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Highlights der Astronomie
APOD vom 26.12.2004: GRO J165540 – ein rotierendes Schwarzes Loch(“künstlerische Darstellung” )
was wir sehen ...
sieht aus wie ein BadewannenAbfluss mit Diamant in der Mitte, aus demein ätherisches Gebilde entweicht (der Geist aus der Flasche?) (sollten wir schnell vergessen)Was wir sehen sollten: ein heißes, leuchtkräftiges kompaktes Objekt mit einer rotierenden Akkretionsscheibe, und einem Jet aus dem Zentrum
Das Objekt
➢ GRO J165540 ist eine Röntgen und GammastrahlenQuelle
➢ die Strahlung stammt von Materie, die sich im Schwerefeld eines Schwarzen Loches befindet
➢ sie ist nicht konstant, sondern schwankt; die Schwankungen sind (teilweise) quasiperiodisch
➢ die Erklärung dafür liegt u.a. in einem allgemeinrelativistischen Effekt
➢ dieser besteht darin, dass das Schwarze Loch rotiert und damit nicht nur die umgebende Materie, sondern auch den umgebenden Raum beeinflusst (mitzieht)
Was wir also besprechen sollten:
1. Was sind Schwarze Löcher?
2. Wie entstehen sie und welche Arten gibt es?
3. Welche besonderen Eigenschaften haben sie?
4. Wie kann man sie nachweisen?• kinematische und energetische Effekte• Röntgenstrahlung und satelliten
5. Was hat man schon gefunden?
6. GRO J165540
Einschub zur Gravitation
● Wann wird Gravitation wichtig?
– atomare Kräfte auf Skalen des klassischen Atomradius● atomare Bindungsenergie kann Körper alleine gegen die
Eigenschwerkraft stabilisieren, solange N < 1054;das entspricht einem Planeten
– Kernkräfte auf Kerngröße● Kernkräfte können bis N = 1057 Teilchen stabilisieren
dies entspricht einem Stern, und da dieser dicht gepackt sein muss, einem Neutronenstern
● sind nicht die Kernpotentiale direkt für die Stabilisierung verantwortlich, sondern die Energie, die man aus Kernkräften gewinnen kann (nukleare Energie), sind die Teilchenabstände entsprechend größer, und man hat einen gewöhnlichen Stern
Was sind Schwarze Löcher?
Körper, die so massiv sind, dass die Entweichgeschwindigkeit von ihrer Oberfläche größer als die Lichtgeschwindigkeit ist
Newtonsche Betrachtung:damit ein Körper aus einem Gravitationspotential GM/r entweichen
kann, muss seine kinetische Energie größer als die potentielle Energiesein, also mv2
2=
GMmr
v2=2GM
r
Setze für v die Lichtgeschwindigkeit c ein, so ergibt sich der SchwarzschildRadius RS Rs=2
GMc2
(diese Formel macht nur Sinn, wenn Rs > r(M), also nur für Orte außerhalb M)
aus der allgemeinrelativistischen Behandlung folgt der gleiche WertRS heißt auch Ereignishorizont, weil über ihn keine Kommunikation mit der Welt außerhalb möglich ist
Literatur: Shapiro & Teukolsky: Black Holes, White Dwarfs and Neutron Stars (Wiley & Sons, 1983)Sexl: Weiße Zwerge – Schwarze Löcher (Vieweg 1984); J.P. Luminet xxx.lanl.gov/list/astroph 9801252
Objekt Masse [g] Radius [cm] R s [cm] R s/R
Nukleon 1024 1015 1052 1037
Mensch 105 102 1023 1025
Erde 6 1027 6 108 0.9 109
Sonne 2 1033 7 1010 3 105 4 106
Weißer Zwerg 1033 109 105 104
Neutronenstern 4 1033 106 6 105 0.6
massereiches Schwarzes Loch 2 1042 (109 M⊙) 3 1014 (20 AU = Uranus)
SchwarzschildRadien
Kommentar: RS des Universums ist von derselben Größe wie der Radiusdes Universums!
Materiedichte eines Schwarzen Loches
mittlere Dichte eines Körpers:
schwarzes Loch R < RS:
M = 1 M⊙ (stellares BH)
M = 108 M⊙ (massives BH)
d.h., dass für die Entstehung eines Schwarzen Loches (BH) nichtunbedingt hohe Dichten notwendig sind!
