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Heinz Nixdorf Institut Universität Paderborn Nr. 2 | 2004 Ausgabe 22 Inhalt Seite 1–12 Aktuelles · 3. Workshop Augmented & Virtual Reality in der Produktentstehung · L-LAB Summerschool 2004 · Projektseminar Innovations- management · 1st Workshop IWPMA · MECHATRONIK kompakt · Pilotprojekt QuIC · Schulungsportal für Logistikprozesse · Transportpreiskalkulationssoftware · Projekt „Aktives Nachtsichtsystem“ · HNI besucht Logistik bei Woolworth · Gastprofessor Bhatt aus Indien am HNI · Kooperation mit University of California · Mechatronik und Dynamik e. V. · Dr. Paelke wird Juniorprofessor · Ministerin Kraft besucht Fraunhofer ALB Seite 13-14 Promotionen Seite 15 Personalien Seite 16 Termine Nachrichten HNI Mitteilungen aus dem Heinz Nixdorf Institut Interdisziplinäres Forschungszentrum für Informatik und Technik Am 17. und 18. Juni 2004 veranstal- tete das Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn den 3. Pader- borner Workshop „Augmented & Virtual Reality (AR/VR) in der Pro- duktentstehung“. Ziel des Work- shops war es, innovative Methoden und Werkzeuge vorzustellen und deren nutzbringende Integration in die Produkt- und Produktionsent- wicklung zu diskutieren. Auch im dritten Jahr stieß der jährlich stattfindende Workshop auf ein reges Interesse in Forschung und Industrie. Knapp 100 Fachleute, davon fast die Hälfte aus der Industrie, kamen in das Heinz Nixdorf MuseumsForum, um sich über den aktuellen Stand der Technik zu informieren und sich mit anderen Teilneh- mern auszutauschen. In seiner Begrüßung motivierte Herr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gau- semeier die Teilnehmer durch einen Blick in die nahe Zukunft: Durch die fortschrei- tende Miniaturisierung von tragbaren Displays und Computern wird der Einsatz der AR-Technologie in der Produktentste- hung forciert, so dass in absehbarer Zeit AR ein selbstverständlicher Teil unseres Arbeitsalltags sein wird. Frau Prof. Dr. Dr.-Ing. Jivka Ovtcharo- va der Universität Karlsruhe beschrieb in ihrem Einführungsvortrag, wie heute Vir- tual Engineering die Produktentwicklungs- zeiten signifikant verkürzt. Unter Virtual Engineering versteht man die frühzeitige, vernetzte und integrative Unterstützung des Entwicklungsprozesses hinsichtlich Entwicklung, Bewertung und Optimierung der Entwicklungsergebnisse aller Partner mit Hilfe von virtuellen Prototypen. Zahl- reiche Integrationsprojekte für CAx, PLM (Product Lifecycle Management) und VR belegen, dass diese Technologie insbeson- dere in der Automobilindustrie auf dem Vormarsch ist: Diese fortschreitende Vir- tualisierung der Fahrzeugentwicklung hat u. a. dazu beigetragen, dass eine Entwick- k 3. Paderborner Workshop Augmented & Virtual Reality in der Produktentstehung Realitätsnahe virtuelle Prototypen: Hochwertiges Rendering der Firma Lumo Graphics GmbH (Quelle: Lumo Graphics GmbH)

HNI News No 21 · schen Aktoren und Schwingungsantriebe auf wenige Orte. Das Heinz Nixdorf Insti-tut in Paderborn hat sich dabei schon früh auf die prototypische Umsetzung von Motorkonzeptionen

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  • Heinz Nixdorf InstitutUniversität Paderborn

    Nr. 2 | 2004Ausgabe 22

    Inhalt

    Seite 1–12Aktuelles· 3. Workshop Augmented & Virtual

    Reality in der Produktentstehung· L-LAB Summerschool 2004· Projektseminar Innovations-

    management· 1st Workshop IWPMA· MECHATRONIK kompakt· Pilotprojekt QuIC· Schulungsportal für Logistikprozesse· Transportpreiskalkulationssoftware· Projekt „Aktives Nachtsichtsystem“· HNI besucht Logistik bei Woolworth· Gastprofessor Bhatt aus Indien am

    HNI· Kooperation mit University of

    California· Mechatronik und Dynamik e. V.· Dr. Paelke wird Juniorprofessor · Ministerin Kraft besucht Fraunhofer

    ALB

    Seite 13-14Promotionen

    Seite 15Personalien

    Seite 16Termine

    NachrichtenHNIMitteilungen aus dem Heinz Nixdorf Institut Interdisziplinäres Forschungszentrum für Informatik und Technik

    Am 17. und 18. Juni 2004 veranstal-tete das Heinz Nixdorf Institut derUniversität Paderborn den 3. Pader-borner Workshop „Augmented &Virtual Reality (AR/VR) in der Pro-duktentstehung“. Ziel des Work-shops war es, innovative Methodenund Werkzeuge vorzustellen undderen nutzbringende Integration indie Produkt- und Produktionsent-wicklung zu diskutieren.

    Auch im dritten Jahr stieß der jährlichstattfindende Workshop auf ein regesInteresse in Forschung und Industrie.Knapp 100 Fachleute, davon fast dieHälfte aus der Industrie, kamen in dasHeinz Nixdorf MuseumsForum, um sichüber den aktuellen Stand der Technik zuinformieren und sich mit anderen Teilneh-mern auszutauschen. In seiner Begrüßungmotivierte Herr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gau-semeier die Teilnehmer durch einen Blickin die nahe Zukunft: Durch die fortschrei-

    tende Miniaturisierung von tragbarenDisplays und Computern wird der Einsatzder AR-Technologie in der Produktentste-hung forciert, so dass in absehbarer ZeitAR ein selbstverständlicher Teil unseresArbeitsalltags sein wird.

    Frau Prof. Dr. Dr.-Ing. Jivka Ovtcharo-va der Universität Karlsruhe beschrieb inihrem Einführungsvortrag, wie heute Vir-tual Engineering die Produktentwicklungs-zeiten signifikant verkürzt. Unter VirtualEngineering versteht man die frühzeitige,vernetzte und integrative Unterstützungdes Entwicklungsprozesses hinsichtlichEntwicklung, Bewertung und Optimierungder Entwicklungsergebnisse aller Partnermit Hilfe von virtuellen Prototypen. Zahl-reiche Integrationsprojekte für CAx, PLM(Product Lifecycle Management) und VRbelegen, dass diese Technologie insbeson-dere in der Automobilindustrie auf demVormarsch ist: Diese fortschreitende Vir-tualisierung der Fahrzeugentwicklung hatu. a. dazu beigetragen, dass eine Entwick- k

    3. Paderborner Workshop Augmented & Virtual Reality in der Produktentstehung

    Realitätsnahe virtuelle Prototypen: Hochwertiges Rendering der Firma Lumo Graphics GmbH (Quelle: Lumo Graphics GmbH)

  • lung von 18 Monaten bei allen großenAutomobilherstellern mittlerweile Stan-dard ist. Den Beweis aus der Praxis trathierzu Dipl.-Inform. Jens Krebs von derVolkswagen AG an, der über den Einsatzvirtueller Prototypen zur Untersuchungder Fahrzeugergonomie berichtete.

    Zum Abschluss des Workshops wurdein diesem Jahr zum ersten Mal ein „BestPaper-Award” von einer unabhängigenJury mit Vertretern aus Industrie und For-schung gekürt. Ausgezeichnet wurde derBeitrag „Augmented Reality-Einsatz zurintuitiven Programmierung von Industrie-robotern” von Herrn Prof. Dr.-Ing.Michael Zäh und Herrn Ulrich Munzertvom Institut für Werkzeugmaschinen undBetriebswissenschaften der TU München(Bild 2). Der Beitrag beschreibt, wie dieTechnologie AR für die interaktive Gene-rierung und Visualisierung von Roboter-bahnkurven in 3D eingesetzt werden kann(Bild 3).

    Parallel zum Vortragsprogramm wur-den in einer Ausstellung verschiedeneAnwendungen und Projekte aus Forschungund Industrie vorgestellt sowie neue Pro-dukte aus dem Bereich Virtual und Aug-mented Reality präsentiert. Ein Highlightfür die Besucher war es, die Prototypender neuen Generation von leichten „0pti-

    cal-see-through”-Displays der FirmenLumus Personal Display und Nomad (Bild 4) zu testen.

    Der Tagungsband des 3. Workshops„Augmented & Virtual Reality in der Produktentstehung” ist als Band 149 derHNI-Verlagsschriftenreihe erschienen undkann zum Preis von 50,- Euro über dasHeinz Nixdorf Institut bezogen werden.Last but not least: Im nächsten Jahr fin-det der 4. Workshop „Augmented & Virtu-al Reality” am 9. und 10. Juni 2005 imHeinz Nixdorf MuseumsForum statt. Wei-tere Informationen zum Workshop sindunter http://wwwhni.upb.de/workshop_arvr/erhältlich.

