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RHEIN PANORAMA / · . Jahrgang St. Vincenz-Haus · Konrad-Adenauer-Ufer · Köln

Heft 2 2016 - Vincenz-Haus...Hooligans für Unruhe. In dieser schwierigen Situation haben uns die Fußballteams der Teil-nehmernationen gezeigt wie faires Kräftemes - sen aussieht

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RHEIN PANORAMA

bei den Frauen (Britta Steffen)

i

/ · . Jahrgang

St. Vincenz-Haus · Konrad-Adenauer-Ufer · Köln

Page 2: Heft 2 2016 - Vincenz-Haus...Hooligans für Unruhe. In dieser schwierigen Situation haben uns die Fußballteams der Teil-nehmernationen gezeigt wie faires Kräftemes - sen aussieht

Inhalt

■ Titelthema „Der Ball ist rund“ Doris Krieger-Müller

Die Fußball-Europameisterschaft – ein Kontinent im Fieber Wolfram Michelson

Ein wunderbares Geschenk! Hartmut Hedrich

Kampfsport – nicht nur eine Frage der KraftNick Hesberg und Lukas Schiffer

Tanzen macht Spaß Heike Hoffmann

Schwimmen Claudia Gruhn

Sportliche und geistige Aktivitätenim St. Vincenz-Haus Agnes Dean

No Sports!? Jürgen Weiß

■ Glauben und Kultur Katholikentag 2016 in Leipzig –

Eine Nachlese

Jarovnice, ein besonderer Ort in derOstslowakei – Frauenpower –ein Portrait Doris Krieger-Müller

Kölner Dom und Berliner Schloss Wilhelm von Boddien

■ Vincenz-Haus intern „Auf eine Tasse Kaffee“…

eingeladen hat Agnes Dean

Wenn die Erinnerung stirbt Pia Grab und Maria Dimitrakopoulou

Musik – Eine Liebe die verbindet Nadine Luppus

‚The Singers‘ – Chor-Konzert im St. Vincenz-Haus Gaby Wright

Frühlingsfest 2016 – Impressionen

Der Herren-Stammtisch „St. Vincenz-Haus“op Jöck Thomas Gasper

Vincenzo und sein Weg zu den SchlößersMiriam Schlößer

■ Kultur spezial Museumsbesuche, Konzerte, Architektur-

und Veedelsführungen Johannes Wery

■ Gemeinschaft erleben Kultur / Aktivitäten

■ Hausinformationen Service

Glauben / Kulinarisches

ImpressumHerausgeber:Stiftung St. Vincenz-Haus BGmbHKonrad-Adenauer-Ufer 5550668 Köln – Kunibertsviertel –Telefon: 0221 [email protected]

Redaktion:Agnes Dean, Pia Grab,Doris Krieger-Müller, Thomas Pinkawa

Gestaltung:Doris Krieger-Mü� ller

Titelthema: „Der Ball ist rund“ ©Doris Krieger-Mü� ller

Titelfoto: Fußball © Fotolia

Fotos: diverse unbenannte Fotos©Stiftung St. Vincenz-Haus BGmbH

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Titelthema

…und das Spiel dau-ert 90 Minuten“,sagte einst SeppHerberger zielstre-big auf dem Wegzur Weltmeister-schaft 1954. Welchkluge Aussage!

Aber es gibt noch eine Steigerung „Der Ball istrund und das Runde muss ins Eckige“. Solltedas nicht eigentlich jeder Fußballspieler wis-sen? Es gibt noch eine ganze Menge andere„Fußballweisheiten“. Nett ist auch diese: Sicht-lich erregt, nahm sich Giovanni Trapattoni 1998in einem Interview seine Bayern-Kicker zurBrust „Ein Trainer (ist) nich ein Idiot!“… „In diese Spiel, wie zwei oder drei, dieseSpieler ware schwach wie eine Flascheleer!“… nachdem er sich noch über den Spie-ler Strunz ausgelassen hat, endet er mit „Ichhabe fertig!“ … und ist damit nicht nur in dieGeschichte der Fußballwelt eingegangen.Haben Sie an Giovanni Trapattonis Schlagfer-tigkeit Gefallen gefunden, gibt es beiSpiegel-Online noch mehr solcher Sprüche.

„Der Ball ist rund“, hat uns auch die Europa-meisterschaft in den letzten Wochen gezeigt.Er rollt mal hier hin, mal dort hin, mal trifft er insZiel und mal daneben! Im Fußball wie im nor-malen Leben. Diese Europameisterschaft imGastgeberland Frankreich war keine EM wiejede andere. Am 13. November des vergange-nen Jahres starben 130 Menschen bei einemAttentat in der Pariser Innenstadt, währendeines Freundschaftsspiels zwischen Frankreichund Deutschland. Seitdem lebte Frankreich im

Ausnahmezustand, der über die EM hinausanhielt. Während der EM sorgten „Fan-Ausein-andersetzungen“ und Straßenschlachten vonHooligans für Unruhe. In dieser schwierigenSituation haben uns die Fußballteams der Teil-nehmernationen gezeigt wie faires Kräftemes-sen aussieht. Die ein oder andere gelbe undnur eine glatt rote Karte haben genügt, um denFußballfrieden schnell wieder herzustellen.

Rund um den Ball geht es nicht nur im Fußball,sondern auch im Tennis, Tischtennis, Handball,Volleyball, Basketball, bei der Gymnastik miteinem Medizinball und vielem mehr. Und nichtnur der Ball ist rund, auch Kugeln sind rund,dafür aber aus hartem unnachgiebigem Materi-al. Zum Beispiel das Boule-Spiel, Kegeln oderBowling sind sehr beliebt bei Senioren, aberauch Billard kommt gut an. Da können sich Altund Jung auf einer Ebene messen.

Manche mögen auch den ‚Steh‘-Sport am„Flipperautomaten“ oder am „Tischfußball“ undwieder andere behaupten „Sport ist Mord“.Natürlich kann man es auch übertreiben mitdem Sport, aber in Maßen hält er uns beweg-lich und tut Leib und Seele gut, fördert Team-geist und Gemeinschaft, zu welcher Sportartwir uns auch immer entscheiden und egal inwelchem Alter wir sind.

In dieser Rheinpanorama-Ausgabe werden Siean der einen oder anderen Stelle etwas zumThema „Sport“ erfahren. Wir laden Sie ein,nach Ihren Möglichkeiten, „runter von derCouch oder dem Liegestuhl“ und ‚bewegt‘ mituns durch den Sommer zu gehen. Bewegungschadet nicht!? ■

„Der Ball ist rund ...“von Doris Krieger-Müller

Der Herausgeber und das Redaktionsteam wünschen Ihnen einen ‚rundum‘ fröhlichen

und glücklichen Sommer!

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Die Fußball-Europameisterschaft – ein Kontinent im Fiebervon Wolfram Michelson

Seit dem 10. Juni war eswieder so weit. 24 Mann-schaften spielten in Frank-reich um die Krone deseuropäischen Fußballs.Der sportlich hohe Stellen-wert ist jedem Fußballinter-essierten bekannt. Aberauch abseits des Fußball-platzes schrieb dieses

Ereignis überwiegend schöne Geschichten.Fußball ist ein Sport, der die Massen begei-stert. Zehntausende waren während der Europ-ameisterschaft wieder auf den Straßen unter-wegs, um mit der eigenen Mannschaft beimPublic Viewing zu fiebern. Dabei war es egal,welcher Nationalität man angehörte. Die Liebezum Fußball einte die Menschen!

Der Ball, der extra für die Europameisterschafthergestellt wurde, heißt „Beau Jeu“, was so vielbedeutet wie „Schönes Spiel“. Wir freuten uns,dass es schöne, faire und friedliche Spiele beider Europameisterschaft in Frankreich gege-ben hat. Und natürlich erfreuten wir uns auchan den besonders schönen Toren.

So wie bei jeder Europameisterschaft wurdeauch für diese ein Maskottchen entworfen. Esheißt Super Victor und ist ein fußballbegeister-ter Junge – natürlich in den Farben des Gastge-bers Frankreich gekleidet. Super Victor hateinen Superman-Umhang und kann damitdurch die Luft fliegen. So ist es ihm möglich mitvielen Menschen gleichzeitig Fußball zu spie-len. Er erlernt dadurch ständig neue Tricks, dieer dann präsentieren kann. Super Victor solldamit die Verbundenheit aller Fans zum Spielstärken.

Einen echten Favoriten konnte man für dieseEuropameisterschaft nicht benennen. Vielmehrgab es einen großen Kreis von Mannschaften,die für den Titel in Frage kamen. Neben demGastgeber aus Frankreich zählten der Titelver-teidiger Spanien, der Weltmeister Deutschland,

Belgien und natürlich auch Itali-en zu den Topfavoriten. Aberauch andere Nationen, wie z. B.England und Kroatien machtensich Hoffnung auf den Titel.Nach der Vorrunde konnte manbereits einige Überraschungenerleben, denn kaum jemandhätte erwartet, dass sich Islandbei seiner ersten Teilnahmedirekt für die K.-o.-Runde qua-lifiziert. Eins ist sicher: Fußballlässt sich nicht berechnen unddie bessere Mannschaft gehtnicht immer als Sieger vom

Platz. Und so haben wir jedes einzelne Spielmit Spannung verfolgt.

Ein Zitat vom ehemaligen englischen National-spieler Gary Lineker gefällt mir besonders: „Fuß-ball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90Minuten lang einem Ball nach, und am Endegewinnen die Deutschen.“ ...oder auch nicht! ■

Foto: Agnes Dean

Titelthema

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Ein wunderbares Geschenk!von Hartmut Hedrich

Seit rund 15 Jahren schmückt das St. Vincenz-Haus ein Billardtisch,der von der ehemaligen Bewohnerin Frau Cäcilie Krautz, über eineGeldspende gestiftet wurde.

Jedes Spiel verläuftanders:

Insgesamt haben diebeiden Spieler, oderSpielergruppen je 7Kugeln zu „versenken“, sowie anschließend die schwarze Kugel mitder Nr. 8. Die weiße Kugel, der Spielball, bestimmt den Ablauf.

In den ersten Jahren wurde einmal jährlich eine hauseigene Meister-schaft ausgetragen. Die Siegersind heute noch namentlichbekannt, die Stifterin Frau CäcilieKrautz, Frau Christine Breuer,

Herr Helmuth Ehlting, Herr Peter Arnold und Frau Elfriede Hartenfels.

