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Sept 20 Aargauer Kulturmagazin Herausgegeben von der IG Kultur Aargau www.aaku.ch September 2020 Nr. 38 ANIMATIONSFILM Mutig, gerecht, be- sonnen: Das Fantoche lädt auf ein Treffen mit Heldinnen ein AARGAUER KUNSTHAUS Die neue Direktorin Katharina Ammann über die künftige Aus- richtung des Hauses KREATIVER FREIRAUM Brachen sind wichtig fürs Kunstschaffen. Eine Kritik am Renditedenken

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinHerausgegeben von der IG Kultur Aargau

www.aaku.ch

September 2020Nr. 38

ANIMATIONSFILM

Mutig, gerecht, be­son nen: Das Fantoche

lädt auf ein Treffen mit Heldinnen ein

AARGAUER KUNSTHAUS

Die neue Direktorin Katharina Ammann

über die künftige Aus-richtung des Hauses

KREATIVER FREIRAUM

Brachen sind wichtig fürs Kunst schaffen.

Eine Kritik am Renditedenken

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FREITAG 4. SEPT. 19 UHRCH 2019 90 Min. Dialekt/d ab 6 J. Regie: Thomas Horat

DIE RÜCKKEHR DER WÖLFEDer Wolf erobert nach längerer Abwesenheit durch Ausrottung seine alte Heimat Schweiz zurück.

SONNTAG 13. SEPT. 11 UHR PAUL NIZON: DER NAGEL IM KOPFCH 2020 90 Min. O/df ab 12 J. Regie: Christoph Kühn

Wortgewandt und voller Humor gewährt Paul Nizon einen Einblick in seine Biografie und in sein Schaffen.

MITTWOCH 16. SEPT. 17 UHRODEONKINOREIF?

GENTLEMEN PREFER BLONDESUSA 1953 91 Min. E/d ab 12 J. Regie: Howard Hawks

Marilyn Monroes Glanzauftritt mit «Diamonds are a Girl’s Best Friend» bleibt unvergessen.

MITTWOCH 22. SEPT. 18 UHRCAMPUSCINEMA

CONTRADICTCH 2019 90 Min. O/df ab 12 J.Regie: Peter Guyer und Thomas Burkhalter

Zwei Jungs sammeln in Ghanas Hauptstadt Accra Spenden für das arme Amerika. Ist das ein blosser Spass oder eine Vision über umge-kehrte Kräfteverhältnisse?

MITTWOCH 30. SEPT. 20.15 UHRCAMPUSCINEMA

THE EMPIRE OF RED GOLDF 2018 54 Min. O/d ab 12 Jahren Regie: Jean-Baptiste Malet

Entdecken Sie vom ersten Ketchup 1897 an die verrückte Geschichte der Tomate, Ikone der heutigen Globalisierung.

ODEON BRUGG das Kulturhaus beim Bahnhof

CINEMA BÜHNE Info 056 450 35 65 Vorverkauf Tickets Mo – Fr ab 14 Uhr odeon-brugg.ch Sa/So ab 10 Uhr

CINEMA BÜHNE

FREITAG 11. SEPT. 20.15 UHRDIENER & BACHMANN DIE ABENTEUER DES DON CHILISCHOTEDer Slam Poet und der Cellist erzählen vom Abenteuer des Lebens, vom heldenhaften Kampf für eine bessere Welt und gegen die bösen Geister der Quarter-Life-Krise, von der Suche nach dem Sinn des Lebens und der wahren Liebe

DONNERSTAG 17. SEPT. 20.15 UHRMARIE UND ROBERTZum 100-jährigen Todestag des Aargauer Autors Paul Haller aus Rein bei Brugg gastiert das Theater Marie mit seinem Live-Hörspiel im Salzhaus Brugg.

FREITAG 18. SEPT. 20.15 UHRKIERAN GOSS & ANNIE KINSELLADie Musik des irischen Singer-Song-writers Kieran Goss und der Sängerin Annie Kinsella kommt direkt aus dem Herzen und geht direkt ins Herz. Ein Konzert, das Sie zum Lachen und zum Weinen bringen wird.

SONNTAG 20. SEPT. 11 UHRKINDER

DIE CHLY HÄXDie Tösstaler Marionetten präsen- tieren ein heiteres Figurentheater nach dem gleichnamigen Kinder- buchklassiker von Otfried Preussler.

FREITAG 25. SEPT. 20.15 UHRCLAIRE ALLEENE AUS LAUTER LEBENSLUSTSturmfrei für Claire! Sie singt und schnabuliert frei nach Berliner Schnauze, purzelt von Augenblick zu Augenblick, verliert den Faden, aber nie sich selbst.

BARMontag 14 – 23 UhrDi – Do 11.30 – 23 UhrFreitag 11.30 – 24 UhrSamstag 17.30 – 24 UhrSonntag 17.30 – 22 Uhr

Heidi Widmer Bilder und Zeichnungen aus einem halben Jahrhundert.

Ausstellung im ehemaligen Werkhofgebäude Bleichi Wohlen 30. August bis 27. September 2020 Öffnungszeiten Mi bis Fr 17.00 bis 20.00 Uhr Sa und So 11.00 bis 18.00 Uhr

Vernissage Sonntag 30. August 2020, 11.00 Uhr

Anlässe 06.09. 11.00 Uhr Ernst Halter, Schriftsteller, spricht zum zeichnerischen Werk

10.09. 19.00 Uhr Ulrike Büchs, Seelsorgerin in der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich führt durch die Ausstellung

13.09. 14.00 Uhr Regula Gerber, Lehrperson für Bildnerisches Gestalten, begleitet auf einem Kunstspaziergang durch die Ausstellung, ins Stille Museum und ins Atelier der Künstlerin

16.09. 19.00 Uhr Mona Hasler liest aus den Tagebüchern von Heidi Widmer, musikalisch ergänzt durch Lissa Prim

20.09. 11.00 Uhr Dr. phil. Heike Scheel, Kunsthistorikerin führt durch die Ausstellung

Alle Anlässe sind öffentlich und ohne Eintritt.

www.heidiwidmer.ch

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EditorialSept 20 Aargauer KulturmagazinHerausgegeben von der IG Kultur Aargau

Ins Alltags­abenteuer, ihr Held*innen!Das diesjährige Animationsfilmfestival Fantoche lädt uns mit seinem Thema «Held in-nen» ein, über eine bessere Welt nachzudenken. Schliesslich arbeiten Heldinnen an nichts Geringerem als an der Veränderung des Status quo, und zwar Richtung Glück, Frieden und Gerechtigkeit – NIE in die Gegenrichtung (Eigennutz, Leid und Ungleich-heit)!

Die animierten, bunten Welten mit den offenen Möglichkeiten erinnern uns an die eigene Kindheit mit ihren Tag- und Nachtträumen. An Abenteuerspiele und Mut-proben, die wir beinahe täglich durchlebten. Die Normalität mit ihren Regeln war da-mals ja zwar da, fix in der Erwachsenenwelt, für uns – sind wir ehrlich – war diese aber häufig bloss Aushandlungssache und mit Tricks, kindlicher Schlauheit und Fantasie war es möglich, sie auszuhebeln oder gar mitzuprägen.

Als Erwachsener darf man sich ruhig eingestehen, in diese offene und fluide Welt einzutauchen – gerade das Fantoche mahnt mit freundlicher Kontinuität daran – und etwas von den versunkenen Schätzen der Kindheit wieder hervorzuholen. Denn schnell und bequem ist vergessen, dass wir auch heute held*innenhaft etwas bewir-ken können. Am Prinzip hat sich ja nichts geändert, die gesellschaftliche Wirklichkeit ist damals wie heute Resultat von … ach hochkomplexen Zusammenhängen und ein paar Schwergewichten mit teilweise zweifelhaften Intentionen. Mit ein wenig List und Courage können wir ihnen im Alltag aber etwas entgegenhalten. Genau hinhören; sagen, wenn etwas nicht stimmt; solidarisch mit Schwächeren sein; Gerechtigkeit fordern und sich selbst in die Rechnung mit einbeziehen. Diese Held*innentugenden sind ja kein Witz, hierbei dürfen wir die Comics ruhig ernst nehmen. Probieren wir es aus. Es schaut mindestens ein Abenteuer heraus.

Thematisch lässt sich an dieser Stelle einen Bogen zu unserem Hauptartikel schlagen. Wo entstehen diese Utopien? Einfache Antwort: im Kopf, klar. Da ist aber bestenfalls noch nicht Endstation. Wo realisieren sie sich? Einfache Antwort: im Atelier. Logische Folgerung: Kunst braucht Raum. Und dieser ist aber bei den Gentrifizierungsdyna-miken und Renditeinteressen von Immobilienbesitzer*innen gefährdet, vergessen zu gehen, wenn jeder Kubikmeter zum Zahnrad einer Wertschöpfungsmaschine wer-den muss. In den Freiräumen, in den Nischen entstehen Innovation und Identität, sie tragen zur Lebensqualität eines Ortes bei. Und eben: Hier materialisieren sich die Ideen, werden Wirklichkeit. Held*innen würden zweifellos für den Erhalt solcher «Off spaces» einstehen und gegen eine profitorientierte Raumnutzung ankämpfen – denn sie wissen ja, woher sie kommen.

Michael HunzikerRedaktionsleiter

[email protected]

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Freitag, 4. September 2020, 19.15h

VERNISSAGESCHWELLENZEIT

MIT MONICA CANTIENI,STEPHAN PÖRTNER,

JAN KONEFFKEU.A.M.

Aargauer Literaturhaus, Müllerhaus, Bleicherain 7, 5600 Lenzburg; wir bitten um schriftliche Voranmeldung: www.aargauer-literaturhaus.ch/tickets

Während des Lockdowns haben für uns Schweizer Autor/in-nen und Schriftsteller/innen aus der ganzen Welt Tagebuch,

Essays, literarische Texte geschrieben. Nun erscheint das BuchSchwellenzeit, und am 4. September feiern wir bei uns im

Literaturhaus einemultimediale Buchvernissage.Es lesen und diskutieren mit uns und Ihnen über die letztenCorona-Monate aus künstlerischer Sicht:Monica Cantieni(Bild), Jan Koneffke, Stephan Pörtner und andere mehr.

4. September 2020 bis 10. Januar 2021

Reuss und Rhein

Literatur zwischen Aare, Limmat,

www.forumschlossplatz.ch

PAULNIZONDer Nagel im Kopf

Ein Film von Christoph Kühn

Ab 10.September im Kino

*PaulNizon_InsD_102x1425_aaku.indd 1 04.08.20 14:36

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InhaltSept 20 Aargauer KulturmagazinHerausgegeben von der IG Kultur Aargau

AGENDA

40 Kultur im Aargau auf einen BlickVeranstaltungen im September

MAGAZIN

24 Kultureller FreiraumWelche Bedeutung hat der Raum auf das künstlerische Schaffen? Wie können Freiräume vor der Gentrifizierung gerettet werden? AAKU spricht mit Künstler*innen über ihre kreativen Kosmen und fragt bei den Städten Aarau und Baden nach, welche Instrumente sie für kulturelle Zwischennutzungen kennen.

29 Neue Kunsthausdirektorin Katharina Ammann spricht im Interview über ihre Schwerpunkte, Drittmittelakquise und ihre erste Ausstellung.

32 Bühne AarauDie Reithalle, Spielort der neu gegründeten Bühne Aarau, ist noch nicht fertig, und doch starten die Verantwortlichen unter diesem Namen in die aktuelle Theatersaison. Der künstlerische Leiter Peter Kelting gibt Einblick in das Vorhaben.

35 Das BildAus dem Ringier Bildarchiv

36 Sadas WeltKolumne

36 Das ObjektSammlerstücke von Rudolf Velhagen

37 Jens NielsenKolumne

37 AusschnitteVon Anna Sommer

38 Unterwegs mit Julia HaenniVon Benjamin von Wyl

VORSCHAU

Fantoche 6Das Animationsfilmfestival legt einen Schwerpunkt auf Heldinnen –

weibliche Hauptfiguren in starken Rollen, vor und hinter den Kulissen.

Freilichttheater 9 In Reinach spielt das Tab-Ensemble Tschechows Kirschgarten

Kunst in Aarau 10 Das Aargauer Kunsthaus zeigt gleich drei junge

Schweizer Künstler*innen

Verborgene Räume 11 «hausaus hausein» ist ein Kulturparcours durch unbekannte Orte von Brugg

Theaterfestival Fanfaluca 12 In Aarau setzen sich Jugendliche mit digitalen Formen auseinander

Albumtaufe 13 Die Badener Band Al Pride feiert im Royal ihr neues Album

Entschleunigtes Fotofestival 14 In Lenzburg sind Bilder zum Thema «Zeiten unter Druck» zu sehen

Neuer Chefdirigent 16 Das Argovia Philharmonic erhält mit Rune Bergmann einen neuen Dirigenten

Improvisationsmeister 17 Musig im Pflegidach Muri hat zwei Jazzgrössen eingeladen: Lionel Loueke und Ziv Ravitz

Indie­Pop 18 Die Band Tim Freitag beschwört im Kiff ein Monster – oder eher eine verspielte Kreatur

Familienseite 19

Kultursplitter 20

Filmtipps 21

Hörtipps 22

Lesetipps 23

Cover: Culottées, Mai Nguyen, Charlotte Cambon, FR 2019. Videostill

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinVORSCHAU

TEXT PHILIPPE NEIDHART l FOTOS FILMSTILLS / ZVG

Heldinnen der Leinwand

FILM Die Kinoleinwände dieser Welt werden noch immer von Männern beherrscht, doch das Fantoche stellt sich diesem Trend entgegen. An der 18. Ausgabe des Internationalen

Animationsfilmfestivals in Baden stehen Heldinnen im Vordergrund.

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VORSCHAUSept 20 Aargauer Kulturmagazin

Hollywood versteht sich selbst als Traumfabrik – bei genauer Betrachtung vieler Filme muss jedoch festge-stellt werden, dass es sich vornehmlich um Männerträume handelt. Wenn Frauen in Filmen erscheinen, dann meist in stereotypisierten Rollen – als Prinzessinnen beispielsweise, die vom männlichen Helden gerettet werden. Und viel zu oft werden weibliche Charaktere in einem sexualisierten Kontext dargestellt. Hierbei wird vom sogenannten «male gaze» gesprochen, dem bestimmenden männlichen Blick im Film. Dieser projiziert seine Fantasie auf die weibliche Gestalt, die dementsprechend geformt wird. Der Frau wird die Rolle als sexualisiertes Objekt zugeschrieben, sie wird zur Schau gestellt, ihre Erscheinung erotisiert. Dies äussert sich mitunter in der überproportionalen Darstellung der Frau in freizügiger Kleidung oder Nacktheit. Demgegenüber sind Männer laut diversen Studien noch immer doppelt so häufig auf der Leinwand zu sehen wie Frauen und besitzen einen erheblich höheren Redeanteil. Um festzustellen, wie Frauen in Filmen dargestellt werden, existiert der sogenann-te «Bechdel-Test». Dieser geht zurück auf die US-amerikani-sche Cartoonzeichnerin und Autorin Alison Bechdel und ihr queerer Comicstrip «Dykes to Watch Out For». Um den Test zu bestehen, müssen folgende drei Fragen positiv beantwor-tet werden können: Gibt es mindestens zwei Frauenrollen? Sprechen diese miteinander? Und unterhalten sie sich über etwas anderes als einen Mann? Auch wenn der Test aus wissenschaftlicher Perspektive umstritten ist, bildet er ein simples Mittel, zumindest oberflächliche Stereotypisierun-gen weiblicher Figuren aufzudecken und zu beurteilen.

Fantoche gehört den FrauenAuch das Fantoche hat es sich in diesem Jahr zum Ziel

gemacht, die partriarchalisch geprägten Machtstrukturen zu hinterfragen und mit gängigen Verhaltensmustern zu brechen. Dies beginnt bereits hinter der Kulisse: Das Festi-valkernteam ist weiblich, ebenso werden der Schweizer und Internationale Wettbewerb von einer Frauenjury bewertet. Und inhaltlich widmet sich das Fantoche dem Schwerpunkt-thema «Heldinnen»: Mit Hayao Miyazakis «Kiki’s Delivery Service» (JP 1989) kommt ein Anime-Klassiker aus dem Stu-dio Ghibli auf die Badener Leinwände, der sich einfühlsam mit dem Prozess des Erwachsen- und Selbstständigwerdens auseinandersetzt. «Tout en haut du monde» (FR/DK 2015) von Rémi Chayé hingegen nimmt die Zuschauer*innen mit auf die Reise der 15-jährigen Adligen Sasha, die von St. Pe-tersburg zum Nordpol reisen will, um ihren verschollenen Grossvater zu suchen; ein bildgewaltiges Abenteuer für die ganze Familie. Der dritte Langfilm im Rahmen des Schwer-punktthemas «Heldinnen» spielt in einer dampfbetriebenen Parallelwelt. Christian Desmares’ «Avril et le monde truqué» (FR/BE/CA 2015) basiert dabei auf dem grafischen Univer-sum des Comiczeichners Jaques Tardi. Für Abwechslung sor-gen zudem drei von Eliška Děcká und den Frauen vom Wie-ner Tricky Women Festival kuratierte Kurzfilmprogramme. «Young Role Models for Girls at Heart» zeigt auf, was wir von jungen Frauen lernen können, «Unsung Heroines» beschäf-tigt sich mit kleinen Heldentaten, «Alltagsheldinnen» erzählt Geschichten über Selbstbestimmung, Chancengleichheit

und Gewaltfreiheit. Und ein Blick in die Filmgeschichte zeigt, dass Frauen eine prägende Rolle in der Entwicklung des Kinos gespielt haben und noch immer spielen – auch im Animationsfilm. Deshalb werden im Fantoche-Edit-a-thon für wichtige Animationsfilmemacherinnen Einträge auf Wikipe-dia erstellt, um dem nach wie vor ungleichen Verhältnis der dort repräsentierten Geschlechter entgegenzuwirken.

The «Armpit Hair Girl» (KR 2017), Da-Hee Jeong / Young-Seo Kwon.

«Tout en haut du monde» (FR/DK 2015), Rémi Chayé.

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinVORSCHAU

Pionierin des AnimationsfilmsEin Schwerpunkt des Festivals widmet sich zudem der deut-schen Scherenschneiderin und Silhouetten-Animationsfil-merin Lotte Reiniger (1899–1981). Bereits in ihrer Schulzeit begann Reiniger mit Schattentheater, ebenso war sie beeindruckt von der Arbeit des französischen Illusionisten und Filmpioniers Georges Méliès. Bald schon wurden Sche-renschnitt und Silhouette zu Reinigers selbstverständlichen künstlerischen Ausdrucksmitteln: «Meine Hände gehen schon so lange mit der Schere um, dass sie von ganz allein wissen, was sie tun müssen», gab sie einst zu verstehen. Mit jungen zwanzig Jahren schuf Reiniger so ihren ersten eigenen und erst kürzlich wiederentdeckten Kurzfilm «Das Ornament des verliebten Herzens». In den folgenden Jahren sollten diverse Auftragsarbeiten und Werbefilme folgen, ihr Hauptinteresse jedoch galt über die ganze Zeit hinweg den Märchen und Mythen. Ihre poetisch gehaltenen Filme zeichnen sich dabei nicht nur durch handwerkliches Können aus, ebenso beinhalten sie oftmals eine hintergründige Komik und viel Liebe zum Detail. Bis zuletzt reiste sie um die Welt, hielt Vorträge und arbeitete an neuen Werken und wurde so noch zu Lebzeiten zu einem Teil der lebendigen Filmgeschichte. Ihr wohl bekanntestes Werk «Die Abenteuer des Prinzen Achmed» (DE 1926) ist der erste noch erhaltene abendfüllende Trickfilm und erschien ganze zehn Jahre vor Disneys erstem Langfilm «Schneewittchen» (USA 1937). Im filmwissenschaftlichen Diskurs ist Reinigers Werk zwar präsent, dem zeitgenössischen Publikum jedoch weitestge-hend unbekannt. Nun bietet sich am Fantoche die Chance, den einstündigen Film samt Livevertonung zu erleben und sich in Lotte Reinigers Interpretation von Tausend-undeiner Nacht entführen zu lassen. In der «Retrospektive» wird zudem eine Auswahl an ihren Kurzfilmen gezeigt, und eine Ausstellung im Kunstraum Baden widmet sich dem Schaffen Reinigers mit Materialien aus ihrer Werkstatt.

BADEN diverse Orte, Di, 1. bis So, 6. SeptemberInformationen und Programm:www.fantoche.ch

Lotte Reiniger, Pionierin des Animationsfilms. zvg

«Under Your Fingers» (FR 2014), Marie-Christine Courtès.

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VORSCHAUSept 20 Aargauer Kulturmagazin

Frische Kirschen von der BracheBÜHNE Mit der Freilichtinszenierung des bekann­ten Tschechow­Stücks versetzt das Tab­Ensemble unter der Regie von Gunhild Hamel den Kirsch­garten und dessen ratlose Bewohner*innen in die grosse Industriebrache mitten in Reinach.

Die russische Gutsbesitzerin Ljuba kehrt hochverschuldet aus Paris auf ihr Anwesen mit dem geliebten Kirschgarten zurück. Die Bäume blühen – als Einziges noch auf dem Gelände, Ertrag werfen sie keinen mehr ab. Die Gutsbewoh-ner*innen haben sich darauf verlegt, anstelle der Kirschen für Verzehr und Verkauf die alten Zeiten zu konservieren. Ljubas Bruder, der auf dem Gut geblieben war, hat keinen Finger für dessen Erhalt gerührt, bei den Dienstboten sind Landstreicher untergekommen, und der Buchhalter spielt lieber Gitarre, als sich um die roten Zahlen zu kümmern.

Wie den Kirschgarten erhalten?Familie und Anhang schwelgen in Erinnerungen, tändeln

und diskutieren, derweil erscheint die neue Zeit vage am Horizont in Gestalt von Pleite, naher Stadt und Eisenbahn. Was tun? Für Ljuba oder ihre Töchter einen reichen Mann finden? Auf ein Darlehen einer alten Tante hoffen? Der Ein-zige, der eine Lösung anbietet, ist Lopachin, der Kaufmann, dessen Eltern sich noch in Leibeigenschaft auf dem Gut abgerackert hatten. Dass er vorschlägt, den Garten abzuhol-zen, das Land zu parzellieren und mit Sommerhäusern für

die Städter zu überbauen, findet Ljuba geistlos. Der aufs Gut zurückgekehrte ehemalige Lehrer und ewige Student kriti-siert Kapitalisten und Intellektuelle – eine Vision, den Kirsch-garten zu erhalten, ohne bankrottzugehen, hat niemand. Es kommt wie es muss. Das Gut wird verkauft. Schon lange wollte Gunhild Hamel ein Stück von Tschechow inszenieren – und neben dem Theater am Bahnhof lockte die verwilderte Ebene als Bühne. Der tiefgründige «Kirsch-garten» passt bestens in die Ungewissheit unserer eigenen Zeit und zum Ort, der die heutige Ratlosigkeit spiegelt: Die Fabrik, die neben dem Tab stand, hat ihr Geschäft zwecks besserer Rendite nicht gerade nach Paris, aber dennoch nach Frankreich verlegt.

