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Hippurstlure in den Hautschupyen hei Ichthyose. 319 burg sofortige Aufnahme fand. Die Fenerung behufs der Reinigung, zugleich zur Heizung dcs Fabriklocals die- nend und warmes Wasser liefernd, konnte auf je 400 Pfd. Schmalzijl mit 50 bis 60 Torfziegeln bestritten werden. Der Verlust bei der Reduction des Rubols auf Schmalzol betrug in des Ednders Fabrik auf 4000Pfd. nicht mehr als 10 Pfd., die in Form einer festen, seifigen, fur die Seifenfabrikation noch anwendbaren Masse sich ausschei- den. (Warzb.gem. Wochenschr. 1855. No. 9.) 13. Mikrochelnische Reaction auf Cholesterin und die Amyloidkorperchen. Moleschott hat gefunden, dass das Cholesterin je nach den Umstiinden durch Behandeln mit Schwefelsaure und Wasser carminroth, lilla und violett gefarbt wird. Wenn man das krystallisirte Cholcsterin mit einer Mischung von 5 Vol. Schwefelsiiure und 1 Vol. Wasser gelinde er- hitzt, so zeigt sich bei mikroskopischer Beobachtun an den Randern der Krystalle eine lebhaft carminrothe Bar- bung, welche nach 1-2 Stunden vom Carminroth ins Violette ubergeht. Wird ein Gemisch von 3 Vol. Siiure und 1 Vol. Wasser genommen, so zeigen die rhombischen Tafeln violette Fiirbung an den Riindern, wahrend man sie unter den Deckplattchen gelinde erhitzt. Bei noch stkrkcrer Verdiinnung der Saure erscheinen die Riinder lilla, indem sie in kleine Tropfen zerfliessen. Eine Mischung von 14 Th. Schwefelsiiure mit 1 Th. Wasser brin t eine braunrothc Fiirbung hervor, an deren Riindern 8armin- roth bemerkt wird. Nimmt man mehr Saure und steigt von 5 auf 14 Vol. auf 1 Th. Wasser, so mischt sich dem Carminroth immcr niehr Braunroth bei. Die Amyloidkijrperchen, welche V i r ch ow fiir Cel- lulose, D a n d e r s fur Aniylum hglt, sind nach Moleschott Cellusose, die zum Thcil in Ainylon iibergegangen ist. (Compt. rend. T. 40. p. 361. - Chem.-phamn. Cen.trb1. 1855. R. -__ No. 12.) Hippnrsilnre in den Bautschuypen bei lehthyose. In den Hautkrusten, welche sich bei der seltenen, Ichthyosis genannten Krankheit in grosser Menge abschei- den, hat J. S ch loss be r ge r Hippursiiure gefunden. Er erhielt durch l4ttigige Digestion von I,!,, Pfund jcner

Hippursäure in den Hautschuppen bei Ichthyose

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Page 1: Hippursäure in den Hautschuppen bei Ichthyose

Hippurstlure in den Hautschupyen hei Ichthyose. 319

burg sofortige Aufnahme fand. Die Fenerung behufs der Reinigung, zugleich zur Heizung dcs Fabriklocals die- nend und warmes Wasser liefernd, konnte auf j e 400 Pfd. Schmalzijl mit 50 bis 60 Torfziegeln bestritten werden. Der Verlust bei der Reduction des Rubols auf Schmalzol betrug in des Ednders Fabrik auf 4000Pfd. nicht mehr als 10 Pfd., die in Form einer festen, seifigen, fur die Seifenfabrikation noch anwendbaren Masse sich ausschei- den. (Warzb . gem. Wochenschr. 1855. No. 9.) 13.

Mikrochelnische Reaction auf Cholesterin und die Amyloidkorperchen.

