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Modesprache Hausarbeit Referentin: Madalina Elena Gheorghe Dozent: Thomas Schares Fach: Fachsprachen WiSe 2009_2010 Master Kommunikationsstrategien in Europa 1. Jahr 1

Hausarbeit Modesprache Thomas Schares

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Modesprache

Hausarbeit

Referentin: Madalina Elena Gheorghe

Dozent: Thomas Schares

Fach: Fachsprachen

WiSe 2009_2010

Master Kommunikationsstrategien in Europa

1. Jahr

1

Inhaltverzeichnis

1. Funktionale Domäne der Modesprache......................................................................3

2. Zusammensetzung von Beispieltexten ......................................................................6

Text 1...................................................................................................................................6

Text 2...................................................................................................................................7

Text 3……………………………………………………………………………………...9

Text 4……………………………………………………………………………………...9

Text 5…………………………………………………………………………………… 10

Text 6……………………………………………………………………………………..11

Text 7…………………………………………………………………………………..…11

Text 8……………………………………………………………………………………..12

3. Besonderheiten der vorgestellten Modesprache..........................................................13

Lexik.....................................................................................................................................13

Syntax...................................................................................................................................19

Textlinguistik/Textstilistik....................................................................................................20

Transdiskursive Relevanz/ Soziolinguistische Anmerkungen..............................................26

Schlussfolgerung...................................................................................................................26

Literaturverzeichnis...............................................................................................................27

2

Modesprache

Die Modesprache ist heutzutage von mehreren und mehreren Personen gesprochen. Sie gilt

nicht nur als Kommunikationsmittel unter verschiedenen Kulturen, sondern auch als

Ausdrucksmittel eigener Persönlichkeit. In unserer Gesellschaft, in der das Äußere und der

Anschein eine grosse Rolle spielen, tritt die Mode, mit ihrer gesamten Konventionen-Auflast, ins

Blickfeld der Öffentlichkeit ein.

Der Begriff der Mode war, ist und wird auch in Zukunft von ästhetischen, wirtschaftlichen,

sozio-politischen als auch linguistischen Merkmale geprägt. Die Mode als Fachsprache ist ein

vielschichtiger Komplex, von dem man sich nur mit dem geeignetem Instrumentarium annähern

kann. Ein Cocktail, der aus Gewebe, Dresscodes, Geld, Modeschöpfer, Luxus, Werbestrategien

und nicht letztens, aus Wörter und Worte gemacht ist.

Aus dieser letzten Perspektive, des fachkündigen Sprachgebrauchs in der Mode-Industrie,

wird mein Verfahren durchgeführt. Die Analyse wird auf die linguistischen Strukturen der

Modesprache konzentrieren. Um die rein theoretischen Merkmale herauszufinden, wird diese

Analyse mit konkreten Beispiele unterstützt, die aus einem realen Mode-Korpus ( Artikeln,

Modelexikons, Dresscodes-Wortschatz ) stammen.

1. Funktionale Domänen der Modesprache

Globalisierung führt zu einem Mode-Esperanto – für alle verständlich, aber ohne individuelle

Aussage. Die globale Modesprache wird sich zugunsten vieler lokaler Dialekte verschieben.

Genauso wie in Großbibliotheken eine Fülle von unterschiedlichen Bücher zur Auswahl stehen,

werden auch die unterschiedlichsten Mode-Stile nebeneinander bestehen, aufeinanderprallen, sich

gegenseitig ergänzen, konkurrieren, kommunizieren – ein Stylezusammesstoß im positiven Sinne. 

3

Weil das Thema so verbreitet ist, sind auch sein Manifestationsmöglichkeiten sehr verschieden

und buntig. Ein genauer, stabiler Gebrauchsbereich der Modesprache kann man nicht mit

unwiderstehlicher Genauigkeit feststellen. Es gibt vor allem, die Herstellern-, Lieferanten- und

Händlerindustrie, die sich mit der Modefachsprache beschäftigen muss. Wenn man nur denkt wie

viele Typen von Textilien (Baumwolle, Samt, Filz, Satin, Seide, Kunstfasser) es gibt, wie viele

Farbenkombinationen und Farbmöglichkeiten und –Techniken oder die Vielfalt von Druckmustern

oder Prints ( Blumenmotiven, Animal Print)?

Eine andere immer mehr entwickelnde Kategorie, die die Modesprache gut beherrscht und

kennt ist die Kategorie von Modeschöpfers, die Designers. Sie bringen dem Modepublikum ihre

Modeschöpfungen in glanzenden Modeveranstaltungen bei. Sie bemühen sich um originale Haut-

Couture (gehobene Schneiderei) oder Prêt-à-porter (bereit zum Tragen) Kollektionen zu schaffen.

Sie erfinden neue Fachwörter in ihrem Beruf und machen diese Fachsprache mit Hilfe

linguistischer Zeichen reicher. Die Fremdwörter und Neologismen finden in Modesprache ihr

Heimstatt und entwickeln sie sich in Trends und Moderichtungen. Die Dominanz fremder Wörter

kann man hier am schnellsten und einfachsten finden: von Designer, Catwalk, Pullover, Jeans,

Punk-Rock-Looks, Vintage, Smoking oder Poloshirt sind Must-Haves der Modesprache.

Der Einfluss englischsprachigen Räume ist in diesem Bereich sehr visibel und erkennbar, nicht

nur auf Marketing-Ebene, sondern auch auf lexikalischer Ebene. Aus USA – die einen starken

Einfluss in der kapitalistischen Modewelt und Modewortschatz geprägt haben – stammen die

meisten Fachbegriffe in Verbindung zu der Art und Weise in der man verschiedene

Kleidungsstücke benennt.

Eine andere einflussreiche Quelle wären die französichen Begriffe, die schon eine Tradition

auf der Schulter seit Jahrhunderten tragen: batiste, cafe-au-lait, centuire, champagne, chiffon,

cloché, denim, embroidery...Und die Liste kann mit der italienischen Modemarken und Designers

fortgefürht sein, die immer eine bella Figura auf der Modemarkt schaffen.

Das Zielpublikum der Modefachsprache bleibt sehr heterogen, vielschichtig und mit

verschiedenen Orientierungen. Es gibt eine Serie von „Mitarbeitern“ oder Kolaboratoren der

Modebranche : anfangend mit Photographen, Mode-Journalisten und Redakteuren, Fotomodelle,

die die von weltberühmten Designers und Trendsetters kreierten Kleider präsentieren und

schliessend mit den Menschen, die die obergenannten Kleider kaufen und tragen. Sie brauchen

informiert zu sein, wenn sie zum Beispiel, einen Vintage Rock kaufen: auch wenn den Rock einen

4

Vorbesitzer gehabt hatte, ist Vintage nicht mit second-hand gleichbedeutend. Wer Vintage-Mode

trägt, hat beispielsweise ein Designerstück aus den 1950er- oder 1960er Jahren ergattert - und

keinen abgetragenen Pulli vom Flohmarkt.

In dieser einfachen Kontakten mit der Modeindustrie entsteht das Bedürfnis des Wissens

von Fachbegriffen, die mit der Welt der Mode zu tun haben. Es gibt riesige Information-

Anforderungen, wenn man im Trend bleiben will und die aktuellen Tendenzen verstehen

bezweckt.

Deshalb hat dieses Thema eine vielfältige bunte Entfaltungspalette, die zahlreiche soziale,

kulturelle und Alter-Segmente berührt.

