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Ingeborg Kanz (2003) Internetnutzung im Fremdsprachen- unterricht

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Ingeborg Kanz (2003)

InternetnutzungimFremdsprachen-unterricht

Didaktik der Neuen Medien

an Allgemeinbildenden Höheren Schulen

Ingeborg Kanz: Internetnutzung im Fremdsprachenunterricht 2

Inhalt

WAS MACHEN WIR MIT DEN MEDIEN? - GEDANKEN ZUM STELLENWERT DER MEDIENERZIEHUNG IM UNTERRICHT. 3

LERNEN ERWEITERN - OFFENE SCHULE: VON DER LERNFABRIK ZUR KONSTRUKTION DES WISSENS 12

WEBLEARNING UND SPRACHKOMPETENZ: WIE KÖNNEN DIE NEUEN MEDIEN ZUR VERBESSERUNG DER KOMMUNIKATIONSFÄHIGKEIT IM FREMDSPRACHEN-UNTERRICHT EINGESETZT UND DEFIZITE IM BEREICH DER AKTIVEN MÜNDLICHEN SPRACHKOMPETENZ VERMIEDEN WERDEN? 20

CONTENT SHARING 25

ÜBERLEGUNGEN ZUR PLANUNG VON UNTERRICHTSEINHEITEN MIT DEM INTERNET 26

WEBQUESTS 31

HOT POTATOES 35

PERSÖNLICHE CHECKLISTE FÜR DIE ERSTE INTERNETSTUNDE 36

OFFLINE-BROWSER: HERUNTERLADEN EINER GESAMTEN WEBSITE 37

ONLINE RADIO, WEB-TV UND VIDEO ON DEMAND : „WAS IHR WOLLT UND WANN ES EUCH GEFÄLLT“ 40

ARBEITEN MIT SOUND-DATEIEN 44

E-LEARNING GLOSSAR 53

LERNEN MIT NEUEN MEDIEN : "DER VIRTUELLE HANDAPPARAT" - BASISRESSOURCEN FÜR DAS UNTERRICHTEN MIT NOTEBOOKS UND INTERNET 55

Linkliste 56

Ingeborg Kanz: Internetnutzung im Fremdsprachenunterricht 3

Was machen wir mit den Medien? - Gedanken zum Stellenwert der Medienerziehung im Unterricht.

Internet und neue Medien haben unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten schnell und tiefgreifend verändert. Kinder und Jugendliche leben heute in einer durch ein breites Spektrum von Medien beeinflußten bzw. geprägten Umwelt, angefangen von den Printmedien (Presse, literarische Medien), Rundfunk und Film über audio-visuelle Medien und Teletext bis hin zu Kabel- Satelliten- und digitalem Fernsehen. Der Computer integriert die Medien Text, Bild, Ton und Bewegung und ermöglicht dadurch neue individuelle Lernerfahrungen. Insbesondere das Internet hat in den vergangenen Jahren mit seinen neuen Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten einen Kulturbereich aufgebaut, der sich außerhalb der Schule und der pädagogischen Institutionen fest etabliert hat. 1. Global gesehen haben die Medien eine große Bedeutung für jeden Einzelnen und für die gesamte Gesellschaft, für Arbeit und Freizeit, in Wirtschaft und Politik erlangt. Die Kinder des 21. Jahrhunderts wachsen nicht nur in mit Medien ausgestatteten Haushalten auf, sondern verfügen auch vielfach bereits selbst über ein eigenes Fernsehgerät oder einen eigenen PC mit Internetanschluss (Herzig). Der globale Markt im WWW steuert die schnelle Entwicklung der regionalen, nationalen und globalen Informationsinfrastrukturen. Für Kinder und Jugendliche sind die neuen Medien zu zentralen Sozialisationsinstanzen geworden (Döring, 1996)

In diesem Zusammenhang erleben wir auch eine grundlegende Veränderung des Rollenbilds in der Erziehung, teilweise Hand in Hand mit einem "Austausch von Kompetenzen" (Baacke). Kinder und Erwachsene, Schüler und Lehrer sind gleichzeitig "Lernende", wobei man in der Gruppe der Jugendlichen teilweise größeres Wissen als bei den Erwachsenen voraussetzen kann.

Wie soll eine Pädagogik aussehen, die die Jugendlichen bestmöglich auf das Leben in der Mediengesellschaft vorbereitet?

Globalisierung , Plurikulturalismus und kritikloser Medienkonsum kann schnell zu einer oberflächlichen Konzeption der Welt, verbunden mit persönlichem Identitätsverlust führen. Schulische Hilfestellung im Umgang mit den Medien sollte daher stets sowohl die kritische Auseinandersetzung mit "Anderen" als auch eine Auseinandersetzung der Lernenden mit der eigenen Identität beinhalten.2

Für das Leben in der mediengeprägten Umwelt des digitalen Zeitalters, für den täglichen vernünftigen Gebrauch von Informationen ist es notwendig,

die neuen Informations- und Kommunikationswerkzeuge benutzen zu können, eigenverantwortlich zu lernen, vernetzt zu denken und sich mit den Inhalten, die uns von den Medien präsentiert werden sowie deren

Funktion als Informationsquelle oder Unterhaltungsangebot kritisch auseinander zu setzen.

1 "Medien gehören zur „natürlichen“ Umgebung der Schüler/innen, sie sind ein Teil ihrer Wirklichkeit, einer Wirklichkeit aus zweiter Hand, denn viele ihrer gängigen Vorstellungen entspringen nicht mehr der primären, wirklichen, sondern der sekundären, der medialen Erfahrung." (Grundsatzerlass Medienerziehung, 1994)2 "Vernachlässigen wir die Entwicklung der dringend nötigen Übergangskompetenzen zwischen On-line und Off-line-Welt und unterlassen wir es, uns selbst und den Lernenden das reflektierte Wandeln zwischen den Welten so bald als möglich beizubringen, kann das Netz zu einer Falle werden, in der Anonymität, Vereinsamung, Manipulation, Betrug und Verdummung drohen." (Sandbothe, 1996)

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Da der Wandel in diesem Bereich auch große Auswirkungen auf die Entwicklungen in der Arbeitswelt mit sich bringt, sind wir als Pädagogen umso mehr verpflichtet, den neuen Medien einen entsprechenden Platz im Lehrplan einzuräumen und ihren Einsatz im Unterricht kritisch zu überdenken. Medienkompetenz gilt heute bereits als "vierte Kulturtechnik", Medienerziehung in der Schule wird immer mehr als Element allgemeiner Bildung und prioritäre Aufgabe für die Zukunft des Schulwesens postuliert 3, ist allerdings im Bildungswesen derzeit nach wie vor nicht etabliert. Der Aufbau grundlegender Medienkompetenzen (media literacy)sollte bereits im frühen Kindesalter einsetzen . Die Breitenwirkung medialer Ausbildung ist besonders zu forcieren, um das Entstehen bzw. Sich-Ausweiten der bereits bestehenden Bildungskluft (digital divide) zwischen Jung und Alt, Arm und Reich nach Möglichkeit zu verhindern.

"Ohne breite technische und inhaltliche Qualifizierung von Anbietern und Nutzern elektronischer Informationssysteme, die eingebettet ist- in eine breitere Bildungsoffensive, werden wir unseren wirtschaftlichen Wohlstand nicht halten und die immer schon vorhandenen Kluft zwischen Informationsarmen und -reichen nur noch weiter vergrößern. Die politische Herausforderung geht dabei weit über den Schulbereich hinaus." (Kubicek, 1995)

Was ist Medienkompetenz? Und wie wird man eigentlich medienkompetent?

"Medienkompetenz" gilt als Schlüsselfunktion in der Informationsgesellschaft und ist somit auch Kernbereich der "Medienpädagogik". Sie wird in der Literatur teilweise bereits mit "Lebenskompetenz" gleichgesetzt und soll den Einzelnen befähigen, die neuen Möglichkeiten der Informationsverarbeitung und der Kommunikation bestmöglich zu nutzen: privat, für soziale Gruppen, im Berufsleben und in der gesamten Gesellschaft. Erziehung zur Medienkompetenz hat eine individuelle und eine sozial-kommunikative Dimension und wird als bildungstheoretisches Konzept und Teil einer Pädagogik zur Persönlichkeitsentwicklung gesehen. Sie orientiert sich an den technisch-medialen Gegebenheiten und muss - im Hinblick auf deren rasche Weiterentwicklung - ständig neu überprüft werden. Grundsätzliche Fragen der Medienpädagogik in diesem Zusammenhang sind, welche Medienkompetenz Kinder, Jugendliche, Eltern und PädagogInnen brauchen, wie Medienkompetenz in den verschiedenen Feldern von Bildung und Erziehung vermittelt werden und wie das Leben, Lernen und Arbeiten in der Informationsgesellschaft gestaltet werden sollte.

Richtig verstandene Medienkompetenz umfasst alle Medien ist ein Lern- und Erfahrungsgegenstand und erfordert lebenslanges Lernen.

Medienpädagogik

Bildung" zum Umgang mit Medien wird allgemein als "Medienpädagogik" bezeichnet: Unter diesem Begriff versteht man alle pädagogisch orientierten Beschäftigungen mit Medien in Theorie und Praxis. Mediensozialisation sollte bereits möglichst früh im Leben einsetzen.4

3 "Angesichts der Herausforderung durch die elektronischen Medien muss sich die Schule verstärkt dem Auftrag stellen, an der Heranbildung kommunikationsfähiger und urteilsfähiger Menschen mitzuwirken, die Kreativität und die Freude an eigenen Schöpfungen anzuregen und sich im Sinne des Unterrichtsprinzips "Medienerziehung" um eine Förderung der Orientierung des Einzelnen in der Gesellschaft und der konstruktiv-kritischen Haltung gegenüber vermittelten Erfahrungen zu bemühen." (Grundsatzerlass)

4 "Die Medienerziehung hat grundsätzlich auf allen Schulstufen - der geistigen Entwicklung der Schüler/Schülerinnen entsprechend - zu erfolgen." (Grundsatzerlass)

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und von dem Ziel ausgehen, aus passiven Medienkonsumenten aktive Mediennutzer zu machen.

Kinder und Jugendliche sollen dabei Medien kennen, beurteilen, verstehen und selbst einsetzen lernen.

Zentraler Gegenstand der Medienpädagogik sind dabei nicht die Medien selbst, sondern die individuellen Umgangsformen mit ihnen. Man unterscheidet zwischen mediendidaktischen Konzepten (Lernen mit Medien) und medienerzieherischen Konzepten (Lernen über Medien). Ein dritter, wesentlicher Aspekt ist der Einsatz von Medien als Mittel zu einer informellen Erziehung.

Zur Operationalisierung einer systematischen Medienpädagogik werden verschiedene Handlungsfelder bzw. Grundaspekte herangezogen, die im Folgenden näher beleuchtet werden sollen.

Eine erweiterte Definition von Medienpädagogik umfasst "alle sozialpädagogischen, sozialpolitischen und sozialkulturellen Überlegungen und Maßnahmen wie Angebote für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen, die ihre kulturellen Interessen und Entfaltungsmöglichkeiten, ihre Wachstums- und Entwicklungschancen in Beruf, Freizeit und Familienleben sowie ihre politischen Ausdrucks- und Partizipationsmöglichkeiten betreffen. (Baacke 1991, S.20).Die Schule hat in diesem Bereich auch eine kompensatorische Funktion, denn nicht allen Schülern steht im privaten Bereich moderne Medien- und Informationstechnik zur Verfügung.

Medienerziehung In der Grundsatzerklärung Medienerziehung aus dem Jahr 1994 definierte das Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Medienerziehung als "praktisches Handlungsfeld der Medienpädagogik 5 . In dieser Definition bleibt der reflexive, medienkritische Aspekt unbeachtet. Wir verstehen unter Medienerziehung die vorwiegend handlungsorientierte Konkretisierung von Medienpädagogik, die sich an den Kindern und Jugendlichen Nutzer orientiert.

Bei der differenzierten pädagogischen Umsetzung dieses Unterrichtsprinzips in die schulische Praxis sind folgende Faktoren zu berücksichtigen:

Lebenssituation, kommunikatives Umfeld, aktuelle Situationen der jeweiligen Lebenswelt

Bedürfnis- und Gefühlslage der Heranwachsenden Kenntnis- und Erfahrungsstand der Kinder und Jugendlichen Kognitives und sozial-moralisches Entwicklungsniveau  (Six, 1998)

Die wichtigsten Zielsetzungen der Medienerziehung sind demnach nicht nur die Förderung von Medienkompetenz, sondern vor allem die Erziehung zur verantwortlichen Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, die Fähigkeit zur kritischen Informationsverarbeitung unter Berücksichtigung des kommunikativen und kooperativen Aspekts sowie das Hinführen zu eigenverantwortlichem, lebenslangem Lernen.

5 " Medienerziehung im Sinne dieses Erlasses ist das praktische Handlungsfeld von Medienpädagogik, die auf Theorie und Praxis der Entstehung und des Gebrauches der Medien Hörfunk, Fernsehen, Film, Presse, Plakat, Schallplatte, Tonband, Neue Medien (Video, Kabel- und Satellitenfernsehen, Bildschirmtext, Bildplatte, Videospiel, Computer und anderer in Zukunft entwickelter Medien) bezogen ist...." (Grundsatzerlass Medienerziehung, 1994)

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Mediendidaktik

Mediendidaktik ist ein "Bereich der Didaktik, in dem es um die Frage geht, welche Medien zur Erreichung pädagogisch gerechtfertigter Ziele gestaltet und verwendet werden können bzw. sollen" (Tulodziecki 1989, S.21).

Dieser im Grundsatzerlass Mediendidaktik auch als "Medieneinsatz" bezeichnete Bereich " 6ist das praktische Handlungsfeld von Mediendidaktik, die sich mit den Funktionen und Wirkungen von Medien in Lehr- und Lernprozessen befasst. Der Einsatz von audiovisuellen Medien in ihrer Rolle als Unterrichtsmittel soll in Abstimmung mit der Bildungs- und Lehraufgabe, dem Lehrstoff und den didaktischen Grundsätzen des jeweiligen Unterrichtsgegenstandes erfolgen." während Unterrichtstechnologie im Lehrplan der Österreichischen Pädagogischen Akademien " der Vermittlung von Fertigkeiten und technischem Grundwissen zur Handhabung audio-visueller Geräte und Systeme, verbunden mit Hinweisen zum richtigen Einsatz der Medien-Hard- und Software im Unterricht" dient.

Medienkunde7

"stellt die technischen, organisatorischen, rechtlichen, ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen und Voraussetzungen für medienpädagogisches Handeln und daraus resultierende Überlegungen dar" (Tulodziecki 1989).

Sie umfasst klassische Wissensbestände (z.B. Mediengeschichte), hat aber auch eine instrumentell-qualifikatorische Dimension (Geräte bedienen können). Hierbei müssen wir wiederum zwischen einer rezeptiven Medienkompetenz (Nutzung der Programme) und einer interaktiven Kompetenz (Angebote aktiv, innovativ und kreativ nützen zu können) unterscheiden (Baacke 1996)

Medienkunde als Lerngegenstand hat einen diachron-historischen, einen diachron-individuellen und einen synchron-systematischen Aspekt.

Mediengebrauch

Auf der Basis des Grundsatzes der Informations- und Meinungsfreiheit bieten die Medien ein weitgefächertes Angebot: von Nachrichten und politischen Magazinen über Dokumentarbeiträge sowie Unterhaltungs- und Bildungsprogramme bis zu simulierten Gewalt- und Horrorszenarien. Um Kinder- und Jugendliche zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Medien hinzuführen, ist es notwendig, ihnen die Fähigkeit zu vermitteln, sich im "Mediendschungel" zu orientieren, Medienaussagen richtig zu interpretieren und Informationen durch Medien als vermittelte Aussagen über Wirklichkeit zu verstehen.

Mit Medien sinnvoll umzugehen, bedeutet auch, die Zwecke medialer Aussagen unterscheiden und ihre Wirkung auf den Adressaten einschätzen zu können, d.h. sinnvolles Auswählen und Nutzen von Medienangeboten zur Unterhaltung, zur Information, zum Lernen, zum Spielen, zum computergestützten Daten- und Erfahrungsaustausch, zum

6 "Mediendidaktik ist im Sinne des Lehrplanes der Pädagogischen Akademien die Bezeichnung für den Unterrichtsgegenstand, der Ziele der Medienerziehung (vgl. 2.1.) und Medieneinsatz (vgl. 2.2.) vereinigt. "(ebenda)7 "Medienkunde ist die Bezeichnung für einen Unterrichtsgegenstand, der an allgemeinbildenden höheren Schulen und an Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik sowie Bildungsanstalten für Sozialpädagogik geführt wird.." (ebenda) Nähere Aufgaben dieses Gegenstandes sind dem Grundsatzerlass nicht zu entnehmen, es wird auf die ". jeweils gültige Fassung der betreffenden Lehrpläne" verwiesen.

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computergestützten Problemlösen und Entscheiden sowie zur computergestützten Planung von Aktionen (Tulodziecki 1997).

Die Lernenden sollen lernen "mit anderen auch über digitale Netze bedürfnis- und sachorientiert zu kommunizieren und dabei unterschiedliche Interessen und/oder kulturelle Unterschiede zu erkennen und zu tolerieren und vorhandene Regeln der Kommunikation im Netz zu bewerten und anzuwenden."(Fachgruppe Schule der GMK)" Wie wir miteinander kommunizieren werden, bestimmt wie wir zukünftig leben werden."(Negroponte, 1997)

Medienethik und Medienrecht

Die grundlegende medienethische Frage besteht darin, inwiefern die gewonnenen und zu gewinnenden Weltbezüge des Menschen durch Medien verändert und beeinflusst werden (Herzig).

Die Förderung der Chancengleichheit aller gesellschaftlichen Gruppen durch eine sozial verträgliche Gestaltung der insbesondere durch Neue Medien und Globalisierungstendenzen bewirkten Änderungsprozesse, stellt eine wesentliche Aufgabe der demokratischen Medienpolitik dar.

Medienrecht befasst sich mit dem Presse- und Rundfunkrecht, Fragen des Copyright, Journalismus, Nachrichtenagenturen, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung sowie der Instrumentalisierung der Medien.

Medienkritik

Im Zentrum des medienkritischen Unterrichts steht die Analyse von Medienproduktionen. Er befasst sich mit dem, Verstehen und Bewerten von Darstellungsformen, dem Erkennen von Gestaltungsabsichten, und der Bedeutung verschiedener Gestaltungstechniken.

Ziel des medienkritischen Unterrichts ist das Erkennen und Aufarbeiten mediengeprägter Vorstellungen wie z.B. von medienbedingten Gefühlen, Vorstellungen und Verhaltensmustern sowie deren Auswirkungen auf das Alltagsgeschehen, das Durchschauen und Beurteilen von Bedingungen der Medienproduktion, insbesondere des Angebots von Printmedien, von Angeboten des Rundfunks und Fernsehens, von Computeranwendungen, Musikangeboten und von von politischen Informationen (Tulodziecki 1997)

Medienforschung

umfasst "alle wissenschaftlichen Aktivitäten mit dem Ziel, deskriptive Aussagen, Hypothesen und/oder Ziel-Mittel-Aussagen mit Medienbezug zu finden und/oder zu überprüfen sowie die Aussagen in einen systematischen Zusammenhang zu bringen" (Rothbarth/Juhnke 1999).

Auf der Basis der Forschungsergebnisse können Empfehlungen für die Unterrichtspraxis formuliert und Konzepte für pädagogisches Handeln entwickelt werden. Inhalt der Medienforschung ist es auch, die Zielerreichung bei Einsatz theoriegeleitet entwickelter Mittel zu prüfen und eventuelle Nebenwirkungen festzustellen (Tulodziecki 1982; 1983). Sie kann

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auch zur Prüfung von lehr- und lerntheoretischen Annahmen, d.h. zur Bewährungsprüfung des zur Entwicklung eines Unterrichtskonzeptes herangezogenen theoretischen Ansatzes herangezogen werden.

Medienpädagogik im Rahmen der Lehreraus- und -weiterbildung

bedeutet grundsätzlich zunächst die Kenntnis der medien- bzw. gattungsspezifischen Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten.

"Die zuständige Schulbehörde hat im Rahmen der Lehrerfortbildung für Seminare und Vorträge (Vorführungen) sowohl über den Einsatz audio-visueller Unterrichtsmittel als auch über die Probleme der Medienerziehung für die Lehrer/innen aller Fächer und Schultypen vorzusorgen. Um eine möglichst intensive Schulung der Lehrer/innen zu erreichen, wird empfohlen, die Medienerziehung in den Pädagogischen Instituten schwerpunktmäßig zu behandeln." (Grundsatzerlass 1994, 4.7.)