    Kontakt:Jürgen FründTelefon: 05251 | 60-62 26E-Mail: [email protected]

    Bild 2: Verleihung des Best – Paper – Award: Preisträger U. Munzert (mitte), von links: Veranstalter Prof. Dr.-Ing. J. Gausemeier, die Jury : Dr. H. Langer (EADS), Prof. Dr. C. Geiger (Hochschule Harz),M. Grafe (Heinz Nixdorf Institut)

    Bild 4: Ein tragbares Laser-Display von MicrovisionInc. wird von einem Teilnehmer ausgiebig getestet

    Bild 3: Eingabe von Bahnpunkten mit AugmentedReality (Quelle IWB,TU München)

    Seite 2 | HNI Nachrichten

    Aktuelles

  • AktuellesHNI Nachrichten | Seite 3

    50 Experten aus aller Welt trafensich bei der zweiten Summerschooldes L-LAB, dem gemeinsamen For-schungsinstitut von Hella und Uni-versität Paderborn. Ziel der Licht-techniker, Arbeitswissenschaftler,Psychologen und Fahrzeugspezialis-ten ist die Entwicklung neuer Licht-systeme für den Straßenverkehr, um die Zahl nächtlicher Unfälle weiter zu senken.

    Die Veranstaltung fand vom 30. Augustbis 3. September im neu renovierten Burg-hotel Blomberg statt. Wissenschaftler ausaller Welt stellten den Stand ihrer For-

    schung vor und diskutierten wichtige Ent-wicklungen für die automobile Lichttech-nik der Zukunft. Weitere Fortschritte aufdiesem Gebiet lassen sich nur durch inter-disziplinäre Forschung erreichen. So gingz.B. Prof. Donald Hoffman von der Uni-versity of California darauf ein, dass 50%unserer Gehirnzellen an dem Prozess dervisuellen Wahrnehmung beteiligt sind. Einbesseres Verständnis der dabei ablaufen-den Vorgänge ist deshalb genauso wichtigfür die Entwicklung neuer Bremssignal-leuchten, wie die kürzlich erzielten Fort-schritte im Bereich der LED-Lichttechnik,die von Prof. Arturas Zukauskas (Univer-sität Vilnius) vorgestellt wurden. So kon-zentrieren sich die Anstrengungen der ver-

    Faszination Licht – L-LAB Summerschool 2004 mit Rekordbeteiligung

    sammelten Experten darauf, die unterallen Bedingungen optimale Beleuchtungherauszufinden, und im besonderenAmbiente des Burghotels erscheinen ihreBemühungen fast wie die Suche nach demGral.

    Dass es den Licht-Experten vom L-LAB gelungen ist, die Erkenntnisse derverschiedenen Fachdisziplinen erfolgreichzusammenzuführen, bewiesen die Prototy-pen, die am Donnerstagabend im Rahmenvon Versuchsfahrten auf einer eigens dafürabgesperrten Straße gezeigt wurden.Neben Versuchsfahrzeugen von Hella, Phil-ips und BMW zeigten auch die Paderbor-ner Doktoranden Rainer Kauschke und

    Jacek Roslak die im Rahmen ihrer Promo-tion entstandenen Systeme zur blendungs-freien optimalen Ausleuchtung des Ver-kehrsraumes.

    „Das Licht der Zukunft ist nicht nurhell, sondern es wird sich auch automa-tisch an veränderte Umgebungsbedingun-gen und die Anforderungen des Menscheneinstellen. Wir brauchen deshalb dieKooperation von Psychologen, Ingenieurenund Informatikern bei der Entwicklungentsprechender Lichtsysteme”, fasste Prof. Dr. Jörg Wallaschek, hochschulseiti-ger Vorstand des L-LAB, die Gründe fürdie interdisziplinäre Zusammensetzung der Teilnehmer zusammen. Und Prof. Dr.Erik Woldt, der seit Juni die Aufgabe desL-LAB Vorstandes bei Hella wahrnimmt,hob die Bedeutung der Forschung hervor:„Ein Unternehmen wie Hella, das als Tech-nologieführer in einem High-Tech-Marktoperiert, muss heute schon Systeme erfor-schen, die vielleicht erst in 10 Jahrenmarktreif sind.”

    Kontakt:Prof. Dr.-Ing. Jörg WallaschekTelefon: 05251 | 60-62 77E-Mail: [email protected]

    Das von Jacek Roslak und Rainer Kauschke entwickelte System zur blendungsfreien Ausleuchtung des Verkehrs-raumes, basierend auf einem aktiven DMD-Scheinwerfer (Digital Micromirror Device) in Kombination miteinem LIDAR-Sensor (Light Detection and Ranging)

    Die Teilnehmer der 2. Internationalen L-LAB Summerschool

  • Seite 4 | HNI Nachrichten

    Aktuelles

    tigt. Es hat richtig Spaß gemacht, diesesProjekt von Industrieseite zu begleiten.”Ähnlich sah dies Dr. Böttcher, Berater derBayer AG: „Die Studenten haben kreative,aber dennoch praxisnahe Ideen entwickeltund überzeugende Konzepte abgeleitet.Besonders bezogen auf die kurze Zeit wur-de eine Superleistung präsentiert. Für unshat sich gezeigt, dass der Ansatz, schon inder frühen Phase der Produktfindung mitHochschulen zu kooperieren, absolut rich-tig ist.” Der besondere Reiz für die Studie-renden lag in der Bearbeitung einer span-nenden und realen Aufgabe unter praxisna-hen Bedingungen. In den Teams wurdehoch motiviert gearbeitet, so dass die har-te Arbeit in der Seminarwoche gerne inKauf genommen wurde. Die Kombinationeiner Lehrveranstaltung mit eineranspruchsvollen Praxisaufgabe einesattraktiven Unternehmens hat sich damitzum wiederholten Mal bewährt.

    Kontakt:Daniel Steffen / Arnt VienenkötterTelefon: 05251 | 60-62 61 / 60E-Mail: [email protected]

    [email protected]

    Die Projektseminare des Heinz Nixdorf Instituts haben inzwischeneinen legendären Ruf. Es geht umTeamarbeit unter Zeitdruck und eineProduktinnovation. Diesmal habensich die Assistenten und Studentenvon Prof. Gausemeier tageslichttaug-liche Beleuchtungsmodule auf Basisder Technologie LED (Light EmittingDiode / Leuchtdiode) vorgenommen.

    Innovations- und Entwicklungsmanage-ment gestaltet den Prozess von der erstenProdukt- bzw. Geschäftsidee bis zumerfolgreichen Markteintritt. Im Seminarlernen die Teilnehmer/-innen ausgewählteMethoden der Strategischen Produktpla-nung und der Produktentwicklung kennenund werden in Projektmanagement, Rede-und Präsentationstechnik sowie Arbeits-methodik geschult. Die Lehrinhalte werdenimmer an einer konkreten Problemstellungaus der Industrie vermittelt und angewen-det.

    Partner des Projektseminars war indiesem Semester die Bayer MaterialScien-ce AG, einer der weltweit größten Herstel-ler von Polymeren und hochwertigenKunststoffen. Das Unternehmen entwickeltBeschichtungen, Lacke, Klebstoffe, Dämm-stoffe und Dichtstoffe sowie Polycarbonateund Polyurethane für die Bereiche Auto-mobil, Bau, Elektro und Elektronik, Haus-halt, Sport und Freizeit.

    Das Creative Center der Bayer Materi-alScience AG beschäftigt sich mit denTechnologien und Produkten von übermor-gen und sucht nach neuen Anwendungsge-bieten für Kunststoffe. Die TechnologieLED ist eine Schlüsseltechnologie, dieBeleuchtungssysteme der Zukunft maß-geblich beeinflussen wird. Im Rahmen desProjektseminars wurde untersucht, wiezukünftige KFZ-Scheinwerfer, Architektur-beleuchtungssysteme und Innenraumbe-leuchtungen aussehen und funktionierenwerden. Besonderer Wert wurde dabei aufdie Verwendung von Kunststoffen gelegt.

    Die Teilnehmer des Seminars haben indrei Teams mit je fünf Personen Produkt-

    konzepte für diese drei Klassen vonBeleuchtungssystemen erarbeitet. Inner-halb einer Woche wurde die Aufgabe ganz-tägig und mit sehr hohem Einsatz bearbei-tet. Folgende Phasen und Meilensteinewurden dabei absolviert:(1) Analyse der Aufgabenstellung(2) Erstellen einer Anforderungsliste(3) Ermittlung der Funktionsstrukturen(4) Generierung von Wirkprinzipien/Aus-

    wahl von Lösungselementen(5) Entwicklung prinzipieller mechatroni-

    scher Lösungsvarianten(6) Bewertung und Auswahl der Lösungs-

    variantenAls grundsätzliches Problem stellte sichbei den Arbeiten die Wärmeentwicklung anden Leuchtdioden und die deshalb notwen-dige gezielte Wärmeabführung heraus.Zusätzliche Anforderungen ergaben sichaus den Umwelteinflüssen (Schmutz,Steinschlag), den benötigten Leistungswer-ten (Lichtstrom, Lichtverteilung), dergewünschten Funktionalität (Farbwechsel),Randbedingungen der Fertigung und demDesign.