Das Training für ganz neue Spielerinnen und Spieler übernahmenHerr Heitzer und teilweise bis heute, wenn notwendig, Herr Hake.Stefan Heitzer und Frank Hake sind Mitarbeiter unseres Hauses. ■

Möchten Sie mit uns Billard spielen!? Unsere Lösung für Sie lautet:

➜ Kommen und mitmachen!

➜ Alles ist noch erlernbar, so lange man sich noch bewegen und stehen kann und zwei halb-wegs ruhige Hände hat.

Interessierte Bewohner und Interessenten des St. Vincenz-Hauses sind herzlich eingeladen!Bitte an der Rezeption anmelden unter 0221 1639 - 0.

Adele Lührs beim Spielstoß – die weiße Kugel ist der Spielball –

von links nach rechts: Hartmut Hedrich, Hans-Hermann Spoo

von links nach rechts: Theodor Beuren, Adele LührsFotos: Hartmut Hedrich

Feste Regeln bestimmen

den Spielablauf.

Ein gutes Auge, eine feste, ruhige

Hand und Interesse bestimmen

den Spielablauf.

Titelthema

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Kampfsport – nicht nur eine Frage der Kraftvon Nick Hesberg und Lukas Schiffer

„Pass bloß auf deine Nase auf!“. So lauten mei-stens die Worte einer besorgten Mutter, wennman ihr mitteilt, dass sich in Zukunft die sport-lichen Ambitionen auf Kampfsport richten wer-den. So ist es auf jeden Fall bei uns gewesen.Leider eilt genau dieses Vorurteil dem Sportvoraus, den wir mittlerweile seit 5 Jahren betrei-ben und welcher zunehmend populärer wird.Beschäftigt man sich jedoch genauer mit derMaterie, so erfährt man, dass durch diesenSport ein hohes Maß an Disziplin gedeihenkann und er einen positiven Einfluss auf dasLeben hat.

Wir sind in einem Freundeskreis herangewach-sen, in dem neben mentaler auch physischeStärke groß geschrieben wird. Wir waren langeZeit die schmalsten unter unseren Freundenund begannen deswegen 2009 mit Kraftsport.

Das bloße Heben von Gewichten war irgend-wann zu banal und hat uns auf Dauer unterfor-dert. So entschieden wir uns, nach Einblickenim Boxen und Kickboxen dafür, das Trainings-programm im Mixed-Martial-Arts (kurz: MMA,auf Deutsch „gemischte Kampfkünste“) zubeginnen.

Im MMA erlernt man Techniken aus unter-schiedlichsten Kampfsportarten. So ist es letz-ten Endes das Ziel im Wettkampf den Würfendes Judoka entgegen zu wirken, auf Griffe des

Ringers zu antworten und die Schläge und Trit-te des Thaiboxers (asiatische Form des Kickbo-xens) zu kontern. Durch das regelmäßige Trai-ning im Gym (der Ort, in dem Fitnessstudio undKampfsportcenter eins werden) gewinnt manschnell an Selbstvertrauen, traut sich mit derZeit immer mehr zu und wird ausgeglichener.

Je intensiver das Trainingsprogramm und jeumfangreicher die Exkurse in andere Bereichedes Nahkampfes, umso besser ist der MMA-Kämpfer für Attacken des Gegners gewappnet.Denn wer bereit ist, im Training immer 100 %zu geben, wird es im Ernstfall womöglich einfa-cher haben.

Neben Koordinations- und Technikübungen,Sandsacktraining, Partnerarbeit und Sparring(Trainingskampf), kann sich der Kämpfer durchregelmäßiges Joggen, Dehnen und dem Betrei-ben von Krafttraining große Vorteile erarbeiten.So ist man flexibler im Kampf, hat eine längereund bessere Kondition und die Tritte, Schlägeund Griffe können noch explosiver und kräfti-ger sein.

Ein guter Trainer ist im Bereich Kampfsport diehalbe Miete. Er kann die Schüler individuell för-dern und das Training jedes Mal anders undgenerell sehr vielseitig gestalten.

Unsere Absicht war es nie, uns durch Wett-kämpfe im MMA zu einem Profi hoch zu kämp-fen. Vielmehr ist es bis heute so, dass das

Lukas Schiffer ist Jahrealt und besucht dasRichard RiemerschmidtBerufskolleg in Köln, woer im BereichMediendesign eine dualeForm einer Ausbildunganstrebt.Beide sind im St. Vincenz-Haus an der Rezeptionbeschäftigt.

Nick Hesberg ist Jahrealt. Zur Zeit studiert er im. Semester Wirtschafts-recht an der RheinischenFachhochschule Köln.

Titelthema

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umfangreiche und harte Trainingsprogramm imMMA zur Steigerung der Gesamtfitness für unsunersetzlich gewordenist, vor allem unterBerücksichtigung desAspektes der Selbstver-teidigung.

Die flüssigen Bewegun-gen ähneln beinaheeiner Choreografie. Die-se Bewegungsabläufeerlernt man durchregelmäßige Trainings-einheiten, hohe Kon-zentration und Lei-denschaft währendder Trainingseinhei-ten.

Kampfsport ist ein tolles Ventil um Frust abzu-lassen, sich Disziplin anzueignen und über sichhinauszuwachsen. Im sogenannten Sparring,dem Trainingskampf, lernt man buchstäblichRückschläge besser einzustecken. Das Trai-ning steht in einer ständigen Wechselwirkungzu unserer Laune und es gibt kein sorgloseres

und freieres Gefühl als das, welches man nacheiner umfangreichen und intensiven Trainings-

einheit verspürt. Vor allemwenn man mal einenschlechten Tag hat, sinddie Zorn- und Sorgenfaltenanschließend verschwun-den.

Heute können wir sagen,dass wir unsere Emotionen,dank dieses Sportes bes-ser als je zuvor unter Kon-trolle haben, uns so gut wienichts aus der Ruhe brin-

gen kann und der Lebensstil zunehmendbewusster und gesünder wird.

Das Schönste an der ganzen Sache ist jedochfür uns, dass sowohl unsere Freundinnen, alsauch unsere Familien wissen, dass wir Gefah-ren besser einschätzen und ihnen ein besseresGefühl von Sicherheit geben können. ■

„Kampfsport ist ein tolles Ventil um Frust abzulassen, sich

Disziplin anzueignen und über sich hinauszuwachsen.“

„Nick und Lukas“

Titelthema

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Tanzen macht Spaßvon Heike Hoffmann

Tanzen macht Spaß, aber nicht erst seit heute.Es wurde bereits ca. 5.000 Jahre v. Chr. gernegetanzt. Das haben Forscher auf indischenHöhlenmalereinen in Bhimbetka entdeckt. Aufeiner dieser Malereien ist eine Reihentanzfor-mation zu sehen.

In der Antike entstanden in Ägypten und imalten Griechenland 1.400 – 600 v. Chr. rituelleTänze, die so anspruchsvoll waren, dass sienur von professionellen Tänzern ausgeführtwerden konnten. Themen der Tänze waren Tod,Wiedergeburt und Gottheiten.

Aus den ekstatischen Tänzen entwickelten sichTheater und Komödien.

Obwohl zweifellos immer auf Festen getanztwurde, entwickelte sich erst im 15. Jahrhundertein Gesellschaftstanz gemischter Paare an deneuropäischen Höfen.

Das Tanzen wurde damals unterstützt durchHoftanzmeister und erste Tanzhandbücher. Eswar Teil des adligen Lebensstils. In der Renais-sance gab es z. B. Prozessionstänze.

Zu diesen Tänzen kamen im Laufe der Jahr-hunderte unendlich viele weitere Tanzformenhinzu. Wie z. B. Volkstänze, Gesellschaftstänze,Kunsttanz, Showtanz und Turniertanz. Speziel-le Tanzformen sind orientalischer Bauchtanzund Eistanzen.

In den heutigen Tanzschulen unterrichtet manhauptsächlich Gesellschaftstanz der durch dasWelttanzprogramm geprägt ist, und sich in zweiHauptrichtungen gliedert.

Es gibt Standard- und Lateintänze.

Zu den Standardtänzen gehören:

➜ Langsamer Walzer

➜ Wiener Walzer

➜ Quickstepp

➜ Slowfox

➜ Tango

Die Lateintänze sind:

➜ Cha-Cha-Cha

➜ Rumba

➜ Samba

➜ Jive

➜ Paso Doble

Mein Mann und ich sind durch unseren Hoch-zeitstanzkurs, den wir 2008 in der TanzschuleDresen belegten, zum Tanzen gekommen. Wirwollten nur in einem kurzen Schnupperkursden Langsamen Walzer erlernen. Aus diesem

Heike und Paul Hoffman. Fotos: privat

Titelthema

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Schwimmenvon Claudia Gruhn

Schnupperkurs wurde eine lange Reihe vonTanzkursen, die uns im Laufe der nächstenacht Jahre bis zum Casino-Kurs führten.

Natürlich tanzen wir nicht alle Tänze gleichgern. So ist zum Beispiel der Langsame Walzereiner unserer Lieblingstänze. Er ist langsamund grazil in seinen Bewegungen, aber sehranstrengend, da er sehr viel an Tanzhaltungund Körperspannung erfordert. Zudem erinnerter uns immer wieder an unsere Hochzeit.

Der Wiener Walzer sieht mit Rechts- und Links-drehungen schön und einfach aus, jedocherfordert er präzise Fußarbeit und einen stabi-len Tanzrahmen. Er ist auch bedeutend schnel-ler als der Langsame Walzer. Leider sieht dieserbei anderen Tanzpaaren schöner aus als beiuns.

Die beiden Lateintänze Cha-Cha-Cha undRumba liegen uns besonders am Herzen.

Der Cha-Cha-Cha aufgrund seiner südamerika-nischen Musik und dem super Rhythmus deran Urlaub, Strand, Sonne und das lebenslusti-ge Leben in der Karibik erinnert.

Die Rumba ist das langsame Gegenstück dazu.Es geht um Liebe und um das Spiel zwischenMann und Frau. Es wird intensiv umeinandergeworben, dabei werden im Tanz beide Part-

ner ab und zu fahnenflüchtig und müssen vomanderen zur Rückkehr gelockt werden. Wirhaben dabei immer sehr viel Spaß.