Inhalt einer prozessorientierten Medienpädagogik sind Die theoretische Entwicklung und Evaluation von Konzepten für pädagogisches

Handeln und die Evaluation als Unterrichtsverfahren.

Hier geht es vor allem um die Fragen ob sich entwickelte Unterrichtskonzepte als geeignet für die angestrebten Ziele

erweisen, welche Nebenwirkungen u.U. zu beobachten sind, ob sich zugrundeliegende theoretische Ansätze bei der Anwendung bewähren.

Die derzeitige Situation im Bereich der Medienpädagogik

Im Rahmen der Lehrerausbildung ist Medienerziehung eine Aufgabe mehrerer Disziplinen: der Erziehungswissenschaft und der jeweiligen Fächer.

Die Vorkenntnisse der Studierenden und Absolventen des Lehramtsstudiums sind aufgrund der nicht einheitlich geregelten Einbeziehung von Medien in den Schulunterricht bzw. in das Studium sehr verschieden.

In der Lehreraus- und -fortbildung wurde die allgemeine Befähigung zur Nutzung von Medien und insbesondere der neuen Medien in der Vergangenheit stark vernachlässigt. Dies führte dazu, dass die "Zuständigkeit" für die neuen Medien auf einseitige Art und Weise zumeist den Informatik-Lehrern übertragen wurde.

Damit wurde a priori eine Chance vertan, eine breite Basis für die reflektierte Nutzung neuer Medien und die Wahrnehmung der damit verbundenen medienpädagogischen Aufgaben, nämlich medienunterstützendes und auf Medienkompetenz zielendes Unterrichten, zu schaffen.

Medienerziehung und informationstechnische Grundausbildung stehen zur Zeit in einem noch nicht geklärten Konkurrenzverhältnis zueinander. Die Reformen in der Lehrerausbildung und an den Schulen sind nicht koordiniert. (vgl. Wermke)

Das Akzeptieren einer neuen Lehrerrolle (Coaching) macht etablierten Pädagogen teilweise noch große Schwierigkeiten. Die Lehrenden müssten sich viel stärker als bisher mit neueren Erkenntnissen der Lernpsychologie vertraut machen, um zu akzeptieren, dass Lernen ein sehr individueller Prozess ist, der nur begrenzt durch Lehre(r) gesteuert werden kann.

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Kooperation zwischen einzelnen Schulen stellt eher eine Ausnahme dar, Verbindungen zwischen Hochschulen und Schulen sind selten.

Die Öffnung der Curricula und eine Internationalisierung der Unterrichtsprojekte lassen zu wünschen übrig.

Die Sparmaßnahmen von denen der Bildungsbereich zur Zeit besonders betroffen ist, sind kontraproduktiv und auf lange Sicht volkswirtschaftlich bedenklich. Bildung ist eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft der Gesellschaft.

Um die Wahrnehmung der notwendigen Erziehungs- und Bildungsaufgaben zu ermöglichen, sind daher strukturelle Maßnahmen - besonders im Bereich von Schule und Lehrerbildung - notwendig.

Was können wir verbessern?

Mediendidaktik sollte grundsätzlich auf ein integratives Konzept ausgerichtet sein.

Technische Ausstattung der Schulen

Die in Schulen benötigte Ausstattung mit Geräten muss sich an schulspezifischen Anforderungen orientieren.

Medienecken in den Grundschulen sowie Computer und ein Internetzugang in jedem einzelnen Klassenzimmer für Aufgaben der Medienerziehung sind nicht nur sinnvoll, sondern unerlässlich.

Zur Förderung selbstständigen Lernens benötigen Schulen Arbeits- und Lernstationen (Selbstlernzentren), die Schülern auch außerhalb des Unterrichtsraums und außerhalb der Unterrichtszeit zur Verfügung stehen.Die Beaufsichtigung und Betreuung der Lernenden ist ein weiterer Punkt, der vorher abzuklären ist.

Die Pflege und Wartung der immer komplexer werdenden Computer- und Netzwerkausstattung in allen Schulen muss - gegebenenfalls durch professionelle Anbieter - gewährleistet sein.

Bessere Ausbildung der Lehramtsstudierenden - Schaffung eines integrierten Konzepts für Medienausbildung

Alle Lehrkräfte sollen über Grundfertigkeiten im Umgang mit den Medien, (Basisqualifikation) verfügen, wobei der Umgang mit Computern und Internet vorrangig und ein dem ECDL entsprechendes Ausbildungsniveau für alle anzustreben ist.

Künftige Bewerber für den Schuldienst sollten über diese Basiskompetenzen bereits verfügen.

In der Schulpädagogik müssen die angehenden LehrerInnen lernen, wie Medien als Unterrichtsinhalte sowie als Lern- und Arbeitsmittel in die curricularen Strukturen integriert werden können (didaktische Integrationsfunktion). Ein wesentlicher Aspekt sollte dabei der Erwerb der Befähigung zur Selektion von brauchbaren Inhalten aus der Flut angebotener multimedialer Informationen sein.

Der Einsatz von Medien im Unterricht soll bereits zu diesem Zeitpunkt durch das kreative Entwerfen von Unterrichtseinheiten erprobt und geübt werden.

Der Kontakt zwischen Schulen, Universitäten und Pädagogischen Instituten sollte intensiviert werden, um den spezifischen Bedarf des Unterrichts besser abklären zu können.

Informationstechnische Grundausbildung und Medienerziehung sollten nach Möglichkeit verbunden werden.

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Die medienpädagogische Aus- und Weiterbildung darf nicht allein über die Erziehungswissenschaft, sondern muss systematisch auch in den entsprechenden Fachdidaktiken erfolgen (regelmäßige Schulung der Universitätslektoren und der Multiplikatoren an den Pädagogischen Instituten, Kooperation innerhalb der Arbeitsgemeinschaften, schulinterne Fortbildungsveranstaltungen)

Integration in bestehende Unterrichtsgegenstände...8

Medienpädagogik kann - in Form von Unterrichts- und Projektthemen mit medienerzieherischen Akzentsetzungen als fächerübergreifende Aufgabe der Schule - auf verschiedene Fächer aufgeteilt werden und unter Berücksichtigung eines Mindestprogramms für die schulische Medienerziehung. flexibel in Unterricht und Schulleben integriert werden (Herzig).

Bei diesem Konzept besteht die Möglichkeit "Leitmedien" verschiedenen Ausbildungsjahrgängen zuzuordnen und unter einem Rahmenthema fachliche mit medienpädagogischen Lernzielen zu verknüpfen. Mit Projektrahmen ist dabei keine fest umrissene Unterrichtseinheit gemeint, sondern ein thematischer Zusammenhang.

Das Risiko der Medienerziehung als fächerübergreifendes Prinzip liegt darin, dass sich kein einzelnes Fach dafür besonders verantwortlich fühlt. Sie benötigt daher eine verpflichtende Verankerung im Lehrplan

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Medienpädagogik überhaupt im notwendig verengten Rahmen der Didaktik eines einzelnen Faches in einem allgemeindidaktischen Theoriekonzept oder in der alltäglichen Praxis des Fachunterrichts sinnvoll verankert werden kann.

...oder neuer, integrativer Unterrichtsgegenstand ?Die Integration der neuen Medien in pädagogisch-didaktische Handlungszusammenhänge könnte als Chance genutzt werden, auch bildungspolitische und curriculare Veränderungen in Gang zu bringen.Die Schaffung eines neuen eigenen Unterrichtsfaches "Medienerziehung" könnte unnötigen Überschneidungen von Schulfächern und Unterrichtszielen entgegenwirken. Gleichzeitig würde dadurch anderen Fächern ein größerer Handlungsspielraum für die Umsetzung fachdidaktischer Inhalte eingeräumt.

Für uns Lehrer bedeutet das

Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten9 und der interessierten Öffentlichkeit,

Kompetenzentwicklung durch regelmäßige Fort- und Weiterbildung und Zusammenarbeit mit professionellen Medienexperten,

8 "Da die in den Medien behandelten Themen alle Bereiche des Erkennens und Handelns berühren, ist die Medienerziehung [in Österreich] nicht auf einzelne Unterrichtsgegenstände oder bestimmte Schulstufen beschränkt. Jeder Lehrer/ jede Lehrerin ist vielmehr verpflichtet, auf sie als Unterrichtsprinzip, wie es in den einzelnen Lehrplänen verankert ist, in allen Unterrichtsgegenständen fachspezifisch Bedacht zu nehmen" (Grundsatzerklärung)

9 "Im Sinne des SCHUG § 62 (enge Zusammenarbeit von Lehrern und Erziehungsberechtigten in allen Fragen der Erziehung und des Unterrichtes) sollen die Erziehungsberechtigten gerade im Bereich der Medienerziehung zur Erziehungsarbeit eingeladen werden. Medienkonsum, -gewohnheiten und -wirkungen sollen im Rahmen von Elternabenden behandelt werden-, im Schulgemeinschaftsausschuss können weitere Aktivitäten (Schulveranstaltungen etc.) angeregt werden. " (Grundsatzerklärung 4.4.)

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Orientierung an der konstruktivistischen Lehr-Lernphilosophie, aus der sich problemorientierte Gestaltungsprinzipien für multimediale Lernumgebungen ableiten lassen.

Wie sieht der Lernort "Multimedia" aus?

Um eine optimale Lernumgebung mit fächerübergreifenden Handlungsmöglichkeiten zu schaffen, sind im Beeich der Schulorganisation größere Veränderungen von Nöten:

flächendeckende Umsetzung der erforderlichen strukturellen Maßnahmen an allen Schulen, Fachhochschulen und Universitäten,

Schaffung von realitätsnaheren Lernszenarien mit Möglichkeiten zum individualisierenden Lernen und projektmäßigen Arbeiten in Kleingruppen, auch außerhalb des Klassenverbandes,

Neue curriculare Modelle mit größerer Variabilität und verbesserten Möglichkeiten zur Blockung und von Unterrichtsstunden und zum projektorientierten, fächerübergreifenden Lernen

Nutzung von Gestaltungsfreiräumen, z.B. im Rahmen der Schulautonomie

Wenn wir den künftigen Generationen den Weg in die Zukunft erleichtern wollen und Schule auf das Leben vorbereiten soll, so darf sich unser Bildungssystem diesen Entwicklungen nicht verschließen, sondern sollte technische und soziale Medienkompetenz als Kulturtechnik vermitteln.

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Lernen erweitern - Offene Schule: Von der Lernfabrik zur Konstruktion des Wissens

Erfolgreiches Lernen ist die aktive individuelle Auseinandersetzung des Lernenden mit neuen Informationen, die auf der Grundlage des vorhandenen Wissens interpretiert werden. Durch den Einsatz von Multimedia und Internet erhält der Unterricht eine neue Chance. Welche Änderungen bringen die neuen Medien für den Schulalltag mit sich? Wie können sie zum Entstehen einer neuen Lernkultur mit dem Ziel lebenslangen Lernens beitragen? Welche Bedeutung kommt den Lehrenden in der Informations- und Kommunikationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts zu?

Die herkömmliche Instruktionspädagogik sieht das Ideal der Ausbildung in der frontalen Vermittlung einer breiten Wissensbasis durch dazu ausgebildete Pädagogen. Traditionelles Anpassungsverhalten steht dabei im Vordergrund. Die rezeptiv konditionierten Schüler treffen sich in einem Klassenzimmer und lauschen dort im 50 Minuten-Takt mehr oder weniger aufmerksam den Worten eines Lehrers. Alle Schüler einer Klasse müssen zur gleichen Zeit den selben Lehrstoff lernen. Bestenfalls gibt es im Anschluss daran noch eine kurze Diskussion, in der die Lernenden ihr neues Wissen einsetzen, eventuell auch hinterfragen sollen. Einige Zeit später werden in einem Test oder einer Schularbeit die so "erlernten" Kenntnisse abgeprüft und kurz darauf vergessen. Das Wissen ist zwar im Kurzzeit-Gedächtnis vorübergehend vorhanden, wird aber außer in der konkreten Situation nicht genutzt und geht infolgedessen auch bald wieder verloren, denn Realitätsferne reduziert das Gehirn zum simplen Wissensspeicher unter Verzicht auf die Mitwirkung wesentlicher Hirnpartien. Konsequenz dieser Form des passiven, lehrerorientierten Lernens ist die ständig abnehmende Selbständigkeit der Lernenden. Die Schüler arbeiten immer weniger eigenständig z.B. beim Erledigen ihrer Hausaufgaben. Um einigermaßen über die Runden zu kommen, werden den Schülern von engagierten Lehrern Lernstrategien präsentiert bzw. mit ihnen eingeübt. Da allerdings meist kein horizontaler Transfer zwischen Lern- und Anwendungssituation stattfindet sondern das passiv-rezeptive Element überwiegt, sehen wir uns dem Problem des "trägen Wissens" mit allen seinen zur Genüge bekannten Konsequenzen gegenüber.

Wissen ist mit dem Kontext, der Situation verknüpft, indem es erworben wurde und Realität ist der beste Lehrer. Über je mehr Kanäle eine Information eintrifft, um so besser kann sie im Gedächtnis verankert werden. Dennoch ist kein noch so engagierter Lehrer in der Lage, Wissen so zu vermitteln, dass die Lernenden von allen Anstrengungen im Sinn von Vor- oder Nacharbeit entbunden werden könnten. Lernen ist nun einmal ein aktiver Prozess und erfordert individuellen Einsatz der Lernenden, um sich neue Kenntnisse wirklich aneignen zu können. Konstruktives, selbstgesteuertes Lernen ist ein partizipatives Lernkonzept, wobei der Lernende bei der Wahl der Lernmedien, der Sozialform, dem Ablauf und der Struktur des Lernens und letztendlich auch bei der Kontrolle und Evaluation aktiv beteiligt ist. Das individuelle Lernkonzept tritt an die Stelle traditioneller Lehrmodelle. Gelingt es zudem noch, Neugier bei den Lernenden zu wecken, so ist der Brückenschlag zwischen "Unbekanntem, Fremden" und "Motivation" gelungen.

Dass sich die Schule den veränderten Bedingungen einer neuen, durch technologische Entwicklungen geprägten Umwelt stellen muss, ist inzwischen auch den zuständigen Politikern klar und sie haben hochdotierte Studien in Auftrag gegeben. Es geht dabei nicht mehr um halbherzige methodische Veränderungen, sondern um einen paradigmatischen Wandel von einer Schule, in der Wissen durch Instruktion vermittelt wird, zu einer neuen Lernkultur. In dieser neuen, offenen Schule wird den Entwicklungen in allen Berufssparten sowie dem Einfluss der Schüsseltechnologien in allen Lebensbereichen Rechnung getragen. Die Schüler werden als Subjekte des Lernens ernst genommen und bestmöglich bei ihren eigenen selbständigen Wissenskonstruktionsprozessen gefördert. Die Schule als Stätte

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der Instruktion muss einer konstruktivistisch ausgerichteten Schule Platz machen, um in der heutigen Realität noch bestehen zu können.

Die Fremdsprachendidaktik bedient sich schon seit Langem neuer, insbesondere audiovisueller Medien, um den Unterricht effizienter und lebendiger zu gestalten. Medientechnische Neuerungen haben die sozialen Rollen von Lernenden und Lehrenden bereits verändert. Allerdings werden die herkömmlichen Unterrichtsszenarien, in denen Sprachunterricht noch immer hauptsächlich stattfindet, den Anforderungen des "Neuen Lernens mit Medien" nicht mehr gerecht. Es zeichnet sich jedoch weltweit in der bildungspolitischen Diskussion eine Tendenz ab, die das mentale Potential des Menschen zum eigenverantwortlichen Informationserwerb anerkennt und eine grundlegende Erneuerung in der Diskussion um den Einsatz der Neuen Technologien im Bildungswesen bewirken könnte.

Lernen mit Medien

Medien spielen im Sprachunterricht schon seit jeher eine bedeutende Rolle. Sie sind als Mittel bzw. Mittler anzusehen, das/der vermittelnd zwischen zwei Partner oder Gruppen tritt. Im Sprachlernprozess vermittelt das Medium zwischen dem vorhandenen Fachwissen bzw. verschiedenen sprachlichen Fertigkeiten einerseits und den Lernenden und ihrer Lernbereitschaft andererseits und stellt zwischen diesen beiden eine Beziehung her.

In diesem Sinne repräsentiert der Lehrer zweifellos das älteste Multimedium (Latein: multi = viel, medium = Mittler, Vermittler). Durch Sprache, Mimik und Gestik vereint er während des Unterrichtens mehrere Kommunikationskanäle in einer Person und transportiert hiermit Information. Andere traditionelle Medien wie Tafel und Kreide, Overhead-Projektor oder Schulbuch unterstützen ihn bei seiner Tätigkeit. Dazu kamen in den letzten Jahren immer häufiger audiovisuelle Unterrichtsbehelfe und schließlich das Internet.

Audiovisuelle Medien oder multimediale Software-Programme sind für das Erlernen von Fremdsprachen aufgrund ihrer Fähigkeit zur ganzheitlich-authentischen Darbietung und zur Interaktivität von besonderer Relevanz, wobei der Interaktivität spezielle Bedeutung zukommt. Sie ist es, die in Kombination mit einem intelligenten tutoriellen System selbständiges, zeit- und orts-unabhängiges Lernen ermöglicht. Medien sind also als Werkzeuge oder Hilfsmittel zur Konstruktion eigenen Wissens. Durch De- und Rekonstruktion von Erfahrungen und Lebenswirklichkeiten entsteht Lernerfolg.Eine besonders wichtige Aufgabe in der heutigen Zeit ist die interkulturelle Erziehung. Auch im Bereich der Landeskunde und für den Erwerb konkreter Fähigkeiten, die kompetentes Agieren in einem interkulturellen Kontext ermöglichen, stellt das autonome Lernen im multimedialen Zusammenhang ideale Bedingungen bereit. Was wir nicht direkt aus eigener Anschauung erfahren können, erfahren wir über Medien, seien diese nun personaler, technischer (auditive, visuelle und audiovisuelle) oder anderer Art. Computer und Multimedia führen die verschiedenen Wahrnehmungskanäle auf ideale Weise in einem Gerät zusammen und bieten sie bei entsprechen durchdachtem didaktischen Konzept und geeigneter Software interaktiv als multimediale Einheit an. Die unterschiedlich gechannelte Information kann im Gehirn mehrfach verankert und somit besser und langanhaltender gespeichert werden. "Die multiplen Repräsentationen sollen die Flexibilität des Lerners trainieren, der sich in der Lage eines Pfadfinders befindet, der eine konzeptuelle Landschaft durchquert und dabei dasselbe Ziele (=Lernobjekt) aus verschiedenen Richtungen ansteuert und dabei unterschiedliche Mühen auf sich nimmt und unterschiedliche Perspektiven erkennt."10

Es steht außer Zweifel, dass eine der wichtigsten Herausforderungen für die Weiterentwicklung unseres Erziehungssystems eine angemessene Vorbereitung auf die

10 Müller, Klaus.(1996) Wege konstruktivistischer Lernkultur, S. 78.

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zunehmende Globalisierung in allen Bereichen des täglichen Lebens und - dadurch bedingt - die Erziehung zur verantwortlichen Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, also zu einer differenzierten Medienkompetenz und einer fundierten Nutzungsethik sein muss. Der Einsatz von Medien ist umso wichtiger, je fremder uns die Kultur der Zielsprache ist und je schwieriger es für uns ist, mit Menschen aus dem betreffenden Kulturkreis in Kontakt zu treten bzw. uns auch nur entsprechende Unterrichtsmaterialien zu beschaffen.

Andererseits sind die Lehrenden dadurch mit einer neuen Herausforderung konfrontiert: Durch Multimedia und autonomes Lernen wird das Lernen nicht - wie häufig vermutet - einfacher. Ganz im Gegenteil: durch die auf die Lernenden einströmende Datenfülle treten neue, bisher unbekanntes Probleme auf:

die Frage nach Objektivität, denn Medien sind keineswegs nur neutrale Kommunikationskanäle oder Vermittlungsinstanzen,

und die Notwendigkeit der Selektion.

Unsystematische, orientierungslose Informationssuche beschleunigt nämlich keineswegs den Lernvorgang, sondern führt zu Datenüberflutung und zur Zersplittung des Lernprozesses.

"Lernen lernen" muss demnach im Mittelpunkt des didaktischen Geschehens stehen. Die Rolle des Lehrers als Wissenscoach, als Vermittler von Wissen, sozusagen als personales Medium, besteht also in erster Linie darin,

die Lerninhalte festzulegen, zu systematisieren und abzustufen sie in didaktisch sinnvoller Form zu präsentieren um zur kritischen Beschäftigung mit dem Lerngebiet anzuregen.