In diesem funktionalen Bereich, der Mode- Konventionen und – Ausdrucksweise, gibt es

auch typische Literatur darüber. Im Allgemeinen, ergibt sich diese Fachliteratur aus

Modezeitschriften, die sich über eine beeindrückende Angebotspalette freut. Wichtig in diesem

Bereich bleiben Modepräsentationen und Modefestivals, wovon die Interessierten mehr über

aktuelle Tendenzen erfahren können. Massenmedien ermitelln den Zugriff des einfachen

Zuschauers oder Zuhörers auf die Mode-Neuigkeiten. Es gibt schon immer mehrere Mode-Blogs,

wo die Modeschöpfer mit ihrem Ziel-Publikum, das später ihre Kleider kaufen wird, mitschöpfen,

mitarbeiten und Ideen wechseln können. Es gibt, zum Beispiel das Blog Stil in Berlin, das ein

hervorragendes lebhaftes Interesse an der Mode auf der Straße erzeugt hat1. Interessanter ist noch,

dass es nicht nur um Mode und Fotografie geht, sondern auch um einen einzigartigen Reiseführer

Berlins.

Die Massenmedien, die als Kommunikationskanal zwischen Mode als Institution und ihr

Publikum wirken, sind am meistens in schriftlicher gedruckter Form zu finden.

Ein Akzent, der immer die Modeartikeln, - Kroniken oder –Kommentare begleiten sind die

Bilder. Diese sehr stark graphisch geprägte Eigenschaft bleibt ein notwendiges Merkmal in die

Sprache – Bild Beziehung im Modebereich. Es gibt auch mündliche Durchführungen, die in ihrem

Diskurs Fachtermini verwenden, aber diese Verkörperlichungen bleiben beiseite, in technischem

Bereich der Mode.

In dieser Analyse, werde ich mich mit Texten, die eine breitere Verwendung haben, wie zum

Beispiel: Modeartikeln, Modelexikon, Modefragebogen, Abschnitte aus Modekatalogen und –

1 http://stilinberlin.blogspot.com/2010_04_01_archive.html

5

Zeitschriften. Das Kommunikationsziel dieses Verfahrens ist, erkennbar zu machen, wie man im

Kontakt mit Fachbegriffen ( am meistens, unbewusst) kommt und wie dieser Umgang läuft.

Erstens müssen einige Definitionen von in der Terminologielehre verwendeten Begriffen

geklärt sein, bevor die Bildung von Fachwörtern anhand von Beispielen erläutert wird. Sprache

läßt sich in verschiedene Ebenen einteilen, wobei für unterschiedliche Situationen und Zwecke die

entsprechende Ebene und der entsprechende Anteil der Sprache verwendet wird. Jede Textsorte

wird. durch einen bestimmten Teil der Sprache konstituiert. Die Textsorte wird wiederum durch

den Adressatenkreis definiert, an den der Text gerichtet ist. Somit besteht eine enge

Wechselbeziehung zwischen Textsorte, Adressatenkreis und der verwendeten Terminologie. Es

gibt zwei allgemeine Situationen: Ein Text, der von einer fachkundigen Person ( Fachmann/-Frau/-

journalistIn) für ein Laienpublikum geschrieben ist und als Kanal der Kommunkation gelten die

Zeitschriften, Blogs, Modekroniken, der eine informative Funktion hat. Und es gibt eine zweite

Kategorie der Texte, mit denen ich mich hier nicht beschäftigen werde, also Texte die von

Fachleuten für Fachleuten geschrieben sind und eine deskriptive auch didaktische und normative

Funktion haben. Die soziale Relation ist ebenbürtig und die Erscheinungsorten sind zum Beispiel,

Textilienfachbücher, Fachzeitschriften für Designers oder Modeunternehmens.

2. Zusammenstellung von Beispieltexten

Sehr typisch für den Modediskurs in Zeitschriften sind die Produktbeschreibungen,

Produktanleitungen, wenn es um Schneidenmodelle und –techniken geht. Das dargestellte

Textenkorpus wird als Basis für die weiterkommende Analyse dienen.

Text 1 – Abschnitte aus 2 Fragebogen erschienen auf der Website: www.stern.de2

Mutter des Punk-Rock-Looks ist die britische Modedesignerin Vivienne Westwood. Anfang der

1970er eröffnete sie ihre erste Boutique in London.

2http://www.stern.de/lifestyle/mode/wissenstest-herrenmode-koennen-sie-den-dresscode-

entschluesseln-1517653.html

6

Der "Bottom Bell" ist eine Schlaghose. "Bell" spielt dabei auf die Glockenform der Beinbekleidung

an.

Was ist ein Plastron? Was irgendwie nach schwitzigem Nylon klingt, ist eine Art Halstuch für den

Herren, das im 19. Jahrhundert modern war.

Black Tie, der englische Ausdruck für Smoking, tragen Sie in der Oper, bei einer Theaterpremiere

oder wenn es auf einer Einladung extra gewünscht wird, zum Beispiel zu einem Hochzeitsdinner. Der

schwarze oder nachtblaue Smoking wird stets mit einer schwarzen Fliege kombiniert.

Thomas Burberry hat ihn erfunden: Der Trenchcoat war ursprünglich als Mantel für wen gedacht?

1888 ließ Thomas Burberry den von ihm erfundenen Stoff Garbadine patentieren. Das robuste und

atmungsaktive Gewebe wurde später nicht nur für den Trenchcoat beim Militär eingesetzt, sondern auch

auf den Antarktisexpeditionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Die Bienenkorbfrisur heißt auch B-52-Frisur. Sie soll Ähnlichkeit mit dem Langstreckenbomber

Boeing B-52 Stratofortress haben.

Text 2 – Abschnitte aus einem Online-Modeboutique3

Die Materialien

Den Trendlook bestimmt die richtige  Zusammenstellung. Natürliche Luxus-Stoffe, luftig-leichter

Strick und wertvolle Strukturqualitäten sind Protagonisten der neuen Kombinationen. Subtiler

Glanz und die Softness (...) Im Mittelpunkt steht Seide in unterschiedlichster Variante: Als

hauchzarter Georgette oder in markanter Shantungvariante - ihr typischer Material-Charakter

verleiht den neuen Looks  Effekt. Mit Glanz und Struktur spielen auch die sommerleichten Shiny-

Crash-Qualitäten für Jacke, Kleid und Mantel. Die fließende Satinpumphose wird kontrastierend

aber farbharmonisch zum Spitzenshirt, Strickpullover

oder zur Velourslederjacke kombiniert. Leichtes Leinen

präsentiert sich betont feminin im Styling. Strick zeigt

sich als luftiger Ajour, transparenter Superfeinstrick

oder im lässigen Batiklook. Modischem

Naturbewusstsein wird Organic Cotton und Organic

3 http://www.madeleine-mode.ch

7

Cashmere  gerecht. Sommerliches Strick-Highlight: Reines Cashmere, neben der klassischen

Version jetzt auch in  hauchzarter Sommer-Interpretation.

Die Stylings

Der Blazer gehört zu den Protagonisten der neuen Stylings: In verlängerter Oversizedform wird er

zur weiten, verkürzten Sommerhose kombiniert. Als changierender Leichtblazer zum schwingenden

Seidenrock. Glänzendes Highlight: der sexy Eventblazer aus silber schimmerndem Bändchengarn.

Die Hose zeigt sich mit edler Extravaganz als konische Satinhose, im Sarouelstil oder im Seiden-

Pyjama-Look. Das Kleid ist weich fließend -  schmückende Raffungen inszenieren eine aufregend

feminine Silhouette. Röcke erhalten durch Falten, Godets und Bahnenverarbeitung betonten

Schwung. Das Top-Thema der wertvollen Sommerblusen: die Tunika. Raffinierte Faltendetails

machen sie modern und figurschmeichelnd - zu verkürzten Jeans oder weich fließenden

Luxushosen entsteht der lässig-feminine Look.

Ein Trendsetter mit Eleganz und Sexappeal: der Overall aus fließendem Jersey in klassischem

Schwarz. Lässiger Favorit des Boyfriendlooks: der Oversizedblazer zur Destroyed-Jeans.