Derzeit tanzen wir beide in der Betriebstanz-sportgruppe der Uniklinik Köln. In entspannterAtmosphäre werden Standard- und Lateintän-ze sowie Discofox unterrichtet. Zwanglos sindauch die äußeren Umstände, denn wir trainie-ren im Zentrum für Kinder-Rehabilitation„Queen Rania Rehabilitation Center“.

Unsere Tanzlehrerin Martina hat ein hervorra-gendes Händchen dafür, uns die verschiede-nen Tänze beizubringen. Sie verzeiht alle Feh-ler und korrigiert mit einer Engelsgeduld.

Wer aber jetzt der Meinung ist, dass Tanzen nurfür junge Leute der Sport schlechthin ist, kannsich hier im St. Vincenz-Haus von Frau BrigitteDepenheuer-Fahnenschreiber eines Besserenbelehren lassen. Frau Depenheuer-Fahnen-schreiber zeigt Bewohnern und Interessentendes St. Vincenz-Hauses tänzerische Gym-nastik, an denen die Teilnehmer sehr viel Verg-nügen haben,

denn

TANZEN MACHT SPASS! ■

… mehr als ein nassesVergnügen im Sommer,zumindest wenn man esals Leistungssport betreibt.

Als Mutter von zwei Töch-tern, die beide Schwim-men als Leistungssportbetreiben, möchte ichIhnen, jetzt da die Olympi-schen Spiele in Rio sich

nähern, dieses nasse Element gerne genauervorstellen.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischenBecken- und Freiwasserschwimmern. DieBecken-Schwimmer fühlen sich nur in gechlor-tem Wasser wohl und schwimmen Wettkämpfebis maximal 1.500 m. Die Freiwasserschwim-mer absolvieren ihre Wettkämpfe dagegen inSeen, Kanälen, Hafenbecken und in Ozeanen.Hier liegt die Streckenlänge zwischen 5 km und25 km.

Ich beschränke mich heute auf das Becken-schwimmen. Es gibt insgesamt vier unter-schiedliche Stilarten:

Foto: Agnes Dean

Titelthema

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Freistil – im allge-meinen Sprach-gebrauch auchals Kraulschwim-men bekannt. Esist die schnellste

Fortbewegung im Wasser. Der Weltrekord über50 m Freistil wird bei den Männern in 0:20,91min. und bei den Frauen (Britta Steffen) in0:23,73 min. gehalten. Beide Rekorde stam-men aus dem Jahr 2009.

Schmetterling oder auch Delphinschwimmengenannt. DieseS c h w i m m a r tbeansprucht sehrviel Kraft, da derKopf bei jederAtmung nach vor-

ne aus dem Wasser gehoben werden mussund die Arme gleichzeitig über das Wassernoch vorne gehoben werden müssen.

Rücken – Rückenschwimmer haben immersehr ausgeprägteBauchmuskeln.Damit halten siedie Stabilität imKörper um rück-wärts geradeaus

schwimmen zu können.

Brust – die koordinativ anspruchsvollsteSchwimmlage. Bei keiner der vorgenann-

ten Schwimm-lagen gibt esmehr Vorschriftenzum Ablauf derSchwimmbewe-gung.

Das Training der Leistungsschwimmer ist wahr-lich kein Zuckerschlecken. Es besteht nebendem Wasser- auch noch aus Athletik- undKrafttraining. Alle Athleten haben zwei Trai-ningseinheiten am Tag im Wasser und zusätz-lich noch täglich Athletik- oder Krafttraining.Das Wassertraining beläuft sich am Tag zwi-schen 13 und 15 km im Durchschnitt. Die ersteEinheit ist am frühen Morgen und beginnt zwi-

schen 05.00 Uhr und 08.00 Uhr und dauert imSchnitt zwei Stunden. Danach ist Schule, Unioder Arbeiten angesagt. Die Nachmittagsein-heit beginnt zwischen 16.00 und 18.00 Uhr unddauert in der Regel drei Stunden. Dies wieder-holt sich von Montag bis Samstag. Lediglichsonntags hat der Athlet frei. Viele Sportler las-sen sich im Jahr vor Olympia von der Uni oderder Arbeit befreien, um dem Körper viel Zeit zurErholung zwischen den einzelnen Trainingsab-schnitten zu geben. Des Weiteren werden zweibis drei Höhentrainingslager (das Training fin-det auf mindestens 2.000 m Höhe statt) absol-viert, um das Blut mit vielen roten Blutkörper-chen anzureichern, die eine optimale Sauer-stoffversorgung der Muskulatur während desWettkampfes garantieren.

Unsere nominierten Olympiaschwimmer trainie-ren im Jahr zwischen 2.000 und 2.500 km imWasser.

Es gehören viel Enthusiasmus und viel Disziplindazu, um Schwimmen als Leistungssport aus-zuüben. Es ist eine Einzelsportart, bei der man

sich nicht hintereiner Mannschaftverstecken kannund ganz neben-bei kann mandamit auch keinGeld verdienen.

Natürlich wün-schen sich alleO l ymp i o n i k e neine Medaille,aber nicht jederkann eine gewin-nen. Trotzdemkönnen alle Teil-nehmer von sichbehaupten: „Ichwar dabei“. Undbei Olympia gilt:

„Dabei sein ist alles“. Es gibt nicht viele Athle-ten, die mehrere Olympiaden als aktive Sportlererleben. Also drücken wir allen Teilnehmernganz fest die Daumen. ■

bei den Frauen (Britta Steffen)

i

Fotos: Claudia Gruhn

Denise Gruhn erhält die Bronze-medaille bei der DeutschenMeisterschaft 2013 im 1500 mSchwimmen.

Titelthema

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Sportliche und geistige Aktivitäten im St. Vincenz-Hausvon Agnes Dean

Über Langeweile kannman sich im St. Vincenz-Haus wirklich nicht bekla-gen. Zahlreiche Veranstal-tungen im Bereich körperli-cher und geistiger Fitnesswerden angeboten.

Am Montag geht es losmit der Sturzprophylaxeund der Wassergymna-

stik mit Rolf Komanns. Er war so freundlichsein Angebot selbst vorzustellen:

„Bewegung und Mobilität machen Freude, för-dern das Gemeinschaftsgefühl, steigern dasallgemeine Wohlbefinden und beugen zahlrei-chen Alterskrankheiten vor. Gerade altersbe-dingte Stürze führen zu erheblichen, langwieri-gen und kostenintensiven Folgebehandlungen.Dem kann man durch gezielte Kraft- undGleichgewichtsübungen zur Förderung vonKraft, Koordination und Beweglichkeit unterfachlicher Anleitung vorbeugen.

Ich bin Diplom-Sportlehrer mit Erfahrung in derSturzprophylaxe für Senioren, zur Zeit in zwölfverschiedenen Einrichtungen tätig, und bieteseit acht Jahren im St. Vincenz-Haus eine andie Bedürfnisse der Bewohner angepassteSturzprophylaxe mit Gymnastik und kleinenBallspielen in der Gruppe an.

Neben allen wissenschaftlichen Begleiterschei-nungen ist es für mich wichtig, dass der Spaßin der Gruppe bei allen Aktivitäten im Vorder-grund steht.

Bei der Wassergymnastik mit freudigen, angst-freien Übungen werden gezielt Bewegungsfor-men unter Ausnutzung der besonderen physi-kalischen Eigenschaften des nassen Elementsdurchgeführt. Durch die Schwerelosigkeit akti-vieren die Übungen die Muskulatur schmerz-

freier bei geringerer Verletzungsgefahr, wasauch zu psychischer und körperlicher Entspan-nung führt.

Ich würde mich sehr freuen, auch neue Bewoh-ner zu einer Schnupperstunde und natürlichauch längerfristig im Festsaal oder imSchwimmbad begrüßen zu können.“

Am Dienstag bietet Isolde Anderle zweiunterschiedliche Gymnastikkurse an. Dieerste Gruppe steht unter dem Motto „Bewe-gung bis ins hohe Alter“, und richtet sich eineStunde lang an körperlich sehr beweglicheBewohner. Die zweite Gruppe „Sitzgymnastik“ist für Bewohner mit körperlichen Einschrän-kungen. (In früheren Ausgaben wurde ausführ-lich über die Veranstaltungen berichtet). BeiMusik begeistert Frau Anderle zahlreicheBewohner – auch durch ihre persönliche Aus-strahlung und ihre liebevolle Art, mit jedem Ein-zelnen umzugehen.

Auch das Angebot „Musische Gymnastik“donnerstags von Brigitte Depenheuer-Fah-nenschreiber (wir berichteten in der letztenAusgabe darüber) lockt zahlreiche Bewohner inden Festsaal. Die Teilnehmer bewegen sichnach der Musik, sie sollen die Musik in sich auf-nehmen und nach außen mit der Körperbewe-gung ausstrahlen. Für das Gedächtnis bietetsie einige Tanzschrittkombinationen an. Auchdas findet mit musikalischer Begleitung statt –die Musik ist unser Partner!

Wie wäre es mit Boule? In unserem schönenGarten befindet sich ein Boule-Platz, dergerade bei schönem Wetter gut genutzt wer-den könnte. Sie wissen, in Frankreich ist Bouleein Nationalsport und auch Konrad Adenauerliebte diesen Sport. Es besteht auch die Mög-lichkeit, anstelle der für einige Bewohner zuschweren Boule-Kugeln, leichtere Kugeln zu

Foto: Schüßling

Titelthema

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verwenden. Melden Sie sich gerne bei mir,wenn Sie Interesse haben!

Großes Interesse finden auch die Gedächt-nisübungen am Donnerstag. Abgesehendavon, dass es wissenschaftlich erwiesen ist,wie wichtig ein solches Training gerade im Alterist, stehen auch hier der Spaß und die Freudeim Vordergrund. Wenn dann auch noch Zufrie-denheit der Teilnehmer mit ihrer individuellenLeistung geäußert wird, ist es perfekt. Bei zahl-reichen Teilnehmern ist im Laufe der Zeit eingroßer Fortschritt zu beobachten.

Wie verläuft nun so eine Stunde? Es werden ca.drei bis vier schriftliche Übungen durchgeführt.

Jeder hat für eine einzelne Übung etwa zehnMinuten Zeit in Ruhe die Lösungen zu finden.Ganz still ist es in dieser Zeit in der Gruppe,jeder arbeitet sehr konzentriert. Anschließendwerden die Lösungen reihum vorgetragen.Dabei fallen manchmal erstaunte „Ach ja“-Aus-rufe, gelegentlich auch die Worte „Da wäre ichnie drauf gekommen“. Es wird auch hier vielgelacht und es ist eine nette Gruppe, diezusammen arbeitet und sich gegenseitig unter-stützt und motiviert.

