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Diesen Monat lesen Sie im Simobla: Runder Geburtstag: Jochen Dollase wurde 60 Seite 2 Ortstermin am umstritte- nen Radüberweg Seite 3 Der „Narrenkäfig“ tobt im Haus Sindlingen Seite 5 Turner, Tänzer, Tennis: Sport Seite 6 70 Jahre Kolpingfamilie in Sindlingen Seite 7 Katholische Kappen Die Kappensitzung der katho- lischen Gemeinde St. Dionysi- us/St. Kilian geht am Freitag, 17. Februar, ab 19.11 Uhr über die Bühne im Gemeindehaus St. Dionysius. Saalöffnung ist um 18.11 Uhr. Die Sitzung ist ausverkauft. Weibersitzung Zur Weibersitzung bittet der Sindlinger Karnevalverein am Samstag, 18. Februar, ab 19.30 im katholischen Gemeinde- zentrum St. Dionysius. Der Eintritt kostet acht Euro. Kar- ten sind erhältlich im Vorver- kauf bei Sonja Klein, Ladenzei- le Hugo-Kallenbachstraße, und im Sindlinger Lottoladen, Sindlinger Bahnstraße 3. Kreppelkaffee Zum Kreppelkaffee lädt die Arbeitsgemeinschaft der Sind- linger Ortsvereine am Mitt- woch, 22. Februar, alle älteren Mitbürger ins Gemeindehaus St. Dionysius, Huthmacher- straße 21, ein. Einlass ist ab 14 Uhr, das närrische Programm gestalten Aktive des Sindlinger Karnevalvereins und der katho- lischen Gemeinde ab 15.11 Uhr. Das Zeilsheimer Rote Kreuz bietet einen Fahrdienst an. Wer ihn in Anspruch neh- men möchte, kann sich unter der Nummer 36 29 40 anmel- den. Der Eintritt zur Senioren- fastnacht kostet fünf Euro, Kaffee und Kreppel sind darin enthalten. Karten gibt es vorab bei Sonja Klein, „Klein und Fein“ in der Ladenzeile Hugo- Kallenbach-Straße 14, im Sindlinger Lottoladen, Sind- linger Bahnstraße 3, und in den Seniorenclubs der Gemeinde. Fete bei den Rosettis Ihre traditionelle Faschingsfete nicht nur für Motorradfahrer richten die Motorradfreunde „Rosettis“ am Samstag, 25. Februar, aus. Sie beginnt gegen 16 Uhr im Vereinsheim an der Stichstraße, die von der Wein- bergstraße zum Bootshaus des Kanuclubs (Restaurant Opati- ja) führt. Ball ist abgesagt Der traditionelle Rosenmon- tagsball der katholischen Ge- meinde im Gemeindehaus St. Dionysius ist abgesagt. Keiner kehrt STRASSENREINIGUNG FES schiebt‘s aufs Wetter Dass es an der Bushaltestelle Wes- tenberger Straße häufig aussieht wie auf einer Müllhalde, ist hin- länglich bekannt. Dass nun aber auch die anderen Straßen wirken, als ob dort wochenlang nicht ge- kehrt worden sei, war Anlass für viele Fragen bei CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin. Er hat sich da- raufhin an die Frankfurter Entsor- gungs- und Service-GmbH ge- wandt. „Es ist inzwischen offen- kundig, dass in einer Vielzahl von Straßen seit Wochen nicht ge- kehrt wurde und diese auch inzwi- schen so aussehen“, beschreibt er, was augenfällig ist. Für die Straße Krümmling kann er selbst bestäti- gen, dass dort seit dem 6. Januar keine Reinigung erfolgt ist. „Ähn- lich ist die Situation in der Okrif- telerstraße, der Hermann-Brill- Straße, der Huthmacherstraße und der Westenbergerstraße“, zählt er auf. Gleiches gelte für die Sindlinger Bahnstraße, die eigent- lich sogar zweimal pro Woche ge- reinigt werden soll. Bei einem An- ruf am Service-Telefon erhielt der Ortsbeirat die Antwort, „die hefti- gen Schneefälle in Frankfurt seien die Ursache für die Ausfälle bei der wöchentlichen Straßenrei- nigung“. Doch gab es in Sindlin- gen lediglich am 10. Januar Schnee, der schon am nächsten Tag wieder getaut war. „Ich bitte Sie deshalb herzlich, ei- ne gründliche Sonderreinigung in Sindlingen durchzuführen. Die Argumentation der Bürger, „man bezahle doch dafür“, ist auch Ih- nen hinlänglich bekannt und sollte nicht noch durch überlange Inter- valle des „Nicht-Kehrens“ bestä- tigt werden“, schreibt Fribolin. Zwischenzeitlich hat die FES mit- geteilt, dass die Arbeitskräfte für den Winterdienst gebraucht wur- den. Außerdem könne die Kehr- maschine bei Frost nicht einge- setzt werden simobla Totgesagte leben länger ARGE SOV Klarstellung des Vorstands Aus aktuellem Grund sieht sich der Vorstand der Arbeits- gemeinschaft Sindlinger Orts- vereine (Arge Sov) zu einer Klarstellung bezüglich seiner Existenz veranlasst. „Es wurde eine Stimme aus dem Stadtteil laut, dass es die Arge Sov nicht mehr geben soll“, berichtet Michael Streu- bel vom geschäftsführenden Vorstand. Vielleicht gründet die Fehlinformierte ihr Wissen auf die Tatsache, dass der Vereins- ring beim letzten Weihnachts- markt nicht als Veranstalter auf dem Plakat genannt war, ver- mutet er. Vielleicht liegt es aber auch an der allseits im Kreis der Mitglieder bekannten Tatsache, dass das Finanzamt dem Sind- linger Vereinsring die weitere Gemeinnützigkeit verweigert hat (wir haben berichtet). Be- gründet wurde das damit, dass der Vereinsring als Dachorgani- sation der Vereine nach den Be- stimmungen der Abgabenord- nung nur dann gemeinnützig sein kann, wenn es auch alle sei- ne Mitglieder sind. Das ist nicht der Fall. Verzicht auf die Gemeinnützigkeit Die Arge Sov hätte daher, um die Gemeinnnützigkeit zu be- halten, ihre nicht-gemeinnützi- gen Mitglieder ausschließen müssen. Da der Vereinsring aber den ge- samten Stadtteil repräsentieren möchte, sind neben Schulen, sozialen Organisationen und Mandatsträgern auch Vereine mit und ohne den Status „ge- meinnützig“ Mitglieder. In einer Versammlung zu die- sem Thema im vergangenen Jahr haben die Mitglieder einstim- mig beschlossen, lieber auf die Gemeinnützigkeit zu verzichten und den Vereinsring in beste- hender Weise fort zu führen als Mitglieder auszuschließen. Der Vorstand wird den klaren Mitgliederauftrag dahin ge- hend umsetzen, dass in der Jahreshaupt-versammlung voraussichtlich Ende April – eine den aktuellen Gegebenhei- ten angepasste, geänderte Sat- zung zur Entscheidung vor- gelegt wird. „Die Arge Sov be- steht weiter als eingetragener Verein, und das soll und wird auch so bleiben“, betont Micha- el Streubel. simobla Und hoch das Bein! Ob mit kräftigen Bäuchen oder dem berühmten „Six- pack“, dürren Beinchen oder strammen Waden ausgestattet, Männerballetts haben in den närrischen Tagen in Sindlingen Konjunktur. Das war schon frü- her so. Das frühere Kolping-Männerballett legte mit den Grundstein für die katholische Fastnacht. Heute bewahren die „Schneeflöckchen“ dieses Erbe. Weil auch sie langsam in die Jahre kommen, hat sich eine jüngere Männertanz- gruppe gebildet, die „Bierleader“. Auch der Sindlinger Karnevalverein kommt nicht ohne aus. Die „Schoppedales“ pflegen das klassische Männerballett mit hohem Spaßfaktor. Das SKV-Männerballett (oben) in einer früheren Kampagne. Der Nachwuchs ist schon aktiv: die „Bierleader“. Fotos: Michael Sittig Die Schneeflöckchen“ sind jedes Jahr der Höhepunkt der Sitzung. Hochburg der tanzenden Männer

Hochburg der tanzenden Männer - Sindlingen...Die Schneeflöckchen“ sind jedes Jahr der Höhepunkt der Sitzung. Der Nachwuchs ist schon aktiv: die „Bierleader“. Fotos: Michael

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Page 1: Hochburg der tanzenden Männer - Sindlingen...Die Schneeflöckchen“ sind jedes Jahr der Höhepunkt der Sitzung. Der Nachwuchs ist schon aktiv: die „Bierleader“. Fotos: Michael

Diesen Monat lesen

Sie im Simobla:

Runder Geburtstag: Jochen Dollase wurde 60 Seite 2

Ortstermin am umstritte-nen Radüberweg Seite 3

Der „Narrenkäfig“ tobt im Haus Sindlingen Seite 5

Turner, Tänzer, Tennis: Sport Seite 6

70 Jahre Kolpingfamilie in Sindlingen Seite 7

Katholische KappenDie Kappensitzung der katho-lischen Gemeinde St. Dionysi-us/St. Kilian geht am Freitag, 17. Februar, ab 19.11 Uhr über die Bühne im Gemeindehaus St. Dionysius. Saalöffnung ist um 18.11 Uhr. Die Sitzung ist ausverkauft.

WeibersitzungZur Weibersitzung bittet der Sindlinger Karnevalverein am Samstag, 18. Februar, ab 19.30 im katholischen Gemeinde-zentrum St. Dionysius. Der Eintritt kostet acht Euro. Kar-ten sind erhältlich im Vorver-kauf bei Sonja Klein, Ladenzei-le Hugo-Kallenbachstraße, und im Sindlinger Lottoladen, Sindlinger Bahnstraße 3.

KreppelkaffeeZum Kreppelkaffee lädt die Arbeitsgemeinschaft der Sind-linger Ortsvereine am Mitt-woch, 22. Februar, alle älteren Mitbürger ins Gemeindehaus St. Dionysius, Huthmacher-straße 21, ein. Einlass ist ab 14 Uhr, das närrische Programm gestalten Aktive des Sindlinger Karnevalvereins und der katho-lischen Gemeinde ab 15.11 Uhr. Das Zeilsheimer Rote Kreuz bietet einen Fahrdienst an. Wer ihn in Anspruch neh-men möchte, kann sich unter der Nummer 36 29 40 anmel-den. Der Eintritt zur Senioren-fastnacht kostet fünf Euro, Kaffee und Kreppel sind darin enthalten. Karten gibt es vorab bei Sonja Klein, „Klein und Fein“ in der Ladenzeile Hugo-Kallenbach-Straße 14, im Sindlinger Lottoladen, Sind-linger Bahnstraße 3, und in den Seniorenclubs der Gemeinde.