Luxuriöses Denim-Highlight: die strassverzierte Glamourjeans.

Die Farben

Die Farben sind sanft, natürlich und feminin. Als „Pretty Pastells“ prägen Flieder, Silbergrau,

Kiesel und Pudertöne das unaufdringlich elegante Bild. Der „Natural Luxury“ zeigt Schilf, Sand

und Nougat als harmonische Basispalette. Zu besonderen Ehren gelangen „New Blues“in

unterschiedlichsten Schattierungen. Als Himmelblau, Jeansblau oder Aquamarin. Sommerfrisch

kombiniert mit Weiß oder Ton in Ton in geheimnisvollem Nachtblau.

Text 3: Fachtermini aus der Modesprache :

Modelexikon 4

4 http://www.creativeschneiderei.de/

8

B wie Bias Cut - (sprich: Baies Kat). - Der englische Fachbegriff für

schräger Schnitt bezeichnet die Verarbeitung im schrägen Fadenlauf.

Effekt: ein besonders schöner Fall bei Röcken, Kleidern, ausgestellten

Oberteilen. Gut zur Geltung kommt Bias Cut bei fließenden

Materialien wie Jersey und Viskose.

O wie Organza -Gewebe aus Natur- oder Chemiefaserfilamenten, die besonders steif und

meistens auch waschfest sind. Als Organza bezeichnet man ein sehr transparentes und schillerndes

Gewebe

P wie Pants Slinky - das englische Wort für Hosen, slinky bedeutet aufreizend, katzenhaft.

Gemeint sind weite, extralange Hosen, die die Figur weich umspielen - meist aus Jersey oder

Microfaser.

Q wie Quetschfalte -Mehrere, nebeneinander liegende tiefe Falten, die gegeneinander angelegt

sind.

Text 4 – Modellbeschreibung in der Modezeitschrift Burda5

Trenchcoat

Festes Wolltuch, edles Grafitgrau und die neue Maxi-Länge geben dem Trenchcoat Eleganz und

Allüre. Die !!!!typischen Attribute wie Schulter- und Ärmelriegel, Gürtel und Brustpasse halten

ihm natürlich auch weiterhin die Treue!

Gr.38-44.

Text 5 – Beschreibung des Dresscodes für Männer aus dem G-Q Magazine.de 6

5 http://www.burdastyle.de/magazine/burdastyle/aktuell_aid_2084.html

6 http://www.gq-magazin.de/articles/gentlemen-s-guide/stilschule/dresscode/2007/11/20/2/04979/

9

1. Frack / White Tie / Cravate Blanche

Gewusst wie:

Erwartet wird ein schwarzer, einreihiger Frack mit weißer Fliege. Das Jackenrevers ist ebenso

wie der doppelte Seitenstreifen der aufschlaglosen Hose aus Seide gefertigt, die Jacke kann nicht

geschlossen werden. Traditionell wird der Frack mit einer weißen, V-förmigen Weste aus

Baumwoll-Piqué, einem weißen, brustverstärkten Frackhemd, schwarzen Lacklederschuhen und

einer weißen, ebenfalls aus Baumwoll-Piqué gefertigten, selbstgebundenen Fliege kombiniert.

Faux pas:

Eine schwarze Fliege. Sie wollen doch nicht mit dem Oberkellner verwechselt werden. Ebenso

tabu: eine Krawatte, auch nicht in Weiß.

Das i-Tüpfelchen:

Ein schwarzer Zylinder macht aus Ihnen einen zweiten Fred Astaire! Besonders oldschool:

Taschenuhr statt Chronograph und weiße Handschuhe.

Die Dame:

Ihre Begleitung trägt eine lange, elegante Abendrobe mit Jäckchen oder Stola und einigen

wenigen, edlen Accessoires (z.B. Chandelier-Ohrringe).

2. Smoking / Black Tie / Cravate Noire

Diese klassisch-elegante Abendgarderobe zeichnet sich durch einen schwarzen oder nachtblauen

Smoking und die idealerweise selbstgebundene, schwarze Fliege aus. Ein !!!!Smoking ist daran zu

erkennen, dass das Jackenrevers und der einfache Seitenstreifen der Hose aus Seide sind, die Hose

hat keinen Aufschlag. Unverzichtbar ist das weiße Smoking-Hemd mit Kläppchenkragen,

verdeckter Knopfleiste und Manschettenknöpfen. Den Look unbedingt mit einem Einstecktuch und

glatten, !!!!schwarzen Lederschuhen abrunden. Bei besonders elegantem Anlass sind

Lacklederschuhe und Kummerbund die Pflicht-Accessoires.

Text 6

Louis Vuitton - Krisensicher

10

Es begann mit ganz normalen Kleidungsstücken, sagt Marc Jacobs nach der Louis-Vuitton-Schau.

Jeans, Parka, Kleid. Am Ende stand eine Kollektion von Babydoll-Kleidern, Radfahrerhosen,

Riesen-Blusen, Military-Jacken, Phantasietaschen, die komplex konstruiert und überreich

dekoriert war. Ledertroddeln, Fuchsschwänze, Pailletten, Ethnomuster und Afrofrisuren sorgten

für Kitsch und Romantik. Die dicken Armreifen waren gefärbte und bearbeitete Original-

Wasserrohre. LV-Chef Yves Carcelle, der seinen krisensicheren Wachstumskurs bald mit einem

Shopping-Tempel in der Mongolei krönt, kann dort gleich die Clogs herumzeigen.

Chanel - Sittlich

Karl Lagerfeld ließ sich von Marie Antoinettes Landsitz inspirieren – und baute im Grand Palais

zur Freude der fast 2000 eher urbanen Gäste eine Scheune auf, deren Staub man nur in

High Heels unbeschadet überstand. Wippende Glockenröcke, kurze Strickkleider, leicht

interpretierte Bouclé-Kostüme, der seitliche Schlitz im Minirock – all das ließ ländlich-sittlich-

sommerliche Stimmung aufkommen.

Text 7: Der Anzug im Überblick 7

Woraus besteht der Anzug?

Bestehen tut der Anzug aus einem Jackett (auch Sakko), einer Hose

und ggf. einer Weste, wobei alle Teile aus dem gleichen Stoff, Muster

und natürlich auch aus der gleichen Farbe sind. Der Anzug bildet

somit optisch eine Einheit, wirkt sehr geschlossen und daher formell

und klassisch. Das Jackett kann ein- oder zweireihig sein, mit keinem oder einem Rückenschlitz

oder zwei Seitenschlitzen. Bei den Einreihern sind zwei oder drei Knöpfe normal (weniger oder

mehr sind eher ungewöhnlich). Der unterste Knopf des Jacketts bleibt übrigens immer

offen.Woran merke ich, dass der Anzug gut sitzt? Das Jackett sollte keine Falten im Rückenbereich

aufweisen, außer die Bewegungsfalten hinter den Armen. Es sollte im geschlossenen Zustand noch

etwas Platz im Bauchbereich aufweisen (im Stehen und im Sitzen). Die Länge der Jacke ist auch

sehr wichtig, optimalerweise geht das Jackett gerade knapp über das Hinterteil. Der Kragen liegt

flach am Nacken an und zeigt noch mindestens einen Zentimeter des Hemdkragens. Die optimale

7 http://herrenmode.edelight.de/b/der-anzug-im-ueberblick/

11

Ärmellänge endet beim Handknöchel, damit die Manschette noch ca. 1,5 cm herausschauen kann.

Die Hose sollte mit einem kleinen Knick vorne auf den Schuhen landen, hinten kann man sich

ungefähr am Beginn des Absatzes orientieren, streng genommen sogar noch etwas kürzer (vor

allem die schmalen Hosen der neuen, schlank geschnittenen Anzügen).

