Herstellung wägbarer Mengen des Strontiumisotops 87 als ... · PDF fileMasse 40 der Tr~iger der Radioaktivit~it ista. ... Phvsik. Z. 3~, 353 (1931) -- Rev. modern physics 3, 412 (193I)

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  • Heir 12, ] 19. 3- 1937J

    Kurze O r i g i n a l m i t t e i l u n g e n . 189

    Kurze 0riginalmitteilungen. Ffir die ku rzen O r i g i n a l m i t t e i l u n g e n i s t ausschl ieBl ich der Verfasser v e r a n t w o r t l i c h .

    B e m e r k u n g z u r A r b e i t von R. S. K r i s h n a n , ,X-Ray d i f f rac t ion and e lec t ro ly t ic d issoc ia t ion I" .

    R. S. KRISHNAN 1 ver6ffentlieht soeben eine Studie fiber den Nachweis der nndissoziierten Antefle yon Schwefels~ttre und einigen Sulfaten in w/isseriger LSsung mat Hilfe yon RSntgenstrahfem Da diesem Autor wohl die Kenntnis einiger Arbeiten entgangen ist, m6ehte ich hier Gelegenheit dazu nehmen; auf fotgendes aufmerksam zu machen: Die Idee des Naehweises nichtdissoziierter Anteile in elektro]ytisehen L6sungen mil lets R6ntgeu- und Elektronenstrahlen ist schon frfiher yon mar an mehreren Stellen 2 ausgesproehen worden, zum ersten Male a in einer Arbeit ,,Zur theoretischen Deutung der Spannungsabh~ingigkeit der elektrischen Leitffihigkeit starker Elektrolyte" und zuletzt 4 in meinem Aufsatz , ,Thermodynamik nnd Elektrophysik flfissiger elektroly- tischer LSsungen".

    Dresden, Teehnische Hocbschule, den 25. Februar 1937. H. FALKI~NHAGEN.

    Hers t e l l ung wggba re r Mengen des S t ron t iumiso tops 8 7 a ls U m w a n d l u n g s p r o d u k t des R u b i d i u m s a u s e i n e m

    k a n a d i s c h e n Gl immer . Die Frage, welche der Isotopen des Kaliums und Rubi-

    diums die Tr~iger der/~-Strahluug dieser Elemente ist, ist in den letzten Jahren Gegenstand mehrfaeher Untersuchungen gewesem

    Beam Kalium ward jetzt allgemein angenommen, dag das in sehr Meaner lV[enge im Kalium vorhandene Isotop mat der Masse 40 der Tr~iger der Radioaktivit~it ista. Der sichere Beweis hierfiir wurde in alterletzter Zeit dutch SMYTHE und H~M~NDINO~e erbracht 6. Line Stfitze fair diese Annahme war such der stets negative Befund, aus geologisch allen Kaljummineralien etwa ein Calciflmisotop 41 massenspektro- skopisch oder durch Atomgewichtsbestimmung naehzu- weisen.

    Beam Rubidium tiegen direkte experimentelle Unter- suehungen fiber diesen Gegenstand basher nieht vor. Aus Analogiegriinden konnte man beam Rubidium auf einen radioaktiven Begleiter Rubidium 86 schlieBen. Andererseits erschien es nach einer yon M~TTAnC~ aufgestellten Regel (s. die ansehlieBende Mitteilung yon MATTAUCH) wahrschein~ lather, dab das Rubidium 87 das radioaktive Isotop ist.

    Eine LSsung der Frage konnte man erhoffen, wenn man mSglichst strontiumfreie RubidiumminerMe auf Strontium verarbeitete und dieses Strontium massenspektroskopisch prfifte. Eigentliche Rubidiumminerale mi t einem hohen GehaIt an Rubidium sand allerdings nicht bekannt. In man- chert Lithiumglimmern werden aber nicht unbetriichtliche Mengen yon Rubidium gefunden, und auf der Suche nach solchen wurde tier eine yon uns dutch ProL W. PAP~S~ yon der Cornell University auI einen Glimmer hingewiesen, der am Grogen B/irensee im nordwestlichen Kanada vorkommt, und in dem Prof. PAPIS~ neben Caesium such einige Prozent Rubidium nachgewiesen hat te ~. Dureh die liebenswiirdige Vermitt lung von Prof. PAPISH wurden uns aus Kanada einige Proben solchen Glimmers, zusammen etwa 3 kg, zur Ver-

    R. S. KRISHNAN, Proe. Indian Acad. Sci. 4, Nr 6, Sec. A, 661 (1936). Diese Arbeit ist am I1. Dezember 1936 ein- gegangen.

    S i . FALKENHAGEN, Phvsik. Z. 3~, 353 (1931) - - Rev. modern physics 3, 412 (193I) " Elektrolyte, Monographie, S. 312. Leipzig: S. Hirzel 1932 - - Electrolytes. S. 322. Oxford: Clarendon Press 1934 - - Electrolytes. S. 335. Paris: F61ix Alcan 1934 - - Erg. exakt. Naturwiss. ~4, I3o (1935) - - Die Physik 4, 145 (1936).

    3 H. FALKENt~AGE~, Physik. Z. 32 , 365 (I93I), ein- gegangen am 5. Februar 1931.

    4 H. FALKENHAGEN, Die Physik 4, 171 (I936), ein- gegangen im August 1936.

    5 h MEITNER, Naturwiss. ~4, 7~9 (1926)- - - G. v. HErEsY, Naturwiss. 23, 583 (I935). ~ A. O. NIER, Ph.ysie. Rev. 48, 283 (1935). - - O. KLESI~ERER, Proc. Roy. Soc. Loud. 148, 638 (1935). - - A. K. BREWER, Physic. Rev..48, 64o (1935).

