29
August 2009

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August 2009

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Komptech Waste Abstracts August 2009 - 2 -

INHALTSVERZEICHNIS

1. Komptech .....................................................................................3

2. Österreich.....................................................................................7

2.1 Gesetze........................................................................................................ 7

2.2 Abfallwirtschaft ............................................................................................. 8

2.3 Erneuerbare Energien .................................................................................. 8

2.4 Diverses ....................................................................................................... 9

3. Deutschland ...............................................................................11

3.1 Gesetze...................................................................................................... 11

3.2 Abfallwirtschaft ........................................................................................... 12

3.3 Erneuerbare Energien ................................................................................ 12

3.4 Diverses ..................................................................................................... 13

4. Europäische Union ....................................................................14

4.1 Gesetze...................................................................................................... 14

4.2 Abfallwirtschaft ........................................................................................... 18

4.3 Erneuerbare Energien ................................................................................ 21

4.4 Diverses ..................................................................................................... 22

5. Welt .............................................................................................26

5.1 Gesetze...................................................................................................... 26

5.2 Abfallwirtschaft ........................................................................................... 26

5.3 Erneuerbare Energien ................................................................................ 29

IMPRINT:

Komptech GmbH, Kühau 37, 8130 Frohnleiten, Österreich, Tel. +43 3126 505 - 0, Fax +43 3126 505 - 505 Autor: Joachim Hirtenfellner

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Komptech Waste Abstracts August 2009 - 3 -

1. Komptech

KOMPTECH LÄDT ZUR FORSTMESSE LUZERN

Komptech präsentiert auf der Forstmesse Luzern den neuen CHIPPO 5010 direct

Frohnleiten. Komptech, der österreichisch-deutsche Spezialist für die Behandlung fester Abfälle und Biomasse, präsentiert auf der Forstmesse in Luzern von 20. bis 23. August 2009 seinen neuen Universalzerkleinerer „CHIPPO 5010 direct“. Beim neuen Modell handelt es sich um eine Aufbau-Variante, die direkt vom LKW angetrieben wird. Die Antriebsleistung von 484 PS/320 kW liefert hierbei ein MAN-Fahrgestell der TGS-Serie. Über ein speziell für diesen Anwendungszweck entwickeltes Spezialgetriebe steht die gesamte Motorleistung dem aufgebauten Zerkleinerungsaggregat zur Verfügung.

Das Einzugssystem mit horizontalen und vertikalen Walzen garantiert einen gleichmäßigen Einzug, wobei auch loses Strauchwerk sicher erfasst und vorkomprimiert dem Hackrotor zugeführt wird. Leichtes Material wird mit hoher Trommeldrehzahl gehackt, zusammen mit der sofort ansprechenden, lastabhängigen Einzugssteuerung kann so eine im Vergleich zu ähnlich konstruierten Hackern deutlich höhere Durchsatzleistung erzielt werden.

Für das Hacken von Stammholz wird das Getriebe per Knopfdruck auf eine niedrigere Drehzahl mit mehr Drehmoment umgeschaltet und der Austrag mittels

Förderband gewählt. Diese Austragsvariante garantiert ein homogenes, stückiges Hackgut und benötigt zugleich weniger Energie für den Austrag. Das bedeutet im Endergebnis eine optimale Hackschnitzelqualität zu geringsten Kosten.

Der Bediener des Chippo sitzt in der komfortablen LKW-Kabine am umgebauten Beifahrersitz. Durch die

großen Scheiben verfügt er über einen optimalen Überblick und kann sich voll auf das Arbeiten mit dem leistungsstarken Epsilon-Kran konzentrieren.

Ein großer Rotordurchmesser von 1050 mm macht eine Einlassöffnung von 750 x 1000 mm möglich. Sollte dies nicht ausreichen, dann kommt der am LKW aufgebaute, ausklappbare Holzspalter zum Einsatz.

Mit all diesen Lösungen ist der „Chippo 5010 direct“ ein kompaktes Universaltalent, das in Bezug auf Mobilität, Arbeitskomfort und Wirtschaftlichkeit kaum zu übertreffen ist.

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Komptech Waste Abstracts August 2009 - 4 -

Weitere Informationen: Mag. Joachim Hirtenfellner Komptech GmbH Marketing- Public Relations [t] +43 (0) 3126 / 505-550 [m] +43 (0) 664 / 4229214 [e] [email protected]

WELCHES BUSINESS HAT ZUKUNFT?

Die globale Krise hat der realen Weltwirtschaft eine Situation beschert, welche mit einem weltumspannenden, starken Erdbeben vergleichbar ist. Ausgelöst wurde sie durch eine in jeder Beziehung gierige und ungezügelte Finanzindustrie und möglich gemacht oder sogar gefördert durch die maßgeblichen Regierungen der westlichen Industriestaaten, die ihren Aufgaben als Regulierungsbehörden in keinster Weise nachgekommen sind. Vieles, was noch vor einem Jahr denkbar war, ist heute undenkbar und umgekehrt.

Auch die Entsorgungswirtschaft und mit ihr die Umwelttechnikindustrie ist mehr oder minder schwer betroffen. Ein Bereich also, dem beste Zukunftsaussichten und Krisenresistenz bescheinigt wurden. Obwohl es natürlich auf der Hand liegt, dass sich die drastischen Rückgänge in der produzierenden Industrie und im Gewerbe auch auf das diesbezügliche Abfallaufkommen auswirken, und die Entsorgungswirtschaft mit empfindlichen Umsatzeinbußen konfrontiert sein muss.

Der private Konsum hat bis jetzt noch kaum gelitten, sodass sich die Rückgänge im Bereich der kommunalen Abfälle noch in Grenzen halten. In den Schwellen- und Entwicklungsländern haben sich die Prioritäten wieder stark zu den Grundbedürfnissen zurück verlagert, sodass dringend erforderliche Investitionen in eine moderne Abfallwirtschaft mit einer industriellen Infrastruktur derzeit mancherorts als verzichtbarer Luxus erscheinen.

Die Weltwirtschaftskrise hat somit auch die globale Abfallwirtschaft in all ihren Facetten erfasst und betrifft sogar die Ärmsten, die sich ihren Lebensunterhalt auf den Deponien der Dritten Welt mit Recyclingprodukten verdienen müssen.

Jede Krise hat aber auch ihre positiven Aspekte. Verschiedene Dinge, die „verrückt“ waren, werden wieder zurechtgerückt. Viele Dinge, die entschwebt waren, kommen wieder auf den Boden zurück. Eine neue Art von Bescheidenheit und ein schärferer Blick für das Wesentliche werden möglich.

Die Energie- und Klimaproblematik hat sich in der Zwischenzeit nicht geändert. Sie ist nur etwas in den Hintergrund getreten. Gerade aber dieser Bereich bietet für die Abfallwirtschaft – oder, wie es jetzt heißt, für die Ressourcenbewirtschaftung - die besten Zukunftspotenziale, sowohl das Thema „waste to energy“ als auch den gesamten Biomassebereich betreffend.

Josef Heissenberger

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WHICH BUSINESS HAS A FUTURE?

The global crisis has imposed upon the real world economy a situation comparable to a massive earthquake spanning the globe. It was triggered by a financial industry greedy and uninhibited in every respect and made possible, or even promoted, by the leading governments of Western industrialised nations that have in no way honoured their responsibilities as regulatory authorities. Many of those things conceivable just a year ago are inconceivable and reciprocated today.

The waste management industry, and with it the environmental technology industry, is also being hit hard, a sector acknowledged to have the best prospects for the future and to be immune from crises although it is obvious the drastic downturns in the manufacturing industry and in business are also impacting the waste generated there and the waste management industry is having to confront sensitive revenue losses.

Private consumption has barely suffered so far, meaning downturns in the municipal waste sector are staying within limits. In emerging markets and developing countries, there is a massive shift of priorities back to basic requirements, meaning urgently required investment in modern waste management with an industrial infrastructure currently appears to be a dispensable luxury in some places.

So the global economic crisis has also hit all facets of global waste management, affecting even the poorest who are having to earn their living on the landfill sites of third world countries with recycling products.

But every crisis has its positive sides. Things that were “out of balance“ are being put back into place. Much that was escalating away from reality is falling back down to earth. A new kind of modesty and a more piercing view of what is essential are becoming possible.

Energy and climate policy has not changed in the meantime. It has been moved a little to the background. But it is this sector in particular that is offering waste management, or resource management as it is now known, the best potential for the future, both in regard to “waste to energy“ and the entire biomass sector.

Josef Heissenberger

ERFOLGREICHER KOMPTECH-KWB-AKADEMIETAG:

Biomasse - der Weg bis 2020

Am Montag dem 15. Juni 2009 luden KWB und Komptech zum gemeinsamen Akademietag mit dem Titel „Biomasse - der Weg bis 2020“.

Am Vormittag wurde in interessanten Fachvorträgen das Biomasse-Potential, sowie

der Weg vom Baum zum Brennstoff dargestellt.

Bei den Vorführungen am Nachmittag, am Biomassehof der Firma Naturgut, waren mehr als 150 Besucher von der aktuellen Komptech Produktpalette im Bereich Biomasseaufbereitung beeindruckt.

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Komptech Waste Abstracts August 2009 - 6 -

KOMPTECH-KWB ACADEMY DAY:

Biomass - the road to 2020

On Monday the 15th of June 2009 KWB and Komptech invited to their corporate Academy Day entitled "Biomass - the way until 2020".

In the morning interesting lectures presented the biomass

potential as well as the way from tree to fuel.

In the afternoon more than 150 visitors were impressed by the Komptech biomass products.

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2. Österreich

2.1 Gesetze

ENERGIESTRATEGIE ÖSTERREICH PRÄSENTIERT:

Umweltminister Niki Berlakovich und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner präsentierten am Freitag, den 17. April 2009, den Weg zur „Energiestrategie Österreich“. Die drei Säulen der Strategie sind Versorgungssicherheit, Energieeffizienz und erneuerbare Energie. Koordiniert wird die Strategie von der Agentur brainbows.

