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1 - Es gilt das gesprochene Wort! - - Sperrfrist: 27.11.2012, 10:00 Uhr - Rede des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, anlässlich der Einweihungsfeier der neu errichteten Staatlichen Realschule Poing am 27. November 2012 in Poing – Sprechkarten I. Begrüßung – Guter Brauch: Einweihung der neuen Schule – Anrede – Viele Bräuche ranken sich um die Einweihung neuer Gebäude: Im Mittelalter war es zum Beispiel üblich, den Hausgeistern „Bauopfer“ darzubringen.

I. Begrüßung – Guter Brauch: Einweihung der neuen Schule ... · 3 Für mich als Kultusminister ist die Einweihung einer neuen Schule ist immer ein ganz besonderer Termin. Neue

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1 - Es gilt das gesprochene Wort! - - Sperrfrist: 27.11.2012, 10:00 Uhr -

Rede des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, anlässlich der Einweihungsfeier der neu errichteten Staatlichen Realschule Poing am 27. November 2012 in Poing – Sprechkarten

I. Begrüßung – Guter Brauch: Einweihung der neuen Schule

– Anrede –

Viele Bräuche ranken sich um die Einweihung neuer Gebäude:

► Im Mittelalter war es zum Beispiel üblich, den Hausgeistern „Bauopfer“ darzubringen.

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● In manchen Gegenden wurde ein schwarzes Huhn auf der Schwelle geschlachtet. Das sollte Glück bringen und Unheil abwehren.

● Anderswo musste man das neue Haus mit vollen Händen betreten. Dieser Brauch sollte garantieren, dass immer genug zu essen im Haus ist.

► Heute noch verschenken wir Brot und Salz oder begleiten den Einzug mit Segenssprüchen wie „Glück ins Haus, Unglück raus!“

Auch wenn wir heute Gott sei Dank ohne blutige Rituale auskommen, finde ich es einen schönen und guten Brauch, eine neue Schule feierlich einzuweihen.

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Für mich als Kultusminister ist die Einweihung einer neuen Schule ist immer ein ganz besonderer Termin.

► Neue Schulen verheißen immer Gutes für die Zukunft.

► Schulen sind von vornherein auf die Zukunft hin ausgelegt!

Und Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, seid unsere Zukunft.

Wer weiß: Vielleicht sitzt schon die nächste Bundeskanzlerin oder ein kommender Steve Jobs unter Euch?

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Auch deshalb bin ich gerne heute nach Poing gekommen, um mit Euch allen zusammen dieses großartige Ereignis zu feiern.

Wenn ich in Eure begeisterten Gesichter blicke, dann weiß ich:

Eure neue Schule ist ein Ort, an dem Ihr Euch wohlfühlt.

► Und genauso soll es auch sein: Unsere Schulen sind längst mehr als halbtägige Bildungsanstalten.

► Hier verbringt Ihr mindestens die Hälfte des Tages, viele von Euch besuchen auch die gebundene und die offene Ganztagsklasse.

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Eure Schule ist eher ein „zweites Zuhause“!

Darum weiß ich: Ich spreche für uns alle, wenn ich sage:

„Wir sind begeistert!“

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II. Die neue Staatliche Realschule Poing – Modellschule des 21. Jahrhunderts

Die Schulgemeinschaft der Realschule Poing ist erst Mitte September in dieses Haus eingezogen.

Und doch weht hier schon ein besonderer Geist:

1. Raum zum Lernen, Lehren, Leben

Nehmen wir nur das wunderbare Atrium, in dem wir heute feiern:

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► Ich habe mir sagen lassen: Vom ersten Schultag an habt Ihr die Sitztribüne zum Eurem Lieblingstreffpunkt gemacht!

► Dieses Atrium ist schon jetzt Mittelpunkt der Staatlichen Realschule Poing – als Treffpunkt für die ganze Schulgemeinschaft und für Veranstaltungen wie Vernissagen, Theateraufführungen.