    Die Studierenden haben u.a. mit Hilfevon Kreativitätstechniken eine Vielzahl vonIdeen entwickelt und diese mit Methodender Produktentwicklung zu innovativenPrinziplösungen ausgearbeitet. Sie wurdendurch Berechnungen und intensive Recher-chen abgesichert. Ergebnis der Projektwo-che waren Anpassungsentwicklungenbestehender Systeme und innovativeBeleuchtungskonzepte wie z.B. mit LEDsbestückte Leuchtfolien.

    Die Ergebnisse wurden Vertretern derBayer MaterialScience AG im Rahmeneiner Abschlusspräsentation vorgestellt.

    Die abschließenden Reaktionen warendurchgehend positiv. Herr Foltin, Leiter desCreative Centers bei Bayer MaterialScien-ce, meinte: „Ich bin begeistert, in welcherWeise die Arbeitsgruppen systematisch,effektiv und kreativ vorgegangen sind, umdie Aufgabenstellung in neue Konzeptideenunter diesem Zeitdruck umzusetzen. Unse-re Impulse und Produkteigenschaften wur-den hierbei in vollem Umfang berücksich-

    Produktkonzept für eine mit LEDs bestückte Foliezur flächigen Beleuchtung von Hallen

    Teilnehmer des Seminars bei der Arbeit

    Projektseminar Innovationsmanagement mitBayer Material Science

  • HNI Nachrichten | Seite 5

    Aktuelles

    Im März dieses Jahres fand erstma-lig der International Workshop onPiezoelectric Materials and Applica-tions in Actuators statt. Im Mittel-punkt des Workshops standen piezoelektrische Materialien undderen Anwendung in Aktoren. Zielder Veranstaltung war es, Material-forscher und Anwender aus derAktorik zusammenzubringen.

    In der internationalen „scientific commu-nity” haben sich in den meisten Wissen-schaften Zentren herausgebildet, die sichjeweils auf ein Spezialgebiet konzentrie-ren. Diese Gruppen kooperieren unterein-ander in wechselnden Konstellationen. Im

    Bereich der piezoelektrischen Aktoren hatsich eine starke Zusammenarbeit zwischenfranzösischen, litauischen, japanischen unddeutschen Forschungsgruppen herausgebil-det, wobei die Miniaturisierung piezoelek-trischer Aktoren im Zentrum des Interes-ses steht. Bei der Materialentwicklung sindneben Japan und Korea vor allem amerika-nische Forschungsinstitute führend.

    In Deutschland konzentriert sich dieForschung im Bereich der piezoelektri-schen Aktoren und Schwingungsantriebeauf wenige Orte. Das Heinz Nixdorf Insti-tut in Paderborn hat sich dabei schon frühauf die prototypische Umsetzung von

    Motorkonzeptionen und auf experimentelleUntersuchungen konzentriert. Speziell beider experimentellen Charakterisierung istdie Fachgruppe Mechatronik und Dynamikinternational führend.

    Um die weltweit auf dem Gebiet täti-gen Wissenschaftler zusammenzuführen,organisierten Dr. S. J. Yoon vom KIST undProf. Dr.-Ing. J. Wallaschek vom HNIeinen Workshop, der vom 29. bis zum 31.März 2004 in Seoul stattfand. Neben denzahlreichen koreanischen und den sechsdeutschen Teilnehmern beteiligten sich For-scher aus USA, Litauen,Türkei, Hongkongund Japan. Ein besonderes Ziel war es, denbereits bestehenden Kontakt mit Wissen-schaftlern aus diesen Ländern weiter zu

    vertiefen. Ferner diente das Seminar dazu,Forschungsarbeiten mit den Kollegen imDetail zu diskutieren. Dieser Austausch imRahmen eines mehrtägigen Seminars mitüberschaubarer Teilnehmerzahl gestaltetesich sehr viel leichter und intensiver, als essonst am Rande von verschiedenen „gro-ßen” internationalen Konferenzen möglichist.

    Neben dem wissenschaftlichen Pro-gramm, organisierten die koreanischenGastgeber ein interessantes Rahmenpro-gramm durch das sich schon vor Beginndes Workshops die Gelegenheit zu interes-santen Gesprächen bot. Die Tagung wurde

    mit der Begrüßung durch den Vizepräsi-denten des KIST eröffnet. Etwa 100 Teil-nehmer, davon etwa 1/3 aus der Industrie(Canon, Samsung), waren erschienen. DieTagung war gefüllt mit fachlich sehr inter-essanten Vorträgen und endete mit einemkoreanischen Buffet, bei dem zahlreicheZeichen persönlicher Freundschaft undinstitutioneller Verbundenheit in spontanenRedebeiträgen und Ansprachen zum Aus-druck gebracht wurden.

    Der äußerst positive Verlauf desWorkshops ist der gelungene Auftakt füreine längerfristig angelegte institutionelleKooperation des Korean Institute of Scien-ce and Technology mit dem Heinz NixdorfInstitut, in dessen Rahmen jetzt schon die

    Möglichkeit zum Austausch von Wissen-schaftlern und Studierenden besteht. Näch-ster sichtbarer Schritt der Zusammenar-beit wird der 2. IWPMA sein, der vom 22.bis 25. Mai 2005 unter dem Motto „Engi-neering Progress by Interdisciplinary Research” am Heinz Nixdorf Institutstattfindet (nähere Informationen siehe www.iwpma.net).

    Kontakt:Maik MracekTelefon: 05251 | 60-64 86 E-Mail: [email protected]

    Erster internationaler Workshop IWPMA in SeoulHeinz Nixdorf Institut und Korean Institute of Science and Technology (KIST) starten neue Konferenzreihe

    Die OrganisatorenDr. S. Y. Yoon(KIST) und Prof. Dr.-Ing. J.Wallaschek (HNI)mit den Teilneh-mern des Works-hops

  • AktuellesSeite 6 | HNI Nachrichten

    Die Entwicklung neuer Produkteerfordert immer häufiger die Zusam-menarbeit über Fächergrenzen hin-weg. Mechatronik, d.h. die enge Verknüpfung von Mechanik, Elektro-technik und Informationstechnik,eröffnet den Unternehmen vielfälti-ge neue Möglichkeiten und erlaubtdie Realisierung von Lösungen, diebis vor wenigen Jahren nicht denk-bar waren. Gleichzeitig verlangt sievon den Entwicklern ein anderes,systembezogenes Vorgehen undArbeiten. Oft besteht dabei der Engpass in der Verfügbarkeit ent-sprechend qualifizierter Mitarbeiter.

    Um dem hohen Bedarf der Industrie anWeiterbildungsangeboten im Bereich derMechatronik zu entsprechen, wurde dasTransferseminar „MECHATRONIK kom-pakt” entwickelt, das in der Woche vom28. Juni bis 2. Juli 2004 erstmalig statt-fand und in enger Kooperation zwischenLehrstühlen des Heinz Nixdorf Institutsowie assoziierter Unternehmen durchge-führt wurde.

    Teilgenommen haben erfahrene Ent-wicklungsingenieure und -ingenieurinnenaus Unternehmen. Ihnen wurden dieGrundlagen der Entwicklung mechatroni-scher Systeme vermittelt. Dies erfolgtenicht nur theoretisch, sondern auch durchUmsetzung des Erlernten an einem prakti-schen Anwendungsbeispiel. An diesem Bei-spiel wurde die Entwicklung eines mecha-tronischen Systems von der Idee bis zurInbetriebnahme nachvollzogen. Gleichzei-tig wurden die Teilnehmer an den aktuel-len Stand der Technik in den sich enormschnell entwickelnden Feldern der Mecha-

    tronik (Sensorik, Aktorik, Informations-verarbeitung) herangeführt.

    Den Abschluss des Seminars undgleichzeitig Highlight der Veranstaltungbildete der Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Joa-chim Lückel über „Mechatronik und inno-vative Bahnsysteme”. Im Mittelpunkt desVortrags stand „Railcab”, ein an der Uni-versität Paderborn entwickeltes modularesBahnsystem, an dessen Beispiel deraktuelle Stand der Forschung im Bereichder Entwicklungsmethodik mechatroni-scher Systeme verdeutlicht wurde.

    Das Transferseminar „MECHATRO-NIK kompakt” soll künftig regelmäßigangeboten werden. Die Referenten rekru-tieren sich aus den beteiligten Unterneh-men (ATHENA Technologie BeratungGmbH, iXtronics GmbH und UNITY AG),dem Heinz-Nixdorf Institut (Prof. Dr.-Ing.J. Gausemeier und Prof. Dr.-Ing. J. Walla-schek) und dem Mechatronik Laborato-rium Paderborn (Prof. Dr.-Ing. J. Lückel).Das nächste Transferseminar „MECHA-TRONIK kompakt” wird im Frühjahr2005 angeboten.