Der Anzug - die Farben

Im Geschäftsleben sind die typischen Farben Anthrazit, Dunkelgrau und Dunkelblau. Schwarz

wird nur zu besonderen Gelegenheiten getragen. Ein sehr dunkles Schwarzbraun hat sich

mittlerweile auch ganz gut durchgesetzt, sollte aber nicht bei sehr formellen Anlässen getragen

werden. Hellere Töne wie Grau oder Beige sind Farben für den ...

Text 8 - Louis Féraud Set8

Schneidertradition zeigt sich bei taillierten Mantel-Kostümen. Wichtig sind Empire-Kleider

sowie Shift- und Etui-Modelle. So werden zusammen gezeigt: Mohair, Nappaleder und Seiden-

Matelassé oder Cloqué und Seiden-Georgette sowie Frisé- Karos mit Samt und Pelzbesatz.

Liebevolle Details zeigen die Couture-Handschrift. Unverzichtbare Kombinationsteile:

elegante Satinblusen in zwölf Farben und acht Schnitten. (...)tiefen Farben wie Navy,

Kastanienbraun und Blau. Kombiniert werden Multicolor-Tweed und Cloqué-Drucke. Daneben

treten Kleid/Mantel- Complets aus Doubleface- und Bicolor-Qualitäten. Exklusive Drucke auf Fa

conné, Georgette, Samt und schimmernder Wollsatin sind weitere Schwerpunkte. Powerfarben

neben Schwarz und Weiß, strukturierte Materialien und Phantasie-Stickereien auf Boleros...Hier

finden sich Kostüme und Swinger-Mäntel aus Crêpe-Double sowie kleine Jacken zu schwingenden

kurzen Röcken, darüber glänzende Trenchcoats.

(...)Camel, Anthrazit, Rot, Orange und Ebenholz.

Hinzu kommen Schmetterling-Prints, glitzernder Woll-Lamé für Kostüme, Seiden-Chiffon für

Blusen und samtweicher Cashgora-Velours für Mäntel, Capes und neue Röcke. Die Palette reicht

8 http://www.textilwirtschaft.de/service/archiv/pages/show.php?id=385134&params=OK%3D1%26currPage%3D247%26i_ressort_id%3D8%26i_searchart%3D2%26i_searchtext%3Dstreet%2Bone

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von Business über Cocktail bis hin zu kostbaren Abendroben. Zum Einsatz kommen Seidenwoll-

Moiré, Wollsatin, Samt und goldschimmernder Tweed-Bouclé.

Für den Abend wird edler Tuxedo-Look mit Pailletten, Lamé, Samt, Chageant-Taft und

Seidenduchesse favorisiert.

Flexible Basisteile sind körperbetonende, drapierte oder schwingende Röcke von mini bis

maxi. Citymode in den warmen Farben des Südens.

Outdoor ist gesteppter Samt ein Thema, auch Nappa für schwingende Mäntel, für In-door

kommen Seide und Satin. Raffiniertes Patchwork als Blickfang.

3. Besonderheiten der vorgestellten Fachsprache

Lexik

Der Wortschatz ist der, durch den sich Fachsprachen von anderen sprachlichen

Erscheinungsformen am deutlichsten diferenzieren. In dem vorgestellten Korpus von Texten kann

man sichtbar die Charakteristika, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Modesprache aus

der Lexikologie-Ebene her untersuchen und betrachten.

Die Modefachwörter, die präziser und kontextautonomer9 sind, konstituieren eigentlich die

Modefachsprache: Fliege, Anthrazit, Kragen, Manschette, Sakko, Strickkleider.

„Die formale Seite der Fachwörter, die Ausdrucksseite, deckt sich oft mit der Formseite

gemeinsprachlicher Wörter. Der Unterschied zwischen Fachwort und gemeinsprachlichem Wort

liegt auf der Bedeutungsebene der Inhaltsseite; dort wird für das systemgebundene Fachwort ein

Bedeutungsinhalt realisiert, der von der gemeisprachlichen Bedeutung grundsätzlich verschieden

ist.“10

Im analysierten Korpus treten eine Menge aus lexikalischer Betrachtungsweise verschiedene

Wörter auf, die einen heterogenen Wortschatz aufbauen. Was überwiegend ins Blickfeld kommt

sind die Fremdwörter, die durch das Entlehnungsverfahren ins Deutsche hineingetreten sind und in

9 Fluck, Hans-Rüdiger, Fachsprachen. Einführung und Bibliographie, Francke Verlag Tübingen, S. 4710 Ibidem , S. 47

13

der Modesprache als unabhängige Wörter angesehen sind. Die Diskussion muss man auf

verschiedene Ebene trennen:

a) es gibt eine Klasse der eigenständigen Formen, die eine fachspezifische Bedeutung tragen

und die sich in drei Subklassen unterteilen lassen:

mutterspachliche Formen: Gewebe, Seide, Schlaghose, Stoff, Strick, Kleid, Jacke, Samt,

Baumwolle, Kläppchenkragen, Hosenschlitz, Hosenaufschlag, Aufschlag. Diese Wörter haben eine

fachspezifische Bedeutung:

z.B. Aufschlag Textilindustrie : Revers – Rockaufschlag, Hosenaufschlag

Ökonomie : Mehbetrag - Ein positiver Analystenkommentar bescherte den

Papieren von Eon einen Aufschlag von 0,7 Prozent auf 66,65 Euro. (Quelle: welt.de vom

20.01.2005)

Tennis: Service - Nicht so sehr wegen der Geschwindigkeit; der schnellste

Aufschlag des Schweden kam mit 225 Sachen daher, was im Vergleich zu Andy Roddicks

Weltrekord (249 Stundenkilometer) erträglich ist. (Quelle: fr-aktuell.de vom 24.01.2005)

Plastron Textilindustrie : breite Seidenkrawatte

Zoologie: Bauchpanzer der Schildkröten

aus anderen lebenden Sprachen übernommene Formen: aus Englisch ( Tuxedo, Smoking, Tweed,

Cocktail, Business, Jeans, Babydoll ), aus Französisch ( Pailletten, Lamé, Accessoires, Revers,

Maschetten, Chiffon)

und Internationalismen, die Wörter sind, oft Lehwörter, die in mehreren Sprachen mit

gleicher oder

zumindest sehr ähnlicher Bedeutung und Herkunft vorhanden sind: Nylon, Multicolor,

Bicolor, Navy,

Couture, Beige, Anthrazit, Jeans, Chronograph, Accessoires, Zylinder, Eleganz, Harmonie,

Prints.

b) die nicht-eigenständigen Wörter, also nicht nur in der Fachsprache erscheinenden Formen,

sondern auch in Standardsprache. Das Merkmal ist das, dass sie unterschiedliche Inhalte

ausdrücken. Es handelt sich in der Regel um polysemische oder metaphorische Varianten

allgemein gebräuchlicher Lexeme:

14

Falte ( vgl. Neigungswinkel der Falte – Geologie), Absatz ( vgl. Absatz – Medizin, Chemie,

Geologie), Knick ( vgl. Knick – Buchbinderei, Physik), Fliege ( vgl. Fliege – Zoologie,

Astronomie), Schnitt ( vgl. Buchschnitt- Buchbinderei, Einschnitt- Medizin, Filmschnitt –

Kinematographie, Durchschnitt – Ökonomie)

Wortbildungsmöglichkeiten

Komposition

„ Komposita sind komplexe Wörter aus wortfähingen unmittelbaren Konstituenten.“11 Das

Zweitglied bestimmt die Grammatik der ganzen Konstruktion und trägt, im Vergleich zur

Bedeutung des ganzen Kompositums, die allgemeinere Bedeutung: Strickkleider, Hinterteil,

Bewegungsfalten.