Die Personen und die Handlung des Stücks sind von Tschechow mehr oder weniger frei erfunden. Etwaige Ähn-lichkeiten der Inszenierung mit aktuellen Begebenheiten

sind natürlich beabsichtigt. Man darf sich auf die Früchte der lebhaften Auseinandersetzung mit dem eigentlich zeitlosen Text freuen. Von Kristin T. Schnider

REINACH Theater am Bahnhof 28. August, 20 Uhr (Premiere). Diverse Vorstellungen im September: www.tab.ch

Die neue Zeit macht sich bemerkbar – was tun mit dem Kirschgarten? Foto: Peter Siegrist

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinVORSCHAU

Gletscherschmelze und radio aktive KokosnüsseAUSSTELLUNG Im September sind im Aargauer Kunsthaus Werke von drei jungen Schweizer Künstler*innen zu sehen. In der Einzelausstellung thematisiert Julian Charrière die ambivalente Verbindung zwischen Mensch und Natur.

In der grossen Einzelausstellung mit dem bezeichnenden Titel «Towards No Earthly Pole» führt Julian Charrière (33) die destruktive Kraft menschlichen Handelns ad absurdum. In der gleichnamigen raumgreifenden Filminstallation sind schimmernde Eisberge, Gletscherspalten und Eismeere zusehen, die aus der Dunkelheit erscheinen und von ihr wieder verschluckt werden. Vereinen sich hier die Eisland-schaften zu einem sinnlich- poetischen Kosmos, erhalten die Eisberge (andere freilich) in einer weiteren Arbeit Charrières einen unheilvollen Besuch: Der Künstler besteigt sie mit einem Flammen werfer, mit dem er sie zum Schmelzen bringen will.

«Julian Charrière ist als bilden-der Künstler ebenso Forscher und Entdecker», sagt Gastkura to rin Katrin Weilenmann. «Er ver bindet mit Leichtigkeit disparate Werke und unterschiedliche Diszipli-nen.» Beispielhaft dafür steht «The Purchase of the South Pole» (2017). Unter einer Schutzhülle, die auch gegen Gletscherschmel-ze zum Einsatz kommt, verbirgt er eine Kanone  – umgeben von bleiummantelten Kokosnüssen. Die Kokosnüsse sind «Souvenirs» von Charrières Expedition zu den radioaktiv verstrahlten Inseln des Bikini-Atolls.

«Julian Charrières Neugier und sein Interesse, die Umwelt zu begreifen, führen ihn an globale Brennpunkte. Gleichzeitig konfrontiert uns der Künstler mit den direk-ten Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Natur», erklärt Weilenmann.

Stimmen eines fragmentierten IchsIn den zwei Caravan-Ausstellungen zeigen Martina

Mächler und Rachele Monti je ihre Werke. Mächlers (29) Ar-beiten basieren auf Text und Ton. Ihre Geräuschcollage be-gleitet die Besucher*innen durch die Ausstellungsräume der Sammlung im Obergeschoss. Wir hören ein Summen und Murmeln und lesen dazu im Raum platzierte Textfragmente. Es wird erzählt, argumentiert oder gescherzt, geschrien, geflüstert, getuschelt. «In den Texten geht es um ein fragmen tiertes Selbst, als bestünde es aus verschiedenen Persönlichkeiten», erklärt Kuratorin Yasmin Afschar.

«So setzt sich Martina Mächler mit Fragen auseinander, in denen das Verhältnis zwischen Psyche und Körper im Zentrum steht.»

Mit Haut und Farbe Rachele Monti lotet in der zweiten Caravan-Ausstellung

die Möglichkeiten des fotografischen Mediums aus und erweitert ihre Ergebnisse mit dem manuellen Einsatz von

Licht, Farbe und transparenten Materialien. So kombiniert sie bearbeitete, farbenprächtige Fotografien mit kantigen, spitzigen Objekten und setzt sie im Raum in ein Spannungs-verhältnis. Monti konzentriert sich bei ihren Aufnahmen fast ausschliesslich auf den menschlichen Körper – insbeson-dere die Haut – und bearbeitet ihre Materialien und Bilder meist so, dass sie an hautähnliche Oberflächen erinnern.

«Mit ihrer Arbeit lädt uns Monti in eine bunte, intime, von Sinneseindrücken dominierte Welt ein», sagt Anouchka Pan-chard, Wissenschaftliche Mitarbeiterin. Bei Montis Arbeiten schwingt die Verletzlichkeit menschlicher Existenz stets mit. Klima, psychische Brüche, Vulnerabilität – die thematischen Setzungen dieser Ausstellungen könnten aktueller nicht sein. Von Michael Hunziker

AARAU Aargauer Kunsthausab 6. September

Julian Charrière, «The Blue Fossil Entropic Stories I», 2013 Courtesy the artist. Pro Litteris, Zürich.

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VORSCHAUSept 20 Aargauer Kulturmagazin

Entdeckungen in verborgenen Räumen AUSSTELLUNG «hausaus hausein» – ein Kulturparcours durch Brugg: Musik, Kunst und Literatur können von der Schaltzentrale im Kupperhaus aus an unerwarteten Orten entdeckt werden.

Für «Kupper, Salz und Zimmermann» verlassen das Zimmer-mannhaus wie auch das Salzhaus temporär ihre gewohnten Räumlichkeiten. Ein Versuch, auf den Leerstand von Räumen und Gebäuden in Brugg zu reagieren und das Kupperhaus wiederzubeleben. Das ehemalige Steueramt verwandelt sich im September zum Check-in für Kunstinteressierte. Wer vom Warteraum aufgerufen wird oder das Getränk an der Bar ausgetrunken hat, bekommt an der Rezeption Schlüssel, Codes und Karten zu verborgenen privaten und halbprivaten Räumen in der Brugger Altstadt. Insgesamt neun künstle-rische Interventionen können auf diesem Parcours entdeckt werden – ob in einer leer stehenden Wohnung oder den ehemaligen Gefängniszellen des Schwarzen Turms.

Die eingeladenen Kunstschaffenden gehen der Frage nach den Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Raum nach und antworten mit ortsspezifischen Installatio-nen. So zum Beispiel die Künstlerin Maria Bänziger und der Theaterschaffende Andreas Bächli im Effingerhof. In ihrer begehbaren Arbeit spielen sie mit der gegebenen Archi-tektur und der Ausstattung der ehemaligen Druckerei und bauen einen Raum aus Vorhangstoff, durch den man als Besucher*in schlüpfen kann.

Aber nicht nur Kunst, sondern auch Musik und Literatur werden berücksichtigt. Durch die Kollaboration mit den 36. Brugger Literaturtagen und anderen Kulturakteur*innen werden auch hier Synergien geschaffen: Zum Beispiel mit den Pop-up-Konzerten der Zürcher Band Silent Neighbour in den Ausstellungsräumen oder der Performance der Zeichnerin Karoline Schreiber. Sie wird im Dachstock des Salzhauses zeichnend die Lesungen im Untergeschoss mitverfolgen und mehrere Stunden ihre Assoziationen auf ein langes Papierband übertragen. Dieses wandert als Fluss des Erzählens langsam durch einen Schacht nach unten und mündet zeitverzögert und bildhaft zu einem immer grösser werdenden Papierhaufen. Von Gianna Rovere

BRUGG Zimmermannhaus, diverse Orte und Veranstaltungen, Vernissage: Fr, 4. September, 19 Uhr. Bis 20. September. 36. Brugger Literaturtage, 18. bis 20. September

Grosssiedlungen im Pressebild

AUSSTELLUNG Das Stadtmuseum Aarau eröffnet während der Euro-päischen Denkmaltage eine neue Bilderschau aus dem Ringier Bild archiv zum Thema Grosssiedlungen. Während die «Wohnbauten für die Masse» in den 1950er- und 60er-Jahren als Garant für Fortschritt, tech nische Neuerungen und Wirtschaftswachstum standen und als Mittel der Stun-de gegen den akuten Wohnungsmangel propagiert wurden, deklarierte man sie wenige Jahre später als «Betonwüsten» und «anonyme Schlaf-stätten». Die Bilderschau gibt Einblick in den architektonischen Diskurs zum Wohnungsbau zwischen 1950 und 1980 und beleuchtet gleichzeitig die Rolle der Pressefotografie bei der Vermittlung des Wertewandels und der Kritik an der Nachkriegsmoderne. mh

AARAU Stadtmuseumab 12. September

Andreas Bächli und Maria Bänziger, «backstaging Welt». Fotomontage.

Sicht auf die Wohnsiedlung Onex bei Genf, 1969. Foto: Donald Stampfli StAAG/RBA1-1-15592_3

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinVORSCHAU

So digital kann Theater seinBÜHNE Das Jugendtheaterfestival Fanfaluca setzt sich mit den digitalen Formen der Schauspielerei auseinander und zeigt zwei Produktionen von Jugendlichen.

Zu Hause arbeiten und Freunde online treffen: Die Coro-na-Krise hat die Schweiz digitalisiert. Auch vor dem Theater hat die virtuelle Welt keinen Halt gemacht. Damit beschäf-tigt sich das diesjährige Fanfaluca: Das Jugendtheaterfestival thematisiert in seiner siebten Ausgabe die Möglichkeiten und Formen des digitalen Theaters.

In einem öffentlichen Gespräch zu Digitalisierung und Theater können Interessierte gemeinsam mit den Schau-

spieler*innen und Organisator*innen über die Chancen und Möglichkeiten der Schauspielerei im digitalen Raum spre-chen. Zudem präsentieren die Jugendlichen die Ergebnisse aus den Workshops, die während der Festivalwoche erarbei-tet werden.

Aufgrund der Pandemie werden erstmals nur zwei Produktionen am Festival gezeigt: «Es gab auch weniger Eingaben, da die Ensembles nicht proben konnten», erklärt Lukas Renckly, Mediensprecher des Festivals. Eröffnet wird das Fanfaluca vom Verein Fokus im Leben aus Basel-Stadt mit seiner Produktion «Liebes-Spiel – ein Theaterstück von und mit Jugendlichen mit einer unheilbaren Krankheit». Das Stück basiert auf den Erfahrungen und Gedanken schwer-kranker Jugendlicher und ist eine künstlerische Auseinan-dersetzung mit Leben, Lieben und Sterben.

Die Schultheatergruppe der Kantonsschule Enge zeigt das zweite Stück: «Kleider machen Leute oder Sallys Fall». Thematischer Ausgangspunkt ist hierbei Gottfried Kellers Novelle «Kleider machen Leute». In zwei Geschichten befassen sich die zehn Schauspieler*innen mit Fremd- und Selbstwahrnehmung. Dabei setzen sich die Nachwuchsdar-steller*innen mit der Frage auseinander, ob junge Menschen in der heutigen Gesellschaft ohne mediale Selbstdarstellung bestehen können.

Aufgrund der Massnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 finden die Vorstellungen nur im Theater Tuchlaube statt. Dort werden sich auch das Festivalzentrum und der Ort der Begegnung und des Austausches befinden. Von Barbara Scherer

AARAU Tuchlaube, Do, 8., bis So, 11. September Fremd- und Selbstwahrnehmung – Kleider machen Leute. zvg

Urbaner WahnsinnAUSSTELLUNG Im September lohnt es sich gleich mehrmals das Gluri Suter Huus in Wettingen zu besuchen. Als Satellitenausstellung zum Fantoche zeigt das Haus vier Künstler*innen, die zeichnerisch Welten er-schaffen, die für die Hilfe von Heldinnen zumindest offen wären. Es sind dystopische Visionen: Cornelia Hesse-Honegger zeichnet nuklearbeding-te Deformationen von Insekten, Ingo Giezendanner aka GRRRR bannt den urbanen Wahnsinn von Grossstädten auf Papier, Lika Nüssli berichtet in ihren comicartigen Malereien von der gesellschaftlichen Schattenseite, und Thomas Otts Werke evozieren albtraumhafte Erinnerungen.

In der zweiten Ausstellung versammeln sich die Urban Sketchers mit ihren Eindrücken, die sie während der Krise festgehalten haben. Es sind Bilder, die vor Kurzem wohl ebenso als dystopisch verstanden worden wären. Heute sind sie hoffentlich bald nur noch geteilte Erinnerungen. mh

WETTINGEN Gluri Suter Huus, Schöne heile Welt, bis 20. SeptemberUrban Sketchers, 27. September bis 18. Oktober

Thomas Ott, «Trilogie 3», Lithografie.

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VORSCHAUSept 20 Aargauer Kulturmagazin

SOUNDS Musikalische Demokratie auf Hoch­touren: Die Badener Band Al Pride tauft ihr neues Album im Royal Baden.

Ein kurzes Zaudern, ein Moment des Innehaltens, dann ist die Gewissheit da: Ich bin an dich gebunden, ich bedinge dich, und wenn du untergehst, dann gehe ich mit dir. Die Bläser setzen zur Fanfare an, Bass und Schlagzeug stehen noch näher zusammen, die Stimmen verlieren an Schwer-kraft, aber die Stimmung gewinnt an Dringlichkeit. «If You Go Down» entfaltet jetzt seine ganze epische Wirkung. Der Song ist ein Dialog mit dem versehrten Planeten über unsere Abhängigkeit von ihm, und die Schwierigkeit, diese anzuerkennen. Und er ist ein Popsong, wie er typisch ist für die Badener Band Al Pride: Die eine Hand ausgestreckt zur grossen Geste, die andere Hand auf dem Herz. Posen sind erlaubt, aber nie zum Preis der eigenen Haltung.

Schritte zurück, nach vorn«If You Go Down» ist die letzte Vorankündigung ihres

neuen Albums «Sweet Roller», das Ende August erscheint und am 11. September im Royal Baden getauft wird. Bereits im April erschien die EP «Spruce», deren Songs auch Teil des Albums sind. Und eigentlich wären Al Pride zu die-sem Zeitpunkt bereits einmal quer durch die Schweiz und Deutschland getourt mit den Songs – aber eben, der Virus. Doch Al Pride ist nicht die Band, die sich davon die Stim-mung verderben lässt.

In ihrer elfjährigen Geschichte hat sie viele Verände-rungen durchgemacht, personelle wie musikalische. Die kleinen Schritte zurück auf dem Weg nach vorne seien quasi integraler Bestandteil der «Idee» Al Pride, sagt Sänger Nico Schulthess. Nachzeichnen lässt sich das etwa am Songwri-tingprozess, den die mittlerweile achtköpfige Band ab 2016 radikal demokratisiert und damit geöffnet hat für unter-schiedlichste Perspektiven. Damals stiessen mit den Bläsern nochmals neue Instrumente und Musiker zur Band.

Vergleicht man die Songs des 2016 erschienenen Al-bums «Hallavara» mit der neuen EP «Spruce», wird deutlich, wie dieser Demokratisierungsprozess auf die Musik einge-wirkt hat. Sprang die dreiköpfige Bläsersektion auf Hallavara stellenweise noch aus dem Mix heraus, sind nun alle Instru-mente eng verwoben zu einem satten Klangbild. Sie haben zu einem Konsens gefunden.

Ob es denn nicht anstrengend sei, acht unterschiedliche Stimmen zu einer verständlichen Sprache zu verdichten? «Es braucht natürlich viel Ausdauer und Kritikfähigkeit», sagt Schulthess. Aber: «Wenn es dann klappt und acht Personen kompromisslos in eine Richtung ziehen, wird es unaufhalt-sam». Von Donat Kaufmann

BADEN Royal Fr, 11. September, 20 Uhr

Keine Pose zum Preis der eigenen Haltung

Al Pride präsentieren ihre demokratisch entstandenen Songs. Foto: Andrin Fretz.

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinVORSCHAU

Momentaufnahmen aus der rennenden ZeitAUSSTELLUNG Das Fotofestival findet dieses Jahr zum dritten Mal an verschiedenen Orten in Lenz burg statt. In den Ausstellungen, Workshops und Talks dreht sich alles um die Entschleunigung der Zeit.

Die Frau im gemusterten Pullover reckt ihre Arme in die Höhe und lehnt sich mit den Händen an die Wand: Der Berliner Fotograf Nils Stelte hat sie auf der Suche nach geistiger Regeneration mit seiner Kamera eingefangen. Sein Projekt «Renaissance» trifft den Nerv der Zeit und ist eines von vier Port folios, die von der Jury für den Fotowettbewerb des Foto-festival Lenzburg ausgewählt wurden. «Seine Fotografien und vor allem seine Bildauswahl stachen aus über 250 Einsendungen heraus. Die Serie erzählt vom Kampf mit Stress und von der Flucht von Städter*innen in esoteri-sche Selbstfindung. Das passt wunderbar zu unserem diesjährigen Thema des Festivals: ‹Zeiten unter Druck›», sagt die Festivalleiterin Margherita Guerra.

Ein Mittel, um zu verstehen2017 wurde das Fotofestival vom Verein

Lenzburger Gesellschaft für Fotografie gegrün-det, um relevante Fotografieausstellungen mit dem Fokus auf Vermittlung auch abseits der grossen Zentren erlebbar zu machen. Denn so-wohl Bilder wie auch das Fotografieren sind von unserem Alltag nicht mehr wegzudenken; aber es herrscht die Gefahr, dass die Bedeutung von professionellem fotografischem Arbeiten ver-gessen wird. «Die Fotografie soll ein Mittel sein, unsere Welt und unsere Gesellschaft besser zu verstehen. In der heutigen Bilderflut wird es im-mer schwieriger, diese Talente zu entdecken», erklärt Guerra. Mit diesem Ziel werden jedes Jahr Projekte gesucht, die Brüche zwischen Alltags- und Highlevelfotografie kreieren und das Festival zu einem Erlebnis für ein breites Publikum machen. So auch in der Hauptaus-stellung «Divided We Stand» im Stapferhaus: Das renommierte Schweizer Fotografenduo Monika Fischer und Mathias Braschler ist für ihre dokumentarische Foto arbeit 2019 für vier Monate durch vierzig US-Staaten gefahren und wollte herausfinden: Wo stehen die Menschen in diesem Land? Sie porträtierten Bürger*innen aus allen Gesellschaftsschichten und versuchten, ihre Ge-schichten vom Druck politischer, sozialer und persönlicher Veränderungen in der schnell rennenden Zeit einzufangen und als Momentaufnahme in Fotografie zu übersetzen. Von Gianna Rovere

LENZBURG Alte Bleiche, Stapferhaus und andere Orte, 12. September, 14 Uhr (Eröffnung, Bleiche). Bis 25. Oktober, jeweils Fr/Sa/So

Aus der Serie «Renaissance» vom Berliner Foto- grafen Nils Stelte, ausgestellt am Fotofestival Lenzburg. Foto: Nils Stelte

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VORSCHAUSept 20 Aargauer Kulturmagazin

AU F TA K T V E R A N S TA LT U N G

Kultur sichtbar machen, ihre Anliegen gegenüber Gesellschaft, Politik und Wirtschaft vertreten und Kulturschaffende und Kulturveranstaltende überregional und spartenübergreifend vernetzen. Das will der neu gegründete AGKV.

Mit welchen konkreten Zielen und Massnahmen?Wie war der AGKV schon aktiv und welche Schritte sind geplant? Was brauchen die Kulturschaffenden und Kulturveranstaltendenim Kanton?Darüber möchte sich der AKGV mit den Kulturakteur*innen austauschen.

Mit Anmeldung bis am 1. September: agkv.ch/auftaktveranstaltung-agkv/

Dienstag 8. September19.00-21.00 im Stapferhaus LenzburgSamstag

19. Sep. 202019:00 Uhr

Sonntag 18. Okt. 202010:30 Uhr

Samstag24. Okt. 202020:30 Uhr

Saisoneröffnung19:00 Apéro und Znacht20:306HandfulofBlues-Shuffle,SlowBlues,BluesRockEinweihungdesSchaukastensgestaltetvonHeidiWidmer

Samstag 14.Nov.202020:30 Uhr

FromBasinStreettoBroadwayMorgenthaler/ Breinschmid SextettGrosse Hits der Jazzgeschichte

Mundartprojekt Hunziker 2020Eine Matinée ganz im Zeichen der Aargauer Mundart

Eine Annäherung an Erik Satie„IchbinsehrjungaufeinesehralteWeltgekommen“vonRahelSohn-AchermannundWernerBodinek

Samstag17. Okt. 202020:30 Uhr

STERNENSAALDas Theater in Wohlen

Samstag 31. Okt. 202020:30 Uhr

PoscriptumLes Diptik sortieren ErinnerungspaketeTheaterkunstundClownerie-poetisch,tiefgründig,witzig

Das dritte LebenVorstadttheater BaselEinpoetischerReigenüberdenletztenLebensabschnitt

Atelierstipendium Belgrad 2021für den Zeitraum August bis November 2021 Bewerbungen digital bis zum 5.10.2020.

www.baden.ch/atelierstipendien

Durch­drungen von WeltAUSSTELLUNG Ein Blick aus dem Fenster, Men-schen im Bus, ein Pianist am Flügel – die Malerei von Milena Seiler ist durchdrungen von der Welt, in der sie lebt. Auf den grossformatigen Arbeiten zerfliessen die Konturen, Farbe trifft auf nasse Leinwände, schwarze Tusche und collagierte Elemente setzen Akzente. Im Zentrum der ersten institutionellen Einzelausstellung der Künstlerin steht hierbei der titelgebende Werkzyklus «Das japanische Zimmer». Gleichzeitig zu Seilers Bilder wird in Kooperation mit dem Animationsfilmfestival Fantoche das Schaffen der Silhouetten-Animati-onsfilmerin Lotte Reiniger (1899–1981) gezeigt. phn

BADEN Kunstraum29. August bis 25. Oktober

«Zimmer» von Milena Seiler. zvg

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinVORSCHAU

Magie entstehen lassenKLASSIK Am 6. September geht es im Trafo Baden los: Dann gibt der Norweger Rune Bergmann seinen Einstand als neuer Chefdirigent des Argovia Philharmonic. Im Interview blickt er dem Auftakt entgegen.

Rune Bergmann, Sie dirigieren das Argovia Philhar­monic am 6. September gleich zweimal – weil Sie sich so auf das Konzert freuen?

Rune Bergmann: Nun, seit wir wissen, dass wir auf die Eröffnung der Alten Reithalle in Aarau noch warten müs-sen, haben wir etwas Spektakuläres für das Trafo geplant. Wir hatten ein tolles Programm mit einem tollen Solisten vorgesehen, aber in der derzeitigen Situation, in der wir uns befinden, müssen wir ebenso wie die ganze Welt, Anpassungen vornehmen.

Das heisst?Das Corona-Virus hat die Or-

chester und das Kulturleben sehr beeinträchtigt. Für uns stand aber fest: Wir wollen unbedingt, gleich wie, für unser Publikum spielen. Selbst wenn dies bedeuten würde, dass wir das Konzert in verkürz-ter Form und mit angepasstem Programm zweimal durchführen müssten, damit es jeder hören kann. Genau das machen wir jetzt. Ich bin überzeugt, dass das Zusammentreffen von Orchester und Publikum am 6. September ein schöner Moment sein wird.

«Mit dem ersten Ton, den wir zusammen gespielt haben, habe ich mich in dieses Orchester verliebt», sagen Sie über Ihre Begegnung mit dem Argovia Philharmonic. In was haben Sie sich verliebt?