    Nähere Informationen zu diesemSeminar sowie zu Folgeterminen sindunter www.mechatronik-akademie.de zufinden.

    Kontakt:Dr.-Ing. Matthias KöckerlingUNITY AGTelefon: 02955 | 743-278E-Mail: [email protected]

    Teilnehmer des Transferseminars „MECHATRONIK kompakt”

    Weiterbildungsveranstaltung „MECHATRONIK kompakt“

    Neue Technologien und BeSchule – Pilotprojekt „QuIDie Universität Paderborn mit demFachgebiet „Informatik und Gesell-schaft“ des Heinz Nixdorf Instituts,Prof. Dr.-Ing. Reinhard Keil-Slawik,initiierte das innovative Projekt„QuIC: Qualifizierung in schulischenInternet-Cafés“, um neue Technolo-gien nachmittags in die Schule zubringen. Das Projekt wurde vomVerein „Schulen ans Netz e. V.“ als Pilotprojekt gefördert und in den letzten drei Schulhalbjahren inZusammenarbeit mit dem Projekt„Frauen gestalten die Informations-gesellschaft“ der Universität Pader-born, vertreten durch Christiana Nolte, am Goerdeler-Gymnasium in Paderborn erprobt.

    Die Grundidee besteht darin, ein am Nach-mittag offenes Internet-Café durch Mütteraus der Elternschaft der Schule betreuenzu lassen und den Müttern als Gegenleis-tung Qualifizierungsbausteine anzubieten.Da das Projekt auch dazu dienen sollte,insbesondere das Interesse von Frauen undMädchen an neuen Technologien zu för-dern und deren Technologie-Kompetenzenzu stärken, wurden Schülerinnen für eineaktive Beteiligung gewonnen. So könnendie Schülerinnen ihr im Medienkunde- undInformatikunterricht erworbenes Wissenzum Nutzen ihrer Mitschülerinnen undMitschüler einsetzen. Nach der Überwin-dung vieler kleiner Hürden bei der Umset-zung hat sich die Grundidee als erfolgreicherwiesen.

    Der Schulleiter Dr. Wortmann erklärte,die Schule wolle das Projekt nach derPilotphase weiterführen und durch einenInitiativkreis aus Eltern, Lehrern undSchülerinnen und Schülern in der weiterenPraxis koordinieren lassen.

    Inzwischen gewinnt dieses Projekt ausunterschiedlichen Gründen zunehmend anBedeutung:

    – der Bedarf an Nachmittagsbetreuung inden Schulen wächst,

    – es wird zunehmend die Notwendigkeit

  • HNI Nachrichten | Seite 7

    Aktuelles

    etreuungsmodelle in der IC“ geht in die Praxis

    gesehen, Eltern wieder stärker in dieGestaltung von Schule einzubinden,

    – die Verankerung digitaler Medien imSchulalltag wird immer wichtiger.

    Insofern ist es auch nicht verwunderlich,dass nach Auskunft von Regina Eichenvom Verein „Schulen ans Netz e. V.” mitt-lerweile mehrere neue Vorhaben an ande-ren Schulen durch das PaderbornerModell angeregt wurden.

    Kontakt:Christiana Nolte Telefon: 05251 | 60-64 10E-Mail: [email protected]

    Projektbeteiligte: v. l. Udo Hilwerling, Dr. Wortmann(Goerdeler-Gymnasium), Regina Eichen (Schulen ansNetz e. V.), Prof. Dr.-Ing. Reinhard Keil-Slawik, Ayla-gül Özel, Christiana Nolte

    Internet-Café am Goerdeler-Gymnasium Paderborn

    Heinz Nixdorf Institut entwirft Schulungsportal für Logistikprozesse bei der Knorr-Bremse GmbHIn der betrieblichen Praxis wird dieQualität, insbesondere bei teilauto-matisierten Prozessen, in zunehmen-den Maße durch den Grad der Qua-lifikation eingesetzter Mitarbeiterbestimmt. Die angewandten Syste-me zur Produktionsplanung und -steuerung stellen bei einem funk-tionsübergreifenden Managementder Kundenaufträge Anforderungenan ein ganzheitliches Verständnis der logistischen Zusammenhängezur Erfüllung der Produktionsaufga-be. Für ein erfolgreiches Bearbeiteneines kundenspezifischen Ferti-gungsauftrags wird das Wissen umdie Abhängigkeiten zwischen denProzessabläufen zu einem entschei-denden Wettbewerbsfaktor. DieFachgruppe Wirtschaftsinformatik,insbesondere CIM, unter der Leitungvon Prof. Dr.-Ing. habil. W. Dangel-maier hat für die Knorr-Bremse fürSchienenfahrzeuge GmbH ein Logi-stikportal geschaffen, mit dem dieserProblemstellung effizient begegnetwird.

    Die Knorr-Bremse für SchienenfahrzeugeGmbH differenziert sich am Markt durchgroße Flexibilität bei der Umsetzung vonKundenwünschen in der Produktgestaltungund durch höchste Qualität ihrer Erzeug-nisse. Den Ausgangspunkt für die Entschei-dung zur Entwicklung des Logistikportalsstellt die strategische Neuausrichtung desUnternehmens dar, deren Zielsetzung durchdas Eingehen auf den individuellen Kun-denwunschtermin (Erhöhung der Lieferfä-higkeit), einer hohen Termintreue und derFähigkeit zur Komplettlieferung ohneinternen Bestandsaufbau charakterisiertwerden kann, ohne dass die beiden erstenstrategischen Positionen in ihrer Bedeu-tung geschmälert werden dürfen.

    Einer der identifizierten Schwachpunk-te zur Zielerreichung betrifft das z.T. unzu-reichende Verständnis der Mitarbeiter fürdie logistischen Zusammenhänge undInterdependenzen zwischen den Abteilun-

    gen von der Beschaffung bis zum Vertriebbei der kundenspezifischen Auftragsbear-beitung; dieser Missstand soll im Rahmeneiner Qualifizierungsoffensive behobenwerden. Aufbauend auf einer detailliertenIdentifikation der fachlichen Anforderun-gen, eingesetzten Methoden und wahrge-nommenen Aufgaben in Vertrieb, Ferti-gung und Einkauf wurde ein Schulungs-portal für Logistikprozesse erstellt. Aufinhaltlicher Ebene wurden hierbei nichtnur die logistischen Hauptprozesse visuali-siert und dokumentiert, sondern auch mitden identifizierten Rollen und den jeweilszur Aufgabenerfüllung erforderlichenBearbeitungs- und Schulungsunterlagenverknüpft. Hierbei ermöglichen die generi-sche Struktur und die verwendeten Tech-nologien die Umsetzung der Anforderun-gen des Unternehmens nach Abbildungeiner anwenderfreundlichen Administra-tion, Mehrsprachigkeit und den Einsatzfür unterschiedliche Benutzergruppen.

    Dieses Teilprojekt wurde seit dem Projektstart innerhalb von drei Monatenerfolgreich abgeschlossen und ist Bestand-teil einer seit mehr als 12 Monaten beste-henden Kooperation zwischen der Knorr-Bremse für Schienenfahrzeuge GmbH undder Fachgruppe Wirtschaftsinformatik,insbesondere CIM.

    Kontakt:Andreas EmmrichTelefon: 05251 | 60-64 54E-Mail: [email protected]

    Anwenderansicht des Logistikportals

  • Seite 8 | HNI Nachrichten

    Aktuelles

    Das Fraunhofer ALB hat einenweiterentwickelten Nachfolger des bei der Degussa AG erfolgreicheingesetzten Tools zur Transport-preiskalkulation implementiert.

    Innerhalb der Degussa AG übernimmt derGeschäftsbereich Logistics Procurementberatende Tätigkeiten bei der Auftragsver-gabe und operationellen Durchführung imBereich des Transportwesens. Ihre Kundensind verschiedene Business-Units innerhalbdes Unternehmens sowie externe Partner.Der Fokus des Projekts lag auf dem Trans-port heterogener Produkte von inländi-schen Werken zu den Kunden. Bei der Aus-wahl des Logistik-Dienstleisters sind ver-schiedene Restriktionen zu beachten, diedurch die Produkteigenschaften bedingtsind. Beispielsweise benötigen mancheChemikalien eine Temperaturkontrolle oderbesondere Vorsichtsmaßnahmen, die nichtjeder Anbieter leisten kann. Aufgrund derverschiedenen Restriktionen ist der drin-gend benötigte Vergleich der Kosten füreinen einzelnen Transport nur schwer mög-lich. Daher wurde Anfang 2004 vomFraunhofer-ALB ein Software Tool ent-wickelt, mit dessen Hilfe standardisierteAngebote für die verschiedenen zu trans-portierenden Güter in Abhängigkeit vonder Länge der Transporte miteinander ver-glichen werden können. Die so erhaltene

    Kostentransparenz ermöglicht eine schnel-le und zielsichere Auswahl des günstigstenLogistikdienstleisters.