Fete bei den RosettisIhre traditionelle Faschingsfete nicht nur für Motorradfahrer richten die Motorradfreunde „Rosettis“ am Samstag, 25. Februar, aus. Sie beginnt gegen 16 Uhr im Vereinsheim an der Stichstraße, die von der Wein-bergstraße zum Bootshaus des Kanuclubs (Restaurant Opati-ja) führt.

Ball ist abgesagtDer traditionelle Rosenmon-tagsball der katholischen Ge-meinde im Gemeindehaus St. Dionysius ist abgesagt.

Keiner kehrtSTRASSENREINIGUNG FES schiebt‘s aufs Wetter

Dass es an der Bushaltestelle Wes-tenberger Straße häufig aussieht wie auf einer Müllhalde, ist hin-länglich bekannt. Dass nun aber auch die anderen Straßen wirken, als ob dort wochenlang nicht ge-kehrt worden sei, war Anlass für viele Fragen bei CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin. Er hat sich da-raufhin an die Frankfurter Entsor-gungs- und Service-GmbH ge-wandt. „Es ist inzwischen offen-kundig, dass in einer Vielzahl von Straßen seit Wochen nicht ge-kehrt wurde und diese auch inzwi-schen so aussehen“, beschreibt er, was augenfällig ist. Für die Straße Krümmling kann er selbst bestäti-gen, dass dort seit dem 6. Januar keine Reinigung erfolgt ist. „Ähn-lich ist die Situation in der Okrif-telerstraße, der Hermann-Brill-Straße, der Huthmacherstraße und der Westenbergerstraße“, zählt er auf. Gleiches gelte für die Sindlinger Bahnstraße, die eigent-

lich sogar zweimal pro Woche ge-reinigt werden soll. Bei einem An-ruf am Service-Telefon erhielt der Ortsbeirat die Antwort, „die hefti-gen Schneefälle in Frankfurt seien die Ursache für die Ausfälle bei der wöchentlichen Straßenrei-nigung“. Doch gab es in Sindlin-gen lediglich am 10. Januar Schnee, der schon am nächsten Tag wieder getaut war. „Ich bitte Sie deshalb herzlich, ei-ne gründliche Sonderreinigung in Sindlingen durchzuführen. Die Argumentation der Bürger, „man bezahle doch dafür“, ist auch Ih-nen hinlänglich bekannt und sollte nicht noch durch überlange Inter-valle des „Nicht-Kehrens“ bestä-tigt werden“, schreibt Fribolin. Zwischenzeitlich hat die FES mit-geteilt, dass die Arbeitskräfte für den Winterdienst gebraucht wur-den. Außerdem könne die Kehr-maschine bei Frost nicht einge-setzt werden simobla

Totgesagte leben längerARGE SOV Klarstellung des Vorstands

Aus aktuellem Grund sieht sich der Vorstand der Arbeits-gemeinschaft Sindlinger Orts-vereine (Arge Sov) zu einer Klarstellung bezüglich seiner Existenz veranlasst.„Es wurde eine Stimme aus dem Stadtteil laut, dass es die Arge Sov nicht mehr geben soll“, berichtet Michael Streu-bel vom geschäftsführenden Vorstand. Vielleicht gründet die Fehlinformierte ihr Wissen auf die Tatsache, dass der Vereins-ring beim letzten Weihnachts-markt nicht als Veranstalter auf dem Plakat genannt war, ver-mutet er. Vielleicht liegt es aber auch an der allseits im Kreis der Mitglieder bekannten Tatsache, dass das Finanzamt dem Sind-linger Vereinsring die weitere Gemeinnützigkeit verweigert

hat (wir haben berichtet). Be-gründet wurde das damit, dass der Vereinsring als Dachorgani-sation der Vereine nach den Be-stimmungen der Abgabenord-nung nur dann gemeinnützig sein kann, wenn es auch alle sei-ne Mitglieder sind. Das ist nicht der Fall.

Verzicht auf die Gemeinnützigkeit

Die Arge Sov hätte daher, um die Gemeinnnützigkeit zu be-halten, ihre nicht-gemeinnützi-gen Mitglieder ausschließen müssen. Da der Vereinsring aber den ge-samten Stadtteil repräsentieren möchte, sind neben Schulen, sozialen Organisationen und Mandatsträgern auch Vereine

mit und ohne den Status „ge-meinnützig“ Mitglieder. In einer Versammlung zu die-sem Thema im vergangenen Jahr haben die Mitglieder einstim-mig beschlossen, lieber auf die Gemeinnützigkeit zu verzichten und den Vereinsring in beste-hender Weise fort zu führen als Mitglieder auszuschließen.Der Vorstand wird den klaren Mitgliederauftrag dahin ge-hend umsetzen, dass in der Jahreshaupt-versammlung – voraussichtlich Ende April – eine den aktuellen Gegebenhei-ten angepasste, geänderte Sat-zung zur Entscheidung vor-gelegt wird. „Die Arge Sov be-steht weiter als eingetragener Verein, und das soll und wird auch so bleiben“, betont Micha-el Streubel. simobla

Und hoch das Bein! Ob mit kräftigen Bäuchen oder dem berühmten „Six-pack“, dürren Beinchen oder strammen Waden ausgestattet, Männerballetts haben in den närrischen Tagen in Sindlingen Konjunktur. Das war schon frü-her so. Das frühere Kolping-Männerballett legte mit den Grundstein für die katholische Fastnacht. Heute bewahren die „Schneeflöckchen“ dieses Erbe. Weil auch sie langsam in die Jahre kommen, hat sich eine jüngere Männertanz-gruppe gebildet, die „Bierleader“. Auch der Sindlinger Karnevalverein kommt nicht ohne aus. Die „Schoppedales“ pflegen das klassische Männerballett mit hohem Spaßfaktor.

Das SKV-Männerballett (oben) in einer früheren Kampagne.

Der Nachwuchs ist schon aktiv: die „Bierleader“. Fotos: Michael SittigDie Schneeflöckchen“ sind jedes Jahr der Höhepunkt der Sitzung.

Hochburg der tanzenden Männer

Page 2: Hochburg der tanzenden Männer - Sindlingen...Die Schneeflöckchen“ sind jedes Jahr der Höhepunkt der Sitzung. Der Nachwuchs ist schon aktiv: die „Bierleader“. Fotos: Michael

Sindlinger Dalli-KlickEine ganz besondere Form der „Ortserkundung“ unternimmt der Sindlinger Heimat- und Ge-schichtsverein am Montag, 20. Februar, ab 19.30 Uhr im evan-gelischen Gemeindehaus, Gus-tavsallee 21. Wer sich noch an das gute alte „Dalli, dalli, klick“ von Hans Rosenthal erinnert, der weiß, welchen Spaß es macht, Bilder zu erraten, wenn nur Teile nach und nach aufgedeckt wer-den. Wer dann zuerst die richtige

Lösung findet, hat gewonnen. Der Archivar des Vereins, Wer-ner Raschke, hat für dieses Spiel Sindlinger Motive (Personen/Gebäude/Merkmale) aus-gesucht, die es an diesem Abend zu erraten gilt. In einem spannenden und hof-fentlich lustigen Wettbewerb sucht der Verein den pfiffigsten Kenner Sindlingens, der dann auch attraktive Preise mit nach Hause nehmen darf.

Mit Musik, Gesang und EbbelwoiMÄNNERCHOR GERMANIA Vorsitzender Jochen Dollase wurde 60 Jahre alt

Heiß hergehen sollte es am 28. Ja-nuar - aber dann erwischte Jochen Dollase eine Erkältung. Deshalb sagte der Vorsitzende des Männer-chors Germania kurzfristig die große Fete zu seinem 60. Geburts-tag ab. Ausfallen soll das Fest aber nicht, es wird demnächst nachgeholt. Schließlich wollen viele gratulie-ren: Verwandte, Freunde wie Ur-Schlendrian Ali Schmidt und nicht zuletzt die Sänger. Seit sechs Jahren ist Jochen Dollase, Ruf-name „Yogi“, ihr Vorsitzender. 1975, mit 18 Jahren, trat er der Germania bei und singt seither im Chor. Sein Organisationstalent war schon häufig gefragt, sei es bei den Sängerfesten (zuletzt dem großen Fest 2012) oder bei Chor-reisen. Das Singen beim Papst im Rom 1983, beim Bundespräsiden-ten in Kanada 1990 und eine Fahrt durch die kanadischen Rocky Mountains 1993 zusammen mit dem Männerchor und Dirigent Hans Schlaud waren für ihn unbe-strittene Höhepunkte.Den Sangesbrüdern verdankt er auch eine weitere Leidenschaft. Apfelwein. Früher kelterte jeder Dritte selbst. Da konnte es nicht ausbleiben, dass auch „Yogi“ seine Äpfel in den „Stern“ zum Keltern brachte, den Most nachhause karr-te und im Keller zu Apfelwein ausbaute. Gleich der erste Versuch 1982 gelang so gut, dass er seither

dabei geblieben ist. Dass sein Eb-belwoi allgemein Anklang findet, zeigt sich jedes Jahr aufs Neue bei der Wahl des „Apfelweinkönigs“. Bei der Blindverkostung landet Jo-chen Dollases Stöffchen jedes Mal auf vorderen Rängen; letztes Mal fehlte ihm nur ein Punkt zum Ti-tel. Seine Verbundenheit mit dem hessischen Nationalgetränk geht ihm sogar unter die Haut. Seit 2013 trägt er eine Bembel-Täto-wierung auf dem Unterarm. In je-nem Jahr erhielt er auch den Eh-renbrief des Landes Hessen für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit.