Im Erläuterungsbericht zum Wettbewerbsentwurf war zu lesen:

„Bauliche Offenheit, Transparenz und Blickbeziehungen über alle Geschosse machen diese Schule zum Erlebnisort und Kommunikationsraum

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während der Stundenwechsel und bei Schulaufführungen.“

Heute kann ich mit Fug und Recht behaupten: Hier in Poing ist Ihnen das voll und ganz gelungen!

Viel Glas und hohe Räume machen diese Schule zum Erlebnisort und schaffen Platz zum Lernen, Leben und Lehren!

Sehr geehrter Herr Realschuldirektor Wabner,

mit diesem Konzept von Offenheit und Transparenz sind gleich mehrere Ihrer Herzenswünsche in Erfüllung gegangen:

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► Das Atrium und die Mensa bieten Raum für Begegnungen. Sie unterstreichen: Verständigung, Offenheit und Miteinander sind in Poing Teil des Schulprofils!

► Ihr Schulhaus hat wirklich „Geist und Atmosphäre“ – und zwar für Schüler und Lehrer!

An dieser Schule können nicht nur Schülerinnen und Schüler in schöner Umgebung lernen. Auch die Lehrkräfte können optimal arbeiten.

Zusätzlich zu einem konventionellen Lehrerzimmer haben Sie, geschätzte Lehrkräfte, auch mit Computern ausgestattete Lehrerbüros. Das heißt: Alle Ihre Arbeiten können Sie von hier aus erledigen!

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2. Identität durch Schulkleidung und Schulverfassung

Der besondere Geist der Staatlichen Realschule Poing macht sich nicht nur in der offenen Architektur bemerkbar:

► Bereits auf dem Parkplatz wurde ich von freundlichen jungen Herren empfangen, die nicht nur Schulkleidung, sondern auch eine Warnweste trugen.

► Dies zeigt mir deutlich: Hier gibt man gegenseitig aufeinander Acht. Hier steht der Mensch im Mittelpunkt.

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► Die Persönlichkeit bilden und ganzheitlich erziehen – das entspricht genau unserer bayerischen Bildungsphilosophie!

Genauso bemerkenswert finde ich: Ihr habt Euch für das Tragen von Schulkleidung entschieden.

► In einer eigens formulierten Schulverfassung habt Ihr Euch Gedanken gemacht, wie Ihr gemeinsam miteinander Schule machen wollt.

► Durch eure Schulkleidung - und ich sage bewusst nicht Uniform - schafft Ihr Euch Gemeinschaft und Identität.

● Und warum auch nicht?

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● Die Fußballspieler des FC Bayern München sind auch stolz, ihre Trikots tragen zu dürfen.

3. Realschule 2.0 – Lehren und Lernen auf der Höhe der Zeit

Sie alle gestalten hier Zukunft – und zwar gemeinsam!

An dieser Schule war „Chalk and Talk“, das heißt Kreide und Frontalunterricht, gestern.

Liebe Schülerinnen und Schüler,

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► Eure Lehrkräfte gehen mit i-Pads unter dem Arm in den Unterricht,

► die Hausaufgaben stehen online auf Eurer Homepage und

► Tafelbilder werden digital erstellt! So können sie gespeichert und jeder Zeit wieder aufgerufen werden.

Die Zukunft ist digital! Das haben Sie hier in Poing erkannt und im wahrsten Sinne des Wortes verinnerlicht:

► Zusammen mit Frau Professor Linnhoff und Studenten der LMU München haben Sie eine App für Smartphones entwickelt.

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► Den aktuellen Vertretungsplan einsehen, Termine ausmachen und vieles andere mehr – mit dieser Application ist das alles kein Problem.

Damit sind Sie Vorreiter und Vorbild für den Unterricht im 21. Jahrhundert – auch hinsichtlich der Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen.

Und auch sonst bieten Sie an der Staatlichen Realschule Poing Unterricht auf der Höhe der Zeit:

► Ihre Fachräume von Chemie bis Kunst sind modern und technisch auf dem neuesten Stand.

► In dieser Modellschule unsere jungen Menschen ihre Fähigkeiten in allen Fächern optimal entfalten.