    In dem Teilprojekt wurde dieses erfolg-reich eingesetzte Softwaretool um eineweitere Funktionalität ergänzt. Die Erwei-terung schafft die Möglichkeit, neben demGütertransport auf dem Verkehrsweg Stra-ße, auch den Schienenverkehr in die Preis-kalkulation mit einzubeziehen. Dadurchwird die Bestimmung der Transportkostenim Vorfeld der Auftragsvergabe weitererleichtert.

    Dieses Projekt wurde seit dem Pro-jektstart innerhalb von vier Monatenerfolgreich abgeschlossen und ist Bestand-teil einer seit mehr als 16 Monaten beste-henden Kooperation zwischen der DegussaAG und dem Fraunhofer-ALB unter Lei-tung von Prof. Dr.-Ing. habil. W. Dangel-maier.

    Kontakt:Christian KöstersTelefon: 05251 | 60-64 79E-Mail: [email protected]

    Heinz Nixdorf Institut erweitert die Transport-preiskalkulationssoftware für die Degussa AG

    Importtabelle für den Bahntransport

    Im Juli 2004 wurde das auf zwei Jah-re angelegte Projekt „Aktives Nacht-sichtsystem für mehr Sicherheit imStraßenverkehr“ mit einer Präsenta-tionsveranstaltung und einer Vorstel-lung im WDR-Fernsehen erfolgreichabgeschlossen. Gefördert wurde dasProjekt durch die Alfried Krupp vonBohlen und Halbach-Stiftung im Rah-men des Programms „Neue Inge-nieurteams” mit dem Ziel, Schülerfür technische Fragestellungen zubegeistern und ihnen an einer kon-kreten Aufgabe unter Anleitungdurch junge Wissenschaftler das For-schen zu ermöglichen. Das Projektwurde gemeinsam von Schülern desAldegrevergymnasium Soest undMitarbeitern des Heinz Nixdorf Insti-tuts (Prof. Rückert) bearbeitet sowievon der Firma Hella KG Hueck & Co(Dr. Wördenweber, Lippstadt)betreut.

    Erfolgreicher Abschluss de„Aktives NachtsichtsystemSicherheit im Straßenverk

    Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre Projekt-ergebnisse (Quelle: Soester Anzeiger, 18.06.2004)

  • HNI Nachrichten | Seite 9

    Aktuelles

    es Projektes m für mehr kehr“

    Im Rahmen der Projektbearbeitung hattendie Schüler die Aufgabe, ein neues Nacht-sichtsystem für Kraftfahrzeuge zu entwick-eln sowie das System exemplarisch aufmobilen Minirobotern zu implementierenund zu testen. Idee des Nachtsichtsystemsist, dass Fahrzeuge bei Dunkelheit ihreUmgebung aktiv mit für Menschenunsichtbarer Infrarotstrahlung ausleuch-ten, ohne einen entgegenkommenden Fah-rer zu blenden. InfrarotempfindlicheKameras nehmen das aus der Umgebungreflektierte Licht auf und stellen dem Fah-rer auf einem Monitor das entsprechendeBild dar. Eine Herausforderung bei diesemSystem ist die Blenderkennung sowie dieBlendvermeidung mit dem Ziel, dass sichdie Infrarotscheinwerfer entgegenkommen-der Fahrzeuge nicht blenden, welches sichdurch ein gepulstes Ausleuchten der Umge-bung erreichen lässt. Ferner war zu unter-suchen, inwieweit die Infrarot-Scheinwer-fer zusätzlich die Funktion der Abstands-bestimmung und der Kommunikation über-nehmen können, so dass ein Fahren in derKolonne oder eine kollektive Fahrbahnaus-leuchtung unterstützt wird.

    In Kooperation mit dem Heinz NixdorfInstitut haben die Schülerinnen und Schü-ler ein Nachtsichtsystem mit aktiverBlendvermeidung entwickelt und ihreLösung auf kleinen mobilen Roboternimplementiert. So war es möglich, dieFunktion im verkleinerten Maßstab zudemonstrieren und mit den Robotern imStraßenverkehr auftretende Verkehrssitua-tionen nachzustellen. Weiterhin sind unter-schiedliche Softwarewerkzeuge entstanden,mit denen die Roboter gesteuert werdenkönnen, Schüler haben Facharbeiten überdas Thema angefertigt, verschiedene Ver-suchsaufbauten wurden konstruiert undErfahrungen mit Elektronikbausätzenkonnten gemacht werden.

    Das Projekt war für alle Beteiligten einvoller Erfolg, so konnten Schüler und Inge-nieure voneinander lernen und sich gegen-seitig begeistern. Für die Schüler stelltedas Projekt eine besondere Motivation dar,da das Thema fach- und kursübergreifendbearbeitet wurde und so eine Abwechslungzum üblichen Schulalltag geboten wurde.Großen inhaltlichen Anteil hatte das Pro-jekt in den Leistungskursen Informatik derJahrgangsstufen 12 und 13 sowie in zweiArbeitsgemeinschaften mit über 30 Schü-lerinnen und Schülern. Mit den Fördermit-teln aus dem Projekt konnten für dieSchule unter anderem Miniroboter,Elektronikkomponenten und Messgerätebeschafft werden, die der Schule insbeson-dere für den Physik- und Informatikunter-richt auch über das Projektende hinaus zurVerfügung stehen. Regelmäßige Besuchevon Schülerinnen und Schülern bei Hellaund der Universität Paderborn rundetendas Arbeitsprogramm ab.

    Kontakt:Prof. Dr.-Ing. Ulrich RückertTelefon: 05251 | 60-63 50E-Mail: [email protected]

    Unter diesem Titel lud die Bundes-vereinigung Logistik e.V. am 13. Mai2004 im Rahmen einer Regional-gruppenveranstaltung Mitarbeiterund Diplomanden des Lehrstuhls fürWirtschaftsinformatik III, insb. CIM(Prof. Dr.-Ing. habil. W. Dangelmaier)zur Besichtigung des Distributions-centers der Deutschen WoolworthGmbH & Co. OHG in Bönen ein.

    Regionalgruppensprecher Herr Karl-HeinzLippe begrüßte die Anwesenden, bevorHerr Dr. Harald Gerking in seiner Funk-tion als Supply-Chain-Manager der Deut-schen Woolworth das Unternehmen vor-stellte. Anschließend bekamen die Exkur-sionsteilnehmer unter fachkundiger Lei-tung einen Einblick in die logistischenAbläufe der Deutschen Woolworth in demZusammenspiel mit ihren strategischenLogistikpartnern. Die Führung veran-schaulichte neben den logistischen Abläu-fen in den Wareneingangs- und Warenaus-gangsbereichen auch die komplexen Pro-zesse in den verschiedenen Kommissionier-bereichen des Unternehmens. Ein Höhe-punkt der Besichtigung war das vollauto-matisierte Hochregallager, das in seinerTechnik und Funktion den Interessiertenvorgeführt wurde.

    Diese lehr- und abwechslungsreicheExkursion bot den Teilnehmern einengelungenen Brückenschlag zur Praxis undwird sicherlich – so waren sich alle einig –zukünftig in seiner Art fortgesetzt.

    Kontakt:Dipl.-Inform. Andre DöringTelefon: 05251 | 60-69 12E-Mail: [email protected]

    HNI besucht Logistikbei Woolworth

    Gruppenbild der Exkursionsteilnehmer

  • AktuellesSeite 10 | HNI Nachrichten

    Mit CECS, insbesondere mit derArbeitsgruppe von Prof. Gajski,pflegt das Heinz Nixdorf Institut, insbesondere Prof. Rammig und seine Gruppe, seit Jahren enge Kontakte bis hin zu gemeinsamenVeröffentlichungen. Auf Initiativevon Prof. Rammig wurde nun einKooperationsabkommen zwischenden beiden Instituten geschlossen.Es regelt den Austausch von Wis-senschaftlern und studentischenHilfskräften, die wissenschaftlicheZusammenarbeit, regelmäßigegemeinsame Workshops und dieMöglichkeit der Mitwirkung von Professoren der beteiligten Institutean möglichen, von den jeweiligenFakultäten einzurichtenden interna-tionalen Studiengängen.

    Das Center for Embedded ComputerSystems (CECS) in Irvine ist eine derrenommiertesten Adressen weltweit aufdem sich schnell entwickelnden Gebiet derEingebetteten Systeme. Unter der Leitungvon Prof. Daniel D. Gajski arbeiten dortdie Forschungsgruppen von 22 Professu-ren zusammen, um die unterschiedlichstenAspekte Eingebetteter Systeme zu erfor-schen. Seit Jahren hat sich CECS bei füh-renden internationalen Konferenzen alsmit besonders vielen und qualitativ sehrhochstehenden Beiträgen etabliert. Die

    Heinz Nixdorf Institut kooCenter for Embedded Com(CECS) der University of C

    Mit Prof. Bhatt, Indian Institute forInformation Technology, Bangalore/India pflegt das Heinz Nixdorf Insti-tut, insbesondere die Gruppen vonProf. Rammig und Prof. Rückert, seitJahren eine enge Zusammenarbeit.