Moleschot t hat gefunden, dass das Cholesterin j e nach den Umstiinden durch Behandeln mit Schwefelsaure und Wasser carminroth, lilla und violett gefarbt wird. Wenn man das krystallisirte Cholcsterin mit einer Mischung von 5 Vol. Schwefelsiiure und 1 Vol. Wasser gelinde er- hitzt, so zeigt sich bei mikroskopischer Beobachtun an den Randern der Krystalle eine lebhaft carminrothe Bar- bung, welche nach 1-2 Stunden vom Carminroth ins Violette ubergeht. Wird ein Gemisch von 3 Vol. Siiure und 1 Vol. Wasser genommen, so zeigen die rhombischen Tafeln violette Fiirbung an den Riindern, wahrend man sie unter den Deckplattchen gelinde erhitzt. Bei noch stkrkcrer Verdiinnung der Saure erscheinen die Riinder lilla, indem sie in kleine Tropfen zerfliessen. Eine Mischung von 14 Th. Schwefelsiiure mit 1 Th. Wasser brin t eine braunrothc Fiirbung hervor, an deren Riindern 8armin- roth bemerkt wird. Nimmt man mehr Saure und steigt von 5 auf 14 Vol. auf 1 Th. Wasser, so mischt sich dem Carminroth immcr niehr Braunroth bei.

Die Amyloidkijrperchen, welche V i r ch ow fiir Cel- lulose, D a n d e r s fur Aniylum hglt, sind nach Moleschott Cellusose, die zum Thcil in Ainylon iibergegangen ist. (Compt. rend. T. 40. p. 361. - Chem.-phamn. Cen.trb1. 1855.

R. -__ No. 12.)

Hippnrsilnre in den Bautschuypen bei lehthyose. In den Hautkrusten, welche sich bei der seltenen,

Ichthyosis genannten Krankheit in grosser Menge abschei- den, hat J. S ch loss be r g e r Hippursiiure gefunden. Er erhielt durch l4ttigige Digestion von I,!,, Pfund jcner

Page 2: Hippursäure in den Hautschuppen bei Ichthyose

320 Wirkung des rothen Phosphors auf den thier. Organismus.

Krusten mit einem ansehnlichen Ueberschusse von 80 ro- centigem Weingeist eine intensiv gelbe Tinctur, weLhe beim Eindampfen im Wasserbade einen z5ihen Syrup hin- terliess, in wclcheiu sich Fetttropfcn und die schiinsten Cholesterinkrystalle fandcn. Beim Auswaschen dieses Syrups mit wenig Weingcist blieb das meiste Fett zuruck und die filtrirte oldgelbe Liisung setzte beim freiwilligen Verdunsten gelbyiche Brystalle ab, die aus der Losung in kochendem Wasser bei llngerem Stehen als fast farb- lose irisirende Saulenkrystallc anschossen. Sie cnthielten keinen Kalk, riitheten befeuchtetes Lackniuspapier deut- lich, waren abcr zu einer Elementaranalyse der Menwe nach nicht liinreichend und wurden daher wie folgt quapi- tativ gcpriift.

Sie waren in kaltem Wasser und nether schwer, in Alkohol leichter, in kochendem Wasser am leichtesten Ioslich, blieben in Mineralsauren unverandert, losten sich aber in Kali auf. Erhitzt schmolzen sie leicht zu einem gelben Oel, entwickelten dann weisse Dampfe, welche sich als fester Anflug condensirten, verbreiteten, starker erhitzt, einen unverkennbarcn 13lausiiuregcruch and hi- terliesscn einc blasige Kohle, die auf Platinblech ohne Ruckstand vcrlrannte. Die wiisserige Losung dcr Kry- stalle glib niit snlpetersaurem Silberoxyd und einem Tro- pfen Animonink eincn weisscn, kasigen, clein Chlorsilber ahnlichen Niederschlag, der sich beim Kochen niit JVas- ser loste. S ch 1 os s b c r g e r halt nach diesen Resultaten die Krystalle fur rcine Hippursaure. (Annul. der Chem. u. Pharm. XIK p. 378-380.) G.

Ueber die Wirkungen des rothen Phosphors a d den thierischen Organismus

haben R e y n a l und Lassa ign 'e cine Reihe von Versuchen an estellt, welche ergeben, dass dcr rothe Phos- phor in der &abc von 5 Grm. nicht giftig fiir IIunde ist, in der Gabe yon 3 Ccntigrm. kcine sclilimme Wirkung auf Vijgel hat; dass er ferner im Allgemeiiien mit den Schleimhauten in Deriihrung gebracht, ohnc Wirkung auf dieselben ist. (Rip. de Pharm. - Journ. de Phamn. d'Anv. Sept. 1854.) A. 0.