Bis zum Jahr 2020 muss Österreich 34 Prozent des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen decken – so lautet die EU-Vorgabe. Das bedeutet: Es ist Zeit zu handeln - Österreich braucht eine wirksame Energiestrategie. Es muss ein Weg eingeschlagen werden, der die Energieversorgung für Österreichs Bevölkerung und Unternehmen über das Jahr 2020 hinaus nachhaltig und sicher macht. Im Auftrag der österreichischen Bundesregierung wird das Lebensministerium daher gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium die „Energiestrategie Österreich“ voran treiben. Im Fokus steht die Umsetzung konkreter Maßnahmen und Projekte bis 2020. Durch den Umstieg auf erneuerbare Energieträger und konsequente Steigerung der Energieeffizienz können bis 2020 die EU-Vorgaben zu Energie und Klimaschutz zeitgerecht einhalten.

Drei Säulen der „Energiestrategie Österreich“

Die „Energiestrategie Österreich“ und deren Energieziele basieren auf den drei Säulen Versorgungssicherheit, Energieeffizienz und erneuerbare Energie. Es wird ein konkreter Maßnahmen- und Zeitplan zur Erreichung der EU –Energieziele und zur Umsetzung der Richtlinie zur Nutzung von erneuerbarer Energie erarbeitet. Besonderer Fokus wird auf die Einbindung von relevanten Stakeholdern und Unternehmen gelegt, die an der Umsetzung mitwirken sollen.

Langfristige Energieunabhängigkeit wird angestrebt

Die Gaskrise zu Beginn des Jahres hat die Abhängigkeit von Energieträgern deutlich aufgezeigt. Durch den Umstieg auf erneuerbare Energieträger und konsequente Steigerung der Energieeffizienz kann Österreich bis 2020 die EU-Vorgaben zeitgerecht einhalten. Das Land verfügt über ein enormes Potenzial zur Nutzung erneuerbarer Energieträger. Ziel muss es sein, unabhängiger von Öl- und Gasimporten zu werden und mithilfe moderner Umwelttechnologien langfristig Österreichs Energieautarkie anzustreben.

Die Energiestrategie Österreich soll nicht verordnet werden, sondern als Prozess in den nächsten Monaten erarbeitet werden. Dazu wurde von beiden Ministerien das Beratungsunternehmen brainbows mit der Koordination beauftragt. In der Strategie-Koordination wird bis Juni ein Entwicklungspfad erstellt, in dem auch Zielwerte für den energetischen Endverbrauch im Jahr 2020 dargestellt werden.

Aufbau eines Energie-Netzwerks

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Die erfolgreiche Umsetzung der Energiestrategie – vor allem die Einigung auf konkrete Umsetzungsmaßnahmen – hängt von der aktiven und konstruktiven Beteiligung der Stakeholder im Energieumfeld ab. Im Regierungsprogramm ist eine energiepolitische Gesamtstrategie vorgesehen, die nicht vorgeschrieben werden soll, sondern mit den Stakeholdern erarbeitet werden wird. Eine besondere Rolle nehmen dabei die Bundesländer ein. Die Energiestrategie soll durch eine Vielzahl von Organisationen aus dem öffentlichen und privaten Sektor getragen werden. Bund, Länder und vor allem die Unternehmen spielen auf allen Ebenen zusammen und bilden (inklusive Sozialpartner und NGOs) ein professionelles Energie-Netzwerk. Sie alle sind eingeladen, sich an Workshops und Arbeitsgruppen zu beteiligen.

Chance nutzen

Es gilt, die Chancen zu nutzen, und die Energieversorgung Österreichs auf zukunftsweisende, effiziente und erneuerbare Beine zu stellen - speziell auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Diese Energiezukunft muss einerseits leistbar sein und eine möglichst hohe Wertschöpfung für die österreichische Bevölkerung und die Unternehmen erzielen. Investitionen in das Energiesystem schaffen darüber hinaus wichtige Arbeitsplätze.1

2.2 Abfallwirtschaft

ÖSTERREICHS BEHANDLUNGSANLAGEN 2007 NAHEZU VOLLSTÄNDIG AUSGELASTET:

In Österreich waren die 17 Anlagen zur mechanisch-biologischen Abfallbehandlung sowie die neun Abfallverbrennungsanlagen im Jahr 2007 nahezu vollständig ausgelastet. Lediglich bei den 24 Anlagen zur mechanischen Abfallbehandlung gab es freie Kapazitäten. Dies geht aus dem aktuellen Statusbericht des österreichischen Umweltbundesamtes über die Behandlung von gemischten Siedlungs- und Gewerbeabfällen hervor. Bei allen drei Anlagetypen stellten die Siedlungs- und Gewerbeabfälle den Großteil des Inputs dar. So stammten 72 Prozent der in mechanisch-biologischen Anlagen behandelten Abfälle aus dem Siedlungs- und Gewerbebereich, bei der mechanischen Behandlung waren es 60 Prozent und in den Verbrennungsanlagen 52 Prozent. Beim Behandlungsoutput gewannen sowohl Import und Export als auch die Zwischenlagerung, die stoffliche Verwertung sowie die industrielle Mitverbrennung an Bedeutung, heißt es weiter.2

2.3 Erneuerbare Energien

ENERGIESTRATEGIE ÖSTERREICH:

Gruppenarbeit von Mitterlehner und Berlakovich erfolgreich gestartet

„Österreich braucht eine Energiestrategie. Bis zum Jahr 2020 müssen wir 34 Prozent unseres Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen decken – so lautet die

1 http://umwelt.lebensministerium.at/article/articleview/75150/1/1467 2 EUWID, S. 26, 16.06.2009

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Vorgabe. Das bedeutet: Es ist Zeit zu handeln“, erklärte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner anlässlich der Präsentation der „Energiestrategie Österreich“. Sein Kollege aus dem Umweltressort, Minister Nikolaus Berlakovich, zeigte sich überzeugt: „Durch den Umstieg auf erneuerbare Energieträger und konsequente Steigerung der Energieeffizienz können wir die EU-Vorgaben zeitgerecht einhalten.“

Langfristiges Ziel der Strategie sei es, die Abhängigkeit von Erdöl- und Erdgasimporten deutlich zu verringern und dabei gleichzeitig eine möglichst hohe Wertschöpfung innerhalb Österreichs und sichere Arbeitsplätze zu schaffen. Das Potenzial der Erneuerbaren gelte es voll auszuschöpfen, modernste Umwelttechnologien seien zu nützen. Herzstück bei der Umsetzung wird der Aufbau eines Energie-Netzwerkes sein, der eine Vielzahl von Organisationen aus dem öffentlichen und privaten Sektor angehören sollen. Die Energiestrategie soll nicht von oben verordnet werden, sondern muss ein Prozess sein, der mit den Stakeholdern erarbeitet und von ihnen getragen wird.3

EU-ZIELE IM BEREICH ERNEUERBAREN ERREICHBAR:

Österreich hat ein ausreichendes Potenzial an erneuerbaren Energien, das bis 2020 erschlossen werden kann, um die EU-Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren und zur Reduktion der CO2-Emission zu erfüllen. Das berichtet der Verband der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ) unter Verweis auf eine Studie der technischen Universität Graz und Hamburg-Harburg. Unter den gegenwärtigen Bedingungen im Energiesystem könnten der Studie zufolge die Anteile der regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung mittelfristig auf 90 Prozent des Stromverbrauchs und 40 Prozent des Wärmebedarfs gesteigert werden, erklärte der Autor der Studie Prof. Martin Kaltschmitt von der TU Hamburg-Harburg.4

2.4 Diverses

25.000 JOBS DURCH "ENERGIESTRATEGIE 2025":

Bis zu 25.000 neue Arbeitsplätze wollen SPÖ und ÖVP in den nächsten Jahren in der Steiermark schaffen. Mit der "Energiestrategie 2025" soll der Bereich der erneuerbaren Energie angekurbelt werden.

Hunderte Lehrstellen für Jugendliche sollen geschaffen werden. Über eine Milliarde Euro investiert.

Bereits am nächsten Montag soll das Energiekonzept in der Landesregierung beschlossen werden. Im Herbst würde dann die daran geknüpfte Energieoffensive beginnen, das hofft zumindest Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SPÖ).

Investitionen von 1,1 Mrd. Euro

Insgesamt wollen SPÖ und ÖVP 1,1 Mrd. Euro investieren, um die angekündigten 25.000 Arbeitsplätze auf dem Energiesektor zu schaffen. Dazu müssten allerdings auch alle Maßnahmen, die in dem Strategiepapier aufgelistet sind, tatsächlich umgesetzt werden.

Am Konzept der Energiestrategie wird Kritik laut. Neue Jobs für Facharbeiter 3 Ökoenergie, S. 5, 75-2009 4 EUWID, S. 33, 27.05.2009

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"Die Umsetzungsstrategien beziehen sich vor allem auf Solar-, Biomasse-, Windenergie, Papierindustrie, Erdwärme und Großprojekte in der Fernwärme", sagt Umweltlandesrat Manfred Wegscheider. Wenn alle geplanten Maßnahmen umgesetzt werden können, würde das eine Vollbeschäftigung für ein Jahr für 25.000 Menschen bringen, betont Wegscheider.

Und Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) fügt ergänzend hinzu, welchem Personenkreis diese Arbeitsplätze offen stehen sollen: Facharbeiter, die jetzt keinen Job haben, "aus der Eisen- und Stahlindustrie und Automobilbranche."