    Prof. Bhatt blickt auf eine bemerkenswerteinternationale Laufbahn zurück, als wis-senschaftlicher Berater der indischenRegierung und mit Professuren in Indien,Kanada und Japan. Seine Forschungsinter-essen und seine zahlreichen Publikationenweisen ihn als in verschiedenen Gebietender Informatik erfolgreichen Forscher aus.

    Nachdem Prof. Bhatt bereits in denvergangenen Jahren, u.a. auf Einladungdes SFB 376 „Massive Parallelität: Algo-rithmen, Entwurfsmethoden und Anwen-dungen” und der International GraduateSchool on Dynamic Intelligent Systemsdas Heinz Nixdorf Institut jeweils fürmehrere Monate besucht hatte, folgte erim Mai und Juni dieses Jahres einer Einla-dung des SFB 614 „SelbstoptimierendeSysteme des Maschinenbaus”. Neben derZusammenarbeit in verschiedenen For-schungsvorhaben und der Anfertigunggemeinsamer Publikationen mit Paderbor-ner Forschern hat Prof. Bhatt zudem eng-lischsprachige Kompaktvorlesungen aufhöchstem wissenschaftlichem Niveauangeboten. Dieses Sommersemester war eseine Vorlesung über „Security Systems”.Diese Veranstaltung wurde von den teil-nehmenden Studierenden in der Veranstal-tungskritik mit Höchstnoten bewertet.

    Prof. Bhatt ist seit Sommer diesesJahres Emeritus. Es ist zu erwarten, dasssein diesjähriger Besuch am Heinz Nixdorf

    Institut sein letzter war. Alle Forscher, diemit ihm zusammengearbeitet haben, undalle Studierenden, die seine Veranstaltun-gen genießen durften, werden voll Dank-barkeit an die Arbeit mit ihm zurückden-ken. Er wirkt nun als freier Unternehmens-berater in Bangalore. Das Heinz NixdorfInstitut wie auch die Graduate Schoolwerden diesen vorzüglichen Kontakt in das indische High-Tech-Mekka weiterhin zunutzen wissen.

    Kontakt:Prof. Dr. rer. nat. Franz Josef RammigTelefon: 05251 | 60-65 01E-Mail: [email protected]

    Prof. Dr. PCB Bhatt aus Bangalore zu Gast am Heinz Nixdorf Institut

  • AktuellesHNI Nachrichten | Seite 11

    Arbeit von Prof. Gajski über das soge-nannte Y-Diagramm, in der der Entwurfs-prozess integrierter Schaltungen inAbstraktionsebenen und orthogonal dazuin Sichten gegliedert wird, zählt zu denam meisten zitierten Arbeiten auf diesemGebiet. Durch die dadurch erreichte Kano-nisierung wurde die Entstehung einererfolgreichen CAD-Industrie für denElektronik-Entwurf wesentlich begünstigt.

    Die Vorsitzenden der beiden Institute,Prof. Meyer auf der Heide und Prof.Gajski, drückten jeweils hohe Erwartun-gen in Bezug auf die zukünftigeZusammenarbeit aus. Die internationaleVernetzung des Heinz Nixdorf Institutsmit angesehenen Spitzeninstituten isteinen großen Schritt vorangekommen.Dabei ist CECS ein fast idealer Partner,ist doch die UC Irvine als Hochschuleähnlich alt wie die Universität Paderbornund von vergleichbarer Größe. Zudem istauch die UC Irvine gerade auf dem Gebietder Informatik besonders profiliert.

    Weitere Informationen zum CECS sind unterhttp://www.cecs.uci.edu erhältlich.

    Kontakt:Prof. Dr. rer. nat. Franz Josef RammigTelefon: 05251 | 60-65 01E-Mail: [email protected]

    operiert mit dem mputer Systems California at Irvine

    Prof. Dr. Franz J. Rammig bei seinem Aufenthalt am CECS

    Nach längerer Vorbereitung wurdevon ehemaligen und aktiven Mitglie-dern der Fachgruppe Mechatronikund Dynamik des Heinz NixdorfInstituts Anfang Mai dieses Jahresein Verein gegründet. Er trägt denNamen „Mechatronik und DynamikPaderborn e.V.“ – wobei der Zusatze.V. darauf hinweist, dass Vereins-zweck und Satzung höchsten An-forderungen genügen.

    Der Verein stellt eine Plattform dar, die eserlaubt, Kontakt zu ehemaligen Kollegenund zur Fachgruppe zu halten. Er soll dieBrücke schlagen zwischen denen, die heu-te hier in Paderborn tätig sind, und denen,die die Fachgruppe bereits verlassen haben– sei es nach abgeschlossenem Studium,Promotion oder Beendigung des Dienst-verhältnisses. Sich mit ehemaligen Kolle-gen treffen, die neuesten Neuigkeiten aus-tauschen, oder einfach mal sehen was ausder Uni geworden ist – all das soll„Mechatronik und Dynamik Paderborne.V.” ermöglichen. Wie wichtig es imBerufsleben ist, Freundschaften undBekanntschaften so zu pflegen, dass mansich auch nach Jahren noch kennt undaufeinander verlassen kann, haben sicherviele schon anhand eigener Erfahrungenfestgestellt. Wenn es darum geht, sichberuflich neu zu orientieren, oder wennman zu einem Thema Informationen aus

    erster Hand braucht, ist es von Vorteil,wenn man jemanden kennt, an den mansich wenden kann. Und oft kann das derfrühere Studienkollege sein, der jetzt beiFirma xy oder im Ausland bei z tätig ist.Daneben ist es natürlich auch ein Ziel, denKontakt zur alten Wirkungsstätte zu hal-ten.

    Als erste Aktivität steht nun die Mit-gliederwerbung an. Der Gründungsvor-stand, bestehend aus Tobias Hemsel (Vor-sitzender), Wiro Wickord (1. Stellvertre-ter), Rainer Kauschke (2. Stellvertreter),Jürgen Krome (Schatzmeister), KarstenMeißner (Schriftführer) und Jörg Walla-schek, sowie die weiteren Gründungsmit-glieder Marina Kassühlke und ReinhardBöer freuen sich, wenn möglichst viele derAktiven und Ehemaligen dem Verein bei-treten. Offen ist der Verein aber auch allenanderen Personen, die sich – im Sinne derVereinssatzung – bei der Förderung derwissenschaftlichen Forschung im Bereichder Mechatronik und Dynamik engagierenwollen.

    Informationen zum Verein, zur Satzung und Bei-trittsformulare stehen unter www.medypa.de zurVerfügung.

    Kontakt:Dr.-Ing.Tobias HemselTelefon: 05251 | 60-62 69E-Mail: [email protected]

    Gründungsmitglieder des Vereins „Mechatronik und Dynamik Paderborn e. V.”(vorne v.l.): K. Meißner,T. Hemsel,J. Wallaschek, (hinten v.l.): R. Kauschke,W. Wickord, J. Krome, M. Kassühlke, R. Böer

    Neu in Paderborn: Mechatronik und Dynamik Paderborn e. V.

  • AktuellesSeite 12 | HNI Nachrichten

    Dr. Volker Paelke hatim Februar 2004 eineJuniorprofessur für3D-Geovisualisierungund Augmented Reality am Institutfür Kartographie undGeoinformatik derUniversität Hannoverangetreten.

    Er studierte von 1990 bis 1997 an derUniversität Paderborn und dem Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT)Informatik mit Nebenfach Elektrotechnik.Von 1997 bis 2004 arbeitete er als wis-senschaftlicher Mitarbeiter im C-LAB, derForschungskooperation von UniversitätPaderborn und Siemens. Im Sommer 2002wurde er unter Betreuung durch Prof.Rammig, Heinz Nixdorf Institut, auf derBasis einer ausgezeichneten Arbeit zumThema „Design of Interactive 3D-Illustra-tion” von der Fakultät für Elektrotechnik,Informatik und Mathematik zum Dr. rer.nat. promoviert. Im Jahr 2000 wurde dievon Dr. Paelke zusammen mit mehrerenKollegen entwickelte Unternehmens-Idee„Middleware für die interaktive 3D-Animation” vom Bundesminister für Wirt-schaft und Technologie prämiert. Die For-schungsschwerpunkte von Dr. Paelke liegenin den Bereichen Augmented Reality (AR),3D Visualisierungstechniken, 3D Interak-tion und User Centred Design.