Jedes Orchester verfügt über eine ganz eigene Energie – in einigen Fällen lässt es eine solche vermissen. Die Musike-rinnen und Musiker im Argovia Philharmonic sind in dreierlei Hinsicht aussergewöhnlich: Sie spielen im Orchester, haben aber auch Zeit für Kammermusik; zudem unterrichten einige von ihnen auch. Diese Kombination macht sie sehr aufge-schlossen für musikalische Ideen; das ist das Erste, was mir sofort aufgefallen ist. Diese spezifische Energie macht das Potenzial für dieses Orchester sehr speziell.

Wer von einem Orchester spricht, spricht von seiner Unverwechselbarkeit. Wie erreicht man diese?

Die Kombination der Menschen ist entscheidend für den Erfolg. Ich kann mit Programmen arbeiten und das Orches-ter künstlerisch, technisch und musikalisch entwickeln. Aber nur die Kombination all dessen sowie die Persönlich-keit aller Musiker*innen vermögen Magie entstehen zu lassen.

Sie gelten als Multiinstrumentalist, denn Sie spielen Trompete, Klavier, Violine und Viola. Kann man Sie künftig nicht nur als Dirigent, sondern auch als Solist erleben?

Absolut! Natürlich möchte ich keinem unserer wunder-baren Musiker*Innen eine Gelegenheit wegnehmen, aber in einigen speziellen Situationen werde ich spielen. Das dürfte bereits im Dezember der Fall sein.

Sie sind Chefdirigent des Argovia Philharmonic sowie des Calgary Philharmonic Orchestra und der Phil har monie im polnischen Szczecin (Stettin). Die beiden Letztgenannten spielen in akustisch vor­züg lichen Konzerträumen. In einem Jahr wird das Argovia Phil harmonic in die Alte Reithalle Aarau einziehen. Welche Hoffnungen verbinden Sie mit diesem spe ziellen Ort?

Ich glaube, dass sich ganz viele Konzertbesucher*in-nen auf den besonderen Tag freuen, wenn wir den neuen Konzertsaal eröffnen können. Ich bin schon in der Alten Reithalle ge wesen – dort herrscht wirklich eine sehr speziel-le Atmosphäre. Die Kombination eines historischen Ortes mit schöner Musik – das wird perfekt sein. Interview Elisabeth Feller

BADEN TrafoSo, 6. September, 11 Uhr und 17 Uhr (ausverkauft)Programm: www.argoviaphil.ch

Der neue Chefdirigent Rune Bergmann. Foto: Kaupo Kikkas

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VORSCHAUSept 20 Aargauer Kulturmagazin

Zwei Schwergewichte im ImprovisierenSOUNDS Die beiden Jazzgrössen, der Gitarrist Lionel Loueke und der Schlagzeuger Ziv Ravitz, gastieren als Duo im Pflegidach Muri.

Die Veranstaltungsreihe «Musig im Pflegidach» in Muri ist nicht dafür bekannt, bescheiden in ihren Ansprüchen zu sein. Stephan Diethelm, der sie erfunden hat und seit Jahren kuratiert, gibt sich nur mit dem Besten zufrieden. Mit dem natürlich, was ihm persönlich am besten gefällt, was ihn berührt und was die Qualität hat, die er gerne hört. Ein gutes Rezept, um Konzerte zu organisieren, Claude Nobs in Mon-treux, und Niklaus und Arno Troxler in Willisau mach(t)en es genauso. Der Kurator ist Mittler zwischen Musizierenden und Pu blikum, man kann sich auf ihn verlassen, Stil und Qualität sind gesetzt – Zuhörende müssen allerdings mit der Ausrich-tung glücklich sein. Bei Stephan Diethelm ist diese klar: Er liebt Musiker*innen aus Israel und solche aus der jüdi-schen Diaspora in New York. Die ist überreich gesegnet mit wunderbaren Künstler*innen, und natürlich hat auch diese Szene ihrerseits eine musikalische Diaspora – eine fast unbe-grenzte Auswahl Musiker*innen zum Engagieren also.

Weltbürger zu GastFür Veranstalter wie Diethelm allerdings ist die jetzi-

ge Zeit sehr schwierig, «seine» Leute können im Moment kaum reisen, ein Wunschprogramm zusammenzustellen ist ziemlich herausfordernd. Umso schöner, dass es gelungen ist, zwei Schwergewichte der improvisierten Musik im Duo zu

engagieren, den Gitar-risten Lionel Loueke und den Schlagzeu-ger Ziv Ravitz. Möglich wurde es deshalb, weil die beiden Weltbürger im Moment in Europa leben.

Der Gitarrist Lionel Loueke stammt ursprünglich aus Benin in Westafrika, aus der Musik seiner Heimat und tausend anderen Ein-flüssen hat er seinen ganz persönlichen Sound kreiert, den Jazzgiganten wie Herbie Hancock oder Wayne Shorter gern in ihr musikalisches Universum inte grierten. Ziv Ravitz ist Israeli und heute einer der angesagten Drummer in New York, der kürzlich verstorbene Saxofonist Lee Konitz war einer seiner Arbeitgeber.

Überflüssig zu sagen, dass beide langjährige Freunde von Stephan Diethelm sind und mit Vergnügen im Pflegi-dach gastieren! Von Beat Blaser

MURI Musig im PflegidachSo, 6. September, 20.30 Uhr

Lionel Loueke. zvg

Choreografierte IndustriegeschichteBÜHNE Die Betonwände von der Zeit gezeich-net, rostige Überbleibsel von der einstigen Metallgiesserei – so präsentiert sich die Szene-rie von «Fallen». Unter der Leitung von Sarah Keusch und Jeanine Reutemann entstand eine künstlerisch-kulturelle Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Zusammenspiel von Tänzer*innen der Com-pagnie Quilla und einer Videoinstallation. Die gleichsam performative und installative Bespie-lung der alten Metallgiesserei findet im Rahmen des Projektes #ZeitsprungIndustrie statt. phn

OBERSIGGENTHAL Oederlin Areal,Do, 3. September, 17. 30 Uhr, Fr, 4. September, 11 / 17.30 Uhr

Tänzer*innen der Compagnie Quilla. zvg

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinVORSCHAU

Amalgam aus Antike und ModerneSOUNDS Ein psychedelisch-musikalisches Erlebnis an einer einzigartigen Location – wenn Dub Spencer & Trance Hill im Römerlager Vin donissa aufspielen, verschmelzen Welten. Hier der von Trance und Rock geprägte Dub-Reggae, da die römischen Legionäre, Gladiatoren und antike Kulisse, lassen sie das Publikum zusammen mit Umberto Echo am Misch-pult in psychedelische Sphären eintauchen. Das im Rahmen der Soundwerkstatt «Tumultus» stattfindende Konzert ist zudem die Plattentaufe des neusten Albums, «Tumultus II», der kreativen Luzerner Musiktüftler. Dabei dürfen wir uns auf eine Hommage an das Windischer Legionslager freuen. phn

WINDISCH Römerlager VindonissaFr, 18. September, 21 Uhr

Die Luzerner Dub-Reggae-Künstler Dub Spencer & Trance Hill. zvg

Ein zahmes MonsterSOUNDS Was lange währt, wird endlich gut – diese zwar etwas abgedroschene Phrase umschreibt doch allzu treffend das kürzlich erschienene Erstlingswerk der Zürcher Indie-Popper Tim Freitag. Bereits seit dem Jahr 2011 produziert das Quintett Musik, wurde dann aber zwischenzeitlich auf Eis gelegt. Dass sie nun die Auftau-phase mehr als überstanden haben, zeigt der Langspieler «Monsters Forever» in eindrücklicher Weise: Auch wenn der Albumtitel etwas Ungetümes verspricht, handelt es sich bei dem vermeintlichen Monster vielmehr um eine verspielte Kreatur zwischen tanzbarem Pop und melodiegetränktem Indie mit viel Liebe zum Detail. Die Texte über Sehnsucht und gebrochene Herzen unterstreichen zwar den melancholischen Grundton des Werks, gleichsam lässt die Musik Hoffnung auf bessere Zeiten aufkeimen. Wenn diese Kompositionen – so, wie von Tim Freitag gewohnt – live mit einer unglaublichen Energie vorgetragen werden, ist ein einmaliges Konzerterlebnis garantiert. Von Philippe Neidhart

AARAU KiffFr, 4. September, 20.30 Uhr

Das Zürcher Quintett Tim Freitag. Foto: Nadja Stäubli

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VORSCHAUSept 20 Aargauer Kulturmagazin

Bei Vollmond ins MuseumDIES & DAS Nachts ins Museum? In der magischen Nacht des Vollmon-des ist dies im Hexenmuseum Gränichen möglich. Bis Mitternacht haben die Besucher*innen Zeit, sich vom mystischen Ort und vom Thema ver- oder besser entzaubern zulassen. Denn das Hexenmuseum versteht sich als Ort der Information und Aufklärung und hinterfragt kritisch Volks-

und Aberglauben, hilft falsche Vorurteile und Vorstellungen zu Hexen abzubauen und liefert einen profunden Einblick in den

Forschungsstand über die Hexenprozesse in der Schweiz.Ab 11 Jahren. mh

GRÄNICHEN Hexenmuseum Schloss Liebegg Di, 1. September (Vollmond), ab 20 Uhr

Lauschen und horchenBÜHNE In ihrem Stück «Klank» für die jüngsten Zuschau- er* innen begeben sich die Puppenspielerin Rahel Wohl-gensinger und die Musikerin Andrea Zuzak auf eine Reise in den Klang der Dinge.

Was tönt denn da? Es kreiselt, es reibt, es schlägt, wischt, bricht und klopft. Durch einfache Animation werden die Dinge lebendig und zum Klingen gebracht. Wie klingt Stein, wie tönt Holz, Laub oder Tannenzapfen und wie Knäckebrot? Eine Klangreise, die die Ohren weckt, die überrascht und verblüfft. Ab 2 Jahren. mh

AARAU TuchlaubeSo, 20. September, 11 Uhr

Bunte Fantasiewelten FILM Das Fantoche bietet eine ganze Reihe von Filmen für ein jüngeres Publikum. Neben Wettbewerbsblöcken mit Kinder- und Jugendkurzfilmen werden neue Lang filme («Fritzi – Eine Wendewundergeschichte»), aber auch Klas-siker wie «Die Abenteuer des Prinzen Achmed», einer der ersten animierten Langfilme (Scherenschnitt-Technik), der musikalisch live vertont wird, oder «Ernest and Céles-tine» gezeigt. Auch junge Manga-Fans kommen auf ihre Rechnung: «Kiki’s Delivery Service», der japanische Kultfilm aus dem Jahre 1989 läuft gleich dreimal im Programm. mh

BADEN Fantoche1. bis 6. September

Idealer Ort für ein Hexenmuseum: Schloss Liebegg. zvg

Rahel Wohlgensinger. Foto: Ilja Mess

Videostill aus dem Film «School of Development» von Anastasiya Sokolova

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinVORSCHAU

Mut zum SelbstbetrugDie Bühne hat ihn wieder. Nach dem Ende von «Late Update» auf SRF tut Michael Elsener das einzig Sinnvolle: Er biegt sich und uns die Welt glücklich. Sein frischgebacke-nes Bühnenstück «Fake Me Happy» ist die «ideale Ergänzung zu un serem täglichen Selbstbetrug», so der Elsener. «Die beste Schwei-zer Comedy Show 2023» schreibe die «New York Times» dazu, so ebenfalls der Elsener.

ZUG Theater Casino, 25. und 26. September, 20 Uhr

Jazz und PizzaIn Kriens werden Gaumen- und Ohrenfreuden kombiniert: Die neue Konzertreihe «Jazz & Pizza» bietet, was der Name verspricht. Manuel Kaufmann, Patrick Müller und Luca Sisera wollen auf dem Areal der Krienser Teiggi einen «hyperoffenen» Ort schaffen. Eine Initiative mit Musik und italieni-scher Spezialität gegen Unsicher-heit und Misstrauen, für Mut und Neugier.

KRIENS Teiggi Areal, jeweils So, 30. August, 6./13./20./27. Septem-ber, 17 Uhr

KlangverschiebungenVerschiebungen in der Gesell-schaft, seismografische Schwin-gungen, Bewegungen in der Erdkruste: «Tektonik» lautet das Thema des diesjährigen Musik-festivals Bern. Ein Festival für zeitgenössische, improvisierte, experimentelle und elektronische Musik mit über 40 Veranstaltun-gen. Verschiebungen erleben: Etwa am Konzert des Ensembles Mothertongue um den Komponis-ten Charles Uzor, das sich mit der Wandlung unserer Muttersprache auseinandersetzt.

BERN Diverse Orte 2. bis 6. September

Kinokonzert Für einmal musst du dich nicht entscheiden, ob du ins Kino oder an ein Konzert gehen möchtest, denn du kannst beides gleichzeitig haben. Das Kino Cameo und das Salzhaus kollaborieren mit Sound und Film. Emilie Zoé und Christian Garcia-Gaucher vertonen mit ihrer imperfekten und sanft störenden Musik den schwedischen Film «A Pigeon Sat on a Branch Reflecting on Existence». Regisseur Roy An-derson philosophiert darin kritisch über das menschliche Dasein.

WINTERTHUR Mi, 16. Sep tember, Kino Cameo

«Anna Göldi» Seit Jahren begeistert die Freilicht-bühne Rüthi das Publikum mit ihren aufwendigen Inszenierun-gen. Dieses Jahr inszeniert sie das Stück «Anna Göldi», geschrieben und aktualisiert von Theater- und Filmautor Kuno Bont. Damit erzählt das Stück wiederum eine regionale Geschichte und bringt ein lebendiges Gesellschaftsbild des 18. Jahrhunderts auf die Büh-ne. Das Stück wird vom 4. bis zum 20. September 13 Mal aufgeführt. Zwei Zusatzvorstellungen gibt es am 10. und 17. September.

RÜTHI Festspielareal Werben, 4. bis 20. September

Skurriler RummelplatzBuffpapier wurde 2000 von Fran-ziska Hoby und Stéphane Fratini gegründet und hat sich der Poesie des Körpers verschrieben. Treibstoff ihrer Theaterstücke ist das Grotes-ke, Absurde, Bizarre. Im September feiert die Compagnie Buffpapier ihr 20-jähriges Bestehen: ein Rum-melplatzfest in Zusammenarbeit mit dem Theater Café Roulotte und Chocherey. Dazu Rahmenpro-gramm für Gross und Klein, mit Theater, Musik, Essen, Barbetrieb – und natürlich Zuckerwatte.

ST. GALLEN Kreuzbleiche, 9. bis 13. September

Virtuelle Gefühle Wenn sich die emotionale Intelli-genz der Menschen und jene der Maschinen annähern – wissen wir dann noch, wie wir wirklich fühlen? Das Haus der elektronischen Künste zeigt, wie Technologie und Medien unsere Gefühle beeinflussen. Die Werke der 20 Kunstschaffenden reichen von künstlicher Intelligenz, Gaming und interaktiven Installatio-nen über Robotik und Biometrie bis hin zu Videoinstallationen, virtueller Realität und Fotografie.

MÜNCHENSTEIN Haus der elektronischen Künste, bis 15. November

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VORSCHAUSept 20 Aargauer Kulturmagazin

Unsterblich verliebt«Undine» von Christian Petzold, Deutschland, 2020

Undine ist ein Wassergeist, die uralte Figur der Nymphe, die eine Seele bekommt, wenn sie sich mit einem Menschenwesen vermählt. Scheitert ihre Liebe, bringt sie dem Geliebten den Tod. Christian Petzold (Barbara, Transit) erzählt die unsterblich tödliche Liebesgeschichte Undines im heutigen Berlin und seiner Umgebung und kann dabei auf ein grossartiges Schauspielpaar set-zen: Franz Rogowski, der als Industrietaucher in die Seen steigt, und die an der Berlinale ausgezeichnete Paula Beer, die die Undine verkörpert und als Historikerin durch Berlins Stadtmodelle führt. Einmal mehr schafft Petzold dabei eine distanziert nahe Erzählung, in der die Transzendenz des Zusammengehens fassbar wird und gleichzeitig seine Rät-selhaftigkeit bewahrt. Das ist ein Tauchgang in den Waldsee der Liebe.

AB 28. AUGUST im Kino

Zerriebene Jugend zwischen den Fronten«Notre­Dame du Nil» von Atiq Rahimi, Ruanda 2019

Ruanda, 1973. Junge Mädchen werden im angesehenen katholischen Internat Notre-Dame du Nil hoch oben in den Hügeln zur künftigen Elite Ruandas ausgebildet. Sie teilen den Schlafsaal, dieselben Träume und Teen-ager-Sorgen, egal ob Hutu oder Tutsi. Doch im Land brodelt ein tiefsitzender Konflikt, der sich zunehmend in die Schule einschleicht und das Leben der jungen Mädchen für immer verändern wird. Atiq Rahimi («The Patience Stone») hat den gleichnamigen autofiktionalen Roman von Scholastique Mukasonga fesselnd und in traumhaften Bildern umgesetzt, schafft dabei Zusammenhänge zur europäischen Geschichte und taucht in die mythische Welt der Tutsi ein.

AB 3. SEPTEMBER im Kino

Mitten unter uns«Hexenkinder» von Edwin Beeler, Schweiz, 2020

Man kann es kaum glauben, dass sich die Kindheitsgeschichten, die Edwin Beeler zusammengetragen hat, mitten unter uns abgespielt haben und dies in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es sind Erzählungen von zwangsversorgten Heimkindern, die im Namen der Religion gequält wurden, sich nicht brechen liessen und dank Fantasie überlebt haben. Man lauscht dem, was die Porträtierten erzählen, und schaut, was der Filmemacher mit seinen eigenen Bildern schafft: Das sind bewegende, stille Aufnahmen, die dem Unfassbaren Raum und Ruhe geben.

AB 20. SEPTEMBER im Kino

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinVORSCHAU

«Bi aller Liebi», darüber müssen wir sprechen! «Bi aller Liebi» ist ein fünfköpfiges Radiokollektiv aus Bern, das sich für die grossen und kleinen Fragen ausserhalb des Rampenlichts interessieren. In ihrer monatlichen Talk-Sen-dung beleuchten die Macher*innen Themen, die sonst in den Medien wenig Beachtung finden. Intergeschlecht-lichkeit, Zwangssexarbeit in Konzentrationslagern oder junge Witwer und Witwen sind nur ein paar Beispiele jener Themen, denen sie sich annehmen. Sie diskutieren mit Menschen über ihre Erfahrungen und geben ihren Stimmen Raum. Sie fragen kritisch, beleuchten aus verschiedenen

Blickwinkeln und unterhalten sich darüber, wie es auch anders ginge. Manchmal auch mit Live-

publikum, so wie letztens ihre Sendung zum Thema Fussball, die live übertragen wurde. Die Musik zur Sendung bringen die Gäste mit, für die vielen Fragen sorgt das Kollektiv. Reinhören und den Horizont erweitern – je-

weils am zweiten Samstag des Monats von 17 bis 18 Uhr. kk

BI ALLER LIEBI Sa, 12. September, 17 Uhr«Bi aller Liebi»: Radiokollektiv aus Bern. zvg

MATONDOZürich

«Sinking» Single

Hier haben wir uns aber die Ohren gerieben. Denn was die junge Zürcher Producerin und Singer-Songwriterin als Ausflug in den Neo-Soul abliefert und in ihre gerademal zweite

Single packt, verbindet unaufdringliche Arran-gement in zurückhaltend-pluckernden Beats mit beseelten Vocals und Lyrics, die unter die

Haut gehen. Würde auch gut ins Vorprogramm von Vagabon passen.

EGOPUSHER Zürich

«Beyond» Album

Das Duo Egopusher zeichnet den Soundtrack zu einem (bisher) ungeplanten, unveröffent-

lichten Sci-Fi Epos. Tracks mit Wärme, Drama-tik und Dringlichkeit im Spannungsfeld von «Landeanflug auf unbekannte Planeten» zu «Ausweichmanöver im Asteroidenfeld» und

«Kryo-Schlaf im Orbit.» Szenerie: Post-Erde-Ära. Ästhetik: Möbius. Clubtracks im Grossleinwand-

format!

PANDA LUX St. Gallen

«Fun Fun Fun» Album

Huch, die singen ja auf Hochdeutsch. Nicht nur sprachlich Bekömmliches, sondern auch musikalisch Wohltuendes bietet das Quartett

auf ihrem zweiten Album «FUN FUN FUN». Es klingt, wie es heisst. Denn es macht Spass, den verspielten Gitarrenriffs, elektronischen

Hymnen, leichtfüssigen Melodien zu folgen und «nach ner Pille, die dich tief innen glücklich

macht» zu suchen.

Single oder Album? Wie es euch gefällt!

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VORSCHAUSept 20 Aargauer Kulturmagazin

Grundverschieden und unzertrennlichSerra de’ Conti, ein Dorf in den italienischen Marken, zur Zeit des Ersten Weltkriegs: Der Einzelne zählt nur, wenn er arbeitet; keinem Bauern gehört das Land, das er bestellt. Die Familie des Bäckers Ceresa lebt in grosser Armut. Zu ihr gehören Nicola, ein schwächlicher Junge, aus der Sicht des Vaters für nichts zu gebrauchen. Und Lupo, der starke, aufsässige Kämpfer gegen die Ungerechtigkeit der Mächti-gen. So verschieden die beiden Brüder sind, so fest halten sie zusammen. Doch zwischen den beiden steht eine Lüge, die ihre Beziehung auf die Probe stellt.

Giulia Caminito erzählt in karger Sprache, mit wirkungs-vollen Bildern die Geschichte einer italienischen Familie – und damit auch die Geschichte Italiens von Malatestas Anarchisten, dem Ersten Weltkrieg und der Spanischen

Grippe bis zum Aufstieg Mussolinis. Das Buch ist nicht nur eine Familiengeschichte, son-dern auch ein politischer Roman. Es ist dem Andenken ihres Urgrossvaters gewidmet, einem in den Marken bekannten Anarchisten, des-sen Spuren sich nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland verlieren. Von Ursula Huber

Giulia Caminito. Ein Tag wird kommen. Wagenbach 2020.

Schicksal eines HausesMax Taubert ist ein junger Architekt, knapp 20 Jahre alt. Im Jahr 1909 entwirft er die Villa Rosen, ein neoklassizistisches Landhaus, für Professor Adam Rosen und seine Frau Elsa. Taubert, der später weltberühmt werden wird, realisiert damit sein Erstlingswerk in einer Villenkolonie. Fast 100 Jahre später, Mitte der Neunzigerjahre, entdecken Frieder und Hannah Lekebusch die leer stehende Villa Rosen am Rande des Berliner Grunewalds und erlie-gen ihrem verwunschenen Charme. In einer aufwendigen Restaurierung stellen sie den Originalzustand des Hauses wieder her, und schnell wird die Villa zum Pilgerort für Taubert-Fans, Künstler*innen und Journalist*innen.