Mit dem „Törmsche“ ans Nordkap

Beruflich ist der Ur-Sindlinger seit 1977 beim Main-Taunus-Kreis tätig. Als Verwaltungsange-stellter im Hauptamt obliegt ihm unter anderem die Organisation von Veranstaltungen. Bevor er die Lehre dort antrat, unternahm er mit sechs Freunden aus dem Ju-gendclub „Törmsche“ eine Reise ans Nordkap. „Das war ein Riesen-Erlebnis“, schwärmt er noch heute von 9600 Kilometern mit Auto und Zelt: „Wir haben am Nordkap Sindlinger Erde ausgestreut und Erde von dort in Sindlingen.“ Unvergesslich sind für viele Sind-linger Auftritte der Folk-Gruppe Schlendrian. Auch dabei war Dol-

lases Organisationstalent gefragt. Er verhalft seinem Kumpel Ali Schmidt und seinen Freunden 1976 zu einem ersten großen Auf-tritt bei den Zehnthofkonzerten von Theo Sittig. „Es gab danach große Berichte, et-liche Anfragen, und so habe ich mich weiter darum gekümmert“, schildert er die Anfänge einer 26 Jahre andauernden Tätigkeit als Manager der Band. „Kulturtreff Höchst, Jazzclub Kelkheim, das Neue Theater – Wir haben in al-len ersten Häusern rundum ge-

Den Bembel hat Jochen Dollase, Vorsitzender des GV Germania, in Form einer Tätowierung immer dabei. Foto: Michael Sittig

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Kein Verständis für gefährliche MalereiRADWEG Planer erklären die Anlage bei einer Begehung - Vor Ort bleiben Zweifel

„Stellt doch eine Bütt statt einer Verkehrsinsel hin. Dann kann man jeden Tag einen Vortrag halten!“ Scherzhaft kommentiert ein orts-bekannter Fastnachtsfreund die jüngste Entwicklung im Streit um die Radwegeführung am Dalles. Im Januar trafen sich Mitglieder des Ortsbeirats Sechs, des all-gemeinen deutschen Fahrradclubs (ADFC) und des Straßenver-kehrsamts an der Einmündung der Westenberger in die Farben-straße, um sich anzusehen, was die Sindlinger aufregt.„Ich habe selten so viele Proteste gehört wie zu dieser Geschichte“, sagte CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin. Gegen die Einbahnrich-tung ist ein Radweg zur Mün-dung der Westenberger in die Farbestraße markiert. Da sie mit-ten in einer Kurve auf die Haupt-durchgangsstraße trifft, werden Radler per Linien und Pikto-gramm kurz vorher quer über den Bürgersteig und weiter über die Farbenstraße geleitet. Zwei mo-bile Verkehrsinseln sollen die Si-cherheit für Radler und Fußgän-ger erhöhen, denn die Querung liegt direkt hinter besagter Kurve. Fribolin hat beantragt, alles wie-der zu entfernen. Bevor sich der Ortsbeirat damit befasst, besahen sich die Kommunalpolitiker die Situation vor Ort.„Wir wollen Ihnen heute hier die Gesamtplanung vorstellen“, sagte

Gert Stahnke, Leiter des Straßen-verkehrsamts. „Es handelt sich um einen Lückenschluss im Radwege-netz“, führte Joachim Hochstein, Leiter des Radfahrbüros, aus. Rad-fahrer sollen von Westen her direkt in die Ortsmitte gelangen können. Deshalb sei die Einbahnstraße für sie geöffnet worden. Der Schwenk über den Gehweg soll verhindern, dass Radfahrer direkt in der Kurve ankommen. „Wir haben momentan keine bessere Lösung“, bedauerte er. Von den aufgeschraubten Ver-kehrsinseln profitierten nicht nur die Radfahrer, sondern auch Fuß-gänger. Außerdem werde alles transparenter und übersichtlicher aufgrund des ausgedehnten Halte-verbots. Weitere „begleitende Maß-nahmen“ in der Bahnstraße sollen zudem dafür sorgen, dass die Auto-fahrer schon vor der Kurve auf Tempo 30 hinunter bremsen. „Wir dachten, wir tun etwas Gutes“, ver-sicherte Hochstein.

Die Inseln werden regelmäßig gerammt

Bertram Giebeler vom ADFC be-stätigte, dass es bei Tempo 30 kein Problem sei, die durch die Ver-kehrsinseln geschaffene Engstelle zu passieren. Trotzdem werden die Inseln regelmäßig angefahren und verschoben. „Wir haben sie schon viermal neu verschraubt“, berichte-te Günter Schneider, Leiter des

Baubezirks West. Ralf Lemster, Radfahrer, sagte: „Die genannte Lücke ist mir noch nie aufgefallen. Ich fahre immer durch die Jo-hann-Sittig-Straße oder die Meis-ter-Straße. Hier vorne sieht man zu wenig.“ Stadtbezirksvorsteher Dieter Frank stört sich daran, dass durch die Inseln eine sichere Que-rung suggeriert werde. „Wissen Radfahrer und Fußgänger, dass sie keinen Vorrang haben?“, fragte er. „Der scheinbare Schutz ist eine Ir-reführung“, sagte auch Albrecht Fribolin: „Diese Lösung ist aus-gesprochen gefährlich.“ Leite man die Radler durch die Sittig- oder Meister-Straße, „könnte man sich die ganze gefährliche Malerei spa-ren“, sagte er. Doch Giebeler und Susanne Neumann, Pressespre-cherin des ADFC in Frankfurt, winkten ab: „Das wäre ein Um-weg.“Joachim Hochstein schlug vor, die aufgemalten Linien auf dem Geh-weg zu entfernen und nur mit ei-nem Fahrrad-Piktogramm auf die Wegeführung hinzuweisen. „Dann bleibt aber das Problem des Rad-fahrens gegen die Einbahnstraße“,

schüttelte Fribolin den Kopf. Als stadtweit viele Einbahnstraßen für Radfahrer in beide Richtungen geöffnet wurden, habe es für die wenigen Ausnahmen gute Gründe gegeben. Deshalb habe sich der Ortsbeirat ausdrücklich dagegen ausgesprochen, die Westenberger Straße frei zu geben.Ortsbeirat Thomas Schlimme (Grüne) vermutete, dass die „kon-servativen Bevölkerung“, die grundsätzlich gegen das Radfah-ren gegen die Einbahnstraße sei, die Striche auf dem Gehweg als Provokation empfinden könnte. „Blödsinn“, kommentierte Fribo-lin. Es zeichnete sich ab, dass es in der nächsten Sitzung des Ortsbei-rats eine lebhafte und kontroverse Diskussion darüber geben wird, ob die Radwegemarkierungen bleiben oder nicht.Unstrittig war die vorgesehene Querungshilfe für Fußgänger in der Sindlinger Bahnstraße, Höhe Haus Nummer 7. Dort sollen ebenfalls Verkehrsinseln installiert werden. Die Markierungen sind schon aufgebracht. Dafür entfallen zwei Parkplätze. hn

Das Corpus delicti besahen sich einige Mitglieder des Ortsbeirats Sechs vor Ort am Dalles. Fotos: Michael Sittig

Entfernen und verlegenNach der Begehung modifizierte CDU-Ortsbeirat Albrecht Fri-bolin seinen Antrag zum Radweg an der Kurve Westenbergerstra-ße/Farbenstraße. Er fordert wei-terhin, dass die Radwegemarkie-rung rückgängig gemacht wird und ergänzt, dass die Querungs-hilfe zum Schutz der Fußgänger verlegt werden soll. Der Magistrat wird gebeten, das Befahren der Einbahnstraße Westenbergerstraße gegen die Fahrtrichtung – entsprechend der Beschlusslage des Ortsbeira-tes – nicht freizugeben. Er soll veranlassen, dass die Radwege-markierungen auf dem Bürger-steig an der Einmündung der Westenbergerstraße in die Far-benstraße vollständig entfernt und die Wegeführung für Rad-fahrer aus Richtung Westen über die Herbert-von-Meister-Straße oder die Johann-Sittig-

Straße in Richtung Ortskern ausgeschildert wird. Die in der Farbenstraße eingerichtete Que-rungshilfe soll um etwa zehn Meter in Höhe der Bushaltestel-le verlegt und diese gegebenen-falls verkürzt werden. Autofah-rer, die vom Kreisel her Rich-tung Ortsmitte fahren, sollen schon vor der Kurve durch ein gelbes Blinklicht auf die Que-rungshilfe hingewiesen werden. Die Querungshilfe für Fußgän-ger in der Bahnstraße soll, wie bei der Ortsbegehung bespro-chen, wie geplant eingerichtet werden. Wie schon im ersten Antrag möchte Fribolin zudem wissen, warum der Ortsbeirat bei der Pla-nung der Maßnahme übergangen und nicht informiert wurde sowie seine Mitspracherechte zu Ange-legenheiten im Ortsbezirk miss-achtet wurden. hn

Joachim Hochstein, Leiter des Radfahrbüros, erklärte den Ortsbeirä-ten die Radwegeführung durch Sindlingen.