=3 M
4R3
3 M
4RS3
3 M4 c2
2GM 3
=3
32c6
G3M−2=
332
2.4 1084
M2=1.84 1016 M
M⊙−2
[ gmcm3 ]
21016
2
(~Kerndichte)
(~Dichte von Wasser)
Geschichte der Schwarzen Löcher
● Laplace (1795): aus Newtonschen Theorien für Gravitation und Licht (Korpuskel) folgt, dass bei genügend großem M Licht nicht mehr aus GM/R entkommen kann (Rømer bestimmt 1673 c)
● Schwarzschild (1916): SchwarzschildMetrik, die das einfachste Schwarze Loch bereits beinhaltet
● Chandrasekhar (1931): auch bei Entartung gibt es obere Grenze für Masse, die noch gegen Gravitation stabilisiert werden kann
● Eddington (1935): erkennt Konsequenz: Schwarze Löcher können aus Sternen entstehen (findet die Idee aber absurd)
● Kerr (1963) und Newmann (1965): finden weitere analytische Lösung der Einsteinschen VakuumFeldgleichungen für rotierende und elektrisch geladene Objekte
● Wheeler (1968) in der Folge von Arbeiten von Oppenheimer (1939) kreiert den Ausdruck Schwarzes Loch
SchwarzschildMetrik
● in Newtonscher Gravitation gilt: Gravitationsfeld an beliebigem Punkt außerhalb einer sphärischsymmetrischen Masseverteilung hängt nur von der Masse innerhalb des Punktes ab; auch im Fall einer radialen Bewegung der Masse bleibt das Feld außerhalb (im Vakuum) statisch:
● in ART gilt entsprechend Birkhoffs Theorem:Das einzige sphärischsymmetrische Vakuumfeld ist statisch.Es heißt SchwarzschildMetrik (beachte KoordinatenSingularität)
● die SchwarzschildMetrik gilt außerhalb einer Massenverteilung; ein dort (in genügend weiter Entfernung) auf einer KeplerBahn kreisender Satellit könnte zur Bestimmung der Konstante M benutzt werden, die als Masse des Objektes interpretiert werden kann
=−GM /r
ds2=−1−2GM
rc2dt21−
2GMrc2
−1
dr2r2 d2
Darstellung der SchwarzschildGeometrie
Raumkrümmung in 2 Dimensionen
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/htmltest/rjn_bht.html(Reise zu und um ein Schwarzes Loch)
Effekte um das SchwarzschildBH
● statischer Beobachter (r, , konstant)
● also Eigenzeit d < dt im Gravitationsfeld (relativistische Zeitdilatation); verschwindet für r ∞ und divergiert für r=RS
● ein Testteilchen mit Drehimpuls l scheint sich für einen statischen Beobachter immer auf einer radialen Geodäte (ds=0) mit v=c zu bewegen, wenn r RS
● allerdings erscheint einem statischen Beobachter, dass das Testteilchen erst für t ∞ RS erreicht wird
● ähnlich Rot bzw. Blauverschiebung der Photonen
d2=−ds2=1−2GM
rc2dt2
d=1−2GM
rc21/2
dt
Effektives Potential eines Testkörpers mit Drehimpuls
OrbitTypen 1 und 2existieren auch in NewtonscherTheorie,aber die “capture” und “plunging”orbits gibt es nur in ART
der letzte (innerste) stabileOrbit liegt bei 6 RS
Bindungsenergie
● Die Bindungsenergie pro Masse eines Teilchens im letzten stabilen Orbit ist
da und beträgt 5.72%.
● Diese Energie kann maximal frei gesetzt werden, wenn das Teilchen in das Schwarze Loch fällt.
● Zum Vergleich: die maximale Energie, die aus der Umwandlung von H zu Fe gewonnen werden kann, ist nur 0.9% der Ruhemasse
● Beim Fallen in ein Schwarzes Loch werden extrem hohe Energien frei!
EB=mc2−E
mc2=1−89
1/2
E /m=r−2 M 2
r r−3 M
Strahlung aus der Umgebung eines BH
● auch Photonen werden vom BH eingefangen
● eine isotrope Strahlungsquelle verliert immer mehr Photonen, umso näher sie am BH ist (Drehimpuls!)