    Augmented Reality – Erweiterte Rea-lität – stellt ein neues Paradigma für dieInteraktion mit raumbezogenen Informa-tionen dar, in dem für den Benutzer wichti-ge Informationen graphisch nahtlos in diereale Umgebung integriert werden. Nach-dem in diesem noch recht jungen For-schungsgebiet in den letzten Jahrenwesentliche Grundlagen erarbeitet wurden,ist inzwischen ein Stand erreicht, in demerste praktische Anwendungen greifbarscheinen. Damit rückt die Gestaltung vonAR-Benutzungsschnittstellen und Inhaltenzunehmend in den Vordergrund. Die hierzunotwendige Verknüpfung von AR-Systemen

    mit geeigneten Entwurfswerkzeugen undden für die Inhaltsverwaltung notwendigenräumlichen Datenbanken, sowie dieEnwicklung geeigneter Visualisierungs-techniken für die zumeist kleinen Displaysbilden einen Schwerpunkt der Forschungs-arbeiten von Dr. Paelke in Hannover. Dievon Dr. Paelke in der Lehre vertretenenThemen AR und interaktive 3D Visualisie-rung werden einen wesentlichen Bestand-teil des zurzeit noch in Vorbereitungbefindlichen Bachelor/Master-Studien-gangs „Geoinformatik und Geodäsie” ander Universität Hannover bilden, der imFachbereich Bauingenieur- und Vermes-sungswesen angesiedelt werden wird. Mit23.000 Studierenden in mehr als 60 Stu-dienfächern ist die Universität Hannoverdie größte Hochschule Niedersachsens.

    Kontakt:Dr. Volker PaelkeTelefon: 0511 | 762 2472E-mail: [email protected]

    Dr. Volker Paelke wird erster Juniorprofessor am Institut für Kartographie und Geoinformatik der Universität Hannover

    Wirtschaftsministerindes Landes NRWbesucht FraunhoferAnwendungszentrumDie Ministerin für Wissenschaft und Forschung des Landes NRW,Hannelore Kraft (SPD), hat am 9.Juni 2004 das Fraunhofer Anwen-dungszentrum für LogistikorientierteBetriebswirtschaft (ALB) besucht.Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. habil.Wilhelm Dangelmaier erläuterte dieAufgaben und Einsatzgebiete des Institutes.

    Neben Frau Kraft besuchten an diesemTag auch Frau Ute Berg, MdB, SPD-Landratskandidat Gerd Bauer und derstellvertretende Bürgermeister JosefHackfort, das Fraunhofer Anwendungszen-trum.

    Besonders beeindruckt zeigte sich dieMinisterin davon, wie praxisnah das ALBseinen Auftrag umsetzt, technisch-betriebswirtschaftliche Fragestellungen inProduktions- und Logistikprozessenmittels innovativer Informationstechnikeiner Lösung zuzuführen. Besonders inter-essierten die ehemalige Unternehmensbe-raterin Anwendungen in Logistik- undAutomobilzuliefer-Unternehmen.

    Kontakt: Prof. Dr.-Ing. habil. W. Dangelmaier Telefon: 05251 | 60-64 84E-Mail: [email protected]

    Prof. Dangelmaier erläutert die Aufgaben des ALB

    Beispielsicht der AR-Enigma mit und ohne Augmentierungsinformation

  • PromotionenHNI Nachrichten | Seite 13

    Kai Holdgrewe

    Bedieneradaptive Systeme – Lernenvom Fahrer

    Bedieneingriffe dienen der Steigerung desKomforts und spiegeln in vielen Fällen einVerhaltensmuster und die Wünsche desBenutzers wider. Viele Interaktionen wer-den immer zu bestimmten Randbedingun-gen ausgeführt und weisen so eine Gesetz-mäßigkeit anhand ihrer Bedienmuster auf.Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklungeines solchen bedieneradaptiven Systems,das die Bedienmuster lernt und selbsttätigausführt. Ausgehend von den theoretischenGrundlagen für die Gestaltung eines sol-chen Systems werden zwei verschiedeneAlgorithmen entwickelt und eine beispiel-hafte Umsetzung anhand der Fahrzeugkli-maanlage durchgeführt.

    Die erste Methode analysiert die

    Bedieneingriffe und die Umgebungszustän-de situativ. Hierbei wird mit Hilfe einesfuzzifizierten Entscheidungsbaumes undanhand anderer Attribute der vorherr-schende Umgebungszustand detektiert unddiesem ein Bedienmuster zugeordnet. Wirdnun ein manueller Eingriff ausgeführt, sowird dieser bezüglich des entsprechendenUmgebungszustandes gelernt und beiWiedereintreten des Umgebungszustandesdie gelernte Interaktion selbstständig aus-geführt. Die zweite Methode verfolgt einen

    anderen Ansatz, bei dem die Handlung desBedieners operativ analysiert wird. Dieseoperative Vorgehensweise betrachtet dieHandlung in Abhängigkeit von den Umge-bungszuständen und schließt mittels einerheuristischen Methode auf die nächsteHandlung. Dieses Verfahren benutzt zurUmsetzung eine heuristische Bedienerma-trix, in der die Interaktionen mit den ent-sprechenden Umgebungszuständen abge-legt sind und wieder abgefragt werdenkönnen. Das bedieneradaptive Systemnimmt dem Bediener Sollwertvorgaben abund trägt so zu einer Steigerung derZufriedenheit, des Komforts und derSicherheit bei.

    Kai Holdgrewe, geboren 1970 in BadDriburg, studierte Technomathematik mitFachrichtung Maschinenbau und Schwer-punkt Regelungstechnik an der UniversitätPaderborn. Von 1996 bis 1999 war erDoktorand bei der ForschungsdirektionBody and Powertrain der DaimlerChryslerAG in der Abteilung RBP/BM Mensch-Maschine-Interaktion. Von 1999 bis 2000war er im Bereich Testsysteme der ETASGmbH tätig. Seit Oktober 2000 ist er beider DaimlerChrysler AG, Stuttgart, undseit Juli 2002 im Bereich Passenger CarDevelopment Powertrain Electronics Die-sel Engine Control beschäftigt.

    Thilo Jania

    Änderungsmanagement auf Basiseines integrierten Produkt- und Prozessdatenmodells mit dem Zieleiner durchgängigen Komplexitäts-bewertung

    Der Wandel der Märkte von Verkäufer- zuKäufermärkten und die damit imZusammenhang stehende Individualisie-rung der Nachfrage haben in der betrieb-lichen Praxis zu einem enormen Anstiegder Produkt- und Prozesskomplexität

    geführt. Demzufolge ist die Beherrschungdieser Komplexität zu einem zentralen undnachhaltigen Erfolgsfaktor für moderneIndustrieunternehmen geworden.

    Die Grundlage für das zielgerichteteManagement von Komplexität ist zunächstein Modell, das in der Lage ist, das Unter-nehmensgeschehen möglichst vollständigabzubilden, um dann eine Optimierunganhand komplexitätsbewertender Kriterienvorzunehmen.

    Die vorliegende Arbeit erweitert diebestehende Methode eines integriertenProzess- und Produktdatenmodells derart,dass mit Hilfe der Weiterentwicklung Pro-dukt- und Prozessinformationen sowiederen Abhängigkeiten vollständig model-liert werden können. Aufbauend auf dervollständigen Modellierung liefert die pro-zessbezogene Integration von Kosteninfor-mationen einen neuartigen Ansatz für diedurchgängige Bewertung von Änderungs-

    entscheidungen entlang des Produktentste-hungsprozesses. Durch die Verwendung vonvorausschauenden und nachgelagertenBetrachtungswerkzeugen stehen allenBeteiligten im Produktentstehungsprozessfundierte Informationen zur Verfügung, umVeränderungen des Gesamtmodells auchhinsichtlich ihrer Wirkung auf die Komple-xität sichtbar zu machen. Das Änderungs-management nimmt damit die neue,erweiterte Rolle eines operativen Komple-xitätsmanagements ein.

    Thilo Jania, geboren 1971 in Celle, stu-dierte Wirtschaftsingenieurwesen, Fach-richtung Fertigungstechnik an der Univer-

    Promotion Kai Holdgrewe (v.l.):Prof. Dr.-Ing. F. Dörrscheidt, Prof. Dr. rer. nat.W. Hauenschild, Dr.-Ing. K. Holdgrewe,Prof. Dr.-Ing. U. Rückert, Prof. Dr.-Ing. J. Voss,Prof. Dr.-Ing. R. Häb-Umbach

    Promotion Thilo Jania v.l.: Prof. Dr.-Ing. R. Mahnken,Prof. Dr.-Ing. J. Mitrovic, Prof. Dr.-Ing. J. Gause-meier, Dr.-Ing.Thilo Jania, Prof. Dr.-Ing. R. Koch

  • Fachgruppe Rechnerintegrierte Produktion, Prof. GausemeierNeue Mitarbeiter:

    Dr. rer. nat.Dipl.-Math.

    Bettina Rehberg,Mathematik,

    seit Juli 2004

    Dennis Kierdorff,Auszubildender,Fachinformatik

    mit Fachrichtung Systemintegration,

    seit September 2004

    Dipl.-Wirt.-Ing.Axel Demand,

    Wirtschaftsingenieurwesenmit Schwerpunkt

    Elektrotechnik,seit Mai 2004

    Master of Engineering Wenjin Xu,

    Communication and Informationssystems,

    HNI-Graduiertenkolleg,seit Mai 2004

    Seite 14 | HNI Nachrichten

    sität Paderborn. In seiner 7-jährigen Indu-strietätigkeit führte er zahlreiche Projektezur Optimierung von Prozessen im Bereichder Planung und des Controllings von Pro-duktionsprozessen durch. Unter anderemwar er von 2001 bis 2003 als wissen-schaftlicher Mitarbeiter der DaimlerChrys-ler AG, Ressort Research and Technology,an der Entwicklung von Methoden zurganzheitlichen Modellierung von Produk-ten, Prozessen, Ressourcen und ihrerAbhängigkeiten beteiligt. Seit Mitte 2004ist Herr Jania der Leiter der Organisa-tionsberatung „Digitale Fabrik” in derNiederlassung Stuttgart der UNITY AG.