Wie sieht nun eine konkrete Übung aus? Versu-chen Sie Ihr Glück! ■

(Jeder Strich – ein Buchstabe)

Wie heißt das Wort?

1) Stadt:__ __ E __ __ __ __

2) Land:__ __ __ E __

3) Fluss:__ __ __ G __

4) Frucht:__ __ __ __ H __ __ __ __ __ __ __

5) Beruf:__ __ __ S __ __ __

6) Getränk:__ __ __ N __ __ A __ __

7) weibl. Vorname:__ __ __ __ __ N __

8) Fortbewegungsmittel:__ __ __ __ __ __ A __

(Lösung auf Seite 26)

Hoffentlich haben wir Sie ein wenig neugierig gemacht, einige der Angebote zu besuchen. Sie sind auf alle Fälle herzlich willkommen!

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No Sports!?von Jürgen Weiß

Diese oft zitierte Aussage Winston Churchillshat ihren Ursprung in einem Interview mit ihmund war die Antwort auf die Frage, wie er ein sohohes Alter erreicht habe, obwohl er gerneZigarren rauche und Whisky tränke. Seine Ant-wort war wohl eher ironisch gemeint, da er einpassionierter Reiter, Fechter und Polospielerwar.

Schauen wir einmal auf die Geschichte der Kör-perertüchtigung, hier das Turnen:

Das Turnen hat seinenUrsprung in der letztenHälfte des 18. Jhdt., inder sogenannte Phi-lanthropen die Ver-schmelzung vonKörper undGeist themati-sierten.

Durch dieTu r n b e w e -gung, begrün-det durchFriedrich Jahn,dem sogenann-ten Turnvater,wurde die Gymna-stik facettenreicher,Übungen am Barrenund Reck kamen hinzu,mehr und mehr wurde Tur-nen als sportliche Disziplin akzep-tiert.

Die Kür aller Sportveranstaltungen ist sicherdie Olympiade, ein alle vier Jahre stattfinden-des völkerverbindendes Ereignis. Der Begriff

Olympiade hat seine Wurzel in der Antike Grie-chenlands, genauer gesagt in Olympia, im Jahr776 vor Christus. Sport und Kult, Weihehand-lung und Wettstreit verbanden sich. Die politi-sche und kulturelle Bedeutung der Olympiadewar enorm. Schon damals fand eine Kommer-zialisierung statt, indem das Volk, welches ineinfachen Zeltlagern wohnte, durch Jongleure,Theateraufführungen, Budenunterhaltungen,

musikalische Darbietungen und vielesmehr unterhalten wurde.

Der Niedergang der klassi-schen Olympischen Spie-le fand im Jahr 580statt, erst 1896 fandeine erneute Austra-gung statt, nach-dem 1766 die anti-ken Spielstättenwiederentdecktwurden, und1875 durch deut-sche Ausgrabun-gen eine Populari-sierung der Antikeund der Olympiadein ganz Europa her-

vorgerufen wurde.

Im Jahr 1896 fand dieerste Olympiade der Neu-

zeit statt.

Dieses Jahr finden die OlympischenSpiele in Rio de Janeiro statt und zwar vom 05. – 21.08.2016.

Mögen die Spiele nicht von politisch oder religiösmotivierten Gewalttaten beeinflusst werden! ■

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Glauben und Kultur

Seht, da ist der Mensch –Katholikentag in LeipzigDer Katholikentag ‚spricht‘ für sich – Eine Nachlese

Fotos: Doris Krieger-Müller

„I mag Di“

Stoße in neue Welten vor

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Glauben und Kultur

Jarovnice, ein besonderer Ort in der OstslowakeiFrauenpower – ein Portrait

von Doris Krieger-Müller

Eingebettet in die wunderbare Landschaft derOstslowakei, geprägt durch Weite und sanfteHügel, unweit vom Weltkulturerbe der BurgSpišský hrad, der Unversitätsstadt Prešov,dem Wallfahrtsort Levoča, den einst Papst

Johannes Paul besuchte und damit 60.000Menschen anzog und der Hohen Tatra, in dernoch Bären leben, mit ihren malerischen undmodernen Urlaubsorten mit Wintersportmög-lichkeiten, deren schroffer, naturbelassenerSchönheit sich wohl kaum jemand entziehen

kann, liegt das 8.500 Einwohner beherbergen-de Dorf Jarovnice, eingebettet in eine durchden Fluss Malá Svinka geteilte Talmulde.

Jarovnice ist kein Dorf wie jedes andere in derSlowakei. Es zeichnet sich durch seine beson-

dere Bevölkerungsstruktur aus. Auf einerFläche von 20 km² leben 5.697 slowakischeRoma und 800 Slowaken. Man muss sagen,dass die Roma-Familien ‚Geschmack‘ zeigten,als sie sich in der wunderschönen Umgebung,heute durchzogen von modernen Dörfern und

Schatten löschen die Sonne nicht aus. Franz Kafka (1883 – 1924)

Fotos: Krieger-Müller

Pfarrkirche im Wohngebiet der Roma-Familien Roma-Kinder malten und zeigen ihre Kirche

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Städten mit einer aufgeschlossenen Bevölke-rung, ansiedelten. Eine starke Erd- und Natur-verbundenheit zeichnet die Roma-Bevölkerungebenso aus, wie ein starker Zusammenhalt inihren bis zu 80 Personen umfassenden Großfa-milien und die Bindung zu ihrer Heimat. Die slo-wakischen Einwohner besiedeln mit zwei Pfarr-kirchen und vier großen, modern ausgestatte-ten Schulen drei Viertel der Dorffläche in geräu-migen modernen Häusern. Auf einem Viertel derDorffläche wohnen mit einer Pfarrkirche und derBodenplatte für ein Gemeindezentrum,das aufgrund mangelnder Einnahmenbisher noch nicht fertig gestellt werdenkonnte, die genannten 5.697 Roma inkleinen Häusern, Hütten oder ähnlichem.Die slowakischen Jugendlichen wandernmeist ab, so dass die Häuser im slowaki-schen Teil oft nur noch von zurückblei-benden alten Menschen bewohnt sind.Das alles spricht für sich und soll hier sostehen bleiben.

Nicht nur der Ort ist besonders. Beson-ders ist auch, dass hier vier Schwesternder Kongregation Jesu leben. Schwe-ster Silvia (39 J.), Schwester Rachel (38J.), Schwester Antonia (42 J.) und

Schwester Bernarda (65 J.). Alle leistenumfassende hochprofessionelle Pfarr-und Gemeindearbeit für alle EinwohnerJarovnices und wirken auch in eineröffentlichen Schule mit. Sr. Silvia, Sr.Rachel und Sr. Antonia sind studierteSozialarbeiterinnen. Sr. Silvia und Sr.Rachel haben zusätzlich ein Studium inTheologie und Philosophie absolviert.Sr. Silvia hat zudem eine Professur fürSoziale Arbeit in Prešov und schreibt anihrer Dissertation. Schwester Bernardaist eigentlich in Pension, arbeitet abertrotzdem voll mit. Während der Zeit desSozialismus wurde Schwester Bernardaverpflichtet unter schwierigsten Bedin-gungen in einer Behinderteneinrichtungin der Nähe von Prag zu arbeiten. Sieblieb dort 18 Jahre. Als der Sozialismus

zusammenbrach, mussten slowakische Schwe-stern in die Slowakei zurückkehren. Sie kehrtein ihren Orden nach Prešov zurück. Währendder letzten zehn Jahre war sie als Novizenmei-sterin für die Ausbildung junger Schwesternzuständig. Jährlich besuchte sie für mehrereWochen Deutschland mit einer Gruppe von jun-gen Novizinnen und lernte dabei die deutscheSprache.

Jede Schwester hat ihren Aufgabenbereich. Zuden täglichen Aufgaben von Schwester Anto-

Sr. Silvia und Sr. Antonia

Sr. Bernarda und Sr. Rachel

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nia gehören zum Beispiel die Alten- und Kran-kenbetreuung in häuslicherUmgebung, Hausbesuchebei einsamen Menschen,die Mitarbeit in der Pfarreiund das Austeilen der Krankenkommunion.Schwester Bernarda bringt an den Sonntagendie Krankenkommunion und macht unter derWoche einige Hausbesuche. Sie ist immer dawo Not am Mann ist und hält mit ihrer häusli-chen Arbeit den Schwestern den Rücken frei.Schwester Rachel arbeitet in einer Schule indie 300 slowakische Roma-Kinder und 47 slo-wakische Kinder gehen. Dort ist sie mit vielfälti-gen Problemen und Konflikten konfrontiert. Sieerteilt in unterschiedlichen Stufen Religionsun-terricht, in den übrigen Stunden arbeitet sieden Fachlehrern als Assistentin zu. Nach demSchuldienst arbeitet sie noch in der Pfarrei undden Projekten im Roma-Dorf mit.

Neben ihrer Professur an der Hochschule inPrešov leitet Schwester Silvia federführend diesozialen bzw. Gemeinschaft fördernden Projek-te im Teil von Jarovnice, in dem die Roma-Familien leben. Hier befindet sich auch eine derPfarrkirchen, die 2002 nach dem tragischenHochwasser von 1998 (50 Menschen starben,darunter auch viele Kinder) gebaut wurde. EinKreuz mit den Namen der Opfer im ärmeren Teildes Dorfes erinnert heute noch an das tragi-

sche Unglück. Die Menschen bauten ihre Hüt-ten recht schnell wieder auf, so als wäre nichtsgewesen. Bei dieser Arbeit ist Sr. Rachel ihreunmittelbare Unterstützerin, aber auch die bei-den anderen Schwestern helfen, wo sie es zeit-lich einrichten können. Hier sei nur ein Aus-schnitt von dem genannt, was die Schwesternmit zusätzlichen Helfern aus dem Roma-Dorf inden letzten fünf Jahren – seitdem sind dieSchwestern nämlich dort – auf die Beinegestellt haben: Einen Chor, Jungen- undMädchen-Tanzgruppen, Computerkurse, Grup-penleitertreffen, Gitarrenunterricht, Kinderspiel-und Malgruppen, Kommunionvorbereitung,Erwachsenen-Bibelgespräche, Ehevorberei-tung für junge Paare, Ausbildung von Teamlei-

tern zum eigenverantwortlichen Arbeiten, Ein-kehrwochenenden für junge Roma-Familien,Messvorbereitung, Männergruppen, Englisch-Nachhilfeunterricht und vieles mehr. Streitsch-lichtung wie Konfliktmanagement in oder zwi-schen zerstrittenen Familien, wie auch Seelsor-ge und Direkthilfe mit Kleidung und Essengehören wie selbstverständlich zu ihren Aufga-ben dazu. Vergessen werden darf auch nicht,dass sie beratend und vermittelnd tätig sind,bei Kontakt zu Behörden, Arbeitssuche oder beiRechtsstreitigkeiten.