Judenburg und Leoben setzen auf Biomasse

Die ersten Projekte liegen laut Wegscheider bereits auf dem Tisch: "Judenburg hat mir vergangene Woche ein Konzept vorgelegt, über eine Sechs-Megawatt-Biomasse-Fernwärmeheizung. In Zeltweg liegt ein neues Projekt vor - hier werden wir auch Klein- und Mittelbetriebe anschließen. Ein riesiges Projekt gibt es auch in Leoben auf dem Sektor Biomasse kombiniert mit Abwärme der Voestalpine."

"Wir werden den Blumbonus verdoppeln", so Schützenhöfer. 600 Lehrplätze im Energiebereich.

Die ÖVP will aber vor allem auch bei den jungen Menschen ansetzen, so Landeshauptmannstellvertreter Hermann Schützenhöfer (ÖVP): "Wir werden ab 1. Juli diesen Jahres, bis Spätherbst 2010, etwa 600 Lehrplätze im Energiebereich schaffen. Wir werden dazu den Blumbonus verdoppeln."

Nächste Woche soll das Konzept beschlossen werden. Konzept laut Seitinger noch unausgegoren.

Letzte Unklarheiten - etwa über die Zuständigkeiten der verschiedenen Fachabteilungen - sollen diese Woche aus dem Weg geräumt werden. Wiewohl das ÖVP-Agrarlandesrat Johann Seitinger mit Skepsis quittiert. Das gesamte Konzept sei noch unausgegoren, meint er sinngemäß:

"Erstens gibt es keine klaren Zeithorizonte über die Umsetzungsschritte. Zweitens, diese Energiestrategie Steiermark hat kein Konzept, was die Aufbringung der Ressourcen betrifft. Das ist ein Kardinalfehler, darüber werden wir sicher noch reden müssen", betont Seitinger.

Am Montag nächster Woche soll die Landesregierung das Konzept dann beschließen.5

5 http://steiermark.orf.at/stories/368656/

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3. Deutschland

3.1 Gesetze

PLANUNGEN IM BMU ZUR UMSETZUNG DER ABFALLRAHMENRICHTLINIE WERDEN KONKRET:

Die Regelungen der novellierten EU-Anfallrahmenrichtlinie sollen möglichst 1:1 in deutsches Recht übernommen werden. Dabei kann das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzt in seiner Grundstruktur beibehalten werden. Darauf verwies Frank Petersen, für die Novellierung zuständiger Ministerialrat im Bundesumweltministerium.

Petersen machte in Düsseldorf darauf aufmerksam, dass es in der novellierten EU-Abfallrahmenrichtlinie erstmals eine rechtliche Regelung zur Dauer der Abfalleigenschaft gibt. Sie solle unverändert in das Kreislaufwirtschaftsgesetzt übernommen werden und erstrecke sich auch auf Ersatzbrennstoffe. Es werde somit möglich, dass auch Ersatzbrennstoffe das Ende der Abfalleigenschaft erreichen. Kriterien für das Abfallende sind, dass die Abfälle eine Verwertung durchlaufen haben, dass es spezifische Nutzungsmöglichkeiten gibt und dass ein Markt oder eine spezifische Nachfrage besteht.

Was die neue fünfstufige Abfallhierarchie in der EU-Abfallrahmenrichtlinie anbelangt, konnte sich Deutschland mit dem Wunsch nach Beibehaltung der dreistufigen Hierarchie – Vermeiden, Verwerten, Beseitigen – nicht durchsetzen. Stattdessen gibt es nun eine fünfstufige Hierarchie: Vermeiden – Vorbereiten zur Wiederverwendung, Recycling, sonstige Verwertung (auch energetische Verwertung,) Beseitigen. Die Hierarchie ist – entgegen dem Wunsch des Europäischen Parlaments – keine strikte „allgemeine Regel“, sondern wird schlicht als „Prioritätenfolge“ bezeichnet. Zu fördern seien von den Mitgliedstaaten die besten Umweltoptionen, wobei nicht zur ökologische Aspekte, sondern auch die technische Durchführbarkeit und wirtschaftliche Vertretbarkeit sowie soziale Folgen zu beachten seien.

Zur Konkretisierung der Abfallvermeidung müssen die Mitgliedstaaten bis Ende 2013 Abfallvermeidungsprogramme erstellen. Die Umsetzung soll in Deutschland durch eine abgestimmte Bund-Länder-Planung erfolgen. Bei der Vermeidung gehe es ganz wesentlich auch um Vollzugsmaßnahmen, sodass die Länder mit im Boot seien. Sie sähen dadurch einen erheblichen Bürokratieaufwand auf sich zukommen, den man jedoch in Grenzen halten könne. Das BMU wird diesen Bereich durch ein Forschungsvorhaben aufarbeiten lassen. Schließlich verwies Petersen auf die erweiterten Regelungen zu den Abfallbewirtschaftungsplänen, die in nationales Recht umzusetzen seinen, und auf die bis 2020 zu erreichenden Recyclingquoten von 50 Prozent für die Haushaltsabfälle Papier, Glas und Kunststoffe. Dabei handele es sich um eine Gesamtquote, so dass Kompensationen der einzelnen Stoffströme zulässig seien. Sofern die Abfälle zur Quotenerfüllung nicht ausreichen, könnten die Mitgliedstatten auch Abfälle berücksichtigen, die Haushaltsabfällen ähnlich sind. Bau und Abbruchabfälle müssen zu 70 Prozent rezykliert werden, einschließlich Verfüllung. Die Richtlinie ist bis 12. Dezember 2010 in nationales Recht umzusetzen.

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Komptech Waste Abstracts August 2009 - 12 -

Laut Petersen gibt es einen internen Arbeitsentwurf. Ein offizieller Referentenentwurf soll jedoch erst nach der Bundestagswahl im Herbst vorgelegt werden.6

3.2 Abfallwirtschaft

ALMOST 75 PER CENT RECOVERY RATE FOR GERMAN WASTE:

(D) – Germany recovers almost three-quarters of its waste arising.

Municipal waste recovery (75 per cent) was slightly higher than overall recovery rate, as was the recovery of household waste and manufacturing waste (both 77 per cent). Germany generated 47.9m tonnes of municipal waste and 58.5m tonnes of manufacturing waste similar to household waste was recovered, with arising standing at just over 4.31m tonnes.

Manufacturing waste had the highest energy recovery rate for a single waste fraction at roughly 14 per cent. Over 11 per cent of municipal and household waste was incinerated to generate energy. Organic kitchen and catering waste almost always underwent materials recycling, the Federal Statistical Office noted. An average of 5.6 per cent of 21.9m tonnes of all waste generated in Germany entered energy recovery processes in 2007, the preliminary statistics showed.7

3.3 Erneuerbare Energien

KABINETT BESCHLIEßT NATIONALEN BIOMASSEAKTIONSPLAN:

Die Nutzung der Bioenergie soll nach dem Willen der Bundesregierung effizient und klimafreundlich ausgebaut werden.

Der Biomasseaktionsplan verweist auf die von Minister Gabriel im vergangenen Oktober präsentierte Leitstudie, der zufolge der Anteil der Biomasse am Endenergieverbrauch von 6,2 Prozent (2007) auf 10,9 Prozent im Jahr 2020 gesteigert werden soll. Beim Bioenergie-Einsatz für den Stromverbrauch bedeute dies eine Zunahme von 3,9 auf 8 Prozent und im Bereich Heizung/Wärme resultiere ein Anstieg von 6,1 auf 9,7 Prozent.

Die technisch mögliche Energiebereitstellung aus Biomasse in Deutschland beziffert der Aktionsplan mittel- und langfristig auf 1.210 bis 1.700 Petajoule (PJ) pro Jahr. Hierzu beitragen könnten die Forstwirtschaft mit 200 bis 250 PJ, landwirtschaftliche Ackerflächen (360 bis 800 PJ), die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichem Grünland (100 PJ) sowie der Bereich Reststoffe (500 PJ).

Breiten Raum in den strategischen Überlegungen der Bundesregierung nimmt die Verringerung von Nutzungskonkurrenzen im Biomassebereich ein. Neben wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen Nutzungen (z.B. Erholungs- und Naturschutzflächen) verweist die Bundesregierung auf Konkurrenzbeziehungen zwischen stofflicher und energetischer Verwertung von Biomasse sowie auf die in

6 EUWID, S. 1-2, 03.06.2009 7 EUWID, S. 16, 10.06.2009

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Komptech Waste Abstracts August 2009 - 13 -

der „Teller oder Tank“- Diskussion aufgeworfenen Fragen zur Konkurrenz zwischen der energetischen Nutzung von Biomasse und der Produktion von Nahrungs- und/oder Futtermittel.8

3.4 Diverses

ENERGIEHOLZMARKT WIRD ZUNEHMEND ZUR ABSATZALTERNATIVE FÜR ROHHOLZHÄNDLER:

Der Rohholzbedarf im Bereich der energetischen Nutzung hat in Deutschland von 2000 bis 2008 um mehr als das Dreifache auf rund 52,9 Mio. m3 zugenommen.

Die energetische Nutzung hält damit inzwischen einen Anteil von rund 42 Prozent am gesamten deutschen Rohholzbedarf in Höhe von 126,7 Mio. m3. Mit rund 24,9 Mio. m3 entfällt ein Großteil der energetischen Holznutzung auf den Hausbrand, knapp gefolgt vom Einsatz im Bereich Biomasseheizkraftwerke (46 Prozent). Hersteller von Energieprodukten, etwa Holzpellets- und Holzbrikettproduzenten, machen demgegenüber lediglich einen Anteil von rund 5 Prozent am Rohholzbedarf im Bereich der energetischen Nutzung aus.

Die gestiegene Nachfrage aus dem energetischen Bereich hat inzwischen aber auch dazu geführt, dass sich bei bestimmten Rohholzprodukten auf den Beschaffungsmärkten Preisuntergrenzen gebildet haben, die in der Vergangenheit in dieser Form nicht aufgetreten waren.

