auf das Arbeitsverhalten des Haushaltes wenn V steigt
Das zusätzliche Einkommen verschiebt die Haushalts-Budget-Linie parallel mit dergleichen Steigung nach oben.
Grund: Eine Steigerung von V hat keinen Einfluss auf den Lohn (w) und auf die Haushalts-Produktionsfunktion
Die Einkommenserhöhung trägt nur zum Kauf von Marktgütern bei!(Von 0V zu 0V‘)
Da Freizeit und Marktgüter als „normale Güter“ betrachtet werden wird das gesteigerte Einkommen für den „Kauf“ von Marktgütern und Freizeit verwendet.
Die Hausarbeitszeit bleibt unverändert, da der Haushalt nach einer Einkommens-steigerung nicht mehr oder weniger im Haushalt arbeiten wird, d.h. das Verhältniszwischen der Marktproduktivität und der Haushaltsproduktivität ändert sich nicht
Diese würde sich erst bei enormen Einkommenssteigerung ändern (z.B. Lottogewinn)
Gibt es empirische Befunde für dieses Modell?
Effekte auf das Arbeitsmarktverhalten wenn V steigt
• Pencavel (1986, S.70)„Die Einkommenselastiziät bei männlichen Beschäftigten liegt bei -0,23“Einkommenselastizität: Wie verändert sich die Arbeitsnachfrage, wenn das Einkommen steigt?(E < 0 bedeutet: Die Arbeitsnachfrage sinkt bei steigendem Einkommen)
• Kiefer (1977) fand heraus, dass bei einer Einkommenssteigerung um 10% das Arbeitsangebot von Frauen und Männern um 0,8% gesunkenist.
Effekte auf die Hausarbeit wenn V steigt
• Gronau (1977): Wenn das „nonlabor income“ steigt, dann bleibt die Hausarbeits-zeit von angestellten Frauen und Männern unberührt.
Bei arbeitslosen Frauen sinkt dagegen die Hausarbeitszeit.(Gronau fand heraus, dass bei einer Steigerung des „nonlabor
income“ auf1.000 $/Jahr, die Arbeitszeit im Haushalt um 44 Std./Jahr reduziert
wurde)
Effekte auf die Zeit-Entscheidung des Haushalts wenn der Lohn steigt
E
P
T
B
D
A
US0
V
0 Lp He
T
GoodsC+G
Freizeit HausarbeitArbeits-zeit
E‘
He‘
D‘
HausarbeitFreizeit Arbeits-zeit
Produktions-Substitutions-Effekt:
Wenn der Lohn steigt, ändert sich das Verhältnis zwischen der Hausarbeits-Produktivität und der Marktproduktivität (am Punkt E ist gh < w/p) und derHaushalt ersetzt Hausarbeitszeit durch Marktarbeitszeit.
Diese Substitution wird solange durch-geführt, bis gh=w/p ist. (Punkt E‘)
Die Arbeitszeit wir ausgedehnt und Haus-Arbeit eingeschränkt. Die Freizeit bleibtzunächst unberührt
Effekte auf die Zeit-Entscheidung des Haushalts wenn der Lohn steigt
E
P
T
B
D
A
US0
V
0 Lp He
T
GoodsC+G
E‘
He‘
D‘ Konsum-Substitutions-Effekt:
Wenn der Lohn steigt, wird auch die Freizeit im Vergleich zu anderen Gütern teurer.Der Haushalt ersetzt nun die günstiger gewordenen Güter durch die teuereFreizeit. Der Haushalt muss sein Einkommen wieder steigern um seinen Güter-Konsum finanzieren zu können und dehnt seine Arbeitszeit aus.
Parallelverschiebung der Haushaltsbudget-Linie an die Indifferenzkurve. Im Schnitt-punkt Q konsumiert der Haushalt wenigerFreizeit und dehnt sein Arbeitsangebot ausund das Einkommen erhöht sich.
Q
Lq
Freizeit Arbeitszeit Hausarbeit
HausarbeitFreizeit Arbeits-zeit
Effekte auf die Zeit-Entscheidung des Haushalts wenn der Lohn steigt
E
P
T
B
D
A
US0
V
0 Lp He
T
GoodsC+G
E‘
He‘
D‘ Einkommens-Effekt:
Durch die Steigerung des Einkommens steigert sich die Nachfrage nach Freizeit.