BI lässt nicht lockerNEUBAUGEBIET Viele Nachteile, keine Vorteile

3000 neue Wohnungen sollen rund um den Industriepark entste-hen, die weitaus meisten davon in Sindlingen-Nord (2000 Wohnun-gen). Doch der Stadtteil werde da-von nicht profitieren, befürchtet die Bürgerinitiative (BI) gegen das Neubaugebiet. Nicht nur, dass durch den Bau von Wohnhäusern entlang der Farben-straße am westlichen Ortsrand Richtung Hattersheim hochwerti-ge Ackerböden, Grünzüge und da-mit Möglichkeiten der Naherho-lung wegfallen würden. Die Be-bauung würde auch die wichtige Frischluftschneise blockieren. Dass die Sportanlage am Kreisel und die Kleingartenanlage dafür weichen sollen, hält die BI für be-sonders bedenklich. Argumente von Befürwortern, dass viele Neubürger die Ge-schäftswelt beleben würden, hält die BI für wenig stichhaltig. In an-

deren Neubaugebieten, wie zum Beispiel dem Riedberg, hätten be-nachbarte Stadtteile wie Kalbach, Bonames oder Niedereschbach kei-nen Zulauf in Geschäften oder Vereinen verzeichnet. Im Fall Sind-lingens entstünde lediglich ein neu-er Stadtteil im erweiterten Norden, begrenzt von einer Eisenbahnlinie und einer Hauptstraße. „Wie kann man denn da von positiven Einflüs-sen sprechen, geschweige denn von Nachbarschaftsnähe?“, heißt es in der Pressemitteilung, die Franz Ilg, Patrick Stappert, Illona Klein und Claudia Ilg unterzeichnet haben. Sie verweisen auf rund 1000 Unter-schriften von Bürgern, die sich ebenfalls gegen das Neubaugebiet ausgesprochen haben, und hoffen, in der nächsten Sitzung des zustän-digen Ausschusses der Stadtverord-netenversammlung zu Wort zu kommen, um ihr Anliegen vor-zutragen. simobla

Page 4: Hochburg der tanzenden Männer - Sindlingen...Die Schneeflöckchen“ sind jedes Jahr der Höhepunkt der Sitzung. Der Nachwuchs ist schon aktiv: die „Bierleader“. Fotos: Michael

En Mensch von FrankfordEVANGELISCHE GEMEINDE Mario Gesiarz stellt Friedrich Stoltze vor

„Un es will merr net in mein Kopp enei: Wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei!“ Kaum ein Alt-eingesessener, der diesen Aus-spruch Friedrich Stoltzes nicht kennt. Doch der große Frankfurter, dessen 200. Geburtstag sich am 21. November 2016 zum 200. Mal jährte, ist nicht nur für seine Mundartdichtungen bekannt.Darüber berichtete Mario Gesiarz beim „Frankfurter Abend“ in der evangelischen Gemeinde. Mit Ausschnitten aus dem Leben Stoltzes anhand seiner Texte ver-mittelte der Sindlinger Mundart-Rezitator und Stoltze-Fan rund 60 Zuhörern ein lebendiges Bild des Lokaldichters, Herausgebers der Zeitung „Frankfurter Latern“, des überzeugten Demokraten, Rebel-len und Freiheitskämpfers und sei-nes Sohnes Adolf.Als Sohn des Wirtsehepaares der Gaststätte „Zum Rebstock“ in der Altstadt kam der junge Friedrich schon früh in Konakt mit Libera-len und Demokraten, Freidenkern und anderen „Aufsässigen“ des so

genannten Vormärz und ihren Träumen von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Gleichzeitig pflegte er die Mundart, schrieb so-gar auf Frankforderisch. Das kam gut an. Ab 1860 gab er die poli-tisch-satirische Wochenzeitschrift „Frankfurter Latern“ heraus. Sie er-schien in ganz Deutschland und er-freute sich rasch großer Beliebt-

heit bei den Bürgern. Die Behör-den insbesondere in Preußen und anderen Fürstentümern dagegen waren nicht erfreut. Mehrfach konnte sich Stoltze einer Verhaf-tung nur knapp entziehen, indem er die freie Reichsstadt Frankfurt nicht verließ.1866 endete die Ära der „Latern“, als die Preußen Frankfurt besetz-

ten, die Zeitung verboten und Stoltze fliehen musste. Er durfte zwar wenige Monate später heim-kehren, doch die „Frankfurter La-tern“ blieb bis 1872 verboten. Nach seinem Tod am 28. März 1891 wurde Friedrich Stoltze unter großer Anteilnahme der Frank-furter Bevölkerung auf dem Hauptfriedhof beigesetzt. simobla

Mario Gesiarz erzählte am „Frankfurter Abend“ von Friedrich Stoltze, dessen Geburtstag nun 200 Jahre zurück liegt. Foto: Hans-Joachim Schulz

Vom Leben tief im WestenLESUNG „Frankfurter Einladung“ in die Stadtteile

Dass Frankfurt gerne als „das größ-te Dorf Hessens“ bezeichnet wird, ist seinen vielen Stadtteilen zu ver-danken. Die meisten blicken auf ei-ne lange, eigenständige Vergangen-heit zurück und bewahren lokale Eigenheiten zum Teil bis heute. In dem Buch „Frankfurter Einladung – Erzählungen, Geheimnisse, Re-zepte“, herausgegeben von Dr. Su-sanne Czuba-Konrad, sind sie alle versammelt. 39 Autorinnen und Autoren setzen der Identität von 43 Stadtteilen und zwei Siedlungen in Form von Gedichten, Erzählun-gen, literarischen Essays und orts-kundlichen Betrachtungen ein lite-rarisches Denkmal. Das Buch ist im Oktober 2016 im Größen-wahn-Verlag erschienen. Die Autoren wurden getreu der Devise „Nur wer sich auskennt, kann das Wesen des Stadtteils wirklich erfassen“ ausgewählt. So komme der unterschiedliche Cha-rakter der einzelnen Frankfurter

Stadtteile plastisch zum Ausdruck, heißt es im Vorwort. Für Sindlingen hat der Sindlinger Mundart-Rezitator Mario Gesiarz, zugleich Vorsitzender des Förder-vereins Buchstütze für die Stadt-teilbücherei, treffende Betrachtun-gen über das Leben am Stadtrand angestellt. „Sindlingen: Tief im Westen – weit weg von der Stadt!“ ist sein Kapitel überschrieben. Vor-züge und Vorurteile bringt er zur Sprache, ein bisschen Geschichte, ein bisschen Mundart, kurzum: ei-ne vergnügliche Schilderung, die Sindlingen allen Frankfurtern nä-her bringt, die noch nie hier waren.Der Förderverein hat nun gemein-sam mit dem Kulturforum Zeils-heim und der Schwanheimer Buchhandlung Waide mehrere der Verfasser aus den westlichen Stadt-teilen zu drei Lesungen eingeladen. Dabei werden jeweils fünf Kapitel vorgestellt.Erster Termin ist Dienstag, 14.

Februar, 19.30 Uhr, im Kulturfo-rum Zeilsheim, Alt-Zeilsheim 23. Dort lesen Reha Horn (Zeilsheim), Edgar Weick (Höchst), Jörg Engel-hardt (Schwanheim) und Mario Gesiarz (Sindlingen). Auch He-rausgeberin Susanne Konrad wird da sein.Am Freitag, 3. März, ist die Lesung in der Stadtteilbibliothek in Sind-lingen, Sindlinger Bahnstraße 123, zu erleben. Ab 19 Uhr lesen dort Mario Gesiarz, Reha Horn, Claus-Peter Leonhardt (Niederrad) und Jörg Engelhardt, ebenso Susanne Konrad. Am Freitag, 10. März, 19.30 Uhr, folgt die dritten Lesung in der Buchhandlung Waide, Schwanheim, Alt-Schwanheim 39a, mit Jörg Engelhardt, Barbara Höhfeld (Goldstein), Reha Horn, Edgar Weick und Mario Gesiarz.Das Buch ist im Oktober 2016 im Größenwahn-Verlagn erschienen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht. simobla

LesungAm Freitag, 3. März, lädt der För-derverein Buchstütze zu einer Le-sung über die Frankfurter Stadt-teile ein (Siehe Bericht links). Be-ginn ist um 19 Uhr in der Büche-rei.

Murks-MagieMit „Murks Magie“ beschäftigen sich Kinder ab acht Jahren am Mittwoch, 15. Februar, in der Stadtteilbücherei, Sindlinger Bahnstraße 124. In dem Buch von Sarah Mlynowski geht es um No-ry, der die Aufnahmeprüfung an der Genie-Akademie gründlich vermurkst hat. Nun muss sie mit anderen Murksern die Zickzack-Klasse an der Dunwiddle-Schule besuchen. Beginn ist um 16 Uhr.

Verkleidete TiereAm Mittwoch, 22. Februar, liest Renate Donges-Kaveh mit Kin-dern ab vier Jahren im Buch „Fle-derhase Flatterpferd „ von Eva Schatz. Darin verkleiden sich alle Tiere auf dem Bauernhof: der Da-ckel als Schnecke, das Schwein als Elefant, der Hahn als Kirsche. Los geht’s um 15.30 Uhr in der Büche-rei.

Wie die „Onleihe“ funktioniertEine Alternative zum Gang in die Stadtbücherei ist die „Onleihe“, das Ausleihen von Büchern per Internet. Wie das geht, demons-trieren Mitarbeiter am Donners-tag, 23. Februar, von 17.30 bis 18.30 Uhr im Bibliothekszentrum Höchst im Bikuz, Michael-Stumpf-Straße 2. In der „Digita-len Stunde“ werden auch Fragen beantwortet. Zur praktischen De-monstration sind alle Teilnehmer eingeladen, ihr Smartphone, Tab-let, Notebook oder ihren E-Book-Reader (elektronisches Lesegerät) mitzubringen. hn

Mehr Besucher, stabile AusleiheSTADTBÜCHEREI Vor allem die Internet-Ausleihe boomt

Die Stadtbücherei Frankfurt ver-zeichnet für das Jahr 2016 einen Anstieg ihrer Besuchszahlen. Die öffentlichen Bibliotheken zählten rund 1.43 Millionen Besuche und liegen damit um drei Prozent über dem Vorjahresniveau von 1.39 Millionen. Die Ausleihzahlen sind mit 2.76 Millionen stabil. Wäh-rend die Ausleihe der Medien vor Ort leicht rückläufig war, boomte die Onleihe. Rund 153.000 Mal wurde im Jahr 2016 auf digitale Angebote zugegriffen, das ent-

spricht einer Steigerung von 35 Prozent. Eine Nachfrage, der die Stadtbücherei Frankfurt im Sep-tember 2016 auch mit dem Ein-tritt in die Hessen Onleihe und dem damit verbundenen Anstieg der Titelauswahl entgegenkam. Steigende Besuchszahlen und eine boomende Onleihe stehen für den aktuellen Trend, der Bibliotheken gleichermaßen als reale Begeg-nungsorte und digitale Wissens-speicher definiert. Insgesamt bietet die Stadtbücherei

jetzt 610.000 physische und 140.000 digitale Medien. Das Lieblingsbuch der Frankfurter im Jahr 2016 ist das „Manifest gegen das schlechte Gewissen“: Tommy Jauds „Einen Scheiß muss ich“ führt die Hitliste an, dicht gefolgt von Karin Slaughters Psychotriller „Pretty Girls“. Beliebtestes Kin-derbuch war „LEGO Star Wars in 100 Szenen“. Bei Musik und Film waren „Adele: 25“ und der James-Bond Film „Spectre“ die Ausleih-renner. kus