Bei Bedarf an Rohholzsortimenten für die energetische Nutzug wird nach Einschätzung des Thünen-Institut-Expertens Seintsch durch die bereits geplanten Investitionen in weitere Pelletwerke, den Bau von Biomasseheizkraftwerken und Werken zur Herstellung von Treibstoffen auf Basis holzhaltiger Rohstoffe weiter ansteigen, Die bisherigen Schätzungen für den bis 2020 maximal zu erwartenden Bedarf für Rohholz zur energetischen Nutzung schwanken allerdings noch innerhalb einer vergleichsweise weiten Spanne von 61 bis 85 Mio. m3. Laut Seintsch sind diese weiten Spannen auf die derzeit noch zum Teil unklaren politischen Rahmenbedingungen zurückzuführen.

Gerade die politisch gewollte Subventionierung der energetischen Nutzung stößt auf Seiten der stofflichen Verwerter auf Kritik. Durch die wachsende Konkurrenz fällt es zum Beispiel der deutschen Holzwerkstoffindustrie zunehmend schwerer, ihren Rohholzbedarf von derzeit jährlich etwa 17 – 20 Mio. m3 über die bisherigen Quellen zu decken.9

8 H & K, S. 40, 1-2009 9 EUWID, S. 5, 27.05.2009

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Komptech Waste Abstracts August 2009 - 14 -

4. Europäische Union

4.1 Gesetze

BIO-WASTE – NEED FOR EU LEGISLATION:

Brüssel, 9. – 10. Juni 2009

Die Länder Deutschland, Spanien, Flandern (Belgien), Tschechien sowie die EU Kommission luden zu einer 2-tägigen Diskussion über eine künftige EU Bioabfallstrategie. Auslöser war zweierlei:

1) die Kommission verweigert seit 2001 trotz vielfältiger Aufrufe zahlreicher Länder, Verbände und auch des EU Parlaments die Vorbereitung einer Richtlinie zur getrennten Sammlung und biologischen Behandlung von Bioabfällen

2) Die Kommission hatte einen Grünbuch-Entwurf verbunden mit 8 Fragen zur Bioabfallwirtschaft zur Stellungnahme veröffentlicht und eine erste Auswertung der Antworten konnte bereits erwartet werden.

200 Teilnehmer aus 24 Ländern führten über zwei Tage eine äußerst engagierte Debatte mit Vertretern aller Europäischen Institutionen (Kommission, EU Parlament, Komitee der Regionen, Wirtschafts- und Sozialkomitee, EU Ratspräsidentschaft) und einer breiten Palette an Interessensvertretern.

Mit Ausnahme der Länder Frankreich und Großbritannien, Dänemark, zum Teil auch der Niederlande, dem Komitee der Regionen sowie der Kommission selbst erfolgte ein unmissverständliches Plädoyer für die getrennte Sammlung und biologische Behandlung. Auch gab es breite Zustimmung für eine Abfall-Ende Regelung für Kompost – jedoch nur auf Basis der getrennten Sammlung biogener Abfälle. Das Schlagwort war: „Qualitätskriterien sind nicht genug!“

Ohne getrennte Sammlung kein Produkt

Die Argumente liegen nun von Neuem auf dem Tisch. Die Länder und Regionen aber auch die Bioabfallwirtschaft selbst brauchen einen rechtlich verbindlichen Anreiz und langfristige Sicherheiten, um die getrennte Sammlung in die Abfallwirtschaftssysteme zu integrieren und in die Bioabfallwirtschaft zu investieren. Die zum Teil sehr zögerlich umgesetzten Reduktionsziele für bioabbaubare Abfälle auf Deponien hinterlassen aktuell große Unsicherheit, welche Behandlung speziell für die Bioabfälle realisiert werden soll. Insbesondere ist das der Fall in Ländern ohne

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Komptech Waste Abstracts August 2009 - 15 -

jegliche Erfahrung in diesem Bereich (zB neue Mitgliedsstaaten, GR) oder jenen Ländern, in denen eine starke Industrielobby die Verbrennung oder die Mischmüllkompostierung (FR, DK, PT, oder auch ES in den eigenständigen Regionen, die keinen nationalen Vorgaben unterliegen) auch politisch durchsetzen.

Die Forderung zielt ja nicht auf eine flächendeckende Verpflichtung zur getrennten Sammlung sondern auf die Einführung von Recyclingzielen, die von den Mitgliedsstaaten regional flexibel und mit ausreichenden Übergangsfristen umgesetzt werden können. Erfolgsgeschichten und wissenschaftliche Studien aus allen Teilen Europas beweisen bereits die ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit der getrennten Sammlung und Kompostierung (mit und ohne anaerober Vorbehandlung).

Auch der „Waste to Energy“ Verband CEWEP unterstützt den Grundsatz der Abfallhierarchie und sieht seine Aufgabe in der energetischen Nutzung des Restabfalls nach erfolgten Recyclingmaßnahmen.

Die Kommission begründet ihre Zurückhaltung einerseits mit dem aktuellen Notstand der mangelhaften Umsetzung bestehender Richtlinien und andererseits mit der Skepsis gegenüber den Argumenten der Befürworter einer Richtlinie. Das heißt, zunächst will sie prüfen, inwiefern man bestehende Regelungen (Abfallrahmenrichtlinie, Deponie-RL, Erneubare Energie RL etc.) ergänzen oder verbessern könnte, und andererseits will man das Ergebnis einer Studie zur umfassenden Folgeabschätzung einer Bioabfallrichtlinie abwarten. Erste Ergebnisse wurden bereits vorgestellt, mit dem Endbericht ist im Frühjahr 2010 zu rechnen. Da die Grundlagendaten für die Szenarien und Prognosen jedoch vielfach auf äußerst schwachen Füßen stehen und auch methodisch große Bedenken angemeldet werden müssen, ist zu bezweifeln, ob diese Studie eine relevante und zielführende Hilfestellung sein kann für eine Entscheidung im Sinne der Nachhaltigkeit.

Gleiches gilt für die Lebenszyklusanalysen, die gerade entwickelt werden, um insbesondere die Klimabilanz der getrennten Sammlung mit nachfolgender Kompostierung und/oder Fermentierung ökologisch gegenüber Deponie und Verbrennung zu evaluieren.

Die Präsentationen zeigten auch hier noch enorme methodische Defizite. ZB können die vielfältigen bodenverbessernden Auswirkungen der Humusanreicherung durch die regelmäßige Kompostdüngung noch nicht in Form von eingesparten CO2 Äquivalenten quantifiziert werden. Auch die getroffenen Annahmen zum Kompostierungssystem selbst oder hinsichtlich der Methan- und Lachgasemissionen während der Lagerung und Ausbringung von Gärrückstand können je nach Untersuchung großen Schwankungen unterliegen.

Das bedeutet: Lebenszyklusanalysen bilden gegenwärtig nur einen willkürlichen Ausschnitt des zu betrachtenden Gesamtprozesses ab und sind daher im Falle der Bioabfallbewirtschaftung ein untaugliches Instrument der Entscheidungsfindung.

Vielmehr wäre es sinnvoll, konkrete, regionale 10 bis 20-jährigen Erfolgsgeschichten der getrennten Sammlung und Bioabfallverwertung nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien auszuwerten. Auf Basis dieser dokumentierten und erfahrungsgetragenen Ergebnisse aus den verschiedensten Regionen und realisiert unter den unterschiedlichsten Rahmenbedingungen lässt sich ein realitätsnahes Bild ableiten.

Resumé: Es ist nach wie vor viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Inwieweit die Bioabfallkoalition aus 11 Ländern und die „Bioabfallallianz“ bestehend aus 6 Europäischen Verbänden sich mit ihrem Wunsch nach verbindlichen

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Rahmenbedingungen durchsetzen wird, wird sich bereits in den nächsten Tagen weisen, wenn der Umweltrat eine Resolution zur Bioabfallstrategie verabschieden wird.

Wahrscheinlich ist jedoch der Anschauungsunterreicht z.B. am österreichischen Erfolgsmodell das beste Mittel, Einsicht zu schaffen.

Erfolgsmodell Österreich - mit getrennter Sammlung zu einem Qualitätsprodukt

Rückfragehinweis: ARGE Kompost & Biogas Österreich European Affairs DI Amlinger Florian Franz-Josefs-Kai 1 1010 Wien M. 0043 664 5308550 E. amlinger@kompost-biogas. I. www.kompost-biogas.info

KLUG ERNEUERT FORDERUNG NACH EU-BIOABFALL-RICHTLINIE:

Eindeutige europäische Rahmenbedingungen zur Förderung der Bioabfallverwertung hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug, gefordert. Viel zu oft würden in Europa immer noch Bioabfälle in Deponien vergraben, so Klug laut einer Mitteilung des BMU bei der Eröffnung einer internationalen Konferenz zum Thema Bioabfälle in Brüssel. Dafür sei Biomüll aber erstens zu wertvoll und zweitens verursache er in den Deponien auch noch eine Fülle von Problemen. "Eine eigenständige Bioabfall-Richtlinie der EU würde uns am besten voran bringen", sagte Klug. Die Konferenz wird gemeinsam von der EU-Kommission und den Umweltministerien aus Tschechien, Belgien und Deutschland veranstaltet.10

KEINE EINDEUTIGE UNTERSTÜTZUNG FÜR BIOABFALLRICHTLINIE IM UMWELTRAT:

Die Umweltminister der EU-Mitgliedstaaten zeigten bei ihrem Ratstreffen am Donnerstag breite Unterstützung für die stoffliche Verwertung von Bioabfällen. In ihren gemeinsamen Schlussfolgerungen lassen sie jedoch die Frage offen, ob eine spezifische EU-Richtlinie über die Bewirtschaftung dieses Abfallstroms geschaffen werden sollte. Sie ermutigen lediglich die Europäische Kommission, ihre laufende Arbeit an einer Folgenabschätzung fortzusetzen. Falls sie dabei zu dem Ergebnis kommt, dass ein Gesetzesvorschlag zu diesem Thema angemessen ist, soll sie ihn laut den Schlussfolgerungen des Umweltrats spätestens 2010 vorlegen.