Rückblenden an den Beginn des 20. Jahrhunderts und die Gegenwart wechseln sich in diesem Buch sprunghaft ab. Gleichzeitig spannt «Das Gartenzimmer» einen Bogen von der Aufbruchstimmung jener Zeit über die Weimarer Republik und die Herrschaft der Nationalsozialisten bis in die Gegenwart. Andreas Schäfer erzählt feinfühlig vom Schicksal eines Hauses und natürlich vom Leben derer, die es bewoh-nen. Wenn alles in Bewegung und Veränderung begriffen ist, wird ein altes Haus zu einem – vermeintlichen oder tatsäch-lichen – Fixpunkt. Von Ursula Huber

Andreas Schäfer. Das Gartenzimmer. Dumont 2020

In der Welt VerloreneRolf Lapperts soeben erschienene Roman «Leben ist ein unregelmässiges Verb» handelt von Freundschaft, Verlust und dem Trost der Erinnerung.

1980 werden im Kampstedter Bruch vier Kinder von den Behörden entdeckt. Versteckt vor der Welt, lebten sie in einer Aussteigerkommune auf dem Land: Frida, Ringo, Leander und Linus. In der ersten Zeit nach ihrer Entde-ckung, die in Radio, Fernsehen und Zeitungen «Die Befrei-

ung» genannt wird, widerfährt den vier Kindern viel Neues. Aus der Isolation in die Wirklichkeit geworfen, blicken sie staunend um sich und leben die unterschiedlichsten Leben an zahllo-sen Orten: in Pflegefamilien und Internaten, auf Inseln und Bergen, als Hassende und Liebende. Wie finden sich Verlorene in der Welt zurecht? Ist die Vergangenheit jemals vergangen?

Rolf Lappert beherrscht die Kunst des Geschichtenerzählens. In diesem grossen Roman tauchen wir ein in die unterschiedlichen

Lebenswege der vier Kinder und in andere Welten.

1958 in Zürich geboren, lebt Lappert heute im Aargau. Er absolvierte eine Ausbildung zum Gra-fiker, war später Mit-begründer eines Jazz-clubs und arbeitete zwischen 1996 und 2004 als Drehbuch-autor. 2008 erschien das Buch «Nach Hause schwimmen», das mit dem ersten Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde. Darauf folgten 2010 der Roman «Auf den Inseln des letzten Lichts», 2012 der Jugend roman «Pampa Blues» und 2015 der Roman «Über den Winter». Von Ursina Boner

Rolf Lappert. Leben ist ein unregel­mässiges Verb. Hanser 2020.

Rolf Lappert. Foto: Sonja Maria Schobinger.

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SETIPPS KRONENGASSE AARAU

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinMAGAZIN

TEXT MICHAEL HUNZIKER UND PHILIPPE NEIDHART | FOTOS ZVG

Zwischenhalt: Kreativ­ kosmos

KUNST Die Gentrifizierung frisst die Räume der Kreativen – mit gravierenden Konsequenzen, nicht nur für die Kreativschaffenden, sondern für die allgemeine Lebens ­ qualität eines Ortes. AAKU hörte sich in den Städten Aarau und Baden um und sprach

mit Künstler*innen über die Bedeutung des «Offspaces».

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MAGAZINSept 20 Aargauer Kulturmagazin

Anfang Jahr nahm der Verein Kunstraum Baden ein Thema auf seine Agenda, dessen Tragweite nicht zu unterschät-zen ist. In einer Veranstaltungsreihe wollte er den Fragen nachgehen, welchen Raum Kreativschaffende brauchen und unter welchen Bedingungen Kunst entsteht (s. Interview mit Hans-Jörg Sauter). Leider mussten einige Veranstaltun-gen abgesagt werden, doch die Fragen bleiben. Sie lassen sich sogar in einen breiteren Zusammenhang stellen. Räume für Kreativschaffende sind eng verbunden mit der Stand-ortentwicklung, der Innovationsfähigkeit und letztlich der Lebensqualität einer Stadt. Darüber besteht politischer Kon-sens. Ateliers, Zwischennutzungen und Räume zur freien Gestaltung beleben Orte. Leider konfligiert dieser Konsens aber mit den Renditeinteressen der Immobilieneigentü-mer*innen, die wiederum Steuereinnahmen generieren und die sich somit ohne grosse Opposition des Souveräns mit ihren Projekten durchsetzen. Und daher weichen immer mehr Brachen neuen Wohnüberbauungen und Bürokom-plexen.

Eine problematische Tendenz, die kürzlich auch der ETH-Stadtforscher Christian Schmid in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» betonte. Laut Schmid gelte es zu verhindern, dass in freistehende Gewerberäume in der In-nenstadt Büros installiert würden. Es brauche Ateliers, Bars, Kitas – Begegnungsorte, an denen sich ein qualitativer Aus-tausch zwischen Menschen ereignen kann. Das bedeutet, dass die Mietkosten tief sein müssen. Und diese können nur durch öffentliche Planungsinstrumente gesteuert werden.

Produktionsräume werden vergessenRäume wie Museen und Veranstaltungsorte, an denen

Kultur genossen werden kann, sind im politischen Bewusst-sein der Städte fest verankert und werden alimentiert. Anders bei den Räumen der Kulturproduktion. Die Aarauer Künstlerin Sabine Trüb kritisiert, dass die einen Räume gefördert, die anderen vernachlässigt respektive sich selbst überlassen werden: «Neben den Kulturkonsumstätten braucht es auch Räume zur Produktion von Kunst und Kul-tur. An diesen Orten werden Fragen zur Welt gestellt, Neues erprobt und noch nie Dagewesenes gedacht. Es sind Räume, die wesentlich zum Leben einer Stadt beitragen – nicht nur zu ihrem Image.»

Dass diese Produktionsräume und ihr «Output» nur indirekt sichtbar sind, ist vielleicht ihr Problem. Wie können sie dennoch gefördert, erhalten und neu geschaffen werden, bei dem hohen Renditedruck des Immobilienmarktes, dessen Gesetze es nicht vorsehen, günstigen Arbeitsraum bereitzustellen? Zu welchem Schluss kommen die Städte? Sehen sie Handlungsbedarf, und wenn ja, welche Instrumen-te stehen ihnen zur Verfügung?

Die Antworten der Verantwortlichen der beiden Städte Baden und Aarau zeigen ein ähnliches Bild. Beide weisen darauf hin, dass sie sich für Zwischennutzungen einsetzen, und belegen das mit ein paar Beispielen: Die Stadt Aarau unterstützte etwa das Projekt Prozessor mit seinen offenen Werkstätten im ehemaligen Eniwa-Gebäude, wie Hanspeter Thür, Stadtrat (Ressort Hochbau und Raumplanung), erklärt. Von Badener Seite verweist Jarl Olesen, Leiter Planung und Bau, auf das städtische Engagement für das ehemalige Kino Royal und das Werkk, das die Stadt von der ABB übernom-men und in einen kulturellen Raum umfunktioniert hat (als Ersatz für das Merker-Jugendkulturhaus notabene).

Nun sind das interessante Beispiele, Einzelfälle, die über das Fehlen von systematischen Instrumenten zur Förderung von kulturellem Freiraum hinwegschauen lassen (inwiefern noch von Freiraum gesprochen werden kann, wenn die Städte das Angebot bereitstellen und die Kriterien ihrer Nutzung bestimmen, ist eine andere Frage). Möchten Kunstschaffende etwa leer stehende Büroräume zwischen-nutzen, sind sie mit ihrem Vorhaben schnell, etwa aufgrund von Lärmemissionen, nicht mehr zonenkonform. An diesem Punkt wäre es dienlich, über einen einschlägigen Artikel in der Bau- und Nutzungsordnung zu verfügen, der ebendie-ses regelt. Handlungsbedarf besteht gemäss Hanspeter Thür in Bezug auf nichtzonenkonforme Zwischennutzungen je-doch nicht: «Dieses Problem stellt sich in Aarau aus meiner Sicht nicht.» Und Jarl Olesen aus Baden, wo es in der BNO ebenfalls keinen entsprechenden Artikel gibt, erklärt: «Nicht zonenkonforme Nutzungen wären nicht bewilligungsfä-hig. Ausgenommen sind Nutzungen, die weniger als zwei Monate dauern und bei denen nicht mit Lärmemissionen zu rechnen sind.»

Es gibt aber Städte, die dem Sachverhalt anderes Ge-wicht einräumen: Thun etwa hat dies so geregelt, dass für eine auf fünf Jahre begrenzte Zwischennutzung auch nicht zonenkonforme Projekte möglich sind. Andere Städte wie Bern und Zürich übernehmen die Rolle des Vermittlers bei Zwischennutzungen, sie mieten und untervermieten leer stehende Räume oder ganze Brachen. Ein weiterer Schritt wäre, um Leerstand von Büroräumen zu vermeiden, eine Nutzungspflicht einzuführen. Denn für Immobilieneigen-tümer*innen ist es rentabler, die Büroräume mit ihrem hohen Wertpotenzial leer stehen zu lassen, als sie günstiger (zwischen-) zu vermieten, weil sich dies als Wertminderung in ihren Büchern niederschlagen würde. Aber genau solche längerfristigen preisgünstigen Zwischennutzungen wären gefragt, wie die nachfolgenden Atelierbesuche zeigen. mh

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinMAGAZIN

Freiraum vor der Transformation in einen Selecta­ Automat

Anfang 2019 hat die SBB am Bahnhof Turgi ihre Schalter geschlossen. Verirren sich zwischendurch SBB-Kund*in-nen hierher, erhalten sie dennoch eine Auskunft. Denn nun arbeiten hinter den dicken Scheiben die Künstlerinnen Silja Dietiker und Maria Bänziger. Mehr oder weniger unfrei-willig hören sie sich auch schon mal Reklamationen an, die sie amüsiert in einer «Chronologie der ver(w)irrten Passant*innen» festhalten. Seit letztem Sommer haben sie die «Schalterhalle» mit anderen Künstler*innen als Atelier gemietet. Trotz der sehr knapp befristeten Nutzungsdauer bis Ende 2020 haben sie hier einen einladenden «Offspace» kreiert. «Solche Gebäude sollten der All-gemeinheit offenstehen und nicht zwei Jahre lang leer stehen», sagt Silja Dietiker. Das Gebäude dient ihnen nicht nur als Schaffensraum, sondern auch als sozialer Treff-punkt. So veranstalten sie etwa jeden Freitag eine Bar, die auch für Nichtmitglieder der Atelier-gemeinschaft offensteht. Sieben Personen teilen sich die Miete von 1500 Franken, um in den Räumen künstlerisch zu arbeiten.

«Das kurzfristige Provisorium gibt uns die Gelegenheit, etwas auszuprobieren, was wir bei einer längerfristigen Lösung wohl nicht machen würden», sagt Dietiker. Dann würden sich die Diskussionen schnell um feste Rauman-teile drehen, «jetzt nehmen alle so viel Raum ein, wie

sie brauchen – und es funktioniert.» Für beide ist es ein idealer Ort zum Arbeiten. «Die Lage direkt am Bahnhof ist perfekt, und die offene Raumstruktur lässt viel Licht hinein. Draussen ist immer viel los, der Ort hat urbanes Flair», sagt Maria Bänziger. Am 31. Dezember 2020 ist Schluss

mit dem Atelier, ab dann wird die Valora AG die Fläche mieten. Im Hinblick auf die Zukunft des Bahnhofsgebäudes mutmassen die Künstlerinnen, dass ein «unbedien-ter, automatisierter 24-h-Laden» einziehen wird – «das Sinnbild einer lebensfernen Nutzung schlechthin, profitorientiert, ohne gesellschaftlichen Nutzen fürs Dorf – toter kann ein Raum nicht sein», so Dietiker, und Bänziger fügt an, «es ist bedauernswert, dass solche Orte stets an denjeni-gen Akteur gehen, der einfach die meiste Miete bezahlt. Der Bahnhof Turgi könnte mit einer anderen Nutzung als einem überdimensio-nalen Selecta-Automaten bestimmt besser zur Identität und Lebens-qualität von Turgi beitragen.»

Damit überhaupt Verhandlungen zwischen Gemeinden, Nutzungsinteressierten und Immobilieneigentümer*innen geführt werden können, bei denen es sich nicht nur um mo-netäre Argumente geht, würden die beiden Künstlerinnen es begrüssen, wenn es ein kantonales Büro für Zwischen-nutzungen gäbe, das als Beratungs- und Koordinationsstelle agieren könnte. mh

«Der Kommerzialisierung entgegen treten»Interview mit Hans­Jörg Sauter, Vorstand Verein Kunstraum Baden

Wo verortet der Verein Kunstraum Defizite in der Stadtentwicklung von Baden?

Wir sind der Ansicht, dass Künstler*innen einen wichtigen Beitrag zu einem vielfältigen und vor allem nicht kommer-ziellen Stadtleben leisten. Dabei zeigt sich, dass viele dort anzutreffen sind, wo die Mieten tief sind, etwa in brachliegen-den Industriearealen, meist in urbanem Kontext. Der Druck auf diese meist gut erschlossenen Areale hat in den letzten Jahren stark zugenommen, mit der Folge, dass Frei- und Experimentierräume zunehmend verschwinden.

Wie kann dem entgegengewirkt werden?Bedürfnisse der Künstler*innen sollten bei der Entwick-

lung dieser Areale besonders berücksichtigt werden, etwa

durch einen bewusst tief gehaltenen Ausbaustandard und besondere Mietmodelle. Als gutes Beispiel kann das von privater Hand getragene Merker-Areal in Baden gelten. Es braucht weitere solche Orte, mit unterschiedlichen Schwer-punkten. Wir wünschen uns, dass die Stadt eine aktive Rolle in der Stadtentwicklung einnimmt und einer weiteren Kom-merzialisierung, die vor allem den Interessen einer gehobe-nen und zahlungskräftigen sozialen Gruppe dient, entgegen-tritt und hier einen Ausgleich anstrebt.

Wo liegt noch Entwicklungspotenzial?Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Transformation

der Innenstadt, wo in absehbarer Zeit in den Erdgeschossen weitere Ladengeschäfte verschwinden werden. Diese Ent-

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MAGAZINSept 20 Aargauer Kulturmagazin

Ort der grossen OffenheitÜber eine hohe Feuertreppe, die noch an ein Kiff vor seiner letzten Metamorphose erinnern, erreicht man Sabine Trübs Atelier hoch oben im Siloturm der ehemaligen Fut-terfabrik. Die Architektin und Künstlerin arbeitet hier seit 30 Jahren, «seit den Anfängen dieses Ortes». Den gros-sen Raum teilt sie sich mit der Künstlerin Sophia Basler. Sabine Trüb bereitet gerade eine Ausstellung in Zürich vor. Grossformatige Bilder wird sie zeigen, die eben hier entstanden sind. Ohne diesen Raum gäbe es auch die Bilder nicht – seine physischen Dimensionen spiegeln sich im zweidimensionalen Me-dium des Papiers.

Im Laufe der Jahre hat Sabine Trüb den Raum verändert. Sie hat sich eine heizbare Kammer ein-gebaut, damit sie auch im Winter arbeiten kann. Gewissermassen ist dieser Raum selbst ein Werk: ein Universum voller Bilder und Objekte.

Das Kiff soll in absehbarer Zeit in einen Neubau ziehen, der je nach politischem Willen mit oder ohne Atelierräume gebaut wird. Die Futterfabrik wird dann wohl abgerissen und an ihrer Stelle eine Wohnüberbauung gebaut. Sabine Trüb ist sich sicher: «Einen solchen Raum mit dieser Grosszügigkeit werde ich nicht mehr finden.» Auch wenn es im neuen Kiff Ateliers geben würde, sieht sie die von ihr mitinitiierte Idee sich verflüchtigen: «Es sind neue Zeiten, und das Kiff ist quasi mit uns alt (und zahm) geworden. Kiff hat sich

von der selbst hergerichteten Bretterbude zum Leuchtturm gemausert, und inzwischen ist auch viel Geld im Spiel, Markt und Abhängigkeit. Das steht in einem gewissen Wi-derspruch zu Freiraum und Autonomie. Dennoch: Gut, dass Kiff überlebt und neu gewandet wird, und gut, werden sich die wilden Jungen weiterhin eigene Freiräume und Autono-mie erobern – diesbezüglich bin ich zuversichtlich.»

Fast jeden Tag geht Sabine Trüb in ihr Atelier. «Wenn ich die Treppe hochgehe, bleibt der Alltag hinter mir, und wenn ich den Raum rieche, stellt sich automa-tisch eine konzentrierte, spieleri-sche Entspanntheit ein, sozusagen eine fokussierte Offenheit.» Was sie sehr schätzt an diesem Ort, sind die Nachbarschaften zu ande-ren Künstler*innen. «Die Stühle, auf denen wir sitzen, sind oft besetzt», sagt sie. «Die sponta-nen Treffen, der Austausch unter Gleichgesinnten ist für das eigene Schaffen sehr motivierend.»

Das Ende dieses geschichts-trächtigen Ortes wurde bereits mehrfach kommuniziert. Das Kiff rechnet mit seinem Neubau bis Ende 2024. Auf die Situation

angesprochen, bleibt Trüb zuversichtlich: «Mit Ungewiss-heiten zu leben, gehört zum Künstlerdasein. Ich denke, die Futterfabrik wird noch eine Weile stehen.» Und damit auch eines ihrer grössten Werke. mh

wicklung kann durchaus auch als Chance begriffen werden, hin zu einer vielfältigen und auch nicht kommerziellen Nutzung. Dazu gehören öffentliche Einrichtungen, aber auch Initiativen von Interessengemeinschaften. Die Stadt muss als Begegnungsort verschiedener sozialer Gruppen verstanden und weiterentwickelt werden.

Warum stösst der Verein diese Diskus sion an?Der Verein setzt sich seit der Gründung 2017 für den

Kunstraum und das lokale Kunstschaffen ein. In diesem Sinn wollten wir in unserem diesjährigen Programm «Wo hat Kunst Raum?» explizit der Frage nach den Produktionsbedingungen der lokalen Künstler und Künstlerinnen nachgehen. Bezahl-bare, aber auch gut erschlossene Ateliers sind eine Voraus-setzung für das Kunstschaffen. Dass eine aktive Kunstszene – in einem weiteren Sinn Kreativwirtschaft – zur Attraktivität einer Stadt beiträgt, ist weitherum bekannt. mh Hans-Jörg Sauter, Vorstand Verein

Kunstraum Baden. zvg

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinMAGAZIN

Rolf Winnewissers Raum­Zeit­Reise­LaborIm Wisa-Gloria-Areal in Lenzburg haben sich verschiedene kleine Un-ternehmungen eingemietet: ein kurdischer und ein portugiesischer Kulturverein, eine Brockenstube, ein mobiler zwischengelagerter Bier-garten, ein Surfladen, Ateliers und eine Druckwerkstatt. Alte Indus- triehallen und Fachwerkhäuser prägen das Bild. In jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken – ein kleiner, wilder Kosmos. Auf dem Weg zu Rolf Winnewissers Atelier durchquert man, vom Bahnhof herkommend, ein Kontrastprogramm: das Hero-Areal. Dessen Fabrikgebäude sind in den letzten Jahren abgerissen worden. Das Ge-viert wurde mit Mehrfamilienhäusern überbaut und zu «einer Wohnmaschine» umfunktioniert, wie Rolf Winnewisser es ausdrückt.

Winnewisser hat im Wisa-Gloria-Areal seit 2002 sein Atelier, das ihm auch als Lager-raum dient. Die Räume sind das Archiv seines künstlerischen Schaffens und zeugen von einer Produktivkraft, die seit über 50 Jahren anhält und ihn an verschiedene Stationen der Welt ge-führt hat: Berlin, London, New York, Tillabéri (Niger), Paris – unter anderem.

Winnewisser ist froh, hier diese Räumlich-keiten bis auf Weiteres für einen verkraftbaren Preis von 500 Franken pro Monat zur Verfü-gung zu haben. Dafür nimmt er auch ein paar

Unannehmlichkeiten in Kauf, wie etwa einen undichten Wasserschacht. «Ich hätte Ohnmachtsanfälle, wenn ich das alles zügeln müsste», sagt

er und relativiert: «Es sei denn, ich würde wirklich eine langfristige Lö-sung finden, die noch besser passen würde, etwa mit der Möglichkeit, ein Schaulager einzurichten.» Die Regale seiner Bibliothek trennen die Räu-me, die Wände sind mit aktuellen und älteren Gemälden behängt, Skulp-

turen und Plastiken in Vitrinen – Ausdruck des multimedialen Schaffens des Künstlers. Win-newisser arbeitet etwa drei Tage pro Woche im Atelier, das für ihn «eine Art Kommandozentra-le ist, mit allen nötigen Instrumenten, um durch eine nicht ganz bekannte Welt zu manövrieren.»

Winnewisser kannte auch Zeiten, in denen er Wohnen und Schaffen, vor allem aus finan-ziellen Gründen, nicht trennen konnte: «Dann wurde die Mansarde zum Atelier.» Heute schätzt er es, zwischen den beiden Welten pendeln zu können, die sich gegenseitig beein-flussen. Die Fahrt ins Atelier etwa erhält dann eine rituelle Aufladung, Vorfreude, Spannung, Sammlung. Ist das Labor erreicht, beginnt die konzentrierte Reise durch Räume, Zeiten, Bilder. mh

Oederlin­Areal – Oase an der LimmatNur wenige Gehminuten vom Badener Stadtzentrum der Limmat entlang thronen die orangefarbenen Fabrikhallen mit dem markanten grünen «Oederlin»-Schriftzug am Flussufer zwischen Rieden und Ennetbaden. Es ist ein geschichtsträchtiger Ort – 1858 entstand hier eine Metallwarenfabrik, um die Jahrhundertwende erhielt das Areal sein bis heute gültiges Erscheinungsbild. Wo einst Armaturen und Komponenten für Luftfahrt, Eisenbahn und Stromerzeugung hergestellt wurden, befinden sich inzwischen Bierbrauereien, Architekturbüros, ein Kultur-café und diverse Ateliers – so auch jenes von Esther Amrein und Max Treier. Seit dem Jahr 1996 arbeiten die beiden Künstler*innen im Oederlin-Areal, das sich in den vergangenen Jahren sichtlich gewandelt hat. «Früher war es hier noch belebter, es gab Gemeinschaftsräu-me», so Amrein. In den Schaffenspausen traf man sich damals zum Kaffee im Brockenhaus Hänggi gleich nebenan; mittlerweile sei es jedoch geschäftlicher geworden. Trotzdem ist Amrein gerne auf dem Areal, geniesst den Ausblick auf die Limmat und die Natur. Ein Umzug in ein Atelier in der Stadt kam nie in Frage: «Die Kontinuität bringt eine gewisse Ruhe in die Arbeit», erklärt die Künstlerin, zudem sei ein solcher Raum in der Stadt kaum

zu finden oder zu finanzieren. Die Nähe zu ihrem Wohnort Baden ist Amrein dennoch wichtig.

Das rund 70 Quadratmeter grosse Atelier ist hell, der Eingangs-bereich erinnert an ein Wohnzimmer, an den Wänden hängen Bilder, es wirkt geräumig. Hier entstehen Zeichnungen, Installationen und Objekte, viele von ihnen beschäftigen sich mit dem Thema Linien –

ein Hin und Her vom Zwei- zum Dreidimen-sionalen. «Gerne habe ich meine Werke um mich herum, um sie immer wieder zu be-trachten», so Amrein, «das ist ein Teil des Schaffensprozesses.» Dafür benötigt es aber genügend Platz, denn sie arbeitet gerne an mehreren Projekten gleichzeitig und auf gros-sen Flächen. Die Ateliers im Oederlin bieten diese Flächen – jedenfalls vorerst. Immer wieder gab es Pläne für Neubauten, die jedoch verworfen wurden.