● bei 3RS gehen alle Photonen verloren, die nicht “vom BH weg” gehen (50%), bei 2RS sind es bereits etwa 90%
Der Lichtkegel
● in der RT ist ein Vektor X2 = gabXaXb
● zeitartig, falls X2 < 0● raumartig, falls X2 > 0● null/lichtartig, falls X2 = 0
● in der MinkowskiMetrik istds2 = c2dt2+dx2 < 0, da dx/dt<c, also zeitartig, oderdx2 < c2dt2
RaumZeitDiagramme und lokaler Lichtkegel
der lokale Lichtkegel beschreibt den Ort aller lichtartigen Punkte in derNähe eines bestimmten Ortes
Wichtige Hilfe zur Interpretation der Metrik und ihrer Lösungen
in gekrümmten Raumzeiten sind die Lichtkegel gedrückt, oder geweitet, oder gekippt
damit “sieht” man, wie die Bewegung eines Teilchens eingeschränkt wird
Kollaps zum Schwarzen Loch
aus J.P. Luminet:Black Holes, A GeneralIntroduction
preprint astroph/9801252
KoordinatenSingularität
● bei RS geht der Koeffizient von dt2 gegen 0, aber der von dr2 gegen ∞, während physikalisch nichts Besonderes geschieht(auch der Koeffizient von d geht für 0 gegen 0)
● durch geschickte Koordinatentransformation vermeidet man diesen Effekt
● Beispiel: “avancierte EddingtonFinkelsteinKoordinaten”
erweitern den regulären Bereich auf 0 < r < ∞
● nicht zeitsymmetrisch: auslaufende Geodäten werden zu Geraden
t=t2m ln∣r−2m∣v=tr=tr2m ln∣r−2m∣ w=t−r2m ln∣r−2m∣
rotierende Schwarze Löcher KerrMetrik
● BH soll Drehimpuls haben, ausgedrückt als a=J/M
● Metrik ist kompliziert und sieht so aus:
● wichtige Unterschiede zum SchwarzschildBH:
– Metrik ist in BoyerLindquist Koordinaten
– die rKoordinate des Horizontes hängt von a ab
– neues Koordinatenprodukt dtd, also sind Zeit und Winkelgeschwindigkeit verbunden
– Konsequenz heißt framedragging (das BH zieht die Raumzeit mit sich)
Ergosphäre
Horizont und statische Grenze stimmen nicht mehr überein;letztere ist größer; der Raum dazwischen heißt Ergosphäre.Was darin ist, stürzt zwar nicht unausweichlich ins Schwarze Loch, muss aber mit ihm rotieren
daher kann man einemKerrBH auch Energieaus seiner Rotation entziehen!
Stellare Schwarze Löcher
● Masse bei einigen bis etwa 10 M⊙
● untere Grenze ergibt sich aus Stabilität von (kalten) Sternstrukturen, die nur noch durch Entartungsdruck der Protonen/Neutronen (Neutronensterne) stabilisiert werden
– ChandrasekharGrenze: etwa 23 M⊙
● stellar, weil Masse typisch für Sterne ist und weilUrsprung vermutlich Sterne sind
● Ursprung:
– Neutronensterne mit unterkritischer Masse, die noch Masse gewinnen (akkretieren)
– kollabierende Kerne von massereichen Sternen während einer SupernovaExplosion können als Neutronensterne oder Schwarze Löcher enden
Verschmelzende Neutronensterne
● DoppelNeutronensternSystem
● Annäherung wegen Drehimpuls/Energieverlust durch Gravitationswellen (Taylors Binärpulsar!)
● Zeitskala 108 Jahre
● Abstrahlung immer schneller
● endültiges Verschmelzen in Milisekunden
● gravitative Energie bei 1053 erg
● ergibt einen GammastrahlenLichtblitz und ebenso einen Neutrinoblitz
● und am Ende ein Schwarzes Loch
Akkretion
● sowohl auf Neutronenstern, als auch auf BH derselbe Prozess
● einfachster Fall: stationäres BH und adiabatische Akkretion
● Akkretionsrate dM/dt bestimmt durch Gaseigenschaften und Gravitationsfeld bei großen Radien
● Massenerhaltung,Drehimpulserhaltungergibt eine differentiellrotierende Scheibe um akkretierendes Objekt
Akkretionsscheiben
● Strömungsgeschwindigkeit nimmt monoton zu, je näher man an Scheibe ist
● daher gibt es einen Schallpunkt Ra, bei dem die Schallgeschwindigkeit (cs) erreicht wird:
● drei Bereiche:
– r > Ra: Gravitation ohne großen Einfluss
– r ≈ Ra: v ≈ cs > v∞ “transsonisch”
– r < Ra: nahezu freier Fall mit v ≫ cs
● sphärische Akkretionsrate etwa
Ra≈GM BH
cs ,∞2
M≈4GM BH
cs ,∞2
2
∞cs ,∞
M=8.7710−16 M BH
M⊙2
∞
10−24 g cm−3 cs ,∞
10 km /sec −3
[M⊙/ yr ]