Gottesdienst mit Gesang, danach Empfang

Zum traditionellen Neujahrsgottesdienst mit anschließendem Empfang lud der Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde ein. Der Frauenchor Germania gestaltete einen Gottesdienst mit, in dem Pfarrer Ulrich Vorländer in seiner Predigt aktuelle Entwicklungen aufgriff. So gab es, unabhängig von den Geschehnissen in der Gemeinde, beim Empfang reichlich Gesprächsstoff. Foto: Hans-Joachim Schulz

Bücherei

Spende für EngagierteDie Frankfurter Sparkasse unterstützte jedes Jahr das lokale und regionale ge-sellschaftliche Engagement ihrer Mit-arbeiter. Viele engagieren sich in ihrer Freizeit und übernehmen ehrenamtli-che Aufgaben. Für diesen nach-ahmenswerten Einsatz erhielten Mit-arbeiter Geld für ihre Vereine. Vor-standsvorsitzender Robert Restani würdigte den Einsatz und übergibt hier Annette Pfeiffer, die sich im Turnverein Sindlingen engagiert, die Spende. sg/Foto: FraSpa

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Von wegen „Holt mich hier raus“SINDLINGER KARNEVALVEREIN Tolle Tänze, fantastische Kostüme und eine echte Luftnummer im Sindlinger Narrenkäfig

Ein Saal voller Narren, eine Kappe hinter Gittern und eine bunte Bühnenschau, das war die Prunk-sitzung des SKV. Der erste Sind-linger Karnevalverein läutete am ersten Februarwochenende die heiße Phase der Fastnacht ein.Das Motto „Sindlinger Narrenkä-fig – Ich bin ein Narr, holt mich hier raus“ fand sich im Bühnenbild wieder. Der Elferrat mit seinem Präsidenten Peter Thalau war bunt kostümiert wie Paradiesvögel im Dschungel. Die Narrenkappe aber hatten die Regisseure und Büh-nenbildner Claus Hoß und An-dreas Feist hinter Gitter verbannt. Das Motiv ziert auch den diesjäh-rigen Orden.Das Dschungel-Motiv griff die große Garde „Firestars“ auf. In ih-rem Schautanz interpretierten die Tänzerinnen das Musical „Tar-zan“. Die Arbeit, die sie in die Kostüme gesteckt haben, war noch umfangreicher als seinerzeit beim „König der Löwen“. Auch die Garde „Giants“ hat diesmal selbst an den Kostümen gearbeitet und damit die Mütter entlastet, die das in den vergangenen Jahren übernommen hatten. Die Zwölf- bis Fünfzehnjährigen zeigten ei-

heute betreut.

jährigen, sind immer noch putzig anzusehen, bewegen sich aber schon viel routinierter und zeig-ten bei ihrem gefälligen Indianer-tanz sogar eine Hebefigur.Gesang und Tanz kombinieren die „Zigeuner“. Die Gruppe der KG Hofheim bewies auch dieses Mal mit „Let‘s dance“, dass sie das Publikum innerhalb kürzester Zeit auf Betriebstemperatur brin-gen kann. Ähnlich erfolgreich tat das das „Drum Corps Bonames“ nach der Pause. Als die Trommeln ertönten, strömten auch die letz-ten rasch in den Saal, um sich an den schmissigen Melodien zu er-freuen.Eigene Büttenredner hat der SKV nicht. Aus der Verlegenheit hal-fen in diesem Jahr Hänschen Preissl (Frankfurter Karneval Ge-sellschaft „Die Kameruner“), An-dreas Will (Sossenheimer Sprit-zer), Toni und Thorsten Rosen-merkel (Kleppergarde Mainz-Gonsenheim) und Axel Heil-mann (Karnevalverein Die Eulen sowie Präsident des Großen Rats der Frankfurter Karnevalsvereine). Als Playback-Versionen von Roy Black und Anita sangen Roswitha Adler und Elke Streubel „Schön ist es, auf der Welt zu sein“. Das SKV-Männerballett, letztes Jahr noch in sexy Corsagen, trug diesmal die ge-deckte Kleidung älterer Damen und lupfte die Röcke gerade mal bis zu den Knien. Die „Schlottergockels“ vom Carne-valclub „Die Krätscher“ Eckenheim trieben die Komödie noch weiter. Das Männerballett blies sich – be-ziehungsweise seine Kleider – auf, bis es in grotesk ausgedehnten Tu-tus in luftiger Fülle über die Bühne und ins Publikum schwebte. Dort drückten die „Luftnummern“ so manchen an ihre üppigen Luftkis-senbusen, wobei womöglich man-cher der derart Beglückten dachte: Holt mich hier raus! hn

nen Schautanz als Vogelscheu-chen und einen souveränen Marsch.Um Nachwuchs brauchen sie sich keine Sorgen zu machen. Die Gar-de der sieben- bis elfjährigen „Tanzkäfer“ riss Publikum und El-ferrat zu wahren Begeisterungs-stürmen hin. „Wir haben beim Marsch eine Schippe draufgelegt“, sagen die Trainerinnen Saskia Eichhorn und Andrea Schröder. Der Tanz war länger und schwieri-ger, die Schritte und Figuren kom-plexer und komplizierter als im Vorjahr. „Das war spitze!“, rief Sit-zungspräsident Peter Thalau: „Ei-ne absolut großartige Darbietung. Rakete“, forderte er vom Publikum und ließ die Gäste im nahezu aus-verkauften Saal aufstehen, auf-stampfen, klatschen und mit erho-benen Armen jubeln. Die gefor-derte Zugabe war allerdings nicht drin. Die Mädchen brauchten die Zeit, um sich für ihren Schautanz „Eiskönigin“ umzuziehen.Thalau lobte die Trainerinnen und freute sich, dass es angesichts solcher Mitstreiter leicht sei, ein Programm zusammen zu stellen. Nicht vergessen werden darf auch die Unterstützung durch den Eh-

Einen eindrucksvollen Indianertanz zeigten die „Purzel“, die jüngste Garde des SKV.

Das Frankfurter Prinzenpaar Patrick I. und Angie I. grüßte Sindlingen mit kräftigem Helau.

Jana Schröder

„Let‘s dance“, animierte die Zigeunergruppe der KG Hofheim das Publikum.

Schlussbild mit Tarzan und Jane.

Aufgeblasen: die „Schlottergo-ckels“ aus Eckenheim.

KinderumzugZum 16. Mal lädt der Sindlin-ger Karnevalverein zum Kin-derfastnachtsumzug am Rosen-montag, 27. Februar, ein. Ver-eine, Kindergärten, Schulen und auch alle privaten Interes-senten sind eingeladen, als Fuß-gruppe oder mit einem Wagen mitzumachen. Der Zug startet um 14.11 Uhr und läuft etwa eine bis andert-halb Stunden durch den alten Sindlinger Ortskern. Er endet

gegen 15.30 Uhr mit einer Ab-schlussveranstaltung im Feuer-wehrhaus (Höchster Farben-straße 4). Dort werden die schönsten Zugnummern prä-miert. Infos und Anmeldung bei Zug-marschall Michael Czich unter der Telefonnummer 0176 / 72 90 59 80 sowie beim Vor-stand unter 0171 / 68 06 210 oder via Mail unter skv1925@ freenet.de.

Heidi Derstroff heftet Werner Schmidt die goldene Ehrennadel ans Revers.

Tolle Kostüme, tolle Choreographie: die „Fire-stars“ mit „Tarzan“.

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Junge Handballerhalten sich wackerHSG Nur bei den Mädels sieht‘s mau aus

Herren I und Damen der Hand-ballespielgemeinschaft Sindlingen/Zeilsheim spielen eine starke Hand-ball-Saison. Auch die zweite Her-renmannschaft hält sich wacker in der Bezirksliga D, Gruppe Zwei. In dem neu formierten Team eignen sich junge Spieler die nötige Praxis und Erfahrung an, um zu gegebener Zeit die erste Vertretung zu verstär-ken. Die Mannschaft steht zur Zeit auf dem vierten Tabellenplatz.Schlecht sieht es beim weiblichen Nachwuchs aus. Lediglich eine weibliche E-Jugend beteiligt sich am Wettkampfbetrieb. Die Mädels werden von Spielerinnen der Da-menmannschaft trainiert und stehen derzeit auf Platz Drei in der Be-zirksliga Zwei. Am 4. März, 16.30 Uhr, tragen sie das letzte Heimspiel der Saison gegen TG Kastel in der TVS-Halle aus.Besser ist es um die männliche Ju-gend bestellt. Insbesondere die männliche A-Jugend spielt eine he-rausragende Saison. Als Spiel-gemeinschaft Hattersheim, Sindlin-gen, Zeilsheim führten die Schütz-linge von Trainer Tomi Reschke die Tabelle der Bezirksliga West am

Jahresende mit 20:0 Punkten an. Die nächsten Heimspiele sind am Samstag, 11. Februar, 15 Uhr, in der städtischen Sporthalle Hattersheim, Karl-Eckel-Weg 1, am Sonntag, 12. März, 15 Uhr, in der TVS-Sporthal-le Sindlingen, Mockstädter Straße 12, und am Sonntag, 26. März, 16.15 Uhr, Sporthalle Hattersheim zu sehen. Auch die männliche B-Ju-gend speist sich aus den drei Ver-einen TV Hattersheim, TV Sindlin-gen und VfL Zeilsheim. Die Jungen halten sich solide im Mittelfeld der Bezirksliga B Ost (Platz 4 von 10). Ähnlich steht die männliche C-Ju-gend der HSG Sindlingen/Zeils-heim in der Bezirksliga B West. Die männliche D-Jugend führte die Ta-belle der Bezirksliga B Ost am Jah-resende mit einem Punkt Vorsprung an. Die junge männliche E-Jugend konnte gegen die etwas älteren, kör-perlich überlegenen Teams in der Bezirksliga Gruppe Fünf nicht viel ausrichten. Das dürfte sich im kom-menden Jahr ändern. Die jüngsten Handballer Minis/F-Jugend tragen am 12. März ab 11 Uhr in der TVS-Halle ein Spielfest aus. hn

HeimvorteilSonntag, 12.Februar:12.30 Uhr, männliche D-Jugend, HSG – HSG Seckbach/Eintracht I16 Uhr, Damen, HSG – TV Idstein18 Uhr, Herren I, HSG – HSG BIK Wiesbaden ISamstag, 4.März:13.15 Uhr, männl. B-Jugend, HSG – JSG Niederhofheim/Sulzbach15 Uhr, männliche D-Jugend, HSG – TG 04 Sachsenhausen16.30 Uhr, weibliche E-Jugend, HSG – TG Kastel18 Uhr, Damen, HSG – TuS SteinbachSonntag, 5. März:11.30 Uhr, männliche E-Jugend, HSG – TV Breckenheim16 Uhr, Herren II, HSG – MSG Steinbach/Kronberg/Glashütten III18 Uhr, Herren I, HSG – TSG Oberursel II

Die Badminton-Spieler tragen am Sonntag, 26. Februar, Heimspiele in der TVS-Halle in der Mock-städter Straße aus. Ab 9.30 Uhr messen sich die Ak-tiven I des TV Sindlingen mit dem TV 1861 Neu Isenburg IV; ab 12 Uhr die Aktiven II mit Tura Nie-derhöchstadt IV. Nur eine Woche

später genießen sie gleich nochmal Heimrecht. Am Sonntag, 5. März, 9.30 Uhr, spielen die Aktiven I ge-gen SKV 1879 Mörfelden, ab 12 Uhr die Aktiven II gegen SG Kelkheim II. Die Jugendmann-schaft läuft am Samstag, 25. März, um 15 Uhr gegen TuS Steinbach auf.