Dieses Kompositionstyp nennt man Determinativkompositum und spielt in der

Modesprache eine uberwigende Rolle. Die Bedeutung des Zweitgliedes ist durch das Erstglied

näher bestimmt, so dass eine semantische Einschränkung vorfällt. „Das Erstglied ist auf Gund

seiner Funktion im Wort als Bestimmungswort oder Determinans bezeichnet und das Zweitglied

als Grundwort oder Determinatum“12.

Determinativkomposita sind in der analysierten Abschnitte am meistens Substantive :

z.B : Der Glockenrock – ein Rock, der wie eine Glocke aussieht.

Das Bouclé-Kostüm – ein Kostum das typisch für das Modehaus Chanel ist, aus

einem dichten Stoff.

Der Pelzbesatz – ein Besatz, der aus Pelz ist.

Die Lacklederschuhe- Schuhe die aus lackierten Leder herrgestellt sind.

Der Superfeinstrick – ein Strickenverfahren der sehr fein, elaboriert ist.

Satinpumphose – Pumphose ( typische Hose für die orientalischen Tänzerinnen) die

aus Satin sind.

Velourslederjacke – eine Jacke aus Veloursleder gemacht ist.

11 Duden, Die Grammatik, Band 4, 2006, Wortbildung, S. 67212 Ibidem

15

Bienenkorbfrisur – eine Frisur die wie ein Bienenkorb aussieht.

Wenn das Zweitglied, Grundwort oder Determinatum ein Substantiv ist, dann bestimmt es

auch Genus und Flexionsklasse der Konstruktion:

Die Ledertroddel – die Troddel die aus Leder gemacht ist.

Das Ethnomuster – das Muster, das aus der Ethnographie genommen ist.

Und Adjektive:

Goldschimmernd – etwas das wie Gold schimmert.

Grafitgrau – etwas das grau wie der Mineralstoff Grafit ist.

Kastanienbraun – etwas das braun wie die Kastanien ist.

Einen Subtyp der Determinativkomposita stellen die Possessivkomposita dar.

Afrofrisur – jemand, der eine Frisur wie im Afrika hat.

Fuchsschwanz – ein Schwanz der einem Fuchs gehört.

Es gibt auch in diesen Texten Beispiele in der Kopulativkomposita auftreten:

ländlich-sittlich-sommerliche Stimmung

luftig-leichter Strick

Punk-Rock-Looks

silber schimmerndem Bändchengarn

klassisch-elegante Abendgarderobe

„Kopulativkomposita sind Konstruktionen, die aus zwei von derselben Wortart und

derselben semantischen Kategorie Lexeme geformt sind. Die Bedeutung des Kompositums ergibt

sich aus einer Additon der Bedeutung der beiden Teilelemente.“13

Eine andere Kategorie, die sich der Hauptkategorie der Komposita unterordnen lässt, sind die

Zusammensetzungen mit Ziffern, Buchstaben:

z.B. : Grösse 36-48, B-52-Frisur, V-Ausschnitt, 3/4 Hose, 7/8 Hose

Derivation

13 Eichinger, M. Ludwig, Deutsche Wortbildung: eine Einführung, Kapitel Komposition, Tübingen:Narr, 2000, S. 147

16

Die Derivation oder die Ableitung ist ein anderes Mittel der Wortbildung für die

Modefachsprache. Es gibt zwei Arten von Derivation, die in den zur Verfügung obergestellten

Texten aufkommen: die Präfixderivation ( Präfigierung oder Präfixbildung) und

Suffixderivation ( Suffigierung oder Suffixbildung). Man kann einfach bemerken, dass die

Kategorie der Suffixderivation ist besser dargestellt. Dieses Phänomen passiert ins besonderem bei

Adjektiven, die sehr häufig, mit deskriptiver Funktion, verwendet sind:

- isch : konisch, klassisch, harmonisch, typisch, spezifisch, modisch

-lich: natürlich, sommerlich, sittlich

-ig: lässig, luftig,

-haft: katzenhaft,

Erscheinen auch ein paar präfigierten Adjektiven mit nattiven Affixe:

Ver- : verkürzt, verlängert

Be-: betont

Als auch einige Beispiele von fremdspachlichen Affixe:

Extra-: extralang

Super-: superfein

Es gibt auch Substantive, die durch das Derivationsverfahren mit Suffixe in der deutschen

Sprache (Bändchen, Jäckchen, Kläppchen, Schattierung) oder in der englischen Sprache ( styling,

softness, smoking) geformt sind.

Lehnwörter und Fremdwörter:

Was überwiegend in der Modefachsprache vorkommen, sind die Fremdwörter aus anderer

Sprachen übernommen. Eine sehr gut dargestellte Kategorie formen die Anglizismen und

Amerikanismen. Diese Richtung ist durch die Entwicklung und Einfluss der englischsprachigen

Räume in der Textil- und Modeindustrie, vor allem in diesen letzten Jahren und in der Epoche des

Kapitalismus, motiviert. Es gibt eine widerspruchsfreie Liste der Fremdwörter, die aus Englisch

stammen und ins Deutsche mit ihrer nattiven Form verwendet sind: Tuxedo, Trenchcoat, Jeans,

Sakko, Jacket, Indoor/Outdoor Outfit, Citymode, Smoking, Black Tie, Trendlooks, Oldschool,

Babydoll, High Heels, Blazer, Trendsetter.

17

Eine andere Quelle der Fremdwörter ist die französische Sprache, die sich durch ihre lange,

weltberühmte und anerkannte Modetradition als Expert und Wortführer dieser Industrie verweist.

Und das ist auch auf lexikalischer Ebene bemerkenswert: raffiniert, Lame, Pailletten, Chiffon,

Chaindelabre, Boucle, Velours, Silhouette, Taille, Georgette, beige, bleumarin, Allure.

Ein sehr interessantes Fremdwort, mit einer interessanten Etymologie und Funktion- und

Statusentwicklung, ist das Fremdwort Denim Jeans. Der Ursprung waren Hosen aus Baumwolle,

die aus der Gegend um die italienische Stadt Genua in die USA kamen. Aus der französischen

Form des Städtenamens „Gênes“ machte die amerikanische Umgangssprache den Begriff „Jeans“.

Levi Strauss, der in Frankreich geboren wurde und als Auswanderer 1847 nach San Francisco

ging, fertigte für Goldgräber robuste Arbeitsbekleidung, die „Gênes“ aus dem Stoff „Serge de

Nîmes“ (Gewebe aus der Stadt Nîmes), kurz Denim Jeans.

Andere Herkunftssprache der Fremdwörter sind: chinesisch ( Shantung – aus chin. „

Shandong“ – eine Provinz in China, woher dieser Stoff kommt), Latein ( Figur - 1. Körperform,

Gestalt, äußere Erscheinung eines Menschen im Hinblick auf ihre Proportioniertheit ; Plastron - 1.

a) breite Seidenkrawatte (zur festlichen Kleidung des Herrn); b) breite weiße Krawatte, die zum

Reitanzug gehört; c) mit Biesen od. Plissees versehener, eingenähter Einsatz im Oberteil von

Kleidern ; Tunika - 1. im Rom der Antike Untergewand für Männer u. Frauen. 2. über dem Kleid

getragener Überrock; ärmelloses, vorn offenes Übergewand), Italienisch ( Organza - sehr dünnes

Gewebe, aus nicht entbasteter Naturseide), Türkisch (Taft - a) dichtes, feinfädiges

[Kunst]seidengewebe in Leinwandbindung;

Syntax

Auf syntaktischer Ebene lassen sich folgende Merkmale zu unterscheiden:

18

- die überwiegende substantivische Formen, als Kennzeichen des Nominalstils: Glockenform

der Beinbekleidung, die Länge der Jacke, die optimale Ärmellänge.