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Und besonders gut gefällt mir: An der Staatlichen Realschule Poing gehen Moderne und Tradition Hand in Hand!

„Laptop und Lederhos’n“ – Sie in Poing zeigen, wie das geht!

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III. Dank ans Kollegium, das Architekturbüro, den Landkreis und die Gemeinde Poing

Auf diese neue Schule, könnt Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler und können Sie hier in Poing wahrlich stolz sein.

Mein Dank gilt allen, die geholfen haben, diese Modellschule Wirklichkeit werden zu lassen:

► Ich danke ganz besonders dem engagierten Kollegium:

Liebe Lehrkräfte,

● Sie leisten hervorragende pädagogische Arbeit.

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● Und ich weiß: Ihnen wird diese schöne neue Schule Ansporn und Motivation für Ihr weiteres pädagogisches Wirken sein!

► Ganz besonderes danke ich auch Ihnen, Herr Realschuldirektor Wabner, für Ihr enormes persönliches Engagement bei der Umsetzung dieses großen Bauvorhabens!

► Mein besonderer Dank gilt auch der Architektengemeinschaft Fritsch & Tschaidse!

● Unter Ihrer Leitung wurde dieses Vorzeigeprojekt zielstrebig realisiert.

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● Sie haben ein Gebäude geschaffen, das für Schüler wie Lehrer Lern- und Lebensraum sein kann. In dieser Lernlandschaft muss man sich einfach wohlfühlen!

● Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ und Kompliment an Sie und Ihr ganzes Team!

Um diese schöne neue Schule zu realisieren, haben Sie hier in Poing richtig Geld in die Hand genommen.

► Mein besonderer Dank gilt dem Sachaufwandsträger, dem Landkreis Ebersberg:

● Sehr geehrter Herr Landrat Fauth,

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● Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf rund 23 Millionen Euro. Davon schultert der Landkreis Ebersberg allein rund 15 Millionen Euro!

● Schon diese gewaltige Summe zeigt, welchen Stellenwert Sie hier der Bildung und insbesondere Ihrer neuen Realschule beimessen! Respekt und „Vergelt’s Gott“ für Ihren Einsatz für unsere Zukunft!

► Ebenso bedanke ich mich herzlich bei der Gemeinde Poing, die sich mit über 2 Millionen Euro an der Baumaßnahme beteiligt.

► Einen besonders herzlichen Dank möchte ich Ihnen, sehr geehrter Bürgermeister Hingerl, aussprechen:

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● Zusammen mit Herrn Landrat Gottlieb Fauth und Herrn Ministerialbeauftragten a. D. Peter Peltzer, haben Sie sich für die Neugründung der Staatlichen Realschule Poing stark gemacht.

● Herzlichen Dank! Bildung liegt bei Ihrem starken Trio in den besten Händen!

Umso mehr freue ich mich, heute sagen zu können: Auch der Freistaat Bayern hat dieses Schulbauprojekt mit einer Fördersumme von 6 Millionen Euro unterstützt.

Die Staatliche Realschule Poing ist eine echte Gemeinschaftsleistung. Wir alle wissen:

Jeder Euro lohnt sich.

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► Bildung stellt in einer solidarischen Leistungsgesellschaft eine zentrale politische und gesellschaftliche Aufgabe dar.

► Bildung beeinflusst die Lebenschancen für jeden Einzelnen.

► Bildung ist eine notwendige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben in Eigenverantwortung, für die Teilhabe an Wohlstand und am gesellschaftlichen Leben.

Deshalb setzt die Bayerische Staatsregierung mit der Initiative „Aufbruch Bayern“ auf die Schwerpunkte Familie, Bildung und Innovation.

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► Wir investieren 2,4 Milliarden Euro zusätzlich für die Bildung – ein Plus von 18% seit 2008.

► Wir stecken damit mehr als ein Drittel des Gesamthaushalts in die Bildung, das sind insgesamt 15,8 Milliarden Euro.

Das schafft kein anderes Land!

Es gibt keine bessere Zukunftsvorsorge als die Investition in die Köpfe und Herzen unserer Kinder!