Seine Aufgabe ist es,

die Schüler mit dem methodischen Handwerkszeug auszustatten, das ihnen ein Weiterlernen auf der Basis der bereits erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten ermöglicht und

sie dadurch in die Lage zu versetzen, an und aus echten Inhalten im Kontext authentischer Lernszenarien neues Wissen zu erwerben.

Das "Neue Lernen" wird also als Prozess der kritischen Informationsverarbeitung, -erarbeitung und -aufbereitung verstanden, Ziel der didaktischen Bemühungen ist letztendlich ein Hinführen zum lebenslangen Lernen. Diese Autonomie wird nicht durch die neuen Kommunikationskanäle allein erreicht werden können, doch bieten technologiegestützte Werkzeuge eine hervorragende Grundlage, dieses Ziel innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen in die Praxis umzusetzen. Es versteht sich von selbst, dass sich auch der Stellenwert des Lehrbuchs durch veränderte Sozialformen und die Individualisierung des Lernprozesses verändern wird.

Leider tragen bisher nur wenige der auf dem Markt angebotenen Lehrmittel diesen Aspekten Rechnung. Unkenntnis hinsichtlich neuer didaktischer Methoden, finanzielle Überlegungen und eine mangelnde Zusammenarbeit zwischen Software-Herstellern, Medienspezialisten, Fachdidaktikern und Sprachlehrern verleitet viele Produzenten dazu, Altbewährtem einfach ein neues Mäntelchen umzuhängen und dies als neueste Errungenschaft auf dem Markt der Lerntechnologie zu verkaufen.

Learning on demand

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Schüler lernen zunehmend nach ihren eigenen Interessen, lernen besser, wenn ihr eigenes Lerntempo berücksichtigt wird, lernen lieber in realen Situationen als mit didaktisch aufbereiteten Materialien. Der Einsatz des Computers und insbesondere des Notebooks mit allen damit verbundenen multimedialen Möglichkeiten stellt die große Chance dar, diesen Prämissen (endlich) gerecht zu werden und sie zur Qualitätsverbesserung des Unterrichts zum Einsatz zu bringen. Dazu gehören die kognitiv-konstruktivistischen Prozesse der Wissensverarbeitung ebenso wie das soziale Lernen gemeinsam mit anderen.Halten wir uns zunächst die veränderten Bedingungen vor Augen, mit denen der moderne Sprachunterricht konfrontiert ist:

In der globalisierten Welt wird Sprachkompetenz in der Muttersprache sowie in den wichtigsten Hauptverkehrssprachen vorausgesetzt

Sie ist ein wesentlicher Faktor bei der Gestaltung unseres beruflichen und privaten Lebens und bestimmt den Handlungs- und Entscheidungsspielraum jedes Einzelnen.

Ohne Sprachkompetenz ist interkulturelle Begegnung und Kommunikation mit den europäischen Nachbarländern und den ausländischen Mitbürgern nicht möglich.

Hand in Hand mit einem Prozess des Umdenkens über das Verständnis von Sprache als interkulturellem Verständigungsmittel wurden neue Erkenntnisse über die Möglichkeiten der Aneignung der verschiedenen sprachlichen Fähigkeiten gewonnen .

Faktenwissen über die Sprache, Kenntnis der grammatikalischen Regeln und des Vokabulars ist nicht das selbe wie die Fähigkeit, in bestimmten Situationen in derselben Sprache kommunizieren zu können.

Es muss der kulturelle Kontext berücksichtigt werden, der entscheidet, welche sprachlichen Mittel unter konkreten Umständen eingesetzt werden müssen.

Um in bestimmten Situationen korrekt kommunizieren zu können, hat ein Perspektivenwechsel stattzufinden, der sowohl linguistische also landeskundliche und kulturspezifische Aspekte berücksichtigt.

Der zeitliche Umfang, in welchem Sprachunterricht erfolgt, zwingt uns jedoch dazu, uns mit der Tatsache abzufinden, dass im Rahmen dieses Unterrichts nur einzelne Aspekte der Sprachwirklichkeit vermittelt werden können.

Das bedeutet, dass die Lernziele für die verschiedenen Schulformen und deren Vermittlung neu überdacht werden müssen. Schüler unterschiedlicher Schulformen und Schulstufen haben unterschiedliche Lernbedürfnisse und Lernweisen. Schüler im Kindergartenalter, Volksschüler oder Hauptschüler erlernen Sprache anders als Erwachsene, Schüler im Berufsbildenden Schulwesen stellen an den Sprachunterricht andere Erwartungen als Schüler der Allgemeinbildenden Höheren Schulen oder Studenten an Fachhochschulen oder Universitäten. Aufgabe einer spezifischeren Fachdidaktik sollte es demnach sein, gezielter auf die verschiedenen Gruppen von Sprachlernern einzugehen. Das erhöht die Motivation und führt zu Erfolgserlebnissen, die wiederum selbst zum Sprachenlernen motivieren. Notwendig ist die gezielte Vermittlung methodischer Vorgehensweisen beim Sprachenlernen und das Hinführen zu mündigem, selbstorganisiertem und selbstverantwortlichem, also autonomem Lernen.

Dazu ist eine grundlegend neue Lernorganisation erforderlich, in der die Funktionen der bisher am Lernprozess beteiligten Operatoren (Bildungsinstitutionen, Pädagogen und Lernende) neu zu definieren sind. Eine prozessorientierte Didaktik geht davon aus, dass

alle Aktivitäten und Aufgabenstellungen im Unterricht an die natürlichen, konstruktiven Prozesse des Wissenserwerbs anknüpfen und diese fördern sollten.

Hierbei besteht ein enger Zusammenhang zwischen der methodisch-didaktischen Vorstrukturierung des Stoffes und der gewählten Sozialform des Lernens.

Angesichts des interdisziplinären Charakters der neuen Medien treten die fachspezifischen Prinzipien gegenüber fächerübergreifenden Aspekten in den Hintergrund.

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Schule wird zu einem weitgehend "offenen", Lernangebot, zu einem "Haus des Lernens" für Lehrende und Lernende.

Neben rein "technischen Fächern" wie EDV (IT) und Textverarbeitung (TOP) ist es dringend erforderlich, dass bereits ab dem Grundschulalter ein neuer humanistisch-allgemeinbildender Unterrichtsgegenstand "Medienbildung" oder "Medienkompetenz" in den Regellehrplan integriert wird. Aufgabe dieses Faches wird es sein, Lehrplaninhalte wie Medienkunde, Kommunikationskultur, Medienrecht und Medienethik, Medienkritik, Mediennutzung und Mediengestaltung zu vermitteln.

Generell wird sich das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler ändern.

Der Lehrer ist nicht mehr Wissensvermittler sondern Lernberater oder -organisator. Ihm wird nach wie vor eine Schlüsselfunktion in der neuen Mediendidaktik zukommen und seine Aufgaben gehen über die von Trainern oder Moderatoren, Coachs oder learning facilitators weit hinaus.

Lerninhalte werden zunehmend zwischen Lehrer und Schüler ausgehandelt werden, der didaktisch kompetente Lehrer muss in der Lage sein, unterschiedliche

Lernstrategien aufzuzeigen und den Schülern vor Augen zu führen, dass diese - je nach Lerntyp - wirkungsvoll sein können.

Gut gestaltete handlungsorientierte Partnerarbeit gehört zu den bewährten Lernstrategien.

Auch im Bereich der Evaluation muss ein Umdenken stattfinden, wenn wir davon ausgehen, dass Wissen niemals absolut, sondern stets "viabel"11 ist, dass "falsches" Wissen keineswegs objektiv "falsch", sondern im jeweiligen Lernabschnitt als durchaus "passend" anzusehen ist. Es ist vielmehr eine der Aufgaben des Lehrers, eine Verbindung zwischen dem Erfahrungsweg des Schülers und der wissenschaftlich und gesellschaftlich konsensfähigen Problemlösung herzustellen und deren Bedeutung gegebenenfalls neu auszuhandeln, was allerdings nicht bedeuten soll, dass auch jeder Fehler akzeptiert wird.

Die mediengestützte Form des Arbeitens und Lernens wird in der Fachliteratur als "computer literacy" bezeichnet. Neben Schreiben, Lesen und Rechnen gilt der mündige, rationale Umgang mit Informationen heute schon als vierte Kulturtechnik. Diese ist Voraussetzung für unser zukünftiges kulturelles Selbstverständnis, den wirtschaftlichen Fortschritt sowie die internationale Verständigung innerhalb der Gesellschaften und zwischen den einzelnen Menschen.Wir stehen allerdings erst am Anfang dieses Prozesses. Viele notwendige Voraussetzungen - vor allem im curricularen und institutionellen Bereich sind bisher nicht gegeben. Hier muss ganz besonders auf die großen Defizite im Sinne von socialware als technologische Unterstützung und didaktischer Support - insbesondere in den humanistischen Fächern - hingewiesen werden. Nur ein rasches Agieren seitens der Verantwortlichen kann einer Zweiteilung der Lehrerschaft in Computer-Freaks und computer illiterates entgegenwirken.

11"Handlungen, Begriffe und begriffliche Operationen sind dann viabel, wenn sie zu den Zwecken oder Beschreibungen passen, für die wir sie benutzen." Glasersfeld, Ernst.(1995) Radikaler Konstruktivismus. Ideen, Ergebnisse, Probleme (S.43).

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Projektunterricht

Kreative Lernprozesse, Gruppenarbeit, die Durchführung und daran anschließende Präsentation von Projekten nehmen in der veränderten Lernkultur immer größeren Platz ein. Für einen erfolgreichen Lernprozess wird immer wieder gefordert, dass im Unterricht möglichst mit authentischen Materialien gearbeitet wird. Zusätzlich erscheint es notwendig, auch im Bereich der Aufgabenstellungen auf möglichst realitätsnahe und authentische Lernszenarien Wert zu legen, denn Teamkompetenz und Kommunikationsfähigkeit sind wichtige Schlüsselkompetenzen um im beruflichen Wettbewerb bestehen zu können. Handlungs- und produktorientiertes Lernen in Form von Projekten gewinnt folglich immer größere Bedeutung. Die größte Herausforderung in diesem Bereich besteht darin, den Brückenschlag zwischen Individualität und Sozialisierung in einer hochtechnisierten Lernumgebung herzustellen Gerade hier ist ein Coaching durch den Lehrer besonders wichtig, dessen vordringlichste Aufgabe es ist, die Lernenden zu einem verantwortungsbewussten, selbstorganisierten Lernen - auch on the job innerhalb der Gruppe hinzuführen.

Kernbegriffen wie Autonomie, Kooperation und Kreativität sollte daher in einer neuen, mediengerechten Sprachpädagogik und deren Umsetzung in den Schulalltag primäre Bedeutung zukommen. Dabei dürfen Partnerschaftlichkeit und gemeinsame Arbeit jedoch in keinem Widerspruch zur individuellen Auseinandersetzung mit dem Thema und zur Realisierung individueller Handlungsziele stehen. Das setzt eine profunde Auseinandersetzung mit der Methodik und Didaktik und eine andere, den veränderten Lernumständen Rechnung tragende Form der Korrektur und Leistungsfeststellung voraus. Die Erarbeitung neuer Evaluationsformen zur Messung individueller Leistungen ohne allzu kontrollierend in den Arbeitsprozess der Gruppe einzugreifen stellt daher für die Pädagogik in diesem Bereich eine vordringliche Aufgabe dar. Nur so können wir dem Auftreten von unerwünschten Konsequenzen wie dem Vortäuschen von Leistung im Schutz der Gruppe bzw. der Frustration durch subjektiv als zu gering gewürdigtes personelles Engagement und dem damit verbundenen Entstehen eines kontraproduktiven Lernklimas entgegenwirken.

Internet

Das Internet ist ein Medium unter anderen. Es ist anderen Medien in vielen Bereichen überlegen, da es zusätzlich zu seinen multimedialen und multiperspektiven Komponenten auch einen kommunikativen und kooperativen Aspekt mit einschließt und eine spezielle Dynamik erzeugt. Sein Wert für die Schule als Bildungs- und Sozialisationsmittel ist demnach sehr groß. Die Einbindung des World Wide Web als Unterrichtsmedium und Hilfsmittel zur Unterrichtsvorbereitung in den normalen Unterrichtsbetrieb führt zwangsläufig zu einer Öffnung der Schule, wenn wir an das Kommunizieren mit Tandem- und Projektpartnern, Partnerschulen oder Übungsfirmen per E-Mail oder Online Messaging denken. Ein weiterer positiver Effekt ist die Förderung des interkulturellen Lernens sowie des schulischen aber auch außerschulischen Wissenserwerbs in der vernetzten Gesellschaft. Durch die Aufhebung räumlicher und zeitlicher Distanzen und die Vernetzung verschiedenster Unterrichtsfächer hat es bereits heute das Lernen qualitativ verändert.

Im Sprachunterricht kommt dem World Wide Web besondere Bedeutung zu: Es öffnet uns sekundenschnell das Tor zur der entsprechenden Zielkultur und bietet zusammen mit den neuen Kommunikationstechnologien die Möglichkeit zur

unmittelbaren und authentischen Teilnahme an Sprache und Kultur des Landes der

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Zielsprache (Empfang von fremdsprachigen Radio- und Fernsehsendungen, Online-Versionen der Tageszeitungen, Kontakt und Austausch mit native speakern etc.).

In der neuen Fremdsprachendidaktik werden künftig reale Dialoge mit Gesprächspartnern aus aller Welt den Platz künstlicher Lehrbuchdialoge einnehmen,

real life tritt an die Stelle konstruierter Lernsituationen.

Im Gegensatz zu den Printmedien besitzt das Internet 2 grundlegende Vorteile: Authentizität und Umfang des Materials. Für Schüler und Lehrer ist es jederzeit möglich, sich aktuellste Informationen zu einem beliebigen Thema zu beschaffen und auszuwerten. Ihr Einsatz im Fremdsprachenunterricht steht in direktem Verhältnis zum sprachlichen Niveau und zum kognitiven Potential der Lernenden. Es ist Aufgabe des Lehrenden, solche fremdsprachlich kodierten Informationen auf ihre Verarbeitungsanforderungen und somit für ihre Eignung für den Unterricht zu überprüfen.Durch seine Struktur bedingt ist das Internet ein offenes, dezentrales, diskursives und zutiefst demokratisches Medium. Jeder Surfer ist auch potentieller Schreiber, jeder, der über einen PC und einen Internetanschluss verfügt, kann aktiv eine eigene Website gestalten und Statements zu jedem beliebigen Thema abgeben. Das ist es auch, was das Internet grundlegend von anderen audiovisuellen Medien wie z.B. dem Fernsehen unterscheidet, wo dem Zuschauer lediglich eine passiv-rezeptive Position zukommt. Gerade die enorme Informationsfülle und die damit verbundene Gefahr einer unkritischen, distanzlosen Informationsübernahme ("Cultural AIDS"12), die von den Lernenden mit dem Erwerb echten Wissens verwechselt wird, stellt andererseits auch eines der größten Probleme im Zusammenhang mit diesem Medium dar. Medienpessimisten befürchten, dass das Technopol zu einem "konfusen Weltbild ohne Richtlinien für die Einschätzung der Wichtigkeit der Entscheidungen, ohne moralische Maßstäbe, ohne Verantwortung, ohne Sinn und Verstand [führen wird]."13 Medien dürfen nämlich nicht als neutrale Werkzeuge angesehen werden. Sie bestimmen Wahrnehmung, Denken und Erkenntnisbildung des Menschen und beeinflussen somit Kultur und Gesellschaft einer Epoche. Technische und soziale Medienkompetenz, d.h. die Fähigkeit, das angebotene Material zu selektieren, evaluieren und bearbeiten - verbunden mit Medienkritik im Sinne eines kritischen Hinterfragens bestehender wirtschaftlicher und politischer Machtstrukturen - stellt daher eine für die Zukunft relevante Kulturtechnik dar und sollte als wesentlicher Faktor der Allgemeinbildung angesehen werden. Es ist Aufgabe der Schule, den Jugendlichen zu helfen, in einer pluralistischen Gesellschaft ihre eigene Identität zu entwickeln. Wie bei allen Medien ist auch hier entscheidend, in welchem Ausmaß das Internet in den Unterricht mit einbezogen wird, was durch das Eindringen des Internet in die Schule geschieht und welchen Einfluss wir als Lehrer darauf nehmen können.

Fest steht, dass Menschen ohne Zugang zu den modernen Kommunikationsstrukturen ein rapide wachsender Bereich des Weltwissens unzugänglich und verborgen bleibt. Infolgedessen fehlen ihnen wichtige Schlüsselpotentiale für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben. Ohne die Verpflichtung der Schule zur flächendeckenden, demokratischen Nutzung der neuen Technologien wird das Ziel der Chancengleichheit für alle Bürger (social inclusion) in Zukunft nicht zu verwirklichen sein.

In diesem Sinne ist die Rolle der Neuen Technologien in der Schule des 21. Jahrhunderts als Element der Bereicherung der Lernwelt zu verstehen. "Neues" Lernen impliziert aber keineswegs ihren ständigen Einsatz, denn prinzipiell geht es darum, in Zukunft den methodischen Möglichkeiten des Lernens und der Frage nach dem Wie des Wissenserwerbs größere Aufmerksamkeit zu schenken. Die eigentliche Veränderung liegt dabei darin, den Menschen als Individuum mit seinem subjektiven Erfahrungsbereich ins Zentrum des Lernens zu stellen. Lernplanung und Lernaktivitäten müssen auf die Seite der Lernenden verlagert werden. Die Nutzung Neuer Technologien zur Kommunikation, zur Informations- 12"We suffer from a kind of cultural AIDS." Postman, Neil. 1990.

13 Postman, ibid.

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und Wissensaufbereitung und -verarbeitung in Lehr- und Lernprozessen muss integraler Bestandteil der Lehrerausbildung werden. Sie kann zu einer wirklichen Erneuerung von Lernen bis hin zu neuen, anwendungsorientierten Organisationsmodellen mit beitragen. Es ist Aufgabe der Bildungspolitik

langfristige Unterrichtsmodelle und Ausbildungsstrategien zu entwickeln, mit der Wirtschaft zu kooperieren, die Lehrer durch entsprechende Fortbildungsveranstaltungen im Bereich

Medienkompetenz, Fachdidaktik und IT für ihre Arbeit als kompetente Lernorganisatoren im Zeitalter der Informationsgesellschaft zu qualifizieren

und ihnen ein geeignetes Netzwerk mit Ressourcen zur Unterrichtsgestaltung, Aus- und Weiterbildung sowie zum technischen Support zur Verfügung zu stellen.

Zu diesem Zweck muss auch im universitären Bereich ein Umdenken stattfinden. Die Fokussierung auf neue, transdisziplinäre Studienrichtungen und Unterrichtsfächer mit einer integrierten medienpädagogischen Qualifizierung und einer gleichzeitigen Verbesserung der didaktischen Kompetenz könnte unnötigen Überschneidungen von Schulfächern und Unterrichtszielen entgegenwirken. Internet und neue Medien werden sich erst dann als sinnvoller Bestanteil eines konstruktiv-kooperativen Unterrichts erweisen, wenn die bestehenden institutionellen und finanziellen Hindernisse überwunden sind.

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Weblearning und Sprachkompetenz: Wie können die Neuen Medien zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit im Fremdsprachen-Unterricht eingesetzt und Defizite im Bereich der aktiven mündlichen Sprachkompetenz vermieden werden?

Die von Wirtschaft und Gesellschaft an Schul- und Universitätsabsolventen gestellten Anforderungen sind dispositive Fähigkeiten, Team- und Kooperationsfähigkeit, Eigeninitiative, Selbstverantwortung, Selbständigkeit, Erfassen von Zusammenhängen, vernetztes Denken, Kommunikationsfähigkeit, Sprachkompetenz, kundenbezogenes Verhalten, Präsentationsfähigkeit, rhetorische Fähigkeiten und die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen.

eLearning bedeutet die Verschmelzung von Lehrinhalten und Internet, wobei Angebot und Vermittlung von Wissensinhalten mittels Einsatz moderner Technologien realisiert werden, Die zunehmende Einbeziehung von Online-Lernumgebungen in den Fremdsprachenunterricht stellt eine große Chance dar: die der authentischen Kommunikation in realen Situationen. Das Internet bietet sich als ideales Beschaffungsmedium für Texte, Audio- und Videodateien an. Aktuelle Informationen zum gesellschaftlichen und politischen Leben im Land der jeweiligen Zielsprache lassen sich über das Internet relativ leicht eigenständig beschaffen. Gezielt ausgewählt und bei Bedarf entsprechend bearbeitet und, können diese aufgrund ihrer Aktualität und Authentizität dem Lehrbuch gegenüber Vorteile bieten, sofern eine didaktische Vorauswahl und begleitende Unterstützung durch den Lehrer gewährleistet ist.