    Die Dissertation wird in der HNI-Verlagsschrif-tenreihe erscheinen.

    Volker Grienitz

    Eine Methodik zur Erstellung vonTechnologieszenarien für die strate-gische Technologieplanung

    Die Aufweichung und Zersplitterung von

    Kundensegmenten führt zu erhöhter Pro-dukt- und Variantenvielfalt. Ebenso verkür-zen sich die Produktlebenszyklen zuneh-mend. Angesichts dieser Zunahme der

    Komplexität und der Unsicherheiten ist esvon herausragendem Interesse, zukünftigetechnologische Entwicklungsmöglichkeitenfrühzeitig zu erkennen und diese fantasie-voll zu antizipieren. Insbesondere vor die-sem Hintergrund ergeben sich spezifischeHerausforderungen bei der Erstellung vonTechnologieszenarien.

    In der Dissertation wird eine Methodikzur Erstellung von Technologieszenarien imKontext der strategischen Technologiepla-nung vorgestellt. Sie umfasst einen Ansatzder ganzheitlichen Bewertung der Techno-logien und Werkstoffe, die auf Basis vonevolutionären Strategien zu konsistentenWerkstoff-Technologiekombinationen(Technologieszenarien) verknüpft werden.Darüber hinaus liefert die Arbeit konkreteMethoden und Werkzeuge für die strategi-sche Technologieplanung.

    Volker Grienitz, geboren 1971, studier-te nach der Ausbildung zum Kommunika-tionsfacharbeiter Wirtschaftsingenieurwe-sen an der Universität Paderborn. 1998bis 1999 war er wissenschaftlicher Mitar-beiter am Heinz Nixdorf Institut der Uni-versität Paderborn, Fachgebiet Rechnerin-tegrierte Produktion (Leitung: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier). 1999 bis 2000war er Gründungsmitarbeiter der ScMIAG. Seit 2000 ist er Mitarbeiter der UNITY AG und verantwortet dort als„Competence Center Leiter” den Bereichder strategischen und betriebswirtschaft-lichen Beratung.

    HNI-Verlagsschriftenreihe, Band 151, ISBN 3-935433-60-3

    Neue MitarbeiterInnen

    Fachgruppe Algorithmen und Kom-plexität, Prof. Meyer auf der Heide Neue Mitarbeiter:

    Promotion Volker Grienitz v.l.:Prof. Dr.-Ing. J. Mitrovic, Prof. Dr.-Ing. R. Mahnken,Prof. Dr.-Ing. J. Gausemeier, Dr.-Ing. Volker Grienitz,Prof. Dr.-Ing. D. Specht

    Promotionen

  • Dipl.-Wirt.-Ing.Christoph Wenzelmann,

    Wirtschaftsingenieurwesenmit Schwerpunkt

    Fertigungstechnik,seit Mai 2004

    Dipl.-Ing.Sven-Kelana Christiansen,

    Maschinenbau mit Schwerpunkt

    Flugzeugsystemtechnik,seit September 2004

    Dipl.-Wirt.-Ing.Ralf Peveling,

    Elektrotechnik,seit Juli 2004

    M. Sc.Andry Tanoto,

    Electrical Engineering,seit April 2004

    M. Sc.Teerapat Chinapirom,

    Electrical Engineering,seit April 2004

    M. Sc.Kiran R. Mahajan,

    Logistics for Production and Services,

    International Graduate School,seit März 2004

    Dipl.-Inform.Andre Döring,

    Logistics for Production and Services,

    seit April 2004

    Dipl.-Wirt.-Inform.Christoph Laroque,

    International GraduateSchool,seit Oktober 2003

    Dipl.-Wirt.-Inform.Thorsten Timm,

    Supply Chain Management,seit Mai 2004

    Fachgruppe Schaltungstechnik, Prof. RückertNeue Mitarbeiter:

    Fachgruppe Wirtschaftsinformatik, insbesondere CIM, Prof. DangelmaierNeue Mitarbeiter:

    Ausgeschiedene Mitarbeiter:Dipl.-Wirt.-Ing. Mario Liekmeier,seit August 2004,jetzt: Berufskolleg Lüttfeld, Lemgo

    Ausgeschiedene Mitarbeiter:Dipl.-Wirt.-Ing. Michael Rüther, seit Juli2004, jetzt: SMS Demag AG, Unterneh-mensstab/KUS

    Dipl.-Inform. Hubertus Franke, seitAugust 2004, jetzt: SAL - Studienakade-mie für Logistik, staatlich anerkannteBerufsakademie, Bad Hersfeld

    Dipl.-Wirt.-Ing. Markus Fahrentholz, seitSeptember 2004, jetzt: Spezialpapier-fabrik Felix Schöller, Osnabrück

    PersonalienSeite 15 | HNI Nachrichten

  • Termine

    Impressum

    HerausgeberHeinz Nixdorf Institut (HNI)Prof. Dr. math. Friedhelm Meyer auf der Heide (Vorstandsvorsitzender)

    Redaktion & KoordinationDipl.-Wirt.-Ing. Christoph Wenzelmann (Chefredakteur) Dipl.-Ing. Michael Brökelmann Alexandra DutschkeTelefon: 0 52 51 | 60 62 65Telefon: 0 52 51 | 60 62 81Telefon: 0 52 51 | 60 62 67E-Mail: [email protected]

    Autoren dieser Ausgabe• Prof. Dr.-Ing. habil. Wilhelm Dangelmaier• Dipl.-Inform. Andre Döring• Dipl.-Wirt.-Ing. Andreas Emmrich• Dipl.-Inform. Jürgen Fründ• Dr.-Ing.Tobias Hemsel• Dr.-Ing. Matthias Köckerling• Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Kösters• Dipl.-Ing. Maik Mracek• Dipl.-Inform. Christiana Nolte• Dr. rer. nat. Volker Paelke• Prof. Dr. rer. nat. Franz Josef Rammig• Prof. Dr.-Ing. Ulrich Rückert• Dipl.-Wirt.-Ing. Daniel Steffen• Dipl.-Wirt.-Ing. Arnt Vienenkötter• Prof. Dr.-Ing. Jörg Wallaschek

    KontaktKerstin Hille | Ursula LüttigHeinz Nixdorf InstitutUniversität PaderbornFürstenalle 1133102 PaderbornTelefon: 0 52 51 | 60 62 11/13Telefax: 0 52 51 | 60 62 12wwwhni.upb.de

    Erscheinungsweisezweimal im Jahr

    Auflage1.300 Exemplare

    HerstellungA.DREIplus GmbH | Integrierte KommunikationsprozesseThesings Allee 21 | 33332 Gütersloh | www.a3plus.de

    DruckW.V. Westfalia Druck GmbH | Eggertstraße 17 | 33100 Paderborn | www.westfaliadruck.de

    ISSN 1619-3687

    HNI-Nachrichten erscheinen weitestgehend auf der Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibung.

    ©Heinz Nixdorf Institut, Universität PaderbornAlle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung vorbehalten.Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Herausgebers unzulässig.

    Seite 16 | HNI Nachrichten

    Tagungen/Workshops

    10. Dezember 2004Chancen für den Mittelstand – mit strategischer Produkt- und Prozessplanung das Geschäft systematisch planenAbschlussveranstaltung zum Verbundprojekt Strategische Produkt- und Prozessplanung (SPP)VDMA-Haus, Lyoner Str., Frankfurthttp://www.spp-projekt.de

    8. - 9. März 20055. Innovationswerkstatt – Strategische Produktplanung Methoden kennen lernen und anwendenhttp://www.forum-strategische-produktplanung.de

    17. - 18. März 20053. Paderborner Workshop „Intelligente mechatroni-sche Systeme“, Heinz Nixdorf MuseumsForum,Paderbornhttp://wwwhni.upb.de/rip/projekte/workshop_ims/

    7. April 20057. Paderborner Frühjahrstagung - „Innovation im E-Business“ Fraunhofer-Anwenderzentrum für logistikorientierteBetriebswirtschaftHeinz Nixdorf Institut, Paderborn

    22. – 25. Mai 20052nd International Workshop on Piezoelectric materi-als and Applications in Actuators Heinz Nixdorf MuseumsForum, Paderbornhttp://www.iwpma.net

    9. - 10. Juni 20054. Paderborner Workshop „Augmented und VirtualReality in der Produktentstehung“Heinz Nixdorf MuseumsForum, Paderbornhttp://wwwhni.upb.de/rip/projekte/workshop_arvr/