Neben den Schwestern verfügt Jarovnice übereine gut funktionierende, lebendige Kirchenge-meinde mit den bereits genannten drei Kirchenund täglich von Jung und Alt sehr gut besuch-ten Messen. Die Zusammenarbeit zwischendem Pfarrer, dem Kaplan und den Schwesternist sehr gut und geht Hand in Hand.

Bemerkenswert ist, dass die Projekte und derRat der Schwestern sehr gerne angenommenwerden und sie einen stetig ansteigendenZulauf erleben. Schwester Silvia sagt: „DieRäumlichkeiten in der Kirche und die Manpo-wer reichen schon jetzt nicht mehr aus.“ ■

Sr. Silvia sagt: „Die Räumlichkeiten in der Kirche und

die Manpower reichen schon jetzt nicht mehr aus.“

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Gitarrenunterricht u.a. zur Gottesdienstgestaltung

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Kölner Dom und Berliner Schlossvon Wilhelm von Boddien

Viele Jahrhunderte stand der unvollendeteDom zu Köln als mächtiger Torso in der Stadt,sein Nordturm blieb auf halber Höhe, gekröntvon einem Baukran, stecken. 1560 hatte mandie Bauarbeiten eingestellt. WirtschaftlicherNiedergang und der geistige Wandel am Endedes Mittelalters hatten die Begeisterung für dengewaltigen Kirchenbau erlahmen lassen. Erstnach den Befreiungskriegen, als Europa nach1815 von den napoleonischen Truppen befreitwar, besann man sich auf die historischen Wur-zeln Deutschlands. Mit dem aufblühendenPatriotismus wurde die Vollendung des Domszu einem Traum nicht nur der Kölner, sondernvieler Deutscher aus allen Landesteilen.

In Köln lebte damals der Kaufmann Sülpiz Bois-serée, der sich mit Passion dieser Bewegunganschloss und zu einem ihrer führenden Köpfewurde. Fast 20 Jahre lang focht er für den Wei-terbau des Doms. Aber erst 1840, als er beieiner Audienz im Berliner Schloss den kunstsin-nigen und jüngst auf den preußischen Throngestiegenen König Friedrich Wilhelm IV. für sei-nen Plan gewinnen konnte, wendete sich dasBlatt. Der König bewilligte eine erhebliche Sum-me – und der Weiterbau begann, zusätzlichgefördert durch Dombauvereine, die sichdeutschlandweit bildeten. 1888 war der KölnerDom in seiner ganzen Schönheit vollendet.

Fotographische Simulation des Berliner Schlosses (Foto: Förderver-ein Berliner Schloss)

Über 110 Jahre nach diesem Ereignis, nachden Verheerungen des 2. Weltkriegs, der Berlinfast dem Erdboden gleich gemacht hatte, ließSED-Chef und DDR-Machthaber WalterUlbricht 1950 die trotz ihrer schweren Bomben-schäden durchaus erhaltenswerte und wieder-aufbaufähige Ruine des Berliner Schlosses will-kürlich sprengen.

Sprengung des Berliner Stadtschlosses 1950 (Foto: Förderverein

Berliner Schloss)

Er wollte anstelle des Schlosses lieber einenAufmarschplatz als Mittelpunkt seiner Haupt-stadt sehen, als Ausdruck der neuen Zeit.Jeweils 750.000 Menschen sollten bei großenDemonstrationen in 76-Kolonne jubelnd an derFührung der DDR vorüberziehen. DieseDemonstrationen fanden in der Regel nur drei-mal im Jahr statt, um hohe Festtage der DDRzu feiern. Dafür wurde das riesige Schloss, eineder bedeutendsten Barockbauten Deutsch-lands, mehr als drei Monate lang gesprengt,zerstückelt und beseitigt. An seiner Stelle ent-stand eine gähnende, riesige Einöde mit einerTribüne, fast ein kleines „Reichsparteitags-gelände“ der SED. Der „horror vacui“ nahmBesitz von der Mitte der deutschen Hauptstadt.

1991, unmittelbar nach der WiedervereinigungDeutschlands formierte sich in Berlin eine klei-ne Gruppe von Bürgern, die es sich auf die Fah-nen geschrieben hatten, diese Kulturbarbareirückgängig zu machen und den Wiederaufbaudes beseitigten Schlosses durchzusetzen. Miteiner 1:1 Simulation des Schlosses am origina-len Standort, holten sie es 40 Jahre nach der

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Sprengung in das Gedächtnis unzähliger Bür-ger zurück. Am Ende stand der mit einer fast2/3-Mehrheit des Deutschen Bundestags ver-abschiedete Beschluss zu seinem Wiederauf-bau.

Schloss-Simulation aus bemalter Folie (Foto: Förderverein BerlinerSchloss)

Es gab allerdings eine Bedingung: Der deut-sche Steuerzahler sollte nur für den Bau desHumboldtforums aufkommen, das im Innerenangesiedelt werden sollte. Die Rekonstruktionder Schlossfassaden wurde zur Privatsachevon Spendern erklärt. Allein dafür benötigteman 105 Millionen Euro.

Um diese Summe zu erreichen, gründeten sichüberall in Deutschland Freundeskreise. Einerder ersten entstand in Köln. Engagierte Bürgerder Stadt schlossen sich zusammen, um dasProjekt bekannt zu machen und um Spendenfür die Herstellung der historischen Fassadenzu werben.

Und es geschah etwas Überraschendes: DieFreunde nahmen Kontakt zur Dombauhütte auf,eigentlich eher informell, weil sie meinten, vonder großen Erfahrung dieser Institution für dieUmsetzung ihrer Idee lernen zu können.

Das Echo war völlig unerwartet und sehranrührend: Spontan beschloss die Dombauhüt-te unter der Leitung von Frau Prof. Dr. BarbaraSchock-Werner ein großes Feld von Schlossba-lustern durch Lehrlinge, die dort ihre Gesellen-prüfung absolvierten, als Musterstücke herstel-len zu lassen.

Übergabe der Baluster für die Dachbalustrade in der Dombauhütte(Foto: Boeker)

Derzeit ist der Wiederaufbau des Schlosses invollem Gange. Nachdem 2015 die Fertigstellungdes Rohbaus mit einem Richtfest gefeiert wurde,sind jetzt in der Schlossbauhütte in Berlin und inNatursteinwerken in ganz Deutschland Steinbild-hauer und Steinmetze an der Arbeit, um denFassadenschmuck herzustellen. ■

Bildhauer Frank Köseler bei der Modellierung eines Adlers für dasMezzaningeschoss der Schlossfassade aus feuchtem Ton alsModell für die später in Sandstein auszuführende Skulptur. (Foto:Schlossbauhütte)

Baustelle des Berliner Schlosses im März 2016 (Foto: Stiftung Berliner Schloss Humboldtforum)

Ausschnitt Fassadenmodell: Zweites Obergeschoss, Mezzanin mit Adler, Dachbalustrade (Foto: Förderverein Berliner Schloss)

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„Auf eine Tasse Kaffee“…eingeladen hat Agnes Dean

Diesmal ist Frau KätheKarg „auf eine Tasse Kaf-fee“ eingeladen, da siefrüher sportlich sehr aktivwar und ihr großes Hobbydas Tanzen ist.

Frau Karg, erzählen Sieuns über Ihre große Lei-denschaft, das Tanzen!

Es war eine wunderbare Zeit, die Jahre 1994 –2003. Damals war ich zusammen mit meinerSchwester in der Tanzschule Breuer. Es warennur ältere Ehepaare und einzelne Damen indem Kurs, meine Schwester und ich habenimmer gemeinsam getanzt – jeden Donnerstag90 Minuten lang.

Wir lernten Rumba, Samba, Cha-Cha-Cha,Tango, eigentlich alle Tänze und zum Schlussnoch den Mambo.

Erinnern Sie sich noch an ein besonderesHighlight?

Ja, das war im Jahr 1997 der „Welt -Tanztag“,in der Tanzschule Breuer. Alle Altersgruppenhaben getanzt und ihr Können gezeigt. Das waretwas ganz Besonderes und ich war stolz, alsTeilnehmerin dabei zu sein.

Haben Sie auch getanzt, wenn Sie in Urlaubwaren?

Immer! Wenn ich in Kur oder im Urlaub war, binich zwar nicht in Lokale gegangen, aber ichhabe regelmäßig in den Kurhäusern getanzt.

In Bad Wörishofen z. B. wurde einmal ein Mam-bo gespielt. Ich habe mit meiner Schwestereinen tollen Tanz aufs Parkett gelegt. Es gabviel Applaus, denn jeder konnte sehen, dasswir den Tanz professionell beherrschten.

Wie haben Sie das Tanzen für sich ent-deckt?

Ich war in Obersdorf zur Kur. Dort habe ich zumersten Mal ganz bewusst gesehen und erlebt,

wie schön es aussieht, wenn man gemeinsamtanzt. Die Schrittfolge war so interessant, ichhabe es genau beobachtet. Da reifte der Gedan-ke „das möchte ich auch können“. So habe ichmich – wie gesagt – in der Tanzschule angemel-det und es hat immer großen Spaß gemacht.

Waren Sie allgemein ein sportlicherMensch?

Ich war immer ein sportlicher Mensch. Früherwar ich im „Eifelverein“, bin immer 14 kmgewandert. Bis vor wenigen Jahren bin ich insFitnessstudio gegangen. Sport hat mich immerinteressiert: Er macht Spaß, hält gesund und fit.

Was machen Sie heute?

Als meine Schwester krank wurde und im Jahr2004 verstorben ist, habe ich mit dem Tanzenaufgehört. Alleine wollte ich nicht tanzen und binauch nicht mehr in die Tanzschule gegangen.