Wer das Areal und die verschiedenen Betriebe in seiner heutigen Form besichtigen will, erhält am 5. September beim Tag der Offenen Tür im Rahmen des Projekts #ZeitsprungIndustrie die Möglichkeit. phn

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MAGAZINSept 20 Aargauer Kulturmagazin

INTERVIEW Seit ein paar Wochen leitet Katharina Ammann das Aargauer Kunsthaus. Ein Start in einer speziellen Zeit. AAKU hat die neue Direktorin

zum Gespräch über die künftige Ausrichtung des Kunsthauses getroffen.

Vor Kurzem haben Sie Ihre Stelle als Direktorin des Aargauer Kunsthauses angetreten. Bekannt wurde Ihre Wahl bereits vor einem halben Jahr. Was haben Sie in der Übergangszeit gemacht?

Katharina Ammann: Ich war noch beim Schweizeri-schen Institut für Kunstwissenschaft (SIK) angestellt und habe dort weiter meine Projekte geleitet. Während der letz ten Monate habe ich bereits mein neues Team kennen-lernen dürfen und mich sukzessive auf meine neue Auf gabe vorbereitet.

Als Angestellte des Kantons dürfen Sie sich Bilder aus der Sammlung in Ihr Büro hängen. Worauf fiel ihre Wahl?

Ehrlich gesagt, habe ich mich damit noch nicht aus-einandergesetzt. Die vielen Möglichkeiten, die die Samm-lung bietet, werden jedenfalls meine Wahl erschweren. Was ich in meinem Büro aber sicher aufhängen werde, sind Bilder meines Vaters (Max Ammann, Anm. d. R.). Er hätte sich als Künstler und als Kunst-engagierter Mensch über meinen beruflichen Schritt sehr gefreut.

«Regional und global, für mich sind das keine Gegensätze»

INTERVIEW MICHAEL HUNZIKER | FOTO JOHN YASSER

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinMAGAZIN

Als Wissenschaftlerin am SIK hatten Sie bisher keine exponierte Position. Das ändert sich als Direktorin des Kunsthauses. Was hat Sie zu diesem Schritt moti­viert?

Für mich bedeutet der Schritt eher ein Zurückkommen. Ich war ja früher bereits kuratorisch tätig, etwa im Kunst-museum Solothurn und im Bündner Kunstmuseum. Die Museumsarbeit sagt mir sehr zu, und abgesehen davon, besteht ein enger Zusammenhang zwischen den beiden Ge-bieten Forschung und Vermittlung. Sich mit der Sammlung auseinanderzusetzen und Wissen zusammenzutragen sind letztlich auch kunstwissenschaftliche Tätigkeiten. Für ein breiteres Publikum zu arbeiten, das macht für mich mitunter den Reiz aus.

Welche Ausstellung ist Ihnen als Besucherin des Kunsthauses in Erinnerung geblieben?

Neben vielen anderen fällt mir hierzu die Popart-Ausstel-lung ein. Das SIK war dabei sogar involviert, und ich mode-rierte eine Diskussion. Aber auch «Cinema mon Amour» war eine tolle thematische Aufarbeitung, wie Kunst und Film zusammenhängen. Eine Ausstellung, die mich sehr inter-essiert hat. Meine Dissertation habe ich ja zur Schweizer Videokunst geschrieben. Es war aber auch immer wieder die Sammlung, die stets neu gehängt wird, die mich ins Kunst-haus zog – ein grosses Asset dieses Hauses.

Wann wird eigentlich Ihre Handschrift sichtbar sein? Der erste «freie» Termin einer Ausstellung wird erst im

Herbst 2021 sein. Ich werde aber bereits die «Auswahl 20»

kuratieren. Ein besonderes Format, das mir gleich die Gele-genheit gibt, ins «aargauische» Kunstschaffen einzutauchen. Darauf freue ich mich auch sehr.

Wie interpretieren Sie Ihre Rolle als Direktorin, wie weit greifen Sie ins operative Geschehen ein?

Einerseits ist es mir wichtig, die Organisation als Gan-zes anzuschauen und eine Leitidee zu erarbeiten, wo wir strategisch hinwollen. Das ist aber nicht ein Prozess, den ich alleine bestimme, sondern mein Team wird genauso involviert sein. Andererseits wäre es schön, zwischendurch eine Ausstellung zu kuratieren. Mir ist es aber wichtig, eine langfristige Linie zu entwickeln und weiter an der Identität des Aargauer Kunsthauses zu arbeiten.

Als einer Ihrer Schwerpunkte haben Sie Digitalisie­rung genannt. Was ist damit gemeint?

Dabei geht es mir darum, die Vermittlungsfunktion noch weiter auszubauen. Wir möchten das jüngere Publi-kum besser ansprechen und die Sammlung digital breiter präsentieren. Für mich ist auch «Open Access» ein wichtiges Stichwort. Die Bilder und Werke sollten virtuell, für Kinder und Jugendliche gar spielerisch, zugänglich sein. In einem ersten Schritt werden wir Know-how in diesem Bereich aufzubauen. Wir stehen da am Anfang.

Orientieren Sie sich dabei an anderen Häusern?Natürlich schauen wir, was die Grossen, wie etwa die Tate

Modern, machen, und ziehen davon ab, was wir mit unseren Ressourcen realisieren könnten.

Bei allen Vorteilen der Digitalisierung, birgt sie nicht auch eine Gefahr für ein Museum? Die ästhetische Er­fahrung im physischen Raum ist doch unersetzbar …

Ich denke, die Digitalisierung kann das physische Kunst-werk ergänzen, auch in der Frage, wie sich diese beiden Ebenen zueinander verhalten. Schwierig wird es, wenn nicht mehr zwischen den beiden Ebenen unterschieden wird.

Sie haben ein Mandat für Fundraising vergeben. Wozu suchen Sie Geld?

Drittmittelbeschaffung ist unser tägliches Brot, damit wir überhaupt unsere Vermittlungsprojekte und Ausstellungen

ZUR PERSON

Katharina Ammann leitet seit dem 1. Juli das Aargauer Kunsthaus. Die 46-jährige Kunsthistorikerin war seit 2015 Abteilungsleiterin Kunstgeschichte und Mitglied der Institutsleitung beim Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft (SIK). Davor war sie Konserva-torin am Bündner Kunstmuseum Chur und wissen-schaftliche Assistentin am Kunstmuseum Solothurn. Ammann studierte Kunstgeschichte und Englische Literatur an den Universitäten Genf und Oxford.

«Wir möchten den Leuten Wege eröffnen, damit sie sich der Sammlung ermächtigen können»: Katharina Ammann.

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MAGAZINSept 20 Aargauer Kulturmagazin

so realisieren können, wie wir das möchten. Dazu gehört eine solide Basis und längerfristige Partner für Finanzierun-gen, wie etwa mit der NAB. Es geht auch um nachhaltige Be-ziehungen, wir können nicht bei jeder Ausstellung von vorne anfangen und in alle Richtungen Stiftungsgelder beantra-gen. Das ist ein enormer administrativer Aufwand, der auch oft ins Leere läuft. Das Finanzierungsproblem betrifft alle Kunsthäuser, gerade jetzt in der Krise, deren Auswirkungen die Kultur bestimmt spüren wird, umso mehr. Das Mandat haben wir beim Kanton beantragt, und die Person wird ab Oktober befristet anfangen.

Das Museum Langmatt kommunizierte kürzlich, dass Bilder aus der Sammlung verkauft werden müssen, um die Betriebskosten zu decken.

Das ist wirklich ein problematischer Schritt. Die Not muss sehr gross gewesen sein. Diese Massnahme wider-spricht eigentlich der Haltung der Kunstwissenschaft und der Verantwortlichen öffentlicher Sammlungen. Wir denken, dass Sammlungen so, wie sie entstanden sind, auch bewahrt werden sollten, weil sie Ausdruck der Zeit sind. Ein solcher Verkauf müsste gleichzeitig langfristig die betrieblichen Strukturen sichern.

Der Schritt ist Ausdruck des politischen Willens.Vielen Menschen ist gar nicht klar, dass diese Sammlun-

gen im Wesentlichen ihnen, also der Allgemeinheit gehören. Ziel unserer Vermittlungsstrategie ist auch aufzuklären, welche wertvollen Kunstschätze wir haben und was sie über uns aussagen. Wir möchten den Leuten Wege eröffnen, damit sie sich der Sammlung ermächtigen und damit arbei-ten können, nicht nur didaktisch, sondern partizipativ. Die öffentlichen Sammlungen sind Teil des Allgemeingutes und des kollektiven Gedächtnisses.

In den letzten Jahren waren viele internationale Grössen im Kunsthaus zu sehen. Halten Sie an dieser Ausrichtung fest?

Das Virus zeigt es uns gerade deutlich auf, die Welt hängt eng zusammen. Die Kunstwelt ist besonders global,

und auch Aargauer Künstler*innen sind global unterwegs. Insofern werden wir Themen behandeln, die eine gesell-schaftliche Relevanz haben, die über das Regionale, über das Schweizerische hinausgehen. Das internationale Kunst-schaffen hat also sicher weiterhin einen Platz. Regional und global, für mich sind das keine Gegensätze.

Stichwort nationale und lokale Förderung: Gibt es Schwerpunkte, die Sie im Auge haben?

Grundsätzlich muss ich unterstreichen, dass mir die Verankerung des Kunsthauses in der Region ein Anliegen ist. Ich suche den Kontakt nicht nur mit Institutionen der bildenden Kunst, sondern darüber hinaus auch mit anderen Häusern. Vernetzung und Kooperation ist eine Form, dem Lokalen ein Gewicht geben.

Wie könnten solche Kooperationen aussehen?Das Kunsthaus kann auf verschiedenen Ebenen eine

Arena des öffentlichen Diskurses sein. Etwa mit Gesprächs-reihen über die bildende Kunst hinaus. Derzeit sind wir mit verschiedenen Leuten daran, die Krise zu reflektieren. Wir möchten das Haus öffnen für solche Diskussionen.

Was werden wir nächsten Herbst, an Ihrer «ersten» Ausstellung, sehen?

Ich möchte mit einer Gruppe von Kunst- und Kultur-schaffenden die Frage aufgreifen, wie die Kunst die aktuelle Situation reflektiert. Wie spiegelt sich die Krise ein Jahr später in der Kunst wider, wie sprechen Künstler*innen darüber, wie blicken wir zurück, welche Art von Ausstellung brauchen wir.

Das tönt optimistisch …Wir werden zurückblicken, wo auch immer wir dann

stehen. Wir erleben gerade eine grosse Zäsur. Niemand aus unserer Generation hat je etwas Ähnliches erlebt. Es wird eine experimentelle Ausstellung, nicht illustrativ, sondern dialogisch, und ich werde keine Kontrolle über das Ergebnis haben.

TATIANA RADKEWITSCH Die russisch-schweizerische Konzertpianistin Tatiana Radkewitsch ist Preisträgerin internationaler Musik- und Klavierwettbewerbe. In der Konzertsaison 2018/2019 spielte sie zum ersten Mal die gesamten Klaviersonaten Beethovens. Sie wohnt mit ihrer Familie in Mellingen (Kanton Aargau).

KLASSIK

Donnerstag, 24. Sept. 2020Stahlrain 2 in Brugg

12.00 Uhr Buffet12.30 – 13.15 Uhr Konzert

mittagsmusik-gleis1.ch

www.rahmenmanufaktur.ch

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinMAGAZIN

Der neue Trägerverein der Bühne Aarau ist gegründet, die Reithalle als künftige Spielstätte aber erst im Herbst 2021 bespielbar. AAKU wirft einen Blick auf die Zwischenzeit und in die Zukunft des neuen Mehrspartenhauses.

Vor dem Eingang der Tuchlaube, die bereits mit neuem Logo «Bühne Aarau – Tuchlaube» ankündigt, was sich im Laufe des Jahres konkretisieren wird, sitzt Peter-Jakob Kelting, künstlerischer Leiter des neuen Hauses. «Im Nachhinein sind wir nicht unglücklich, dass sich die Eröffnung der Alten Reithalle um ein Jahr verzögert», sagt er. Die Fusion der bestehenden Theatervereine und -betriebe und die Neu-lancierung unter dem Namen Bühne Aarau sei arbeitsinten-siv gewesen: Neues Ticketing, eine neue Datenbank, auch der gesamte visuelle und digitale Auftritt mussten kreiert werden. «Hätte gleichzeitig noch die neue, grosse Spiel-stätte eingeweiht werden müssen, unter den Bedingungen der Corona-Krise – es hätte uns schlicht überfordert.»

Die Bühne Aarau startet nun in ihre erste Saison, ohne die Reithalle, mit einem ambitionierten Programm und mit neuen konzeptionellen Setzungen. So erhält die Bühne Aarau ein eigenes Laienensemble unter der Leitung von Jonas Egloff. Neben den fünf bestehenden Spielclubs ist dies ein weiteres Beispiel für den Fokus auf theaterpädagogische Vermittlungsprojekte, mit denen die Bühne Aarau sich in der Bevölkerung des Grossraums Aarau weiter verankern will und muss. Durch die partizipativen Projekte erweitert sich der Zuschauer*innenkreis und wird der Bevölkerung ermöglicht, aktiv am Theaterleben teilzuhaben. Denn die Frage ist berechtigt und wurde mehrfach gestellt: Besteht im Einzugsgebiet überhaupt genügend Nachfrage, um eine Bühne mit diesen Dimensionen betreiben zu können?

Weniger Vorstellungen, mehr Zuschauer*innenDazu präsentiert Kelting ein paar Zahlen: 2019 zählte die

Tuchlaube rund 21 000 Besucher*innen bei rund 190 Vor-stellungen. Zusammengenommen haben die drei Veranstal-ter Theatergemeinde, Fabrikpalast und Tuchlaube 250 Ver-anstaltungen realisiert. Kelting möchte die Quantität in den kommenden Jahren auf 170 Veranstaltungen reduzieren. Gleichzeitig sollten sich die Zuschauerzahlen auf 25 000 er-höhen. «Das wäre die Sättigungsgrenze bei gleichbleiben-den Ticket- und Abopreisen – wir haben nicht vor, diese zu erhöhen.» In Aarau wird man künftig also immer noch für 35 bis 45 Franken ins Theater gehen können. Kelting resümiert zuversichtlich: «Wir müssen noch etwas wach-sen, was uns durch die neuen Möglichkeiten, die uns die Reithalle eröffnet, gelingen wird.» Das Budget der Bühne Aarau beträgt 1,75 Millionen Franken jährlich, wobei die Stadt Aarau und der Kanton sich an den Kosten mit je rund 510 000 Franken beteiligen. Hinzu kommen Einnahmen von knapp 90 000 Franken von Argovia Philharmonic. Dem Or-chester steht die Reithalle für rund 40 Veranstaltungen pro Jahr zur Verfügung. Es bleiben also gute 600 000 Franken, die von der Bühne Aarau durch Ticketeinnahmen, Drittmittel und Vermietungen eingespielt werden müssen.

Neuer Ort, neue MöglichkeitenDas Profil der Bühne Aarau ist attraktiv, weil es eine hohe

Diversität verspricht: Die Gastspiele der Theatergemeinde Aarau werden fortgeführt und erhalten in der Reithalle einen passenderen Spielort als im Kultur- und Kongresshaus Aarau (wo sie für die laufende Saison noch stattfinden). «Durch unsere neue Organisation können sie nun auch besser be-worben werden», meint Kelting. Auch Tanztheater, grössere Comedy- und Zirkusveranstaltungen sind dort möglich, die bis anhin in Aarau so keinen Platz hatten. Die Reithalle wird flexibel nutzbar sein, mit zwei Bühnen, die zu einem grossen Auditorium ummoduliert werden können, das bis zu 500 Zuschauer*innen fasst. In der Tuchlaube werden kleinere Produktionen gezeigt, das Figuren- und Objekt theater wird seinen festen Platz erhalten und so das Werk von Hansueli Trüb fortgeführt, dessen Fabrikpalast ebenfalls in der Bühne Aarau aufgeht.

Derzeit sind Kelting und sein Team daran, das Pro-gramm für die Spielzeit 21/22 zu entwickeln: «unglaublich schön» sei das, für einen solchen Ort zu planen. Das Tuch-laube-Team weiss, worauf es sich einlässt, sie haben bereits einige Er fahrungen mit der Reithalle gesammelt: Seit 2011 hatten sie den Ort für eine kurze Sommersaison bespielt und je gegen 10 000 Besuchende erreicht. Für die Eröffnungsveranstaltung besteht bereits eine Idee mit Magnitude: «Möglichst viele Theatergruppen aus der Re-gion werden das letzte Jahrhundert der Schweizer Gesichte

Under construction: Bühne Aarau

AKTUELLE PROGRAMM­HIGHLIGHTS

Die «Wartezeit» auf die Reithalle verkürzt die Bühne Aarau mit einem abwechs-lungsreichen und vielfältigen Programm in der Saison 2020/21.

Am 4. und 5. September 2020 be-ginnt die Spielzeit mit der französisch- schweizerischen Gruppe Cirque La Compagnie und ihrem mitreissenden Zirkusstück «L’Avis bidon» auf dem Aar-auer Kirchplatz.

Am 6. September wirft der Berliner Soziologe und Publizist Mathias Greffrath zum Anlass der Neu-gründung der Bühne Aarau in einem Festvortrag einen Blick auf das Wesen des Theaters im 21. Jahrhundert.

Das Schauspielabonnement startet am 21. Oktober 2020 mit «Wie es euch gefällt» von der Bremer Shakespeare Company – einem Titel, der auch als Überschrift für das Profil der Bühne Aarau stehen könnte. mh

SAISON 20/21

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MAGAZINSept 20 Aargauer Kulturmagazin

darstellen, entlang von Tanzstilen und musikalischen Trends.»

Und wer weiss, vielleicht wird sich der Reigen fortsetzen, sich eine Dynamik verstetigen, in deren Zuge der Nach-wuchs gefördert wird, lokale Gruppen sichtbar werden – kurz: sich in Aarau ein lebendiges Theaterschaffen nachhal-

tig einstellt, also nicht nur Stücke aufgeführt, sondern auch produziert werden. Denn: Derzeit sind Akteur*innen oft noch gezwungen, den Raum Aarau bloss als Durch-gangstation auf dem Weg auf die Bühnen von Zürich oder Basel zu sehen. Text und Foto: Michael Hunziker

Metamorphose: von der Alten Reithalle zur Mehrspartenbühne, dem neuen Aktionsort von Peter Kelting und der Bühne Aarau. Foto: Michael Hunziker

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinMAGAZIN

8. – 12. September 2020

fanfaluca.ch

Jugend Theater Festival SchweizTheater Tuchlaube Aarau

7K URTHEATER BADEN

«EIN JEDES DING

HAT SEINE ZEIT.»

Saison 2020 /21

William Shakespeare facebook.com/phkultur

KL

T

RU

USa 19. bis Fr 25. September 2020, 17.30–22 Uhrphkultur Brugg-Windisch | Hörstation«Artists on Africa»Ideen von morgen entstehen in einer globalisierten Welt dezentraler denn je. Wie können sich Stimmen aus dem globalen Süden Gehör verleihen, wie können Visionen für die Zukunft auch für den globalen Norden Realitäten werden? In Erweiterung der inhalt- lichen Aspekte des Films geben Künstler*innen aus Afrika an der Hörstation im Kino Odeon ihre Sichtweisen auf Europa wieder.

Kuratorin: Kadiatou Diallo, Künstlerin & wissenschaftliche Mitarbeiterin

Brugg, Kino Odeon, Bahnhofplatz 11, 1. OG.

Mi 23. September 2020, 18–21 Uhrphkultur Musik+ | Film & Publikumsgespräch«Contradict» (CH 2019, E/d)Zwei Jungs sammeln in Ghanas Hauptstadt Accra Spenden für das arme Amerika. Ist das ein blosser Spass, politische Provokation oder eine Vision über umgekehrte Kräfteverhältnisse? Zwei Schweizer Filmemacher gehen diesen Fragen gemeinsam mit sechs Musikerinnen und Musikern aus Ghana auf den Grund: M3nsa, Wanlov The Kubolor, Adomaa, Worlasi, Akan, Mutombo Da Poet and Poetra Asantewa haben für den Film eigens neue Songs geschrieben und Videoclips produziert.

Gesprächsgast: Thomas Burkhalter, Co-Regisseur

Brugg, Kino Odeon, Bahnhofplatz 11.

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MAGAZINSept 20 Aargauer Kulturmagazin

Auf dem Kreuzfahrtschiff «Michelangelo» dreht sich auf der Fahrt zwischen Genua und Neapel alles um den schönen Zeitvertreib: am Buffet, auf dem Tennisplatz, beim Champa-gnerkorkentanz oder beim Sonnenbaden an Deck. Darüber berichten 1971 in der Zeitschrift «sie+er» der Journalist Patrick Fels und der Fotograf Siegfried Kuhn, dessen Aufnah-men im Ringier Bildarchiv überliefert sind. Ging es damals um die Vorzüge von Schiffsreisen, unbekümmerte Som-merferien und darum möglichst gut gebräunt nach Hause zu kommen, denken wir heute eher an Sonnenbrand – und

vor dem aktuellen Hintergrund vielleicht sogar daran, dass ein Kreuzfahrtschiff mit Tausenden Passagieren im Handumdrehen zur Quarantänehochburg werden könnte.

Eine Kooperation – ein Bild: Das Stadtmuseum Aarau und das Staats archiv Aargau vermitteln gemeinsam audio visuelle Alltagskultur. Wichtiger Teil dieser Zusammen arbeit ist der «Fokus Ringier Bildarchiv» mit Ausstellungen, Events und Workshops zur Pressefotografie.

Sonnenbad an Deck des Kreuzfahrtschiffes «Michelangelo», Italien, Sommer 1971. Foto: Siegfried Kuhn © RBA11-AA2064e_1

DAS BILD

Wie sahen Ihre Sommerferien aus?

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SADAS WELT

EIN EIGENES ZIMMER HABEN

Ich möchte gut lesen und schreiben können, dass

ich so gut und schnell bin, wie die anderen Kin-

der in meiner Klasse. Ich liebe BTS. Das sind

koreanische Jungs, die singen und lustige Videos

drehen, die auf Tik Tok zu sehen sind. BTS mag

ich sehr. Wenn ich gross bin, möchte ich sie

einmal treffen. Mit meinen Freundinnen tanze

und singe ich auch. Aber wir machen das nur

privat für uns.

Ich träume von einem eigenen Zimmer in einem

eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung. Seit

ich mit meiner jüngeren Schwester und meiner

Mutter im März 2018 in die Schweiz gekommen

bin, wohnen wir drei in einem kleinen Zimmer.

Es ist ein Heim, wo noch viele andere Leute aus

vielen Ländern wohnen. Das WC, die Dusche,

die Küche und ein Aufenthaltsraum teilen sich

alle. Es ist immer laut und ich habe nie Ruhe.