Das Internet als Textarchiv: Was unterscheidet Texte aus dem Internet vom traditionellen Lehrbuchtext?

Lehrbuchtexte sind im allgemeinen auf gesteuerte sprachliche Progression hin angelegt, in Originaltexten begegnen wir einer großen Vielfalt von Ausdrucksmöglichkeiten. Das Internet bereichert den traditionellen Unterricht um wertvolle Dimensionen. Es liefert landeskundliche Informationen "aus erster Hand", bietet Freiräume für eigenständige Informationsbeschaffung, Texterschließung und Textproduktion und ermöglicht themenorientierte, fächerübergreifende Projektarbeit nicht nur innerhalb der eigenen Schule, sondern weltweit. Die Inhalte können beliebig vernetzt, skaliert und an den individuellen Lernstil und die gewünschte Lerngeschwindigkeit angepasst werden

Die Textarbeit im Fremdsprachenunterricht ist weitgehend von der Schwierigkeit der Texte abhängig. Hilfestellung und begleitende Unterstützung durch den Lehrer sind aber unbedingt nötig.

Das Internet als Materialquelle für Hör- Lese- und Sprechübungen

Mittlerweile existiert eine breite Palette Web-basierter Lernsysteme mit unterschiedlichen Leistungsmerkmalen.

Immer mehr Content-Server, Radio- und Fernsehsender sowie große Tageszeitungen bieten in letzter Zeit Hörtexte und Videofiles an, die kopiert und auch offline im Unterricht eingesetzt werden können.

Online-Schulen stellen zu Werbezwecken kostenlose Listening Exercises ins Netz. Dazu gibt es ein immer größeres Angebot an Online-Übungen und Tests zum eigenständigen Spracherwerb mit Direktevaluation. Diese Übungen dienen dem Üben, Vertiefen und des Wiederauffrischen von Wissen, Fertigkeiten oder Fähigkeiten und fördern den Lernfortschritt. Bei vielen dieser Anbieter kann mittlerweile auch Distance Learning in Anspruch

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genommen werden, eine Form des Lernens, bei der sich der Lernende nicht an einen bestimmten Ort begeben muss.

Auch zu den meisten Lehrbüchern existieren mittlerweile auf sie abgestimmte Lern- und Übungsprogramme, Tests sowie weiterführende Arbeitsblätter.

Multimediale Software

Die multimediale und interaktive Präsentation von Unterrichtsinhalten, offline wie online, bereichert den Unterricht, Das Interesse an multimedial aufbereiteten Lehrmitteln und insbesondere am Internet hat bei den Schülern nicht nachgelassen und die meisten von ihnen sehen darin einen Motivationsfaktor für den Unterricht. Der Erwerb neuen Wissens wird zumeist als "spielerisch" empfunden, Lernen wird zum Entdecken, Erforschen, zum pädagogischen Abenteuer, denn durch den Einsatz von Hypertext und Interaktivität verläuft multimedial gestützter Unterricht eher zyklisch als in linear verlaufenden Prozessen.

Elektronische Vokabeltrainer - oft sogar Free- oder Shareware - ermöglichen den Aufbau und das Einüben eines thematischen Grundwortschatzes, der ständig ausgebaut und individuellen Bedürfnissen angepasst werden.

Multimedial gestütztes Lernen und Üben ersetzt allerdings nicht den Lehrer und den herkömmlichen Wissenserwerb sondern hat vielmehr eine ergänzende Funktion (Auffüllen von Defiziten, Einüben und Vertiefen des Gelernten in individuellem Tempo).

Es mangelt jedoch in diesem Bereich noch an Qualitätsstandards, die von allen Seiten dringend ,gefordert werden und an einer kompetenten, effizienten und nutzbringenden Umsetzung im Unterricht, der eine entsprechende Schulung der Lehrkräfte vorausgehen muss.

Interkulturelle Didaktik

Die aktive Sprachkompetenz kann synchron oder asynchron im Rahmen von Briefpartnerschaften, E-Mail- und Internetprojekten, Schüleraustauschprogrammen oder in Übungsfirmen erprobt und erweitert werden. Auch in diesem Bereich stellt das Internet eine große Verbesserung gegenüber früher dar, denn der Austausch per E-Mail oder im Chat erfolgt in Echtzeit - lange Wartezeiten auf die Antwort von Partnerklassen oder Parterfirmen gehören der Vergangenheit an, Projekte können kostensparend und in relativ kurzer Zeit realisiert werden. Die Kommunikation mit Muttersprachlern ist bereits Zweck an sich, E-Mailprojekte ermöglichen einen schnellen, formlosen Austausch schriftlicher Texte weltweit, fördern darüber hinaus die Völkerverständigung und motivieren zur echten Sprachproduktion. Die SchülerInnen schreiben nicht mehr nur für den Lehrer, sondern erhalten echtes Feedback von realen Personen. In der Übungsfirma werden keine fiktiven Briefe anhand von Angaben aus dem Lehrbuch geschrieben, die Kommunikationspartner und Situationen sind real. Im Sprachlernprozess kann dieses Medium außerdem dazu eingesetzt werden, um konkrete Anfragen an Sprachlehrer oder Native Speaker zu richten, oder - da auch größere Dateien als Attachment beigefügt werden können - um schriftliche Arbeiten kommentiert korrigieren zu lassen. Ferner steigert diese Form der Kommunikation natürlich die Fähigkeiten des Lernenden im Bereich des schriftlichen Ausdrucks.

Die synchronen Kommunikationstools Chat und Online Messaging eignen sich sowohl zur Steigerung der schriftlichen, als auch der spontanen "mündlichen" Sprachkompetenz, da es sich hierbei um verschriftlichte mündliche Gespräche handelt. Die Lernenden können ihre kommunikativen Fähigkeiten im natürlichen Gespräch mit Gleichaltrigen - unter authentischer Verwendung der Fremdsprache - erproben. Anders als beim Mailen müssen hierbei allerdings alle beteiligten Partner im Netz sein, was bei Tandemprojekten bzw. in der

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Übungsfirma eine vorausgehende Planung erforderlich macht. Diese Formen der Echtzeitkommunikation eignen sich auch sehr gut für eine unmittelbare Hilfestellung zu einem Problem. Dem unmittelbaren Spracherwerb sind allerdings durch die in Chatrooms ähnlich wie beim Verfassen von SMS beliebten Abkürzungen, die oft nur von Muttersprachlern oder Insidern verstanden werden, Grenzen gesetzt.

Eine weitere Möglichkeit, online zu kommunizieren ist die Internet-Telefonie, welche sich allerdings vom herkömmlichen Telefonieren nur sehr wenig unterscheidet und in Anbetracht der ständig sinkenden Kosten für Fern- und Überseegespräche einerseits und der zur Zeit noch relativ schlechten Qualität der Verbindungen andererseits keine echte Alternative darstellt. Wir sollten diese Art der Internet-Kommunikation dennoch nicht außer Acht lassen, denn sie ermöglicht trotz qualitativer Defizite das Trainieren der aktiven Sprachkompetenz im mündlichen Bereich.

Video Conferencing stellt eine Kombination verschiedener multimedialer Ausdrucksformen wie Internet-Telefonie, schriftliche und grafische Kommunikation dar. Da bei dieser Kommunikationsform Ton und Bild in Echtzeit (real time) an einen anderen Rechner im Internet geschickt werden können, eignet sich Video Conferencing ebenfalls sehr gut für den Fremdsprachenerwerb in Sprach-Tandems sowie aufgrund seiner visuellen Komponente für die Übermittlung von Lerninhalten, die ein Vorzeigen erfordern.

WebQuests - Wissenserwerb durch Weitergabe von Wissen

Webteaching bzw. Weblearning hat seinen Ursprung im englischsprachigen Raum. WebQuests, WebLessons und WebEnquiries sind die wichtigsten Formen webgestützten Lernens in einem leicht anwendbaren technischen Rahmen, der mit beliebigen fachlichen Inhalten gefüllt werden kann

Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler, die bei der Arbeit im Netz sich selbst überlassen werden, durch die Auseinandersetzung mit der großen Fülle an authentischem Material sehr schnell überfordert und in der Folge auch sehr schnell demotiviert sind.

Das WebQuest-Verfahren geht von der Voraussetzung aus, dass Schülerinnen und Schüler für eine erfolgreiche Arbeit mit Ressourcen aus dem Internet einen klaren situativen Rahmen mit entsprechenden Vorgaben und Arbeitszielen benötigen. Das WebQuest-Modell basiert außerdem auf einer Kombination der immersiven (Immersion = Eintauchen) und der konstruktivistischen Theorie im Fremdsprachenunterricht. Immersiver Unterricht geht davon aus, dass man eine Sprache dadurch lernt, indem man sie möglichst schnell und intensiv sachbezogen anwendet. Das kennen lernen der fremden Kultur geht damit Hand in Hand und daher trägt dieses Modell dazu bei, eine positive Einstellung der Lernenden gegenüber der Zielkultur aufzubauen. WebQuests beruhen aber auch auf Überlegungen der konstruktivistischen Lerntheorie, welche von der Prämisse ausgeht, dass erfolgreiches Lernen auf selbständigem Wissenserwerb und dessen praktischer Anwendung beruht. Konstruktivistischer Sprachunterricht nimmt die vorhandenen Wissenskonstruktionen der Lernenden zum Ausgangspunkt und ist überwiegend projektorientiert. WebQuests sind eine ausgezeichnete Methode zur Strukturierung von Weblearning-Einheiten und zur Förderung handlungsorientierten Lernens. Die Lernenden erhalten den Auftrag, eine reale Problemstellung zu lösen, indem sie das Internet als authentische Informationsquelle verwenden. Jedem WebQuest sollte allerdings zunächst eine Einführung in das Thema in Kombination mit entsprechenden Hintergrundinformationen durch den Lehrenden vorausgehen. Die Arbeitsaufgaben werden als Arbeitsblatt (Word, HTML oder PowerPoint-Format) ins Netz gestellt. Dieses enthält neben genau definierten Zielen und

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diversen Arbeitsaufträgen auch Hinweise auf Links und andere Materialien (Wörterbücher, multimediale Enzyklopädien, Lehrwerke, Grammatiken, Lernsoftware), die zum Lösen der Aufgaben geeignete Informationen beinhalten.

Hierbei unterscheiden wir nach Dodge (1995) Short Term WebQuests, kleinere WebQuests, die sich auf eng begrenzte Fragestellungen beziehen, von den LehrerInnen in der Aufgabenstellung klar vorstrukturiert sind und Longer Term WebQuests, deren Ziel der Ausbau und die Vertiefung von Wissen ist. Hierbei sollen die Lernenden ein bestimmtes Wissensgebiet genauer analysieren und dadurch in die Lage versetzt werden, einen Transfer zu anderen Bereichen herstellen zu können. Lernen anhand von WebQuests erfolgt in Kleingruppen, wobei die einzelnen Gruppen gleichzeitig unterschiedliche Arbeitsaufträge zu erledigen haben und den Lernenden ein hohes Maß an Eigenverantwortung beim Erwerb von Wissen übertragen wird. Der jeweilige Arbeitsfortschritt wird in einem "Lerntagebuch" von den Schülern festgehalten, welches auch zu Evaluationszwecken herangezogen werden kann. Die Ergebnisse der jeweiligen Aktivitäten werden am Ende präsentiert (ein essentielles Element beim Einsatz dieser Methode im Hinblick auf die Vermeidung des Entstehens von Defiziten im Bereich der aktiven mündlichen Sprachkompetenz, deren Training beim Lernen mit Internet und Notebooks leicht zu kurz kommen kann), koordiniert und (als PowerPoint-Präsentation oder als Webseite) ins Netz gestellt. Auf diese Art entstehen sogenannte "Wissenswelten", die wiederum von anderen Schülergruppen als Ressourcen verwendet werden können. Dabei zeigt sich, dass die weltweite Verbreitung ihrer Arbeiten die SchülerInnen dahingehend motiviert, dass sie ihren eigenen Arbeiten mehr Wert zubilligen und auch deutlich mehr auf die Qualität ihrer Texte und das Layout ihrer Präsentationen achten.

Notebooks und mündliche Kommunikation: die spezifische Situation in der Notebook-Klasse

Im allgemeinen verändert sich das Unterrichtsgeschehen durch den Einsatz von Notebooks in wesentlichen Bereichen:

Der Unterricht ist durch projektmäßiges Arbeiten mit Arbeitsblättern gekennzeichnet Die SchülerInnen sind mehr als zuvor gefordert, am Unterrichtsgeschehen aktiv

mitzuwirken Der Lehrer als Moderator greift lenkend und beratend in den Unterrichtsablauf ein auftretende Probleme werden von den Schülern zumeist untereinander besprochen

und geklärt.

Mit dem Notebook-Projekt sollen den Schülern die wie eingangs beschrieben von der Wirtschaft geforderten Schlüsselqualifikationen vermittelt werden. Dabei sind für den Fremdsprachenunterricht Kommunikation und Information von zentraler Bedeutung, kommunikative Kompetenz ist sein oberstes Ziel.

Mit dem Internet wird die Einsatzmöglichkeit des Computers für das Sprachenlernen erweitert, es ermöglicht es den LehrerInnen, ihren Unterricht mit Hilfe visueller und akustischer Medien aufzuwerten. Einzelne Begriffe, Sätze und Sprechintentionen lassen sich visuell einführen, Hörverständnis kann mit Hilfe von topaktuellen News geübt werden.

Für die spezifische Situation in Notebook-Klassen können wir grundsätzlich festhalten:

Die Lernziele des Fremdsprachenunterrichts werden durch den Einsatz des Notebooks keinesfalls in Frage gestellt

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Das Notebook soll den Unterricht nicht dominieren, sondern als weiteres methodisches Hilfsmittel die traditionellen Medien wie Tafel, Heft und Lehrbuch. ergänzen

Die jeweilige Fremdsprache bleibt nach Einführung des technischen Fachvokabulars nach wie vor Arbeitssprache im Unterricht.

Jede Beschäftigung mit Originaldokumenten aus dem Internet sollte auch als Sprechanlass für den Unterricht (Dialoge, Rollenspiele, Diskussionen im Klassenforum, Referate etc.) gesehen werden.

Aus der Arbeit mit Notebooks und mit dem Internet ergibt sich überdies die Chance, den Lernenden eine individuellere Form der Betreuung als bisher zukommen zu lassen, den Zusammenhalt in der Klasse durch neue Formen partnerschaftlicher Zusammenarbeit zu stärken und autonome Lernverfahren zu ermöglichen wodurch Fremdsprachenunterricht in positivem Sinn verändert werden kann.

Aufgabe des Unterrichts im 21. Jahrhundert wird also das Hinführen der Jugendlichen zu einem professionellen Umgang mit Daten sowie die Überarbeitung dieser Informationen zur persönlichen Nutzung und zur interkulturellen Kommunikation mit Hilfe des Mediums Internet sein. Das bedeutet gleichermaßen Erziehung zur Medienkompetenz, zur Sprachkompetenz und in Verbindung damit zu Verständnis, Toleranz und Offenheit gegenüber anderen Kulturen.

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Content sharing

Aktiv Content erstellen und im WWW publizierenJe mehr Beiträge, umso mehr Ressourcen für jeden einzelnen.

Beispiele:

in Word oder HTML, zum Online-Lesen bzw. Ausdrucken (z.B. Grammatikregeln, Verbenliste etc)

Quiz: verschiedene Arten. Online. Software: Hot Potatoes (Half Baked Software), Textoys, Clic, ...Fragen zu einem bestimmten Stoffgebiet. Selbstgesteuertes Lernen.Direktevaluation. Spezielles Grammatik-Kapitel, Phrasen zur Handelskorrespondenz,...)Hot Potatoes: http://web.uvic.ca/hrd/halfbaked/Tutorial in deutscher Sprache zum Online-Lesen und Herunterladen: http://www.hotpotatoes.de/tutorial/contents.htmClic 3.0 (Übungsprogramme selbst erstellen ohne Programmierkenntnisse): http://clic.eduhi.at/ . Clic-Download: http://clic.eduhi.at/haupt.php3?url=software.php3

Unendliche Geschichte/Interactive Fiction: Anfang der Geschichte wird ins Netz gestellt. Jeder kann weiterschreiben21st Century Scripts: http://scripts.21stcenturyhost.net/Sprachwerstatt der Romanistik Wien: http://www.sprachwerkstatt.com

Arbeitsblatt mit Leitfragen zu einer speziellen Website (Landeskunde, Wirtschaft,...)

Internet-Parcours: Gelenkte Reise durch das WWW, kennen Lernen mehrerer Websites zu einem bestimmten Themaz.B. e-LISA: http://www.e-LISA.at

WebQuest: Thema wird in kleine Einheiten unterteilt. Klare Aufgabenstellung. Lösung der Aufgaben mit Hilfe des Internets. "Lernspirale": Ergebnisse werden im Internet präsentiert und anderen Schülern zur Verfügung gestellt.WebQuest-Website: http://www.web-quest.ch

Diskussionsforum: offen oder moderiert. Beiträge zu einem bestimmten Thema werden gesammelt.amazingforums: http://www.amazingforums.comYahoo!-Groups: http://www.yahoo.com

Fachportal : interaktiv (jeder kann Links eintragen) oder moderiert (Fachbetreuer selektiert Material), alle Ressourcen zu einem bestimmten Gegenstand werden an einer Stelle gesammelt und sind dort abrufbar, Zeitersparnis bei der Recherche, breites Angebot.eduhi.at: www.eduhi.at

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Überlegungen zur Planung von Unterrichtseinheiten mit dem Internet

"Die Hälfte seines Wissens nimmt der Mensch über Bilder auf,ermittelten amerikanische Forscher,ein weiteres Viertel über das Gehör.

15 Prozent erfährt er aus Unterhaltungen mit Freunden und Bekanntenund nur 10 Prozent durch Bücher und Zeitschriften.

Herkömmlicher Unterricht basiert dagegen zu über 90 Prozentauf Schulbüchern und Quellentexten."

(Der Spiegel 9 (1994), S. 108

Titel der UnterrichtseinheitZielgruppe: Gegenstand

Lernjahr/Klasse/Alter der Schüler

Grundsätzlich gilt Das Planungshandeln des Lehrers/der Lehrerin muss folgende Fragen fokussieren: WAS - WARUM - FÜR WEN - WOZU - WIE

Angaben zur umfassenden Unterrichtseinheit (Rahmenthema) und Einordnung der Unterrichtseinheit in die Unterrichtssequenz

TIPP: Unterrichtseinheiten, die auf der Arbeit mit dem Internet basieren oder für Notebook-Klassen bestimmt sind sollten immer langfristig und großräumig geplant werden, d.h. Unterrichtsvorbereitung bezieht sich nicht auf eine Einzelstunde, sondern immer auf einen Unterrichtszusammenhang (Unterrichtseinheit, -sequenz, Lehrgang, Projekt).

kurze, allgemeine Einführung (Arbeitsbereich, Bezug zum Lehrplan, Situierung im Unterrichtszusammenhang, welche Aufgabe hat die Stunde für die gesamte Reihe? Welche Funktion hat sie in der Unterrichtssequenz?

Aus Lehrplänen leiten sich in der Regel noch keine Themen oder Inhalte für Unterrichtssequenzen ab, sie machen vielmehr "Problemfelder" mehr oder weniger verbindlich: Zeitungsberichte (Lesen), Funktion des Verbs (Grammatik) oder Wortfamilien (Orthographie). Themen müssen - auf Grundlage der Sachanalyse - im Unterricht in Tätigkeiten zurückverwandelt werden, die von lebendigen Problemen ausgehen oder eigenes Handeln, Beobachten, Nachdenken anstoßen

Situierung dieser Unterrichtseinheit im Verhältnis zu Vorausgegangenem und Folgendem, Fächerübergreifende Aspekte (Projektunterricht?) Was gehört alles dazu (fachspezifisch - fachübergreifend)? Wie hängt es zusammen? In welcher Reihenfolge ist es am besten zu lernen?

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Unterrichtsziele . Welches Ziel wird angestrebt (Lehrstoff/Inhalte beherrschen, Fähigkeit oder Technik vermitteln, erzieherisches oder ethisches Ziel, Lösung eines Problems, Anwendung von Gelerntem usw. ...)? Was sollen die Schülerinnen und Schüler am Ende erlebt, erfahren und begriffen haben (Zielrahmen, Stundenziel, Teilziele, längerfristige und sonstige Ziele ) und inwieweit sollen sie in der Lage sein, dabei selbständig zu handeln? Sind diese Erwartungen realistisch? Sind die dazu notwendigen Voraussetzungen bei den Schülerinnen und Schülern vorhanden? Wie kann man anschließend erkennen, ob die gesetzten Ziele erreicht sind (Miteinbeziehung der Evaluation beim Planen der Unterrichtseinheit)?