Zu den Befürwortern einer Bioabfallrichtlinie gehören unter anderem Deutschland, Österreich und Spanien. Nach Aussage eines Sprechers des Rats setzten sich die Ratssitzung am Donnerstag zwar acht oder neuen Mitgliedstaaten nachdrücklich für eine gesetzliche Regelung auf Gemeinschaftsebene ein, während die Staaten, die

10 EUWID, S. 19, 16.06.2009

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eine Richtlinie ablehnten, deutlich zurückhaltender waren und es Malta überließen, die Ablehnung offen auszudrücken.

In ihren Schlussfolgerungen greifen die Umweltminister die Kommission auf, im Rahme der Folgenabschätzung die Notwendigkeit verschiedener möglicher Maßnahmen zu prüfen, „unter Berücksichtigung des Subsidiaritätsprinzips und der unterschiedlichen örtlichen Bedingungen“. Zu ihnen gehören Regelungen für die Abfallvermeidung und über die Getrenntsammlung für biologisch abbaubare Abfälle, um eine hohe Qualität für die nachfolgenden Recyclingverfahren sicherzustellen.

Die Umweltminister wiesen außerdem darauf hin, dass die Begriffsbestimmung für Bioabfälle in der novellierten Abfallrahmenrichtlinie nicht alle biologisch abbaubaren Abfälle abdeckt, die durch Kompostierung oder in Biogasanlage behandelt werden können. Die empfahlen deshalb, dass eventuelle künftige EU-Vorschriften auch diese Abfälle abdecken sollten, um die Konzepte und die Terminologie im Hinblick auf biologisch abbaubare Abfälle zu harmonisieren.

Die Europäische Kommission sollte außerdem bei ihrer Folgenabschätzung die Notwendigkeit von EU-Vorschriften über die Verwertung von biologisch abbaubaren Abfällen durch Kompostierung oder Biogasproduktion mit anschließender stofflicher Verwertung der Gärrückstände prüfen. Die Umweltminister sprachen sich in diesem Zusammenhang dafür aus, dass die Kommission auch die Rolle von Bioabfällen als potenzieller erneuerbarer Energiequelle untersucht, in den Fällen, in denen die Ökobilanz ihre Umwandlung in Biobrennstoffe oder ihre Behandlung in hocheffizienten Verbrennungsanlagen gerechtfertigt.11

POTENTIAL EINER WERTVOLLEN RESSOURCE:

Zur Eröffnung der internationalen Bioabfallkonferenz am 9. und 10. Juni in Brüssel forderte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug, eindeutige europäische Rahmenbedingungen zur Förderung der Bioabfallverwertung. "Viel zu oft werden in Europa immer noch Bioabfälle in Deponien vergraben. Dafür ist der Bioabfall aber erstens zu wertvoll und zweitens verursacht er in den Deponien auch noch eine Fülle von Problemen. Eine eigenständige Bioabfall-Richtlinie der EU würde uns am besten voran bringen", so Staatssekretärin Klug.

Jährlich fallen in der EU rund 110 Millionen Tonnen Bioabfälle an, von denen bislang nur etwa 20 Prozent getrennt erfasst und verwertet werden.

In den meisten EU-Ländern werden Bioabfälle derzeit noch gemeinsam mit dem Restmüll auf Deponien abgelagert und sind dann Ursache für die Entstehung von klimaschädlichem Methangas.

11 EUWID, S. 26, 30.06.2009

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Abbildung: Getrennt gesammelte und potentielle Menge an Bioabfällen in der EU in 2005. Die

Prozentangabe ist der Anteil der getrennt gesammelten Bioabfälle bezogen auf das realistische Potential.

Wenn Bioabfälle nicht mehr in Deponien abgelagert würden, könnten sie erheblich zu dem von der Europäischen Kommission bis zum Jahr 2020 zugesagtem Reduzierungsziel für die Emission klimaschädigender Gase beitragen. Bezogen auf die 15 EU-Mitgliedstaaten vor der Ost-Erweiterung der EU im Jahr 2004 könnte dieser Anteil bis zu 20 Prozent des Minderungsziels ausmachen.

Bioabfälle haben in Europa mit etwa 30 % bis 40 % gewichtsmäßig den größten Anteil an den Haushaltsabfällen. Das sind deutlich mehr als 100 Millionen Tonnen! Diese für den Boden wichtige Ressource bleibt häufig ungenutzt und landet mit den Restabfällen auf Deponien. Die Mengenrelevanz des Bioabfalls sowie die zu erwartenden Umweltentlastungen rechtfertigen eine EU-weite Regelung. Für die nachhaltige Nutzung von Bioabfällen, zur Schaffung und Erhaltung von Absatzmärkten sind Qualitätsstandards erforderlich. Die getrennte Erfassung von Bioabfällen gilt als Vorraussetzung für eine hochwertige Kompostproduktion, die auch dem Klimaschutz zu Gute kommt. Nach wie vor wird ein Großteil der Bioabfälle Europas unvorbehandelt deponiert und ist damit verantwortlich für die Bildung klimaschädlicher Treibhausgase.

Komposte oder kompostierte Gärrückstände sind zudem wertvolle Humuslieferanten und verbessern so beispielsweise das Wasserspeichervermögen von Landwirtschaftsflächen. Dieser Aspekt ist gerade in südeuropäischen Ländern von Bedeutung, spielt aber auch in anderen Regionen eine zunehmende Rolle.

Deutschland ist bei der getrennten Erfassung und Verwertung von Bioabfällen bereits jetzt hervorragend aufgestellt: Im Durchschnitt werden hierzulande schon rund 100 Kilogramm Bio- und Grünabfälle pro Einwohner und Jahr getrennt erfasst. Aus den so gesammelten rund 8 Millionen Tonnen Bio- und Grünabfällen pro Jahr werden etwa 4 Millionen Tonnen wertvoller Kompost hergestellt. 12

12 H&K aktuell, S. 1-3, 7/8 2009

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UMWELTRAT FORDERT VORSCHLAG FÜR EINE REGELUNG FÜR BIOABFALL:

Auf der EU-Umweltratstagung am 25.06.2009 in Luxemburg stand u.a. die Verabschiedung einer gemeinsamen Position zum „Grünbuch über die Bewirtschaftung von Bioabfällen“ auf der Tagesordnung. Der Umweltrat hat seine Schlussempfehlungen in einem 8-Punkte-Papier veröffentlicht: Wesentliche Forderung ist, dass die EU-Kommission aufgefordert wird, in 2010 einen Legislativvorschlag für Bioabfälle vorzulegen.

Die klare Positionierung des Umweltrates dürfte den Druck auf die Kommission erhöhen, nach langjährigen Diskussionen auf diesem Gebiet endlich tätig zu werden. Die Beschlüsse des Umweltrates stimmen mehr oder weniger mit den Forderungen des EU-Parlamentes überein, welches bereits im Zuge der Debatte um die Abfallrahmenrichtlinie eindeutige Regelungen für Bioabfälle auf europäischer Ebene gefordert hatte.

Aufgrund der positiven Signale aus den Reihen des EU-Parlaments, des EU-Umweltrates, der Biowaste-Coalition (Zusammenschluss der Mitgliedstaaten für Bioabfall) und der Biowaste Alliance (Zusammenschluss der Interessensvertreter für Bioabfall: Europäische Vereinigung der Städte und Regionen für Recycling und nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung – ACR+, Europäisches Kompostnetzwerk - ECN, Europäischer Biogasverband – EBA, Europäisches Umweltbüro – EEB, Europäische Abfallvereinigung – FEAD, Internationaler Abfallverband – ISWA, Europäischer Recyclingunion sozialer Unternehmen – RREUSE) sollte die EU-Kommission gut beraten sein, sich diesem Thema anzunehmen und einen Vorschlag für eine EU-Regelung über die Bewirtschaftung von Bioabfall zu unterbreiten.13

NO CLEAR SUPPORT FOR BIO-WASTES DIRECTIVE IN EU ENVIRONMENT COUNCIL:

The environment ministers of the EU member states expressed broad support for material recycling of bio-wastes at their Council meeting of 25 June. In their conclusions, however, they left unanswered the question whether a specific EU Directive on the management of this waste stream should be created. The ministers confined themselves to encouraging the European Commission to continue its impact assessment. Should the body conclude that it is appropriate to prepare an EU legislative proposal on biodegradable waste, the document would be drafted by 2010, stated the Council’s in its written conclusions.

Advocates for a directive on bio-wastes include Austria, Germany and Spain. According to a Council spokeswoman, eight or nine member states had been emphatic that a legal framework be established at the EU-level, while those states opposed to the adoption of a directive were significantly more reticent and left it to Malta to express the objections.

The environmental ministers point out that the definition of bio-waste in Directive on Waste does not cover all biodegradable waste that can be treated by composting or in biogas stations. They recommend that other biodegradable wastes suitable for treatment in composting or anaerobic digestion plants be included in possible future EU legislation proposals so that the terminology and concept relating to bio wastes will be harmonised.14

13 H&K aktuell, S. 5, 7/8 2009 14 EUWID, S. 15, 08.07.2009

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4.2 Abfallwirtschaft

ITALIENISCHER ENTSORGUNGSVERBAND WARNT VOR LANDESWEITEM MÜLLNOTSTAND:

„Die Krisensituationen, die in der letzten Zeit in verschiedenen Regionen beobachtet wurden, drohen sich auf das gesamte Land auszubreiten, wenn nicht rechtzeitig alternative Entsorgungslösungen identifiziert und geplant werden“, warnt der italienische Entsorgungsverband Fise-Assoambiente vergangene Woche. Der Verband stellte in Rom eine Studie über die Entsorgungsinfrastruktur des Landes vor. „Die italienischen Mülldeponien werden innerhalb von zwei Jahren ihre genehmigten Kapazitätsgrenzen erreichen und werden keine weiteren Mengen aufnehmen können, falls es keine Neugenehmigungen oder Erweiterungen bestehender Kapazitäten gibt, so Fise-Assoambiente.