Das macht müde. Auch wenn ich in unserem

Zimmer bin, bin ich nicht allein. Entweder ist

meine Mutter da oder meine kleine Schwester,

die immer mit mir spielen will. Manchmal will

ich aber einfach mit meinen Freundinnen oder

für mich alleine sein. Darum wäre ein eigenes

Zimmer schon schön.

Sada, 10 Jahre, kommt aus Pakistan und wohnt in Turgi.

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit in dem Verein Netzwerk Asyl Aargau.

Jubiläumsschuhe für DJ BoBo: Der King of Dance trägt Künzli Der Konzertsommer 2020 fällt Corona-bedingt leider eher minimalistisch aus, und auch Grössen der Schweizer Mu-sikszene wie DJ BoBo mussten ihre Konzerte absagen. Da schweifen wir doch gerne in Erinnerungen ab und denken an frühere Zeiten und grosse Feste. Passend dazu erinnern diese Schuhe von Künzli an ein ganz besonderes Jubiläum.

Gefeiert wurde 2017 mit diesen einzigartigen Sneakern das 25-jährige Bühnenjubiläum von DJ BoBo wie auch das 90-jährige Bestehen der Schuhfirma Künzli, die seit 1956 in Windisch beheimatet ist. Die aus feinstem Rindsleder be-stehenden blau-weissen Sneaker zählen pro Schuh 22 Einzelteile. Die abriebfeste Sägezahnsohle, die spezielle Fütterung und die rote Inneneinlage aus Micro verleihen einen optimalen Halt. Für DJ BoBo und seine Crew ist dieser besonders wichtig, denn sie tragen die «Künzli-Schuhe» auch während ihrer Auftritte. Auf der Schuhaussenseite ist das Logo der 2017 durchgeführten «Mystorial»- Tour von DJ BoBo zu sehen. Das Design der Schuhe, die nun als exklusives Objekt die Sammlung Museum

Aargau ergänzen, wurde zusammen mit Nancy, der Frau des Bühnenstars, erstellt.

Der Erfolg des King of Dance, der seine Auftritte bis ins letzte Detail plant und viel Zeit in die Gestaltung der Büh-nenbilder investiert, scheint zeitlos zu sein. In diesem Punkt besteht auch die Gemeinsamkeit zum 1927 in Trimbach bei Olten gegründeten Aargauer Traditionsunternehmen Künzli, das genauso viel Wert auf seine Produkte legt wie DJ BoBo auf seine Shows: Beide sind von hoher Qualität.

Auch in der Zukunft, wenn wir uns alle wieder miteinan-der auf grosse Konzerte und feierliche Sommer freuen dürfen, wird DJ BoBo wohl weiterhin seine Tanzkünste auf stabilem Schuhwerk präsentieren. Bis dahin treten wir in die Fussstapfen der Erinnerung und denken an andere Zeiten. Rudolf Velhagen, Chefkurator Sammlung und Ausstellungen Museum Aargau. Vom 23. Oktober 2020 bis 1. Mai 2021 zeigt Museum Aargau im SBB Historic-Gebäude in Windisch auf einer Fläche von 1200m2 die wechselvolle Industriegeschichte des Kantons Aargau.

Schuhe, Jubiläumsausgabe Mystorial DJ BoBo, Künzli, 2017, Sammlung Museum Aargau, K-21801, Foto: R. Velhagen

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MAGAZINSept 20 Aargauer Kulturmagazin

JENS NIELSEN

ZWANGSURLAUB

Was es heuer alles gab im Urlaubsangebot.

Ur laub und Schweigen. Urlaub ohne Fett. Aben­

teuerurlaub mit der Zehennagelpflege. Ganz­

körperofflineurlaub mit Kultur. Alles abgesagt.

Am Ende war noch Urlaub in der Zwangsjacke

zu haben. Und da lag ich dann. Im Süden, dort,

wie hiess das noch? In einem Liegestuhl, im

Schatten hoher Palmen. Waren die aus Gum­

mi? Ich konnte sie nicht anfassen. Meine Arme

waren ganz verschränkt. Die Füsse zappelten.

Die Seele baumelte so gut es ging. Ein Mäd­

chen namens Cordula brachte mir Kokosmilch.

Sie fragte, warum trägst du Zwangsjacke am

Strand? Och, sagte ich, die war halt inbegriffen.

Kannst du sie ausziehen? Nein, leider nein, die

Reiseleitung hat den Schlüssel, sie hat strikte

Order. Ich könnte dich befreien, sagte Cordula,

ich kann wild sein, wenn ich will. Gut, sagte

ich, gern. Da nahm sie die Machete, die sonst

für die Kokosnuss im Einsatz war, und schlug

die Ledergürtel meiner Zwangsjacke entzwei. Ich

war befreit. Wir rannten weg. Die Reiseleitung

war zu dumm für die Verfolgung. Wir spazier­

ten den Iguana­Strand entlang, oder wie der

hiess. Wir plauderten, assen zu Abend Fisch mit

Sonnenuntergang. Cordula war streng katholisch,

machte aber eine Ausnahme. Die Heimreise trat

ich nie an. Ich raubte eine Bank aus, wegen der

Romantik und der hohen Rechnungen. Jetzt bin

ich zur Fahndung ausgeschrieben, aber wer ist

heute nicht zur Fahndung ausgeschrieben. Sie

suchen allerdings den Falschen. Ich hatte mich

getarnt für diesen Urlaub, weil ich klug bin. Die

Behörden suchen Walter Löhli aus Poschiavo.

Ich bin aber Hansi Deppen aus Wattwil.

Jens Nielsen wollte ursprünglich die Hundeschule be­suchen, wurde dann aber Schauspieler und Autor. Er ist Mitglied der Musikformation SEN­Trio mit Ulrike Andersen und Hans Adolfsen und arbeitet regelmässig für SRF2 Kultur. Einige seiner Vergehen sind hier aufgeführt: www.jens­nielsen.ch

AUSSCHNITTE

VON ANNA SOMMER

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinMAGAZIN

Feierabend. Sie sitzt auf einem recht morschen Bänkli und spricht über die Enge von Bern. Das Bänkli steht auf einem Grasstreifen hinter einem ehemaligen Kino in Suhr, gleich um die Ecke von Hüppis Benzindiscount. In Bern wäre sie vielleicht geblieben, wenn sie zehn Jahre älter wäre. Aber sich Anfang 30 dort niederlassen? In Bern, wo alle alle kennen und man immer wisse, wer was macht? «Manch-mal habe ich mich in Bern so beengt gefühlt, als wäre ich dahin aus New York zurückgekommen», sagt Julia Haenni. Eindringlich, schnell und entschieden erzählt sie. Sie weiss auch, dass die Aussage in dieser Umgebung absurd wirkt. Wer, dem Bern zu eng ist, würde sich hier entfalten wollen?

Der grüne Streifen des Bänklis ist schmal. Dahinter ist die Sicht frei auf Nachbars Garten: grüner Rasen, ein Einfamilienhaus. Die Plastikmüllcontainer sind mit bunten Handabdrucken dekoriert. Nicht New York, noch nicht mal Bern. Haenni war noch niemals in New York – und nein: Sie lebt nicht in Suhr, sondern wieder in Zürich, wo sie Thea-terregie studiert hatte. In Suhr arbeitet sie bloss. Zudem ist sie viel gereist, solange Reisen noch üblich waren: Berlin, Spanien, Lateinamerika, immer mal wieder kamen Auswan-derungspläne auf.

Ich kenne Julia Haenni. Als ich sie vor drei Jahre zum letzten Mal gesehen hab, kam «Aargau» in ihrem Aktivwort-schatz kaum vor, «Aarau» oder gar «Suhr» schon gar nicht. «Bis vor zwei Jahren hatte ich zwölf Jahre lang nichts mit dem Aargau zu tun. Mit der Region Aarau sowieso noch nie: In der Aarauer Innenstadt war ich erstmals wegen meines Stücks ‹Frau im Wald›.» Zuvor sei sie einzig als Teenie für eine Kanal-K-Sendung in Aarau gewesen.

Mittlerweile ist Haenni immer wieder im Rüebliland: Alle Produktionen des freien Tourneetheaters Marie, dessen Jugendabteilung sie mitleitet, werden im ehemaligen Kino in Suhr geprobt. Und der Aargau ist stolz auf sie. Haenni erhielt die First-Steps-Förderung der Stadt Aarau, begeis-terte Kritiken für ihr Stück «Don Juan. Erschöpfte Männer» bezeichnen sie als «Badener Autorin». Zuletzt gewann sie den Berner Literaturpreis. Ausgerechnet.

Haenni ist erfolgreich. Finanziell heisst das, dass sie von ihrem Beruf bescheiden leben kann. Sechs Vorstellun-gen von drei verschiedenen Stücken in drei verschiedenen

Städten – solche Wochen kennt Julia Haenni. «Und auf meinem Konto waren bloss 200 Franken. Dann frag ich mich manchmal schon, was falsch läuft.» Sehr vielen Behörden – auch im Aargau – sei, so empfindet es Haenni, nicht immer bewusst, was eine Produktion kostet. Dass man sich zum Schreiben eines guten Theaterstücks nicht einfach ein paar Tage hinsetzt.

Am Arbeitsort Suhr gefällt Haenni, dass er ausserhalb der «städtischen Bubble» liegt. Ihr aktuelles Theaterprojekt sorgt bei manchen in den hipperen Bionischen von Zürich für ungläubige Blicke: Wilhelm Tell. Sechs junge Frauen – keine professionelle Theaterschaffende – performen auf der Bühne und bringen ihre Themen, ihre Welten für diese Version von Wilhelm Tell ein. «Es geht ums Bewusstsein, dass der Raum, in dem sie leben, veränderbar ist.» In ihrem Fall also die Schweiz.

«Wir wollen die Verfassung beim Wort nehmen.» Wären die Grundrechte so umgesetzt, wie es in den Buchstaben heisst, würde ihr das Land besser gefallen. Abschottung, Asylpolitik, die fehlende Gleichstellung aller Geschlech-ter, harsches Sozialsystem: Manches stört Haenni an der Schweiz. Manches davon prägt auch das Leben der sechs auf der Bühne. Was Haenni von ihnen erzählt, macht spür-bar, dass nicht jede Biografie mit «Wir sind hier ja privile-giert» einsetzen muss. Mit diesem Absprung will die «Junge Marie» von einer Schweiz erzählen, wie sie sein könnte. Eine bessere, vielleicht gar utopische Gesellschaft. «Go Tell» heisst die Inszenierung, die ab Herbst zu sehen ist.

«Go Tell» richtet sich nicht an Schiller-Fans, sondern an junge Menschen. Gerade auch an die, die gar kein Theater besuchen würden, wenn der Vorstellungsbesuch nicht Teil des Schulunterrichts wäre. Bei ihrem «Don Juan» habe es manche gestört, dass die Kritik von Geschlechternormen an sich nichts Neues ist. Haenni kann damit leben. Ihr geht es um Impulse, die auch jene erreichen, die keine Kunsthochschultheorievorlesun-gen belegen. «Ein 70-jähriger Mann sagte in einer Diskussion nach der Vorstellung, dass ihm nun zum ersten Mal klar geworden ist, wie sehr das Patriarchat und die damit einher gehenden Männlichkeitsbilder auch ihn einengen.»

Wir essen Pide mit Spinat bei einem Imbiss nah am Bahnhof. Die Menschen sind draussen in der Neubau-siedlung. «Wer lebt hier?», sagt Haenni vor den letzten Pidestücken und meint das Land und nicht das Quartier. «Ein Viertel der Bevölkerung kann nicht abstimmen; fast die Hälfte der Hochzeiten sind binational.» So schön die

«Wir wollen die Verfassung beim Wort nehmen»

Um die Ecke von Hüppis Benzindiscount: Unterwegs mit Julia Haenni

UNTE

RWEGS MIT

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MAGAZINSept 20 Aargauer Kulturmagazin

Verfassung klinge: «Die Schweiz hat ein Demokratiedefizit.» Wiederum spricht Haenni schnell, eindringlich. Gestern, während der Theaterprobe, hätten sie Oprah Winfreys «Time’s up»-Rede über «Me too» und Diskriminierung ge-schaut. Reden halten ist entscheidend in einem Raise- your-voice-Wilhelm Tell. «Betonung, Sprechtechnik, Aufbau: Alles an Rhetorik ist lernbar.»

Ebenso lernbar, wie das Bewusstsein dafür, dass Verän-derung möglich ist. Menschen, die das anderen vermitteln, braucht es überall. In New York, Bern und in Suhr.Von Benjamin von Wyl, Autor und Journalist

UNTERWEGS MIT …

Unsere Autor*innen machen sich mit Kulturschaffenden auf den Weg und reden dabei übers Leben, philosophieren übers Schaffen und denken über die Zukunft nach.

Julia Haenni. Foto: Benjamin von Wyl

JULIA HAENNI

ist 32 und lebt in Zürich. Sie ist Theaterautorin, -regisseurin und leitet zusammen mit Luca Schaffer und Barbara Heynen die «Junge Marie». Die «Junge Marie» macht «professionelles Theater für und mit jungen Menschen».

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinAGENDA

DI, 1.9.2020Führungen«Führung durch die Schatz­kammer»Die Glanzlichter der Sammlung Museum Aargau. Anmeldung unter: +41 84 887 12 00.EGLISWIL 18 Uhr, Sammlungszentrum

ÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

FilmFantocheInternationales Festival für Animations film.BADEN 17 Uhr, Merker-Areal

Dies & DasVollmondnacht im Hexen­museumIn der magischen Nacht des Voll-mondes ins Museum.GRÄNICHEN 20 Uhr, Hexenmuseum

MI, 2.9.2020FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

«Wettingen dynamisch»Vom Bauerndorf zum Sportmekka. Mit Silvia Hochstrasser. Anmeldung: [email protected], 056 222 75 74.WETTINGEN 18.30 Uhr, Rathaus

FilmFantocheDas internationale Festival für Animationsfilm.BADEN 10 Uhr, diverse Orte

Dies & Das«Heisse Zeiten»Wie verändert sich die Umwelt, wenn es immer heisser wird? Für Kinder von 6 bis 12 Jahren.AARAU 14 Uhr, Naturama

DO, 3.9.2020Sounds«Afterwork Livemusik»Grooviger Jazz, Funk, Blues und R&B mit Martin «Stonee» Wettstein und Marco «Fidge» Figini.BADEN 18 Uhr, Club Joy

Führungen«Aarau EssBar»Von Bündten, Pflanzen zwischen Pflastersteinen und Fischen im Stadtbach. Anmeldungen: Aarau Info, 062 834 10 34 oder [email protected] 18 Uhr, Aarau Info

Sammlungspräsentation Aargauer KunsthausMit Anette Bürgi, Kunstvermittlerin. Anzahl Teilnehmende beschränkt.AARAU 18.30 Uhr, Aargauer Kunsthaus

ÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

Dies & Das«Dans le jardin»Saisoneröffnung der Recitalreihe mit David Riniker (clo), Judith Flury (p),

Daniel Schaerer (clo). Platzreserva-tion obligatorisch.AARAU 19.30 Uhr, Pianolounge Aarau West

FantocheInternationales Festival für Animationsfilm.BADEN 10 Uhr, diverse Orte

«Raumfahrt IV»Gespräch mit den Künstlern Frédéric Gabioud und Martin Jakob sowie Daniela Minneboo, Kuratorin.BADEN 18.30 Uhr, Langmatt

FR, 4.9.2020Bühne«L’avis bidon»Zur Saisoneröffnung verwandelt die Bühne Aarau den Kirchplatz in eine Zirkusarena. Mit dem Cirque La Compagnie.AARAU 19 Uhr, Kirchplatz

«Moorgang»Von Norman Robbins. Veranstalter: Theatervirus Buchs.BUCHS 20 Uhr, Alte Turnhalle

SoundsTim FreitagSupport: Suma Covjek.AARAU 20.30 Uhr, Kiff

«Bluus Club»Nicolas Senn & Elias Bernet: «Hack-brett meets Boogie–Woogie».BADEN 20 Uhr, Langmatt

AZtonDie Rock-Coverband – live and extremely alive.LENZBURG 20 uhr, Baronessa

Klassik«Musikalische Begegnun­gen Lenzburg»Meisterkonzert mit David Riniker (clo), Daniel Schaerer (clo) und Judith Flury (p).LENZBURG 20.15 Uhr, Stapferhaus

Literatur«Schwellenzeit»Multimediale Vernissage mit Monica Cantieni, Stephan Pörtner, Jan Koneffke und einem Überraschungs-gast.LENZBURG 19.15 Uhr, Literaturhaus

FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

Was läuft im Aargau?Immer aktuell:

ONLINE­

AGENDA

www.aaku.ch

Die Truppe «Cirque La Compagnie» verwandelt den Kirchplatz Aarau in eine Open-Air-Zirkusarena am Freitag, 4., und Samstag, 5. September. zvg

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AGENDASept 20 Aargauer Kulturmagazin

FilmFantocheInternationales Festival für Animationsfilm.BADEN 10 Uhr, diverse Orte

Dies & Das«Delirium»Stand-up-Comedy mit Martina Hügi.FRICK 20.15 Uhr, Kornhauskeller

«Schöne heile Welt»Fantoche-Ausstellungsrundgang und Gespräch mit Cornelia Hesse- Honegger, Thomas Ott und Sarah Merten.WETTINGEN 16.30 Uhr, Galerie im Gluri Suter Huus

«Blöff»Mit Michael Gammenthaler.WOHLEN 20.15 Uhr, Kanti

SA, 5.9.2020Bühne«L’avis bidon»Zur Saisoneröffnung verwandelt die Bühne Aarau den Kirchplatz in eine Zirkusarena. Mit dem Cirque La Compagnie.AARAU 16 / 19 Uhr, Kirchplatz

«Moorgang»Von Norman Robbins. Veranstalter: Theatervirus Buchs.BUCHS 20 Uhr, Alte Turnhalle

Klassik«Music for a While» Ina Callejas (acc), Azra Ramic (cla), Liv Lange Rohrer (voc). Werke von Purcell, Strauss und Britten.BADEN 17 Uhr, Galerie Anixis

«Musik im Oktogon – Concerto di Viole»Pavans and Fantasias Consortmusik von Richard Mico.MURI 19.30 Uhr, Klosterkirche

FührungenAltstadtrundgangIn den historischen Altstadtgassen den Geist längst vergangener Zeit spüren.AARAU 13 Uhr, Aarau Info

Aufschluss MeyerstollenEingang gegenüber Bahnreise-zentrum 1. UG.AARAU 14 Uhr, Bahnhof SBB

FilmFantocheInternationales Festival für Animationsfilm.BADEN 10 Uhr, diverse Orte

Dies & DasKunst-PirschKinder gehen auf die Pirsch durch das Kunsthaus mit Rahel Lüchinger. Auf Anmeldung.AARAU 10 / 13.30 Uhr, Kunsthaus

SO, 6.9.2020BühneMathias GreffrathEröffnungsvortrag: Die Schaubühne als anthropologische Anstalt be-trachtet – Spielen im Anthropozän. Musik: Cinzia Catania.AARAU 11 Uhr, Tuchlaube

Wort und Klang IntermezzoEva Nievergelt singt, Eva Brogli liest.BAD ZURZACH 14 Uhr, Galerie Mauritiushof

«Living in a Box»Musik, Poesie und Malerei mit den Künstlerinnen Chantal Hediger und Syléna Vincent.BADEN 14 Uhr, Galerie Anixis

Klassik«Musikalische Begegnun-gen»Schlusskonzert mit «Les Passions de l’Ame».LENZBURG 17 Uhr, Stadtkirche

Fest des Heiligen LeontiusKirchengesang mit Johann Valentin Rathgeber: Missa solennis in D, op. 12/12, «Messe von Muri».MURI 19.30 Uhr, Klosterkirche

Führungen «Julian Charrière. Towards No Earthly Pole»Mit Astrid Näff, Brigitte Haas und Annette Bürgi. Anmeldung: [email protected] 11 Uhr, Kunsthaus

Aufschluss MeyerstollenEingang gegenüber Bahnreise-zentrum 1. UG.AARAU 14 Uhr, Bahnhof SBB

«Dazwischen Schauen»Durch die Ausstellung mit der Künst-lerin Silvia Hintermann-Huser.BAD ZURZACH 14 Uhr, Galerie Mauritiushof

«Saubere Sache»Die Führung findet in in der Dépen-dence «Seifi», Burghaldenstrasse 57, statt.LENZBURG 11 Uhr, Museum Burghalde

Das Kloster MuriTreffpunkt Haupteingang. Nur auf Voranmeldung.MURI 14 Uhr, Klosterkirche

«Kurz und bündig»Kurzführung im Hof.SEENGEN 14 Uhr, Schloss Hallwyl

«Durch Raum und Zeit»Öffentliche Schlossführung.SEENGEN 15 Uhr, Schloss Hallwyl

Durch die Mannschafts­unterkunftKurzführung für Erwachsene und Familien.WINDISCH 13.30 Uhr, Legionärspfad

«Alltag der Legionäre»Kurzführung durch die Dauer-ausstellung.WINDISCH 14 Uhr, Legionärspfad

FilmFantocheInternationales Festival für Animationsfilm.BADEN 10 Uhr, diverse Orte

Dies & Das«Kunst und Glauben begegnen sich»Silja Burch und Markus Wentink im Gespräch.AARAU 15 Uhr, Kunsthaus

FamiliensonntagEin Sonntag voller archäologischer Abenteuer und Spiele für Kinder ab vier Jahren.BRUGG 13 Uhr, Vindonissa-Museum

Hexenmuseum auf dem Schloss LiebeggKinder ab 11 Jahren auch in Beglei-tung Erwachsener.GRÄNICHEN 13 Uhr, Hexenmuseum Schweiz

«Gaumenfreuden»Kulinarische Zeitreise durch Spät-mittelalter und Barock.LENZBURG 13 / 15 Uhr, Schloss

Heidi WidmerSchriftsteller Ernst Halter spricht zum zeichnerischen Werk.WOHLEN 11 Uhr, Bleichi

MO, 7.9.2020Klassik«Verweilen am Mozartweg»Mozarts Spuren im Werk des Jubilars Beethoven. Vortrag mit Musik von Martin Hobi. Reservation: 062 791 18 36, [email protected] 18 Uhr, Zentrum Guthirt

Dies & DasKunst für KleineFür Eltern mit Kindern von 0 bis 4 Jahren. Mit Stephanie Amstutz und Rossely Belser. Anmeldung unter [email protected] oder 62 835 23 31.AARAU 14 Uhr, Kunsthaus

DI, 8.9.2020FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinAGENDA

Dies & Das«Shared Reading»Moderation: Christine Dietiker und andere.AARAU 9.30 Uhr, Stadtbibliothek

Kultur sichtbar machenAuftaktveranstaltung des Aargau­ischen Kulturverbands AGKV LENZBURG 19–21 Uhr, Stapferhaus

MI, 9.9.2020FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

Dies & Das«Heisse Zeiten»Wie verändert sich die Umwelt, wenn es immer heisser wird? Für Kinder von 6 bis 12 Jahren.AARAU 14 Uhr, Naturama Aargau

«Short Stories and Tall Tales»Geschichtenstunde auf Englisch für Kinder ab 4 Jahren.AARAU 14.30 Uhr, Stadtbibliothek

