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Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski ■ 16.09.2015
Herstellung Metallischer Gläser durch
additive Laserstrahlschmelzverfahren
Agenda
Motivation
Metallische Gläser
Parameterstudie
Mikrostruktur
Zusammenfassung und Ausblick
Motivation
Laserstrahlschmelzen:
Potenzial zur Herstellung komplexer und individueller metallischer
Bauteile
Bereits erste erfolgreiche industrielle Anwendungen, u.a. in Medizintechnik, Werkzeug-
und Formenbau, Luftfahrt
Zahlreiche konventionelle Legierungen auf Fe-, Al-, Ti- und Ni-Basis qualifiziert
Teils erweisen sich die verfahrenstypischen hohen Abkühlgradienten (103 – 106 K/s ohne
Vorwärmung) als problematisch
Eigenspannung, Bauteilverzug, Rissbildung, …
Idee:
Möglichkeit zur gezielte Ausnutzung der prozesseigenen hohen Abkühlgradienten zur
Herstellung von Ungleichgewichtszuständen
Herstellung, bzw. Verarbeitung Metallischer Gläser
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
Metallische Gläser
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
[nach Telford]
Amorphe Metalle
Rasche Abkühlung der Schmelze erforderlich
Übergang in den festen Zustand ohne
Kristallisation
Spezifisches Volumen ändert sich kaum
Abkühlraten 100 – 109 K/s
Bei reinen Metallen 109 K/s erforderlich
Einzigartige Eigenschaften
Neuartig Materialklasse
Restriktionen bei Herstellung, bzw.
Formgebung
[A brief overview of bulk metallic glasses - Chen]
Metallische Gläser
19.10.2015www.uni-due.de/en
Empirische Regeln nach Inoue:
Multikomponentensystem mit 3 oder mehr Legierungselementen
höhere Komplexität der Kristalle
Reduzierung des energetischen Vorteils geordneter Strukturen
Stark unterschiedlicher Atomradius der Hauptbestandteile der Legierungen
Dr/r > 12 % (größter Einfluss)
Höhere Packungsdichte, geringeres freies Volumen in der Schmelze
Volumenzuwachs für Kristallisation benötigt
negative Mischungsenthalpie der Elemente
vermindert das Diffusionsvermögen
erhöht den Temperaturbereich der unterkühlten Schmelze
tiefer eutektischer Punkt (bei binären Legierungen)
geringere Schmelztemperatur
Metallische Gläser
[The Case for bulk metallic glass - Telford]
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
Metallische Gläser
Amorpher Gefügeaufbau
Hohe Festigkeit bei gleichzeitig hoher Elastizität
Hervorragende Korrosionsbeständigkeit
Hohe Härte und Verschleißbeständigkeit
Keine Schrumpfung bei der Abkühlung
(Formgenaue Bauteilherstellung möglich)
Besondere weichmagnetische Eigenschaften
(niedrige Koerzitivfeldstärke, hoher elektrischer
Widerstand, niedrige Wirbelstromverluste)
Anwendungen (bisher nur in Nischen)
Sportartikel (z.B. Golfschläger)
Medizintechnik (z. B. Skalpell)
Elektronikprodukte (z. B.