Die von der Stiftung Fondazione Sviluppo Sostenibile im Auftrag des Verbands durchgeführte Studie stellte nach seinen Angaben fest, dass die Deponierung nach wie vor eine dominierende Rolle bei der Abfallentsorgung in Italien spielt. Dies gelte sowohl für Siedlungsabfälle, die zu 47 Prozent deponiert würden, als auch die Industrie- und Gewerbeabfälle einschließlich Sondermüll, bei denen der Anteil bei 44 Prozent liege.

Der Anteil der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung (MBA) lag der Studie zufolge bei den Siedlungsabfällen bei 23 Prozent. 10 Prozent wurden verbrannt. Der Anteil anderer Behandlungsverfahren lag bei 20 Prozent. Bei Industrie- und Gewerbeabfällen waren chemische, physikalische oder biologische Verfahren mit einem Anteil von 52 Prozent die wichtigste Entsorgungsroute. Neben der Deponierung mit 44 Prozent verbleiben die Verbrennung und andere Verfahren mit jeweils 2 Prozent.

Den Zeitbedarf für die Schaffung neuer Deponien oder Müllverbrennungsanlagen, von der ersten Planung über die Genehmigungsverfahren bis zum Abschluss der Bauarbeiten und der Inbetriebnahme der Anlagen schätzt die Studie in Italien auf mindestens vier Jahre. Damit befinde sich das Land angesichts der Restkapazitäten bereits in deutlichem Rückstand bei ihrer Erweiterung oder der Schaffung alternativer Entsorgungslösungen, so die Autoren.15

ITALIAN WASTE MANAGEMENT ASSOCIATION WARNS OF NATIONWIDE WASTE CRISIS:

„The crisis situation that have recently been observed in a number of regions are threatening to spread to the entire country if alternative waste management solutions are not identified and planned in time,“ the Italian waste management association Fise-Assoambiente has warned. In the middle of June, the association unveiled a study about the country’s waste management infrastructure. “Italy’s landfills will reach their authorised capacity limits within two years and will not be able to accept any more waste unless new permits are issued or existing capacities are increased, “Fise-Assoambiente stressed.

The study carried out on the association’s behalf by the foundation Fondazione Sviluppo Sostenibile (Sustainable Development Foundation) reportedly found that landfilling still plays a dominant role in the management of Italy’s waste. This applied to both municipal waste, 47 per cent of which was landfilled, and industrial and

15 EUWID, S. 29, 23.06.2009

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commercial waste including hazardous waste, 44 per cent of which was consigned to landfill.

The study showed that the mechanical-biological treatment (MBT) rate stood at 23 per cent for municipal waste, while 10 per sent of this waste stream was incinerated.

Other treatment technologies accounted for 20 per cent of municipal waste arising. In the case of industrial and commercial waste, the predominant waste management rout with a share of 52 per cent was chemical, physical or biological treatment. With 44 per cent of this waste stream being landfilled, incineration and other processes each held shares of 2 per cent.

The study estimated that at least four years time would be needed to create new landfills or waste incineration plants form the initial planning stages and permit procedures to completing construction work and commissioning machinery. Given the remaining available capacity, the country was well behind where it needed to be if plants were to be expanded or alternative waste management solution created, the authors noted.16

ABFALLZENTREN IN SLOWENIEN:

Investitionen bis 2015

Zwischen 2009 und 2015 sollen in Slowenien rund 740 Millionen Euro in Abfallzentren investiert werden. Insgesamt stehen 15 Abfallzentren sowie der Ausbau der Wiederverwertung in Planung. Neben Laibach sind 14 weitere regionale Abfallzentren geplant. Der Großteil der Anlagen ist für mindestens 90.000 Einwohner konzipiert, fünf Abfallzentren sind für 55.000 bis 90.000 Einwohner vorgesehen.

An den Investitionen soll sich die Europäische Union mit 27 Prozent beteiligen. Insgesamt sollen gemäß dem operativen Programm von 2007 bis 2015 rund 770,2 Millionen Euro in das slowenische Abfallmanagement fließen.17

4.3 Erneuerbare Energien

AUSBAU ERNEUERBARER ENERGIEN ÜBERTRIFFT NAHEZU ALLE PROGNOSEN:

Bisher haben die meisten Prognosen die Entwicklung der erneuerbaren Energien deutlich unterschätzt. Das geht aus einem aktuellen Gutachten der Agentur für Erneuerbaren Energien hervor, das 50 der wichtigsten Szenarien für Deutschland, Europa und die Welt mit dem tatsächlichen Erreichten vergleicht. „Erneuerbare Energien dürfen nicht systematisch klein gerechnet werden“, kommentiert Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die Ergebnisse des Gutachtens. „Von Prognosen hängen wichtige energiepolitische Weichenstellungen ab. Ob eine Technologie als vielversprechend eingeschätzt wird oder nicht, wirkt sich auf Investitionen und Forschungsanstrengungen aus. Das entscheidet auch darüber, welche Art der Energieversorgung wir in wenigen Jahren haben werden“, so Mayer.

Auch europa- und weltweit sind die erneuerbaren Energien wesentlich schneller als prognostiziert gewachsen. Die Prognosen der Europäischen Union und der 16 EUWID, S. 1-2, 24.06.2009 17 http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?AngID=1&StID=481591&DstID=625

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Internationalen Energieagentur (IEA) wichen besonders stark von der tatsächlichen Entwicklung ab. Ein besonders deutliches Beispiel dafür sei die „Primes“-Prognose der Europäischen Kommission bis 2020, die 1994 verfasst wurde. Die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2008 liegt bereits viel höher als die 2020-Werte dieser Prognose. Windenergie liegt um 34 Prozent, Bioenergie um 27 Prozent und Solarthermie sogar 15-mal über der Prognose. Solarstrom- und Biokraftstofferzeugung fehlen in der Prognose ganz.

Erneuerbare Energien stellen aktuell 9,7 Prozent am deutschen Endenergieverbrauch (237 TWh). Zum Stromverbrauch tragen sie 15 Prozent (81 TWh) bei, zum Wärmebedarf 8 Prozent (109 TWh) und im Bereich der Mobilität haben Biokraftstoffe einen Anteil von 6 Prozent.18

4.4 Diverses

IN GROSSBRITANNIEN WIRD ABFALL ZUM ROHSTOFF:

Neue Konferenz in London bringt Anbieter und Anwender zusammen, unterstreicht Beitrag zum Klimaschutz

£10 Millionen für Biogasprojekte

London, GB / Alpen, D, 15. Juni 2009 – Die britische Regierung kündigt ein Umdenken beim Umgang mit Abfällen an: Reststoffe gelten ab sofort als Rohstoffe. Laut einer Mitteilung des Umweltministeriums Defra produziert das Land jährlich rund 100 Millionen Tonnen Lebensmittel- und andere organische Abfälle, die für die Energieversorgung von mehr als zwei Millionen Haushalten genutzt werden könnten. Das entspricht fünf Städten in der Größe von Birmingham. Die neue Konferenz "Energy from Biomass and Waste UK" (EBW UK) bringt alle Beteiligten an einen Tisch um zu diskutieren, welchen Beitrag Reststoffe zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen, Kostenreduktion und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in Großbritannien leisten kann. Die EBW UK Konferenz und Fachmesse findet vom 26.-27. Januar 2010 in den Royal Horticultural Halls in London statt.

Eine mögliche Option ist die anaerobe Behandlung. Organisches Material wie Gülle oder Lebensmittelabfälle werden in dem Prozess zur Biogas verarbeitet. Mit Biogas können nachhaltig Strom, Wärme und Fahrzeugkraftstoff erzeugt werden. Diese Art der Abfallbehandlung verhindert die Deponierung und die dabei entstehenden Methanemissionen. Methan ist 21mal schädlicher als Kohlendioxid. Gleichzeitig hilft die Energierückgewinnung aus Abfällen den Kommunen, die Kosten zu senken. Die steigende Deponiesteuer macht im Vereinigten Königreich die Ablagerung zu einer teuren Angelegenheit. Hierdurch und mit dem 10 Million britische Pfund umfassenden "Anaerobic Digestion Demonstration Programme" hat die Regierung einen Markt für innovative Abfallbehandlungstechnik geschaffen, der tausende von neuen Jobs zur Folge hat.

In den englischen East Midlands fallen jährlich rund 25 Millionen Tonnen Abfall an. Der Grossteil kommt aus der landwirtschaftlichen Produktion, für die 80 Prozent der Fläche in der Region genutzt werden. Auch der größte Teil der Nahrungsmittelindustrie ist hier angesiedelt, was ebenfalls zu einem enormen Abfallaufkommen führt. "Die East Midlands bieten eine Vielzahl von wegweisenden

18 EUWID, S. 1+4, 10.06.2009

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Joint-Ventures zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor für die Unterstützung von regenerativen Technologien an", sagt Gesine Vespermann, Business Relationship Manager der East Midlands Development Agency (emda). "Besonders für deutsche Einrichtungen und Anbieter von Umwelttechnik offerieren die East Midlands umfassende Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit regionalen Partnern." Emda ist Sponsor der EBW UK 2010. http://www.eastmidlands.de

"Mit der Konferenz Energy from Biomass and Waste UK geben wir diesem Wachstumsmarkt für nachhaltige Abfallbehandlung und saubere Energieversorgung ein Sprachrohr", sagt Dr. Ines Freesen, Geschäftsführerin des Veranstalters Freesen & Partner GmbH. "Auf die Teilnehmer warten spannende Exponate, praxisnahe Fallstudien und interaktive Workshops. Die Besucher sehen neue Technologien und bekommen Antworten auf ihre Fragen nach Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit."