Badminton

Stammtisch der TurnerTURNGAU Erfahrungsaustausch für Vereine

Bessere Kommunikation mit und zwischen seinen Mitgliedsver-einen hat sich der Turngau Frank-furt auf die Fahne geschrieben. Mit der Einrichtung eines regel-mäßigen Turngau-Stammtisches wurde eine Plattform zum Erfah-rungsaustausch zwischen den Frankfurter Turnvereinen geschaf-fen.Das nächste Treffen findet am Mittwoch, 15. Februar, um 19 Uhr beim Turnverein 1875 Sindlingen, Mockstädterstraße 12, in Sindlin-gen statt.Die eher lockere Atmosphäre ei-nes Stammtisches soll zu unge-zwungenem Meinungs- und Ide-enaustausch animieren. Dabei geht es natürlich auch um das eine oder andere Problem, aber auch um passende Lösungen, die andern-orts vielleicht schon gefunden sind.

Im Mittelpunkt der Gespräche soll dieses Mal der Austausch über Wettkämpfe und deren Veranke-rung im Vereinsangebot stehen.Dabei wäre es hilfreich, wenn die Vereinsvertreter über die entspre-chenden Übungs-/Trainingsstun-den und die Teilnahme an turneri-schen Wettkämpfen in ihren Ver-einen informiert sind. Entspricht zum Beispiel die Geräteausstat-tung noch den Erfordernissen, be-steht eine Teilnahme an Ligen/Runden, gibt es ein System bezie-hungsweise eine strukturierte Pla-nung für eine wettkampforientier-te Herangehensweise (kleinere Gruppen, „Sichtung“, mehrfaches Training pro Woche), funktioniert die Unterstützung durch Eltern? Mit Sicherheit gibt es viele weitere Fragen, die einen regen Austausch und an Erkenntnissen reichen Abend ermöglichen. Sg

Zu Besuch bei den Tennis-StarsDAVIS-CUP Kinder und Jugendliche dürfen im Training zusehen

Tennisgrößen aus nächster Nähe sahen sieben Nachwuchsspielerin-nen und -spieler des ersten Zeils-heimer Tennisclubs kurz vor Be-ginn des Davis-Cup-Turniers in Frankfurt. Der Frankfurter Ten-nisverband hatte der Frankfurter Tennisjugend einen exklusiven Trainingsbesuch in der Ballsport-halle/Fraport-Arena ermöglicht. Die Zeilsheimer Kinder saßen mit ihren erwachsenen Begleitern und

gut 100 weiteren jungen Tennis-spielern auf den Zuschauerrängen, als zuerst Philipp Kohlschreiber und Jan-Lennard Struff miteinan-der Aufschläge, Lobs und Returns übten und anschließend die Brü-der Mischa und Alexander Zverev. Zuvor hatte ihnen der Sportdirek-tor des Deutschen Tennisbunds, Klaus Eberhard, ein wenig von den anstrengenden Tagen der Vor-bereitung auf das Spiel gegen Bel-

gien erzählt. Reimund Bucher, Vorsitzender des Frankfurter Ten-nisbezirks, hatte nicht nur den Be-such ermöglicht, sondern auch mit Hilfe der Firma Tennis-Point eine Verlosung von Jumbo-Bällen. Nach Ende des Trainings durften sich die Kinder und Jugendlichen noch Autogramme geben, mit den Spielern fotografieren lassen und dem deutschen Team viel Erfolg wünschen. hn

Sie waren dabei: (von links) Shirin, Jalini, Viktoria, Lina und Leyla vom 1. Zeilsheimer Tennisclub sahen den deutschen Davis-Cup-Spielern beim Training zu Foto: Heide Noll

Pastoraler Raum auf dem Weg zu „St. Margareta“KATHOLISCHE GEMEINDE Im Mai soll der Zusammenschluss von fünf Pfarreien beschlossen werden

Der Zusammenschluss ist ein Pro-zess, der im Juli 2016 begann. Rund 100 ehrenamtliche Mitglie-der der fünf Gemeinden haben sich in 11 Projektgruppen mit den verschiedenen Aspekten befasst. Sie haben aufgearbeitet, was in den einzelnen Gemeinden bisher stattgefunden hat und noch statt-findet und was in welcher Form in die neu zu gründende Pfarrei übernommen werden soll.

der Gründungsvereinbarung wer-den. Mit diesem Vertrag werden die bisher bestehenden fünf Pfarreien abgelöst. Jede wird als Gemeinde mit dem bisherigen Namen beste-hen bleiben, jedoch nicht mehr als selbständige juristische Person des öffentlichen Rechts.Eine Lenkungsgruppe sichtete den ersten Entwurf der Verein-barung Ende Januar. Darin sind

Überlegungen zur Gestaltung der Zusammenarbeit in der neuen Pfarrei und die bereits erarbeiteten Inhalte der sieben Projektgruppen niedergeschrieben. Die Projektgruppe Liturgie hat die Gottesdienstordnung für den Pas-toralen Raum erarbeitet und sich mit der Terminierung gemein-samer Gottesdienste beschäftigt.Die Katechese-Gruppe hat sich über die Bedeutung der Sakra-mente in den Gemeinden Gedan-ken gemacht und die Durchfüh-rung von Taufe, Erstkommunion und Firmung sowie das Bußsakra-ment behandelt. Die Gruppe Familie-Kinder-Ju-gend hat die Bedeutung der Frei-zeiten und Zeltlager, die Mess-dienergruppen sowie die Zusam-menarbeit mit der Familienbil-dung in den Blick genommen. Die Gruppe Caritas beleuchtet das soziale Engagement und die Not-wendigkeit der Vernetzung mit anderen Stellen caritativer Arbeit sowie die Seniorenarbeit. Die Projektgruppe Eine Welt schlägt vor, alle Projekte aus den Pfarreien weiterzuführen. In der Erwachsenenbildung sollen gemeinsame Bildungsveranstal-tungen geplant und durchgeführt werden. Die Projektgruppen Ver-waltung/Finanzen, Zentrales

Pfarrbüro/Gemeindebüros und Kindertagesstätten arbeiten noch an den zukünftigen Strukturen. Alle Texte und Inhalte werden in den nächsten Wochen durch die Pfarrgemeinderäte geprüft und kommentiert. Geplant ist, dass im Frühjahr überall Pfarrversamm-lungen stattfinden, bei denen alle Gläubigen Gelegenheit haben sol-len, die Gründungsvereinbarung einzusehen und Fragen zu stellen. Der Pastoralausschuss wird in ei-ner Sitzung am 23. Mai über die Gründungsvereinbarung abstim-men.

Ausschuss soll ersten

Pfarrgemeinderat bilden

Die inhaltliche Gestaltung der Ar-beit in der neuen Pfarrei wird in einem Pastoralkonzept detailliert erarbeitet. Das Grundprinzip der Subsidiarität steht über allen orga-nisatorischen und inhaltlichen Fragen. Das bedeutet, dass nur die Entscheidungen in den Gremien der neuen Pfarrei getroffen wer-den, die in der Gemeinde vor Ort nicht getroffen werden können oder die alle Gemeinden betreffen. Es wird ferner vorgeschlagen, den Pastoralausschuss als Pfarr-gemeinderat der Pfarrei St. Mar-gareta zu übernehmen. Das Gre-

mium würde erstmals im Novem-ber 2019 durch die Pfarreimitglie-der neu gewählt. Der Verwaltungsrat der neuen Pfarrei wird aus zehn gewählten Personen bestehen mit dem Pfar-rer als Vorsitzenden, falls er dieses Amt nicht delegiert. Der Verwal-tungsrat wird im Zuge der Neu-gründung der Pfarrei St. Margare-ta vom Pfarrgemeinderat gewählt. „Bei aller Mitarbeit in diesem Pfarreiwerdungsprozess ist immer wieder deutlich geworden, wie wichtig allen das Gemeindeleben vor Ort ist“, wissen die Sindlinger Pfarrgemeinderäte. Einige Dinge seien sinnvoll gemeinsam zu ge-stalten und zu organisieren, aber vieles sei eben doch sehr ortsbezo-gen und soll auch so bleiben. Dazu wird es in Zukunft den so genannten Ortsausschuss geben, der alle Belange für die Sindlinger Gemeinde besprechen wird. Die hiesigen Gruppen und Kreise wer-den sich weiterhin hier treffen und auch die schönen Feste werden von den Ehrenamtlichen weiter-hin ausgerichtet werden. „Wir f reuen uns aber auch auf neue Angebote, die es in Zukunft in der Pfarrei Neuen Typs geben wird“, betonen Christine Krämer, Harald Fischer und Ingrid Sittig.

simobla

Neben den inhaltlich abgegrenz-ten sieben Projektgruppen, die auch nach der Pfarreigründung als Ausschüsse des Pfarrgemeindera-tes weitergeführt werden sollen, haben sich vier Gruppen mit Fi-nanzen, Personal, Verwaltung und Umsetzung der Synodalordnung beschäftigt. Die in den Projekt-gruppen erarbeiteten Inhalte wer-den nach Beratung durch die jetzi-gen Pfarrgemeinderäte Bestandteil

Die fünf katholischen Gemeinden des Pastoralen Raumes (Sindlingen, Zeilsheim, Höchst, Unterliederbach und Sos-senheim) werden zu einer „Pfarrei Neuen Typs“ zusammengefasst, die Sankt Margareta heißen wird. Die Gemeinde

in Sindlingen wird dann nicht mehr „Pfarrgemeinde“ sein, aber das Leben vor Ort werde nur sehr bedingt davon be-einflusst, erklären Christine Krämer, Harald Fischer und Ingrid Sittig vom Vorstand des Pfarrgemeinderats.