- syntaktische Komprimierungsformen ( Neigung zu erweiterten Nominalphrasen) : Bei

besonders elegantem Anlass sind, ( Wenn es ein besonderes eleganter Anlass gibt), bei den

Einreihern sind zwei oder drei Knöpfe ( Wenn man sich die Knöpfe einreiht...)

- Einschränkungen in den syntaktischen Verwendungsformen des Verbs:

a) vorherrschend 3. Person: Festes Wolltuch, edles Grafitgrau und die neue Maxi-Länge

geben dem Trenchcoat, Das Jackett kann ein- oder zweireihig sein, Der Trenchcoat war

ursprünglich, Das Jackenrevers ist

b) vorherrschend Präsensform: Flexible Basisteile sind, Im Geschäftsleben sind, für In-door

kommen Seide und Satin, Der Anzug bildet.

c) vorherrschend Indikativ und/oder Imperfekt: Die Bienenkorbfrisur heißt,

Schneidertradition zeigt; Am Ende stand eine Kollektion, Die dicken Armreifen waren

d) häufig Passiv und impersonelle Konstruktionen: Das Gewebe wurde für den Trenchcoat

beim Militär eingesetzt, Es begann mit ganz normalen Kleidungsstücken, Erwartet wird ein

schwarzer, einreihiger Frack mit weißer Fliege, Sie wollen doch nicht mit dem Oberkellner

verwechselt werden.

- die Appositionen, die ein substantivisches Attribut bezeichenen. Ihre Funktion geht davon

aus, dass die Modetexten und darin verwendeter Wortschatz einer Beschreibung, einer näheren

Ergänzung dienen: Black Tie, der englische Ausdruck für Smoking...

- die sollte-Konstruktionen, die in diesen Texten durch die Hauptfunktion der Mitteilung

einer Information, Angabe oder Ratschlag erkennbar sind: Das Jackett sollte keine Falten im

Rückenbereich aufweisen, Es sollte im geschlossenen Zustand, Die Hose sollte mit, sollte aber

nicht bei sehr formellen Anlässen getragen werden.

Diese Einschränkungen im formalen Bereich haben als Begrundung die

Konzentration auf die Fachgegenstände und die Bestrebung nach Allgemeingültigkeit der

Aussagen. Das Hauptmerkmale dieser Texten ist also die Dominanz der Nominalphrasen, der

Substantiv- und Adjektiv- Konstruktionen, die zur Lieferung der Beschreibung und Anleitung

dienen.

Textstilistik. Textlinguistik

19

Die Textlinguistik behandelt und forscht den Text als Grösse des Sprachsystems. Der

deutsche Begriff „Text“ ist eine Entlehnung aus dem Lateinischen und bedeutet ursprunglich

„Gewebe, Geflecht“, was den Zusammenhang einzelner Teile in einer übergreifenden

sprachlichen Einheit widerspiegelt. 14

Die Duden Grammatik erfasst eine Definition des Textes wie folgt: „Ein Text ist ein

komplexes sprachliches Zeichen, das von dem Kommuniziereden zusammenhängend kodiert bzw.

dekodiert wird. Schreiber und Leser folgen dabei syntaktischen, sematischen und pragmatischen

Regeln.“15 Kohäsion und Kohärenz sind die zwei Kategorien, nach deren Regeln die Textanalyse

läuft.

Kohäsion liegt vor, wenn grammatisches Wissen verwendet wird um einen Zusammenhang

herzustellen. Hier treten Verwendungsregeln der grammatischen Funktionswörter und –zeichen

der deutschen Sprache auf:

a) Interpunktionszeichen:

- Der Doppelpunkt ist oft verwendet, um eine Enumeration, eine Aufzahlung oder eine

Ergänzung zu signalisieren. In diesen Kontexte wird manchmal das Prädikat eingespart:

Sommerliches Strick-Highlight : Reines Cashmere, neben der klassischen Version jetzt auch in 

hauchzarter Sommer-Interpretation; Lässiger Favorit des Boyfriendlooks: der Oversizedblazer zur

Destroyed-Jeans. Luxuriöses Denim-Highlight: die strassverzierte Glamourjeans; Das Top-Thema

der wertvollen Sommerblusen: die Tunika.

- Der Gedankenstrich dient als Anknüpfungszeichen, um einen spezifischen Satzteil oder

Nachricht hervorzuheben. Was danach folgt, ergibt sich als eine Schlussfolgerung: Das Kleid ist

weich fließend -  schmückende Raffungen inszenieren eine aufregend feminine Silhouette;

Raffinierte Faltendetails machen sie modern und figurschmeichelnd - zu verkürzten Jeans oder

weich fließenden Luxushosen entsteht der lässig-feminine Look; Wippende Glockenröcke, kurze

Strickkleider, leicht interpretierte Bouclé-Kostüme, der seitliche Schlitz im Minirock – all das ließ

ländlich-sittlich-sommerliche Stimmung aufkommen.

b) Konnektoren

14 Duden, Die Grammatik, Band 4, 2006, S. 107015 Ibidem

20

- Konjuktionen, die sprachliche Einheiten auf gleicher Ebene verbinden und die typisch für

die Modesprache sind. Sie deuten spezielle Bedeutungsverhältnisse zwischen Satzsegmente an.

Um genauere Rahmen der Kleidungsbeschreibung und – verwendungshinweise zu bilden,

benutzen die Fachleute vor allem Koordinationstechnik. ( z.B. : Naturbewusstsein wird Organic

Cotton und Organic Cashmere  gerecht, Ihre Begleitung trägt eine lange, elegante Abendrobe mit

Jäckchen oder Stola und einigen wenigen, edlen Accessoires, Exklusive Drucke auf Fa conné,

Georgette, Samt und schimmernder Wollsatin sind weitere Schwerpunkte). Es gibt auch ein paar

Beispiele, wo den komplexen Satz mit Hilfe eines Nebensatzes, der durch dass-Subjunktion

eingeführt ist, realisiert wird: Ein Smoking ist daran zu erkennen, dass das Jackenrevers und der

einfache Seitenstreifen der Hose aus Seide sind, die Hose hat keinen Aufschlag.

- Relativwörter und Relativsätze : diese Kategorie der Konnektoren ist in diesen Texten gut

dargestellt. Relativpronomen aber hauptsächlich Relativsätze, die besonders wichtig für den

Textfortschritt sind, als sie nicht nur auf ein Glied der übergeordnetes Satzes, sondern auf den

ganzen Satz beziehen. Im diesen Fall sind die Beispiele umfangreich: eine Art Halstuch für den

Herren, das im 19. Jahrhundert modern war; Falten, die gegeneinander angelegt sind.

- Adverbien ( Präpositionaladverbien und Pronominaladverbien), deren Funktion ist, Satz-

und Textinhalte anaphorisch wieder aufzunehmen: Woran merke ich, dass der Anzug gut sitzt?

Was ist ein Plastron? Was irgendwie nach schwitzigem Nylon klingt, ist eine Art Halstuch.

- Abtönungspartikeln, die sich auf eine bestimmte Einstellung des Fachschreibers beziehen,

um eine Bedeutung zu unterstreichen: nachtblaue Smoking wird stets ; Sie wollen doch nicht mit

dem Oberkellner verwechselt werden.

- Modal-Instrumentale Konnektoren, die einer näheren Erläuterung der Art und Weise des

Geschehens im übergeordneten Satz dienen: Ein Smoking ist daran zu erkennen, dass das

Jackenrevers ; Der Anzug bildet somit optisch eine Einheit, wirkt sehr geschlossen und daher

formell und klassisch ; wobei alle Teile aus dem gleichen Stoff.