Strahlung aus Akkretion
● EddingtonLeuchtkraft (Strahlungsdruck = Gravitation)
● Akkretion setzt Gravitationsenergie um
● sphärische Akkretionsrate etwa 1010 gm/s, davon frei gesetzte Energie ein Bruchteil von
● daher isolierte BH im freien ISM nicht beobachtbar
● in Doppelsternsystemen dM/dt nicht durch Gasströmung, sondern durch Systemparameter gegeben
● durch Reibung in der Scheibe Erhitzen des Gases und Abstrahlung der Energie
● Temperatur wächst mit 1/r, und erreicht beim Schallpunkt bereits 108 K = 10 keV, also Strahlung im Röntgenbereich
LEdd≈1.3 1038 M BH
M⊙[erg /s]
E≈ M c21031 erg /s≪LEdd
RöntgenDoppelsterne
● DoppelsternSysteme mit Röntgenemission aus Scheibe oder wo Materie auf akkretierenden Stern fällt
● immer ein kompaktes Objekt als akkretierender Teil (Weißer Zwerg, Neutronenstern, BH)
● erlaubt Bestimmung der Massen (aus Bahneigenschaften; Anwendung des 3.KeplerGesetzes)
● beobachtete Röntgenquellen mit Lx = 1033 1038 erg/s und Ex = 2 – 6 keV
● in der Scheibe: Gas auf Spiralbahnen, differentielle Rotation, Scherkräfte, Viskosität (kleinskalige Turbulenz, Magnetfelder) bewirkt Massentransport nach innen, aber Drehimpulstransport nach außen
● Innenrand: (letzte stabile BHBahn) E/m = 0.0572 c2 bis 0.423 c2
(nichtrotierend bis max. rot.)
Scheiben um Schwarze Löcher
●
von normaler Akkretion bis hin zum Verschmelzen
● bei kleinem dM/dt dünne Scheibe, bei großem aber “dicke Scheibe” oder Akkretionstorus
● hohe Akkretionsrate ergibt auch hohe Akkretionsleuchtkraft
● für Röntgenemission mit 1037 erg/s und einer Gastemperatur von 107 K ergibt sich aus dem StefanBoltzmannGesetz ein Radius von 12 km, also Akkretion um ein sehr kompaktes Objekt
● falls Massenbestimmung einen Wert über 3 M⊙ ergibt
Schwarzes Loch
M≈10−8 ...10−4 M⊙/ yr ...101 M⊙/s
L≈0.057 Mc2≈3⋅1036 M10−9 M⊙/ yr
[erg /s]
Stellare Schwarze Löcher
● In der Milchstraße sind mittlerweileetwa 20 Röntgensystem gefundenworden, die ein Schwarzes Loch beinhalten könnten. Der SatellitChandra war besonders erfolgreich
berühmte Xray Satelliten:Vela, Uhuru, Einstein,Granat, Exosat, Rosat,ASCA, RXTE, , Chandra,XMM
Parameter von galaktischen, stellaren BHs
1. GRO J0422+32 (Nova Per 1992) Masse: 4.3±0.7 M⊙ Begleiter 0.47 M⊙
2. LMC X3: 7.6 ±1.6 / 4.5 (Große Magellansche Wolke)
3. LMC X1: 7±3 / 35
4. A 062000 (Nova Mon 1975): 10.8±2.1 / 0.6
5. GRS 100945 (Nova Vela 1993): 4.2±0.6 / 0.6
6. XTE J1550564: 9.6±1.2 / 0.9
7. GRO J165540 (Nova Sco 1994): 6.3±0.3 / 2.4
8. Cygnus X1: 16±5 / 31
9. ....
Insgesamt etwa 50 Kandidaten, wobei bei etwa der Hälfte die Masse bestimmt ist.
http://www.johnstonsarchive.net/relativity/bhctable.html
Ein extremer Fall von Akkretion
● die Röntgenquelle RXJ1242 in einer externen Galaxie zeigte am 9.3.2001 einen extremen Ausbruch an Helligkeit
● Interpretation: ein am Schwarzen Loch vorüber ziehender Stern wurde durch Gezeitenkräfte zerrisssen, und einige Prozent seiner Masse schnell (12 Stunden) ins BH gerissen
Freie BHs (nicht in Doppelsternsystemen)
● freie BHs können nicht durch Akkretionsstrahlung gefunden werden
● wirken aber als Gravitationslinsen, die im Hintergrund vorbeifliegende Sterne durch Effekt wie Sammellinse kurzzeitig verstärken
● MACHOs (massive compact halo objects): Suche nach baryonischer dunkler Materie im Halo der Milchstraße
● u.a. auch Kandidaten für BHs
– MACHO98BLG6, MACHO96BLG5, OGLE1999BUL32
– Massen 3100 M⊙
Reisen zu und um BHs: Lichtablenkung
● R. Nemiroff hat eine WebSeite mit viel Information und Filmchen dazu erstellt:http://antwrp.gsfc.nasa.gov/htmltest/rjn_bht.html
GRO J165540● Gamma Ray Observatory
● ein Mikroquasar, weil
– Jets (0.92c)
– Plasma outflows
● hohe Eigengeschwindigkeit(ca. 4x Durchschnitt)Ursprung: Supernova
● Bahngeschwindigkeit desBH gemessen
● Masse 67 M⊙, Begleiter 2(?)