Thema der UnterrichtsstundeKriterien für die Planung der Stunde Analyse des Lerninhalts (Kernaktivitäten und Differenzierungen) Analyse

der konkreten Aufgaben und Lerntätigkeiten (Wissens-, Verstehens, Sprach- oder Handlungsebene). Gliederung des Unterrichts in Phasen (vorgesehene Zeit), Wechsel der Methoden (didaktisch und lernpsychologisch begründet), Beschreibung der erwarteten Ergebnisse/Reaktionen, die aus den Teilzielen resultieren.

Lehrstoff begrenzen! KISS - Keep it simple and stupidKernstoff vermitteln - darüber hinausgehend nur Fähigkeiten, kein Fachwissen

Bildungsgehalt für Lernende. Habe ich die Aufgabenstellung genau genug beschrieben? Ist dem Schüler das Ziel der Unterrichtseinheit bekannt? Weiß er, was von ihm am Ende der Stunde erwartet wird?

Wie vermittle ich diesen Inhalt?(Unterrichtsverlauf) Wie werde ich den unterschiedlichen Leistungsmöglichkeiten gerecht? Wie kann man Nichtaktive integrieren? Welche Schwierigkeiten können auftreten und wie kann man reagieren? Welche Sicherheitsvorkehrungen sind zu treffen?

Lernen setzt da ein, wo es gelingt, die Schüler/innen hinter den Stoff zu den Tätigkeiten zu führen (Aebli)

Kenntnisse/Fähigkeiten, Voraussetzungen und Interessen der Lernenden (organisatorisch, motorisch, kognitiv). Wie sieht es mit "wahrnehmen - erfahren - begreifen - handeln" , d.h. mit der Entwicklung von Kompetenzen in unterschiedlichen Stufen aus? Kennen die Schüler/innen die notwendigen Methoden? Wissen sie, wo sie die erforderlichen Programme finden? Sind sie gewohnt, zusammen zu arbeiten? Haben sie Erfahrungen im Gruppenunterricht?

Woran schließt Unterrichtseinheit bzw. -stunde an?

Ingeborg Kanz: Internetnutzung im Fremdsprachenunterricht 28

Wie soll der Einstieg erfolgen? Wie aktiviert man alle Schülerinnen und Schüler? Wie schafft man Neugier, Spaß, Spannung, ...? Wie setze ich phaseneinleitende Hauptimpulse? Wie kann man einen Abschluss erreichen, der eventuelle Aggressionen abbaut, motorisch beruhigt, das Geleistete zusammenfasst und (positiv) bewertet, einen Ausblick auf nächste Stunden bietet, Neugier für Folgendes schafft? Was werde ich in der Folgestunde machen? (roter Faden vs. lineare Unterrichtsstrucktur)

spezielle Ziele, z.B. Entwicklung eines Europäischen Bewusstseins, kritische Einstellung gegenüber Medien entwickeln etc.

Methodischer Aufbau( Zeit, Lernschritte, Inhalt, Methoden, Medien, Lernziele)

ACHTUNG! Organisatorische und technische Maßnahmen kosten mehr Zeit, als man vermutet; in Phasen selbständiger Arbeit brauchen Schüler mehr Zeit, als man im Allgemeinen denkt; gerade jüngere Schüler können noch nicht so flott lesen und/oder schreiben, wie man voraussetzen möchte.

Inhalt und Bewältigung (Zielfrage und Methode)

Lernschritte(Unterrichtsphasen): Einführungsphase, Erarbeitungsphase, Übungs- und Festigungsphase, Vertiefungsmöglichkeiten, weitere Übungsangebote?

Welche Unterrichtsmaterialien bieten sich an. Sind Arbeitsblätter zu erstellen? Copyright beachten.

Aufwertung konventioneller Lehrinhalte durch neue Medien. Welche Medien werden eingesetzt (CD-Rom, Internet, Video, DVD,

Audiodokument, Overhead-Projektor, Beamer...)? Warum? Sind die bereitgestellten Medien in Funktion, Auswahl und Umfang der Sache angemessen? Welche Vorteile hat das spezielle Medium gegenüber anderen Medien? Kann es die Schüler motivieren? Welche Lernerfolge sind zu erwaren? Welche technischen Voraussetzungen sind erforderlich? Medienkritische Überlegungen. Muss reduziert werden? Keine mediale "Überfrachtung", kein Zuviel an Information ("lost in hyperspace"). Erlaubt das gewählte Medium eigenverantwortliches, selbstgesteuertes Lernen?

Welche Lernprozesse werden gewählt (EVA, Vertiefung, Kommunikation)? Welche Unterrichtsform (Lehrerzentrierter Unterricht, offenes Lernen,...) bzw. Gruppengröße (Einzel-, Partner-, Gruppenarbeit) eignet sich in welcher Phase am besten? Welche Aufgaben übernimmt der Lehrer? Welche Tätigkeiten sind den Schülern überlassen?

Oftmals entstehen in kleinen Gruppen mehr Ideen, weil das kreative Potenzial in einer Gruppe weitaus höher ist. Andererseits erhöht sich auch der Zeitaufwand durch eine größere Meinungsvielfalt. Ebenso ist der Ausstieg einzelner Personen innerhalb der Gruppe mehr gegeben, als wenn jeder für sich allein gefordert wird.

Ingeborg Kanz: Internetnutzung im Fremdsprachenunterricht 29

Mikrodidaktik: Wann wird das Notebook eingesetzt? Wann bleibt es geschlossen? Warum? Welche anderen Unterrichtsmittel stehen zur Verfügung (Buch, Heft,...) Schreibvorhaben: inhaltliche (was), textuelle (wie), kommunikative (wozu) Implikationen. Methodische Entscheidungen

Planung der Teilaufgaben: auf welche spezifischen Wissens-, Verstehens-, Sprach- oder Handlungsebenen zielt eine geplante Aufgabe besonders? Welche spezifischen Voraussetzungen der Schüler sind dazu erforderlich? Worin besteht die spezifische Leistung dieser Aufgabe im Hinblick auf den Gewinn, Lernzuwachs, den Erwerb einer Kompetenz?

Welche Fähigkeiten sollen besonders geschult werden (explorative, soziale, organisatorische, präsentierende, publizistische, sprachliche, beurteilende etc.)?

Welche Übungs- oder Transfermöglichkeiten eröffnet diese Tätigkeit? Welche Zugänge, welche Schwierigkeiten bietet diese Aufgabe den

Schüler/innen? Welche spezifischen Kontexte und Verknüpfungsangebote sind zu öffnen, damit Schüler eine entsprechende Verstehenstätigkeit vollziehen können? Folgen daraus methodische Entscheidungen?

Sind differenzierende bzw. individualisierende Aspekte (Einzelmaßnahmen) berücksichtigt? Werden alle Schüler optimal gefordert/gefördert? Flexibilität in der Planung (Zusatzmaterialien zur Vertiefung, Lernhilfen etc.), situativ begründete Offenheit

Wie sichere ich den Erfolg (verbale Sicherung, Tafelbild, Mitschrift im Heft oder auf dem Notebook, Merksätze etc.)

Wie sollen die Ergebnisse präsentiert werden (Tafel, Präsentation, Word-Dokument, Internet, Plenum etc.) ? Nach welchen Kriterien erfolgt die Evaluation? Ist die Abfolge der Unterrichtsschritte im Blick auf das Thema logisch und sinnvoll? Ist der Hauptteil der Stunde - das Aneignen, das Üben, das Trainieren - zielgerecht strukturiert?

Sicherung und Evaluation des Unterrichtsertrags

Über welche neuen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Einstellungen sollen die Schüler verfügen? Festlegung des zu vermittelnden Mindestwissens

Welche vorhandenen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Einstellungen sollen sie erweitern?

Ingeborg Kanz: Internetnutzung im Fremdsprachenunterricht 30

Wo liegt der Schwerpunkt? In welchem Maße werden andere Bereiche berücksichtigt/ausgeklammert (Didaktische Reduktion)? Kognitive Dimension (Wissen, Denken, Verstehen), affektive Dimension (Interessen, Einstellungen, Haltungen, Werte, Gefühle), psychomotorische Dimension (Handeln, motorische Fertigkeiten)?

Gehen die Schüler verantwortungsbewusst mit dem Faktor Zeit um? Arbeiten sie selbständig und kopieren nicht einfach Vorgaben oder schreiben beim Nachbarn ab?

Mündet die Stunde in ein konkretes Ergebnis? Wie werden Teil- und Endergebnisse gewürdigt und gesichert? Werden die Schüler zur selbständigen Einschätzung und Bewertung der Lern- und Arbeitsergebnisse angeleitet?

Zeitpunkt und Form der Rückmeldung (asynchrone, multimediale, synchrone Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler, Hausaufgabe, Referate, Materialsammlung, Wiederholung, Test, Schularbeit, etc - Ausrichtung und Funktion)

Welches Niveau weisen die angestrebten Leistungen auf:eher reproduktiv (wiedergeben, nachvollziehen, üben...),eher reorganisierend (in anderer Form darstellen, zusammenfassen...),eher produktiv (selbständig lösen / anwenden / Lösungswege suchen, sich kritisch auseinandersetzen...)?

Anhang

Begründung zur Konzeption des Lehr-Lernprozesses, Stellungsnahme zur Auswahl von Medien, zu Arbeits-/Sozialformen etc., Sach- und Strukturanalyse

Literatur, Quellen, Materialien, Arbeitsmittel Selbstevaluation, Reflexion, Bewertung, welche Konsequenzen ergeben sich

daraus?

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WEBQUESTS

Aus dem US-amerikanischen und aus dem britischen Raum können wir uns eine ganze „Kultur des Weblearnings“ – WEBQUESTS , WEBLESSONS, WEBENQUIRIES ansehen. Es werden Strukturen eines webgestützten Lernens in einem durchaus leicht anwendbaren (technischen) Rahmen gestellt, den jeder Lehrer mit seinen Zielen, methodischen Vorstellungen und Materialien ausfüllen kann"A WebQuest is defined, by Bernie Dodge at San Diego State University, as "an inquiry-oriented activity in which some or all of the information that learners interact with comes from resources on the Internet."

Das WebQuest-Verfahren geht in seiner Konzeption von der Annahme aus, dass Schülerinnen und Schüler für eine erfolgreiche Arbeit mit Internet-Ressourcen einen relativ klaren Rahmen mit entsprechenden Vorgaben und Arbeitszielen benötigen. Damit soll der Gefahr begegnet werden, dass, der Internet-Nutzer zwar nach Erkenntnis sucht, aber in den Weiten des Informationsangebotes ertrinkt. Um zu gewährleisten, dass die Schülerinnen und Schüler zu tragfähigen und sinnvollen Ergebnissen gelangen, werden ihnen Arbeitsblätter vorgelegt, die die zu bearbeitenden Arbeitsschritte und Aufgaben sowie konkret zu bearbeitende und auszuwertende Internet-Adressen enthalten, auf deren Basis die Schüler die gestellten Arbeitsaufträge erfüllen sollen. Selbstverständlich müssen die jeweiligen Internet-Ressourcen vom Lehrer vorab sorgfältig ausgewählt und daraufhin überprüft werden, wie ergiebig sie für die Bearbeitung der gestellten Aufgaben sind. Damit wird vermieden, dass Schüler planlos und gegebenenfalls ohne zufriedenstellendes oder gar zielführendes Ergebnis im Internet recherchieren. Neben der Zeitersparnis werden so Frustration und Unwillen aufseiten aller Beteiligten vermieden.

Aufbau von "Wissenswelten"

Das WebQuest-Verfahren soll auf Lernaufgaben angewandt werden, die die Eigenintiative der Schüler herausfordern und die mithilfe des Internets gelöst werden. Wesentlich für das von Moser adaptierte WebQuest-Verfahren ist der Begriff der Lernspirale. Dies bedeutet, dass die von den Schülern erarbeiteten Ergebnisse ("Wissenswelten") wiederum anderen Schülern über die Präsentation im Internet auf einer Website zur Verfügung gestellt werden sollen. Die solchermaßen entstehenden Ressourcen bilden die Basis für weitere Arbeiten anderer Schüler.

Es werden zwei Typen von WebQuests unterschieden (Dodge, 1995):

Short Term WebQuest Ziel ist die Akquisition und Integration von Wissen. Die Lernenden sollen eine signifikante Menge an neuen Informationen erhalten und verarbeiten. Als Richtzeit sind eine bis drei Lektionen vorgesehen.

Longer Term WebQuest Ziel ist ein Ausbau und Vertiefen von Wissen. Die Lernenden sollen ein Wissensgebiet tiefgründig analysieren und transformieren können. Danach sollen sie  ihre gewonnenen Erkenntnisse in irgendeiner Form dokumentieren (online oder offline), damit andere darauf reagieren können.

Die meisten WebQuests werden im Rahmen von Gruppenarbeiten durchgeführt (z.B. in Kombination mit einem Rollenspiel), obschon auch die Form der Einzelarbeit denkbar ist. Ein WebQuest sollte nach Dodge mindestens die folgenden sechs Teile enthalten:

Eine Einführung, die Voraussetzungen und Hintergrundinformationen liefert Eine lösbare, sinnvolle Problemstellung Eine Auswahl von Informationsquellen, die zum Lösen der Problemstellung benötigt

werden. Die Informationsquellen sind im WebQuest-Dokument  integriert oder

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zumindest als Links zu externen Web-Seiten vorhanden. Informationsquellen können neben Web-Seiten auch Experten über E-Mail, IRCs, Datenbanken im Netz sowie andere physische Quellen wie Bücher sein.

Eine Beschreibung des Prozesses, den ein Lernender beim Lösen der Problemstellung durchlaufen sollte. Der Prozess sollte in klare Teilschritte aufgegliedert sein.

Eine Anleitung, wie eine mögliche Organisation der gefundenen Informationen vorgenommen werden kann. Mögliche Formen sind z.B. lenkende Fragen, Concept Maps, Ursache-Wirkungs-Diagramme etc.

Ein Abschluss, der die Lernenden an das Gelernte erinnert und sie vielleicht dazu ermutigt, die Erfahrungen in andere Bereiche zu übertragen.

WebQuest: Struktur

Einsatz Beispiele Lernkontrolle

Theoretische Grundlagen

Thema Vielfalt Test

  Fragestellung Analysieren  Ressourcen, Tipps Probleme lösen  

  Prozess Austausch     Evaluation Veröffentlichung    Präsentation    

Arbeitsblatt

Lernziele 

Ziel des WebQuests ist es, dass sich die Schüler aus den bereitgestellten Informationen die notwendigen Hinweise zur Erstellung einer Homepage heraussuchen und anhand dieser Informationen in der Lage sind, eine Homepage zu erstellen, beziehungsweise zu gestalten. Sie sollen dabei die Möglichkeiten mit denen man eine eigene Seite editieren kann kennen lernen, und sie sollen Links und Fotos einfügen können. Weiters sollen sie wissen, welche Gestaltungsmöglichkeiten bei der Erstellung einer Homepage zur Verfügung stehen und diese auch anwenden können.

Aufgabe des Lehrers/der Lehrerin

Die Aufgabe der Lehrperson ist es, die Schüler/innen bei ihrer Arbeit zu unterstützen; sie hilft Ihnen bei Schwierigkeiten weiterzukommen.

Solche beratenden Hilfen können sein: Unterstützung bei der Umformulierung oder Konkretisierung von Fragestellungen;

Hinweis auf spezifisches Arbeitsmaterial (Links, Bücher- und Zeitungsartikel), wenn eine Gruppe in einer Sackgasse landet;

Hilfen bei der Strukturierung und Ordnung des gesammelten Materials Hilfen bei Konflikten in der Gruppe; Anleitung für Entscheidungsprozesse (brain storming, Prioritätenlisten etc.)

(vgl. auch: Heinz Moser, Abenteuer Internet, Zürich 2000, S. 44)

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<Thema>

Ein Webquest für <Gegenstand>

<Name des Lehrers><e-mail Adresse>

Thema

<Hier soll kurz und für die Schüler verständlich in ein herausforderndes Thema eingeführt werden. Daraus ergibt sich  eine übergeordnete Aufgaben- bzw. Problemstellung für die gesamte Lerngruppe. Diese Einführung ersetzt i.d.R. nicht die reale Einführung im Unterricht, sondern greift nur auf sie zurück. Gleichzeitig soll das Ziel des WebQuests deutlich werden.>

Aufgabe

<Hier sollen knapp und klar die einzelnen Aufgaben formuliert werden. Sie müssen nach der Besprechung mit der Lerngruppe ggf. verändert und ergänzt werden. Die Aufgaben sollten möglichst vielseitig hinsichtlich ihrer Anforderungen, der zu verwendenden Medien, Arbeitsformen etc. sein. Sie werden in Gruppen vorstrukturiert, um den Gruppenbildungsprozess zu erleichtern. Außerdem sollen die Aufgabenstellungen genaue Angaben zu den erwarteten Ergebnissen (Umfang, Präsentationsform etc.), dem zur Verfügung stehenden Zeitrahmen und den Arbeitsformen enthalten. Die Schüler werden auch ausdrücklich dazu aufgefordert, bei der Lösung der Aufgaben eigene Wege zu gehen.>

Quellen

<hier werden für die einzelnen Aufgabenkomplexe gut ausgewählte Quellenangaben gemacht: u.a. URL, CD-ROM, Lexika und andere Nachschlagewerke, Fachliteratur, Bilder, Videos, Kontakte und Ansprechpersonen. Die Schüler werden ausdrücklich aufgefordert, eigene Informationsrecherche zu betreiben und in ihrer Präsentation diese Quellen genau anzugeben.>

Bewertung

<hier wird den Schüler dargestellt, welche Aspekte ihrer Arbeit nach welchen Kriterien wie bewertet werden, z. B. mit Hilfe eines Bewertungsbogens.>

Quelle: http://www.hh.schule.de/globlern/WebQuest/template/lesson-template1.htm#Bewertung

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Beurteilungsbogen für WebQuests(in Anlehnung an H. Moser: Abenteuer Internet. Lernen mit WebQuests; Zürich 2000)

Zutreffende Kästchen ankreuzen bzw. mit Noten oder Symbolen versehen.

1.  Auf welcher Komplexitätsebene wurde im WebQuest gearbeitet? Ging es darum   - Informationen aus wenigen Quellen zusammenzutragen und zu ordnen?  - Informationen aus verschiedenen Quellen zu verarbeiten  - Informationen auf  Probleme anzuwenden und diese zu lösen?  - aus verschiedenen Wissensbeständen etwas neues zu kreieren?

2.  Wie selbständig wurde gearbeitet?

  - Wurden lediglich vorgegebene Fragen mit Hilfe angegebener Quellen bearbeitet?

  - Wurde der Fragenkatalog themenbezogen erweitert, Quellen auch selbständig gefunden und bearbeitet?

  - Wie viel Hilfe benötigten die Schüler dabei? (+  +/-  -)

3.  Wieweit sind die gestellten Aufgaben inhaltlich gelöst worden?   - die Aufgaben/ Probleme wurden nicht oder falsch gelöst.  - die Lösungen weisen noch Lücken auf.  - die Aufgaben/Probleme wurden vollständig gelöst.

4.  Wie verlief der Arbeitsprozess?   - eine vernünftige Zusammenarbeit kam nicht zustande.

  - Schwierigkeiten in der Organisation und Zusammenarbeit konnten häufig nur mit Hilfe des Lehrers gelöst werden.

  - der Arbeitsprozess hatte seine Höhen und Tiefen, verlief aber insgesamt zufriedenstellend.

  - Organisation und Zusammenarbeit waren gut, was sich auch in schwierigen Situationen zeigte.