- Finale, zielbezogene Konnektoren: Die optimale Ärmellänge endet beim Handknöchel,

damit die Manschette noch ca. 1,5 cm herausschauen kann.

21

- Vergleichende Konnektoren zeigen Ähnlichkeitsbeziehungen zwischen Aussageinhalten an.

Die Ähnlichkeit kann allgemeiner Art ( komparativ) oder parallel graduierend ( proportional) sein:

Als hauchzarter Georgette oder in markanter Shantungvariante ; Strick zeigt sich als luftiger

Ajour ; Als „Pretty Pastells“ prägen Flieder, Silbergrau ; . Der „Natural Luxury“ zeigt Schilf,

Sand und Nougat als harmonische Basispalette ; Als Himmelblau, Jeansblau oder Aquamarin ;

wie Jersey und Viskose ; Das Jackenrevers ist ebenso wie der doppelte Seitenstreifen der

aufschlaglosen Hose aus Seide gefertigt.

c) Artikel und Pronomen

- zahlreiche bestimmte und unbestimmte Artikel : Das Jackenrevers, Der Anzug, Der

„Natural Luxury“ oder ein Plastron, eine Art Halstuch, eine Silhouette. „Wenn der Textautor

einen bestimmten Substantiv verwendet, setzt er voraus, dass der Leser den Bezug auf den

bezeichneten Sachverhalt mühelos herstellen kann. Der bestimmte Artikel verweist im Text in der

Regel anaphorisch auf Redegegenstände, die bereits eingeführt wurden. Dagegen hat der

unbestimmte Artikel in der Regel kataphorische Funktion, also führt er neue Redegegenstände

ein“16.

- Nominalphrasen ohne Artikel spielen eine wichtige Rolle in diesen Modeartikeln. Sie

enthalten die rhematische Kerninformation des Satzes, die auch den Hauptakzent trägt. Sie bringen

die neue Information ins Blickfeld des Lesers: In-door kommen Seide und Satin ; V-förmigen

Weste aus Baumwoll-Piqué ; Strick zeigt sich ; Abendrobe mit Jäckchen oder Stola ; typischen

Attribute wie Schulter- und Ärmelriegel, Gürtel und Brustpasse.

- Die Personalpronomen, die sich in zwei Kategorien, je nach nach dem Ergebniss der

analysierten Texten einteilen lassen: Die Höflichkeitsformen, die die Personendeixis in der

Sprachsituation herstellen – Sie wollen doch nicht ; Ein schwarzer Zylinder macht aus Ihnen

einen zweiten Fred Astaire! ; Ihre Begleitung trägt eine lange Smoking ; tragen Sie in der Oper

und die 1. Person, in auto-adressierten Fragen, die Anspannung und Aufmerksamkeit des Lesers

erzeugen: Woran merke ich, dass der Anzug gut sitzt? Die zweite Kategorie, die aber nicht so viel

dargestellt ist, ist die dritte Person, die auch die typischen Anapher bildet: eröffnete sie ; Thomas

Burberry hat ihn erfunden: Der Trenchcoat ; Sie ( die Bienenkorbfrisur) soll Ähnlichkeit ;

16 Duden, Die Grammatik, Band 4, 2006, S.1115

22

d) Tempus, Verbmodus und Diathese

- Das vorherrschende Tempus im Text ist das Präsens. In Fachtexten ist diese Form

bevorzügt, weil sie mehr Klarheit zu dem Text bringt: Ihre Begleitung trägt ; Der Blazer gehört.

- Als vorliegendes Verbmodus gilt verständlicherweise das Indikativ. Das spielt eine

wichtige Rolle bei der sprachlichen Abbildung von Sachverhalten. Aussagesätze, die den Indikativ

aufweisen, legen der Sprecher in der Regel auf die Wirklichkeit des Gesagten und seinen guten

Glauben an diese Wirklichkeit fest.17 Als Fachmann, muss der Autor die Sicherheit seiner

Aussagen durch feste Argumente bilden, um die Überzeugung und Vertrauen der Lesern zu

erzeugen und gewinnen.

- Diathese : Im Text kann man die Verwendung beider Diathesen bemerken. Passivformen

dienen der Darstellung des Geschehens als vorgangs – und zustandsbezogen. Deshalb tritt das

Passiv mit dem Hilfsverb des werden- bzw. Sein- Passivs auf18: gewünscht wird ; wird stets mit

einer schwarzen Fliege kombiniert ; wird er zur weiten, verkürzten Sommerhose kombiniert ;

Erwartet wird ; Im Geschäftsleben sind (...) getragen. Als textuelle bedeutsame Besonderheit ist

die Verschweigung des Agens in Passiv-Konstruktionen. Man kann es auf semantischer Ebene

wiedererhalten.

Kohärenz

Das zweite Textualitäts-kriterium, wie es von den Wissenschaftlern De Beaugrande und

Dressler definiert ist, ist die Kohärenz. Sie ist durch semantisch-kognitive Aspekte der Texten wie

Kausalitäts-, Referenz- und Zeitbeziehungen: Wenn wir mit Bedetung... dieFähigkeit oder das

Potential eines sprachlichen Ausdrucks bezeichnen, Wissen ( d.h. mögliche = virtuelle Bedeutung)

darzustellen oder zu übermitteln, dann können wir mit SINN das Wissen bezeichnen, das

tatsächlich durch die Ausdrücke innerhalb eines Textes übermittelt wird. Viele Ausdrücke haben

17 Duden, Die Grammatik, Band 4, 2006, S. 112518 Duden, Die Grammatik, Band 4, 2006, S. 1128

23

mehrere mögliche Bedeutungen, aber unter normalen Bedingungen im Text nur einen Sinn (De

Beaugrande/Dressler , 1981, P 88). Die entstandene Textwelt muss mit der realen Welt, also mit

einer Gesellschaft und deren Normen und Konventionen nicht unbedingt übereinstimmen, sondern

wird vom Sprecher, von seinem Wissen und seinen Intentionen als Basis genommen. 19 Kohärenz

ist also das Ergebnis der Bedeutungsaktualisierung, die den Zweck der Sinn-Erzeugung

verfolgt.

Lexikalisches Wissen. Weltwissen. Handlungswissen.

Die Kenntnis der Lexik der Modesprache, also der Inhaltswörter ( Substantive, Adjektive

und Verben), durch die Fach-Begriffe aktualisiert werden, kann eine breitere oder engere Fläche

besetzen, je nach den Intentionen, Kommunikations-, Informationsbedürfnissen des

Sprachebenutzer. Zu diesem vielschichtigen Lesepublikum dieser Texte können einfache Personen

( Hausfrauen, Mütter, Schüler) oder schon in diesem Bereich vorbereiteten Personen ( Mode-

Journalisten, Mode-Photographen, Modedesign-Studierende) gehören. Wenn eine Hausfrau einen

Artikel in einer Mode-Fachzeitschrift liesst und nicht das zur Dechiffrierung notwendige

Instrumentarium ( lexikalische Kenntnisse, Welt- und Handlungswissen) zur Verfügung hat, dann

ist das Verstehen und Eineigung der Nachricht grbremst und gefährdet.

Deshalb ist es notwendig das Zielpublikum der Modesprache einzugrenzen und genauer zu

bestimmen. Hier gehören vor allem Mitgliedern und Mitarbeitern der Mode- und Textilindustrie,

als auch die, die schon eine Leidenschaft für diesen Bereich entwickeln haben. Mode ist für viele

Menschen ein Modus Vivendi geworden und die, die sich als Fashion Ikon und Trendsetter

bezeichen mögen, sollen nicht nur eine fremdsprachliche-, sondern auch eine fachsprachliche

Kompetenz der Mode erwerben:

Wichtig sind Empire-Kleider sowie Shift- und Etui-Modelle. So werden zusammen gezeigt:

Mohair, Nappaleder und Seiden-Matelassé oder Cloqué und Seiden-Georgette sowie Frisé- Karos

mit Samt und Pelzbesatz.