DO, 10.9.2020Bühne«Moorgang»Von Norman Robbins. Veranstalter: Theatervirus Buchs.BUCHS 20 Uhr, Alte Turnhalle

SoundsStiller HasMundart­Blues.AARAU 19.30 Uhr, Kiff

«Afterwork Livemusik»Blues on the Rocks – Vollgas mit bekannten Rock­, Pop­ und Blues­Songs.BADEN 18 Uhr, Club Joy

Literatur«Die Frau ohne Grab» Martin Pollack liest aus seinem aktuellen Roman. Moderation: Bettina Spoerri.LENZBURG 19.15 Uhr, Aargauer Literaturhaus Lenzburg

FührungenAarauer Industriegeschichte«Von der Frühindustrie zur Hightech­branche».AARAU 18 Uhr, Aarau Info

«Julian Charrière. Towards No Earthly Pole»Mit Astrid Näff, Brigitte Haas und Annette Bürgi. Anmeldung: [email protected] 18.30 Uhr, Kunsthaus

ÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

Heidi WidmerUlrike Büchs, Seelsorgerin in der Psy­chiatrischen Universitätsklinik Zürich, führt durch die Ausstellung.WOHLEN 19 Uhr, Bleichi

Dies & Das«Erzählcafé»Erzählen verbindet.BADEN 19.30 Uhr, Stadtbibliothek

«Baumfänger»Bemantelung.ZOFINGEN 10 Uhr, Kunsthaus

FR, 11.9.2020Bühne«Die Abenteuer des Don Chilischote»Saisoneröffnung Bühne mit Diener & Bachmann.BRUGG 20.15 Uhr, Odeon

«Moorgang»Von Norman Robbins. Veranstalter: Theatervirus Buchs.BUCHS 20 Uhr, Alte Turnhalle

Eröffnung Murikultur Tage mit Slam PoetrySchüleri*nnen der Kanti Wohlen entführen das Publikum in die Welt der Wortpoesie.MURI 19.30 Uhr, Murikultur

SoundsKonz’erbst w/ Cillie Herb & FriendsReggae. Auf Anmeldung. AARAU 20 Uhr, Flösserplatz

Colores TrioDrei junge Perkussionisten eröffnen den 27. Kammermusikzyklus des Zimmermannhauses.BRUGG 19.30 Uhr, Salzhaus

George«Dr Buuregiel» aus dem Berner Seeland.LENZBURG 20 Uhr, Baronessa

«Black & White Feeling»Justina Lee Brown & Nic Niedermann.WÜRENLOS 20.15 Uhr, Alte Kirche

LiteraturSlam DuellStefanie Grob vs Christoph Simon.SEON 20.15 Uhr, Konservi

FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

Dies & DasScreenwalkText­ und Videoperformance Timo Ullmann und Pino Dietiker. Anschliessend Künstlergespräch mit Sadhyo Niederberger.AARAU 21 Uhr, Kunst im Eck

«Baumfänger»Bemantelung.ZOFINGEN 10 Uhr, Kunsthaus

SA, 12.9.2020Bühne«Eigener Schatten»Saisoneröffnung mit Manuel Stahlberger.BADEN 19.30 Uhr, Thik

«Moorgang»Von Norman Robbins. Veranstalter: Theatervirus Buchs.BUCHS 20 Uhr, Alte Turnhalle

«Nachsitzen»Kabarettistische Bühnenpoesie mit Patti Basler und Philippe Kuhn. Try­out in Hochdeutsch.KAISERSTUHL 20 Uhr, Kaiserbühne im Amtshaus

«Einer für alle, alle für einen!»Slam­Poetry, Storys mit Simon Libsig.WINDISCH 20.15 Uhr, Bossartschüür

«Heldinnen!»Claire&Oli spielen Antigone.Fast. Saisoneröffnung.ZOFINGEN 20.15 Uhr, Kleine Bühne

SoundsKonz’erbst W/PatoSan Mattia, Slime Spidey.AARAU 20 Uhr, Flösserplatz

Emilie Zoé & Christian Garcia-GaucherCiné­Konzert zu Roy Anderssons «A Pigeon Sat on a Branch Reflecting on Existence».BADEN 21 Uhr, Royal

Klassik«Triste Plaisir»Mit Werken von Dufay, Binchois, Arrangements des Ensembles von Tanzmusik aus dem Brüsseler Basse Danse Manuskript.BRUGG 18 Uhr, Evang.­ref. Stadt­kirche

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www.literarischeaarau.ch

Mittwoch16. September 202019.30 Uhr

Aargauer Kantonsbibliothek Aarau

Anmeldung erforderlich:www.ag.ch/kantonsbibliothekoder Vorverkauf: Buchhandlung Kronengasse, Aarau062 824 18 44, www.kronengasse.ch

Lukas Bärfuss liest aus «Malinois»

Blues on the Rocks spielt ein Feierabendkonzert im Club Joy Baden am Donnerstag, 10. September, um 18 Uhr. zvg

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AGENDASept 20 Aargauer Kulturmagazin

«Die Zeitmaschine»Familienkonzert mit dem Argovia Philharmonic. Ab 5 Jahren.MURI 14.30 Uhr, Festsaal Kloster

Musik von vier EmporenVenedig – Graz – Wien. Giovanni Priuli und Giovanni Valentini im musikalischen Porträt.MURI 19.30 Uhr, Klosterkirche

Literatur«Royale Geschichten»Michael van Orsouw liest aus seinem neuen Buch «Blaues Blut».MURI 16 Uhr, Klostermuseum Caspar Wolf

Führungen«Hülle und Fülle»Baukulturelle Führung auf Anmel-dung.AARAU 15 Uhr, Stadtmuseum

Stadtlabor Nr. 11Wakkerpreis Baden, Chronik – Ausblick. BADEN 14 Uhr, Theaterplatz

«Au Revoir à Chly Paris»Eine Reise in das Jahr 1939.WOHLEN 14.15 Uhr, Strohmuseum im Park

Dies & DasKunst-PirschKinder gehen auf die Pirsch durch das Kunsthaus mit Laura Flückr. Auf Anmeldung.AARAU 10 / 13.30 Uhr, Kunsthaus

SO, 13.9.2020Bühne«Eigener Schatten»Mit Manuel Stahlberger:BADEN 17 Uhr, Thik

SoundsMaulwurf und TongrubeSaisonstart Späktrum.KÖLLIKEN 11 Uhr, Waldhaus Salamander

KlassikItalian Sonatas für Block-flöte und CembaloMit Isaac Makhdoomi (Blockflöte), Sebastian Bausch (Cembalo).NIEDERROHRDORF 17 Uhr, Kreisschule Rohrdorferberg

Literatur«Café Littéraire»Matinee mit Jona Ostfeld, auf der Kla-rinette begleitet von Georges Müller. Moderation: Werner Christen.LENZBURG 11.15 Uhr, Aargauer Literaturhaus Lenzburg

Führungen «Julian Charrière. Towards No Earthly Pole»Mit Astrid Näff, Brigitte Haas und Annette Bürgi. Anmeldung: [email protected] 11 Uhr, Kunsthaus

Tage des DenkmalsArchitekturführung mit Astrid Näff, Kunsthistorikerin. Anmeldung bis Freitag, 11.9.2020: [email protected] 13 / 15 Uhr, Kunsthaus

«Altes verbinden, Neues ergänzen»Architekturführung durch das Museum mit Jarl Olesen und Heidi Pechlaner Gut.BADEN 14 Uhr, Historisches Museum

Durch den BarockgartenSpannendes über Sortenvermehrung und seltene Gemüse erfahren.MÖRIKEN-WILDEGG 13 / 15 Uhr, Schloss Wildegg

Hugo Suter zu Besuch bei Caspar WolfMit Kurator Beat Wismer durch das Museum.MURI 13.30 Uhr, Caspar Wolf Kabinett

Museum für medizin-historische BücherNeu: nur auf Voranmeldung.MURI 14 Uhr, Museum für medizinhistorische Bücher

Drei Museen, ein verbinden-der GeistÖffentliche Führungen in den Museen des Klosters Muri während der Murikultur Tage.MURI 15 Uhr, Kloster

Durch die Mannschafts­unterkunftKurzführung für Erwachsene und Familien.WINDISCH 13 / 15 Uhr, Legionärspfad

Heidi WidmerRegula Gerber begleitet auf einem Kunstspaziergang durch die Aus-stellung, ins Stille Museum und ins Atelier der Künstlerin.WOHLEN 14 Uhr, Bleichi

Dies & DasFamiliensonntagFür Familien mit Kindern ab 5 Jahren.AARAU 14 Uhr, Kunsthaus

FamiliensonntagEin Sonntag voller archäologischer Abenteuer und Spiele für Kinder ab vier Jahren.BRUGG 13 Uhr, Vindonissa-Museum

«Auge in Auge mit dem Greifvogel»Flug von Hand zu Hand und Span-nendes zur Beizjagd im Mittelalter.MÖRIKEN-WILDEGG 11.30 / 14.30 Uhr, Schloss Wildegg

«Cécile tischt auf»Auftritt von Cécile von Hallwyl ums Jahr 1870.SEENGEN 13.30 Uhr, Schloss Hallwyl

«Stroh flechten»Altes Handwerk auf dem Wasser-schloss.SEENGEN 14.30 Uhr, Schloss Hallwyl

«Zigarren drehen»Besucher*innen erleben altes Hand-werk in der früheren Kornkammer des Schlosses.SEENGEN 14.30 Uhr, Schloss Hallwyl

«Cécile tischt auf»Auftritt von Cécile von Hallwyl ums Jahr 1870.SEENGEN 15 Uhr, Schloss Hallwyl

«Baumfänger»Bemantelung.ZOFINGEN 10 Uhr, Kunsthaus

MO, 14.9.2020Dies & DasKunst für KleineFür Eltern mit Kindern von 0 bis 4 Jahren. Mit Stephanie Amstutz und Rossely Belser. Anmeldung unter [email protected] oder 62 835 23 31.AARAU 14 Uhr, Kunsthaus

«Baumfänger»Bemantelung.ZOFINGEN 10 Uhr, Kunsthaus

DI, 15.9.2020«Eine Geschichte der Menschheit»Gespräch mit Carel van Schaik und Kai Michel.OLTEN 20 Uhr, Schreiber Kirchgasse

FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

Dies & Das«BilderBuchZeit»Bilderbuchgeschichten für Kinder ab 3 Jahren.BADEN 15 Uhr, Stadtbibliothek

Rundgang und Gespräch mit Sandra SennZu ihren ortsspezifischen Textinter-ventionen mit Markus Stegmann. Maskenpflicht.BADEN 18.30 Uhr, Langmatt

Manuel Stahlberger eröffnet die Thik-Saison mit gleich zwei Auftritten, am 12. und 13. September in Baden. Foto: Michael Schoch

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinAGENDA

MI, 16.9.2020«Sumpf oder Wüste?»Wie könnte es in Aarau im Jahr 2100 aussehen? Draussen auf Spuren-suche.AARAU 14 Uhr, Naturama

Bühne«Sitzläder – der letzte Stammtisch»Mit Strohmann-Kauz.NIEDERROHRDORF 20 Uhr, Kirchenzentrum Gut Hirt

Heidi WidmerMona Hasler liest aus den Tage-büchern von Heidi Widmer, musika-lisch ergänzt durch Lissa Prim.WOHLEN 19 Uhr, Bleichi

LiteraturBüchnerpreisträger Lukas BärfussIn seinem ersten Erzählband zeichnet Bärfuss eine irritierende Kartografie der Passionen.AARAU 19.30 Uhr, Kantons-bibliothek

FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

Film«ODEONkinoreif?»«Gentlemen prefer Blondes». USA, 1953, 91 Min., E/d. Ab 12 Jahren. Regie: Howard Hawks.BRUGG 17 Uhr, Odeon

Dies & Das«Römer/innen in Baden»Einführung in das neue Schulklas-senangebot. Anmeldung: [email protected] Tel.: 056 222 75 74.BADEN 18.30 Uhr, Historisches Museum Baden

DO, 17.9.2020Bühne«Jedes Gramm zählt»Was tun gegen den Klimawandel? Fünf Frauen erzählen.AARAU 18.30 Uhr, Naturama

Kiko (CH)Solo.AARAU 19.30 Uhr, Kiff

«Marie und Robert»Mundart-Schauspiel von Paul Haller.BRUGG 20.30 Uhr, Salzhaus

SoundsAfterwork Live MusikKonzert mit Cathryn Lehmann & Philippe KuhnBADEN 18–21 Uhr, Club Joy

Literatur«Buchperlen»Literarischer Austausch zur Lieb-lingslektüre. Information: [email protected] 19.30 Uhr, Stadtbibliothek

Führungen «Julian Charrière. Towards No Earthly Pole»Mit Astrid Näff, Brigitte Haas und Annette Bürgi. Anmeldung: [email protected] 18.30 Uhr, Kunsthaus

«Dazwischen Schauen»Durch die Ausstellung mit der Künst-lerin Silvia Hintermann-Huser.BAD ZURZACH 18 Uhr, Galerie Mauritiushof

ÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

Film«Die neue Achtsamkeit»Filmabend im Rahmen der Aktions-tage Psychische Gesundheit. Im Anschluss Austausch mit dem Publi-kum. 58 Minuten. Ab 16 Jahren.WETTINGEN 20 Uhr, Orient

Dies & DasSchreibBARAARAU 18 Uhr, Stadtbibliothek

FR, 18.9.2020Bühne«Hiob» – PremiereJaap Achterberg und Franco Mettler. Ein Erzähltheater mit Musik nach dem Roman von Joseph Roth.BADEN 20.15 Uhr, Thik

Kieran Goss & Annie KinsellaDer irische Singer-Songwriter und die Sängerin sind schon fast Stamm-gäste auf der Bühne.BRUGG 20.15 Uhr, Odeon

SoundsKonz’erbstT w/ Peter PanaSupport: Josua Romano.AARAU 20 Uhr, Flösserplatz

«Orgel meets Wein»Organisten und Weinhändler im Duett «Suite du Vin».BADEN 19.30 Uhr, Evang.-ref. Kirche

Pascal GeiserEr spielt den Blues. Er lebt den Blues.LENZBURG 20 Uhr, Baronessa

InvivasModern a cappella in gesanglicher Perfektion.SEON 20 Uhr, Forum Seon

Mothers Pride«Back on Track Tour».SEON 20.15 Uhr, Konservi

KlassikTadeáš ForbergerJunge Bühne. Werke von Gershwin, Beethoven und Martinu.AARAU 19.30 Uhr, Pianolounge Aarau West

Führungen«Bachfischet»Anmeldungen: Aarau Info, 062 834 10 34 oder [email protected] 18 Uhr, Aarau Info

ÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

FilmKurzfilmnachtKurzfilmperlen und Überraschungen aus aller Welt.WETTINGEN 19 Uhr, Orient

Dies & Das«BilderBuchZeit»Bilderbuchgeschichten für Kinder ab 3 Jahren.BADEN 10 Uhr, Stadtbibliothek

«Langmatt zwischen Ver­gangenheit und Zukunft»Josef Bürge und Sarah Wiederkehr im Gespräch mit Markus Stegmann.BADEN 17 Uhr, Langmatt

«Endlich erwachsen!»Best of Schreiber vs. Schneider: Die Livekolumne.KAISERSTUHL 20 Uhr, Kaiserbühne im Amtshaus

«Zeiten unter Druck»Daniele Muscionico im Gespräch mit Rafaela Roth.LENZBURG 20 Uhr, Burghaldenhaus

«Indie­Jazz» – OskarClaude Stucki (g), Marius Meier (b), Alex Merz (dr), Mathieu Friz (p).WOHLEN (AG) 20.15 Uhr, Kanti

KunstEars4ScreeningSound- und Videoperformance Timo Ullmann und Marco Baltisberger.AARAU 21 Uhr, Kunst im Eck

«Hert am Sound»: Pedro Lenz liest im Aargauer Literaturhaus Lenzburg am 21. September um 19.15 Uhr. Foto: Daniel Rihs

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AGENDASept 20 Aargauer Kulturmagazin

SA, 19.9.2020Bühne«Bsteck & Musig»Die MG Untersiggenthal und die Badenia Baden laden ein.UNTERSIGGENTHAL 19.30 Uhr, MZH

SoundsRDigung«Zeig dich!»-Tour 2020.AARBURG 19 Uhr, Musigburg

«Klanglaut 002»Livekonzert von Grego.SCHINZNACH­DORF 20 Uhr, Kultur Küferei

Konz’erbst w/Chille MariSupport: LesAG.AARAU 20 Uhr, Jugendkulturhaus Flösserplatz

Dies & DasKunst­PirschKinder gehen auf die Pirsch durch das Kunsthaus mit Rahel Lüchinger. Auf Anmeldung.AARAU 10 / 13.30 Uhr, Kunsthaus

«Turmführung zu später Stunde»Anmeldung: Aarau Info, 062 834 10 34 oder [email protected] 20 Uhr, Aarau Info

«Artists on Africa»Begehbare Hörstation. Kuratorin: Kadiatou Diallo.BRUGG 17.30 Uhr, Odeon

Ohne Rolf«Blattrand».ERLINSBACH 20 Uhr, MZH Kretz

Saisoneröffnung Sternen­saalMit 6 Handful of Blues.WOHLEN 19 Uhr, Sternensaal

SO, 20.9.2020Bühne«Klank – vom Lauschen und Horchen»Die Puppenspielerin Rahel Wohl-gensinger begibt sich auf eine Reise in den Klang der Dinge. Für alle ab 2 Jahren.AARAU 11 Uhr, Tuchlaube

«Die chly Häx»Tösstaler Marionetten: Figuren- theater nach dem Kinderbuch von Otfried Preussler. Ab 5 Jahren.BRUGG 11 Uhr, Odeon

«Spure im Sinn!» Nach dem Hörspiel von Paul Stein-mann und Silberbüx.ZOFINGEN 11 Uhr, Kleine Bühne

Führungen «Julian Charrière. Towards No Earthly Pole»Mit Astrid Näff, Brigitte Haas und Annette Bürgi. Anmeldung: [email protected] 11 Uhr, Kunsthaus

Durch den BarockgartenSpannendes über Sortenvermehrung und seltene Gemüse erfahren.MÖRIKEN­WILDEGG 13 / 15 Uhr, Schloss Wildegg

«Julie von Effinger erzählt»Szenische Führung mit der letzten Besitzerin von Schloss Wildegg.MÖRIKEN­WILDEGG 14 / 15.30 Uhr, Schloss Wildegg

Museum Kloster MuriNeu nur auf Voranmeldung. Muri Info, 056 664 70 11.MURI 14 Uhr, Kloster

«Kurz und bündig»Kurzführung im Hof.SEENGEN 14 Uhr, Schloss Hallwyl

«Schloss Hallwyl durch Raum und Zeit»Öffentliche Schlossführung.SEENGEN 15 Uhr, Schloss Hallwyl

Durch die Mannschafts­unterkunftKurzführung für Erwachsene und Familien.WINDISCH 13 / 15 Uhr, Legionärspfad

«Frauen im Kloster Königs­felden»Starke Frauen vor und hinter den Klostermauern.WINDISCH 13 / 15 Uhr, Kloster

Königsfelden

Heidi WidmerKunsthistorikerin Heike Scheel führt durch die Ausstellung.WOHLEN 11 Uhr, Bleichi

Dies & Das«Waldgschichte»Der Treffpunkt ist beim Steinbock-gehege. Bei Regen fällt die Veran-staltung aus.AARAU 15 Uhr, Wildpark Roggen-hausen

«Ab ins Fledermaus­versteck!»Eröffnung des neuen Kinderraumes. Anmeldung: [email protected]; 056 222 75 74.BADEN 14 Uhr, Historisches Museum Baden

FamiliensonntagEin Sonntag voller archäologischer Abenteuer und Spiele. Ab vier Jahren. Auf Anmeldung.BRUGG 13 Uhr, Vindonissa-Museum

«Artists on Africa»Begehbare Hörstation. Kuratorin: Kadiatou Diallo.BRUGG 17.30 Uhr, Odeon

Stammschloss einer WeltmachtEinblick in den Aufstieg der Habs-burger und ihre Beziehung zum Stammsitz.HABSBURG 13 / 15 Uhr, Schloss

«Schöne heile Welt»Künstler*innengespräch und Finissage: Ausstellungsrundgang und Gespräch mit Ingo Giezendan-ner / GRRRR, Lika Nüssli und Sarah Merten.WETTINGEN 15 Uhr, Gluri Suter Huus

«Einsteigen bitte!»Szenische Busfahrt anno 1939. Schauspiel: Walter Küng.WOHLEN 13.30 Uhr, Strohmuseum im Park

Kunst«Dazwischen Schauen»Finissage der Ausstellung der Künst-lerin Silvia Hintermann-Huser.

BAD ZURZACH 11 Uhr, Galerie Mauritiushof

«Malerei, Garafiken, Holz­skulpturen»Finissage. Anna Schmid (Holz-skulpturen), Chantal Hediger (Malerei), Juan Aebi, 1923–1985, (Malerei / Siebdruck-Grafiken).BADEN 14 Uhr, Galerie Anixis

MO, 21.9.2020Dies & DasKunst für KleineFür Eltern mit Kindern von 0 bis 4 Jahren. Mit Stephanie Amstutz und Rossely Belser. Anmeldung unter [email protected] oder 62 835 23 31.AARAU 14 Uhr, Aargauer Kunsthaus

«Artists on Africa»Begehbare Hörstation. Kuratorin: Kadiatou Diallo.BRUGG 17.30 Uhr, Odeon

«Hert am Sound» Eine Lesung und Performance von Pedro Lenz im Rahmen des Förder-projekts «Wortinsel».LENZBURG 19.15 Uhr, Aargauer Literaturhaus Lenzburg

DI, 22.9.2020FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

Dies & Das«Artists on Africa»Begehbare Hörstation. Kuratorin: Kadiatou Diallo.BRUGG 17.30 Uhr, Odeon

MI, 23.9.2020Bühne«Verschtehsch!?»Zarina Tadjibaeva jongliert in ihrer Rolle als Übersetzerin virtuos mit Be-deutungen, kulturellen Eigenheiten und unfreiwilligem Humor.AARAU 20 Uhr, Tuchlaube

FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

Film«Contradict»CH 2019, E/d. Co-Regisseur Thomas Burkhalter nimmt nach der Filmvor-führung am Podiumsgespräch teil.BRUGG 18 Uhr, Odeon

Dies & Das«Artists on Africa»Begehbare Hörstation. Kuratorin: Kadiatou Diallo.BRUGG 17.30 Uhr, Odeon

Emilie Zoé und Christian Gaucher vertonen live den Kultfilm «A Pigeon Sat on a Branch Reflecting on Existence» im Kiff am 24. September um 20 Uhr.