Wenn sich aber hier im St. Vincenz-Haus beiFesten oder Karneval die Gelegenheit ergibt,tanze ich wieder wie früher mit großer Leiden-schat, denn „Tanzen macht glücklich“.

Heute fahre ich auch immer noch gerne inUrlaub, in die Kurorte von früher. Dort wohne ichin einem Apartment und versorge mich kom-plett eigenständig. Ich möchte dort unabhängigsein, will mich nicht an- oder abmelden müssen,möchte essen, wann ich es will und mich nicht(wie in den meisten Hotels üblich) an Zeiten hal-ten müssen. Dort gehe ich spazieren, macheBesichtigungen, so wie es meine Kräfte erlau-ben und ich Lust habe.

Dieses Jahr werde ich schließlich 90 Jahre alt!

Liebe Frau Karg, herzlichen Dank für dasGespräch und Ihre interessanten Erzählun-gen. Wie wunderbar, dass Sie in dem hohenAlter körperlich und geistig noch so fit sind.

Ich wünsche Ihnen noch viele schöneUrlaubsreisen und viele Gelegenheiten zumTanzen! ■

Vincenz-Haus intern

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Wenn die Erinnerung stirbtPia Grab und Maria Dimitrakopoulou

Wenn die Erinnerung stirbt,so stirbt auch ein Teil vonuns. So oder so ähnlicherklären wir uns die Krank-heit Demenz. Die wörtlicheÜbersetzung des Begriffs„Demenz“ aus dem Lateini-schen ist „Weg ohneGeist“. Der Namebeschreibt prinzipiell das

wesentliche Merkmal von Demenzerkrankun-gen: Den Verlust der geistigen Leistungsfähig-keit. Der Mensch sammelt im Laufe seinesLebens Erinnerungen und Fähigkeiten, die seinLeben und seine Persönlichkeit charakterisie-ren. Im Verlauf der Demenz verliert der Betroffe-ne diese nach und nach wieder.

Bis zu 1,6 Millionen Menschen sind heute inDeutschland anDemenz erkrankt.Mit Blick auf dendemogra f i schenWandel stehen wir daher vor großen Herausfor-derungen, wenn man bedenkt, dass sich lautStatistik die Zahl der Demenzkranken bis 2050verdoppeln soll.

In unserem Haus gibt es eine Gruppe, diegenau auf die Betreuung von Schwerdemenz-kranken ausgerichtet ist.

Frau Maria Dimitrakopoulou ist eine derjenigen,die die Gruppe betreut und berichtet über ihrenAlltag:

„Man darf sich den Alltagnicht so vorstellen, dassderjenige, der die Gruppeleitet vor einem Gremiumsitzt und den Tagesablaufbestimmt. Der ganze Taglässt sich eher als eine per-manente Interaktion zwi-schen Gruppe und Grup-

penleitung benennen. Dabei leitet die Gruppen-leitung nicht die Gruppe – es ist eigentlich eheranders herum.

Es ist wichtig, auf die Bedürfnisse und Gemüts-verfassungen jedes einzelnen Bewohnersspontan einzugehen, daher habe ich es irgend-wann aufgegeben, mir feste Tagesabläufe undProgrammpunkte zu überlegen. Man kannnicht erwarten, dass die Leistungsfähigkeit undLust, etwas zu erarbeiten, jeden Tag gleichsind. Daher ist es umso wichtiger, ein größeresRepertoire an Beschäftigungsangeboten in Pet-to zu haben. Wir lesen viel, erzählen, basteln,machen aber auch Kreuzworträtsel oder spie-len mit dem Luftballon, verzichten größtenteilsauf die Benutzung des Fernsehens. Es sollenmöglichst alle in die Gruppe integriert werden,aber jeder soll den Freiraum bekommen, den er

auch braucht. Niemand wird zu etwas gezwun-gen, das er nicht möchte oder wozu er keineLust hat. Mir ist es wichtig, dass sich jeder inder Gruppe wohlfühlt.

Jeder einzelne Mensch hat seine Eigenheiten,auf die es einzugehen gilt. Dabei geht es nichtdarum, Verhaltensweisen, die wir nicht nach-vollziehen können, zu verändern, sondern eherdarum, sie zu akzeptieren und die Menschen inihrer eigenen Welt leben zu lassen, ganz ohneZwang. Wir werden nicht verstehen, warum essinnvoll ist, Servietten zwischen Buchseitenaufzuräumen, das ist allerdings auch nicht sowichtig. Würde man dementiell veränderteMenschen aus ihrer Welt reißen, würde vielmehr Schaden entstehen, als wenn man dieServietten in einem unbeobachteten Momentaus dem Buch räumt. Man muss auf die Men-schen eingehen, sie die Menschen sein lassen,die sie sind und ihnen die Zeit geben, die sie

Vincenz-Haus intern

„Für mich ist mein Beruf mehr als nur ein Beruf, man muss

ein bisschen berufen sein, um diesen Job zu machen.“

Pia Grab

Maria Dimitrakopoulou

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brauchen und sie nicht hetzen. Im Gruppenall-tag haben wir die Möglichkeiten dazu, dadurchkönnen wir die Pflegekräfte auch etwas entla-sten. Allerdings versuchen wir auch keine unge-wollten Hilfestellungen zu geben und so vielSelbstständigkeit zu erhalten, wie möglich.

Es gestaltet sich oft als schwierig, einenZugang zu den Bewohnern zu finden. Einer-seits muss mandiesen jeden Tagneu suchen,andererseits kön-nen sich die „Öff-ner“ auch ändern. Also kann ich nicht davonausgehen, dass ich morgen wieder genausovertraulich mit den Menschen umgehen kann,wie heute. Man darf auch nie vergessen, dassMenschen mit Demenz eine sehr viel intensi-vere Gefühlswelt haben und man ihnen selbstauch ein hohes Maß an Empathie entgegenbringen muss. Das ist nicht immer leicht undmanchmal braucht man schon gute Nerven,aber dadurch wird es nie langweilig.

Eine Anekdote ist mir besonders im Gedächt-nis hängen geblieben: Ich bastle gerne und ver-suche auch aus Materialien die man eher weg-wirft, noch etwas Nützliches herzustellen. Sokam ich mal auf die Idee, die Pappe einesschon abgelaufenen Kalenders zu einem Web-rahmen umzufunktionieren. Ich fing an und alleAugenpaare waren auf mich gerichtet. Dannging ich zu jedem Bewohner hin und erklärte

das Prinzip des Webens. Ich dachte mir zwarschon, dass ich nur ein Nein ernten würde,aber ich ließ mich nicht beirren. Ich setzte michdann schließlich hin und begann das Weben,Reihe für Reihe. Alles schaute auf mich, Toten-stille. Plötzlich wurde ich aus meiner Stillegerissen, ich bekam einen Anruf. Ich ließ denWebrahmen liegen und tätigte das Gespräch.Als ich mich schließlich wieder den Bewohnern

zuwandte, staunte ich nicht schlecht. DieBewohnerin die neben mir gesessen hat (undkurz vorher noch sagte, dass sie nie in ihremLeben Handarbeit gemacht hat) versuchte estrotzdem. Ich war sehr gerührt und begeistertzugleich. Das sind die Momente in denenselbst eine demenzkranke Person uns nochzum Staunen bringt.

Der intensive Kontakt, den man mit den Bewoh-nern hat, geht einem auch als Mensch sehrnahe und man kann nicht immer alles bei derArbeit lassen. Manches nimmt man auch mitnach Hause. Umso wichtiger ist es bei uns, alsTeam gut zusammen zu arbeiten, da wir uns sogegenseitig unterstützen können.

Für mich ist mein Beruf mehr als nur ein Beruf,man muss ein bisschen berufen sein, um die-sen Job zu machen.“Dankeschön, liebe Frau Dimitrakopoulou! ■

„Umso wichtiger ist es bei uns, als Team gut zusammen zu

arbeiten, da wir uns so gegenseitig unterstützen können.“

Was FSJler/innen so begeistert

Musik – Eine Liebe die verbindetFrau Luppus ist 19 Jahre alt und absolviert ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Kultur undBetreuung.

unmittelbar glücklich macht, wie die Musik.Wie oft schon haben wir gemeinsam gesun-gen, uns an vergangene Zeiten erinnert,gelacht, geweint und die Musik genossen.

Es kommt bei allen immer sehr gut an, wenn

Seit mittlerweile sechs Monaten arbeite ichnun schon mit teils schwer dementen Bewoh-nern des St. Vincenz-Hauses zusammen. Indieser Zeit ist mir besonders aufgefallen,dass kaum etwas so sehr verbindet und

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ich mich ans Klavier setze und den Bewohnernein kleines „Konzert“ gebe. Ob bekannt odernicht, alle haben sich gefreut, mitgesummt undapplaudiert. Es macht mich sehr glücklich,wenn ich den Bewohnern mit meiner Leiden-schaft zur Musik ein Lächeln ins Gesicht zau-

bern kann. Es ist immer wieder ein neues Erleb-nis für mich, die verschiedenen Reaktionen derBewohner zu beobachten.

Ich bin sehr dankbar für die Zeit hier im St. Vin-cenz-Haus! ■

‚The Singers‘ – Chor-Konzert im St. Vincenz-Hausvon Gaby Wright

Dieses Jahrwar unser Chor‚The Singers‘aus Newcastlezum dritten Malzu Besuch inKöln und wirhaben im St.Vincenz-Haus,in St. Kunibert,St. Ursula, St.Aposteln undim Dom gesun-gen.

Ein Höhepunktfür uns alle warder Tag, den

wir bei Ihnen im St. Vincenz-Haus verbringendurften. Wir sind sehr dankbar für den herzli-chen Empfang, die perfekte Organisation desTages, die Erlaubnis bei Ihnen zu proben undein Konzert in Ihrem schönen Haus zu gebenund dann noch die reichliche Bewirtung mitKaffee und Kuchen.

Es war für uns ein Erlebnis, die Atmosphäre imSt. Vincenz-Haus zu spüren und uns mit eini-gen Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen zuunterhalten. Für mich war es schön, Freundemeiner Mutter wiederzusehen, denen ich michweiterhin verbunden fühle.

Einige Bewohner haben bei der Probezugehört, was uns sehr gefallen hat.