Dieser Abschnitt kann schwierig zum Verstehen erweisen, deshalb gibt in der

Modefachsprache unzahlreiche Bild- Assoziationen (Stoff, Muster, Schnitt), die gemeint sind, die

19 Vater, Heinz, Einführung in die Textlinguistik: Struktur, Thema und Referenz in Texten, 3.Auflage, UTB

für Wissenschaft, München-Finck, 2001, S.38

24

Bedeutung und die Verhältnisse sprachlicher Zeichen einfacher zu erobern zu machen. So entsteht

zum Beispiel, das Phänomen der Referenzidentität: wenn ein Text einen lexikalischen Ausdruck

verwendet, um auf einen thematischen Sachverhalt ein zweites Mal Bezug zu nehmen. 20 Die

Rekurrenz (lat. Wiederkehren) - Der "Bottom Bell" ist eine Schlaghose. "Bell" spielt dabei auf die

Glockenform der Beinbekleidung an und die Substitution (lat. Ersetzen) - P wie Pants Slinky - das

englische Wort für Hosen, slinky bedeutet aufreizend, katzenhaft sind die zwei Subtypen der

Identitätsreferenz.

Das kulturelle Wissen bedarf nicht nur Fakten- und Erfahrungswissen, sondern auch

Fachwissen, die der Textualitäts- und Kohärenzkriterium dienen. Die Rahmen lassen sich

Wissensbestände beschreiben, die statische Zusammenhänge zwischen Einheiten des Weltwissens

betreffen.21 Stilistische Effekte sind durch die Kombination verschiedener Frames oder Rahmen zu

erzeugen: Die Bienenkorbfrisur heißt auch B-52-Frisur. Sie soll Ähnlichkeit mit dem

Langstreckenbomber Boeing B-52 Stratofortress haben. Die Kombination zwischen Modesprache

mit Flugzeugsprache.

Ein weiteres stilistisches Merkmal der analysierten Modetexten ergibt aus

Vertextungsstrategienauswahl. „Die sprachliche Merkmale sind mit den inhaltlichen und

funktionalen Eigenschaften bestimmter Kommunikationssituationen verbunden.“22 Die

obenliegenden Texte sind vorherrschend Anweisungstexte, die als Merkmal das Fehlen der

Argumentation, kohäsive Konstruktionen, Verbformen wie Präsens, werden-Passiv, verkürzte

Sätze haben: Black Tie, der englische Ausdruck für Smoking, tragen Sie in der Oper, bei einer

Theaterpremiere oder wenn es auf einer Einladung extra gewünscht wird, zum Beispiel zu einem

Hochzeitsdinner. Der schwarze oder nachtblaue Smoking wird stets mit einer schwarzen Fliege

kombiniert. Die Funktion dieser Text ist eine informative Funktion.

Eine andere verwendete Vertextungsstrategie ist das Erklären. Typisch für diese Texte ist

dass, neben vollständigen Sätzen einzelne Aussagen verstärkt in Form von Nominalphrasen

auftreten: Ein Trendsetter mit Eleganz und Sexappeal: der Overall aus fließendem Jersey in

klassischem Schwarz. Lässiger Favorit des Boyfriendlooks: der Oversizedblazer zur Destroyed-

Jeans. Luxuriöses Denim-Highlight: die strassverzierte Glamourjeans.

20 Duden, Die Grammatik, Band 4, 2006, S. 115021Duden, Die Grammatik, Band 4, 2006, S .115422 Duden, Die Grammatik, Band 4, 2006, S .1157

25

Transdiskursive Relevanz. Soziolinguistische Anmerkungen

Das Handeln durch und in der Sprache auf Grund gesellschaftlichen Hintergrunds macht die

Forschungsobjekt der Soziolinguistik : das Handeln von Gruppen und Individuen untereinander

und in sozialen Gebilden. Kommunikation ist als aktives ( veränderliches) und interaktives

soziales Handeln gesehen. Wenn man kommuniziert, teilt man mit anderen etwas mit. Als

Voraussetzung für die soziale Kommunikation steht, nach Delhees, sie Informationsspeicherung

im menschlichen Gedächtnis. Dadurch sind bedeutungsvolle Informationen durch Gruppierungen,

Abstimmungen mit schon vorhandenen Schemata enkodiert.

Die Kommunikation ist von einem Interesse gesteuert. In Modeartikeln das Interesse

der Sender/ Autor/ Schreiber/ / ist eine fachkundige und fachspezifische Information mitzuteilen.

Er richtet diese Mitteilung dem Empfänger/ Leser durch einen Kode zu: die geschriebene deutsche

Modefachsprache, die von sprachlicher und sozialer Konventionen geprägt. Der Kanal durch den

diese Beziehung realisierbar wird sind Mode-Fachzeitschriften, Mode-Lexikons, die im Papier-

oder elektronischen Format, mit einer bestimmten Gliederung, unter bestimmte typographische

Bedingungen, die bestimmten aussersprachlichen Mittel wie Skizzen, Zeichnungen, Bilder

verwenden. Eine riesenhafte Eigenschaft, die aus pragmatischer Betrachtungsweise her analysieren

lässt, ist dass, diese Texte in einem zeitlichen un räumigen Kontext erscheinen. Das Interesse des

Lesepublikums ist durch diese situative-, kontextspezifische Bemerkungen erzeugt. Wie wäre es,

wenn einen Modekatalog mit Badeanzüge im November erscheinen wurde und nicht im März oder

April, bevor Anfang der Sommersaison ? Man muss alle diese sozio-politische und kulturelle

Dimensionen aufpassen, wenn einen Effekt zu erzeugen sucht. Um so mehr wenn der Mode-

Bereich einflüssreiche Beitrag im Alltag und allgemeiner Sprache wirkt.

Schlussfolgerung:

Die Kleidung ist eine Form von Sprache, ein Zeichen. Die Mode und die Sorge für

das Aussehen sind heutzutage als Symbole für soziales Status und Anerkennung in der

Gesellschaft. In diesem Bereich, wo sich Tendenzen und Richtungen mit hoher Geschwindigkeit

verändern und verändert sind, wo man die gültige Informationen im Voraus erhalten muss, spielen

die Anpassung an lexikalischer Neuigkeiten als auch an sozial-kulturellem Kontext eine

überwiegende Rolle.

26

Literaturverzeichnis:

Duden, Die Grammatik, Band 4, 2006

Fluck, Hans-Rüdiger, Fachsprachen. Einführung und Bibliographie,Francke Verlag Tübingen,

1985

Eichinger, M. Ludwig, Deutsche Wortbildung: eine Einführung, Kapitel Komposition,

Tübingen:Narr, 2000

Vater, Heinz, Einführung in die Textlinguistik: Struktur, Thema und Referenz in Texten, 3.Auflage,

UTB für Wissenschaft, München-Finck, 2001

Links:

http://stilinberlin.blogspot.com/2010_04_01_archive.html

http://www.stern.de/lifestyle/mode/wissenstest-herrenmode-koennen-sie-den-dresscode-

entschluesseln-1517653.html

Textekorpus:

http://www.madeleine-mode.ch

http://www.creativeschneiderei.de/

http://www.burdastyle.de/magazine/burdastyle/aktuell_aid_2084.html

http://www.gq-magazin.de/articles/gentlemen-s-guide/stilschule/dresscode/2007/11/20/2/04979/

http://herrenmode.edelight.de/b/der-anzug-im-ueberblick/

http://www.textilwirtschaft.de/service/archiv/pages/show.php?id=385134&params=OK

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