Bahnstraße: kein Tempo 30

Es wird kein Tempo 30 auf der Bahnstraße zwischen Kreisel und S-Bahnhof Zeilsheim geben. Der Magistrat hat den entsprechen-den Antrag des Ortsbeirats wie schon 2012 abgewiesen. Das Gremium hatte den Antrag auf den Weg gebracht, um die Si-cherheit zu erhöhen und den Lärm zu vermindern. Doch es ie-ge kein Unfallschwerpunkt vor, führt der Magistrat aus. Damit gebe es auch keinen Grund und keine gesetzliche Grundlage da-für, die normale innerörtliche Ge-schwindigkeit von Tempo 50 zu verändern. Hinzu kommt, dass die Bahnstraße als Verbindungs-straße mit Busverkehr als „Grundnetzstraße“ deklariert sei. Auch das verbiete, Tempo 30 an-zuordnen. Der Magistrat bestä-tigt damit eine Entscheidung, die er 2012 schon einmal traf. hn

Hüftschwung

im Western-StilDie Hände locker in die Hüfte ge-stemmt, lässige Schritte und Country-Musik im Hintergrund: Wenn die Line-Dance-Gruppe durch den Saal tanzt, kommen auch ohne Cowboyhut echte Wes-terngefühle auf. „Einen Schritt nach rechts, dann mit Hüft-schwung in die Knie, wie bei Dirty Dancing“, erklärt Trainerin Rose-marie Neumann und macht die Bewegung vor. Seit zwei Jahren gibt es die Coun-try-Line-Dance Abteilung beim TV Sindlingen. Neue Mittänzer sind willkommen. Seit Januar ha-ben Neueinsteiger die Möglich-keit, beim Training der „Despe-rados“ reinzuschnuppern. Wie der Name schon verrät, wird der ame-rikanische „Line-Dance“ in Rei-hen, neben- und hintereinander getanzt. „Das Tolle daran ist, dass Line-Dance ohne Partner, aber nie alleine getanzt wird“, sagt Tanja Llorente, die vor drei Jahren mit dem Line-Dance angefangen hat. Die Anfänger lernen heute von Rosemarie Neumann den „Billy“. Nach einem kurzen Testlauf pro-bieren sie die neuen Schritte mit Musik aus. „Das sieht leichter aus, als es ist, macht aber unglaublich viel Spaß“, sagt Karin Piendl bei ihrem dritten Training im Turner-heim. Außer zu Country-Songs tanzen die Line-Dancer auch zu Rock, irischen Klängen oder klas-sischer Musik. Rund 35 Mitglieder gehören der-zeit zu den Sindlinger „Despe-rados“, die von Rosemarie Neu-mann und Ina Höhl trainiert wer-den. Das Gemeinschaftsgefühl steht neben dem Sport für die Gruppe im Mittelpunkt. „Wir treffen uns oft vor und nach dem Training und fahren auch immer mal gemeinsam weg“, sagt Rosi Neumann. Sie hoffe, in diesem Jahr viele neue Tänzer begrüßen zu können. Ob jung oder alt, Mann oder Frau, der Tanz sei nicht nur der Gesundheit förder-lich, sondern auch ein gutes Ge-dächtnistraining für jeden und mache einfach richtig viel Spaß.Die „Desperados“ trainieren jeden Dienstag zwischen 17 und 20 Uhr im Turnerheim, Farbenstraße 85 a. Die Übungsstunde für Neueinstei-ger findet immer in der ersten Stunde ab 17 Uhr statt. Ab 18 Uhr wird das Tempo für die Fort-geschrittenen gesteigert. Informationen gibt Rosemarie Neumann, Telefon 06190 33 58 oder mobil 01577 8259 342. gz

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Treu Kolping - Seit 70 JahrenKOLPINGFAMILIE Die Sindlinger wünschen sich vor allem eines zum runden Geburtstag: jüngere Mitstreiter

„Treu Kolping“ wünschten sich 1947 die Väter der Sindlinger Kol-pingfamilie. Mit dem Kolping-Gruß besiegelten sie die Grün-dung einer eigenen Gemeinschaft. In diesem Jahr feiert sie ihr 70-jähriges Bestehen.Der geistliche Rat Steinmetz war nicht amüsiert. Er fand, dass die vorhandene Männergruppe aus-reiche und kein weiterer Verein nötig sei. Doch mehrere seiner Schäfchen gehörten bereits der Höchster Kolpinggruppe an. Ins-besondere Heinrich Bott drängte darauf, eine eigene Sindlinger Sparte zu bilden. Als Schreinerge-selle hatte er selbst bei seinen Wanderungen durch Europa dankbar die Unterstützung durch das Kolpingwerk genutzt. Am 22. Januar 1947 beschlossen er und Gleichgesinnte die Gründung.Nachdem das Kolpingwerk in Köln den neuen Ableger bestätigt hatte, kamen die Männer am 24. September 1947 zur Gründerver-sammlung zusammen. Sie wählten Heinrich Bott zum ersten Senior, wie der Vorsitzende damals ge-nannt wurde, und Kaplan Süß zum „Präses“ (zweiter Vorsitzen-der). Am Kolping-Gedenktag im Dezember ‚47 zählte die junge Kolpingfamilie schon 64 Mitglie-der, ein Jahr später 111. „Es wurde

te. Viele schöne Erinnerungen verbinden Hildegard Bott und ihre Kolping-Freunde mit diesen Jah-ren, in denen sich die Mitglieder-zahl unter dem Führungsduo Al-fons Fell und Anton Karell ver-doppelte: „Das Scheunenfest bei Franz Huthmacher, das Grillfest im Garten der Baumschule Schmidt, um nur einige zu nen-nen.“ Häufig hörten die Kolping-mitglieder Vorträge zu religiösen

und allgemeinen Themen. „Bei uns gab es nicht nur fromme Sprüche. Kolping ist ökumenisch, es sind auch Protestanten dabei“, betont Hilde Bott. 1987 feierten 73 Kolpingmitglie-der das 40-jährige Bestehen, zur 50-Jahrfeier 1997 waren es noch 56. Nachwuchs fehlt, der Alters-durchschnitt steigt und liegt mitt-lerweile bei 76,8 Jahren, hat das jüngste Mitglied Stefan Löllmann (23 Jahre) ausgerechnet. „Höhen und Tiefen begleiten uns. Den-noch zeigen die Aktiven einen be-wundernswerten Einsatz“, sagt Hildegard Bott und nennt bei-spielhaft Margret Karell, die in ih-rem Leben Tausende Gläser Gelee gekocht hat und es mit 89 Jahren noch immer tut. Der Erlös geht an ein Straßenkinderprojekt in Sao Paulo.Einen Vorsitzenden hat die Sind-linger Kolpinggruppe zur Zeit nicht. Seit dem Tod von Karlheinz Rinke vor einigen Jahren teilen sich Hildegard Bott (85 Jahre), Marga-rete Merz (85), Renate (77), Franz (82) und Stefan Löllmann (23) die

Leitungsaufgaben. „Wir sind offen für jeden“, betonen sie: „Unsere Veranstaltungen sind immer gut besucht. Es gibt viele Leute, die gerne zu uns kommen, auch wenn sie kein Mitglied sind.“ „Wir ma-chen weiter, so lange wir können“, sagt Renate Löllmann. „Wir hof-fen, dass noch ein paar Jüngere da-

zu kommen“, ergänzt Marga Merz. „Gottvertrauen und Hoffnung sind schließlich Kolping-Tugenden“, er-klärt Stefan Löllmann.Das 70-jährige Bestehen feiern knapp 40 Mitglieder am 3. Februar mit einer Auftaktveranstaltung um 17 Uhr im katholischen Gemein-dehaus St. Dionysius. hn

viel Sozialarbeit geleistet“, berich-tet Hildegard Bott, heutige zweite Vorsitzende: „Es waren arme Jah-re, kurz nach dem Krieg“. Die Männer finanzierten die Sozial-station und schnitzten und bastel-ten Spielzeug und Rodelschlitten für Kriegswaisen und Flüchtlings-kinder. Die Handwerker wagten sich auch an größere Projekte. Sie bauten sechs Häuser mit 12 Woh-nungen in der Steinmetz-Straße. Es gelang ihnen jedoch nicht, eine Jung-Kolpinggruppe und damit Nachwuchs zu etablieren.1963 wurde Heinrichs jüngerer Bruder Franz Bott Senior. Unter großem persönlichen Einsatz richtete er im Kirchturm von St. Dionysius ein Turmzimmer für die Jugend ein. Das wurde rege genutzt; doch auch aus dem legendären „Törm-sche“ schloss sich niemand der Kolpingfamilie an. Als Franz Bott 1969 starb, drohte der überalterten Gemeinschaft die Auflösung.

Mit den Frauen

ging es aufwärts

So griffen die Männer zu einer ra-dikalen Maßnahme. Im November 1970 beschlossen sie, Frauen zuzu-lassen. „Von da an blühte die Ge-meinschaft auf“, berichtet Hilde-gard Bott. Die Frauen – in der Re-gel Ehefrauen von Kolping-Män-nern – arbeiteten fleißig wie die Bienen. „Wir waren immer und ständig am Basteln“, sagt sie wei-ter, „für unsere tolle Tombola. Die Einnahmen wurden alle gespen-det.“ Noch heute ist ab und an Be-dauern darüber zu hören, dass es seit 2011 keine Tombola mehr beim Ranzenbrunnenfest gibt. Die Frauen gestalteten auch die jähr-liche Faschingsfeier und den öku-menischen Tanzkreis. Unter der Leitung von Franz Huthmacher (heute 92 Jahre alt) entstand die Kolping-Blaskapelle, die viele Jahre lang kirchliche und gesellige Veranstaltungen begleite-

Hildegard Bott schwärmt von vie-len schönen Veranstaltungen und Unternehmungen in früheren Jahren. Foto: Michael Sittig

Die Sindlinger Kolpinggruppe im Gründungsjahr mit ihrem ersten Präses Kaplan Süß (Mitte).