Vor dem Konzert hat Frau Dean den Chor vor-gestellt, was mir meine Aufgabe erleichtert hat.Die Einführung der Stücke durch deutschspra-chige Chormitglieder war hilfreich, und wirwaren von der Reaktion der Zuhörer begeistert.Es war herrlich, an solch einem sonnigen Früh-lingstag mit Aussicht auf den Rhein und umge-ben von freundlichen Menschen singen zu dür-fen. So konnte ich, unterstützt von meinen Mit-sängern, meine Dankbarkeit für alles Schöneausdrücken, was meiner Mutter und mir im St.Vincenz-Haus zuteilwurde.

Unser kurzer Streifzug durch englische Chor-musik hat hoffentlich einen kleinen Einblick indie englische Tradition gegeben. Das Stück ausLettland, „Stars“, war unseren Zuhörern sicherfremd, und wir haben uns sehr gefreut, dassauch dieses Stück, das wir sehr gern singen,positiv aufgenommen wurde.

Für alle Mitglieder unseres Chores war der Tageine große Bereicherung, an die wir uns nochlange zusammen erinnern werden.

Ganz herzlichen Dank nochmals an Frau Dean,alle Mitarbeiterinnen, die für uns gesorgt habenund an alle Bewohnerinnen und Bewohner, diezugehört haben und mit uns ins Gesprächgekommen sind.

Wir würden uns sehr über ein Wiedersehenfreuen. ■

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Frühlingsfest im St. Vincenz-Haus – Impressionen

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Der Herren-Stammtisch „St. Vincenz-Haus“ op Jöckvon Thomas Gasper

In unseren Montagsrunden hatten wir uns mitder Geschichte der Kölner Erzbischöfe des 12.Jahrhunderts bis in unsere heutige Zeit befasst.Dabei betrachteten wir den Erzbischof Sieg-fried von Westerburg, welcher in der Schlachtvon Worringen im Juni 1288 von den KölnerBürgern, unter Führung des Herzog von Bra-bant, besiegt und in Gefangenschaft genom-men wurde.

Zwischen Köln, Brühl und Bonn errichteten dieKölner Erzbischöfe im 17. Jahrhundert ihreZufluchtsorte und Sommer-Residenzen. DerKurfürst und Erzbischof Clemens August legte1725 in Brühl den Grundstein zum Bau vonSchloss Augustusburg. Im damaligen weitläufi-gen Waldgelände des Schlosses baute er auch,für seine Leidenschaft an der Falkenjagd, dasJagd-Schloss Falkenlust.

Am Mittwoch, dem 27. April 2016 war es dannso weit, dass wir unsere Exkursion zumSchloss Augustusburg in Brühl in die Tatumsetzten.

Das Wetter, typisch für April, Regen, Hagel undWind war nicht so schön. Durch den Streik imöffentlichen Nahverkehr mussten wir unszunächst durch die verstopften Straßen Kölns

nach Brühl durchkämpfen. Wir parkten auf demnahegelegenen DB-Parkplatz am BrühlerSchloss und kamen noch rechtzeitig zur geführ-ten Besichtigungszeit an.

Eine sachkundige Fachkraft der Schlossverwal-tung zeigte uns das wunderbare Treppenhaus,erbaut nach den Plänen von Balthasar Neu-mann und erklärte uns die Anordnung derrepräsentativen Räume des Schlosses, indenen zu Zeiten des Kurfürsten ClemensAugust die Staatsgäste empfangen und bewir-tet wurden.

In den Nachkriegsjahren war Schloss Brühl seit1950 das Gästehaus der damaligen Bundesre-gierung und hat hier viele ausländische Staats-gäste beherbergt.

Im Treppenhaus werden Schlosskonzerte auf-geführt. Sie sind in der Musik- und Kunstweltüber Brühl hinaus bekannt und beliebt.

Nach unserer Heimfahrt haben wir „Em Köl-sche Boor“ am Eigelstein bei einigen Kölschunseren Ausflug nach Brühl abgeschlossenund waren uns darüber einig, in den Sommer-monaten auch noch zum Jagdschloss Falken-lust zu fahren. ■

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Lösung von Seite 12 1) Stettin 2) Polen 3) Wolga 4) Stachelbeere 5) Friseur 6) Weinbrand 7) Susanne 8) Motorrad

Vincenzo und sein Weg zu den SchlößersMiriam Schlößer ist 17 Jahre alt und die Tochter von unserer Service-Mitarbeiterin Helma Schlößer.

von Miriam Schlößer

Am 19. Mai 2015 fand Frau Bandisch den klei-nen atemlosen Vincenzo vor der Einfahrt zurTiefgarage. Sie holte schnell Hilfe bei der Hau-stechnik. Daraufhin kam Detlef (Fahldiek) undsetzte den kleinen Kanarienvogel in einen Kar-ton und versorgte ihn. Dann brachte er ihn zuJürgen (Weiß) an die Rezeption und dort stander, um entweder vom Besitzer abgeholt zu wer-

den oder um eine neue Heimat zu finden.Zufällig kam meine Mutter und Vogel-

mutter Helma vorbei und schenktedem Kleinen ein neues Zuhause.

Besser hätte es für ihn garnicht laufen können.Nach ein paar Wochen,

in denen er sich noch sehr schüchtern zeigte,blühte er auf und wurde zu einem richtigenGesangstalent. Seither singt er jeden Tag undfühlt sich anscheinend pudelwohl bei uns. Mitseinem großen Bruder Chico, einem Wellensit-tich, verbringt er ab und an die Nachmittageauf seinem Häuschen. Die beiden sind seitdem Einzug „ziemlich beste Freunde“ gewor-den.

Der Kleine wurde zu einem Mitglied unserergroßen Familie und wir möchten ihn wirklichnicht mehr missen.

Der Name wurde selbstverständlich dem St.Vincenz-Haus zu Ehren gegeben, nach ein paarMonaten wurde er jedoch von Vincenz auf Vin-cenzo umgetauft. ■

Hildegard Behrends 18.09.1936 80

Karl Süss 23.11.1936 80

Horst Seefeld 09.08.1926 90

Henriette Riewendt 24.08.1926 90

Josefine Braun 11.09.1926 90

Käthe Karg 21.09.1926 90

Renate Schael 01.10.1926 90

Hilde Weiden 21.10.1926 90

Elisabeth Will 30.10.1926 90

Wir gratulieren zum Geburtstag!

Miriam und Helma Schlößer

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Kultur spezial

Museumsbesuche, Konzerte, Architektur- undVeedelsführungenvon Johannes Wery

Auch in den Sommer- undHerbstmonaten finden wie-der regelmäßig kulturelleAusflüge statt. Seit Juli2016 planen wir jetztwöchentlich eine Fahrt,wobei der Schwerpunkt aufden Besuchen der Museenin Köln und der näheren

Umgebung liegt.

Erweitert wird das Angebot ab sofort durch denmonatlichen Besuch eines Konzertes. Dabeiprofitieren wir natürlich von unserer Lage im

Kunibertsviertel, in dem sich auch die KölnerHochschule für Musik und Tanz befindet. Dortfinden mehrmals wöchentlich Konzertabendestatt. Und das meist bei freiem Eintritt und nurwenige Gehminuten vom St. Vincenz-Hausentfernt. Auch die Kölner Philharmonie ist gutzu erreichen und bietet ein abwechslungsrei-ches Programm. Und im Kölner Dom werdenwir eine der in den Sommermonaten immerdienstags stattfindenden Orgelfeierstundenbesuchen.

Das Kulturprogramm wird durch gelegentlichangebotene Architektur- und Veedelsführungenergänzt. Im Oktober wollen wir im Kuniberts-viertel starten und uns nach und nach auch inanderen Stadtvierteln, wie dem Agnesvierteloder in Riehl umschauen. Selbstverständlichwird darauf geachtet, dass die Distanzen, diezu Fuß zurückgelegt werden, hierbei nicht zugroß sind.

Eine Fahrt zum KölnTriangle in Deutz mit seinerAussichtsplattform, von der aus man einen tol-len Blick über Köln und direkt auf das St. Vin-cenz-Haus hat, steht ebenso auf dem Pro-

gramm wie eineA r c h i t e k t u r -führung durchdas 2014 wieder-eröffnete Flora-gebäude.

Am 03. Augustfahren wir wiedernach Bonn zurBundeskunsthal-le. Nachdem wirim Juni bereitsdie sehr interes-sante Ausstel-lung „Parkoma-nie – Die Garten-

landschaften des Fürsten Pückler“ besuchthaben, bei der wir auch an einer Führung durchden Dachgarten, der nach PücklerschenGestaltungsprinzipien angelegt wurde, teilge-nommen haben, widmen wir uns nun der Aus-stellung „Das Bauhaus – Alles ist Design“.

Das Bauhaus gilt als eine der einflussreichstenKulturinstitutionen des 20. Jahrhunderts. DieAusstellung in Bonn stellt die Werke zeitgenös-sischer Künstler, Architekten und Designer den Exponaten aus der Bauhaus-Ära ➜

Ausstellungsansicht Simon Vogel, 2016, © Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH

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➜ gegenüber. Für die Gestalter am Bauhauswaren Themen wie interdisziplinäre Zusammen-arbeit oder die soziale Verantwortung des Desi-gners von großer Bedeutung. Themen die auchheute wieder für viele Künstler im Vordergrundstehen. Die wirklich sehenswerte Ausstellung inder Bundeskunsthalle zeigt u. a. Werke vonDesignern und Künstlern wie Marianne Brandt,Marcel Breuer, Ronan & Erwan Bouroullec, Lyo-nel Feininger, Walter Gropius und Hella Jonge-rius.

Haben Sie Interesse am Besuch einesbestimmten Museums, eines Konzerts odereiner anderen Veranstaltung? Machen Sie ger-ne weiterhin Vorschläge! Sprechen Sie micheinfach an der Rezeption an und wir werdenschauen, ob wir eine gemeinsame Fahrt reali-sieren können.

TermineDonnerstag, 28. Juli, 14:15 UhrWallraf-Richartz-Museum & Fondation CorboudImpressionismus und NeoimpressionismusMit Führung

–––––––––––––––

Mittwoch, 03. August, 16:00 UhrBundeskunsthalle BonnDas Bauhaus – Alles ist DesignMit Führung

–––––––––––––––

Dienstag, 09. August, 14:45 UhrRömisch-Germanisches MuseumZerbrechlicher Luxus. Köln – ein Zentrum antiker GlaskunstMit Führung

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Montag, 15. August, 14:45 UhrKölnTriangleMit Fahrt auf die Aussichtsplattform

–––––––––––––––

Dienstag, 23. August, 18:30 UhrOrgelfeierstunde im Kölner DomKarol Mossakowski, ParisChopin, Liszt, Mendelssohn-Bartholdy, u. a.