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IV. Realschulbildung in Bayern

- Anrede -

Bayern ist Chancenland – und soll es auch bleiben!

Deshalb müssen wir gerade jungen Menschen helfen, ihre Begabungen und Talente zu entfalten.

► Das gilt für Kinder und Jugendliche, die sich beim Lernen eher schwer tun ebenso wie für besonders begabte Schülerinnen und Schüler.

► Und es gilt für alle jungen Menschen, unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft.

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Chancen und Zukunft für alle Schülerinnen und Schüler überall in Bayern – das ist mein bildungspolitisches Credo.

Dafür ist die noch junge Staatliche Realschule schon das beste Beispiel:

► Bei dieser Ausstattung eigentlich ein Muss: Die Staatliche Realschule Poing ist Referenzschule für Medienbildung.

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► Und es gibt bereits ein lebendiges Schulleben: mit Streitschlichtern, hervorragend ausgebildeten Schulsanitätern, die auch heute auf unsere Gesundheit schauen, einer Schülerzeitung, Chor, Spiel- und Sportfesten.

► Und nicht zu vergessen: An der Realschule Poing pflegen Sie die schöne Tradition eines Spendenlaufs. Heuer stand er ganz im Zeichen der „Sternstunden“.

Was Sie hier in Poing in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben – das ist wirklich beeindruckend!

Damit steht Ihre neu gebaute Realschule stellvertretend für den Erfolg der „realen“ Bildungsidee in Bayern.

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Von Aschaffenburg bis Freilassing, von Passau bis Ulm – überall schlägt unsere bayerische Realschule Brücken zwischen Allgemeinbildung und Vorbereitung auf die Berufswelt, zwischen Bildung und Ausbildung.

Die bayerische Realschule war und ist –

► Sprungbrett für den erfolgreichen Start in die Berufsausbildung und

► die Zubringerschule für die weitere schulische Bildung bis hin zum Studium.

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Auch deshalb ist „reale“ Bildung bei Eltern, Schülern und Unternehmen gleichermaßen beliebt.

Gute Bildung braucht immer beides – Theorie und Praxis!

Die bayerische Realschule ist ein Erfolgsmodell. Und wir wollen, dass das auch in Zukunft so bleibt!

Mehr Schulen, mehr Lehrer, mehr Zeit – das ist unser Motto:

► Um unseren Bildungsauftrag vor Ort noch besser umsetzen zu können, haben wir in den vergangenen Jahren das Netz der Realschulen noch dichter geknüpft:

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● Zu Beginn des Schuljahres 2012/13 wurden drei Staatliche Realschulen eigenständig und

● sieben Standorte als Außenstellen von staatlichen Realschulen bayernweit neu gegründet.

► Auch bei der Personaldecke leisten wir Enormes::

● Zu Beginn des Schuljahres 2012/13 haben wir 519 Realschullehrkräfte und 31 Fachlehrkräfte in den staatlichen Realschuldienst übernommen.

● Damit gelingt es uns, die durchschnittliche Klassenstärke in diesem Schuljahr bei 26,8 Schülern zu stabilisieren. Zu Beginn der Legislaturperiode lag dieser Wert noch bei 28,0.

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► Wir sorgen für weniger Unterrichtsausfall:

● Wir haben den ersatzlosen Unterrichtsausfall an den Realschulen im aktuellen Schuljahr noch einmal gesenkt – auf erfreuliche 1,5 %.

● Dieser Wert ist schon beinahe nicht mehr zu toppen – wenn wir nicht tiefgreifende Einschnitte in das Schulleben wie Schülerfahrten, Schullandheimaufenthalte, Abschlussfahrten, Einkehrtage und vieles mehr tätigen wollen.

● Mein besonderer Dank gilt hier ausdrücklich Ihnen, sehr verehrte Lehrkräfte:

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Ohne Ihre permanente Einsatzbereitschaft und auch Ihr freiwilliges Engagement könnten wir das in Bayern gar nicht leisten.