Der Haushalt erreicht ein neues Gleich-gewicht in Punkt R, in dem er die Freizeit wieder ausdehnt und Arbeitszeit reduziert.
Q
Lq
US1
R
Lr
Freizeit Arbeitszeit Hausarbeit
Freizeit Arbeitszeit Hausarbeit
Gibt es empirische Befunde für dieses Modell?Effekte auf das Arbeitsmarkt-Verhalten wenn der Lohn steigt:
• Owen (1971) fand heraus, dass die Wochenarbeitszeit amerikanischerMänner von 60 Std./Woche in 1900 auf 40 Std./Woche in 1940 aufgrundsteigender Löhne gesunken ist (negative Lohnelastizität: -0,20)
Effekte auf das Hausarbeits-Verhalten wenn der Lohn steigt:
• Gronau (1977): Bei 1% Steigerung des Lohnes von verheirateten Frauen ist die Jahres-Arbeitszeit im Haushalt um 500 Stunden gesunken (1,4 Std./Tag)
Effekte auf das Freizeit-Verhalten wenn der Lohn steigt:
• Gronau (1977): Verheiratete Frauen reduzierten ihre Freizeitaktivitätenwenn der Lohn stieg.
• Cochrane & Logan (1975) studierten 3 Kategorien der Freizeit1. Organisatorische Aktivitäten und Sport2. Entertainment und soziale Aktivitäten3. Lesen, fernsehen und Radio hören
Gibt es empirische Befunde für dieses Modell?Wenn die Löhne der Frauen stiegen verbrachten sie mehr Zeit mit der
Freizeit-Kategorie 1 (Organisatorische Aktivitäten und Sport) als mit den
Kategorien 2 und 3 (Entertainment & soziale Aktivitäten, lesen, fernsehen und Radio
hören)
Bei Männern waren die Befunde über das Freizeit-Verhalten ähnlich
Spezialisierung der Funktionen und Arbeitsteilung im HaushaltZentrale Frage:Warum ist der Effekt auf die Hausarbeit bei verheirateten Frauen größer
als beiverheirateten Männern wenn der Lohn steigt?
Ökonomischer Erklärungsansatz
Annahmen: - Ehefrau und Ehemann sind Substitute für die Hausarbeit.- Nutzenmaximierung durch Spezialisierung
der Funktionen
Der vergleichsweise Vorteil der Frau für Marktarbeit über Hausarbeit wird definiert
als definiert, für denn Mann gilt , wobei w der Lohn ist und g die marginale
Produktivität im Haushalt
Wenn < dann ist eine optimale Güterversorgung gegeben, wenn sie im
Haushalt und er im Markt arbeitet
wfgf
wmgm
wfgf
wmgm
Spezialisierung der Funktionen und Arbeitsteilung im HaushaltWeitere Annahmen:- Beide sind im Haushalt gleich produktiv (gf=gm),
- sie bekommt einen höheren Lohn (wf > wm)- sie arbeitet eine Stunde mehr auf dem
Arbeitsmarkt er eine Stunde weniger
- im Haushalt: umgekehrter Fall
Ergebnisse: Der Haushalt verliert Einheiten an Marktgütern und
gewinnt Einheiten an Marktgütern
Da annahmegemäß wf > wm gewinnt der Haushalt mehr Güter als er verliert und profitiert durch die Spezial- isierung der Funktionen
Solange gf=gm und wf > wm bleibt der Profit erhalten
wenn die Frau Haushalts-Arbeit durch Markt-Arbeit
ersetzt
wfp
wmp
Spezialisierung der Funktionen und Arbeitsteilung im HaushaltIn der Realität ist eher das Gegenteil der Fall:
1. Frauen und Männer sind wohl eher keine Substitute in der Hausarbeit
2. Die Löhne der Frauen sind niedriger als die der Männer
3. Verheiratete Frauen sind spezialisierter in Hausarbeit als Männer, obwohl die Hälfte aller verheirateten Frauen zusätzlich noch im Markt tätig ist.