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinAGENDA

AUF DEN SPUREN DER INDUSTRIE

21. AUGUST— 20. NOVEMBER 2020 IN BADEN

Open Days, Ausstellungen, Führungen, Performances, Veranstaltungen

Das ganze Programm auf: www.zeitsprungindustrie.ch/baden

MUSIKMUSEEN

AUSSTELLUNGEN LITERATUR

THEATER

Detailprogramm aktuelle Informationen und Tickets jederzeit unter www.murikultur.ch

Sonntag, 13.09.2020 → 13.30 UhrSINGISEN FORUM AUSSTELLUNGEN

Hugo Suter zu Besuch bei Caspar WolfSonntag, 13.09.2020 → 15.00 UhrMURIKULTUR MUSEEN

Drei Museen, ein verbindender GeistKonzertdaten 2020 → siehe WebseiteMUSIG IM PFLEGIDACH MUSIK

Sternstunde JazzAktuelle Informationen unter www.murikultur.ch/musig-im-pfl egidach

Montag, 14.09.2020 → 20.00 UhrCABARENA THEATER

Pa� i Basler «Nachsitzen»

Freitag, 11.09.2020 → 19.30 UhrMURIKULTUR

Erö  nung Murikultur Tage Slam Poetry im Besucherzentrum

Samstag, 12.09.2020 → 14.30 UhrMUSIK IM FESTSAAL MUSIK

Kinderkonzert – Die ZeitmaschineSamstag, 12.09.2020 → 16.00 UhrMUSEUM KLOSTER MURI MUSEEN

Royale Geschichten Multimediale LesungSamstag, 12.09.2020 → 19.30 Uhr Sonntag, 13.09.2020 → 17.00 UhrMUSIK IN DER KLOSTERKIRCHE MUSIK

Musik von vier Emporen

Kultur11. – 14.9.20

Muri

Tage

Änderungen im Zusammen-hang mit den Corona-Bestimmungen bleiben vor-behalten. Auch kurzfristig!

EINE DIGITALE SCHNITZELJAGD

Eine Kooperation mit #ZeitsprungIndustrie.

Museum LangmattRömerstrasse 30CH-5401 Badenlangmatt.ch

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Kunstraum Baden

«Das Japanische Zimmer»

29. August bis 25. Oktober 2020www.kunstraum.baden.ch

Milena Seiler

Freitag 28. August ab 18.30 UhrVernissage19 Uhr Begrüssung Erich Obrist, Stadtrat

Donnerstag 10. September 12.15 UhrDienstag 13. Oktober 12.15 UhrKunst über MittagKurzführungen mit Milena Seiler & Claudia SpinelliMittagsteller (CHF 12.00) Anmeldung jeweils bis 18 Uhr am Vortag: [email protected] oder 056 200 84 48

Sonntag 25. Oktober 16.00 UhrMeet the artist & FinissageMit der Künstlerin Milena Seiler unterhalten sich Kunstraumleit-erin Claudia Spinelli und Eva Bigler, Kunsthistorikerin aus Bern

&«Vorhang auf für Lotte Reiniger»

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AGENDASept 20 Aargauer Kulturmagazin

DO, 24.9.2020Bühne«Trallali! Das Rudel kehrt zurück»Improtheater mit Hirschwahn.AARAU 19.30 Uhr, Flösserplatz

Sounds«duoplus»Schärli & Zytynska und Gerry Hemingway.AARAU 12.15 Uhr, Forum Schlossplatz

Emilie Zoé und Christian G. GaucherKinokonzert zum Film «A Pigeon Sat on a Branch Reflecting on Existence».AARAU 20 Uhr, Kiff

«Bluus Club»Zu Gast im Museum Langmatt mit Nicolas Senn & Elias Bernet: «Hack-brett meets Boogie-Woogie».BADEN 20 Uhr, Langmatt

Klassik«Afterwork Livemusik»Boxopera presents: «Dating Carmen» in drei Kurzgeschichten nach Georges Bizets.BADEN 18 Uhr, Club Joy

Führungen «Julian Charrière. Towards No Earthly Pole»Mit Astrid Näff, Brigitte Haas und Annette Bürgi. Anmeldung: [email protected] 18.30 Uhr, Kunsthaus

«Kultur und Kulinarik über Mittag»Die Mittagspause im Museum ver-bringen. Anmeldung: 062 891 66 70 oder [email protected] 12.15 Uhr, Museum Burghalde

ÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

Dies & DasDas KajakBei Roman Singer.AARAU 17 Uhr, Forum Schlossplatz

«Deutsch­Café Spezial»Mit Besuchen in der Stadt Baden.BADEN 13.30 Uhr, Stadtbibliothek

«Wenn BBC niest, hat Baden einen Schnupfen»Vortrag zur wirtschaftlichen Ent-wicklung der Region nach Gründung der BBC, von Historikerin Andrea Ventura.BADEN 18 Uhr, Historisches Museum Baden

«Artists on Africa»Begehbare Hörstation. Kuratorin: Kadiatou Diallo.BRUGG 17.30 Uhr, Odeon

«Im Dialog»Residenzengespräch mit dem neuen Gast im Atelier Müllerhaus Inger-Ma-ria Mahlke und ihrer Kollegin Dana Gricorcea.LENZBURG 20 Uhr, Aargauer Literaturhaus Lenzburg

FR, 25.9.2020Bühne«Claire alleene – Aus lauter Lebenslust»Ein philosophisches Chansonkaba-rett mit Judith Bach.BRUGG 20.15 Uhr, Odeon

«getönt»Musikkabarett mit Gerhard Tschan.KÜTTIGEN 20 Uhr, Spittel

SoundsHelgenDie Bredouille 2020.AARAU 20.30 Uhr, Kiff

The ClientsNach intensiver Kreativphase mit einem neuen Programm.SEON 20.15 Uhr, Konservi

LiteraturLiterarisches DinnerMan lasse sich nicht nur kulinarisch, sondern mit Pedro Lenz auch text-lich verwöhnen.OLTEN 19 Uhr, Schreiber Kirchgasse

FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Ihr, Kloster

Dies & Das«Michaels Bewusstsein und das michaelische Denken»Vortrag von Lieven Moerman.BADEN 20 Uhr, Tannegg-Singsaal

«Artists on Africa»Begehbare Hörstation. Kuratorin: Kadiatou Diallo.BRUGG 17.30 Uhr, Odeon

KunstStones’n ScreenElektroakkustik- und Videoper-formance mit Timo Ullmann und Simon Berz.AARAU 21 Uhr, Kunst im Eck

SA, 26.9.2020SoundsKonz’ersbtMit Deep Sun.AARAU 20 Uhr, Flösserplatz

«König vom Land»Cabaret Chansons mit Stefan Onitsch.FRICK 20.15 Uhr, Kornhauskeller

Führungen«Aarau – Stadt der schönen Giebel»Anmeldung: Aarau Info, 062 834 10 34 oder [email protected] 11 Uhr, Aarau Info

Dies & Das«Am Fluss des Lebens»Schreibwerkstatt für Erwachsene im Rahmen der Ausstellung «Im Fluss. Literatur zwischen Aare, Limmat, Reuss und Rhein».AARAU 10 / 13 Uhr, Forum Schlossplatz

«Klaus Merz zu Besuch»Lesung und Gespräch mit Beat Wis-mer. Anmeldung erforderlich.MURI 17 Uhr, Singisenforum

SO, 27.9.2020Bühne«Eine Frau setzt sich durch»Ein historisches Theater mit Muse-umsfreiwilligen auf der Burg.LENZBURG 13 / 15 Uhr, Schloss

KlassikItalian Sonatas für Block­flöte und CembaloWerke von Domenico Maria Dreyer mit Isaac Makhdoomi (fl), Sebastian Bausch (hrp).RHEINFELDEN 17 Uhr, Kapuziner-kirche

Führungen «Julian Charrière. Towards No Earthly Pole»Mit Astrid Näff, Brigitte Haas und Annette Bürgi. Anmeldung: [email protected] 11 Uhr, Kunsthaus

Museum Caspar WolfNeu: nur auf Voranmeldung.MURI 14 Uhr, Kloster Muri

«Kurz und bündig»Kurzführung im Hof.SEENGEN 14 Uhr, Schloss Hallwyl

«Schloss Hallwyl durch Raum und Zeit»Öffentliche Schlossführung.SEENGEN 15 Uhr, Schloss Hallwyl

Durch die Mannschaftsun­terkunftKurzführung für Erwachsene und Familien.WINDISCH 13 / 15 Uhr, Legionärspfad

Dies & Das«Am Fluss des Lebens»Schreibwerkstatt für Erwachsene im Rahmen der Ausstellung «Im Fluss. Literatur zwischen Aare, Limmat, Reuss und Rhein».AARAU 10 / 13 Uhr, Forum Schlossplatz

Offenes AtelierFür kleine und grosse Köpfe.AARAU 11 Uhr, Kunsthaus

«Der Kreis der Kerns»Freie Besichtigung der Studien-sammlung in der ehemaligen Zivil-schutzanlage am Schlösslirain.AARAU 14 Uhr, Ehemalige Zivilschutzanlage

«Caravan im Gespräch»Gespräch mit der Künstlerin Rachele Monti, Margherita Bergam, Choreo-grafin und Tänzerin, und Anouchka Panchard.AARAU 15 Uhr, Kunsthaus

FamiliensonntagEin Sonntag voller archäologischer Abenteuer und Spiele für Kinder ab vier Jahren.BRUGG 13 Uhr, Vindonissa-Museum

KunstHeidi WidmerFinissage der Ausstellung.WOHLEN 11 Uhr, Bleichi

DI, 29.9.2020Literatur«Vorlesezeit»Dominik Beer liest Geschichten für Erwachsene vor.WETTINGEN 18.30 Uhr, Gemeinde-bibliothek

FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

MI, 30.9.2020FührungenÜberraschungsführungTreffpunkt Besucherzentrum.MURI 14 Uhr, Kloster

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Sept 20 Aargauer KulturmagazinAGENDA

AARAUAARGAUER KUNSTHAUSAargauerplatz Di–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhrwww.aargauerkunsthaus.ch

Julian CharrièreTowards No Earthly Pole.6. September bis 3. Januar 2021

Martina MächlerCaravan 2/2020 – Ausstellungsreihe für junge Kunst.6. September bis 25. Oktober

Rachele MontiCaravan 3/2020 – Ausstellungsreihe für junge Kunst (verlängert).25. Januar bis 9. August

BELETAGE IM KIFFTellistrasse 118Fr, Sa, 19–21 Uhr; So, 15–17 Uhrwww.beletage-aarau.ch

Daniel Furter & Ishita ChakrabortyKunstausstellungBis 20. September

ECK RAUM FÜR KUNSTMetzgergassewww.kunst-im-eck.ch

«Screening» Timo Ullmann. 11. bis 27. September

FORUM SCHLOSSPLATZSchlossplatz 4Spezielle Öffnungszeiten; siehe www.forumschlossplatz.ch.

«Im Fluss»Literatur zwischen Aare, Limmat, Reuss und Rhein.4. September bis 10. Januar 2021

NATURAMA AARGAUFeerstrasse 17Di–So 10–17 Uhrwww.naturama.ch

«Heisse Zeiten»Klimaporträts.Bis 14. März 2021

STADTMUSEUMSchlossplatzDi, Mi, Fr 11–18 Uhr, Do 11–20 Uhr, Sa und So 11–17 Uhrwww.stadtmuseum.ch

«Robozän»Roboter als Arbeitskollegen, totale Globalisierung und klimaneutrale Produktion.Bis 7. Februar 2021

«100 × Aarau»Die Geschichten von 100 Aarau-erinnen und Aarauern aus sieben Jahrhunderten.Dauerausstellung.

BAD ZURZACHGALERIE MAURITIUSHOFHauptstrasse 41Mi–Sa 14–17 Uhrwww.galeriemauritiushof.ch

Silvia Hintermann­Huser«Dazwischen Schauen».Bis 20. September

BADENGALERIE 94Bruggerstrasse 37Do 18–20 Uhr, Fr/Sa 13–17 Uhrgalerie94.ch

Zak van BiljonModernizing Nature21. August bis 3. Oktober

GALERIE ANIXISOberstadtstrasse 10Di, Mi, Fr, Sa 14–18 Uhrwww.anixis.ch

Malerei, Garafiken, Holz­skulpturen22. August bis 20. September

HISTORISCHES MUSEUM BADENLandvogteischloss Di–Sa 13–17 Uhr, So 10–17 Uhrmuseum.baden.ch

Geschichte verlinktMultimediale Dauerausstellung im Erweiterungsbau.

KUNSTRAUM BADENHaselstrasse 15Mi–Fr 14–17 Uhr, Sa/So 12–17 Uhrkunstraum.baden.ch

Milena SeilerDas japanische Zimmer.28. August bis 25. Oktober

MUSEUM LANGMATTRömerstrasse 30Geöffnet 1. März bis 10. Dezember. Di–Fr 14–17 Uhr, Sa/So 11–17 Uhrwww.langmatt.ch

«Herzkammer»30 Jahre Museum Langmatt.Bis 6. Dezember

Magisches VenedigVenezianische Veduten des 18. Jahr-hunderts.Bis 6. Dezember

«Raumfahrt IV»Frédéric Gabioud, Martin Jacob, Noha Mokhtar.Bis 27. September

SCHWEIZER KINDERMUSEUMLändliweg 7Di–Sa 14–17 Uhr, So 10–13 / 14–17 Uhrwww.kindermuseum.ch

Rakete, Mond und SterneZum runden Jubiläum der Mond-landung.Bis 31. Dezember

300 Jahre KinderkulturDauerausstellung.

TRUDELHAUSObere HaldeFr 14–18 Uhr, Sa und So 14–17 Uhrwww.trudelhaus-baden.ch

«Reisen»Ausstellung von Eva Borner, Esther Ernst, Serafin Krieger, Claudio Moser, Ursula PallaBis 26. September

BAD ZUM RABENKurplatz Do, Sa, 16–20 Uhr, So, 14–18 Uhrwww.bagnopopolare.ch

Körper.Baden.FlowKunstausstellung im Thermalbad.19. September bis 28. November

BRUGGZIMMERMANNHAUS KUNST & MUSIKVorstadt 19Mi–Fr 14.30–18 Uhr, Sa und So 11–16 Uhrwww.zimmermannhaus.ch

«hausaus hausein»5.–20. September

BUCHSDORFMUSEUMGysistrasse 2Jeweils am ersten und letzten Sonn-tag des Monats, 14 bis 16 Uhrwww.buchsbaum.ch

Ausstellungen

In einer kleinen, facettenreichen Ausstellung zeigt das Trudelhaus Baden gegenwärtige Positionen zum Reisen. Foto: Claudio Moser, Keramporiel, 2018

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AGENDASept 20 Aargauer Kulturmagazin

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«Steinreiche»Grosse Träume aus kleinen Lego- Steinen.1. September bis 6. Dezember

GRÄNICHENHEXENMUSEUMSchloss LiebeggMi und Do 14–18 Uhr, 1. und 3. So 14–18 Uhrwww.hexenmuseum.chDauerausstellung

LAUFENBURGREHMANN MUSEUMSchimelrych 12Mi, Do, Fr 11–16 Uhr, So 13–16 Uhrwww.rehmann-museum.ch

«Wunderkammer»Auf Reisen mit Carl Walter Liner.5. September bis 21. Februar 2021

LENZBURGMUSEUM BURGHALDESchlossgasse 23Di–Sa 14–17 Uhr, So 11–17 Uhr, Mo geschlossenwww.museumburghalde.ch

Unterwegs durch Zeiten und KulturenDauerausstellung.

«Saubere Sache!»Eine Ausstellung über die faszinie-rende Welt der Seife in der alten Seifenfabrik.Bis 31. März 2021

MURIMUSEUM CASPAR WOLFMarktstrasse 4April–Oktober Di–So 11–17 Uhr; November–März Di-So 11–16 Uhrwww.murikultur.ch/museum- caspar-wolf

Caspar Wolf, der Künstler­pionierDamals verkannt – heute gefeiert.Dauerausstellung.

«Schwindel und Schrecken – Lust und Entzücken»Alpenrezeption 1700 bis 1800.Bis 25. April 2021

MUSEUM FÜR MEDIZINHISTORISCHE BÜCHERMarktstrasse 4April–Oktober Di–So 11–17 Uhr; November–März Di–So. 11–16 Uhrwww.mmbm.ch

Prachtbände und RaritätenAus der Frühen Neuzeit (1480–1780).Dauerausstellung.

MUSEUM KLOSTER MURIMarktstrasse 4April–Oktober Di–So 11–17 Uhr; No-vember bis März Di–So 11–16 Uhrwww.murikultur.ch

«Den Himmel vor Augen»Zeitgeschichte von der Reformation bis zur Auflösung des Klosters.Dauerausstellung.

SINGISENFORUMMarktstrasse 4April–Oktober D–So 11–17 Uhr; November bis März Di–So 11–16 Uhrwww.murikultur.ch

Hugo Suter zu Besuch bei Caspar WolfEin Brückenschlag über zwei Jahr-hunderte hinweg.Bis 15. November

NIEDERWILREUSSPARKKloster Gnadenthalwww.reusspark.ch

«Meer sein» Ausstellung von Carmela Gander.12. September bis 15. November

WETTINGENGALERIE IM GLURI SUTER HUUSBifangstrasse 1Mi–Sa 15–18 Uhr, So 11–17 Uhrwww.glurisuterhuus.ch

«Schöne heile Welt»Ingo Giezendanner/GRRRR, Cornelia Hesse-Honegger, Lika Nüssli, Thomas Ott.17. August bis 20. September

MUSEUM EDUARD SPÖRRIBifangstrasse 17 A16. August–29. November: Sa und So 14–17 Uhrwww.eduardspoerri.ch

KünstlerpaareGillian White & Albert SiegenthalerBis 29. November

«Freidimensional»Mike Cadurisch, Notta Caflisch, Max Grüter, Dominik Lipp, Kathrin Severin, Aletheia Zoeÿs.Bis 29. November

WOHLENBLEICHIHofmattenweg 19Mi – Fr, 17–20 UhrSa, So,11–18 Uhr

Heidi WidmerZeichnungen. Bis 27. September

STROHMUSEUM IM PARKBünzstrasse 54Mi–Sa 14–17 Uhr, So 12–17 Uhrwww.strohmuseum.ch

«Au revoir à Chly Paris»Bally zu Gast in der Villa Isler.Bis 27. September

ZOFINGENKUNSTHAUS ZOFINGENGeneral-Guisan-Strasse 12Do 18–21 Uhr, Sa und So 11–17 Uhrwww.kunsthauszofingen.ch

«Baumfänger»Beat Breitenstein, Marianne Engel, Victorine Müller, Com&Com.15. August bis 10. Oktober

Die Ausstellung «Im Fluss» im Forum Schlossplatz Aarau lädt ein zu einer Entdeckungsreise entlang den Flüssen und durch die Literatur. Foto: «Rhein», Videostill, 2017, Inhouse Productions

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KIFF

TICKETS: WWW.STARTICKET.CHMORE INFOS & SHOWS: WWW.KIFF.CH

AARAU

04.09 SAISONSTART

TIM FREITAG CH & SUMA COVJEK CH

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Theater Marie

MARIE ROB

ERT

Mundart-Schauspiel von Paul Haller

Kellertheater BremgartenSa 12.9.20, 20.15 UhrTickets: www.kellertheater-bremgarten.ch

Salzhaus Brugg Do 17.9.20, 20.30 UhrTickets: www.odeon-brugg.ch

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FR 18. SEPT. 2020 20 UHR

ZEITEN UNTER DRUCKEin Gespräch mit

DANIELE MUSCIONICO, Kulturjournalistin

RAFAELA ROTH, ModerationBurghaldenhaus

Lenzburg

Café littéraire

SO 13. SEPT. 2020 11.15 UHR

JONA OSTFELDLIEST AUS

«NENN MICH NICHT GROSSMUTTER»

HIOB – nach einem Roman von Joseph Roth

«  Er ruhte aus von der Schwere des Glücks und der Grösse der Wunder. »

Ins.TihK_102.40x142.50_APR_2020.indd 1 24.06.20 16:53

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AGENDASept 20 Aargauer Kulturmagazin

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«Lulu» zur Eröffnung Das Kurtheater Baden startet am 15. Oktober mit einem Stück von Frank Wedekind in seine erste Saison nach der Reno­vation. Regisseur Bastian Kraft setzt sich mit Wedekinds Werk auseinander, das damals stren­ger Zensur unterlag, und bringt es mit dem Residenz theater München als vielstimmigen, erotisch aufgeladenen Dialog auf die Bühne.

Kunst misst KräfteRoman Sonderegger setzt sich im Kunstraum Aarau in einer Einzelausstellung mit dem klin­genden Titel «Wohin des Weges, Sonnenkönig?» mit den Grenzen des Ausstellungsraumes aus­einander. Dabei versetzt er seine Objekte in ein Kräftemessen mit dem vorhandenen Raum: Reibung, Spannung, befruchtende (geistige) Kollisionen.

Von Menschen und MaschinenIn einer grossen Sonderausstellung in den Gebäuden von SBB Historic in Win­disch zeigt das Museum Aargau ab 24. Ok­tober, wie die Aargauer Industrie interna­tional Geschichte geschrieben hat – vom Würfelzucker über die Alufolie bis zur Skibindung. Dabei wird auch ein Blick auf Arbeitsbedingungen und gesellschaftliche Strukturen geworfen.

ImpressumAAKU Aargauer Kulturmagazinwww.aaku.chNr. 38, September 2020 4. JahrgangISSN 2504-2009erscheint 10-mal jährlichAAKU ist das Nachfolgemagazin von JULI Kulturmagazin Aargau.

HerausgeberinInteressengemeinschaft Kultur AargauKronengasse 10, 5400 Baden

RedaktionMichael Hunziker (Leitung) Philippe [email protected]

Verlagsleitung/InserateDominik [email protected] siehe www.aaku.ch

AbonnementJahresabo CHF 55.–(Gönner CHF 200.–)Kontakt: [email protected]

Gestaltungskonzept und Printmagazin BurgerGasser GmbH LayoutChristine Hirzel, Baden

KorrektoratElsa Bösch

Weblayout und ProgrammierungHausformat, Aarauwww.hausformat.com

DruckAZ Zeitungen AG, Aarau

AAKU wird jeweils am letzten Freitag des Vormonats der az Aargauer Zeitung beigelegt.

Auflage 85 000 Expl.

Redaktionsschluss AAKU Nr. 39, Oktober 2020Agendadaten: 8.9.2020Inserateschluss: 9.9. 2020

Hinweise auf Oktober­ Veranstaltungen an [email protected] Vorteil vor dem 1.9.2020

Agendahinweise eintragenevent.azmedien.chOhne Gewähr auf Abdruck

© 2020 IG Kultur Aargau Alle Rechte vorbehalten.Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt die Redaktion keine Haftung. Für Fehlinformationen ist sie nicht verantwortlich. Text-kürzungen und Bild ver ände-rungen behält sie sich vor.

AAKU wird unterstützt von

Stadt Aarau Stadt BadenStadt LenzburgGemeinde Wettingen

Die Oktober-Ausgabe erscheint am 25. September 2020

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AZB CH-5400 Baden

Julian Charrière, Towards No Earthly Pole, 2019© 2020, Pro Litteris, Zürich

6. 9. 2020 – 3. 1. 2021 Julian CharrièreTowards No Earthly Pole

6. 9. 2020 – 25. 10. 2020 CARAVAN 2 /2020Martina Mächler

CARAVAN 3 /2020Rachele Monti

*Aargauer KunsthausAargauerplatz CH–5001 AarauDi – So 10 –17 Uhr Do 10 – 20 Uhrwww.aargauerkunsthaus.ch