Warensicherungsetiketten)
Schmuck und Luxusartikel
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
[Liquidmetal]
[Liquidmetal]
[nach Telford]
Metallische Gläser
Ähnlich wie bei kristallinen
Legierungen zahlreiche amorphe
Legierungsgruppen
Unterschiedliche mechanisch-
technologische Kennwerte je nach
Legierungsgruppe
Gemeinsamkeiten:
Dehngrenze im Bereich ~ 2 %
Kristalline Legierungen ~ 0,65 %
Idealer Federwerkstoff
Kaum plastische Verformung;
extrem spröde nach
Überschreitung der Dehngrenze
Bei Rekristallisation Verlust der
Eigenschaften [Bulk Metallic Glasses – Miller]
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
Metallische Gläser
Konventionelle Herstellung:
Melt-Spinning (a)
Vacuum- oder Druckgussverfahren (a)
Thermoplastische Umformung (b)
Erste Ansätze zur additiven Herstellung:
LENS, LMD, SLM, EBM
Bisher kein Nachweis über vollständig amorphe
Mikrostruktur
Kristallisation in WEZ
Verfügbarkeit Pulverwerkstoff
Prozessverhalten
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
[Microstructural Analysis of a Laser-Processed Zr-Based Bulk Metallic Glass – Sun] [Processing of ‚Bulk Metallic Glass – Schroers]
Parameterstudie
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
Anlage: EOSINT M 270
Kommerzielle Laserstrahlschmelzanlage
200 W Faserlaser
N2-Schutzgasatmosphäre
Bildgebungssystem zur Prozessdokumentation
Material: Zr59.3Cu28.8Al10.4Nb1.5
Gute Glasbildungsfähigkeit
Kein hochreines Zr für Legierungssynthese erforderlich
Erschmelzen und Abgießen in Stabform am Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe,
Universität des Saarlandes (Prof. Busch)
Gasverdüsen unter Argon durch externen Dienstleister
[Processing of a bulk metallic glass forming alloy based on industrial grade Zr – Heinrich, Busch]
Parameterstudie
Nur wenig Pulvermaterial verfügbar (ca. 300 g)
„manueller“ Pulverauftrag
Einzelbelichtung
Meist sphärisches Pulver
d50 ≈ 30 µm
Substratmaterial Al
Keine Supports
Zylindrische Testkörper
Variation des Energieeintrags
Schichtstärke 20 µm
Bauhöhe 2 mm
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
1
2
3
4
A B
𝐸𝑣 =𝑃𝑙
𝑣𝑠 ℎ 𝑑𝑠
Ev
Mikrostruktur
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
A1
Cu-reiche
Ausscheidung
A3Pore
Zr-reiche
Ausscheidung
A4
A2
Mikrostruktur
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
Zr-Nb
VorlegierungAl 0.15
Cu 1.63
Zr 96.08
Nb 2.14
Amorphe MatrixAl 10.22
Cu 28.76
Zr 58.81
Nb 2.21
Pore
Mikrostruktur
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
Pulver
SLM
DSC Messung:
vernachlässigbarer Unterschied in der Kristallisations-
enthalpie von Pulver und laserstrahlgeschmolzener
Probe A1
Keine zusätzliche Kristallisation während des
Laserstrahlschmelzprozesses
Kristallinen Anteile stammen wahrscheinlich aus Zr-Nb
Vorlegierung
Legierung nicht ausreichend homogenisiert
Unterschied zur amorphen Referenzprobe beträgt ca. 7,3 %
Mikrostruktur
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
Probe A1
Referenzprobe
XRD Messung:
Nur wenige Peaks im XRD-Spektrum
Stammen Teils aus Material des Probenhalters
Hoher Anteil amorpher Phase
Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Erste Parameterstudie zur Verarbeitung einer Zr-Basis Legierung aus der Gruppe der
Metallischen Massivgläser
Verarbeitbarkeit nachgewiesen
nichtsphärische Poren innerhalb des Gefüges
Zr- und Cu-reiche Ausscheidungen
Versprödung an Grenzfläche zu Substrat
Amorphes Matrixgefüge nachgewiesen
Restkristallinität durch Ausscheidung aus Vorlegierung
Homogenisierung erforderlich
Weitere Untersuchungen mit neuer Pulvercharge
Ausblick
Anpassung des Temperaturprofils des Prozesses
Modifikation der Legierungszusammensetzung
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
© Universität Duisburg-Essen Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski 19.10.2015
Dipl.-Ing. Stefan Kleszczynski
+49 203 379 1268
Universität Duisburg-Essen
Institut für Produkt Engineering
Lehrstuhl für Fertigungstechnik
www.uni-due.de/fertigungstechnik
Lotharstr. 1
47057 Duisburg
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!