Vortragsvorschläge für die Konferenz können noch bis 30.6.2009 eingereicht werden. Mehr Informationen auf der Website der Veranstaltung.

Die Freesen & Partner GmbH ist in der Unternehmensberatung und Durchführung von Fachmessen und Konferenzen tätig. Die internationale EBW UK Conference and Exhibition folgt dem Beispiel der "Waste to Energy" (Bremen) und "Energy from Biomass and Waste US" (Pittsburgh, PA), die ebenfalls von dem deutschen Unternehmen ins Leben gerufen wurden. Die EBW UK ist das wichtigste Forum für den schnell wachsenden Markt für Bioenergieproduktion und Deponiestop. In der Konferenz geht es um rechtliche Rahmenbedingungen, technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Zudem präsentieren die Referenten "Neues aus dem Labor" und Berichte aus der Praxis. Die parallel stattfindende Ausstellung bringt Hersteller innovativer Umwelt- und Energietechnik mit Einkäufern und Entscheidern aus Kommunen, Industrie und Landwirtschaft zusammen.

Mehr Informationen: http://www.ebw-uk.com oder telefonisch: +49-2802-9484840.

Pressekontakt: Dr. Ines Freesen Freesen & Partner GmbH Schwalbennest 7a 46519 Alpen, Deutschland Tel.: +49-2802-948484-0 Fax: +49-2802-948484-3 [email protected]

2,8 MIO. JOBS IN EU BIS 2020 DURCH AUSBAU DER ERNEUERBAREN ENERGIEN:

Bis 2020 könnten rund 2,8 Mio. Menschen in Europa im Bereich der erneuerbaren Energien beschäftigt sein. Das geht aus einer von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebenen Studie mit dem Titel „The impact of renewable energy policy on economic growth and employment in the European Union“ hervor. Biomasse, Wasser- und Windenergie sehen die Wissenschaftler als die Sektoren mit dem größten Beschäftigungspotenzial an. Der Studie zufolge könnten erneuerbare Energien im Jahr 2020 einen Gesamtwert von 1,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) darstellen.

Die Biomasse habe ihr größtes Wachstumspotenzial im Wärmebereich, so die Forscher. Bis 2030 könnte die gesamte europaweit (EU-27) realisierbare Wärmeproduktion aus kleineren, dezentralen Biomasse-Anlagen technologisch von

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derzeit etwas 49 Megatonnen Öleinheiten (Mtoe) auf dann rund 65 Mtoe gesteigert werden. Bei größeren Anlagen mit kombinierter Kraft-Wärme-Koppelung (Heat und Power, CHP) oder Fernwärme (District Heating, DH) ist das Steigerungspotenzial für Biomasse noch größer. Lag das Potenzial zur Wärmeproduktion bei CHP- und DH-Anlagen im Vergleichzeitraum 2005 noch bei etwas acht Mtoe, könnte das realisierbare Potenzial bis 2030 in den EU-27 auf etwa 39 Mtoe steigen.

Im Bereich der Produktion elektrischer Energie sehen die Wissenschaftler das Potenzial der Biomasse im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energieträgern als könnten in den 27 Mitgliedstaaten der EU bis 2030 rund 40 Terrawattstunden (TWh) elektrische Energie produziert werden. Bei fester Biomasse liegt das Potenzial bei rund 250 TWh. Biogas könnte die Produktion auf etwa 150 TWh steigern. Das größte Potenzial sehen die Tidekraftwerken sowie solarthermischen und Photovoltaikanlagen.

In den meisten Mitgliedsländern wird ein Großteil der Wertschöpfung durch Biomasse und Wasserkraft generiert. Während Biomasseanlagen, die nicht an das regionale Stromnetz angeschlossen sind, eine größere Bedeutung in Frankreich, Finnland, Österreich und Polen haben, sind ans Stromnetz angeschlossene Biomasseanlagen in Schweden besonders relevant. Wertschöpfung, die durch Windenergie erwirtschaftet wird, findet überwiegend in Deutschland, Dänemark und Spanien statt. Deutschland ist auch im Photovoltaik-Sektor der mit Abstand größte Hersteller von Anlagen aber auch Solarzellen und –modulen in der EU.

Ferner zeigt die Analyse, dass auch die Beschäftigung bei Biomasseanlagen, die nicht an das lokale Stromnetz angeschlossen sind, besonders hoch ist. Insgesamt sind dort laut Studie 455.000 Menschen angestellt. Im Bereich Biogas sind immerhin ca. 50.000 Personen beschäftigt. Die Sektoren Bioabfall und Biokraftstoffe beschäftigen jeweils mehr als 100.000 Menschen.

Die Studie empfiehlt, dass das starke Wachstum von vergleichsweise kostengünstigen Technologien wie Biomasse und Onshore-Windenergie weiter nachhaltig fortgesetzt wird, weil von diesen Technologien erwartet wird, kurzfristig die stärksten Effekte auf Beschäftigung und Wirtschaftswachstum zu generieren. Zusätzlich benötigen innovativere Technologien wie Photovoltaik, Offshore-Wind und Solarthermie sowie Biokraftstoffe der zweiten Generation kurzfristig mehr finanzielle Unterstützung. Nach Ansicht der Forscher stellen genau diese Technologien den Schlüssel zur Erreichung des 20-Prozent-Ziels der EU bei den erneuerbaren Energien dar.

Insgesamt könnten im Jahr 2030 in Deutschland der Studie zufolge rund 25 Prozent des Bruttoenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. In der EU-27 sind es über 38 Prozent. Das bis 2030 von den Wissenschaftlern prognostizierte langfristige Potenzial der Erneuerbaren im Bereich elektrischer Energie liegt bei etwas unter 50 Prozent und lässt sich auch durch eine auf Steigerung der Energieeffizienz ausgerichteten Politik nur geringfügig steigern. Die in Deutschland im Jahr 2030 benötigte Wärme könnte zu gut 23 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Bei einer auf Energieeffizienz angelegten Politik könnte der Anteil der Erneuerbaren auf über 30 Prozent steigen.

Die Studie findet sich auf den Internetseiten der Europäischen Kommission unter http://ec.europa.eu/.19

19 EUWID, S. 15, 1.06.2009

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VECOPLAN ERHÄLT AUFTRÄGE FÜR RAUM MANCHESTER:

Die Vecoplan Ltd. wird in Großbritannien zwei Anlagen zur mechanischen Vorbehandlung von Hausmüll errichten. Die Tochter der deutschen Vecoplan AG erhielt den Auftrag von einem britischen Recycler, wie der Mutterkonzern Max Automation mitteilte. Der Auftrag im Wert von 7 Mio. € umfasse die Entwicklung, Montage und Inbetriebnahme der Anlagen, die im Großraum Manchester entstehen. Der Bau soll im Laufe des Jahres 2011 abgeschlossen werden.20

20 EUWID, S. 8, 07.07.2009

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5. Welt

5.1 Gesetze

EU BEEINFLUSST 81,3 PROZENT DER UMWELTGESETZGEBUNG:

81,3 Prozent aller Gesetze im Bereich Umwelt werden inzwischen von der Europäischen Union beeinflusst. Einer Untersuchung der Hagener Politikwissenschaftlerin Annette Elisabeth Töller zufolge hat der Grad der Europäisierung der Umweltregulierung in den letzten 20 Jahren stark zugenommen. Während zwischen 1983 und 1987 rund 20 Prozent aller Gesetze im Umweltbereich von Brüssel beeinflusst wurden, stieg in der vergangen Wahlperiode des Deutschen Bundestages (2002 bis 2005) auf über 80 Prozent. In anderen Politikfeldern, wie zum Beispiel der Wirtschaftspolitik, ist die Integration hingegen wieder leicht rückläufig. Insgesamt liegt der Anteil der von der EU beeinflussten Gesetze nach Angaben der Wissenschaftlerin bei rund 40 Prozent.21

5.2 Abfallwirtschaft

DAS WAR DIE WASTE EXPO 2009 - NEUIGKEITEN AUS DER WELT DER ABFALL- UND RECYCLINGINDUSTRIE:

Vorhang auf für die „grünen“ Initiativen in der Entsorgungs- und Recyclingbranche in den USA

Das Interesse der US-Regierung am Umweltschutz spiegelt sich auch unter den Ausstellern anlässlich der 41. Waste Expo wieder, die heuer am 11. Juni in Las Vegas erfolgreich zu Ende gegangen ist. Auch die Müll- und Recyclingindustrie erkennt den Trend zum „green movement“, und das Who’s Who der Branche traf sich der Wirtschaftslage zum Trotz in der Zeit vom 9. bis 11. Juni auf der wichtigsten Fachmesse rund um das Thema Abfallbeseitigung, Recycling und kommunale Dienstleistungen. Allgemeines Credo unter den zahlreichen Teilnehmern: Präsenz ist – auch in Zeiten wie diesen – unabdingbar, und innerbetriebliche Umstrukturierungen sowie Neuorientierungen in der Produktpalette spielen eine bedeutende Rolle in der kontinuierlichen Positionierung der US- und internationalen Unternehmen.

Grün - und nicht Müll - kann sich sehen lassen

Die aktuelle Diskussion um die Folgen des Klimawandels sorgt auch in diesem Bereich des Umweltsektors für neue Impulse. Ein guter Indikator für diesen positiven Trend ist die große Anzahl an umweltfreundlichen Produkten und Lösungen, die Besuchern auf der WASTE EXPO 2009 angeboten wurden. Der Großteil der Aussteller, vor allem die Key Players in dieser Industrie, war bemüht, ihr „grünes“ Engagement zu zeigen.