5.  Wie ist die Präsentation des WebQuests zu bewerten?   - technischer Anspruch der Präsentation (+  +/-  -)  - inhaltliche Qualität und Strukturierung (+  +/-  -)  - Design, Layout, graphische und mediengerechte Darstellung (+  +/-  -)  - mündliche Kommentierung (+  +/-  -)

Einzelleistung (kurze textliche Bewertung der inhaltlichen und gestalterischen Qualität des Beitrags und der Präsentation sowie Beobachtungen zum Arbeitsverhalten) 

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Hot Potatoes

Die Hot Potatoes Programmgruppe umfasst sechs Autoren-Module des Research and Development team an der University of Victoria Humanities Computing and Media Centre in Kanada. Sie ermöglichen die Erstellung interaktiver, web-basierter Übungen sechs verschiedener Typen. Die Übungen nutzen JavaScript und benötigen den Netscape Navigator oder den Internet Explorer ab Version 3 für Windows oder McIntosh. JavaScript muss im Browser aktiviert sein. Die Autoren-Module arbeiten mit dem erweiterten Zeichensatz, so dass Übungen in allen Sprachen erstellt werden können, die auf dem romanischen Zeichensatz beruhen, also Französisch, Deutsch und viele andere europäische Sprachen.Obwohl die Übungen mit JavaScript erstellt wurden, brauchen Sie als Autor darüber nichts zu wissen. Sie geben die Daten ein - Texte, Fragen, Antworten, etc. - und das Programm erstellt die Web-Seiten für Sie. Dann können sie auf den Webserver übertragen werden. Die Programme sind allerdings so konzipiert, dass Sie sie fast vollständig an Ihre Bedürfnisse anpassen können, wenn Sie über entsprechende Kenntnisse in HTML oder JavaScript verfügen.Wenn Sie an einer nicht-kommerziellen Erziehungseinrichtung (Schule; Anm. des Verf.) arbeiten und die Übungen auf einem öffentlichen Webserver zur Verfügung stellen, dann können Sie Hot Potatoes kostenlos benutzen. Wenn Sie in einer Firma oder einem kommerziellen Umfeld tätig sind, oder wenn Ihre Übungen Passwort geschützt sind oder wenn Sie diese nur im Intranet veröffentlichen, dann müssen Sie eine Lizenz kaufen (Kontakt über Half-Baked Software ). In jedem Fall, kommerziell oder nicht müssen Sie sich für die Programme registrieren; Sie brauchen nur das Formular bei fill in a form on our Website auszufüllen.In der Hilfe-Datei finden Sie weitere Informationen zum Registrieren.

Unter http://www.klampfl.de/HotPotatoes/contents.htm finden Sie Beispiele für Übungen ,die mit Hot Potatoes erstellt wurden. (Beachten Sie, dass die original Daten aller Beispiele im Verzeichnis "Tutorial" zur Verfügung stehen, so dass Sie später damit experimentieren können.)

Die Erstellung einer Webübung besteht prinzipiell aus 3 einfachen Schritten:1. Eingabe der Daten (Fragen, Antworten usw.) 2. Konfiguration der Ausgabe (Sprache, Schaltflächen, Lesetext usw.) 3. Erstellen der Web-Seiten (Exportieren der Übungen in HTML-Seiten).

Download der Software:http://web.uvic.ca/hrd/halfbaked/

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Persönliche Checkliste für die erste Internetstunde

Haben Sie einen brauchbaren Schlüssel zum Computerraum? Ist der Netzwerkserver hochgefahren? Funktionieren alle Geräte? Gibt es ein Logbuch, in dem defekte Geräte vermerkt werden? Ist ein Netzwerkbetreuer im Notfall erreichbar? Sind Sie selbst mit dem Netz genügend vertraut? Ist klar, WIE die SchülerInnen ins Netz einsteigen? Erfolgt der Start über Intranet? Gibt es Passwortprobleme? Groß- und Kleinschreibung beim Einstieg

beachten! Wie wird der Browser gestartet? (Netscape oder Explorer) Was ist beim Eintippen des URLs zu beachten? Warum kann nach Eintippen eines URLs eine Sanduhr erscheinen? Was

bedeutet sie? Sind die Steuerfunktionen mit der Maus klar? Linke, rechte Maustaste? Was bedeutet das Handsymbol? Öffnen alle Links so wie zu Hause? (Proxyeinstellungen...) Verfügen die SchülerInnen über eine Mailbox? Gibt es Pannen, weil Disketten noch im Laufwerk liegen? Was haben Sie für den Fall, dass nichts klappt, parat? ......................................................................................... ......................................................................................... .........................................................................................

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OFFLINE-BROWSER: Herunterladen einer gesamten Website

Offline-Browser ermöglichen das Herunterladen kompletter Web-Sites inklusive aller Grafiken und Dateien. Das kann über eine Zeitschaltuhr auch ohne Aufsicht in der Nacht geschehen. So lässt sich Geld sparen.

WebCopier ist ein solches Programm, das zudem noch kostenlos zu haben ist. Finanziert wird die Software durch die Einblendung von Bannern. Die umfangreichen Einstellungsvarianten ermöglichen das Wiederaufnehmen eines abgebrochenen Ladevorgangs sowie das Herunterladen von bis zu 100 Seiten gleichzeitig!

WebCopier unterstützt Proxy-Server und hat nützliche Funktionen wie Scheduler (unbeaufsichtigter Download nach Voreinstellung). Filter lassen unerwünschte Objekte aus (z.B. große Software-Dateien oder Grafiken) und ermöglichen einen zügigen Download. Auch die Größe der herunter zu ladenden Dateien lässt sich beschränken. Die Arbeit mit dem Programm fällt leicht, komplizierte Aktionen müssen nicht ausgeführt werden.Download unter http://www.maximumsoft.com/circa 1.7 Megabyte - Premium Version 24,95 Dollar

Teleport Pro ist einer der kostenpflichtigen Konkurrenten. Wer 39,95 Dollar ausgeben will, braucht fortan keine Werbung mehr zu ertragen und erhält ein paar nützliche Funktionen obendrein. Darunter das Durchsuchen einer Site nach bestimmtem Datei-Typen oder Keywords. Teleport ist sogar in der Lage eine komplette Web-Site auf eine andere Domain zu übertragen, eine schon fast gefährlich anmutende Funktion.

Wer höhere Anforderungen an einen Offline-Browser stellt, der findet im Teleport Pro das richtige Werkzeug. Diverse Optionen lassen nichts zu wünschen übrig. Außerdem findet man sich auf der aufgeräumten Arbeitsfläche schnell zurecht und kann fast sofort loslegen. Die Testversion erlaubt 40 Nutzungen des Programms, der Ladevorgang ist auf 500 Dateien pro Sitzung beschränkt.Download unter http://www.tenmax.com/teleport/home.htm900 Kilobyte - Vollversion 39,95 Dollar.

WebReaper : Offline-Browser zum Nulltarif

Version: 9.8Sprache: EnglischBetriebssystem: Win95/98/NTSystemvoraussetzungen: Microsoft Internet Explorer 4.x oder höherDateiname: webreaper.exe Grösse: 959 KByte Lizenz: Freeware, keine Registrierungsgebühr

Beschreibung:Mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten und einigen Besonderheiten ist Webreaper ein hervorragender Offline-Reader. So lassen sich nicht nur Ober-, sondern auch Untergrenzen für Dateien und HTML-Seiten angeben, die heruntergeladen werden sollen. Zusätzlich beschränkt Webreaper die Download-Aktion auf eine vorgegebene Maximaldauer. Auch beim Speichern der Daten ist Webreaper sehr flexibel. So speichert das Tool die Daten wahlweise in den Cache des Internet Explorer oder mit angepaßten Links in ein anderes Verzeichnis auf die Festpatte.

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Download: http://php.zdnet.de/download/getdld-wc.php3?id=de0BCS&ftp=http%3A%2F% oder http://www.webreaper.net/

WebZIP Offline BrowserGanze Websites zur Offline-Betrachtung kopieren (Version: 3.8, Sprache: englisch, OS: Win95/98/NT)Dieser Offline-Browser stellt Ihnen auf schnelle und einfache Weise Seiten offline zur Verfügung, indem er sie nach Ihren Angaben auf Ihre eigene Festplatte herunterlädt - je nach Wunsch mit verlinkten Seiten und Bildern.Download z.B. von http://php.zdnet.de/download/weekly-wc.php3?no=48

Weitere Downloads von Free- und Shareware: http://tucows.univie.ac.at/ oder http://search.tucows.com/ (einfach "offline browser" in die Suchmaske eingeben).

Herunterladen einer gesamten Website mit Teleport Pro

1. Führen Sie den Download der Software Teleport Pro aus dem Internet aus:  Rufen Sie im Browser die Internetadresse als Hyperlink bei Erste Orientierung/Software:

Browser usw. auf. Klicken Sie auf den Hyperlink zum kostenlosen Download. Speichern Sie die Archivdatei pro12.exe auf Ihrer Festplatte (ca. 840kB am 06.02.2000) Schließen Sie den Browser

2. Starten Sie das selbstentpackende Archiv im Dateimanager durch Doppelklick auf pro12.exe und folgen Sie bei der Installation den Anweisungen auf dem Bildschirm.

3. Rufen Sie die Adresse der Website auf, die Sie auf Ihre Festplatte kopieren wollen. Navigieren Sie in der Website und entscheiden Sie sich für eine sinnvolle Ausgangsseite (häufig,aber nicht immer index.htm(l)).

4. Rufen Sie Start/Programme/TeleportPro/Teleport Pro auf.

5. Klicken Sie auf das Icon für die Schritt-für-Schritt-Anleitung (New Project Wizzard: ganz links oben, beim ersten Start wird der Wizzard automatisch aufgerufen) und beantworten Sie die Fragen.

6. Führen Sie folgende Schritte nacheinanderdurch:  Bestätigen Sie: Create a browsable copy of a website on my hard drive. Tragen Sie die Startadresse ein: StartingAdress und einen selbst festgelegten, sprechenden

Namen. Project Configuration: When creating the local website, retrieve: everything (z.B.) Fertigstellen, Speichern

7. Rufen Sie im Menü auf:  Project/Starting Address Properties

Ingeborg Kanz: Internetnutzung im Fremdsprachenunterricht 39

Hier können Sie noch nachträglich den Titel verändern (nicht die Startadresse, diese mit Project/NewStarting Address).

Legen Sie die Download-Tiefe fest: Explore pages up to 4 (z.B.) links away from this address but not farther than:

Darunter legen Sie durch Anklicken fest, in welchem Bereich Dateien heruntergeladen werden sollen.

8. Rufen Sie im Menü auf Connections und wählen Sie Use your default Internet connection.

9. Den Download beginnen Sie mit Klick auf das Icon Start (Pfeilspitze nach rechts im Menü).

10. Überprüfen Sie das Ergebnis, indem Sie im Browser die Startdatei laden und sich lokal durch die Website durchklicken. Was passiert, wenn ein Link weiter als die gewählte Linktiefe geht?

Ingeborg Kanz: Internetnutzung im Fremdsprachenunterricht 40

Online Radio, Web-TV und Video on Demand : „Was ihr wollt und wann es euch gefällt“

Radio und Fernsehen sind seit langem essentielle Elemente der Medienlandschaft, bis jetzt war es allerdings mit relativ hohen Kosten und technischem Aufwand verbunden, ausländische Sender im eigenen Heim empfangen zu können. ADSL und Breitbandtechnologie machen es nun möglich, viele Radiostationen aus aller Welt am eigenen PC zu empfangen. Spätestens seit der Fusion von AOL und Time Warner wird auch Web-TV im Internet immer präsenter, doch hat dieses Medium durch die Bildübermittlung größere technische Hürden zu bewältigen. Das Angebot reicht von Webcams über Videoclips zum Herunterladen bist zur Live-Übertragung von Nachrichtensendungen, Shows und Sportevents. Viele Sender übertragen bereits zumindest Teile ihres Programms live oder als „Konserve“, also per Video on Demand (Video auf Bestellung). Die Qualität der Life- und Video-Übertragungen ist mittlerweile auch schon mit 56K-Modems akzeptabel, sofern man sich mit einem relativ kleinen Bildformat zufrieden gibt. Es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Angebote aus den verschiedensten Bereichen, z.B. Politik, Wirtschaft, Sport, Kino oder Musik.

Absolut trendsetzend in diesem Bereich ist der amerikanische Sender CNN (http://www.cnn.com), der seine Nachrichten als Text-, Audio- und Videovariante anbietet. Das Programm wird mehrmals täglich upgedatet, dazu kommen noch Audio-Dateien on-demand nach dem Motto "Listen to what you want, when you want it“. Das Desktop-TV Service von CNN ist allerdings kostenpflichtig (Standardvariante 5 US$, Uncut-Videos 10 US$ monatlich), wobei man zwischen zwei Abo-Varianten wählen kann: CNN NewsPass und RealOne SuperPass. Von beiden steht eine kostenlose Test-Version zum Download zur Verfügung.

Video on Demand: die virtuelle Videothek

Anbieter wie Arcor (http://www.arcor.de) oder Lycos Entertainment (http://www.lycos.de) bieten Video on Demand. Dieses Service funktioniert ähnlich wie eine normale Videothek: gegen eine mäßige Gebühr (2,5 bis 4 €) kann man aus einer Vielzahl von Filmen auswählen. Die optimale Nutzung der Online-Videothek erfordert einen DSL-Anschluss, die Übertragung erfolgt mit 500 kBit/s. Das Abspielen der Filme erfolgt im Windows Media Player im Vollbildmodus, der Computerbildschirm kann aber auch mit Hilfe eines RGB-Scart- oder Video-Chinch Steckers zum Anschluss an den Fernseher, eines externen PC-TV-Konverters oder eines Funkübertragungs-Sets auf den Fernsehschirm übertagen werden.

Cinema on Demand

Cinema on Demand, das „große Kino“ am eigenen PC steckt zur Zeit noch in den Kinderschuhen. Es basiert, wie z.B. das Internet, auf der IP-Netzwerk-Technologie, kann in Intranets oder regionalen Breitbandnetzen genutzt werden, ist kompatibel zu fast allen künftigen digitalen Endgeräten und auf keine spezielle Bandbreite beschränkt. Durch vollständige digitale Verarbeitung der Filminhalte in MPEG2 erhält der Kunde immer eine gleichbleibende Qualität. Weitere geplante Service- Leistungen sind wie beispielsweise auf einer DVD: mehrsprachige Filme (Auswahl der Sprache im laufenden Film), Untertitel und unterschiedliche Filmverläufe. Jeder gewünschte Film soll in Zukunft zu jedem Zeitpunkt für jeden Kunden individuell zur Verfügung stehen und dies in einer Qualität, die bisher nur beim Digital TV oder der DVD möglich war. Cinema on Demand ist also echtes Video on Demand, wobei jedoch speziell für den Consumer- Home Bereich alle Voraussetzungen erfüllt sind.

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Technische Voraussetzungen

Alles was man von technischer Seite benötigt, um weltweit Radio- und Fernsehprogramme empfangen oder Filme ansehen zu können sind drei kleine, kostenlose Programme, sogenannte Plug-Ins, die man sich in wenigen Minuten auf den eigenen PC herunterladen kann: der RealPlayer, Quicktime von Apple oder der Microsoft Media Player. Diese werden auf der Startseite vieler Radio- oder Fernsehstationen zum kostenlosen Download angeboten oder können direkt von den Webseiten der Hersteller heruntergeladen werden. Bei der Installation werden dieses Tools ganz einfach als Plug-in in den Browser integriert und starten beim Anklicken von Videoangeboten autumatisch.Den Microsoft Media-Player (Version 7), ein sehr komplettes Programm, welches Windows Media Audio and Video 8 sowie mp3 decoding inkludiert, kann man sich sehr rasch unter der Adresse http://www.microsoft.com/windows/windowsmedia/software/Playerv7.asp (ca. 10,2 kb) herunterladen. Der Real Player (derzeit bereits bei Version 8, Download unter: http://www.real.com/international/index.html?country=germany) verfügt zusätzlich über eine Juke-Box sowie einen sogenannten „Channel Guide“, der es ermöglicht weltweit unter hunderten Radio- und Fernsehstationen auszuwählen und diese kostenlos für den eigenen PC zu abonnieren.

Real Player plus bietet zum Preis von 32,99 € eine noch höhere Audioqualität, Ganzbildschirm-Videodarstellung, eine erweiterte Bildregelung und Zugang zu mehr als 2.500 Radiosendern weltweit.

Das entsprechende Plug-In für Apple ist Quicktime (Download unter http://www.apple.com/de/quicktime/download/ ) wo ebenfalls eine kostenlose (Quicktime 6) und eine kostenpflichtige Premium-Version (Quicktime Pro, 35 € ohne MwSt.) angeboten werden. Die letztere ermöglicht wie Real Player plus das Abspielen von Filmen auf dem gesamten Bildschirm, das Anlegen einer Filmbibliothek sowie das Authoring von Medien.

Die von den diversen Sendern angebotenen Medien stehen in zwei Varianten: Streaming oder Download zur Verfügung. Die letztere Variante hat den Vorteil, dass das Medium am eigenen PC gespeichert und in der Folge beliebig oft angeschaut werden kann.

Für den Empfang digitaler Programme über den PC wird eine digitale TV-Karte benötigt. Das Fernsehprogramm kann hierbei auch direkt auf der eigenen Festplatte gespeichert werden

Grundsätzlich ist das Medium Radio im Internet in zwei verschiedenen Versionen präsent: Radio im Internet (Web-Radio), welches sein normales – über den Äther ausgestrahltes Programm – auch im Internet präsentiert und Internet-Broadcasting, welches nur im und für das Internet sendet. Hierbei unterscheiden wir noch zwischen Sendern, die rund um die Uhr ausstrahlen (continous-on air) und solchen, die nur zu bestimmten Zeit über das Netz empfangen werden können (non-continous-on-air).Livestream wiederum bedeutet, dass das Programm in Echtzeit (real time) über das WWW empfangen werden kann (z.B. Radio Burgenland (http://www.burgenland.orf.at/orf/radio.htm), bei der Version Radio on Demand kann der Hörer aus Audiotheken die gewünschten Sendungen auswählen und anhören (z.B. ORF-Nachrichten auf Ö3: http://oe3.orf.at/files/news/).

Sehen wir uns nun die internationale Online-Medienlandschaft wie sie sich uns zur Zeit präsentiert näher an:

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Momentan stehen in Österreich mit den ADSL Packages der Telekom Austria bis zu 512 kbit/s zur Verfügung. Es ist also derzeit noch nicht möglich, Videobilder in Fernsehqualität via ADSL zu übermitteln. Die österreichische Fernsehlandschaft ist daher im Internet nur sehr schwach vertreten. Das ORF Landesstudio Kärnten liefert Aufzeichnungen von „Landesstudio heute“ und einige interessante Dossiers (http://studios.orf.at/ktn/stk/fernsehen/kh/video.htm), TW1 (http://www.tw1.at/) verspricht zwar Live-TV, ruft man die Seite jedoch auf, erhält man die Information, dass zur Zeit aus rechtlichen Gründen keine Live-Übertragung möglich ist. Ptv (Pressetext) online (http://www.ptv.at) sendet schließlich Berichte von Events, Pressekonferenzen und Präsentationen, vor allem aus dem Bereich der österreichischen Wirtschaft.

In Gegensatz dazu ist das deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehen im Web mit zahlreichen Sendern präsent (einen detaillierten Überblick über das Angebot der verschiedenen Stationen findet man bei Focus Online unter der Adresse: http://www.focus.de/D/DD/DD167/DD167D/DD167DA/dd167da.htm).

Besonders empfehlenswert: die ARD-Tagesschau (http://www.tagesthemen.de/), die qualitativ durchaus an das Angebot von CNN heranreicht, mit dem großen Unterschied, dass dieses (derzeit noch) kostenlos zur Verfügung steht. Ein Sport- und ein Börsenportal sind in Planung.

Auch 3sat (http://www.3sat.de/) ist im Internet mit einem vorzüglichen Angebot vertreten: Videobeiträge zu den verschiedenen Sendungen, Interviews und aktuelle Nachrichten können online abgerufen werden. Die eigene Suchmaschine erleichtert das Suchen nach Beiträgen zu einem bestimmten Thema.

Für den Intendanten des ZDF, Markus Schächter, ist eine Fortentwicklung des vorwiegend programmbezogenen ZDF-Online-Angebots (tolle Reisevideos !) auch für die Zukunft unverzichtbar und soll daher als begleitendes Angebot zur Hauptaufgabe des Fernsehprogramms weiter ausgebaut werden.

Bei den Privatsendern ist vor allem RTL (www.rtl.de) zu nennen. Die aktuellen Nachrichten von RTL aktuell können mit dem Real Player oder dem Media Player abgespielt werden. Auch n.tv, der deutsche Partner von CNN bietet (interessanter Weise im Gegensatz zu CNN kostenlos) in der Sektion n-tv Life Stream (http://www.n-tv.de/interaktiv) Videos on Demand von hervorragender Qualität an.

Eine der besten Stationen weltweit nicht nur hinsichtlich des umfassenden Audio- und Video-Angebots ist die BBC (http://www.bbc.co.uk/) Die aktuellen News, Sport- und Wetterberichte (http://news.bbc.co.uk/), die mehrmals täglich upgedatet werden, können als Audio- und Videofile in sage und schreibe 43 Sprachen abgerufen werden. Nachrichten rund um die Uhr gibt es im stündlich aktualisierten 24 Hour News Channel Today (http://www.bbc.co.uk/worldservice/schedules/internet/news_today.shtml), welcher auch ein Archiv, die Aufzeichnung spezieller Highlights und Musikprogramme beinhaltet. Das gesamte Angebot ist noch dazu kostenlos.