● 450 Hz Variationen hängen immer mit Umlaufsfrequenz desBegleiters zusammen; sehr hoher Wert; kann nur erreichtwerden, wenn BH rotiert (engerer innerster Orbit!)
BHs im mittleren Massenbereich
● Chandra hat möglicherweise ein Schwarzes Loch mit mehreren hundert M⊙ entdeckt (in Galaxie M87)
● Massenabschätzung durch Forderung, dass LEdd so klein sein muss, dass noch Materie einfällt
● Entstehung durch Verschmelzen von vielen stellaren BHs?
ein weiterer, aktueller Fall
● Sternhaufen IRS 13E, nahegalakt. Zentrum
● 7 massereiche Sterne
● Bewegung nur erklärbar,wenn im Zentrum des Haufens ein 1300 M⊙ schweresBH sitzt (auch RöntgenEmission)
Entdeckung von BHs mittels Kinematik
● findet keine Akkretion statt, ist es möglich, Sterne, die das Schwarze Loch umkreisen, als Testteilchen des Gravitationspotentials zu benutzen
● aus Geschwindigkeit und der Annahme von KeplerBahnen (Newtonsche Gravitation), sowie des Bahnradius lässt sich M bestimmen
● aus einer Obergrenze des Radius dieser Masse (z.B. Bahnradius) lässt sich Untergrenze für Massendichte finden
● für genügend genaue Messungen bleibt schließlich nur noch ein Schwarzes Loch als einzig mögliche Form dieser gravitierenden Masse übrig
● siehe das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße
Beispiel: Milchstraße
● blaue Punkte: Sterne mit gemessener Geschwindigkeit und daraus abgeleitetem GM/rVerlauf
● grün: Masse in allen Sternen
● bzw. Sterne plus maximaler Sternhaufen im galaktischen Zentrum (nicht stabil)
● rot: Sterne plus zentrale Punktmasse mit 3 Mill. M⊙ ,dem Schwarzen Loch
● umso näher am Zentrum man messen kann, umso klarer wird die Identifikation
Geschwindigkeitsgradienten
● wenn die Messungen es erlauben, sieht man direkt, wie sich die Geschwindigkeit der Sterne zum Zentrum hin erhöht und dann das Vorzeichen wechselt
● hier: M31 (2080 Mill. M⊙ BH)
MaserQuelle um Kern von NGC4258oben:Kern der (Seyfert)Galaxie mit der leicht verbogenen Scheibe um die zentrale Energiequelle mit Jets energiereicher Partikel; Farben sollen DopplerVerschiebung illustrierendarunter Spektrum mit MaserEmission
Mitte:Spektrallinie; mit DopplerVerschiebung;bestfit Scheibe darüber gelegt
unten:20cm Aufnahme
Ergebnis:MBH=3.5 x 106 M⊙; Abweichung von KeplerRotation weniger als 1%aus Beschleunigungsmessung auch Entfernung bestimmt!
Supermassive Schwarze Löcher in Spiralgalaxien● z.Zt. über 35 Galaxien mit SBH; bis 109 M⊙
● MBH korreliert mit Helligkeit des Bulges (mit Streuung)
● bessere Korrelation mit (Geschwindigkeitsdispersion) des Bulges
Zusammenfassung● schwarze Löcher existieren
● Nachweis durch Wirkung (energetisch, kinematisch) auf Umgebung
● mindestens zwei Massenbereiche (stellar und supermassiv)
● immer verbunden mit hochenergetischen Prozessen (Jets, Röntgen und Gammastrahlung, Aktive Galaktische Kerne, ..)
● entstehen aus Sternen, die zu massiv werden
● oder aus verschmelzenden Sternen
● oder aus ganzen Sternhaufen
● sind vermutlich für Galaxienentwicklung sehr wichtig
● aber nicht immer gefährlich....