    6 W. R. SNYTHE n. e . HEMMENDINGER, Physic. Rev. 5~, 178 (1937).

    Der genaue Fundort dieses Glimmers ist Silver Leaf mine Provinz Manitoba (Kanada).

    ffigung gestellt. Eine vorI~ufige Analyse ergab fair die eine Probe einetl Rubidiumgehalt von 2--3 %. Erdalkatimetal le waren in dieser Probe hSchstens zu einigen hundertsteI Pro- zent nachweisbar.

    Dieses Material (etwa i kg) wnrde daraufhin yon zweien yon uns (STm u. W.) unter Verwendung sorgfNtig auf Ab- wesenheit yon Strontium gepriifter und gereinigter Reagen- zien quant i ta t iv auf Strontium verarbeitet. Eine ausfiihr- lichere Darstellung dieser Untersuehung soll an anderer StelIe erfolgen. Es wurden im gauzeH etwa 25o mg Stron- t iumcarbonat gewonnen.

    Bei einem angenommenen geologischen Alter des Glim- mers yon (5oo--)IOOO MilIionen J ahren und einer Halbwerts- zeit des Rubidiums zwischen 2" IO 11 und 4" l o t l J a hreul (ber. auf das Misehelement) war zu erwarten, dab das gewonnene Strontium zu einem erhebtichen Tefle in dem Mineral selbst entstanden sein mugte. Line von Herrn Dr. MAT'rAUC~ 2 vorgenommene massenspektroskopische Untersuchnng ha t diese Annahme vollauf bestfitigt. Nach den in dieser Mitteilung gebrachten Befunden besteht unser Strontiumsalz zu mehr als 99 % aus dem reinen Isotop Strontium 87: Das Hauptisotop des gewShntichen Stron- taurus, Strontium 88, ist naeh MATTAUCH nur Zll einigen Promfllen nachzuweisen. Ats Ergebnis haben war aIso die interessante Tatsache, dab die Radioaktivi t / i t des Rubidiums, in Ubereinsfimmtmg mat der MiTTAVCHSChen Regel, yon Rubidium 87 und nieht einem basher unbekannten S*Rb her- riihrt. Entsprechend dieser Reget ist j a beam Kalinm das settene 4K als Trfiger der Radioaktivi t~t naehgewiesen worden.

    Es ist beabsichtigt, in dem Ausgaugsmaterial nunmehr eine genaue Rubidiumbest immung durchzufiihren. Ist der RubidiumgehMt sachet bekannt, dann t~igt sich aus der Menge des gebitdeten Strontiums und einer genaueren Kennt- nis des geologisehen Alters des AusgangsmateriaIs die Hatb- wertszeit des~Rubidiums in enge Grenzen einschlieBen. Sehon heute l~iBt sich sagen, dab der niedrigere Weft 2 Io 11 Jahre fiir das Misehelement der Wahrhei t n/iher liegt als der hShere Wert 4 " I o l l J ah re .

    Berlin~Dahlem, Kaiser Wilhelm-Inst i tut fair Chemie, den i . M/irz ' x937.

    ~{. OTTO HAHN. FRITZ STRASSNIANN. ERNST WALLING.

    Das P a a r STRb--evSr und die Isobarenregel .

    Vor etwa Jahresfrist ersuchte mich Prof. O. HAHN um die massenspektrographisehe Untersuchung einer sehr inter- essanten Strontiumprobe; wie Prof. HiHN schrieb, ha l le er sieh ,,einen yon dem Grogen B~irensee in Nordkanada her- rfihrenden Glimmer verschafft, der verh~iltnism,igig reich an Rubidium ~nd sehr arm an alkalischen Erdeu ist. Aus diesem GIimmer haben die Herren Dr. STRASS~ANN und Dr. WAL- LING in meinem Laboratorium in mtihseliger Arbeit etwa 25o mg Strontiumcarbonat rein abgesehieden. Die Arbeit geschah unter der Annahme, dab sich in dem geologisch alten Glimmer aus dcm Rubidium nicht unerhebliche Mengen yon Strontium gebildet haben, die verh/iitnism~igig frei sein sollten yon gewShnlichem Strontium. Die #-Strahten des Rubidiums riihren vermutlich yon einem'bisher unbekannten Rubidium 86 oder dem bekannten Rubidium 87 her. In beiden Fiillen miiBte das ans dem Glimmer hergestellte Strontium wesentlieh mehr Strontium 86 oder Strontium 87 enthalten als dem gewShnliehen Strontium entsprieht; nach unserer Meinung mindestens lOO % mehr."

    Im Hinbliek auf eine yon mar ~ vor einiger Zeit empirisch aufgestelite Regel,-die seitdem auch theoretisch begrfindet 4 und in den meisten F~illen auch experimentell best~itigt gefunden 5 wurde, interessierte es reich besonders, an dem Problem der Feststellung des radioaktiven Rb-Isotopes mit- wirken zu k6nnen. Steltt doeh das Paar S~Rb-.STSr die erste

    1 0 . HAHN U. M. ROT~ENBACH, Physik. Z. 2o, I94 (I919). - - G. HOFFMANN, Z. Physik 25, 177 (1924). - - W. MOHLHOFF, Ann. Physik 7 (5), 2o5 (193o).

    2 VgI. nachstehende Mitteilung. 3 j . MATTA~JC~, Z. Physik 91, 361 (1934). 4 G. BECK, Z. Physik 9I, 37I (1934) und H. Yt~KAWA

    U. S. SAKATA, Proc. Phys. Math. Soe. Japan i7, 467 (1935). 5 K. T. BAINBRIDGE-U. E. B. JORDAN, Physic. Rev. So,

    282 (1936) nud A.-O. NiER,~Physie. Rev. 5o, Io41 (1936),