–––––––––––––––

Alle Uhrzeiten beziehen sich auf die Abfahrt-zeiten vom St. Vincenz-Haus und nicht auf denBeginn der Veranstaltungen. Der Treffpunkt istjeweils am Haupteingang.

Weitere Termine entnehmen Sie bitte denaktuellen Ankündigungen in den Schaukästenoder den Flyern, die an der Rezeption auslie-gen. Auch alle Interessenten des St. Vincenz-Hauses sind herzlich eingeladen, an den Fahr-ten teilzunehmen.

Melden Sie sich dazu bitte spätestens zweiWochen vor dem jeweiligen Veranstaltungsda-tum an der Rezeption an. Per E-Mail mit Rück-rufnummer an [email protected] odertelefonisch unter 0221 1639-0. Bitte beachtenSie, dass jeweils nur eine begrenzte Anzahl anPlätzen zur Verfügung steht. ■

Kultur spezial

Johannes Itten, Farbenkugel in 7 Lichtstufen und 12 TönenFarbtafel in: Bruno Adler »Utopia. Dokumente der Wirklichkeit«Weimar 1921, Lithografie, 47,4 × 32,2 cm, Sammlung Vitra DesignMuseum, © VG Bild-Kunst Bonn, 2016

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Kultur

AktivitätenMontag10:30 Uhr: Singen mit Diakon Dr. Andreas

Mittmann im Festsaal15:00 Uhr: Bingo im Forum-Restaurant

(schwerpunktmäßig für Bewohnerder Stationären Pflege)

15:00 Uhr: Herrenstammtisch mit Bernd Kohlgrüber im Rheinblick

15:15 Uhr: Bewegung macht FreudeGymnastik mit Rolf Komanns im Festsaal

16:00 Uhr: Wassergymnastik mit Rolf Komanns im Schwimmbad,Gruppe 1

17:00 Uhr: Wassergymnastik mit Rolf Komanns im Schwimmbad,Gruppe 2

Dienstag09:30 Uhr: Bewegung bis ins hohe Alter

Gymnastik mit Isolde Anderle im Festsaal

10:30 Uhr: Sitzgymnastik mit IsoldeAnderle im Festsaal

15:00 Uhr: Gedächtnistraining imThürmchenseck (schwerpunkt-

Gemeinschaft erleben

Filmvorträge um : Uhr im Festsaalmit Josef DederichsDonnerstag, 06.10.: New York, Stadt der SuperlativeDonnerstag, 17.11.: Ungewöhnliche Museen in Deutschland

KonzerteMittwoch, 21.09. um 16:00 Uhr im Festsaal: Spätsommer-Konzert mit dem Stephan Krüger ChorDienstag, 18.10. um 15:30 Uhr im Festsaal: Konzert für Klavier und Cello mit Prof. LorenzWeitere Konzerte und Vorträge sind in Planung.Die Termine standen bei Redaktionsschlussnoch nicht fest!

mäßig für Bewohner derStationären Pflege)

Mittwoch10:00 Uhr: Lesezeit mit Christof Schössler

im Stiftungszimmer (14-tägig)13:45 Uhr: Ausflugsfahrt

(nach Ankündigung)15:00 Uhr: Singen und Musikhören im

Forum-Restaurant(schwerpunktmäßig fürBewohner der StationärenPflege)

19:00 Uhr: Vincenz-Treff mit Ruth Krokerund Adele Lührs im Rheinblick

Donnerstag09:30 Uhr: Ausleihberatung in der

Bibliothek09:45 Uhr: Gedächtnisübungen mit

Agnes Dean im Rheinblick10:30 Uhr: Musische Gymnastik mit

Brigitte Depenheuer-Fahnenschreiber

15:00 Uhr: Treff im ThürmchenseckFreitag10:30 Uhr: Bibelgespräch mit Diakon

Dr. Andreas Mittmann imStiftungszimmer (jeden drittenFreitag im Monat)

10:30 Uhr: Gottesdienst –Vorbereitungsgespräch mitDiakon Dr. Andreas Mittmannim Stiftungszimmer (jedenletzten Freitag im Monat)

10:00 Uhr: Musik- und Gesangsgruppe mitSimone Seredszus im Festsaal(jeden zweiten und viertenFreitag im Monat)

15:00 Uhr: Lesen und Erzählen im Forum-Restaurant (schwerpunktmäßig fürBewohner der Stationären Pflege)

Samstag19:00 Uhr: Vincenz-Treff organisiert durch

unsere Bewohnerinnen RuthKroker und Adele Lührs imRheinblick

Für „Gemeinschaft erleben“: Agnes Dean

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Service

ÖffnungszeitenGartenrestaurantMittagessen: 11:45 – 13:30 UhrNachmittagskaffee: 15:00 – 17:30 UhrAbendessen: 17:30 – 19:00 Uhr

Forum-RestaurantFrühstück: 07:30 – 10:00 UhrCaféhauszeit: 10:00 – 15:00 UhrMittagessen: 11:45 – 13:15 Uhr

Verwahrgeld, Raum 1008mittwochs 09:00 – 11:00 Uhr

Hauswirtschaft Sprechzeitenmittwochs 09:30 – 10:30 Uhr

BibliothekBeratung donnerstagsvon 09:30 Uhr – 11:30 Uhr

FriseurMi. – Do. – Fr. ab 08:30 Uhrund nach Vereinbarung

Fußpflegenach Vereinbarung

Schwimmbadtäglich 06:30 – 22:00 Uhr

VHF Hauseigener Fernsehkanal (Kanal 28) täglich 09:00 Uhr Live-SendungAktuelle Informationen rund um das St. Vincenz-Haus

fortlaufend Video-Textprogramm

Kanal 29: Übertragung der Heiligen Messe

Einkaufsfahrt zum Aldi:

14-tägig mittwochs um

10:15 Uhr und 10:45 Uhr

Einkaufsfahrt zum Kaufhof:

am letzten Mittwoch im Monat um

14:00 Uhr

Getränkebestellung

Jeden Mittwoch bis 12:00 Uhr an der

Rezeption

Die Getränke werden donnerstags von

einer externen Firma in die Wohnungen

geliefert.

Gruß-Service

per E-Mail an die Adresse

[email protected]

Die Foto- und Textgrüße von Angehörigen,

Freunden oder Bekannten werden in

Papierform an unsere Bewohner

weitergeleitet.

Hauseigene Trinkwasserstationen

im Atrium Haus 2, im Rheinblick, in Haus 3

und auf den Etagen der Stationären Pflege

Hörgerätewartung der Firma Köttgen:

mittwochs: 31.08. / 05.10. / 09.11. / 14.12.

jeweils von 10:30 – 11:30 Uhr

Kleiderverkauf im Atrium

von 10:00 – 15:00 Uhr:

Mittwoch, 14.09.

Firma Erika Fischer

Schuhverkauf im Atrium

von 10:00 – 14:00 Uhr:

Donnerstag, 27.10.

Firma Hoyer

Schneiderei- und Näharbeiten

einmal monatlich (letzter Dienstag im

Monat). Anmeldungen an der Rezeption.

Hausinformationen

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Glauben Kulinarisches

Pfarrer Frank Mü� llerSt. AgnesTel.: 0221 7880750

Diakon Dr. Andreas MittmannEvangelische GemeindeTel.: 02205 9192507

Seelsorger

Hausinformationen

GottesdiensteSonntag: 10:30 UhrDienstag: 08:00 UhrMittwoch: 08:00 UhrDonnerstag: 16:00 Uhr1. Donnerstag im Monat:16:00 Uhr für die Verstorbenen

Freitag: 08:00 Uhr1. Freitag im Monat:10:00 Uhr Evangelischer Gottesdienst

Samstag: 16:00 Uhr Vorabendmesse

Rosenkranzandachtjeden Freitag um 16:00 Uhr

Krankenkommunionjeden Donnerstag um 16:30 Uhr

Dienstag, 16.08. um 10:15 Uhr: ÖkumenischerGottesdienst im Garten anschließend: Grillfest

Dienstag, 27.09. um 10:30 Uhr: Festmessezum Gedenktag des Hl. Vincenz von Paul(Patronatsfest)

– Individuelles Frühstücksangebot– Dreigangmenü mit Komponentenwahl

– Nachmittags-Café-Betrieb

– Abwechslungsreiches Abendbrot

– Kaffee- und Teespezialitäten

– Frische Waffeln im Gartenrestaurant: jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat

– Frische Reibekuchen: einmal monatlich aufjeder Etage der Stationären Pflege

– Individuelle Geburtstagsfeiern, GoldeneHochzeit, Diamantene Hochzeit oder … alsEmpfang, Mittagessen und/oder Abendessen

Darüber hinaus begleitet die Küche diesaisonalen Feste, Themenabende und sonstigeVeranstaltungen mit speziellen kulinarischenAngeboten.

Kulinarische Spezialitäten:➜ Spezialitäten-Abend am Dienstag, 25.10.ab 18:00 Uhr im Gartenrestaurant

➜ Muschel-Abend am Montag, 14.11. ab 18:00 Uhr im Gartenrestaurant

Unsere neue Weinkarte hat zahlreiche Weiß-und Rotweine im Angebot: Probieren Sie z. B.einen „Rosso Garda Superiore MADER“. Dasist ein animierender, elegant-strukturierter Weinvon der lombardischen Seite des Gardasees.Oder wie wäre es mit einem Saint Véran, „Or des Chailloux“ Chardonnay? Dem Glasentströmen Aromen von grüner Frucht (Apfel,Birne), am Gaumen gesellen sich Noten vonMelone und reifer Ananas hinzu, umrahmt vonKräuternuancen und einer sanften Vanillenote.Leichte Cremigkeit begleitet den Abgang.

Gerne berät Sie unser Serviceteam bei dervielfältigen Auswahl!

Für die Hausinformationen: Agnes DeanAlle Angaben ohne Gewähr (Änderungenmöglich)

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St. Vincenz-HausKonrad-Adenauer-Ufer 55

50668 KölnTelefon: 0221-1639-0

www.vincenz-haus.de

Betreutes Wohnenim St. Vincenz-Haus

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