Gaudi in der Bütt: Von Anfang an war die Kolpingfamilie für ihre ausgelassenen Faschingsfeiern be-rühmt.

Adolph Kolping und sein WerkURSPRUNG Hilfe für die wandernden Gesellen

Das Kolpingwerk ist ein in-ternationaler katholischer Sozialverband. Namensgeber Adolph Kolping (1813–1865) erlebte als Schuhmachergeselle große gesellschaftliche Umwälzun-gen. Die Zünfte, Rückgrat der Wirtschaft, brachen zu-sammen. Gingen zuvor Ge-sellen auf Wanderschaft, um mehr Kenntnisse zu erwer-ben, mussten sie es nun tun, um überhaupt Arbeit zu fin-den. Das war häufig mit viel Elend verbunden. Kolping konnte dank eines Stipendi-ums Theologie studieren und wurde Priester in Elberfeld bei Köln. Dort herrschten die Schattenseiten der indus-

triellen Revolution vor, Fa-briken und verarmte Arbeiter beherrschten das Stadtbild. Ein Lehrer, Johann Gregor Breuer, gründete einen Ver-ein für junge Handwerker. Kolping sah darin ein Mittel zur Bewältigung der sozialen Probleme. Er gründete weite-re Vereine. Ziel war, den wandernden Gesellen Hilfe und Unter-stützung zu geben. So ent-standen Gesellenheime, Spar- und Krankenkassen, Fortbildungsmöglichkeiten und Freizeitangebote. Aus dem „katholischen Beitrag zur Lösung der Arbeiterfra-ge“ (Bischof von Ketteler, Mainz, 1864) erwuchs eine

weltweite katholische Sozial-bewegung. 1850 schlossen sich die ersten dieser Vereine zu einem Verband zusam-men, der 1935 in „Kolping-werk“ umbenannt wurde. Seit Ende der 1960er Jahre kön-nen auch Frauen und Mäd-chen Mitglied der einzelnen Kolpingsfamilien werden. Das Kolpingwerk versteht sich als Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktions-gemeinschaft. Menschen ge-ben und erfahren Orientie-rung und Lebenshilfe. Im Sinne seines Gründers will der Verband Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln för-dern.

Kolping in SindlingenMITGLIEDER Gelebte Gemeinschaft

Renate und Franz Löllmann sind der Kolpingfamilie 1979 beigetre-ten. „Wir sind immer zu den Kap-pensitzungen gegangen. Es gab auch Vorträge und Ausflüge, also haben wir uns gesagt, wir könnten auch eintreten“, erklären sie.

„Komm doch zu uns, hat Franz Bott 1950 zu mir gesagt. Da war ich erst zwei Jahre aus der russi-schen Gefangenschaft zurück“, sagt Franz Huthmacher: „Das wollte ich nicht.“ Doch der passio-nierte Trompetenspieler bildete mit weiteren Musikern in den 60-er Jahren eine Blaskapelle, die bei katholischen Festen spielte. „Wir hatten bald den Namen Kol-ping-Blaskapelle weg, obwohl gar nicht alle bei Kolping waren“, be-richtet er: „Durch unsere Auftritte haben wir natürlich viel Reklame für Kolping gemacht.“ Sogar in den USA traten die Sindlinger auf. 1977 ließ sich Franz Huthma-cher schließlich überzeugen, zwei Jahre später trat auch seine Frau Marianne bei. Sein handwerk-liches Können war wertvoll; er

baute das Gestell für die berühmte Tombola und auch den Ständer für die Kolping-Fahne, um nur zwei Beispiele zu nennen.

„Mein Mann Werner war schon bei Kolping. ‚Du kannst doch auch mitkommen‘, hat er zu mir ge-sagt“, berichtet Margarete Merz: „Also bin ich 1992 eingetreten.“ Bis heute nimmt sie aktiv am Ver-einsleben teil und gestaltet es mit, „und zwar immer für den guten Zweck“, betont sie.

Stefan Löllmann besuchte mit seinen Großeltern ab 2008 Kol-ping-Veranstaltungen und trat 2009 selbst ein. Er ist das einzige aktive Mitglied unter 60 Jahren in der Sindlinger Gruppe. „Wir sind froh, dass wir ihn haben“, sagen seine Kollegen vom Leitungsteam. „Ich bin der Einzige, der mit dem Computer umgehen kann“, witzelt er. Der 23-Jährige engagiert sich auch im Diözesanverband und hofft, dass sich über kurz oder lang weitere junge Leute der Gemein-schaft anschließen. hn

Sie organisieren die Kolping-Veranstaltungen (von links): Franz Huthmacher, Marga Merz, Stefan, Franz und Renate Löllmann. Foto: Michael Sittig

Jahresprogramm

Immer am Basteln waren die Kolpingfrauen. Mit den Arbeiten be-stückten sie eine große Tombola beim Ranzenbrunnenfest. Der Er-lös wurde gespendet. Fotos: Sindlinger Geschichtsverein

Page 8: Hochburg der tanzenden Männer - Sindlingen...Die Schneeflöckchen“ sind jedes Jahr der Höhepunkt der Sitzung. Der Nachwuchs ist schon aktiv: die „Bierleader“. Fotos: Michael

Termine 2017Vorträge, Feste und weitere Veranstaltungen werden auch 2017 in Sindlingen zu erleben sein. Eine vorläufige Übersicht über die Termine von Vereinen und Institutionen hat die Schriftführerin der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine, Kathrin Puchtler-Hofmann, zusammengetragen.

Februar

Dienstag, 14., 19.30 Uhr, Zeilsheim, Kulturforum, Alt-Zeilsheim 23, Förderverein Buchstütze:Lesung „Frankfurter Einladung – Unsere Stadtteile“Freitag, 17., 19.11 Uhr, kath. Gemeindehaus St. Dionysius, kath. Kirchengemeinde: KappensitzungSamstag, 18., kath. Gemeindehaus St. Dionysius, Karnevalverein: WeibersitzungMontag, 20., evangelisches Gemeindehaus, Geschichtsverein: „Dalli-Klick-Spiel“Mittwoch, 22., 15.11 Uhr, kath. Gemeindehaus St. Dionysius, kath. Gemeinde, SKV und Arge SOV: Senioren-FastnachtssitzungSamstag, 25., ab 16 Uhr, Rosettis: Faschingsfete (Maskenball) im Vereinsheim, Seitenstraße d. Weinbergstraße

März

Freitag, 3., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Lesung „Frankfurter Einladung – Unsere Stadtteile“Samstag, 4., 10 bis 14 Uhr, evangelisches Gemeindehaus: Präventionsrat: Seminar „Gewalt-Sehen-Helfen“Freitag, 10., Männerchor Germania: JahreshauptversammlungMontag, 13., ev. Gemeindehaus, Geschichtsverein: Vortrag „Die Pest und andere Seuchen in unserer Region“Freitag, 17., 19.30 Uhr, katholisches Gemeindehaus St. Dionysius, Frauenchor Germania:JahreshauptversammlungSamstag, 18., 19 Uhr, SKV, Vereinsheim, Okrifteler Straße 88: St. Patrick‘s DaySamstag, 25., Kristallball, Gemeindehaus St. Dionysius, Huthmacherstr. 21Dienstag, 28., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Bücher-Essen

April

Mittwoch, 19.: Geschichtsverein: Halbtagesfahrt zum Keltenmuseum GlauburgDienstag, 25., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: „Frankfurt liest ein Buch: „Benjamin und seine Väter“. Ausgewählte Textpassagen

Mai

Dienstag, 4.: 19.30 Uhr, Zeilsheim, Kulturforum, Alt-Zeilsheim 23, Förderverein Buchstütze: „Frankfurt liest ein Buch: „Benjamin und seine Väter“. Ausgewählte TextpassagenSamstag, 6.: Quartiersmanagement Hermann-Brill-Straße: NachbarschaftsfestSamstag, 20.: „Musik uff de Gass“

Juni

Dienstag, 6.: Wäldchestag Turnerheim, Farbenstraße 85aSamstag, 10.: Stadtlauf für Kinder, Turnerheim, Farbenstraße 85aSamstag, 10.: Bikuz (Höchst), Frauenchor Germania: Feierstunde „40 Jahre Frauenchor“Mittwoch, 28.: 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Jahreshauptversammlung mit Neu-wahlen, danach eventuell Bücher-Essen

Juli

Samstag, 1., 19 Uhr, SKV, Vereinsheim, Okrifteler Straße 88: Cocktailabend

August

Mittwoch, 23.: 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Bücher-Essen

September

Samstag, 2.: RanzenbrunnenfestSamstag, 16., 19 Uhr, SKV, Vereinsheim, Okrifteler Straße 88: OktoberfestSonntag, 17.: StadtteilsonntagSonntag, 24.: evangelische Gemeinde, GemeindefestFreitag, 29., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Lesung

Oktober

Samstag, 14., Geschichtsverein: Tagesfahrt zur WasserkuppeSamstag, 21., katholische Kirche St. Dionysius: KirchweihSamstag/Sonntag, 28./29., Farmgelände Farbenstraße, Kleintierzuchtverein: Lokalschau

November

Freitag, 10., 19.30 Uhr, Kulturforum, Alt-Zeilsheim 23, Förderverein Buchstütze: Bücher-EssenSamstag, 11., 19.30 Uhr, Gemeindehaus St. Dionysius, Sindlinger Karnevalverein: SaisoneröffnungSonntag, 12. evangelische Kirche: Konzert des Harmonika-Orchesters Sindlingen

Dezember

Sonntag, 3.: WeihnachtsmarktSonntag, 17., katholische Kirche, Germania-Chöre: Adventskonzert

Axel sagt Tschüss

Ein Wechsel steht bevor: Axel Wagenknecht, seit 33 Jahren Inhaber des Zeitschriftengeschäfts „Axel Aktu-ell“, verabschiedet sich Ende des Monats aus dem Arbeitsleben und aus Sindlingen. Er erfüllt sich einen Traum und zieht an die Ostsee. Die neue Inhaberin Nazife Gür wird das Geschäft in der Westenberger Straße weiterführen. Foto: Michael Sittig