● Zusätzlich haben wir in diesem Schuljahr erstmals 110 Realschullehrkräfte als Mobile Reserve bereit gestellt, um unvorhergesehene Lücken in der Unterrichtsversorgung zu schließen.

● Selbstverständlich können die Realschulen auch weiterhin Mittel abrufen, um weitere Aushilfslehrkräfte zu beschäftigen.

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V. Realschule 21 – Erfolgsmodell für die Zukunft

Lernen von und an der Wirklichkeit – das ist Ihr Anspruch hier in Poing und das ist der Anspruch der Realschule überall in Bayern.

Wir sind überzeugt: Fähigkeiten, Fleiß und Fantasie müssen früh gefördert werden.

Daher entwickeln wir die Realschule zeitgemäß weiter. Wir wollen Gutes noch besser machen!

Deshalb haben wir vor drei Jahren die Initiative „Realschule 21“ ins Leben gerufen.

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1. Individuellere Förderung durch neue Unterrichtskonzepte

Mit unserer Initiative bereiten wir unsere Realschülerinnen und Realschüler noch besser vor – auf eine anspruchsvolle Berufsausbildung oder einen weiteren schulischen Weg.

Wir setzen dabei auf eine noch individuellere Förderung:

► Wir schaffen neuartige und wegweisende Bildungsangebote.

► Wir setzen innovative Unterrichtskonzepte um.

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► Und wir treiben die Unterrichtsentwicklung auch in diesem Schuljahr weiter voran:

● in den MINT-Fächern,

● in den Fremdsprachen und

● in der Begabtenförderung.

2. Homogenere Übergänge durch Kooperation

Die bayerische Realschule ist eine vitale Schulart mit vielfältigen Zugangs-, Übergangs- und Anschlussoptionen. Als offener Bildungsgang bietet die Realschule jedem jungen Menschen seinen individuellen Bildungsweg.

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Mit unserer Initiative „Realschule 21“ intensivieren wir die Kooperationen mit anderen Schularten:

► Wir gestalten die Übergänge an den Schnittstellen homogener und

► wir bauen die ohnehin schon große Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems weiter aus.

a) Erstens: die Schnittstelle Grundschule – Realschule

Seit dem Schuljahr 2008/09 haben wir Grundschullehrkräfte in Jahrgangsstufe 5 als so genannte „Lotsen“ an der Realschule eingesetzt.

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► Durch einen intensiven Austausch der Lehrkräfte beider Schularten gestalten wir für unsere Kinder den Übergang sanft und passgenau.

► Sich in verschiedenen Schularten austauschen über Didaktik und Methodik – das ist gelebte Kooperation zum Nutzen unserer Kinder!

b) Zweitens: die Schnittstelle Mittelschule – Realschule

Auch im Schuljahr 2012/13 führen wir die Kooperationsmodelle zwischen Mittel- und Realschule an 26 Standorten in Bayern fort.

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► Und Sie hier in Poing waren von Anfang an mit dabei! Seit 2010 kooperieren die neue Real- und die Mittelschule Poing erfolgreich.

► Mein ausgesprochener Dank gilt allen beteiligten Lehrkräften, die diesen Modellversuch tragen und begleiten! Herzlichen Dank für Ihren Einsatz!

Durch eine intensive Zusammenarbeit mit der Mittelschule trägt die bayerische Realschule direkt zur Mehrung hochwertiger Abschlüsse bei.

► Beispielhaft möchte ich hier die so genannten „9+2 Modelle“ anführen:

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● Zum Schuljahr 2012/13 haben wir diese Modelle als Regelangebot in das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen aufgenommen.

● In diesem Modell können Schülerinnen und Schüler der Mittelschule zu einem späten Zeitpunkt im Bildungsgang einen Mittleren Schulabschluss erwerben.

c) Und drittens: die Schnittstelle Realschule – Fachoberschule

An 18 Standorten in Bayern werden Brückenangebote sowie Praxis- und Schnuppertage erprobt, die zusätzliche Orientierung bei der Entscheidung für den weiteren Bildungsweg bieten. Darüber hinaus stehen auch

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Realschul- und Fachoberschullehrkräfte in einem engen und intensiven pädagogischen Austausch.