Ähnlich Positives lässt sich über den französischsprachigen Sender TV5 berichten. In der Rubrik TV5 info (http://www.tv5.org/info/index.php) findet man sowohl die kompletten Nachrichten des Tages (Updates um 9 und 17 Uhr), als auch die einzelnen Beiträge zum Ansehen mit dem Real Player. Weitere kostenlose Angebote: das tägliche Journal d'information panafricain, aktuelle Musik-Videos in der Sektion TV5 musique, Links zu den Online-Angeboten der wichtigsten anderen französischen Fernseh- und Radiosender und ein ausgezeichneter Educational-Bereich.

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Einen Überblick über alle Radio- und Fernsehsender aus mehr als 80 Ländern von A(ndorra) bis V(ereinigte Staaten), die derzeit über das Internet empfangen werden können findet man auf WwiTV- Your Streaming Media Portal - http://wwitv.com/portal.htm. Die Suche kann nach Themenbereichen oder Ländern erfolgen, das im jeweiligen Fall erforderliche Plug-in ist ebenfalls angegeben. Ausgezeichnet auch die Datenbank von DigiTV (http://www.digitv.de/mediasites/idents/index.php?adv=0)

Eine weitere Sendersuchvariante stellt der Internet Media Guide (http://windowsmedia.com) dar, wo mit Hilfe von speziellen Suchkriterien (Genre, Land, Postleitzahl) nach ganz bestimmten Sendern gesucht werden kann. ), ganz ähnlich funktioniert der WindowsMedia Guide (http://windowsmedia.microsoft.com/).

Abschließend noch ein Toplink zum Thema „echtes reality TV“: Links zu über 1.500 Webcams weltweit findet man unter der Adresse http://www.guest.at/webcams/.

Welche konkreten Vor- und Nachteile haben nun Online-Radio und Web-TV?

Die technischen Standards – vor allem beim Web-TV - sind derzeit dem traditionellen Fernsehen noch deutlich unterlegen. Das Fernsehen via Internet ist derzeit noch durch lange Ladezeiten, eine geringere Bild- und Tonqualität sowie ein kleines Bildformat und somit mangelnde Benutzerfreundlichkeit gekennzeichnet.

Allerdings weist das neue Medium durch seine interaktive Komponente auch deutliche Vorteile gegenüber dem traditionellen Rundfunk und Fernsehen auf: die Selektivität (der User kann einzelne, für ihn interessante Beiträge abrufen oder Beiträge aus vergangenen Sendungen recherchieren und auf den eigenen Rechner herunterladen), die Aktualität (direkte Übermittlung von Informationen), die Unabhängigkeit von Sendezeiten (Video on Demand) und die Möglichkeit des raschen Zugriffs auf Zusatzinformationen.

Ähnliches gilt für das Online-Radio, allerdings ist hier die Tonqualität mancher Sender bereits ausgezeichnet und im Gegensatz zum Online-TV kann man während des Arbeitens am eigenen PC ohne größeren Qualitätsverlust Radio hören. Die zu aktuellen Themen gesendeten Beiträge sind zumeist gespeichert und individuell abrufbar. Man kann sich interessante Sendungen herunterladen und findet häufig auch noch Hyperlinks zu ergänzendem Material wie Begleittexten, Fotos oder Grafiken, was diese Form der Informationsübermittlung auch für den Unterricht besonders attraktiv macht.

Das multimediale Angebot im Internet stellt also zur Zeit (noch) keine direkte Konkurrenz für die traditionellen Medien dar, kann aber als hochwertige Ergänzung angesehen werden.

In der näheren Zukunft erwarten wir eine Optimierung der technischen Standards (bessere Übertragungsraten), eine Wegentwicklung vom passiven Fernsehen durch die Herstellung eines dynamischen Dialogs zwischen dem User und den jeweiligen Programminhalten sowie eine Zusammenführung der Medien Internet und Fernsehen.

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Arbeiten mit Sound-Dateien

Aufnehmen von Audio-Files:

Auf diese Weise ist es möglich, den Schülern mündliche Hausübungen aufzugeben. Das ist besonders in Notebook-Klassen sehr wichtig, damit das Sprechen bei der Arbeit auf dem Computer nicht zu kurz kommt.

Die eigene Stimme aufzunehmen ist mit jeder Version von Windows möglich, man benötigt dazu lediglich ein Mikrophon oder – besser – ein Headset (Kopfhörer mit integriertem Mikrophon).

Wie macht man das? Start – Programme – Zubehör – Unterhaltungsmedien – Audiorecorder. Nach einem kurzen Sound-Check (Dabei wird die Funktionsfähigkeit des Mikrophons getestet) kann man wie mit einem normalen Cassettenrecorder aufnehmen. Anschließend Datei normal abspeichern (Datei speichern unter....). Die Datei wird als .wav-File gespeichert und kann auch (z.B. bei Hausübungen) einem E-Mail als normales Attachment beigefügt werden. Natürlich geht das gleiche auch mit anderen Playern.

Wiedergabe von Audio-Dateien:

Winamp ist vielleicht das beste Freeware-Programm zur Wiedergabe von Audiodateien, egal ob WAV-, MP3- oder andere Formate. Man kann dieses Programm unter der folgenden Adresse auf den eigenen Rechner herunterladen: http://www.winamp.com (Selbstverständlich kann man aber auch jeden anderen WAV-Media-Player zum Abspielen benutzen)

Aufnehmen von Radiosendungen aus dem Internet:

Eine kostenlose, allgemeingültige Lösung um Audiostreams auf die Festplatte zu bekommen besteht wohl nicht. Es gibt aber einige Möglichkeiten und Tricks die man anwenden kann, damit dies in vielen Fällen trotzdem gelingt.

Nimmt jeden Audiostream auf: Der Total Recorder

Zwar nicht kostenlos, aber die wohl beste Möglichkeit um einen Audiostream aufzunehmen. Der Total Recorder installiert einen virtuellen Treiber für den Audioausgang der Soundkarte, somit ist es möglich jeden Audiostream der gerade von einem Audioplayer abgespielt wird aufzunehmen.

Das Programm ist Shareware, die Registrierung kostet 12.77 Euro, bzw. 11.95 US$. Ohne Registrierung ist die Dauer der Aufnahme auf 40 Sekunden beschränkt.

Download unter:http://www.highcriteria.com

Silent-Bob: Mit Silent-Bob kann man von jeder Audioquelle aufnehmen, sei es nun von der TV-Karte, dem PC-Radio oder von einem CD-Player. Das Programm läuft ressourcenschonend im Hintergrund und ist mit einem Mausklick startklar.

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Download unter:http://www.silent-bob.de/index.htm

Aufnahme mit einem gewöhnlichem Audiorecorder / Waverecorder

Je nach verwendeter Soundkarte kann es auch möglich sein, einen Audiostream ganz einfach mit einem beliebigen Audiorecorder aufzunehmen. Dabei ist es wichtig das man zunächst in den Optionen für die Soundkarte die richtige Aufnahmequelle einstellt.

Gehen Sie dafür wie folgt vor:

- Doppelklick auf das Lautsprecher-Symbol in der Taskleiste unten rechts.

- In dem Fenster welches sich dann öffnet, klicken Sie oben links auf "Optionen" und dann auf "Eigenschaften".

- In dem jetzt geöffneten Fenster hat man die Möglichkeit zwischen Einstellungen für "Wiedergabe" und "Aufnahme" zu wählen. Aktivieren Sie hier den Menüpunkt "Aufnahme".

- Nun haben Sie in diesem Fenster unten die Auswahl welche Lautstärkeregler angezeigt werden sollen ("Folgende Lautstärkeregler anzeigen").

- Wählen Sie hier "What U Hear", "DirectSound" oder "Wave" aus. Welche von diesen Möglichkeiten angezeigt wird, hängt von der Soundkarte bzw. vom verwendeten Treiber ab. Auf jedenfall ist aber die Option "Wave" vorhanden.

-Klicken Sie nun auf OK und aktivieren Sie den gewünschten (gerade ausgewählten) Aufnahmeregler.

Starten Sie nun den Audiostream den Sie aufnehmen möchten. Danach öffnen Sie einen beliebigen Audiorecorder mit dem es jetzt möglich sein sollte den Stream aufzunehmen.

Diese Methode funktioniert in vielen Fällen, ist aber abhängig von der Art des Audiostreams und von der verwendeten Soundkarte. Einige Streams sind gegen das Aufnehmen geschützt. Es kommt auch vor das ein Stream mit einem bestimmten Audiorecorder nicht aufgenommen werden kann, mit einem Anderen hingegen schon. Evt. sollte man es auch einmal mit dem Audiorecorder der Soundkarte probieren. (Im Normalfall liegt jeder Soundkarte auch die Software eines Audiorecorders bei).

Empfehlenswert ist der Wave-Recorder (Freeware). Download unter: http://www.waverec.de/

Windows-Media-Dateien mit dem ASF Recorder aufnehmen

Mit dem ASF Recorder ist es möglich gestreamte Windows Media Dateien auf die Festplatte zu speichern. Radiostationen die über den Windows Media Player zu hören sind, können so in vielen Fällen mit dem ASF Recorder aufgenommen werden. Auch Videos in diesem Format werden unterstützt. Der ASF Recorder wird nicht mehr weiterentwickelt, steht aber im Internet weiterhin zum Download bereit.

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Downloadseite ASF Recorder (Freeware):http://www.chip.de/downloads_updates/downloads_updates_67577.html

Gestreamte Real Audio / Video -Dateien auf Festplatte speichern

Im Internet - Magazin" stand vor einiger Zeit folgender Artikel darüber:

HTTP-Streams abspeichern

Angenommen, Sie finden einen Audio- oder Videostream auf einer Web-Seite. Dann wäre der normale Vorgang, auf dieses File (das meist durch einen Link gekennzeichnet ist) zu klicken. Damit startet das Abspielprogramm - in unserem Fall der RealPlayer - und spielt die Datei ab. Die Daten werden nacheinander in den Puffer geschoben und von dort an den eigentlichen Player übermittelt.

Nun gehen wir aber anders vor: Anstatt mit der linken Maustaste auf den Link zu klicken, nehmen wir die rechte Taste. Sie kennen das - auf diese Weise kann man zum Beispiel Bilder von Web-Seiten abspeichern.

Das Kontext-Menü, das man rechten Maustaste öffnet, enthält den Eintrag, Ziel speichern unter... Klicken Sie diesen Eintrag an, werden Sie aufgefordert, Zieldatei und -Verzeichnis zu benennen.

Wenn die Datei im Ordner-Fenster sichtbar wird, fällt auf, dass es sich in der Regel um ein File mit der Endung RAM handelt. Doch dies ist nicht die eigentliche Media-Datei, um die es geht, sondern eine Textdatei, die Infos zum eigentlich Stream enthält.

Der nächste Schritt ist das Aufrufen eines Texteditors. Unter Windows findet man einen entsprechenden Editor unter der Rubrik Zubehör. Ist der Texteditor auf dem Bildschirm, lädt man die zuvor gespeicherte RAM-Datei, die einen Link auf die eigentliche Media-Datei enthält. Kopiert man diese Adresse nun in den URL-Bereich des Browsers, kann es passieren, dass dieser wieder den Player aufruft - womit natürlich nichts gewonnen wäre. Also geht man besser so vor: Man erzeugt eine neue HTML-Seite im Browser und kopiert die Adresse als Link auf diese Seite. Nun kann man im Browser selbst den Link wieder mit der rechten Maustaste anklicken und dann Ziel speichern wählen. Denn die aus der RAM-Datei gewonnene Adresse verweist auf eine weitere Datei, diesmal mit der Endung RM. Dies ist die eigentliche Stream-Datei, die nun direkt als Datei-Download gestartet wird.

Diese Methode funktioniert bei Streamings von Web-Seiten (HTTP-Streaming) sehr gut. Wenn der Link zur RM-Datei allerdings mit RTSP oder PNM beginnt, dann klappt es nicht. Und wenn die Datei, auf die der Link verweist, die Endung SMI hat, haben Sie auch nur geringe Chancen, an das Gewünschte zu gelangen. Die Streaming-Dateien von RealMedia sind z.B. auf diese Weise geschützt.

Quellen:http://www.internet-magazin.de/http://www.radiosites.de/aufnehmen.shtml

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Sound auf Webseiten: mp3

Für die Direktwiedergabe von Audio-Dateien ist ein mp3-File ideal, wie bei mp3.de als Preview mit 24 kb/ps, mono, 22 KHz (eine Wave-Datei könnte für die Modemwiedergabe doch zu groß sein). Viele Anbieter von Gratis-Webspace lassen aber keine mp3-Dateien zu. Es gibt allerdings einen Trick wie man die mp3-Sperre bei Gratiswebspace-Anbietern überlisten kann: Abspeichern der Datei als m3u-File (Playlist für Winamp- oder MS Mediaplayer) - bei mp3.de ist es auch so. Wenn man eine Playlist mit dem Editor öffnet, sieht man, dass eigentlich nur der Link zur mp3-Datei eingetragen ist. Auf diese Weise trägt man den Link zu der eigenen Audi-Datei als mp3-File ein und stellt sie so ins Netz.  Also nochmals: Das Lied/Gedicht als mp3-File komprimieren (Gedicht.mp3) und auf den Server überspielen. Dann den Link in eine m3u-Datei (Gedicht.m3u) mit dem Texteditor eintragen. Diese kleine Datei auch ins Netz stellen. Wenn man jetzt Gedicht.m3u anklickt, spielt die mp3-Datei!

Umbenennen von mp3-Files auf m3u

Öffnet den einfachen Editor (liegt unter Programme/Zubehör) und tragt dort eine mp3-Datei ein, die auf eurem PC liegt (findest man leicht im Explorer), und zwar mit dem Pfad E:\KaZaA\My Shared Folder\All 4 One - I Swear.mp3 Das ist nur ein Beispiel von meinem PC. Also bei dir vielleicht C:\KaZaA\My Shared Folder\Ich mag keine Gummibärli.mp3 Dann speichert man die Datei unter Test.m3u (unter Dateityp: „Alle Dateien“ einstellen). Jetzt klickst man diese neue m3u-Datei im Explorer an (ein- oder zweimal...) Es sollte sich ein Player öffnen und die mp3-Datei abspielen.... Und so läuft es auch, wenn die mp3-Datei dann auf einem Internet-Server liegt. Als Pfad steht dann die URL vom Lied. Und so spielt sie problemlos direkt ab!!!

Beispiel:

http://xxx.xxx.xx/xxxx.mp3  umwandeln in

http://www.mp3.de/musik/previews/7931.m3u(Muster-m3u, funktioniert tatsächlich) 

Zum Download muss die mp3-Datei (in besserer Qualität) wahrscheinlich gezippt werden, wegen der mp3-Sperre auf fast allen Free-Servern.  Software: Audio-Catalyst (ca. 2,8 MB)

Mit dieser Software kann man ein WAVE-File in jede MP3-Qualität komprimieren, ganz einfach und blitzschnell.

Download von: http://www.real.com/accessories/?prod=audiocatalyst(ca. $ 29.90) 

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Hier gleich die Anleitung: Costume Installation, NUR den Audiocatalyst installieren, nicht den Xing-Player. Dann Setting/General, Browse anklicken und den Zielordner angeben, wo man die MP3 gespeichert haben will. Dann MP3 (oben, das mit dem Häkchen) anklicken. Constant Bitrate bleibt. Mit dem Schieberegler stellt man die Qualität ein, für das Gedicht (Sprache, fürs Internet) am besten 24. Dann unter Browse die WAVE-Datei eingeben, die man behandeln will. FERTIG. Man kann mit dem Audiocatalyst auch CDs einlesen und in MP3 komprimieren (konvertieren). Da ist dann 128 oder 160 einzustellen.

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Unterrichten in Notebook-Klassen: Technik anstatt Didaktik? - Gedanken zu einem sinnvollen Einsatz des Notebooks im Sprachunterricht

Sinn- und Un-sinn des Notebookprojekts

Nächstes Jahr soll ich eine Notebook-Klasse übernehmen? Was bedeutet Wireless LAN? Was machen wir eigentlich mit den Notebooks? Wird Technik die Didaktik ganz verdrängen? Diese und andere Befürchtungen sind zur Zeit in jedem Konferenzzimmer zu hören. Sie sind auch keineswegs ungerechtfertigt, denn der Siegeszug der modernen Technologie und der neuen Medien wird an den meisten Schulstandorten tatkräftig unterstützt. Gelingt die Integration der Informationstechnologie in den Schulalltag? Wird ihr Einsatz zu einer Überlebensfrage für die Schulentwicklung und für das öffentliche Schulsystem?

Es kann nicht das Ziel der Schule des 21. Jahrhunderts sein, in den diversen Unterrichtsgegenständen Software-Pakete in speziellen Kursen oder Lerneinheiten zu vermitteln. Der relativ hohe Anschaffungspreis von Notebooks rechtfertigt auch keinesfalls ihren Einsatz als simples Schreibgerät. Vielmehr sollten Schülerinnen und Schüler lernen, dass die Lehrplaninhalte unterschiedlicher Fächer mit Hilfe der neuen Technologie er- und bearbeitet werden können und sich durch den Einsatz des Notebooks Verbesserungen des Lernens und spezielle neue Möglichkeiten zur Verstärkung von Kommunikation im Lehr- und Lernprozess, aber auch im häuslichen und im Freizeitbereich ergeben. Somit führt ein sinnvoll durchdachtes Notebook-Projekt Kinder und Jugendliche am konkreten Unterrichtsgegenstand schrittweise in die Benutzung verschiedener Programme ein. Der ständige Umgang mit dem Medium führt die Lernenden zu einer selbstständigen und selbstverständlichen Anwendung von Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations-, Datenbank- und Bildbearbeitungsprogrammen und unterstützt somit die Hinwendung zu einem handlungsorientierten, individualisierten Unterricht. Das Notebook soll als nützlicher Arbeitsbehelf und gleichzeitig - zusammen mit neuen Unterrichtsformen - zur Vermittlung der Fähigkeit zur kritischen Informationsverarbeitung eingesetzt werden

Das Notebook auch schließen können

Das übergeordnete didaktische Prinzip der Unterrichtens in Notebook-Klassen liegt darin, die Arbeit mit dem Computer nicht über den jeweiligen Unterrichtsgegenstand dominieren zu lassen. Er soll als Rechen-, Schreib- und Kommunikationsmittel in den Unterricht eingebaut werden, hat also die Funktion eines - wenn auch sehr effizienten - Werkzeugs und ist auch als solches einzusetzen. Im Sprachunterricht kann der fachliche Gegenstand die Lektüre und Bearbeitung eines Zeitungsartikels oder eines anderen Textes, die Erarbeitung unterschiedlicher Textsorten, das Abfassen fremdsprachlicher Korrespondenz mit Übungsfirmen im Ausland usw. sein, das Notebook ist jedoch niemals Selbstzweck, sondern immer nur Mittel und der Lehrer ist keinesfalls immer an seine Verwendung gebunden.Wichtig ist, dass die Benutzung des Notebooks organisch in den Unterrichtsfluss eingebaut wird und unter der Vorherrschaft fachlicher Fragen die Benutzung der elektronischen Mittel als deutlich sichtbare Hilfestellung erkennbar wird. Um der Gefahr vorzubeugen, sich auf den Gebrauch des Notebooks zu fixieren, muss der Lehrer darauf achten, dass diesem nur an solchen Stellen Raum und Zeit zusteht, an dem es, durch fachliche Fragen bedingt, gebraucht wird (Dominanz der fachlichen Inhalte gegenüber der Technik). Das Notebook wird also nur zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Arbeitsphasen benutzt ansonsten aber ausgeschaltet und falls erforderlich auch weggeschlossen. Schülerinnen und Schüler müssen z.B. lernen, den Bildschirm in dem Moment herunterzuklappen, wenn eine gemeinsame Diskussion geführt wird oder wenn der

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Lehrer/die Lehrerin allen etwas mitzuteilen oder zu vermitteln hat. Immer wenn Mitdenken statt gedankenlosem Mitschreiben gefragt ist, bleibt also das Notebook geschlossen.