21 EUWID, S. 24, 09.06.2009

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Die knapp 500 vertretenen US- und internationalen Aussteller konnten wissbegierige Fachbesucher nicht nur von der Wichtigkeit des Umweltschutzes überzeugen, sondern auch effizient neue Kunden inmitten der Rezession gewinnen. Nicht nur das Produktangebot ist nachhaltig, sondern auch die einzelnen Unternehmen heben die eigenen Schritte dem Kunden gegenüber deutlich hervor. Das Um und Auf der in der Müllbranche tätigen Firmen sind die drei C’s:

Clarity – „grüne“ Bestrebungen sind klar und deutlich zu bewerben

Credibility – nachhaltige und umweltfreundliche Initiativen müssen glaubwürdig sein

Consistency – Fortsetzung des ganzheitlichen Gedankens des Umweltschutzes im Abfallbereich

Vom Müll zur reinen Energie?

Ein weiterer Trend, der auf der WASTE EXPO 2009 deutlich erkennbar war, ist die verstärkte Nachfrage nach Müllbeseitigungstechnologien; eine Schlüsselrolle spielte dabei die Energiegewinnung aus Abfall und Biomasse. Müll, was tun? Wie kann der Abfall richtig genutzt werden? Dies waren die wichtigsten Fragen, die im Zuge der Veranstaltung gestellt wurden. Die in Europa bzw. in Österreich zum Teil bereits weit verbreiteten Verwendungszwecke von Abfall – Heizen mit Abfall, Strom aus Restmüll, vom Hausmüll zum Sprit, Treibstoff aus Biomasse, Biogas und Ökostrom aus Abfall - stecken in den USA großteils noch in den Kinderschuhen. Das steigende Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein der US-Bevölkerung zeigt eine deutliche Trendwende und verschärft den Druck aus dieser Richtung ganz nach dem Motto „think global, act local“.

Die im Entsorgungsmanagement tätigen US-Unternehmen planen vermehrte Investitionen im Bereich der Energiegewinnung aus Deponiegasen (z.B. Methangasspeicherung aus Deponiegasen) bzw. deren Weiterverarbeitung zu Energie (landfill gas to energy, kurz: LFGTE) sowie zur Nutzung der thermischen Energie, die in Müllverbrennungsanlagen aus Abfällen (waste-to-energy, kurz: WTE) gewonnen wird.

10 von den 89 derzeit vorhandenen WTE-Anlagen in den USA produzieren Ersatzbrennstoff aus Müll. Laut der US-Umweltschutzbehörde, EPA Environmental Protection Agency, wird das Müllvolumen wie folgt bearbeitet:

33,4 % wird wiederverwertet

12,6 % gelangt zu WTE-Anlagen

54 % wird auf Müllhalden deponiert

Die Strom-Ausbeute der in den USA aktiven WTE-Anlagen beträgt 2.300 Megawatt, die an das Energieversorgungsnetz in den jeweiligen Bundesstaaten geliefert wird.

Aufregende Umwelttrends stehen in den Startlöchern – Nachhaltige Lösungen sind gefragt

• solarbetriebene Müllpressen

• biologisch abbaubare Küchenutensilien, wie etwa Essbesteck aus Maisstärke

• „Full Circle Recycling Initative“ – ein Plan, der bis 2015 die Verwendung von 40 % recyceltem Material für die Herstellung von Kunststoffsäcken bewirken soll

• neue Maßnahmen im Bereich von Glasrecycling; bis 2013 sollen bei der Produktion von neuem Glas 50 % Altglas eingesetzt werden

Auch Österreich zeigte unter den Ausstellern seine Präsenz

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Die Außenhandelsstelle Chicago war auf der Messe auch mit einem eigenen Informationsstand vertreten und konnte dabei als einzige Vertretung eines europäischen Landes bei Besuchern großes Interesse für österreichische Umweltunternehmen wecken. Im Rahmen der AWO-Katalogausstellung stellten folgende Firmen Ihre Produkte und Dienstleistungen vor:

Entec Biogas GmbH (Spezialist für Mittel- und Großbiogasanlagen)

Komptech GmbH (Technologieanbieter für mechanische und biologische Behandlung fester Abfälle und Biomasse)

Lindner-Recyclingtech GmbH (Spezialist für Systeme zur Aufbereitung von Ersatzbrennstoffen)

Entec Biogas und Lindner-Recyclingtech zeigten auf der diesjährigen Messe noch aktivere Präsenz: Zusätzlich zum österreichischen Informationsstand wurde das jeweilige Sortiment auch am eigenen Stand präsentiert. Die beiden Unternehmen waren jedoch nicht alleine: Als Einzelaussteller waren auch heuer wieder UNTHA Shredding (der Zerkleinerungstechnik-Experte aus Kuchl bei Salzburg) sowie die Knickarmkräne der Firma Palfinger mit dabei.

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wie sie derzeit leider in allen Märkten quer durch alle Branchen herrschen, ist es wichtig, am Ball zu bleiben, bestehende Kundenkontakte zu pflegen und sich für den bevorstehenden Aufschwung, der nicht zuletzt durch Präsident Obama's Stimuluspaket erwartet wird, zu rüsten.

O-Ton eines Besuchers, der auf die derzeit „grünsten“ Projekte in den USA – nämlich Schulen und Universitäten - hinweist: „Wer die Jugend von heute im Griff hat, kann auch die Zukunft entsprechend lenken.“ „Grün“ ist in Bildungseinrichtungen US-weit ein großes Thema. Die Studenten von heute sind in 10 bis 15 Jahren die neuen Kunden der Umweltunternehmen.

Die WASTE EXPO 2009 ist zwar innerhalb der letzten Monate zu einem Event der Superlative gewachsen, konnte jedoch die Rekordzahlen von 2007 und 2008 nicht halten:

Trotz der leicht rückläufigen Besucher- und Ausstellerzahlen verglichen zum Vorjahr, erhielt die heurige Veranstaltung von sämtlichen Anwesenden „two thumbs up“, da die Qualität der geknüpften Kontakte eine weitaus größere Stellung einnimmt als die Quantität. Ersten Auswertungen der Messeleitung zur Folge konnten heuer 490 Aussteller (statt 525 in 2008) sowie ein Besucherminus von 10% gezählt werden.

Das heurige Event brachte gleichzeitig vier weitere Fachveranstaltungen unter ein Dach:

Fluid Power Conference & Expo www.fluidpowerexpo.com

Waste Tech Landfill Technology Conference www.landfillconference.com

Medical Waste Conference www.medwasteconference.com

Waste Training Institute www.wastetraininginstitute.com

Die nächste WASTE EXPO wird vom 4. bis 6. Mai 2010 in Atlanta, Georgia stattfinden. Führende Firmen der Abfall- und Recyclingbranche zeigen zukunftsorientierte Technologien, innovative Lösungen aus Forschung und Entwicklung, Maschinen, Geräte und Fahrzeuge der Abfallwirtschaft und

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Komptech Waste Abstracts August 2009 - 29 -

Kommunaltechnik sowie Service- und Dienstleistungen, welche sowohl den privaten, als auch den öffentlichen Bereich behandeln. Kommen Sie aus einer kleinen, mittleren oder großen Firma aus dem Abfallmanagementbereich? Oder sind Sie Hersteller oder Anbieter? Profitieren Sie mit der Teilnahme an der WASTE EXPO. Die WASTE EXPO ist Ihre Chance, die neuesten Equipments sowie Technologien der Industrie zu sehen und zu vergleichen.

5.3 Erneuerbare Energien

UNEP - 2008 WELTWEIT 155 MRD. USD IN ERNEUERBARE ENERGIEN INVESTIERT:

Im vergangenen Jahr wurde weltweit 155 Mrd. US-Dollar in die Erzeugung sauberer Energie investiert. Damit haben die Investitionen in grüne Technologien und erneuerbare Energien erstmals den Bereich konventioneller Energietechnologien übertrumpft.

Von den 155 Mrd. Dollar wurden 105 Mrd. Dollar direkt in den Zubau von 40 GW Stormerzeugungskapazitäten aus Wind-, Solar-, Klein-Wasserkraft, Biomasse und Geothermie investiert. Für weitere 35 Mr. Dollar wurde ein Kapazität von 25 GW bei großen Wasserkraftanlagen erreichtet.

Insgesamt sind dem UNEP-Bericht zufolge im Jahr 2008 weltweit 250 Mrd. Dollar für den Bau von 157 GW-Stromerzeugungskapazitäten investiert worden. Somit entfällt auf erneuerbare Energien inzwischen mehr als die Hälfte der Investitionen und mehr als 40 Prozent der neu gebauten Stromerzeugungskapazitäten.

Währen die Investitionen in Europa im Jahr 2008 noch um zwei Prozent auf 49,7 Mrd. Dollar zugelegt haben, verzeichnete Nordamerika ein Minus von 8 Prozent auf 30,1 Mrd. Dollar. Dagegen stiegen die Investitionen in Entwicklungsländern um 27 Prozent auf 36,6 Mrd. Dollar und damit auf fast ein Drittel der weltweiten Investitionen. In China wurden laut UNEP mit 15,6 Mrd. Dollar rund 18 Prozent mehr als 2007 investiert, vor allem in Windkraft- und einigen Biomasseanlagen. Die Investitionen in Indien erreichten ein Plus von 12 Prozent auf 4,1 Mrd. Dollar. In Lateinamerika entfallen nahezu sämtliche Investitionen in erneuerbare Energien auf Brasilien. Dort wurden 2008 rund 10,8 Mrd. Dollar in Ethanol investiert, 76 Prozent mehr als 2007. Afrika verzeichnet laut UNEP einen Anstieg von rund 10 Prozent auf etwa 1,1 Mrd. Dollar.22

22 EUWID, S. 32, 10.06.2009