– Anrede –

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Unsere Kooperationen zwischen den Schularten und deren Vernetzung sind für die ganze Schulgemeinschaft ein Gewinn – insbesondere natürlich für jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin.

► Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung kommt zu dem Ergebnis:

● In Bayern ist Durchlässigkeit Realität!

● Bayern ist das einzige Bundesland, in dem mehr Jugendliche innerhalb des Schulsystems aufsteigen als absteigen.

Das beweist: Wir sind auf dem richtigen Weg!

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VI. Vernetzung in Bildungsregionen

Und darauf bin ich besonders stolz: Alle Formen der Zusammenarbeit stehen bei uns in Bayern allen Schularten in allen Regionen offen.

Kooperation und Vernetzung überall in Bayern – diese Idee steckt hinter unseren Bildungsregionen, die wir im vergangenen Schuljahr angestoßen haben.

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► Durch das abgestimmte Miteinander aller regionalen Partner können wir für jedes Kind die Bildungschancen in der Region weiter verbessern.

► Insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels erhält die Zusammenarbeit von Schulen, Einrichtungen der Jugendhilfe, Kommunen und Wirtschaft immer größere Bedeutung.

Die Vernetzung aller Bildungspartner vor Ort ist ein großes Plus für die Bildung und Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen.

Und Bildung macht auch die Region selbst attraktiv: für junge Menschen, für Familien und für die Wirtschaft.

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► Dort, wo sich in Bildung, in Kultur etwas tut, bleiben die Menschen.

► Und dorthin, wo es etwas zu sehen und zu lernen gibt, kommen die Menschen.

Das ist Strukturpolitik, das ist Bildungspolitik auf bayerisch!

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VIII. Schlusswünsche

– Anrede –

Die heutige Feier wird bald vorbei sein.

Was bleibt ist

► der Geist, der vom heutigen Tag ausgeht,

► ein neues Schulhaus, das nun täglich mit Leben erfüllt wird und

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► Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und Eltern, die auch weiterhin das Schulleben jeden Tag gemeinsam konstruktiv gestalten.

Ich ermutige die ganze Schulgemeinschaft: Gehen Sie diesen Weg mit Kreativität, Engagement und Optimismus weiter!

Und liebe Schülerinnen und Schüler, von Euch wünsche ich mir ganz besonders: Macht weiter so! Bringt Euch ein, gestaltet Eure Schule mit!

Nur dann wird die Staatliche Realschule Poing auch in Zukunft bleiben, was sie heute schon ist:

ein Ort der Bildung, des Miteinanders und der Offenheit.

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Herzlichen Dank!

Sie alle gestalten Zukunft!

46 Rede des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, anlässlich der Einweihungsfeier der neu errichteten Staatlichen Realschule Poing am 27. November 2012 in Poing – Gliederung

I. Begrüßung – Guter Brauch: Einweihung der neuen

Schule ......................................................................... 1

II. Die neue Staatliche Realschule Poing – Modellschule

des 21. Jahrhunderts .................................................. 6

1. Raum zum Lernen, Lehren, Leben ............................. 6

2. Identität durch Schulkleidung und Schulverfassung...10

3. Realschule 2.0 – Lehren und Lernen auf der Höhe der

Zeit .............................................................................12

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III. Dank ans Kollegium, das Architekturbüro, den

Landkreis und die Gemeinde Poing ...........................16

IV. Realschulbildung in Bayern ........................................23

V. Realschule 21 – Erfolgsmodell für die Zukunft ...........31

1. Individuellere Förderung durch neue

Unterrichtskonzepte ...................................................32

2. Homogenere Übergänge durch Kooperation .............33

a) Erstens: die Schnittstelle Grundschule – Realschule .34

b) Zweitens: die Schnittstelle Mittelschule – Realschule 35

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c) Und drittens: die Schnittstelle Realschule –

Fachoberschule..........................................................37

VI. Vernetzung in Bildungsregionen.................................40

VIII. Schlusswünsche ....................................................43