Notebook vs. Schulheft

Der Computer als Schreibwerkzeug erlaubt ein optimales Wechselspiel zwischen dem technischen und dem geistigen Entstehungsprozess eines Textes. Insbesondere ermöglicht er, dass das linear strukturierte Produkt - der Text - nicht auf lineare Weise produziert werden muss. Er kommt der Sprunghaftigkeit des geistigen Schreibprozesses und dem Streben des Autors/der Autorin nach einem optimalen Endprodukt entgegen, da die Möglichkeit besteht, den entstehenden Text auf dem Bildschirm jederzeit zu bearbeiten, zu ergänzen und zu überarbeiten, bis der Verfasser/die Verfasserin damit zufrieden ist. Daher stellt der PC als Schreibgerät unter speziellen Bedingungen und in einer für das Schreiben förderlichen Lernumgebung für die Entfaltung der Schreibfähigkeit von Jugendlichen besonders günstige Voraussetzungen dar, denn er ermöglicht kreative, motivierende und frustrationsfreie Arbeit mit und an Texten.Das Notebook kann folglich als ausgezeichnete, abwechslungsreiche Ergänzung zu Tafel, Schulbuch und Heft eingesetzt werden. Es ist jedoch keinesfalls Ziel des Notebook-Unterrichts, die handschriftliche Mitschrift völlig durch das Schreiben mit dem Notebook zu ersetzen. Das Gerät sollte demnach nur dann zum Einsatz gelangen, wenn es sinnvoll erscheint, Texte oder andere Daten mit dem Notebook verarbeiten zu lassen, d.h. z.B. wenn dadurch Unterrichtszeit eingespart werden kann ohne dass die Inhalte darunter leiden. In anderen Fällen wiederum (z.B. Mitschrift bei Vorträgen) ist handschriftliches Arbeiten vorzuziehen. Auch während der Arbeit erweist es sich oft als günstig, Erkenntnisse und Zwischenergebnisse im Heft zu notieren. Damit wird ein erster Schritt zur Sicherung des Unterrichtsertrages getan.

Step by Step

Wenn das Notebook in der Schule zum Einsatz gelangt sollten die SchülerInnen bereits einige wesentliche Grundfunktionen des Arbeitens mit dem Computer wie Schreiben, Rechnen, Ordnen und Speichern von Daten sowie Arbeiten und Kommunizieren mit dem Internet beherrschen. In der Einführungsphase erhalten sie spezifische Informationen über weitere - vor allem technische Inhalte hinsichtlich des Aufsetzens und Wartens ihres Geräts und die ökonomische Nutzung der Peripheriegeräte sowie über netzbasierte Nutzungsformen wie Intranet und Internet (Erklärung der schulüblichen Ordnerstruktur, Vergabe der Schreib- und Leserechte etc.). Selbständiges Lernen braucht klare Regeln. Daher müssen die Schüler in der Anfangsphase auch über die in der betreffenden Schule üblichen Regeln, die beim Umgang mit dem neuen Medium zu beachten sind (Didaktisches Commitment) informiert werden. Im Anschluss daran wird der Gebrauch des Computers auf den gesamten Unterricht ausgedehnt. Wichtige Lehrplaninhalte wie z.B. grammatische Phänomene, Beispielsätze, Übungsmaterial und Vokabellisten werden von den Lernenden eingeständig zusammengestellt und auf der Festplatte in Ordnern gesichert, sodass sie jederzeit verfügbar sind. Außerdem wird lehrbuchbegleitende Software in den Unterricht und für die häusliche Arbeit eingeführt. Darüber hinaus werden die Lernenden mit dem Gebrauch von im Computer mitlaufenden Nachschlagewerken fachübergreifend und fachspezifisch vertraut gemacht. Auch ein- und mehrsprachige Wörterbücher sollen installiert und in der Handhabung erklärt und eingeübt werden.Der Sinn des Notebookeinsatzes im Sprachunterricht liegt insbesondere darin, dass der traditionelle "Gleichmarsch" im Lernprozess überwunden wird und den SchülerInnen je nach ihrem Leistungsstand bzw. ihrer Leistungsfähigkeit unterschiedliche Aufgaben

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zugewiesen werden. Differenzierte Aufgabenstellungen und Demonstrationen im Klassenverband werden erleichtert.

Pro und Contra

Worauf muss ich als LehrerIn in Notebook-Klassen achten, um die durch das Arbeiten mit diesem neuen Medium unter bestimmten Umständen erzielten zeitlichen, organisatorischen und methodischen Vorteile nicht aufs Spiel zu setzen? Folgende Phänomene wurden in Notebook-Klassen als Hemmnis im Unterrichtsablauf registriert:

Die Schüler "verzetteln" sich gerne in Äußerlichkeiten, spielen mit Farben und Schriftarten, verwechseln fachliche Kompetenz mit einem tollen Layout.

Das Erforschen diverser Internetseiten während des Unterrichts kostet viel Zeit. Die Internetseiten müssten vom Lehrer am Vorabend zwischengespeichert werden

Viele Texte im WWW sind schwierig für Anfänger. Zu viele und schwierige Informationen können die Lernenden auch frustrieren. Surfen ohne Moderation bedeutet dann eher Zeitverschwendung.

Das Herumspringen von einer Webseite zur anderen, der Wechsel zwischen verschiedenen Programmen und das Arbeiten in Gruppen fördert die Unkonzentriertheit. Das Aufsuchen vieler verschiedener Internetseiten wird oft mit "echtem" Lernen verwechselt, der Schüler ist der Meinung, beim Surfen "viel" gelernt zu haben, kann aber das Gelesene aufgrund der Datenüberflutung anschließend nicht oder nur oberflächlich wiedergeben.

Früher war das Wissen der Schüler die Basis für die Benotung, jetzt geht es auch um die Fähigkeit, sich Informationen effizient zu beschaffen und diese zu selektieren. Aber auch das muss zunächst einmal gelernt werden.

Wenn schon Notebook - dann mit allen daraus resultierenden Konsequenzen? Die Verwendung von Hilfsprogrammen während der Schularbeiten ist noch nicht abgeklärt. Wie lösen wir das Problem der Infrarotschnittstelle? Wie wird Leistung überprüft bzw. evaluiert?

Teilweise wurden durch den verstärkten Einsatz der Rechtschreibkorrektur-Programme und die unreflektierte Übernahme von Texten aus dem Internet Verschlechterungen der schulischen Leistung in den Sprachen (Orthographie) festgestellt .

Das Fehlen von didaktischen Modellen bedeutete einen großen zeitlichen Mehraufwand für die LehrerInnen. Im Gegenzug zeigte sich eine zunehmende Skepsis seitens der Schüler an der pädagogischen Kompetenz der Lehrenden, die sich selbst erst mit dem von ihnen geforderten Paradigmenwechsel auseinandersetzen müssen, was für sie nicht immer einfach.

Die gerechtfertigte Forderung nach einer Qualitätsentwicklung und -sicherung auf mehreren Ebenen ist ein absolutes sine qua non.

Andererseits ist

der Umgang mit Computern für Jugendliche äußerst attraktiv und diese sind bereit, am PC mehr und länger zu arbeiten als auf Übungsblättern oder im Heft.

Die Schüler werden durch den Computer zur Genauigkeit und Sorgfalt "erzogen" und nehmen dieses auch an.

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Ein weiterer lernfördernder Effekt beim Arbeiten mit Lernsoftware ist durch das zumeist positiv formulierte Feedback gegeben. Das Lernprogramm "schimpft" nicht mit dem Schüler, wie es in der schulischen Realität des öfteren vorkommen kann, die Rückmeldung auf Fehlleistungen ist dermaßen formuliert, dass der Lernende sich nicht menschlich entwertet fühlt. Verstärkung und Lob motivieren ihn, bestehende Lücken zu schließen.

Lehrmaterialien, die im Unterricht häufig benutzt werden, wie Landkarten, Tabellen zur Deklination, zur Konjugation oder zur Syntax sowie grammatische Erklärungen können visuell anschaulich dargestellt werden.

Landeskundliche Informationen wie Fotos und Videos können präsentiert, Fotos, Videos usw. können als Sprechanlass dargestellt werden.

Die Medien PC und Internet bieten Möglichkeiten an, die von keinem anderen Unterrichtsmittel erwartet werden können.

Mit dem Computer sind die Lehrmaterialien viel leichter aufzubewahren als in Form von Folien, Fotos oder Kärtchen.

Die Verteilung von Arbeitsblättern, das Einsammeln von Hausaufgaben geschieht über das Netz sehr einfach.

Das Notebook kann als Arbeitsgerät in der Schule und zu Hause kontinuierlich eingesetzt werden. Programme und Daten einschließlich der schulischen Arbeitsergebnisse stehen für die Weiterarbeit zu Hause direkt zur Verfügung. Durch die Benutzung von Notebooks im schulischem Unterricht und zur außerschulischen Weiterarbeit kann das Lernen wesentlich intensiviert werden.

Kommt zusammen mit den Computern an der Schule noch ein Overhead-Display wie z.B. NetOp zum Einsatz, so stellt sich für Lehrende und Lernende eine unter vielen Gesichtspunkten optimale Lernumgebung dar.

Der Lehrer kann einen, mehrere oder alle Schüler gleichzeitig unterrichten. Es ist möglich, einen schnellen Überblick über den Lernfortschritt aller Schüler zu

bekommen. Die Zuwendung und Hilfestellung für einzelne Schüler erfolgt somit viel gezielter, Binnendifferenzierung wird erleichtert.

Arbeitsergebnisse lassen sich problemlos auf die elektronische Tafel (großer TV-Monitor) übertragen und zur Diskussion stellen.

Es ist jederzeit möglich, den Bildschirm eines bestimmten Schülers der ganzen Klasse zu zeigen, Teile können von allen übernommen werden, Fehlerquellen durch falsches Abschreiben entfallen.

Während des Lehrervortrags oder einer Präsentation besteht die Möglichkeit, die Tastatur und die Maus der Schüler zu sperren, sodass ein "Wegdriften" ins Internet, das Verfassen von SMS oder e-Mails während des Vortrags unmöglich gemacht wird.

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e-Learning Glossar

AdaptivitätAdaptivität bezeichnet die Anpassungsfähigkeit von Unterstützungs- angeboten an die Bedürfnisse unterschiedlicher Lerner in einer spezifischen multimedialen Lernumgebung. Asynchrones LernenJede Lernform, die nach der direkten Lernveranstaltung stattfindet. Wird auch in Zusammenhang mit Lernen gebracht, bei der die Interaktion verzögert stattfindet, beispielsweise bei einem Kurs zum Thema Korresponenz. CMCAbkürzung für "Computer Mediated Communication", zu deutsch auch CvK (Computer-vermittelte Kommunikation) genannt. CMC ist, im Unterschied zu ftf- (face-to-face) Kommunikation, medien-vermittelt. Computer-Based TrainingEin instruktions-orientes Lernen, das mittels einem Computer ohne Internet- oder Modemanschluss verfügt. Distance LearningEine Lernveranstaltung, bei der der Lerner sich nicht an einen bestimmten Ort begeben muss. Idealerweise wird diese Lernveranstaltung elektronisch übermittelt. Elektronisches KlassenzimmerEin traditionelles Klassenzimmer mit einer beliebigen Anzahl von Multimedia Geräten mit denen das Lernerlebnis vergrößert wird. HyperlearningOberbegriff für gesellschaftliche und technologische Entwicklungen, die in bisher ungekanntem Ausmaß zu einer Verbindung von Wissen, Erfahrung und menschlichem Geist auf der technologischen Basis Neuer Medien führen. Instructor-Led Training (ILT)Ein geplantes Lernereignis, das von einem Instruktor entweder in einem Klassenzimmer oder über ein Netzwerk durchgeführt wird. Manchmal wird es auch als Leader-Led Training (LLT) bezeichnet. Kollaboratives Online LernenTechnologien, die Personen, die sich an verschiedenen Orten befinden, miteinander verbinden, damit sie miteinander interagieren können. In diesem Kontext ist Lernen zufällig. Konstruktivistisches LernenDas Lernen als aktive, vom Lernenden selbständig durchzuführende Tätigkeit, bei der der Lernende sein Wissen in einem kreativen Prozess aus den angebotenen Informationen konstruiert. Der Lehrende hat die Aufgabe, den Lernenden dazu anzuregen, seine Konstruktionen zu überprüfen, zu bestätigen, zu verwerfen und weiterzuentwickeln. Meta DatenInformationen über Inhalte (Content), die in einer Datenbank gespeichert oder aus ihr abgerufen werden können. Selbstgesteuertes LernenDer Lerner trifft in relativ großem Maß die Entscheidung über Lernrhythmus, Lerngeschwindigkeit und die Setzung von Lernzielen selbst. Selbstgesteuertes Lernen beinhaltet häufig die Verwendung von Online- und Offline-Medien. Diese Form des Lernens setzt eine hohe Selbstlernkompetenz und Motivation voraus und sollte sich auf eine didaktisch entsprechend gestaltete Lernumgebung stützen. Synchrones LernenLernereignis, das dem Lerner in Echtzeit vermittelt wird und das direkte Kommunikation zwischen den Teilnehmern ermöglicht. Technologie-basiertes TrainingSchulung über Medien, die nicht mit dem Klassenzimmer zusammenhängen. Das beinhaltet Computer, bezieht sich aber auch auf Fernsehen, Videos und Druckerzeugnisse. Telelearning

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Telelearning verknüpft die IuK-Technologien, die ein Verteilen von Lernen über Netze ermöglicht. Lernen ist dadurch zeit- und ortsunabhängiger zu organisieren. TeleteachingHäufigste und bekannteste Anwendung dieser Form ist Business TV. Teleteaching hat Eventcharakter und ist deshalb für Vorlesungen und Vorträge von Experten besonders gut geeignet. Für Feedbacks sind die Lerner als Zuhörer und Zuschauer per Fax, Telefon oder Videokonferenz mit dem Vortragenden und dem Moderator verbunden. Lernerfragen können auch nach der Veranstaltung meist per E-Mail an den oder die Tutoren abgesandt werden. TeletutoringIm Rahmen des Telelearning findet hier die fachliche und organisatorische Lernerbetreuung durch ausgebildete Tutoren statt. In dieser Lernumgebung sind asynchrone Kommunikationsformen besonders stark entwickelt, die auch und sowohl für die Kommunikation und Kooperation der Lerner untereinander genutzt werden.

Quelle: PC Business http://www.pcbusiness-online.de/magazin/learning/index.shtml

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Lernen mit Neuen Medien : "Der virtuelle Handapparat" - Basisressourcen für das Unterrichten mit Notebooks und Internet

In vielen österreichischen Schulen findet zurzeit eine Umstellung auf Notebook-Klassen statt. Dies setzt nicht nur eine neue Form der Didaktik, sondern vor allem auch das "richtige Werkzeug" voraus. Wenn Sie beginnen, Internet und neue Medien im Sprachunterricht einzusetzen, empfehle ich Ihnen, Ihren Schülern zunächst eine Art virtuellen "Handapparat" als Basiswerkzeug zur Bearbeitung künftiger Aufgabenstellungen zur Verfügung zu stellen.

Diese Linksammlung sollte möglichst folgende Hilfsmittel umfassen:

Wörterbuch (ein- und zweisprachig) virtuelles Lexikon/Enzyklopädie

Atlas

Geschichtsatlas

Verbkonjugator

Grammatik

Medienplattform

eine gute Suchmaschine

Für den AHS-Bereich empfiehlt sich auch die Adresse einer guten Literaturgeschichte.

Im BHS-Bereich wären eine Anleitung zum Verfassen von Geschäftsbriefen, ein Fachglossar Wirtschaftssprache sowie ein Überblick über den neuesten Stand der Aktienkurse nützlich.

Um beim Arbeiten Zeit zu sparen, empfehle ich Ihnen, diese URLs in einem eigenen Ordner zu Ihren Favoriten hinzuzufügen oder ganz einfach in die Linkleiste zu ziehen.

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Linkliste

Websites

Seminarunterlagen: www.romanistik.tkLernen mit Notebooks: http://www.lernen-mit-notebooks.de/ , http://www.guterunterricht.de/Lernen_mit_Notebooks/lernen_mit_notebooks.html

Fachportale

Education Highway Oberösterreich: http://www.eduhi.at/Deutsch: http://www.schule.at/index.php?url=kategorien&kthid=67Englisch: http://e.schule.atFranzösisch: http://f.schule.atItalienisch: http://i.schule.atLatein: http://l.schule.at

Foren

eGroup Notebooks: http://groups.yahoo.com/group/notebookseGroup Romanisten: http://groups.yahoo.com/group/romanistenFachforen auf www.schule.at

Präsentationsdisplays

NetOP: www.netop.comMasterEye: http://www.mastereye-dwp.de/start1.htm

Externe Schul-Intranets

Schule.at: www.schule.at (Communities – Schulintranets anklicken)EduPower.de: http://www.edu-power.de

Plagiate

Plagiate entlarven: http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/ARBEITSBLAETTERORD/LITERATURORD/Plagiat.htmlGoogle: www.google.de

Fertige Unterrichtsmaterialien

e-LISA: http://www.e-LISA.atSprachwerkstatt der Romanistik Wien : http://www.sprachwerkstatt.netWebQuests: http://www.web-quest.ch

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The WebQuest Page: http://webquest.sdsu.edu/Webquests & Cyberenquêtes: http://www.wagner-juergen.de/

Enzyklopädien

MS Encarta Online http://encarta.msn.com/ (in mehreren Sprachen). Sapere.it http://www.sapere.itHachette-Wanadoo www.encyclo.wanadoo.fr/

Online-Wörterbücher

PONS Online-Wörterbuch: http://www.pons.deEncarta World English Dictionary http://dictionary.msn.com/Cambridge Dictionaries: http://dictionary.cambridge.org/LEO English/German Dictionary: http://dict.leo.orgDUDEN Online: http://www.duden.deDictionaire Universel Francophone en ligne: www.francophonie.hachette-livre.fr/Garzanti Digita <WEB> http://www.garzantilinguistica.it/index.htmlLOGOS: http://www.logos.it EuroDicAutom (EU) European Terminology Database: http://europa.eu.int/eurodicautom/login.jspYour Dictionary http://www.yourdictionary.com/

Verbkonjugatoren

Coniugatore di verbi http://www.univ.trieste.it/~nirital/textel/coni/coni.htmÇa peut servir (Moteur de conjugaison) http://www.capeutservir.com/verbes/LingoFox  (Deutscher Verbkonjugator) :  http://konjugator.lingofox.de/de/indexD.htmLingoFox (Französische Verben) http://konjugator.lingofox.de/de/indexF.htmVerbkonjugator Latein: http://www.verba.org/verbi/all_verbs_index_la.htmlIrragular Verb Page: http://www.englishpage.com/irregularverbs/irregularverbs.htmlSusan Jones’s Verb List: http://www.gsu.edu/~wwwesl/egw/jones.htm

Arbeitsblätter und Quizzes online erstellen

Worksheet-Generators: http://www.teach-nology.com/web_tools/work_sheets/Filamentality: http://www.kn.pacbell.com/wired/fil/FunBrain Quiz-Lab: http://www.funbrain.com/Unendliche Geschichte im Internet schreiben: 21st Century Scripts http://scripts.21stcenturyhost.net/Puzzle Maker: http://puzzlemaker.school.discovery.com/chooseapuzzle.htmlWebQuests: http://www.globales-lernen.de/WebQuest/http://www.web-quest.chHot Potatoes (Halfbaked Software): http://www.halfbakedsoftware.com

Ingeborg Kanz: Internetnutzung im Fremdsprachenunterricht 58

Kommunizieren in Echtzeit

ICQ www.icq.comNet Meeting (CamChat): http://www.microsoft.com/windows/netmeeting/default.aspYAHOO! Messenger: http://messenger.yahoo.com/

Lernen im Tandem

eTandem Europa: http://www.slf.ruhr-uni-bochum.de/etandem/etindex-de.html

Zusatzmaterialien/Software

Schulbuch extra: http://www.schulbuchextra.at/home.htmInteraktive Sprachreise: http://www.de.kochmedia.comPromotics – www.promotics.net

Medien im Internet

Kidon Media-Link: http://www.kidon.com/media-link/index.shtmlInternet Media Guide http://windowsmedia.comWindowsMedia Guide http://windowsmedia.microsoft.com/

Download von mp3-files

KaZaA Media Desktop http://www.kazaa.com

Songtexte

Lyrics.de http://www.lyrics.deLyriks.de http://www.lyriks.deToplyrics.net - All the Lyrics of todays songs and more http://www.toplyrics.netParoles.net – ABC de la Chanson francophone, Paroles des Chansons Françaises http://www.paroles.net/Italianissima – poesie in musica, canzoni per sognare http://www.italianissima.net/

Audio-/Videoplayer (freeware)

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Ingeborg Kanz: Internetnutzung im Fremdsprachenunterricht 59

Tonaufnahmen

Start – Programme – Zubehör – Unterhaltungsmedien -AudiorecorderAudioCatalyst: http://www.real.com/accessories/

Offline-Browser

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Ingeborg Kanz, Stand: 04/2003

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